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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lagern, Legen und Ablängen
von Stoffbahnen.
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Aus der Patentschrift 21 559 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen
in Ost-Berlin ist eine Stofflegemaschine bekannt, bestehend aus einem Zuschneidetisch
und einer auf diesem laufenden Legemaschine mit Schneid- und Rückwickeleirarichtung.
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Aus einem Lager werden die Stoffballen einzeln an diese Legemaschine
herangefiihrt und eingelegt. Nach dem Legen und Ablängen der Stoffbahn wird der
Stoffballen aus der Legemaschine herausgenommen und zum Stofflager zurückgebracht.
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Das Arbeiten mit dieser Stoffiegemaschine erfordert daher ein räumlich
getrenntes Lager und Beförderungseinrichtungen, um die Stoffballen vom Lager zur
Legemaschine und wieder zurück zu befördern.
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Ausgehend von dieser-bekannten Stofflegemaschine; liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die Vorgänge des Lagerns der Stoffballen auf der einen und
des Legens und Ablängens der Stoffbahnen auf der anderen Seite in einer einzigen
Vorrichtung raumsparend zusammenzufassen. Mit einer solchen Zusammenfassung wird
wertvoller Raum gespart.
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Gleichzeitig fällt der zum Transport der Stofiballen notwendige Zeitaufwand
weg. Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Zuschneidetisch
in Legerichtung unter dem Querträger eines portalartig ausgebildeten, an sich bekannten
Kreisförderers zwischen den seitlichen Stützen angeordnet ist, daß die Antriebe
vom Kreisförderer und von - der Legemaschine elektrisch gekoppelt sind und beide
- auf ein - elektrisches Steuersignal hin -gTelli-; zeitig anlaufen.
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Ein Kreisförderer ist grundsätzlich aus der französischen Patentschrift
1 250 166 bekannt. Dieser bekannte Kreisförderer ist jedoch nicht portalartig ausgebildet,
sondern mit seinen endlosen Ketten, an denen Stoffballenachsen hintereinanderliegend
gehalten sind, unter einem Zuschneidetisch angeordnet.
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Zum Auflegen einer bestimmten Stoffbahn aùf det, Zuschneidetisch muß
der entsprechende Stoffbailen durch Vorziehen der Ketten bis an den Anfang des Zuschneidetisches
transportiert und dort von Hand abgewickelt werden. Dieser bekannte Kreisförderer
ist daher kein Vorbild für die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der der Kreisförderer
portal artig ausgebildet, mit seinem Querträger oberhalb des Zuschneidetisches angeordnet
und in seinem mit dem Antrieb der Legemaschine gekoppelt-ist..
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Durch die Zusammenfassung eines eine Legemaschine aufweisenden Zuschneidetisches
mit einem portalartig ausgebildeten Kreisförderer, in dem die Stoflballenachsen
hintereinanderliegend an endlosen ; Ketten gehalten sind, werden die Vorgänge des
Lagerns, Legens und Ablängens innerhalb einer Fläche durchgeführt, die den Flächenbedarf
des Zuschneidetisches bzw. des Kreisförderers nicht übersteigt. Der Raumbedarf sinkt
auf die Hälfte. Die Transportwege und Transportmittel zwischen Lager und Zuschneidetisch
fallen ebenfalls weg.
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Gleichzeitig wird die Arbeit vereinfacht und der Zeitaufwand herabgesetzt.
Die in dem Kreisförderer gelagerten Stoffballen befinden sich unmittelbar über dem
Zuschneidetisch. Mit einem elektrischen Steuersignal wird der gewünschte Stoffballen
angewählt und durch den Kreisförderer an eine Stelle oberhalb der Legernaschine
transportiert. Der bisher benötigte
Aufwand, der sich durch das Aussucfren eines
Stoffballens am Lager, den Transport zur Legemaschine und das Einlegen in die Legemaschine
ergab, fällt weg.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß
mehrere portalartige Kreisförderer nebeneinander angeordnet sind, unter denen ein
gemeinsamer Zuschneidetisch mit Legemaschine seitlich verfahrbar ist. Mit dieser
Ausführungsform werden mehrere Kreisförderer und die in diesem gelagerte größere
Anzahl von Stoffballen einem einzigen Zuschneidetisch mit einer Legemaschine zugeordnet.
Dadurch erhöht sich die Anzahl der Stoffballen, d. h. der Stoffmuster und Stoffarten,
die auf den Zuschneidetisch aufgelegt werden können, entsprechend der Anzahl der
venvandten Kreisförderer.
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Zur weiteren Erläuterung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung irn
folgenden am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen weiter beschrieben.
Es zeigt Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtut,-F i g.
2 eine Gesamt-Seitenansicht, Fig. 3 eine schematische Aufsicht auf diejenige Ausführungsform,
bei der mehrere Kreisförderer nebeneinander angeordnet sind und ein einziger Zuschneidetisch
unter diesen verfahrbar ist, F i g. 4 eine Vorderansicht dieser Ausführungsform,
F i g. 5 eine schematische Seitenansicht einer: möglichen Ausführungsform- - des
portalartig ausgebildeten Kreisförderers und -F i g. 6 eine Seitenansicht einer
weiteren -Ausführungsform des portalartig ausgebildeten Kreisförderers.
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Fig. 1 zeigt einen Zuschneidetisch 12, dessen eines nicht dargestelltes
Ende sich weiter nach links erstreckt. Eine Legemaschine 14 ist verfahrbar auf dem
Zuschneideatisch 12 angeordnet. In der gezeigten Lage zieht sie gerade eine StofiEbahn
16 von einem über ihr angeordneten Stoltballen 18 ab. Diese Stoffbahn 16 wird auf
den Zuschneidetisch 12 aufgelegt und bildet dann eine von den Stoffbahnlagen 20,
die übereinander auf dem Zuschneidetisch liegen.
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Die Legemaschine 14 trägt noch einen Rückwickelmotor 22, der eine
Rückwickelrolle 24 antreibt und am rechten Ende eines Schwinghebels 26 befestigt
ist. Die Legemaschine 14 läuft selbst auf Rädern 28 über den - Zuschneidetisch 12.
Sie weist weiter poch eine Schneidvorrichtung30 auf, mit der eine Stoffbahn 16 nach
dem Auflegen auf den Zuschneidetisch 12 geschnitten und damit vom Stoffballen 18
getrennt wird. Zur Legemaschine 14 gehört weiter noch eine Seiten-Aüsrichtvorrichtung
32. Sie wird im abgeschwenkten Zustand gezeigt. Im Betriebszustand liegt sie mit
FúhruMgsrollen an der Stoffbahn 16 an.
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Mit einer Fotozellensteuerung erkennt sie, ob die abgezogene Stoffbahn
16 seitlich auswandert. Hierauf wird eine Rolle an die Stoffbahn 16 angedrückt und
erteilt dieser eine seitliche Bewegungskomponente, bis die Stoffbahn 16 wieder mittig
auf den Zuschneidetisch aufgelegt wird. Am. rechten Ende des Zuschneidetisches 12
ist weiter noch eine Kurbel 34 angeordnet. Mit dieser Kurbel 34 wird ein Bandmaß,
an dessen Ende ein Anschlag 36 befestigt ist, ausgeschoben oder eingezogen. Die
Lage des Anschlages 36 bestimmt, bis zu welcher Stelle auf dem Zuschneidetisch 12
die Legemaschine 14 fährt. Zum
Zuschneidetisch 12 gehört weiter
noch ein Schaltpult 38, mit dessen Tasten elektrische Antriebe, Steuerungen usw.
bedient werden. Der Zuschneidetisch 12 selbst ruht auf Laufrädern 40, die in in
den Boden eingelassenen Rinnen42 laufen.
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Oberhalb und seitlich des Zuschneidetisches 12 und der Legemaschine
14 erstreckt sich der Kreisförderer 44. Dieser weist einen Querträger 46 auf, dessen
rechte Hälfte gezeigt ist und auf einer seitlichen Stütze 48 ruht. Das linke nicht
dargestellte Ende des Querträgers 46 steht auf einer ähnlichen seitlichen Stütze
auf. Der Kreisförderer hat einen Antrieb 50, der die nur schematisch und strichpunktiert
dargestellte Kette antreibt, an der die Achsen der einzelnen Stoffbahnballen 18
gehalten sind. Der Antrieb 50 und weitere elektrische Einrichtungen werden von Schaltpulten
52 gesteuert. Fig. 1 zeigt weiter noch eine im Querträger 46 angeordnete Schienc,
auf der Endschalter 54 verschiebbar angeordnet sind.
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An diesen Endschaltern 54 schlagen mit den Achsen der Stoffbahnballen
18 verbundene Anschläge an.
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Hiermit wird z. B. von Schnellgang auf Schleichgang umgeschaltet,
wenn sich ein angewählter Stoffbahnballen seiner Endstellung nähert. Die Achsen
der Stoffbahnballen werden von Klemmen gehalten, von denen eine einzige Klemme 56
schematisch gezeigt wird.
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Nach dieser Einzelbeschreibung soll nun ein Betriebsablauf geschildert
werden.
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Es ist davon auszugehen, daß die Stoffbahn eines bestimmten Stoffbahnballens
auf dem Zuschneidetisch ausgelegt werden soll. Hierzu wird eine bestimmte Taste
am Schaltpult52 gedrückt, und der Antrieb 50 befördert den angewählten Stoffbahnballen
in diejenige Lage, die der mit 18 bezeichnete Stoffbahnballen annimmt. Kurz bevor
der Stoffbahnballen 18 diese Stellung erreicht hat, hat er mit einem Anschlag an
den Endschaltern 54 angeschlagen und damit den Antrieb 50 vom Schnellgang auf einen
Schleichgang umgeschaltet. Die Stoffbahn 16 wird ein Stück mit der Hand vom Stoffbahnballen
18 abgezogen, durch die Legemaschine 14 durchgeführt und am gezeigten rechten Ende
des Zuschneidetisches 12 festgeklemmt. Die Klemmvorrichtung ist im einzelnen nicht
dargestellt. Sie befindet sich an den auf dem rechten Ende des Zuschneidetisches
übereinanderliegenden Enden der Stoffbahnlagen 20. Die Kurbel 34 wird gedreht, bis
der an dem Bandmaß befestigte Anschlag 36 die gewünschte Position einnimmt. Nach
diesen Vorbereitungen werden die Antriebe des Kreisförderers 44 und der Legemaschine
14 durch Drücken einer Taste an einem Schaltpult gemeinsam eingeschaltet. Die Räder
28 der Legemaschine 14 drehen sich und fahren die Legemaschine 14 auf dem Zuschneidetisch
12 nach links.
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Ebenso bewegt der Antrieb 50 die die Achsen der Stoffbahnballen tragenden
Ketten derart, daß sich der Stoffbahnballen 18 synchron mit der Legemaschinel4 nach
links bewegt. Dabei ist es nicht die auf dem Zuschneidetisch 12 fahrende Legemaschine
14, die die Stoffbahn 16 abzieht, sondern der Kreisförderer 44 selbst. Die Legemaschine
14 dient nur als Widerlager, d. h., daß sie die vom Stoffbahn ballen 18 ablaufende
Stoffbahn 16 auf den Zuschneidetisch 12 umlenkt. Die Weiterbewegung des Stoffbahnballens
18 und der Stoffbahnl6 während des Legens erfolgt durch den Kreisförderer 44 bzw.
die vom Antrieb 50 angetriebenen Ketten. Beim Ab-
wickeln der Stoffbahn 16 und dem
Auflegen auf den Zuschneidetisch 12 sorgt die hochgeschwenkte und mit ihren Rollen
an der Stoffbahn 16 anliegendeSeiten-Ausrichtvorrichtung32 dafür, daß die Stoffbahn
16 nicht seitlich nach links oder rechts auswandert.
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Die gemeinsame Bewegung von Kreisförderer und Legemaschine endet,
wenn diese am Anschlag 36 anschlägt. Nun tritt die Schneidvorrichtung 30 in Tätigkeit
und trennt die aufgelegte Stoffbahn 20 vom Stoffbahnballenl8 ab. Nach diesem Abziehen
und Abtrennen der Stoffbahn 16 hängt deren freies Ende von dem Stoffbahnballen 18
herunter. Zum Rückwickeln wird der Schwenkhebel 26 in Gegenuhrzeigerrichtung verschwenkt
und damit die Rückwickelrolle 24 an den Stoffbahnballen 18 angelegt. Der Rückwickelmotor
22 wird eingeschaltet und dreht die Rückwickelrolle 24 und damit den Stoffbahnballen
18 in Aufwickelrichtung.
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Nach einem Legevorgang fährt die Legemaschine 14 in ihre in F i g.
1 gezeigte Ausgangslage zurück.
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Fig. 2 zeigt von der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform auch das
linke Ende und die linke seitliche Stütze 48 des Kreisförderers 44. Weiter läßt
sich etwas genauer erkennen, daß die auf dem Zuschneidetisch 12 rechts liegenden
Enden der einzelnen Stoffbahnlagen exakt übereinanderliegen und dort eingespannt
sind.
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Fig. 3 zeigt schematisch mehrere seitlich nebeneinanderliegende Kreisförderer.
Der Zuschneidetisch mit Legemaschine usw. befindet sich unterhalb des in F i g.
3 oben dargestellten Kreisförderers 44. Durch Verschieben in den Laufrinnen 42 wird
er in Pfeilrichtung unter einen bestimmten Kreisförderer geschoben, von dem Stoflbahnen
abgelenkt werden sollen. Bei dieser Ausführungsform erhöht sich die Kapazität an
Stoffbahnballen bzw. die Auswahlmöglichkeit entsprechend der Anzahl der aufgestellten
Kreisförderer.
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Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform eines Kreisförderers 44, bei dem
die die Stoffbahnballen 18 haltenden Ketten und damit die Stoffbahnballen 18 selbst
nur an der rechten seitlichen Stütze 48 entlanggeführt sind. Bei der in Fig. 6 gezeigten
Ausführungsform üben die beiden seitlichen Stützen nur Stützfunktionen aus und sind
frei von den Ketten bzw. Stoffbahnballen 18. Dies erschwert allerdings das Einhängen
von neuen Stoffbahnballen 18, da diese bis auf die Höhe des Querträgers 46 angehoben
werden müssen.