DE1560012B2 - Vorrichtung zum auslegen von gewebebahnen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auslegen und Schneiden von fortlaufenden Gewebebahnen, bei welcher ein einen Stoffwickel tragender Legewagen über einem Legetisch hin- und herbewegbar angetrieben ist und welche am Legewagen an einer rückseitig abgestützten Schwenkaufhängung angebrachte Stofführungsleisten aufweist, wobei die jeweils in Legerichtung vorauslaufende Stofführungsleiste mittels je eines beidendig am Legetisch angebrachten Faltenhalters beim Einlaufen in die jeweilige Endstellung aus der Legeebene ausschwenkbar ist.

Stofflegemaschinen dieser Art, bei denen zwei jeweils in einer Legerichtung wirksam werdende, an Pendelarmen bzw. Schwenkaufhängungen angeordnete Stofführungsleisten in einem Stofflegewagen jeweils vom Faltenhalter des Legetisches im Endbereich der Verfahrbewegung des Legewagens angehoben werden, sind bekannt (britische Patentschrift 666 426 und USA.-Patentschrift 2 795 416) und haben sich gegenüber den älteren komplizierter aufgebauten und schwereren Stofflegemaschinen durchgesetzt, die nach anderen Prinzipien, beispielsweise mit zwei parallelen die Stoffbahnen zwischen sich führenden Stofführungsleisten arbeiten, die an den Enden der Legebahn um jeweils 180° gedreht werden müssen (deutsche Patentschrift 111 842). Dabei hat sich herausgestellt, daß ein gewisses Problem beim Abbremsen des Legewagens insofern auftreten kann, als die Verzögerungskräfte zu einem Weiterschwingen der relativ schweren Stoffführungsleisten führen können, was zu einer ungenauen Faltenbildung Anlaß gibt, die dann zudem noch von den bei unterschiedlichen Stoffarten verschieden hohen Stoffreibungskräften abhängig ist.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Genauigkeit der Faltenbildung in den Umkehrlagen des Stofflegewagens dadurch zu erhöhen, daß das Weiterschwingen der Stofführungsleisten bei der Verzögerung des Legewagens mit Sicherheit vermieden wird, indem die jeweils wirksame

ίο Stofführungsleiste in den Endbereichen der Legewagenbewegung verriegelt wird.

Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkaufhängung jeder Stofführungsleiste mit Verriegelungsflächen versehen ist, welche im Verlaufe des jeweiligen Schwenkweges im Sinne einer Lageverriegelung der jeweils nicht angehobenen Schwenkaufhängung in gegenseitigem Eingriff stehen. Die Verriegelung der jeweils aktiven Stofführungsleisten erfolgt also automatisch durch die Anhebebewegung der nicht aktiven Stofführungsleisten, so daß eine einwandfreie Faltenbildung bzw. eine einwandfreie Endlage der Stoffkanten gebildet wird.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Schwenkaufhängung der Stofführungsleiste Tragarmpaare auf, welche eine untere, zum eigenen Aufhängungsschwerpunkt zentrische Verriegelungskurvenbahn sowie eine zum Aufhängungsschwenkpunkt des anderen Tragarmpaars zentrische Verriegelungskurvenbahn aufweist. Durch diese Ausgestaltung wirkt das Tragarmpaar der jeweils nicht wirksamen Stoffführungsleiste beim Verriegelungseingriff direkt mit dem Tragarmpaar der wirksamen Stofführungsleiste zusammen, und zusätzliche, die Konstruktion komplizierende Verriegelungsbauteile entfallen vollständig.

Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt

F i g. 1 eine senkrechte Schnittansicht eines Legewagens.

F i g. 2 eine dem oberen rechten Teil der F i g. 1 entsprechende Teilansicht in vergrößertem Maßstab, F i g. 3 eine senkrechte Teilschnittansicht entlang der Linie 3-3 in F i g. 1,

F i g. 4 eine dem unteren linken Teil der F i g. 1 entsprechende, bestimmte Bauteile in einer anderen Relativstellung zeigende Teil ansicht.

F i g. 5 eine Rückansicht des in F i g. 1 gezeigten Legewagens,

F i g. 6 eine der F i g. 3 entsprechende, jedoch das andere Ende der Stoffwickellagerspindel zeigende Teilschnittansicht, und

F i g. 7 eine Teilschnittansicht entlang der Linie 7-7 in F i g. 6.

Die Auslege- und Schneide-Vorrichtung, die in der Zeichnung in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnet ist, besteht im wesentlichen aus einem Legetisch 11, auf dem ein eine Stoffwickelhalterung 13, eine Stofführungseinrichtung 14 und eine Stoffzuführ-Bremseinrichtung 15 tragender Stofflegewagen 12 angeordnet ist.

Der Legewagen 12 ist von üblicher Bauart und weist zwei seitliche Rahmen auf, von denen in der Zeichnung einer mit 18 bezeichnet ist, welche den Legewagen 12 auf der Oberfläche 20 des Legetisches 11 tragen. An einem der Rahmen 18 sind nicht ge-

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zeigte, auf dem Legetisch laufende Räder gelagert, Führungsplatten 89 versehen, welche die Auflage während weitere Räder 24 und 25 in an sich bekann- eines verhältnismäßig sperrigen Stoffwickels erleichter Weise auf einer nicht gezeigten Führungsbahn tern. Die Spindel 39 gleitet auf einem oberen vertieflaufen. Die Rahmen 18 weisen waagerechte Rahmen- ten Abschnitt 90 in den Platten 89 und ist auf Lagerteile 26 und 27 sowie senkrechte Rahmenteile 28 und 5 rollen 91 (s. F i g. 3) gelagert, die in eine Nut 92 in 29 auf. Rohrförmige Bauteile 30, 31 und 32 verbin- der Spindel 39 eingreifen. Die Lagerrollen 91 sind den die Rahmen 18 miteinander, wobei sie quer zur ihrerseits in Halterungen 93 angeordnet, die auf einer Fläche 20 des Legetisches 11 verlaufen. Das Rad 24 quer verlaufenden Welle 94 gleitend verschiebbar ist auf einer ersten Achse 34 und das Rad 25 in ahn- sind. Die Welle 94 ist einerseits an einer der Platten licher Weise auf einer zweiten Achse 35 gelagert. io 89 und andererseits an einer Platte 95 angeschlossen.

Die Stoffwickel-Halterung 13 umfaßt eine Stoff- An der Halterung 93 greift eine Gliederkette 97 an, wickel-Lagerspindel 39, die auf Stützen 40 und 40' die zur Übertragung der Bewegung eines Zahnrads in waagerechter Lage auf dem Stofflegewagen 12 ge- 100 auf einer von Hand betätigbaren Welle 101 lagert ist. Der Stoffwickel 41 ist auf der als Achse dient. Die Kette 97 läuft über frei drehbare Rollen wirkenden Spindel 39 aufgerollt. Vom Stoffwickel 41 15 103, 104, 105 und 106. Diese Bewegung ermöglicht aus wird eine Stoffbahn 42 um eine Walze 43 herum- eine Kantenausrichtung der Bahn 42 mit Bezug auf geführt, die auf einer Welle 46 angeordnet ist. Auf die Oberfläche 20 des Tisches 11. Die vorstehend beder Welle 46 ist ferner gesondert ein Kettenrad 44 schriebene Ausgestaltung der Stoffwickel-Halterung befestigt, welches eine Gliederkette 45 antreibt, stellt keinen Teil der vorliegenden Erfindung dar.
durch welche über nicht gezeigte Mittel auf die Stof- 20 Wie Fig. 1 zeigt, weist die Stütze 40 einen Gewinführungseinrichtung eine senkrechte Verschiebung debolzen 107 (s. auch F i g. 3) auf, der zur schwenkübertragen wird, welche die zunehmende Höhe der baren Lagerung von zwei tasterartigen Bremsbacken Lagen des gelegten Stoffes in üblicher Weise aus- 108 und 109 dient. Die Backen 108 und 109 weisen gleicht. Endflächen 110 und 111 auf, die Bremsbelagmaterial

Die Stof führungseinrichtung 14 wird vom Legewa- 25 112 tragen, das an der Umfangsf lache der Spindel 39 gen 12 durch senkrechte Tragstangen gehalten, von zur Anlage bringbar ist. Betätigungsarme 113 und denen die beiden in der Zeichnung dargestellten mit 114 sind mit Rollen 115 versehen, an den ein keilför-47 und 48 bezeichnet sind. Die Einrichtung 14 weist miges Betätigungselement 116 angreifen kann, das ein nach unten offenes Gehäuse 49 auf, das von einer mit keilartig angeordneten Schrägflächen 117 und oberen Wand 50 und Seitenwänden 51 und 52 be- 30 118 versehen ist. Das Betätigungselement 116 weist grenzt wird und mit einer in Querrichtung verlaufen- einen Längsschlitz 119 auf und gleitet auf einem an den Öffnung 53 versehen ist. Von jeder Seite der Sei- der Stütze 40 befestigten Stift 120. Das Betätigungstenwände 51 und 52 erstrecken sich an übliche, mit element 116 ist durch einen Hebel 123 verschiebbar, 55 und 56 bezeichnete Faltenhalterbetätigungsele- der über einen Bolzen 122 angreift und auf einem mente, die in üblicher Weise einen Faltenhalter 57 an 35 Zapfen 124 gelagert ist. Das entgegengesetzte Ende jedem Ende des Legetisches 11 betätigen, der keinen 125 des Hebels 123 trägt eine frei drehbare Rolle Teil der vorliegenden Erfindung bildet. Die Betäti- 126, die an einem am Bauteil 30 gelagerten Hebelgungselemente 55 und 56 enden einerseits an Aufla- arm 126' über einen begrenzten Kreisbogen geplattformen 59 und 60, während an den entgegen- schwenkbar ist. Eine verstellbare vorgespannte Feder gesetzten Enden Achsstifte 61 vorgesehen sind, 40 127 gleicht das Gewicht der Rolle 126 aus, so daß welche auf dem Legetisch 11 laufende Rollen 62 tra- sie auf der Bahn 42 aufruht, und durch Spannungsgen. Die Faltenhalter 57 weisen Arme 65 mit Rollen änderungen in der Bahn leicht auslenkbar ist.
64 auf, die auf der Oberfläche 63 der Betätigungsele- Während des Betriebes führt eine zu starke Matemente 55 und 56 zur Betätigung aufruhen. rialzufuhr der Bahn 42 zwischen der Spindel 39 und

Der Stofführungseinrichtung 14 wird eine Stoff- 45 der Rolle 126 zu einer Betätigung der Bremsbacken bahn von der Stoffwickel-Halterung 13 zugeführt, 108 und 109, während beim Auftreten einer Span- und sie legt diese Bahn glatt in übereinanderliegen- nung in der Bahn sofort der Druck auf die Bremsden Lagen auf dem Legetisch 11 aus. Das Gehäuse backen nachläßt, so daß die Spindel 39 weniger stark 49 ist an seiner Innenfläche mit Lagerflanschen 68 gebremst wird. Die beschriebene Bremseinrichtung mit waagerechten Bohrungen 69 versehen, welche 50 trägt durch Einstellung einer gleichmäßigen Stoffzuzur Aufnahme von Lagerzapfen 70 dienen, auf denen fuhr zwar zur korrekten Funktion der Vorrichtung Tragarme 71 schwenkbar gelagert sind, die im we- bei, bildet selbst aber keinen Teil der Erfindung,
sentlichen ähnlich sind und von denen jeder einen Wie die F i g. 6 und 7 zeigen, trägt die Stütze 40' oberen Teil 74 mit einer waagerechten, die Lagerbol- zwei Führungsstege 130 und 131 mit seitlichen Flanzen 70 aufnehmenden Bohrung und einen unteren 55 sehen 132 und 133, die eine Welle 134' tragen, auf Teil 76 aufweist, der die Enden von langgestreckten der eine Lagerrolle 134 drehbar gehaltert ist. Wie am Stofführungsleisten 72 trägt. Der Umfang jedes Trag- besten in F i g. 7 ersichtlich ist, weist die Lagerrolle armes 71 weist eine äußere, im wesentlichen gerad- 134 zwei Stirnflächen 135 und 136, zylindrischen linige Fläche 80, eine untere gekrümmte Fläche 81, Flächen 137 und 138 und eine konkave Umfangseine innere geradlinige Fläche 82, die im wesentli- 60 fläche, z. B. eine konkave Ringfläche 139 auf, deren chen senkrecht angeordnet ist, und eine innere win- Halbmesser etwas größer ist als derjenige des Endes kelig angeordnete Fläche 83 auf. Die Fläche 83 steht 140 der Spindel 39. Die Lagerrolle 134 ist aus einem mit einer inneren gekrümmten Fläche 84 in Verbin- geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt, so daß die dung, die ihrerseits zu einer oberen gekrümmten Fläche 139 glatt ist und einen geringen statischen Fläche 85 führt. Verstellschrauben 86 sind in einem 65 und dynamischen Reibungsbeiwert hat. Während Anschlagflansch 87 angeordnet und bestimmen die einer axialen Verstellung der Spindel 39 kann sich untere Endlage der Verschwenkung der Tragarme 71. die Lagerrolle 134 um ihre Achse drehen, und wäh-

Wie sich aus F i g. 1 ergibt, ist die Stütze 40 mit rend der Drehung der Spindel beim Stofflegevorgang

dreht sich das Ende 140, wobei es mit geringer Reibung auf der Fläche 139 gleitet.

Wenn der Legewagen 14 über die Oberfläche des Legetisches 11 vor- und zurückverschoben wird, legt er nacheinander Stoffbahnen auf dem Tisch auf. Beim Auftreffen einer der vorderen Stofführungsleisten 72 auf den entsprechenden Faltenhalter 57 wird sie in der in F i g. 4 gezeigten Weise ausgelenkt, was zur Folge hat, daß die untere gekrümmte Fläche der inneren gekrümmten Fläche 84 des gegenüberliegenden Tragarmes 71 gegenübersteht, wodurch dieser gegen eine Schwenkbewegung so lange verriegelt wird, bis der Legewagen 12 seine Bewegung in der entgegengesetzten Richtung begonnen und sich bis zu einer Stelle bewegt hat, an welcher der Faltenhalter 57 keine Anlage mehr hat. Durch die Verriegelung der jeweils wirksamen Stofführungsleiste 72 so lange, bis der Faltenhalter 57 an der dann betätigten Plattform 59 vorbei gelangt ist, greift der Faltenhalter 57 fest an der Stoffalte an, wobei er durch die Stofführungsleiste 72 gehalten wird, die relativ zum Legewagen 12 verriegelt bleibt, wenn dieser zurückgezogen wird. Auf diese Weise wird die gebildete Falte gleichmäßig geformt, ohne daß beim Zurückziehen der Stofführungsleiste 72 unerwünschte Falten in den Stofflagen entstehen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Auslegen und Schneiden von fortlaufenden Gewebebahnen, bei welcher ein· einen Stoffwickel tragender Legewagen über einem Legetisch hin- und herbewegbar angetrieben ist und welche am Legewagen an einer rückseitig abgestützten Schwenkaufhängung angebrachte Stofführungsleisten aufweist, wobei die jeweils in Legerichtung vorauslaufende Stofführungsleiste mittels je eines beidendig am Legetisch angebrachten Faltenhalters beim Einlaufen in die jeweilige Endstellung aus der Legeebene ausschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkaufhängung (70, 71, 74, 75, 76) jeder Stoffführungsleiste (72) mit Verriegelungsflächen (81, 84) versehen ist, welche im Verlaufe des jeweiligen Schwenkweges im Sinne einer Lageverriegelung der jeweils nicht angehobenen Schwenkaufhängung (70, 71, 74, 75, 76) in gegenseitigem Eingriff stehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkaufhängung (70, 71, 74, 75, 76) der Stofführungsleiste (72) Tragarmpaare (71) aufweist, welche eine untere, zum eigenen Aufhängungsschwenkpunkt (70) zentrische Verriegelungskurvenbahn (81) sowie eine zum Aufhängungsschwenkpunkt (70) des anderen Tragarmpaares (71) zentrische Verriegelungskurvenbahn (84) aufweist.