DE1550435A1 - Drosselvorrichtung - Google Patents
DrosselvorrichtungInfo
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Description
W. ODENDAHL . " Blott \ ium Schreiben vom 22· 2. 1966
Y-C/a/O/Sch'd.
Ί550Α35
"Drosselvorrichtung"
Die Erfindung- betrifft' eine Drosselvorrichtung für strömende Me—
dien, insbesondere Flüssigkeiten, die unter hohem .Jruck stehen
und entspannt werden sollen, wobei das Druckgefälle überwiegend in der Drosselvorrichtung vernichtet wird« Die drosselvorrichtung
kann als Drossel- und/oder Absperrventil oder Kaskadendrossel eingesetzt werden.
Drosselventile, bei denen durch Verschiebung eines kolbenförmigen
Verschlußstückes der freie Durcbflußquerschn'itt und damit die durchfließende Äienge verändert wird, sind bekannt, ii^s ist auch
bekannt, die Drosselkolben mit Längsnuten von dreieckigem oder
.tratiezförmigem querschnitt zu vergehen. Ferner ist es bekannt,"
die Jrosselschlitze als schräge Ringnuten oder als üewindegänge
auszubilden. Darüberhinaus ist es bekannt, solche Jrosselvorrichtungen
mehrstufig auszuführen und dabei den ./in dungs sinn der
Üewindegänge .von .-Jtufe zu otufe zu wechseln,, Bekannt ist außerdem,
die V/irkung einer Drosselvorrichtung durch erzeugen einer
..irbelströüiung mit zentralem Austritt zu erhöhen, sowie mittels
eines Drosselkolbens eine Vielzahl von langen und engen Brosselkanälen
oder Kapiliarröhren zu- oder abzuschalten, um die Durchflußmenge zu verändern.
Diese bekannten Drosseivorrichtungen werden den heutigen Anforderungen
an liochdruckentspannungsventilen nicht voll gerecht,
teils weil sie schnell verschleißen und dadurch ihre Charakteristik
verändern oder sogar ganz versagen, teils weil sich die engen i/rosselnuer schnitte durch ..us füllung en von gelösten ο t offen
.jtj. . ürchJ auf en des Druckgof all et, in bestimmten Temperaturbereichen
verstopfen und teils-weil ihre Herstellung so kompliziert
ist, daß sie kostenaufwendig sind und die -ceproduzierbarkeit der Ventilcharakteristik nicht gewährleistet ist.
Durch die .-rf indunp; werden die i\aci: teile der bekannten Vomch-
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tungen vermieden. Die erfindungsgemäße Drosselvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß sie einfach und biJLLig hergestellt und die Ventilcharakteristik genau reproduziert werden
kann, daß mit einfachen V/erkzeugen alle regeltechnisch verlangten
Ventilcharakteristiken erzeugt werden können, und ganz besonders dadurch, daß auf dem ütrömungsweg durch .'-irbei die für
den Lrosionsverschleiß verantwortlichen hohen btrbmun^sgeschwindigkeiten
und die für die Kavitation verantwortlichen Unterdruckbereiche von den '..caidungen ferngehalten werden. Die Erfindung
ergibt stabile und insbesondere biegesteife Drosselkolben, die den beträchtlichen ünergieumsatzen gewachsen sind.
Die Vorteile der Erfindung werden dadurch erzielt, daß in einer Drosselvorrichtung mit zur Einströmrichtung konzentrischen
itotationshohlräumen, in denen konzentrisch ein kolbenförmiger
Einsatz mit schräg verlaufenden Drosselschlitzen steckt, die die Rotationshohlräume miteinander verbinden, die Drost-elschlitzo
eegmental eingeschnitten sind. Derartige urosselschlitze können durch geradlinige Bearbeitung exakt und billig hergestellt werden.
Trotz ihrer Geradlinigkeit sind sie aber Teil einer doppelt gekrümmten Fläche, nämlich eines einschaligen Hyperboloids, so
daß die Strömung ohne plötzliche Richtungsänderung in die :<otationshohlräume
eintreten kann, insbesondere wenn die eSntrittseitige Fläche des iiotationshohlraums als entsprechendes iiyi>erboloid
ausgebildet ist.
Die Ausführung einer Flanke der Drosselschlitze als gekrümmte Fläche ermöglicht die Verwirklichung jeder re^eltechnisch in
frage kommenden Ventilcharakteristik mit einfachsten rütteln,
Die örtliche Tiefe des Jrosselschlitzes ist durch das eegmeatale
Einschneiden gegeben; der hubabhäniige freie otrömuniis-~
querschnitt hängt somit vom Verlauf des tr of ils ab. «üenn keine
entsprechenden Profilformfräser vorhanden sind, kann notfalls
sogar eine Herstellung durch stoßen mit Profilstählen erfolgen.
Dadurch, daß die eintrittseitige Flanke der wrosselschlitze als
ebene Fläche ausgebildet wird, erzielt man eine gute jtröaiun-,ο-führung
auch bei stark gekrümmter zweiter Flanke. Wenn der irufilformfräser
segmental nicht ganz durchschneidet, bleibt im
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Auslauf ein Teil der Grundlinie kreisförmig gekrümmte Eintrittseitig
v;ird dadurch die Ventilcharakteristik so verändert, daß der Ventiidurchfluß im unteren Verstellbereich relativ steiler
ansteigt.
Da ein einschaliges Hyperboloid durch zwei Scharen von Geraden
erzeugt werden kann, die sich nur durch ihre Schräglage unterscheiden, besteht die Möglichkeit, die ..Schräglage der Drosselschlitze
bei mehrstufiger Ausführung von »Stufe zu otufe zu wechseln und so die Reaktionskräfte sich gegenseitig aufheben zu
lasten«
Wird der Rotationshohlraum so ausgebildet, daß ein Ringkanal entsteht,
der annähernd so tief wie breit ist, bildet sich ein stabiler Ringwirbel, in dem die Lnergieumsetzung in härme durch
Flüssigkeitsreibung erfolgt.
Durch die Ausbildung der Austrittsöffnung als ..irbeldüse wird
' gewährleistet, daß eventuelle Darapfblasen fern von der .Lm 1SjL r Beikern
abgeführt werden. Dadurch werden in der Abströmleitung
Kavitationsschäden und unangenehme Kavitationsgeräusche vermieden.
Die Ausführung der Drosselvorrichtung als Doppelsitzventil führt zu relativ kleinen Ventilen mit weitgehend entlastetem VerschluL-stück»
Ganz besonders vorteilhaft ist aber, daß bei dem seitlichen
Austritt der Strömung durch eine nirbeldüse das Lntstehen
einer Karman-Wirbelstraße mit den gefürchteten periodischen iiiickwirkungen
auf den Ventilschaft vermieden wird. Durch .»bstimmun«,
der Ventildurchraesser, kann man'infolge der Differentialkolbenwirkung
den vom Medium herrührenden Differenzdruck in eine üchließ-
oder auch in eine üffnungskraft umwandeln und so die Betätigung
des Verschluiistückes erleichtern
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Die
Fig. 1 zeigt die jJrosselvorrichtung als einstufiges Drosselventil.
Am Ventilschaft 1 befindet sich der Ventilsitz 2, an den sich
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der urosselkolben 3 anschließt. Im Ventilgehäuse 4 ist der Gegensitz
5 mit anschließendem Ringkanal G untergebracht. Im urosselkolben
3 sind segmental und schräg zur Ventilachse auf dem Umfang gleichmäßig verteilt Drosselschlitze 7 eingearbeitet. Deren Grundlinien
sind als Geraden die Erzeugenden eines einschaligen Hyperboloids. Die i^rosselschlitze 7 lassen sich beispielsweise mit einem
Profilformfräser auf einfache Vteise herstellen, indem der Ventilschaft
1 schräg zur Bewegungsrichtung des Frästisches aufgespannt und bearbeitet wird. Der freie Querschnitt der Drosselschlitze
7 nimmt von null bis zu einem ivlftximum zu und anschließend wieder
bis null ab. Die Blendenöffnung 8 zwingt die strömung; durch die
Drosselscblitze 7, wodurch eine Drehbewegung der »Strömung um die Ventilachse erzeugt wird. Die Fläche 9, die kegelig und in ihrem
Verlauf passend zum einschaligen Hyperboloid der Drosselschlitze 7 hergestellt ist, führt die Strömung in den Ringktmal 6, wo sich
ein um die Ventilachse rotierender Kingwirbel Io ausbildet. Ringwirbel
sind sehr stabile Gebilde und zehren ihre Energie durch innere -ieibung auf. uie ...aximalgeschuindigkeiten herrschen im Kern 11,
der rotiert und rechts aus eier Zeichnun^-sebene heraustritt sowie
links in sie eintritt. Der Umsatz von Strömungsenergie in ",?ärme
findet hauptsächlich in der Nähe des Kern 11 also fern von den ..aiidungen statt, so daß kein Verschleiß auftritt und Entspannungsgerlusche
veitestgehend vermieden werden. Die .austrittsblende 12
hält den Ringwirbel Io im Ringkanal 6 und läßt je nach Größe des Ringspaltes Io, der durch den Drosselkonus 14 verändert wird, die
Strömung' mehr oder weniger gehindert abfließen.
Die Fig. 2 zeigt den Ventilschaft 1 mit Ventilsitz 2 und Drosselkolben
3 von der Abströmseite aus gesehen. Die Grundlinien 15 der Drosselschlitze 7 bilden eine polygonale Kernzone 16 im Drosselkolben
3. Durch diese Kernzone 16 werden die Zug- und Druckkräfte
aufgenommen, während die zwischen den Drosselschlitzen 7 verbleibenden
dte&e 17 den. Drosselkolben 3 biegesteif machen.
Die Fig. 3 zeigt die Drosselvorrichtung als mehrstufiges, hier zweistufiges, Drosselventil. Die ürosselschlitze 7 sind mit von Stufe
zu Stufe wechselnder Schräglage angeordnet. Damit sich die iieaktionskräfte
gegenseitig aufheben, werden gerade btufenzahlen gewählt. Der _>trömuni-rsaustritt ist als iVirbeldüse 18 ausgebildet.
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Die Strömung muß somit aus dem letzten liingkanal 6 zentral zur
Ventilachse hin abströmen, weil das Produkt aus Drehgeschwindigkeit
und Krümmungsradius konstant bleibt, ergibt sich dadurch eine
starke Beschleunigung der Drehgeschwindigkeit. Da deren Richtung senkrecht zum Austritt steht, kann sie sich nicht in Druck zurückverwandeln,
sondern setzt ihren Energieinhalt in Wärme um. Der Be-r
reich der itfaximalgeschwindigkeit liegt auch hierbei fern von den
wandungen im Wirbelkern, so daß Verschleiß und Geräusche vermieden
werden.
Die Fig. 4A bis 4D zeigen beispielsweise verschiedene Querschnittformen
der urosselschlitze 7, die sich mit Profilformfräsern leicht herstellen lassen. Die Dreiecks!'orm nach Fig. 4A und die Zahnprofilform
nach Fig. 4B sind günstig für relativ große Durchsätze« Die
Querschnittsformen nach Fig. 4C mit der oteilflanke 19 und der konkaven
Flanke 2o, sowie nach Fig. 4ß mit der Steilflanke 19 und der konvexen Flanke 21 gestatten de!» Verwirklichung der für die jeweiligen
2egelaufgaben optimalen Ventilcharakteristik durch geradliniges Fräsen. vV'enn die juerschnittsi'ürmen einmal festliegen, sind
die Ventilcharakteristiken immer wieder genau reproduzierbar und durch die bekannten iihniichkeitsgesetze auf andere Ventilgrößen
übertragbar=
Die Fig. 5 zeigt eine Variante der Figo 2„ Die Grundlinien 15 haben
ein gekrümmtes otück ii2, das durch den kreisbogenförmigen Auslauf
des Profil formfräser s erhalten wird* Die Ventilc-harakteristiken,
die mit den v^uerschnittsformen nach Fig. 4a bis 4 U bei vollständigem
segmentalen Durchfräsen-erreicht werden, können also variert
werden, iniem man den Auslauf des i-rofilfornifrasers mehr oder weniger
im i>rosselkolben 3 halt,'Die Zähl der erforderlichen ProfilforiafrLsei·^
kann dadurch begrenzt gehalten werden«
Die RLtV. 6 zeigt ein einstufiges Dru^el ventil mit gekürzt ens Dros-
-selkolben ;*3 und austrittsei tig offenen nirosseischlitzen ä4o uer
Riaglsunai 25 umgibt die vorgestülpte wirbeldüse 26, deren .jtirnflache
die Gegensitzflache 27 für den Ventilsits 28 ist» jifegen des
kleineren Durchmesiera des Ventilsitzes 28 ist die für das öffnen
i-rforderlich-c Kraft gering.
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üie Fig. 7 zeigt die Kombination von zwei Drosselventilen mit dem
gemeinsamen Ringkanal 29. Der ürosselkolben 3 ist unten mit dem Ventilsitz 3o, sowie dem Drosselkolben 31 mit den Drosselschlitzen
32 versehen. Der Gegensitz 33 und die Blendenöffnung 34 sind so gearbeitet, daß das Drosselventil als Doppelsitzventil arbeiten kann.
Außer dem Ringwirbel Io bildet sich_„im Ringkanal 29 der gegenläufige
Ringwirbel 35 aus. Der Strömungsaustritt erfolgt durch die seitliche wirbeldüse 36 und ist wegen der Gegenläufigkeit der Ringvvirbel
Io und 35 drehend» Bei der Kombination nach Fig. 7 ist die
innere Reibung der Strömung innerhalb des Ringkanales 29 besonders
intensiv. Durch entsprechende Ausbildung der Drosselschlitze 7 und
32 heben sich die Reaktionskräfte gegenseitig auf. Die Wirbeldüse 32 vermeidet das Entstehen der Karmän-iVirbelstraße und deren
periodische Rückwirkung auf den Ventilschaft 1. Die Kombination nach
Fig. 7 ist deshalb ganz besonders als Speisewasserregelventil geeignet.
Die Fig. 8 zeigt die Drosselvorrichtung als zweistufige Kaskudenclrossel
mit nachgeschalteter wirbeldüse 18. Der Drosseleinsatz 37
im Topf 38 ist mit Drosselschlitzen 39 versehen. Die strömung ^ritt
durch die Bohrungen 4o ein und durch die Wirbeldüse 18 aus» Der Durchfluß wird wesentlich durch die Größe der Ringspalte 41 beeinflußt.
Die Kaskade nach Fig. 8 ist in der Lage, insbesondere in vierstufiger Ausführung, die größten Druckgefälle auszuhalten; sie
zeichnet sich durch ihre sehr kleine Baulänge aus.
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Claims (9)
1.) Drosselvorrichtung zur Entspannung von unter hohem Druck stehenden
Medien, bestehend aus zur Einströmrichtung koaxialen Rotati-
in die Zylinderfläche eingearbeiteten Drosselschlitzen, dadurch
gekennzeichnet , daß die Drosselschlitze (7, 24, 32, 39)
segmental eingeschnitten sind.
2.) Drosselvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dali
die Drosselschlitze (7, 32) je Stufe in einen Ringkanal (6, 29) ausgießen, der eintrittseitig durch die Teilfläche (9) eines mit den
geraden Stücken der Grundlinien (15) der ürosselscfelitze (7, 52) er- ;
zeugten einschaligen Hyperboloids begrenzt ist.
3«) Drosselvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Flanke (2o, 21) der Drusselschlitze (7, _4,
32, 39) gekrümmt ist.
4.) Drosselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dab jeweils eine Flanke (19) der Drosselschlitze
(7,,.24, 32, 39) eine ebene Fleiche ist.
5.) Drosselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundlinien der Drosselschlitze (.7, 24, 32,
39) jeweils ein kreisförmig gekrümmtes stück (22) aufweisen.
6.) Drosselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrstufig ist und die Drosselschlitz e
(7, 139) mit von Stufe zu Stufe wechselnder Schräglage in den kolbenförmigen
Einsatz (3) eingearbeitet sind CFig. 3 und 8).
7.) Drosselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselschlitze (7, 24, 32, 39) je stufe in
einen Hingkanal (6, 25) ausgießen, der annähernd so tief wie breit ist.
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W. ODENDAHL Blatt -ß^iim Sdirelben vom 22.-2. 1966
8.) Drosselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen zu ihrer Achse konzentrischen kreisförmigen
Austritt (18, 26) hat, dessen Durchmesser kleiner als der des kolbenförmigen Einsatzes (3) ist.
9.) Drosselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium von zwei Seiten aus in Richtung des
Einsatzes (3) auf einen Ringkanal (29) zuströmt, der doppelt so breit wie tief ist und eine seitliche kreisförmige Austrittsöffnung
(36) hat.
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