DE1550286C3 - Mehrwegeflachschieber mit durch eine Entlüftungsöffnung greifendem Betätigung sglied - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein insbesondere manuell betätigter Mehrwegeflachschieber vorzugsweise für Druckluft. Diesbetreffend bekanntgeworden sind eine ganze Reihe von Kolben-, Dreh- und Muschelschiebern und sonstigen Ventilausführungen. In der Praxis bewährt und durchgesetzt haben sich die einfachsten und robustesten Lösungen. Bei Schiebern dieser Art ist darum die Problemstellung das Finden eines Schiebers, der mit möglichst wenig dichtenden Teilen die Freigabe, Absperrung und Rückführung des Druckmittels ermöglicht. Der ideale Schieber wäre demnach eine Lösung dieses Steuerproblems, die mit möglichst nur einem dichtenden Teil bei einfachstem Aufbau ohne zusätzliche Abdichtung von Betätigungswellen oder Kolbenstangen usw. auskommt.

Bekannt ist auch bereits ein Mehrwegeflachschieber mit einer Steuermuschel, die von Druckluft auf eine Dichtfläche mit Arbeits- und Entlüftungsöffnungen gedrückt wird und mittels eines Betätigungszapfens, der im Bereich der Entlüftungsöffnung von der Dichtfläche her in eine Sackbohrung der Steuermuschel eingreift, hin- und herverschiebbar ist. Diese Einrichtung ist für Betätigung von Druckluftbremsen bei Eisenbahnen vorgesehen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schieber dieser Art zu schaffen, der die besondere Einfachheit im Aufbau mit langer wartungsfreier Lebensdauer verbindet.

Erreicht wird dies gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch, daß der Betätigungszapfen exzentrisch und achsparallel auf einer Betätigungswelle angeordnet ist, die ohne Abdichtungsmittel durch eine Bohrung aus dem Ventilgehäuse herausgeführt ist und mit einer Bohrung oder achsparallelen Ausfräsung versehen ist, die den Innenraum der Steuermuschel mit dem Außendruck verbindet.

Die Besonderheit des Schiebers nach der vorliegenden Erfindung ist es also, daß für die Betätigungswelle und für die Entlüftung ein und dieselbe Gehäuseöffnung verwandt wird.

Baut man einen solchen Schieber nun noch so ein, daß der Betätigungshebel durch sein Eigengewicht in eine Endstellung fällt, so wird dieser Schieber zu einer Sicherheitssteuerung. Normalerweise hält das Druckmittel die von ihm beaufschlagte Steuermuschel und den Betätigungshebel fest, während der Hebel bei Ausfall des Druckmittels durch Rohrbruch oder Abschalten in seine Anfangsstellung fallen kann und damit den Schieber für erneut ankommendes Druckmittel in Sperrstellung hält.

Mit erfindungsgemäßen Steuerungen betätigte Zylinder können so z. B. bei erstmaligem Anschluß des Druckmittels oder im laufenden Betrieb bei An- und Abschalten des Druckmittels das Bedienungspersonal nicht überraschen oder gar verletzen. Die vorliegende Steuerung ist mit dieser Sicherheitsfunktion z. B. an Reifenmontiergeräten eingesetzt und hat sich bewährt. Die Zeichnung stellt eine Dreiwege-Schieberausführung dar, die zur Steuerung einfach wirkender Zylinder geeignet ist. Es zeigt

F i g. 1 den Schieber im Schnitt, F i g. 2 eine Draufsicht bei abgenommenem Gehäusedeckel und

F i g. 3 dieselbe Ansicht bei teilweise geschnittener Steuermuschel.

In das Gehäuseteil 1 tritt bei 2 die Druckluft in den Raum 3 und beaufschlagt den Muschelschieber 4, der dadurch auf die Steuerfläche 5 gedrückt wird. In die Steuerfläche 3 mündet die Arbeitsbohrung 6, die an den Arbeitsraum z. B. eines Zylinders angeschlossen werden kann. Für doppeltwirkende Zylinder wird eine weitere Arbeitsbohrung auf der entgegengesetzten Steuerflächenseite angeordnet. Das Gehäuse 1 weist ferner die Bohrung 7 auf, in der die Betätigungswelle 8 geführt ist. Die Betätigungswelle 8 trägt an seinem inneren Ende den Kurbelzapfen 13, der in die Sackbohrung 14 der Steuermuschel 4 eingreift. Die achsparallele Nut 9 der Betätigungswelle 8 verbindet den Steuermuschelraum 10 ständig mit der Außenluft. Der mit der Steuerwelle 8 einstückig verbundene Hebel 11 dient zur manuellen Hin- und Herverschiebung der Steuermuschel. . Der Anschlagbügel 12 begrenzt den .Schwenkwinkel des Steuerhebels 11 so, daß in seinen Endlagen die Arbeitsbohrungen 6 abwechselnd auf Frischluft bzw. auf Auspuff geschaltet wird. Bei der den F i g. 1 und 3 entsprechenden Stellung der Steuermuschel 4 wird die durch den Anschluß 2 eintretende Druckluft durch die Steuermuschel 4 abgesperrt. Der Arbeitsweg 6 ist über den Steuermuschelraum 10 und der Wellennut 9 auf Auspuff geschaltet.

In der F i g. 2 ist die dieser Schieberstellung entgegengesetzte Schaltstellung gezeigt. Die Arbeitsbohrung 6 ist über den Gehäuseinnenraum 3 mit der Druckluftanschlußbohrung 2 verbunden. Der Betätigungshebel 11 liegt am oberen Anschlag des Anschlagbügels 12. In der gezeigten senkrechten Einbaustellung des Schiebers wird der Betätigungshebel 11 von der mit Druckmittel beaufschlagten Steuermuschel 4 arretiert. Bei Druckausfall durch Leitungsbruch oder Abschalten der Druckluft fällt jedesmal der Betätigungshebel 11 in die in F i g. 3 gezeigte Stellung, so daß eine Speicherimpulsstellung in bereits beschriebenem Sinne unmöglich ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mehrwegeflachschieber für Druckluftsteuerung mit einer Steuermuschel oder Steuerscheibe, die von der zugefiihrten Druckluft auf eine Dichtfläche mit einer oder mehreren Arbeitsöffnungen und einer Entlüftungsöffnung gedruckt wird und mittels eines Betätigungszapfens, der im Bereich der Entlüftungsöffnung von der Dichtfläche her in eine Sackbohrung oder Nut der Steuermuschel eingreift, hin- und herverschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungszapfen (13) exzentrisch und achsparallel auf einer Betätigungswelle (8) angeordnet ist, die ohne Abdichtungsmittel durch eine Bohrung (7) aus dem Ventilgehäuse (1) herausgeführt ist und mit einer Bohrung oder achsparallelen Ausfräsung (9) versehen ist, die den Innenraum (10) der Steuermuschel (4) mit dem Außendruck verbindet.