DE1492386A1 - Verfahren und Mittel zur Bekaempfung gramnegativer Bakterien - Google Patents
Verfahren und Mittel zur Bekaempfung gramnegativer BakterienInfo
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Description
5. MO«. 13EZ
H 18941 - St/Gi.
Case 417
Case 417
Beschreibung zum Fatentgesuob
der ?irma METAL ft THERMIT CORPORATION, Rahway, New Jersey
betreffend
"Verfahren und Mittel sur Bekämpfung gram·
negativer Bakterien."
Priorität» 6.November 1961 - V.St.A.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bekämpfung gramnegativer Bakterien sowie den Schutz von Materialien gegen
deren Angriffe.
Das Auftreten von gram-negativen Bakterien kann überall dort
erwartet werden, wo die geeignete Kombination von Wachstumsbedingungen und Nährstoffen zur Entwicklung von Mikroorganismen
vorliegt. Im allgemeinen können gram-negative Bakterien zusammen mit anderen Mikroorganismen, wie z.B. gram-positiven
Bakterien, Schimmelpilzen usw, auftreten. Wo daa
Wachstum dieser Organismen nicht bekämpft wird, können ernst·
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hafte Probleme in Bezug auf Geruch, Versohleobterung von
Materialien, gesundheitliche Gefahren usw. entstehen. Wenn diese Organismen sich in Betriebswässern, welche
Nährstoffe enthalten, entwickeln, können sie zu bakteriellem Wachstum führen, das Schwierigkeiten Sei der VerfabrensdurohfUhrung verursaobt· Bin derartiges Wachstum
kann Leitungen, Filter, Öffnungen usw. verstopfen, die einwandfreie Funktion von Wärmeaustauschern oder KUhItUrmen
stören oder zur Bildung eines unbefriedigenden Verfahrensproduktes fuhren.
Bisher ist noch kein vollständig zufriedenstellendes Verfahren zur Bekämpfung gram-negativer Bakterien gefunden
worden. Unter den Mitteln, die bereits gegen diese Organismen eingesetzt wurden, seien die Quecksilberverbindungen,
die quaternären Verbindungen und die Phenole genannt. Keines derselben ist jedoch frei von schwerwiegenden Naohteilen, die es ungeeignet bei einer Vielzahl von Annendungsgebieten machen. Die Quecksilberverbindungen sind durch
ihre extreme Toxicität gegenüber Säugetieren, sowohl innerlich als auch dermal, gekennzeichnet. Die quaternären Verbindungen können nicht in Bereichen verwendet werden, wo bestimmte Salze vorliegen, da sie mit Anionen unter Bildung
unlöslicher und unwirksamer Niederschläge reagieren können. Phenol und Phenolderivate sind äußerst toxische Chemikalien
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und können schwere Geruoheproble»· hervorrufen.
Es sind auch andere Stoffe aufgefunden «orden, die das Wachstum τοη Schimmelpilzen und gram-positiven Bakterien
in angemessener Weise bekämpfen können, jedoch gegen gramnegative Bakterien unwirksam sind. Die Verwendung derartiger Stoffe in Systemen, wo gram-negative Bakterien
vorliegen, hat aicb nicht ala einwandfreie Lösung der mit
dem Wachstum von Mikroorganismen verbundenen Problemen erwiesen. Wenn mehrere Arten von Organismen, einschließlich
gram-negativer Bakterien, gleichseitig vorliegen, mag es leioht möglich sein, das Waohstum der Organismen mit Ausnahme der gram-negativen Bakterien zu hemmen. Die Ausschaltung dieser anderen Organismen aus dem System fördert
jedoch einen raschen Anstieg der Population gram-negativer Bakterien, und die Gesamtzahl der Bakterien kann dann auf
dem gleichen oder einem höheren üert als vor der Behandlung stehenbleiben. Demgemäß iat es bislang noch nicht mbglioh
gewesen, eine völlig zufriedenstellende Bekämpfung von Mikroorganismen in Systemen zu erreichen, in denen gramnegative Bakterien vorhanden sind·
Ein Ziel dieser Erfindung ist ein Verfahren eur Bekämpfung des Wachstums gram-negativer Bakterien. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in einem bakteriostati-
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schon Mittel, das gegenüber gram-negativen Bakterien
wirksam ist. Bin weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur 3ekämpfung des Wachstums einer großen Anzahl
von Mikroorganismenarten. Weitere Ziele der Erfindung
gehen für den Fachmann aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
Gemäß diesen Zielen besteht das erfindungegemäöe Verfahren
zur Bekämpfung des Wachstums gram-negativer Bakterien darin» daß man an dem Ort, wo eine derartige Bekämpfung erwüneoht
ist, eine bakteriostatische Menge einer Organozinnrerbindung der Formel R^SnX anwendet» in der R einen Kohlenwasserstoff rest, der eine Xthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-,
Allyl- oder Vinylgruppe sein kann, und X einen anorganischen Rest, der Sauerstoff, Schwefel oder ein Halogen sein
kann, bedeuten.
Entsprechend bestimmten Gesichtspunkten der Erfindung kann die Verbindung RjSnX Gruppen R enthalten, bei denen R die
Bedeutung"~einer Äthyl-, n-Propyl-, Isopröpyl-, Allyl- oder
Vinylgruppe hat. Vorzugsweise können eile Gruppen H in
einer Verbindung gleich sein. Die Gruppierung R,Sn- kann vorzugsweise ein Triäthylzinn-, Tri-n-propylzinn-, Trivinylzinn-, Triallylzinn- oder Triisopropylzinnrest sein.
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Der Beet X in der Verblödung H^öol kann Sauerstoff, Sohwe·
fei oder ein Halogen sein. Bo kann X z.B. Sauerstoff,
Schwefel» Brom, Chlor, Jod oder Pluor bedeuten. Es versteht Bioh, daß, nenn X sweiwertig ist, z.B. Schwefel
oder Sauerstoff bedeutet» die lorael R5SnI die Gestalt
(R3Sn)2X erhalt.
Zur Brläuterung von Verbindungen, die bei der praktischen
Durchführung der Erfindung entweder allein oder in Ge-BiiBob rerwendet werden können seien die folgenden genannt t
a. Triäthylzinnohlorid, Iriäthylsinnbromid, Triäthylsinnjodid^ Triäthyleinnfluorid, Bis-(trlHthylainn)-oxyd,
Bie-(triäthylBinn)-sulfid j
b. Tri-n-propyleinnohlorid» Iri-n-propylzinnbromid,
Tri-n-propylainnjodid, Tri-n-propylainnfluorid,
Bis^(tri-n-propylzinn)-oxyd, Bis-(tri-n--propylBinn)-sulfid; """"*
o. Triisopropylzinnchlorid, Trlisopropylzinnbromid,
Triisopropylzinnjodid, Trlisopropylzlnnfluorid, Bis-(triiaopropylzinn)-oxyd, Bis-(triisopropylzinn)-eulfid;
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d. Trivinylzlnnohlorid, Trivinylzinnbromid, Trivinylainnjodid^
Trivinylzionfluorid, Bis-(triv±nylzinn)-oxyd,
Bis-(trivinylzinn)-sulfld;
a. Triallylzinnoblorid, Triallylzinnbromid, Triallylzinajodid,
Triallylzinnfluorid, Bis-(triallylzinn)-oxyd,
Bis-(triallylzinn)-sulfiai
f· Di-n-propyläthyleinnohlorid, n-Propyinthylvinylzinobroaid,
Bie-(dÜ8opropyläthylzina)-oxyd, Bie-(n-proK/lieopropylÄthylzinnJ-flulfid,
Diallylpropylzinnjodid, uew.
Auch Gemieohe der obigen Verbindungen können bei bestimmten
Ausführungaforneα der Erfindung zur Anwendung gelangen.
Vorzugsweise bedeutet R n-Propyl und die Gruppierung
B,Sn- den Tri-n-propylzinnrest· X ist vorzugsweise Sauerstoff
oder Chlor. B,SnX ist vorzugsweise Bis-(tri-n-propylzinn)-oxyd
und Tri-n-propylzinnohlorid.
Die bakteriostatische Menge der Organozinnverbindung, die
bei der praktischen Durchführung der Erfindung verwendet werden kann, soll ausreichend sein, um gram-negative Bakterien
an der Stelle, wo die Verbindung angewendet wird, praktisch vollständig zu hemmen oder abzutöten. Der er-
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wUnsohte Grad dar Hemmung kann dadurch erzielt werden,
daß die Verbindungen in der vorliegend beschriebenen Weise in einer Menge verwendet warden, die ausreichend
iot, um an der Stelle, wo eine Bekämpfung erwünscht ist,
eine Konzentration der Verbindung von o,oo5 bis 3oo Teilen pro Million, beispielsweise 16-63 Teilen pro Million, BU
bilden. Wenn es angestrebt wird, gram-negative Bakterien in einem bestimmten Bereioh volletKndig abzutüten, kann
sich die bevorzugte Konzentration auf θ bis 25o, z.B. 31«Teilen pro Million belaufen* Wenn θβ vorgezogen wird,
ein Gebiet zu sanieren, kann die bevorzugte Konzentration o,1 bis 3oo, z.B. 31, Teile pro Million betragen. Wenn das
zu behandelnde Medium flüssig let, wie z.B. industrielle Betriebs-Wässer, kann die Menge o,oo5 bis 2,o, z.B. o,75,
Teile pro Million betragen. Im Falle von Textilbehandlungeverfahren können die erfindungsgemäß offenbarten Verbindungen vorzugsweise in solohen Menge verwendet werden, daß
Konzentrationen von 8 bis 25o, z.B. 2oo, Teilen pro Million entstehen.
Die Bekämpfung des Wachstums gram-negativer Bakterien gemäß
vorliegender Erfindung kann wirksam durchgeführt werden, indem die vorstehend genannten Verbindungen in der gewünschten Weise an den Orten angewendet werden, an denen
eine Bekämpfung der gram-negativen Bakterien erzielt
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— ο —
werden soll. Obwohl es möglich let, diese Verbindungen
in reiner, unverdünnter Form anzuwenden, werden sie vorzugsweise
in Form von inerte Verdünnungsmittel enthaltenden Zubereitungen verwendet. Das anzuwendende spezielle
inerte Verdünnungsmittel darf mit den genannten Verbindungen nicht umeetzungsfähig sein und darf deren
bakteriostatische Wirkung weder maskieren noch anderweitig herabsetzen. Das anzuwendende Inerte Verdünnungsmittel
kann je nach dem Endverwendungssweck variieren»
auf die die Arbeitsweise gerichtet sein soll^ Das inerte
Verdünnungsmittel kann beispielsweise eHTPestkörper
sein, wie Siliciumdioxyd, Hues, Kalkstein, Calciumsilikat
oder eine Vielzahl von anderen festen Materialien, vorzugsweise in feinteiliger Form. V/enn feste inerte
Stoffe verwendet werden, kann die Verbindung, die normalerweise in flüssiger Form vorliegt, über das Verdünnungsmittel
gesprüht oder in anderer Weise mit demselben innig vermischt werden. Es ist ouoh möglich» ein
inertes flüssiges Verdünnungsmittel anzuweden, von denen
diejenigen typisch sind, in denen die Verbindungen sieh leicht lösen, wie z.B. Benzine, Benzol, Toluol, Naphtha,
Butanol UsV. oder diejenigen, in denen sTofc die Verbindungen
nicht leicht lösen, wie z.B. Wasser. Im letzteren Falle wird vorzugsweise ein inertes Emulgier-
oder Suspendiermittel angewendet, um die Verbindung in
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diepergierter Fora au halten. Serartige Mittel können
e.B. anioniache, kationisohe oder nioht-ionieche oberflächenaktive Stoffe oein.
In dieser emulgierbaren form kann die Menge an oberfläohenaktivem Mittel diejenige Menge sein, mit der eine
beständige Emulsion gebildet wird. Weeen der großen Zahl
der oberflächenaktiven Mittel, die erfindungsgemäß Anwendung finden können, und «regen deren unterschiedlicher
Fähigkeit zur Bildung beständiger Bmulaionen, let die
Menge an verwendetem oberflächenaktivem Mittel bei den verschiedenen oberflächenaktiveη Mitteln unterschiedlich.
Im allgemeinen ist die angewandte Menge an oberfläohenaktivem MIttel gleioh oder geringer als die Menge der
verwendeten Trialkyleinnverbindung.
Bei der Durchführung der Brfindung im Hinbllo k auf
spealelle Ziele kann es erwünscht aeln, das Waohstum
von gram-negativen Bakterien praktisob völlig au verniohten oder au hemmen. Wenn dies angestrebt wird, wie
es z.B. der Fall bei Bereichen ist, die saniert werden sollen, kann folgende Arbeitsweise angewendet werden:
Ss wird eine wässrige Dispersion hergestellt, die die Verbindung R-SnX in einer Konsentration von o,1 bis 125,
vorzugsweise o,5 bis 35 Teilen pro Million enthält;
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diese Dleperaion wird auf die Oberfläche des zu sanierenden Bereiches oder Materials aufgebracht. Beispielsweise
können 5,67 β Bis-(tri-n-propylzinn)-oxyd in 18,9 Litern
Wasser (3o Teile pro Million) disperßiert und die erhaltene Lösung auf das su sanierende Material gesprüht,
gestrichen, mittels eines Sobwammes aufgetragen »erden
usw.
Wo das zu behandelnde Material ein kontinuierliches flllssiges Medium ist, wie z.B. bei industriellen Betriebswässern, kann eine praktisch Tollständige Ausschaltung
der durch grem-negatire Bakterien Terursaohten Probleme
ersielt werden, wenn in den genannten flüssigen Medium
die Verbindung R^SnX in einer Konzentration in der Größenordnung γόη o,oo5 bis 2,ο Teilen pro Million, bezogen auf
das Gewicht des flüssigen Mediums, disperglert wird. Torsugsweise beträgt die Konzentration der Verbindung B.SnX
in dem flüssigen Medium o,o5 bis 1,o, z.B. o,75, Teile pro Million. Wenn bei dem Verfahren, in dem eine Bekämpfung der gram-negativen Bakterien erwünscht 1st, Betriebswasser in einer Menge von 1.89o.ooo Litern benutzt wird, kann sich beispielsweise herausstellen, daß
der Zusatz τοη ο,136 kg Tri-n-Propylzinnchlorid (ο,72 Teile pro Hillion) die Probiene praktsich vollständig ausschaltet, die auf gram-negative Bakterien und verschiedene andere Mikroorganismen zurllokzufUhren sind.
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Ea kann auch erwünscht oein, die Verbindungen gemäß vorliegender Erfindung zum Ausrüsten τοη Textilien zu verwenden. Bei einer darartigen Anwendungsform machen diese
Verbindungen das behandelte Textilmaterial gegen den Angriff gram-negativer Bakterien und anderer Mikroorganismen dauernd widerstandsfähig und können die Entwicklung
unangenehmer Gerüche in dem behandelten Material verhindern. Eine derartige Behandlung kann beispielsweise durchgeführt werden, indem auf das Textilgut eine so große Menge
einer Dispersion der Verbindung R,SnX aufgebracht wird, daß die Konzentration der Verbindung IUSnX auf dem behandelten
Textilgut in der Größenordnung von 16 - 2oo, z.B. 2oo, Teilen pro Million liegt· Diese Anwendung kann mit Hilfe irgendeiner der aus dem Stande der Technik bekannten Arbeitsweisen
durchgeführt werden, wie z.B. durch Aufklotzen, Aufsprühen, Aufbürsten usw. Andererseits kann das Textilgut mit der Verbindung R,SnX unter Wahrung der erzielbaren Vorteile dadurch
behandelt werden, daß der Seifen- oder Reinigungsmittelzubereitung^ mit der die Materialien gewaschen werden, eine geeignete Menge der Verbindung R5SnI einverleibt wird. Beispielsweise kann die Verbindung R5SnI in einer Menge in der Größenordnung von o,5 $>, bezogen auf die Seifen- oder Reinigungsmittelzubereitung, vorliegen.
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Bei bestimmten praktischen AusfUhrungsformen der Erfindung
kann sich herausstellen, daß die Löslichkeit der Verbindung R5SaX in dem zu behandelnden Medium genügend hoch ist, so
daß sich eine Lösung bildet. Bai bestimmten anderen prakti-.sehen Ausführungsformen der Erfindung kano sich jedoch herausstellen, daß die Löslichkeit nicht genügend groß 1st,
um die erwünachte Konzentration zu erhalten, und es 1st dann
ratsam, die Verbindung R5SnX in eraulgiorbarer oder löslichgemachter Form anzuwenden. Die emulgierbare Form kann eine
Lösung der Vexbioäung R5SnX in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z.B. Benzinen oder Naphtha, sein, dem ein brauchbares oberflächenaktives Mittel einverleibt wird. Beispielsweise kann eine solche emulgierbare Zusammensetzung 3o bis
9o Tile der Verbindung R5SnX, z.B. Bis-(tri-n-Propylzlnn)-ozyd, 4 - 2o Teile eines oberflächenaktiven Mittels, z. B.
eines Alkylarylpolyätheralkohols, und 2-75 Teile eines
inerten Lösungsmittels, z.B. Naphtha, enthalten. In jedem Falle liegt das oberflächenaktive Mittel in einer Menge vor,
die praktisch gleich oder geringer ist als die Menge der Verbindung R5SnX. Ein Merkaal dieser Zubereitungsform besteht
darin, daß sie in Wasser dispergiert leicht eine Emulsion bildet. Die löslichgemachte Form kann eine Zubereitung sein,
die die Verbindung R5SnX, ein oberflächenaktives Mittel, das
in einer 2 bis 5-fachen Menge der Verbindung R5SnX vorliegt,
und ein inertes Verdiinnungsmittel enthält. Beispielsweise
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kann eine lösliohgenachte Zubereitung 2 biß 3o Teile der
Verbindung R«SnX, z.B. Bis-(tri-n-propylzinn)-oxyd,
"Io bis 75 Teile eines oberflächenaktiven Mittels, z.B.
eines Alkylarylpolyätheralkoholaf und 9 bis 7ο Teile eines
inerten Lösungsmittels, z.B. Wasser, enthalten. In allen fällen liegt das oberflächenaktive Mittel in der 2 bis
5-faohen Menge der Verbindung R,SnX vor. Wenn diese Zubereitungsfona su Wasser hinzugefügt wird, bildet sich eine
Dispersion, die das äußere Aussehen einer eohten Lösung besitzt. Sie oberflächenaktiven Mittel, die in diesen Zubereitungen angewendet werden können, sind beispielsweise
anlonlsobe oberflächenaktive Mittel, z. B. BFatriumlauryl-Bulfat; niohtionisohe oberflächenaktive Mittel, z. B. das
Umsetzungsprodulct von 9 Molen Äthylenoxyd mit einen Mol
Honylphenol; und kationisch^ oberflächenaktive llittel, z.B.
Stearyldieethylbensylaemoniueohlorid. Andere dea Vaohaann
geläufige gleichwertige oberflächenaktiven Mittel können
ebenfalls verwendet werden.
Bin Torteil der Erfindung besteht darin, daß sie bei der
beschriebenen praktischen Anwendung ein Verfahren zur Bekämpfung des Wachstums gram-negativer Bakterien und anderer
Mikroorganismen, die gemeinhin zusammen mit ersteren auftretend gefunden werden liefert.
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Bei jedem der nachfolgenden Beispiele 1 -19 wurden Versuche durchgeführt, um die Wirksamkeit der orfindungsgemäflen Zubereitungen gegenüber den aufgezeigten Mikroorganismen zu bestimmen. 7Ur jedes Beispiel wurde eine Reihe von
Versuchen ausgeführt, wobei die Zubereitung zu einer Währagar-ZlichtungsflUssigkeit in Mengen von 5oo, 25o, 125,
63, 16, 8, 4, 2, 1, o.5, o.25 und 0.125 Teilen pro Million
hinzugefügt wurde. Jede ZüchtungeflUssigkeit wurde mit de*
Test-Organismus beimpft und bei 37° C zwei Tage lang bebrtitet. Das Waohat um der Organismen wurde visuell beobachtet. Diejenige ZüchtungsflUssigkeit, welche die geringste Konzentration an der Zubereitung enthielt die eine vollständige Heeoung des Wachstums des betreffenden Organismus
ergab, wurde gekennselohnet und lot in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
In den Beispielen 1-8 wurden die genannten Verbindungen gegenüber Pseudomonaa aeruginoaa. einem gram-negativen
Bakterium, geprüft.
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Beispiel | Verbindung | ppm zur |
Hemmung | ||
1 | Triphenylzinnchlorid (Vergleich) | 5oo* |
2 | Biu~(tri-n-butylzinn)-oxyd(Vergleich) | 5oo* |
3 | Tri-n-ootylzinnbromid (Vergleich) | 5oo* |
4 | Tr i «vthylzinnchlorid | 16 |
5 | Trivinylzinnchlorid | 63 |
6 | Tri-n-propylEinnchlorid | 31 |
7 | Bis-(tri-n-propylzinn)-oxyd | 31 |
8 | Bis-(trÜBopropylzinn)-oxyd | 125 |
*Bei diesen Mengen unvollständige Hemmung. |
In den Beispielen 9-15 wurden die genannten Verbindungen
gegenüber Aerobacter aerogenes, einen grara-negativen
Bokterium, geprüft.
ppm zur Beispiel Verbindung Hemmung
9 Bis-(tri-n-butylzinn)-oxyd (Vergleich) 5oo*
10 Tri-n-octylzinnbromid (Vergleich) 5oo*
11 Triäthylzinnchlorid 16
12 Trivinylzinnchlorid 63
13 Tri-n-propylzinnchlorid 16
H Bia-(tri-n-propylzlnn)-oxyd 16 15 Bis-(triisopropylzinn)-oxyd 125
-Bei diesen Mengen unvollständige Hemmung.
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In den Beispielen 16-19 wurden die genannten Verbindungen gegenüber den Schimmelpilzen Penicilllum funiouloaua
und AspergilluB flavus Bowie gegenüber der Wuohehefe
Candida Albicans geprüft:
16 Trimethylzinnchlorid 5oo* 5oo* 5oo*
(Vergleioh)
17 Triäthylzinnchlorid 16 16 <,1.o
18 Bi8-(tri-n-propylzinn)-oxyd 1 .o -O.125 o.5
19 Bis-(triisopropylzinn)-oxyd 2.ο <1.o <1.o
♦Bei diesen Mengen unvollständige Hemmung·
Die in den nachstehenden Beispielen 2o und 21 (vgl.Tabelle IV)
aufgeführten Verbindungen wurden gegenüber Xanthampaaa restcatoria» einem gram-negativen Bakterium, mit Hilfe der Agarplatten-Methode eowie gegenüber Alteria aleraceae. einen
Schimmelpilz, mit Hilfe des Objektträger-Keimungstesta geprüft.
Die Agarplatten-Methode sei wie folgt beschrieben*
Be wurde eine 1o£lge Lösung der betreffenden Verbindung in
Aceton hergestellt. Diese Lösung wurde mit Leitungswasser verdünnt, eo daß sich Lösungen von 1, o.1, o.o1t o.ool Pro-
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zent U8W. ergaben. Bin al jeder Lösung wurde mit 9 ml
Nähragar vermischt; das Gemisch ließ man lieh verfestigen.
Als der Agar fest geworden war, wurde er mit dem gewunechten Organismus beimpft und eine Woche lang bei
22° C bebrütet. Die angegebenen Zahlenwerte stellen die geringsten Konzentrationen der Verbindung, in Teilen pro
Million, bezogen auf das Gewicht des Gemisches, dar, die notwendig sind, um das Wachstum des Organismus völlig bu
hemmen.
Bei dem Objektträger-Keimungstest wurde zunächst eine
o,ooi£ige Lösung der Verbindung in Aceton hergestellt.
Diese wurde mit Leitungswasser verdünnt, so daß sich Lösun
gen von 0.000I, 0.00001 Prozent usw. ergaben« Bin festgelegtes
Volumen der Testlösung wurde mit einer festgelegten Menge einer Sporensuepension dee zu prüfenden Organismus
vermischt. Tröpfchen dieses Gemisches wurden auf Mikroskop-Objektträger aufgebracht und bei 22° O in
einer feuchten Kammer 24 Stunden lang bebrütet. Die angegebenen Zahlenwerte stellen die Konsentrationen der Wirkstoffe
in Teilen pro Million, bezogen auf die Lösung, dar, die benötigt werden, um das Wachstum der Sporen völlig su
hemmen.
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- iö - | Vorbindung | X- ves, | U92386 | |
Tabelle IY | Triäthylzinnohlorid | 1oo | ||
Beispiel | Triäthylzinnaeetat (Verp.lei | eh) 1ooo* | Alt.Aler. | |
2o | 1o | |||
21 | too |
*Bei dieser Menge unvollständige Hemmung.
Aus den Versuchsdaten der Beispiele 1-0 geht hervor, daß
nur diejenigen Glieder der durch die Formel IUSnX wiedergegebenen
Verbindungsklasce unerwartete Wirksamkeit gegenüber
den aufgeführten gran-negativen Bakterien besitzen, bei
welchen der Rest R eine Äthyl-, Vinyl-, n-Propy.l- oder Ioopropylgruppe
ist. Die Vergleichsverbindungen gemäß den Beispielen
1 und 2 sind Chemikalien, die entsprechend dem bisherigen Stand der Technik als biologische Regelmittel alt
breiter \7irkungsbasia offenbart worden sind. Es ist ersichtlich,
daß bei der praktischen Durchführung der Erfindung Ergebnisse erzielt werden können, die gegenüber
den bisherigen Arbeitsweisen eine mehr als 2o-fache Überlegenheit
zeigen. Die Versuchsdaten aus den Beispielen 9 bis 15 (einschließlich der Vergleichsbeispiele 9 und 1o) zeigen
ebenfalls die unerwartete Wirksamkeit der erfindungsgemäSen
Verbindungen gegenüber gram-negativen Bakterien auf. Bs ergibt
sich, daß schon eine Hemmung mit Mengen erzielt wird,
die nur etwa 5 # derjenigen Menge ausmachen, die bei den
Vergleichsverbindungen benötigt wird.
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Die Beispiele 16 - 19 erläutern den breiten Wirkungsbereich der erfindungsgemäßen Verbindungen, den die anderen Glieder
der homologen Reihe, wie z.B. TrimethyZaini-Kiblorid, nicht
aufweisen. Wie ersichtlich, kann mit Hilfe äer erfindungsgemäßen
Arbeitsweise eine Hemmung bei'ei.ts mit Mengen erzielt
werden, die nur o,2 # der Menge an Ver^leichsverbindung ausmachen.
Dieser breite Wirkungsbereich ist es, der es erlaubt, mit Hilfe des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens
eine große Ansah! von Mikroorganismen -ui bekämpfen, insbesondere,
wenn us sich bei den Hikro—Organismen um gram-negative
Bakterien und solche Organismen h.nidelt, die normalerweise
zusammen mit ihnen vorkommend aufgefunden werden.
Wie durch die Beispiele 2o und 21 (Veröleionsversuch) aufgezeigt
wird, beeinflußt die Art der Gruppe X die Hemmwirkung der Verbindung IUSnX. Die erfindungsgemißen Verbindungen,
bei denen X Sauerstoff, Schwefel oder ein Halogen bedeutet, sind durch ihre Fähigkeit gekennzeichnet, das Wachstum gramnegativer Bakterien und anderer Hikro-organismen bei sehr
niedrigen Konzentrationsvier ten zu bekämpfen. Diese spezielle Kombination von Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit macht die
erfindungsgemäßen Verbindungen ganz besonders geeignet ala
bakteriostatinche Mittel, Sanierungsmittel, Vorbeugungsmittel
usw.
Patentansprüche:
909847/0967
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Bekämpfung des Wachstum gram-negativer Bakterien, dadurch gekennzeichnet, daß man an dem Ort, an dem die Bekämpfung erwünscht iet, eine bakteriostatleche Menge einer Organozinnverbindung der formel JUSnX anwendet, in der R einen Kohlenwaeseratoffrost, der eine Xthyl-, n-Propyl, Isopropyl-, Allyl- oder Vinylgruppe eein kann, und X einen anorganiechen Rest, der Sauerstoff, Schwefel oder ein Halogen sein kann, bedeuten.2. Verfahren nach Anepruoh 1, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn X Sauerstoff bedeutet, die Verbindung die Formel (R-Sn)2O besitzt.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Organozinnverbindung Tri-n-propylzinnchlorid oder Bia-(tri-n-propylzinn)-oxyd verwendet·4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprache, dadurch gekennzeichnet, daß man die Organozinnverbindung in einer Menge von o,oo5 bis Joo Teilen pro Million anwendet.5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprache, da-- 21 -909847/0967durch gekennzeichnet, daß man die Organozlnnverbindung in einem inerten Verdünnungsmittel verteilt bzw. dispergiert verwendet.6» Bakteriostatische Zubereitung, gekennzeichnet durch ihre Fähigkeit, das Wachstum gram-negativer Bakterien zu bekämpfen, enthaltend eine Verbindung tier Formel K^SnX, in der R einen Kohlenwasserstoffrest, der eine Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, Allyl- oder Vinylgruppe sein kanng und X einen anorganischen Rest, der Sauerstoff, Schwefel oder ein Halogen sein kann, bedeuten; sowie ein inertes Verdünnungsmittel.7* Bakteriostatische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als wirksame Verbindung Tri-n-propylsinnchloriü oder Bia-(tri-n-propylzinn)-oxyd enthält.8. Bakteriostatische Zubereitung nach einem der Ansprüche 6-7, dadurch gekennzeichnet, daß sie 2 bis 9o Teile der Verbindung der Formel R^SnX und 2 bis 75 Teile eines inerten Verdünnungsmittels enthält.9· Bakterioatatische Zubereitung nach einem der Ansprache 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei Verdünnung mit,- 22 -909 8 47/0967Wasser eine beständige Emulsion bildet und 3o bis 9o Teile der Verbindung der Formel R3SnX, 4 bis ?.o Teile eines oberflächenaktiven Mittels sowie 2 bis 75 Teile eines inerten Lösungsmittels enthält.Ιο« Bakteriostatische Zubereitung nach einem der Anoprüche 6 bis 7j dadurch gekennzeichnet, daß sie bei Verdünnung mit Wasser eine klare, beständige Dispersion bildet und 2 biß 3o Teile der Verbindung der Formel IUSnX, Io bis 75 Teile eines oberflächenaktiven Mittels sowie £ biß 7o Teile eines inerten Lösungsmittels enthält·11. Bakteriostatische Zubereitung nach Anspruch 1o, dadurch gekennzeichnet, daß sie al» inertes lösungsmittel Wasser enthält.Für METAL ft THERMIT CORPORATIOH:908847/0967 bad Ofl.GWL
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