DE1578081B2 - Duesenrohrausbildung zur steuerung eines flugkoerpers - Google Patents
Duesenrohrausbildung zur steuerung eines flugkoerpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Düsenrohrausbildung zur Steuerung eines Flugkörpers, bestehend aus einem [
ersten Düsenrohr und einem anschließenden zweiten, ■ stark divergierenden Düsenrohr, wobei in der Nähe der !
Anschlußstelle des zweiten Düsenrohres Steuerschlitze : zur Zuführung eines Steuermittelstromes vorgesehen
sind.
Bei einer bekannten Düsenrohrausbildung dieser Art wird den am Umfang des Düsenrohres verteilten
Steuerschlitzen Druckluft zum Zwecke der Strahlablenkung auf den jeweils beaufschlagten Steuerschlitz zu
zugeführt (DT-PS 10 57 461, Sp. 3, Zeilen 33 - 45).
Es ist ferner bekannt, solche von Druckluft beaufschlagten Steuerschlitze zusammen mit z. B. vier am Umfang verteilten Spoilern zu verwenden. Diese Spoiler dienen einerseits zur Querschnittsverengung des Düsenstrahles; andererseits kann durch Zurückziehen eines Spoilers eine Strahlablenkung erzielt werden, die durch Zuführung von Druckluft über den zugeordneten Steuerschlitz noch verstärkt werden kann (deutsche Patentschrift 10 57 461).
Es ist ferner bekannt, solche von Druckluft beaufschlagten Steuerschlitze zusammen mit z. B. vier am Umfang verteilten Spoilern zu verwenden. Diese Spoiler dienen einerseits zur Querschnittsverengung des Düsenstrahles; andererseits kann durch Zurückziehen eines Spoilers eine Strahlablenkung erzielt werden, die durch Zuführung von Druckluft über den zugeordneten Steuerschlitz noch verstärkt werden kann (deutsche Patentschrift 10 57 461).
Es ist ferner bekannt, den aus einer Rückstoßdüse austretenden Schubstrahl unsymmetrisch abzulenken,
um die Richtung des Schubes zu ändern und auf diese Weise den angetriebenen Flugkörper zu steuern. Dabei
arbeitet man mit Hilfsstrahlen, die quer zum Schubstrahl ! eingeführt werden, wobei nach einer bekannten i
Ausführungsform mit Hilfe von gegenüberliegenden Ventilen Hilfsstrahlen in gleichen Mengen dem
Schubstrahl zugeführt werden, so daß eine Einschnürung des Schubstrahls stattfindet.
Erst wenn ein Ventil geschlossen ist, wirkt lediglich ein Hilfsstrahl in einer Richtung, so daß eine
Verschiebung des Schubstrahles aus der Mitte erfolgt, was ein entsprechendes Steuermoment ergibt und dem
Flugkörper eine andere Richtung erteilt (deutsche Patentschriften 10 66 392 und 10 31 139).
Es ist auch bekannt, am Umfange der Schubdüse öffnungen anzubringen und über diese öffnungen einen
gezündeten Gasstrahl oder Flüssigkeitsstrahl einzuführen, um eine Ablenkung des Schubstrahls zu erzielen
(deutsche Patentschriften 12 60 350 und 11 80 251).
Es ist auch bekannt, die Schubdüse im Bereiche des engsten Querschnittes von einer Ringleitung umgeben zu lassen, die radiale Zufuhrleitungen zum engsten Querschnitt aufweist, dabei ist in jeder Zufuhrleitung ein Drosselventil eingeschaltet, das durch Motoren verstellt
Es ist auch bekannt, die Schubdüse im Bereiche des engsten Querschnittes von einer Ringleitung umgeben zu lassen, die radiale Zufuhrleitungen zum engsten Querschnitt aufweist, dabei ist in jeder Zufuhrleitung ein Drosselventil eingeschaltet, das durch Motoren verstellt
Ib 7b UbI
werden kann. Wird dabei durch sämtliche Zufuhrleitungen ein Medium in den Schubstrahl eingeführt, dann
erfolgt eine Einschnürung. Werden jedoch einzelne Ventile geschlossen, so daß nur über einige Zufuhrleitungen
ein Medium einströmt, dann erfolgt eine Verschiebung des Schubstrahls aus der Mitte heraus und
damit eine Steuerung des Flugkörpers (deutsche Patentschrift 12 88 487).
Es ist auch bekannt, aufbrauchbare Ablenkkörper in den Schubstrahl einzuführen, um den Schubstrahl
abzulenken (deutsche Patentschrift 12 20 288).
Die Einleitung eines Hilfsstrahl in den Schubstrahl zum Zwecke der Ablenkung des Schubstrahls ergibt
jedoch nur relativ kleine Steuermomente, so daß die Querschubkräfte zur Veränderung der Flugrichtung zu
klein sind, um den Flugkörper schnell in eine andere Richtung zu bringen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Düsenrohrausbildung zur Steuerung eines Flugkörpers
so zu gestalten, daß große Querschubkräfte auftreten.
Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß das zweite Düsenrohr aus zwei gegenüberliegenden,
stark divergierenden Wänden sowie zwei ebenen Seitenwänden zur Verbindung der stark divergierenden
Wände besteht, wobei Steuerschlitze für einen Steuermittelstrom in den stark divergierenden Wänden
vorgesehen sind, und daß die sich gegenüberliegenden Steuerschlitze durch eine gemeinsame Leitung verbunden
sind, der ein Hilfsströmungsmittelstrom zu Steuerzwecken zugeführt wird, und daß vier Düsenrohrausbildüngen
am Umfang des Flugkörpers vorgesehen sind, von denen jeweils zwei diametral gegenüber liegen.
Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Düsenrohr aus zwei gegenüberliegenden
stark divergierenden Wänden sowie zwei ebenen Seitenwändeh zur Verbindung der stark
divergierenden Wände besteht, wobei Steuerschlitze für einen Steuermittelstrom in den stark divergierenden
Wänden vorgesehen sind, und daß in den stark divergierenden Wänden des zweiten Düsenrohres in
Strömungsrichtung zwei weitere gegenüberliegende Entnahmeschlitze im Abstand von den in der Nähe der
Anschlußstelle des zweiten Düsenrohres befindlichen Steuerschlitzen angeordnet sind, die durch je eine
Verbindungsleitung verbunden sind, der ein Hilfsströmungsmittelstrom zu Steuerzwecken zugeführt wird,
und daß vier Düsenrohrausbildungen am Umfang des Flugkörpers vorgesehen sind, von denen jeweils zwei
diametral gegenüber liegen.
Bei dieser Ausbildung entsteht in der gemeinsamen Leitung bzw. in der Verbindungsleitung ein Steuermittelstrom,
der in dem zweiten stark divergierenden Düsenrohr einen schwingenden Gasstrahl erzeugt.
Wird in der gemeinsamen Leitung bzw. in der Verbindungsleitung ein Hilfsströmungsmittelstrom zugeführt,
dann kann der automatisch in der gemeinsamen Leitung bzw. in der Verbindungsleitung entstehende
Steuermittelstrom so beeinflußt werden, daß der Gasstrahl zeitweise an der einen Wand oder der
anderen Wand des stark divergierenden Düsenrohres für die Zeit der Einführung des Hilfsströmungsmittels
anliegt, wodurch eine Richtungsänderung des Flugkörpers erzielt wird.
Da am Umfang des Flugkörpers vier derartige Düsenrohrausbildungen vorgesehen sind, sind Steuerbewegungen
in horizontaler und in vertikaler Ebene möglich.
In 'der Zeichnung sind verschiedene beispielsweise Ausführungsformen dargestellt.
In 'der Zeichnung sind verschiedene beispielsweise Ausführungsformen dargestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Flugkörper mit der
erfindungsgemäßen Düsenrohrausbildung;
F i g. 2 ist ein Schnitt gemäß der Linie H-II;
F i g. 3 ist eine Aufsicht auf einen Teil des Flugkörpers in vergrößertem Maßstab;
F i g. 4 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in F ig. 3;
F i g. 5 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Düsenrohrausbildung;
F i g. 6 ist ein Schnitt gemäß der Linie VI-VI;
F i g. 7 zeigt ein Diagramm;
F i g. 8 zeigt einen Schnitt durch die Düsenrohrausbildung
gemäß der Linie VIII-VIII in F i g. 9;
F i g. 9 zeigt einen Schnitt durch die Düsenrohrausbildung gemäß der Linie IX-IX in F i g. 8;
Fig. 10 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie X-X in
Fig.8;
F i g. 11 zeigt das gleiche wie F i g. 9, jedoch in einer
anderen Ausführungsform;
Fig. 12 ist eine Teilansicht von oben auf den Gegenstand der Fig. 11;
Fig. 13 bis Fig. 17 zeigen die Mittel zur Zuführung des Hilfsströmungsmittelstromes.
Der Flugkörper 20 (F i g. 1 —4) besitzt gegebenenfalls hinten ein erstes Strahltriebwerk 21, dessen Düse bei 22
dargestellt ist und welches zur Lieferung der gewünschten Anfangsbeschleunigung vorgesehen ist, wobei
dieses Triebwerk 21 gewöhnlich während einer verhältnismäßig kurzen Dauer arbeitet. Vor dem
Schwerpunkt G des Flugkörpers weist dieser ein Triebwerk 23 für den Reiseflug auf, wobei die Treibgase
vor dem Schwerpunkt G des Flugkörpers von vier gleichmäßig um die Achse X-X desselben herum
verteilten Düsenrohrausbildungen 24, 25, 28, 29 ausgestoßen werden.
Hinter dem Schwerpunkt des Flugkörpers befinden sich Tragflächen 26, 27. Zwischen den beiden
triebwerken ist eine eine Ausrüstung enthaltende Abteilung 30 vorgesehen, während sich die Führungsausrüstung in einer an dem Vorderende oder Kopf des
Flugkörpers gelegenen Abteilung 31 befindet.
Die Düsenrohrausbildungen sind grundsätzlich untereinander identisch. Der Querschnitt der Düsenrohrausbildung
ist ungefähr elliptisch, und zwar in der Weise, daß die große Achse der Ellipsenform beträchtlich
größer ist als die kleine. Dadurch entsteht ein Düsenrohr mit einer starken Divergenz.
Vor der engsten Stelle 32 (F i g. 5) einer jeden Düsenrohrausbildung sind in der Wand 33, und zwar in
der Ebene, die die großen Achsen des Querschnittes enthält, Kammern 34, 35 vorgesehen, welche über
Steuerschlitzen liegen, welche an den Stellen 46 und 47 der Düsenrohrausbildung angebracht und miteinander
durch eine Leitung 36 verbunden sind.
Alle Düsenrohrausbildungen 24, 25, 28, 29 sind in gleicher Weise ausgebildet, wobei die Druckgasquelle
gemeinsam sein kann. Sie kann durch einen Vorratsbehälter für Druckgas oder auch durch einen Gasgenerator
zur Erzeugung von Gas durch Verbrennung eines festen Propergols oder dergleichen gebildet werden.
Die verbrauchte Masse bleibt verhältnismäßig klein, so daß man für den Flugkörper zu einer Massenbilanz
gelangen kann, welche mit der eines Flugkörpers mit aerodynamischen Steuerflossen vergleichbar ist, wobei
er jedoch erheblich wirksamer ist.
Die Arbeitsweise ist folgende. Der Flugkörper bewegt sich unter der Wirkung eines hinteren
Triebwerkes und seines vorderen- Triebwerkes oder auch unter der Wirkung des letzteren allein. In jeder
Düsenrohrausbildung geht ein Gasstrahl abwechselnd aus der in Fig.5 bei j\ dargestellten Stellung, in
welcher er an der Stelle 46 der Wand 33 haftet, in die bei 5 j2 dargestellte Stellung über, in welcher er an der
diametral gegenüberliegenden Stelle 47 haftet, und zwar infolge der von einem Steuerschlitz auf den anderen
durch die Leitung 36 übertragenen Druckschwankungen, so daß die Düsenrohrausbildung wie ein Multivibrator
arbeitet.
Die Umschaltgeschwindigkeit hängt von der Form der Düsenrohrausbildung, der Geschwindigkeit des
Gasstrahles, der Länge und dem Durchmesser der Leitung 36 ab.
Wenn die Ausströmzeiten des Gasstrahles in den Stellungen j 1 undy"2 gleich sind, kann das Wirkungsdiagramm
einer Düsenrohrausbifdung schematisch durch den voll ausgezogenen in F i g. 7 gezeichneten Linienzug
dargestellt werden, in welcher als Abzissen die Zeit Tund als Ordinaten die Massenströmungsmenge Q des
Gasstrahles aufgetragen sind, wobei die oberen waagerechten Abschnitte mit der Ordinate A dem
Ausströmen des Gasstrahles in der Stellung j 1 und die unteren waagerechten Abschnitte mit der Ordinate -A
dem Ausströmen des Gasstrahles in der Stellung j 2 entsprechen. Die Ausströmzeiten des Gasstrahles in
diesen Stellungen sind dann gleich, so daß die mittlere Wirkung der Düsenrohrausbildung eine reine Längswirkung
ohne Querkomponente ist. Wenn die vier Düsenrohrausbildungen und ihre Zubehörglieder sich in
dieser Bedingung befinden, ist der ausgeübte Schub in der Achse des Flugkörpers gerichtet und damit ein
Längsschub.
Wenn bei einer Düsenrohrausbildung die Dauer des Haftens des Gasstrahles z. B. an der Wand 47 in der
Stellung j 2 durch geeignete Mittel größer ist als die des Gasstrahles in der anderen Stellung j\, ergibt sich ein
Wirkungsdiagramm, wie es in F i g. 7 strichpunktiert dargestellt ist, wobei die waagerechten Abschnitte der
größeren Klarheit wegen von der Darstellung des voll ausgezogenen Diagramms entfernt dargestellt sind,
obwohl sie in Wirklichkeit die gleichen Ordinaten A und -A haben. Die Düsenrohrausbildung übt dann nicht nur
eine Längswirkung aus, sondern auch eine Querwirkung, welche die Bahn des Flugkörpers verändert. Diese
Veränderung ist um so ausgesprochener, je ungleicher die Wirkungszeiten des Gasstrahles in diesen beiden
Stellungen sind.
Die Düsenrohrausbildung übt so außer ihrer Vortriebswirkung
auch eine Steuerwirkung aus.
Die Frequenz der Schwingungen des Gasstrahles, welche als Kippschwingungen angesehen werden
können, ist auf einen Wert eingestellt, welcher erheblich höher als die Eigenfrequenzen der Bewegungen des
Flugkörpers um seinen Schwerpunkt ist. Die Lage der Düsenrohrausbildungen vor dem Schwerpunkt des
Flugkörpers in Kombination mit der Steuerart der Düsenrohrausbildung gestattet, einen Flugkörper unter
besseren Bedingungen zu steuern, als dies bisher möglich war.
Die Kombination der Wirkungen der Düsenrohrausbildung 28, 29, 24, 25 gestattet die Steuerung oder
Kontrolle der Gier-, Roll- und Stampfbewegungen, d. h. die Steuerung eines Flugkörpers, indem sie die Anstell-
und Scfiiebewinkel in der erforderlichen Weise veränderlich
macht. Bei einer Giersteuerung werden die Düsen 28, 29 gleichsinnig betätigt, während sie für die
Rollsteuerung gegensinnig betätigt werden.
Die F i g. 8 — 17 zeigen die einzelnen Ausführungsformen
von Düsenrohrausbildungen, welche in der oben beschriebenen Art den Vortrieb und die Steuerung des
Flugkörpers bewirken.
Die in Fig. 8 — 10 dargestellte Düsenrohrausbildung besteht aus einem ersten Düsenrohr 101 geringerer
Divergenz und einem daran anschließenden Düsenrohr 103 von starker Divergenz, das an dem ersten
Düsenrohr unter Bildung eines Überlappungsstoßes 104 befestigt ist, wobei das zweite Düsenrohr aus zwei
gegenüberliegenden stark divergierenden Wänden 103a und 1036 sowie zwei ebenen Seitenwänden zur
Verbindung der stark divergierenden Wände besteht. Dadurch entsteht sozusagen eine zweidimensionale
Düse. Das stark divergierende Düsenrohr 103 besitzt zwei Steuerschlitze 105a und 1056, die unmittelbar
hinter der Anschlußstelle des zweiten Düsenrohres in den stark divergierenden Wänden 103a und 1030
angebracht sind. Die beiden Steuerschlitze 105a und 1056 sind durch eine gemeinsame Leitung 107
verbunden.
Bei dieser Ausführungsform tritt eine automatische symmetrische Schwingung des Gasstrahles auf. Der
Gasstrahl strömt abwechselnd längs der einen, 103a und der anderen, 1036, divergierenden Wand des Düsenrohres
103 aus. Der Stellungswechsel des Gasstrahles erfolgt unter der Einwirkung eines abwechselnden
Steuermittelstromes, welcher in der gemeinsamen Leitung 107 durch die beiderseits des Strahles
herrschende Druckkdifferenz automatisch erzeugt wird.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11 und 12 ist
wieder das erste divergierende Düsenrohr 101 vorhanden, an das sich das stark divergierende Düsenrohr 103
anschließt. Außer den Steuerschlitzen 105a, 1056 ist im Abstand davon in Strömungsrichtung gesehen, ein
Entnahmeschlitz 108a und 1086 vorgesehen. Je eine Verbindungsleitung 109a, 1096 verbindet den Entnahmeschlitz
108a bzw. 1086 mit dem Steuerschlitz 105a bzw. 1056.
Auch hier geht der Gasstrahl abwechselnd automatisch von einer Wand auf die andere Wand des zweiten
stark divergierenden Düsenrohres unter der Einwirkung des entstehenden Steuermittelstromes über,
welcher von dem Gasstrahl infolge des dynamischen Druckes desselben abgenommen wird.
In der strömungsaufwärts liegenden Kante des Entnahmeschlitzes sind die Wände des Düsenrohres an
die Verbindungsleitung durch eine Abrundung angeschlossen, so daß die Verluste an dynamischem Druck
an der Entnahmestelle möglichst klein sind.
Um eine unsymmetrische Schwingung des Gasstrahles zu erhalten, d. h. eine verschiedene Haftdauer des
Gasstrahles längs einer jeden Wand 103a bzw. 1036 zu erreichen, genügt es, den von einer Seite des
Düsenrohres kommenden Steuermittelstrom durch einen Hilfsströmungsmittelstrom zu überlagern, welcher
ständig vorhanden sein kann.
Die Ausführungsformen gemäß der Fig. 13 —17 weisen Vorrichtungen auf, welche es gestatten,· der
Schwingung des Gasstrahles eine beliebige Unsymmetrie hinsichtlich der Dauer zu geben, welche im
Grenzfall bis zur vollständigen Blockierung des Gasstrahles an der einen oder der anderen der
divergierenden Wände gehen kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 13 findet man
die in Fig.8 —10 beschriebene Anordnung wieder, zu
welcher Einzelsteuerleitungen HOa, 1106 hinzugefügt
sind, deren jede an der Stelle des Steuerschlitzes 105a,
1056 mündet.
Wenn der Gasstrahl an einer Wand weniger lange als an der anderen Wand haften soll, läßt man die dieser
Wand zugeordnet« Einzelsteuerleitung HOa, HOo von
einem Hilfsströmungsmittelstrom durchströmen. Die Verschiedenheit der Dauer des Haftens an den Wänden
hängt von den relativen Größen der Strömungsmengen des Hilfsströmungsmittelstromes und des von der
Leitung 107 gelieferten Steuermittelstromes ab. 1 ο
Die Lieferung des ständigen Hilfsströmungsmittelstromes und die Regelung seiner Strömungsmenge
können durch einen hydraulischen oder pneumatischen Verteiler bekannter Bauart erfolgen, welcher von Hand
oder automatisch durch ebenfalls bekannte Einrichtungen ferngesteuert wird.
In Fig. 14 ist die in Fig. 11 und 12 beschriebene
Ausführungsform dargestellt, zu welcher zwei Einzelsteuerleitungen 110a, 1100 hinzugetreten sind, welche
eine gewisse Zahl von Einspritzdüsen lila, 1116 mit einem Hilfsströmungsmittelstrom speisen, welcher etwa
parallel zu der Symmetrieebene P des Düsenrohres strömt. Diese Einspritzdüsen münden in die Verbindungsleitung
109a, 1096 etwa parallel zu der Strömung des Steuermittelstromes, der dieser Strömung entgegengesetzt
ist. Unter diesen Bedingungen vergrößert der ständige Hilfsströmungsmittelstrom die Dauer des
Haftens des Gasstrahles an der Wand auf der Seite, auf welcher er geliefert wird.
Wenn die Einspritzdüsen in der Strömungsrichtung des Steuermittelstromes angeordnet wären, würde der
ständige Hilfsströmungsmittelstrom die Dauer des Haftens des Gasstrahles an der Wand auf der Seite, auf
welcher er geliefert wird, verringern.
Die Differenz der Dauer des Haftens hängt hier wie bei der vorhergehenden Anordnung von den Größen
der Strömungsmengen des Steuermittelstromes und des ständigen Hilfsströmungsmittelstromes ab. Der ständige
Hilfsströmungsmittelstrom kann auch wie bei der vorhergehenden Anordnung geregelt werden.
Fig. 15 —17 zeigen zwei Ausführungsformen einer
unter Bezugnahme auf die Fig.8-10 beschriebenen Ausführung, bei welchen der ständige Hilfsströmungsmittelstrom
zu dem Steuermittelstrom innerhalb der gemeinsamen Leitung 107 hinzugefügt wird; im
Gegensatz zur Ausführung gemäß Fig. 13, wo der Hilfsströmungsmittelstrom an der Stelle der Steuerschlitze
überlagert wurde. Diese Ausbildung ermöglicht den Fortfall der gesamten Einzelsteuerleitungen.
Die Vorrichtung zur Regelung der Strömungsmenge des ständigen Hilfsströmungsmittelstromes ist wenigstens
teilweise in der gemeinsamen Leitung 107 eingebaut und zweckmäßig in einem Gehäuse 112
untergebracht, welches der Leitung 107 benachbart ist oder diese örtlich umgibt.
F i g. 15 zeigt eine Anordnung des Gehäuses.
Fig. 16 und 17 zeigen je eine Vorrichtung zur Regelung der Strömungsmenge des ständigen Hilfsströmungsmittelstromes.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 16 münden zwei Einspritzdüsen 113a und 113b gegensinnig in den
mittleren Abschnitt der Leitung 107, aber parallel zu der Strömung des Steuermittelstromes. Jeder Einspritzdüse
ist eine düsenförmige Verengung 114a, 1146 der Leitung
107 zugeordnet, um durch eine Strahlpumpenwirkung den ständigen Hilfsströmungsmittelstrom zu vergrößern.
Die Einspritzdüsen werden über einen als Steuerschieber ausgebildeten Verteiler 115 durch eine
mittlere Leitung 116 gespeist.
Der ständige Hilfsströmungsmittelstrom verringert hier die Dauer des Haftens des Gasstrahles an der
Wand, an welcher er strömt und vergrößert gleichzeitig infolge der Strahlpump^nwirkung diese Dauer für die
andere Wand.
Der Verteiler dieser Ausführungsform kann durch eine Kaskade von Strömungsmittelverstärkungen ersetzt
werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 17 sind zwei Spiralgehäuse 117a, 117Zj mit entgegengesetzter Windungsrichtung
in die Leitung 107 eingefügt, welche drei Abschnitte 107a, 1076, 107c aufweist. Sie werden durch
einen als Steuerschieber ausgebildeten Verteiler 115 gespeist, mit welchem sie durch ihre tangentialen
Eintrittsstutzen 118a, 1186 verbunden sind. Wenn eines dieser Spiralgehäuse gespeist wird, nimmt die Dauer des
Haftens des Gasstrahles an der unmittelbar mit dem Spiralgehäuse verbundenen Wand ab, während die
Dauer an der entgegengesetzten Wand zunimmt.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen 609 530/160
Claims (9)
1. Düsenrohrausbildung zur Steuerung eines Flugkörpers, bestehend aus einem ersten Düsenrohr
und einem anschließenden zweiten, stark divergierenden Düsenrohr, wobei in der Nähe der
Anschlußstelle des zweiten Düsenrohres Steuerschlitze zur Zuführung eines Steuermittelstromes
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Düsenrohr (103) aus zwei gegenüberliegenden,
stark divergierenden Wänden (103a, 1036) sowie zwei ebenen Seitenwänden zur Verbindung
der stark divergierenden Wände besteht, wobei Steuerschlitze (105a, 1056) für einen Steuermittelstrom
in den stark divergierenden Wänden vorgesehen sind, und daß die sich gegenüberliegenden
Steuerschlitze (105a, 1056) durch eine gemeinsame Leitung (107) verbunden sind, der ein Hilfsströmungsmittelstrom
zu Steuerzwecken zugeführt wird, und daß vier Düsenrohrausbildungen (24, 25, 28,29) am Umfang des Flugkörpers vorgesehen sind,
von denen sich jeweils zwei diametral gegenüber liegen.
2. Düsenrohrausbildung zur Steuerung eines Flugkörpers, bestehend aus einem ersten Düsenrohr
und einem anschließenden zweiten, stark divergierenden Düsenrohr, wobei in der Nähe der
Anschlußstelle des zweiten Düsenrohres Steuerschlitze zur Zuführung eines Steuermittelstromes
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Düsenrohr (103) aus zwei gegenüberliegenden
stark divergierenden Wänden (103a, 1036) sowie zwei ebenen Seitenwänden zur Verbindung der
stark divergierenden Wände besteht, wobei Steuerschlitze (105a, 1056) für einen Steuermittelstrom in
den stark divergierenden Wänden vorgesehen sind, und daß in den stark divergierenden Wänden des
zweiten Düsenrohres in Strömungsrichtung zwei weitere gegenüberliegende Entnahmeschlitze (108a,
1086) im Abstand von den in der Nähe der Anschlußstelle des zweiten Düsenrohres (103)
befindlichen Steuerschlitzen (105a, 1056) angeordnet sind, die durch je eine Verbindungsleitung (109a,
1096) verbunden sind, der ein Hilfsströmungsmittelstrom zu Steuerzwecken zugeführt wird, und daß
vier Düsenrohrausbildungen (24, 25, 28, 29) am Umfang des Flugkörpers vorgesehen sind, von
denen jeweils zwei diametral gegenüber liegen.
3. Düsenrohrausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsamen Leitung (107)
eine von einem Hilfsströmungsmittelstrom durchflossene Einzelsteuerleitung (110a, 1106) zugeordnet
ist, die kurz vor den Steuerschlitzen (105a, 1056) einmündet (F ig. 13).
4. Düsenrohrausbildung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in die gemeinsame
Leitung (107) bzw. die Verbindungsleitung (109a, 1096) zugeführte Hilfsströmungsmittelstrom dem in
diesen Leitungen fließenden Steuermittelstrom parallel, aber entgegengesetzt ist (F i g. 14).
5. Düsenrohrausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Einleiten des
Hilfsströmungsmittelstromes aus zwei Einspritzdüsen (lila, 1116, 113a, 1136) mit einer zweckmäßig
dem Steuermittelstrom entgegengesetzten Ausströmungsrichtung bestehen.
6. Düsenrohrausbildung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspritzdüsen (113a, 1136)
durch einen gemeinsamen Verteiler (115) gesteuert werden (F ig. 16).
7. Düsenrohrausbildung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereiche der Einspritzdüsen
(113a, 1136) der Rohrquerschnitt der gemeinsamen Leitung (107) düsenförmig verengt ist (114a, 1146).
8. Düsenrohrausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die gemeinsame Leitung
(107) zwei Spiralgehäuse (117a, 1176) eingeschaltet sind, deren Eintrittsstutzen (118a, 1186) zu einem
gemeinsamen, zweckmäßig als Steuerschieber ausgebildeten Verteiler (115) führen.
9. Düsenrohrausbildung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungsrichtung der
Spiralgehäuse (117a, 1176) entgegengesetzt angeordnet ist.
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