DE1598446A1 - Feuchtigkeitsmessfuehler - Google Patents
FeuchtigkeitsmessfuehlerInfo
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Description
Anlage I
zur Patentanmeldung Fw
2. Mai 1966 Dr.Bk/Em
4336
Feuchtigkeitsmeßfühler
Gegenstand der Erfindung ist ein Meßfühler zum Messen der relativen Feuchtigkeit von Gasen, insbesondere der relativen.
Luftfeuchtigkeit.
Zur Feuchtigkeitsmessung sind viele verschiedene Methoden im Gebrauch, von denen jedoch keine universell anwendbar ist.
So eignen Bich beispielsweise Taupunkthygrometer, Lithiumchloridhygrometer,
Psychrometer und solche Fühler, die auf Absorption beruhen, ihrer Natur nach zur genauen Messung der Feuchtigkeit
nur in solchen Räumen, die wesentlich größer sind als die Abmessungen der Fühler, da diese in kleinen Räumen das
zu messende Klima in nicht vernachlässigbarer Weise beeinflussen wurden. Es muß nämlich beim Meßvorgang an diesen Fühlern
eine Temperatur oder eine relative Feuchtigkeit aufrechterhalten werden, die von der zu messenden wesentlich abweicht. Ferner
909826/081-3 ' «ΙΜΑΓ sind Hygro- .
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meter dieser Art für die fortlaufende Registrierung schnellverlaufender
Änderungen der Feuchtigkeit wenig geeignet.
Die zum Registrieren und Regeln viel verwendeten Haarhygrometer sind ebenfalls für viele Zwecke zu schleppend und unsicher in der Anzeige. Für genaue Messungen müssen sie in
kurzen Abständen regeneriert werden. Ee 1st bei Haarhygrometern besonders störend, daß ihre Feuchtigkeitsanxeige nicht
nur von der augenblicklichen Feuchtigkeit abhängt, sondern vom früheren Feuchtigkeitszustand mit bedingt wird. Bei einem
Wechsel der Feuchtigkeit bleibt die Anzeige zurück, d.h. es zeigt sieh.ein Hysterese-Effekt.
Für die Feuchtigkeitsmessung ist auch schon die elektrische Leitfähigkeit hygroskopischer Salze herangezogen worden. Durch
das Fließen der Salzlösungen bei hoher Feuchtigkeit treten jedoch Instabilitäten auf, die man durch Verdickungsmittel
wie Gelatine oder Polyvinylalkohol zu: 'fermeiden sucht. Dadurch
ergeben sich relativ dicke Schichten und wegen der damit verbundenen Verzögerung der Wasserdampfgleichgewichtseinstellung
eine träge Anzeige, denn der Wassertransport in solchen Schichten geschieht in erster Linie durch langsame Diffusionsvorgänge.
Da zudem die Salze leicht auswaschbar sind, sind die Fühler empfindlich gegen Wasser. Sie zeigen ferner meist Hysterese-Brscheinungen.
Es ist schließlich bekannt, die feuchtigkeitsabhängige Widerstands-
oder Kapazitätsänderung sehr dünner Aluminiumoxydschichten zur Feuchtemessung zu benutzen. Solche Fühler können klein
ausgeführt werden. Bei hoher Feuchtigkeit sind sie jedoch nicht verwendbar, da die Einstellung dann sehr träge, wenig reproduzierbar
und mit starker. Hysterese behaftet ist. In wasserdampfgesättigter
Atmosphäre und bei Einwirkung von Spritz- und Kondenswasser verlieren diese Fühler ihre Empfindlichkeit und
werden unbrauchbar.
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Ea wurde nun gefunden, dafl Meßfühler sum Hessen der relativen
Feuchtigkeit in Gasen, insbesondere der relatiren Luftfeuchtigkeit,
die Nachteile der vorher beschriebenen Fühler nicht aufweisen, wenn sie aus zwei auf einen elektrisch nicht
oder praktisch nicht leitenden Träger aufgebrachten Elektroden und einer «wischen den Elektroden auf dem Träger befindlichen
MeBechicht bestehen, wobei gemäß der Erfindung die
Heßechicht aus einem auf den Träger aufgepfropften Polymerisat
besteht, dessen elektrische Eigenechaftenjftmktionen der relativen
Feuchtigkeit sind.
Zum Aufpfropfen eignen sich Monomere und Vcopolymerisate, die
polymerisierbar sind, und«deren Pfropfmischpolymerisate eine
genügend hohe Leitfähigkeit besitzen-, die außerdem eine Funktion
des Wasserdampfpartialdrucks der Umgebung ist. Besonders
geeignet sind solche Monomere oder Vorpolymerisate, die'Amino-, Oarboxyl-, Sulfonsäure- oder quarternäre Ammoniumgruppen enthalten.
Bas Molekulargewicht der Monomeren bzw. Vorpolymerisate ist
grundsätzlich von untergeordneter Bedeutung. Besondere geeignet sind jedoch Monomere oder Torpolymerisate mit Molekulargewichten
von mindestens 300, da deren Fähigkeit zum Eindringen in das Trägermaterial begrenzt ist. Dies ist wegen der
erwünschten Oberflächenpfropfung besonders günstig.
Die Oberflächenpfropfung kann jedoch auch durch geeignete Wahl der Reaktionsbedingungen bei der Pfropfung begünstigt werden.
Zu hohe Temperatur, zu lange Einwirkungszeit sowie die Verwendung quellend wirkender Lösungsmittel können ungünstig« Wirkung
haben.
Wegen der guten Vernetzungs- und Verankerungsmöglichkeiten
auf dem Träger werden zum Pfropfen zweckmäßig solche Monomere
oder Vorpolymerisate verwendet, die mindestens zwei Vinylgruppen enthalten. Besonders geeignet sind Kondensat!oneprodukte aus
AcrylsäureChlorid und Polyamino-(polyäthylenglykol).
♦) Polyäthylenglykol-,
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oder während der Die Pfropfung kann in bekannter Weise nach vorherigerYiktivierung
des Trägermaterials erfolgen. Ale besondere geeignet hat sich die Aktivierung des Trägers durch Ultraviolette
Strahlung erwiesen, da hierbei durch Wahl der richtigen Wellenlängen oder durch Zugabe entsprechender lichtabsorbierender
Zusätze zum Trägermaterial die Sindringtiefe gering gehalten werden kann, so dafi die Pfropfung vorzugsweise oder
ausschließlich an der Oberfläche des Trägermaterial» erfolgt.
Die zur Aktivierung erforderliche Bestrahlungedauer kann durch Behandlung des Trägers mit bekannten sensibilisieread wirkenden
Stoffen erheblich verringert werden.
Außer durch UV-Strahlung kann die Aktivierung auch durch andere energiereiche ionisierende Strahlen, beispielsweise durch
Röntgenstrahlen, Gammastrahlen oder stark beschleunigte Elektronen erfolgen.
Auch die chemische Aktivierung ist möglich und bisweilen vorteilhaft.
Gute Ergebnisse werden beispielsweise durch Behandlung
von Polymeren mit Ozon erhalten. Das Ozon kann gasförmig
oder auch in einer Flüssigkeit wie Tetrachlorkohlenstoff oder Wasser gelöst oder dispergiert zur Einwirkung gebracht werden.
Auch andere chemische Aktivierungemittel, beispielsweise Peroxyde sind gelegentlich verwendbar.
Als Trägermaterial eignet sich grundsätzlich jedes Polymere mit entsprechenden mechanischen Eigenschaften, auf das sich
gut pfropfen läßt, und das eine niedrige Wasseraufnahme und Eigenleitfähigkeit besitzt, wie beispielsweise Polyolefine,
Polystyrol oder Polyalkylenterephthalat. Neben organischen
Kunststoffen können als Träger auch pfropfbare anorganische Substrate wie z.B. Magnesiumoxyd Verwendung finden.
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Es ist wichtig, daß das Trägermaterial eine möglichst niedrige Wasseraufnahmefähigkeit besitzt, weil die Anzeige
sonst nach größeren Ftuchtigkeitsänderungen wegen der langsamen
Wasserdampfdiffusions» vom oder zum Träger noch längere Zeit driftet.
Da bei der Messung parallel zum Widerstand der wirksamen Oberflächenschicht der Widerstand des Trägermaterial liegt,
muß der letztere so groß sein, daß er bei der Messung In
allen vorkommenden Fällen vernachlässigt werden kann. Dies . ist besonders deshalb wichtig, weil der Widerstand des Trägermaterials
besonders bei starken Feuohtigkeitsänderungen unkontrollierbaren langdauernden Änderungen unterworfen sein
kann.
Das Trägermaterial kann in Form von Folien, Platten, Bändern und Stäben, darüber hinaus aber auch von Garnen, Geweben und
anderen textlien Gebilden vorliegen. Werden Garne oder Gewebe verwendet, so Bind lockere Gewebe und Garne mit geringer
Drehung zu bevorzugen, bei denen die Oberflächen aller Fasern ohne längere Diffusionswege leicht zugänglich sind.
Die Elektroden für den erfindungsgemäßen Feuchtigkeitsfühler können aus leitfähigen Graphitschichtem oder aus Metallen,
beispielsweise Aluminium, Kupfer, Silber, Gold, Palladium oder Platin oder aus Metallegierungen bestehen. Sie können
in bekannter Weise in Form eines leitfähigen Anstrichmittels, welches diese Stoffe in feingepulverter Form enthält durch
Spritzen oder auch durch Aufdampfen im Vakuum auf das Pfropfmischpolymerisat
oder gegebenenfalls auch vor dem Pfropfen unmittelbar auf die Trägeroberfläche aufgebracht werden.
Bevorzugt man aus meßtechnischen Gründen Fühler mit niedrigem
Widerstand, so wird man den Abstand der Elektroden möglichst klein und ihre Länge möglichst groß machen. Dieses läßt sich
beispielsweise für plattenförmlge Träger durch eine kammartige
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-. -~ — * ·
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Elektrodenanordnung erreichen, bei der die echichtfSralgen
Elektroden durch verhältnismäßig echmoJL· Spalte ron·inander
getrennt sind. Für andere Trägerformen können andere Elektrodenanordnungen
gewählt werden, z.B. für zylinderföreige
Stäbe eine bifilare Wendel, z.B. aus Platindraht. Auch durch eine nachträgliche Verstärkung der aufgepfropften Oberflächen·
schichten kann der Widerstand der Feuchtefühler verringert werden. Dieses ist besonders bei Messungen im Gebiete «ehr
niedriger relativer Feuchtigkeit vorteilhaft. Die Nachbehandlung kann darin bestehen, daß auf den Fühler eine Lösung auf*
gebracht wird, die das Monomere und einen Initiator wie Kaliumpersulfat
enthält, worauf man den Fühler erwärmt, so daß die Polymerisation gestartet wird.
Die Oberfläche des Feuchtefühlers gemäß vorliegender Erfindung kann durch Besprühen mit Silikon- oder fluorkarbonhaltigen
Aerosolen wasserabweisend gemacht werden, ohne uaß die Funktion des Fühlers wesentlich beeinträchtigt wird. Natürlich müssen
diese aufgebrachten Schichten für Wasserdampf durchlässig sein.
Als elektrische Meßschaltung für den feuchteabhängigen Widerstand des Fühlers ist grundsätzlich jede Anordnung zur Messung
hochohmiger Widerstände geeignet. Zu beachten ist lediglich,
daß keine zu hohe Spannung verwendet wird, und daß die Messung praktisch leistungslos erfolgt, damit keine unzulässige Erwärmung
des Fühlers auftritt, die das Meßergebnis verfälschen würde. Normalerweise verwendet man bei der Messung zur Vermeidung
von Polarisationseffekten Wechselspannung, besonders bei Dauermessungen oder bei fortlaufenden Registrierungen, jedoch
kann bei intermittierenden Messungen bei geeigneter Meßanordnung (kleine Meßstromdichte) auch Gleichspannung verwendet werden.
Der erfindungsgemäße Feuchtigkeitsmeßfühler eignet sich zur trägheitsarmen und Hysterese-freien elektrischen Registrierung
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η
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und Messung von Feuchtigkeitsänderungen über einen weiten
Feuchtigkeit«- und Temperaturbereich. Sr ist beispielsweise sur Materialfeuchtemessung durch Me β sung der Gleiohgewichtsfeuchte
brauchbar. Auch eignet er sich für MeβBungen, bei
denen schnalle Feuchtigkeitsänderungen an engen Stellen, beispielsweise zwischen Kleidung und Haut oder zwischen mehreren
Stoffschichten, unbeeinflußt gerneäsen oder registriert
«erden aollen.
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"βΑΡ
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Eine rechteckige Platte aus 0,7 mm starken Polyäthylen wurde
zwei Stunden in Tetrachlorkohlenstoff gelegt und anschließend je 5 Minuten auf jeder Seite mit ultravioletten Licht
bestrahlt· Diese Verfahren wurde sechsmal wiederholt· Dann
wurde die bestrahlte Platte im kochenden Wasserbad 5 bis 10 Hinuten lang in einer 30£igen wäßrigen Lösung eines Kondensationsproduktes
τοη AcrylsäureChlorid mit Polyamino (polyäthylenglykol),
das überwiegend der Formel S ' ί
entspricht, gepfropft, und anschließend 30 Minuten lang bei einer Temperatur von 6O0C mit einer 0,1^igen Löeung eines
nichtionogenen Hetzmittels unter Zusatz τοη 0,5$ Soda gewaschen,
mit destilliertem Wasser gespült und getrocknet. Die Elektroden wurden mit Leitsilber aufgezeichnet.
Ein Fühler nach Beispiel 1 wird folgendermaßen nachbehandelt:
Man taucht den Fühler in eine Mischung aus 70 öewichteteilen der in Beispiel 1 angegebenen 30#Lgen
Löeung eines Kondensationeproduktes von Acrylsäurechlorld mit einem Polyamino-(polyäthylenglykol)
30 Gewichtθteilen Isopropanol
0,01 Gewientstell Kaliumpersulfat
0,01 Gewientstell Kaliumpersulfat
und läßt gut abtropfen. Dann legt man ihn 30 Minuten lang in
einen auf 1800C geheizten Trockenschrank, wobei das Monomere
polymerisiert. Dieser Fühler eignet sich besonders für Messungen bei niedriger relativer Feuchtigkeit.
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BAD
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Β«iBPiti 3
Sine rechteckige Platte aus 0,5 «a atarke« Polyäthylen wird
1 Stunde lang In ein Oson-Saueretaffgesiech alt .6 Gewichteji
Ofeongehalt gehÄngt. Danach wird al· 15 Minuten lang alt einer
auf 1000C erwäraiteii 20?Cigen wäfirigen Löaung eine» Kondeneationaproduktee,
das überwiegend der Foreel
* CH - CO - IH -
-HH - CO - CH
entspricht, gepfropft und wie im Beispiel 1 beschrieben gewaschen und getrocknet.
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Claims (8)
1) Meßfühler zum elektrischen Messen der relatiren Feuchtigkeit
in Gasen, bei dem zwischen zwei auf einen elektrisch
nicht oder wenig leitfähigen Träger angeordneten Elektroden sich eine Meßschicht aus einen Material befindet, dessen
elektrische Eigenschaften Punktionen der relativen Feuchtigkeit des umgebenden Gases sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mefischicht aus einem auf den Träger aufgepfropften Polymerisat
besteht.
2) Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßschicht durch Aufpfropfen eines Yinylmpnomeren oder eines
Vorpolymerisats mit einem Molekulargewicht von mindestens auf dem Träger hergestellt ist.
3) Meßfühler nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgepfropfte Meßschicht aus einem Kondensationsprodukt
aus Acrylsäurechlorid und Polyamino-(polyäthylenglykol) besteht.
4) Meßfühler nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger aus einem organischen Kunststoff besteht.
5) Meßfühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einem Polyolefin besteht.
6) Meßfühler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus Polyäthylen oder Polypropylen besteht.
7) Meßfühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger aus Polyäthylenterephthalat besteht.
8) Meßfühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger aus Polystyrol besteht.
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BAD ORIGlNA'
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