DE1468934B2 - Verfahren zur herstellung von acrylsaeure bzw. methacrylsaeure durch oxydation von acrolein bzw. methacrolein - Google Patents
Verfahren zur herstellung von acrylsaeure bzw. methacrylsaeure durch oxydation von acrolein bzw. methacroleinInfo
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Description
leins bzw. Methacroleins erforderlich ist. Die Acrylsäure
bzw. Methacrylsäure kann unmittelbar aus der gasförmigen Reaktionsmischung durch einfache Methoden,
wie Kühlen und Waschen mit Wasser usw., abgetrennt werden.
Hierzu werden eine Anzahl von Katalysatorsystemen benutzt, bei denen auf Aluminiumschwamm
mit einer Teilchengröße von 6 bis 10 Maschen der Tyler-Siebreihe (vgl. Wittfoht, Kunststoff technisches
Wörterbuch, 2. Aufl., 1956, S. 382) Molybdänoxid (berechnet als MoO3), Vanadinoxid (berechnet
als V2O5) und Aluminiumoxid (berechnet als
Al2O3) in wechselnden Gewichtsverhältnissen (vgl.
Tabelle 1) niedergeschlagen worden sind. Acrolein wurde unter den folgenden fixen Beschickungsbedingungen
in den in Tabelle 1 angegebenen Ausbeuten zu Acrylsäure oxydiert:
50 cm3 des jeweiligen Katalysatorsystems, 5,0 g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min. Stickstoff, 250 cm3/Min. Luft,
500 cm3/Min. Dampf, 3,7 Volumprozent Acrolein-
o konzentration und 1040 Std."1 Volumengeschwindigkeit.
Reaktions | Umwandlungs | Acrylsäureausbeute | Acrylsäureausbeute | |
Katalysatortyp MnO -VO ·Δ1 Π |
temperatur | grad | bezogen auf | bezogen auf |
IVXU ί/3· V 2*-*S · Λ^ν-^ | (0Q | (Molprozent) | eingesetztes | umgesetztes |
Acrolein | Acrolein | |||
100: OT": 1 | 360 | 14,5 | (Molprozent) | (Molprozent) |
100: 5:1 | 320 | 98,4 | 2,8 | 19,3 |
100: 12,5:1,1 | 300 | 95,2 | 74,5 | 75,7 |
100: 20 :1,2 | 300 | 97,3 | 85,5 | 89,8 |
100: 50 :1,5 | 300 | 98,9 | 85,7 | 88,1 |
100:100 :2 | 300 | 98,1 | 80,7 | 81,6 |
100:200 :3 | 280 | 96,7 | 74,8 | 76,2 |
100:300 :4 | 260 | 94,5 | 68,3 | 70,6 |
100: 20 :0,3 | 300 | 89,5 | 51,7 | 54,7 |
100: 20 :5 | 300 | 87,7 | 66,6 | 74,4 |
64,1 | 73,1 |
Die Daten der Tabelle 1 zeigen, daß die Katalysatorsysteme, die außer MoO3 und Al2O3 noch V2O5 enthalten,
eine sehr hohe katalytische Aktivität bezüglich der Acrylsäurebildung aufweisen, während die anderen
Katalysatorsysteme, die nur MoO3 und Al2O3 enthalten,
unter den angegebenen Reaktionsbedingungen kaum eine katalytische Aktivität zeigen. V2O5 kann
— auf MoO3 bezogen — innerhalb eines weiten Mengenbereichs
benutzt werden. Übersteigt jedoch die V2O5-Menge das Dreifache der MoO3-Menge, besteht
Neigung zu starker Überoxydation, die Acrylsäuremenge nimmt dann nach und nach ab, da die gebildete
Acrylsäure in steigendem Maße oxydativ zersetzt wird. Unterschreitet dagegen die in dem Katalysatorsystem
enthaltene V2O5-Menge — auf das MoO3 bezogen
— 5 %> nimmt die Katalysatoraktivität ab. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die V2O5-Menge des
Katalysators im Bereich von 5 bis 300 Gewichtsprozent
— auf das MoO3 bezogen — zu halten, wenn man gute
Ergebnisse erzielen will.
Die Al2O3-Menge in dem Katalysatorsystem liegt
— auf das MoO3 bezogen — im Bereich von 0,3 bis
5 Gewichtsprozent. Wird nämlich diese Al2O3-Menge
— auf das MoO3 bezogen — überschritten, ist die gebildete
Acrylsäuremenge geringer.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Katalysatorsysteme weisen eine gute Aktivität auf, die während
des Gebrauchs nicht abnimmt, sie haben eine genügende Lebensdauer und lassen sich sehr leicht und
einfach sowie billig herstellen.
Als Ausgangsmaterialien für die Oxide des Molybdäns werden Ammoniummolybdat [(NH4)6Mo7O24 ■
4 H2O] oder andere wasserlösliche Molybdate und als Ausgangsmaterial für die Oxide des Vanadins Ammoniummetavanadat
(NH4VO3) oder andere wasserlösliche
Vanadate benutzt. Auch wasserunlösliche Verbindungen, wie MoO3, V2O5 u. dgl. können als Ausgangsmaterialien
benutzt werden.
Als Ausgangsmaterialien für Aluminiumoxide werden Aluminiumhydroxid [Al(OH)3], Aluminiumnitrat
[Al(NOa)3 · 3 H2O], Aluminiumoxid (Al2O3), metallisches
Aluminium u. dgl. verwendet.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens der Erfindung hat es sich als sehr zweckmäßig erwiesen,
wenn ein geringer Teil des Aluminiumschwarnms in der Lösung gelöst ist und selbst einen Bestandteil
des Katalysators während der Katalysatorherstellung darstellt. Die in diesem Fall gelöste Aluminiummenge
hängt von der Menge an Metalloxiden, Wasser und Ammoniak, die in der Lösung vorhanden sind, ab. Sie
liegt gewöhnlich zwischen 1 bis 5 °/o> auf das MoO3
bezogen. Weitere Aluminiumverbindungen werden der Lösung in den Fällen zugesetzt, wenn der Katalysator
einen hohen Al2O3-Gehalt aufweisen soll.
Aluminiumschwamm hat sich als Trägermaterial anderen Trägermaterialien gegenüber als günstig erwiesen.
Der Grund dafür liegt darin, daß der Schwamm (sein scheinbares spezifisches Gewicht ändert sich
etwas je nach der Teilchengröße und liegt gewöhnlich bei 0,927, wenn die Teilchengröße 6 bis 10 Maschen
der Tyler-Siebreihe beträgt) eine außergewöhnlich geringe Oberfläche (gewöhnlich 0,2 bis 1,0 m2/g) hat
und auf Grund seiner guten Wärmeleitfähigkeit die während der Reaktion entwickelte Wärme ableiten
kann.
Die Teilchengröße des Trägermaterials sollte zweckmäßig 4 bis 20, vorzugsweise 4 bis 10 Maschen der
Tyler-Siebreihe bei einer Oxydation mit festem Katalysatorbett und 50 bis 150 Maschen bei einem Verfahren
mit Fließbett betragen, d. h. die Wahl der Teilchen-
größe hängt von dem angewandten Oxydationsprozeß ab. Es bestehen keine wesentliche Unterschiede in den
Eigenschaften als Träger, die nur auf die Unterschiede in der Teilchengröße zurückzuführen sind.
Die Menge Katalysator, die auf dem Trägermaterial niedergeschlagen wird, beträgt zweckmäßig 5 bis 70 Gewichtsprozent,
auf das Gewicht des Trägers bezogen. Es ist jedoch nicht ratsam, den Katalysator allein,
d. h. ohne Träger zu benutzen.
Als Oxydationsmittel für die katalytische Oxydation
in der Gasphase gemäß Erfindung kann auch mit Sauerstoff angereicherte Luft, mit Stickstoff, Kohlendioxidgas,
Dampf usw., verdünnte Luft oder Sauerstoff u. dgl. verwendet werden. Gewöhnlich wird Luft
allein benutzt.
In dem Fall können als Verdünnungsmittel sowohl gesättigte als auch ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe
mit 3 bis 4 C-Atomen verwendet werden. Die besten Ergebnisse wurden in allen diesen Untersuchungen
mit Sauerstoff mengen von 0,5 bis 20, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Mol pro Mol Acrolein bzw.
Methacrolein erreicht.
Es ist unzweckmäßig, Sauerstoff in größerer Menge als dem oben angegebenen Grenzwert anzuwenden,
weil dadurch der Reinheitsgrad der erhaltenen Acryl- bzw. Methacrylsäure durch Beschleunigung der Zersetzungs-
und Oxydationsvorgänge herabgemindert wird. Die Zuführung von Dampf zu dem Reaktionssystem ist für eine zufriedenstellende selektive und
glatte Beendigung der Reaktion sehr wichtig. Durch die Dampf zuführung wird die Ermittlung der geeigneten
Kontaktdauer und die Ableitung der Reaktionswärme erleichtert. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den
Dampf im Verhältnis von 1 bis 50, vorzugsweise von 5 bis 30 Mol pro Mol Acrolein bzw. Methacrolein
anzuwenden. Die Zuführung einer zu großen Dampfmenge ist nicht immer zweckmäßig, da dann z. B. die
Acrylsäurekonzentration in der wäßrigen Lösung, die bei der Isolierung der Säure durch Kühlen des gasförmigen
Reaktionsproduktes mit Eis und/oder Waschen mit Wasser erhalten wird, abnimmt, wärend die
Acrylsäureausbeute bezogen auf umgesetztes Acrolein, verbessert wird.
Die Acrolein- bzw. Methacroleinkonzentration in dem Mischgas, d. h. der Beschickung, kann innerhalb
eines weiten Bereichs schwanken.
Ein Bereich von 1 bis 10 % hat sich als geeignet erwiesen.
Die Reaktionstemperatur wird im Bereich von 200 bis 500, vorzugsweise von 250 bis 380° C, gehalten. Sie
kann je nach dem molaren Verhältnis von Sauerstoff und α,/3-ungesättigtem Aldehyd in dem Mischgas
u. dgl. schwanken.
Bei zu starker Erhöhung der Reaktionstemperatur werden Zersetzung, Oxydation und Polymerisation der
gebildeten Acryl- bzw. Methacrylsäure beschleunigt und damit die Ausbeute in unerwünschtem Maße
herabsetzt.
Das gemäß Erfindung verwendete Katalysatorsystem läßt sich in folgender Weise herstellen:
Zu einer Menge Aluminiumschwammteilchen bestimmter Größe in einer Verdampfungsschale gibt man
eine warme wäßrige Lösung von Ammoniummolybdat und Ammoniummetavanadat, die mit einer sehr geringen
Menge 28%igem Ammoniakwasser und — falls
ίο notwendig — mit etwas Aluminiumhydroxyd versetzt
worden ist. Die Lösung wird unter Rühren im Wasserbad zur Trockene eingedampft und die Katalysatorkomponenten
auf dem Aluminiumschwamm niedergeschlagen. Die erhaltene Festsubstanz, d. h. der unfertige
Katalysator auf dem Träger, wird dann genügend getrocknet, in einen Reaktionsturm eingebracht
(Stahlrohr; Innendurchmesser 1,65 cm, Höhe 115 cm, in einem Bad von geschmolzenem Niter (eine
Mischung von NaNO3 und KNO3 im Verhältnis von
ao 1:1, Schmelzpunkt etwa 230° C) zwei elektrische Heizelemente (1 KW) aus Nichrom), nach und nach
bis auf 250 bis 400° C erhitzt, sodann durch den Turm'
Luft hindurchgeleitet und schließlich 1 bis 20 Stunden auf dieser Temperatur in dem Luftstrom gehalten.
Diese Stufe, in der die Festsubstanz auf einer Temperatur von 250 bis 400° C, vorzugsweise 250 bis 350° C,
1 bis 20 Stunden, vorzugsweise 3 bis 10 Stunden, in dem Luftstrom gehalten wird, wird als »die erste Vorbehandlung«
bezeichnet. Nach der ersten Vorbehandlung wird die Festsubstanz aus dem Turm herausgeführt
und gesiebt, wobei man den Katalysator auf dem Träger (d. h. das Katalysatorsystem) in Teilchen
der gewünschten Größe erhält. Bei dieser Vorbehandlung sind die Temperaturen kritisch. Wird der Katalysator
in dieser Vorbehandlungsstufe einer übermäßigen thermischen Behandlung unterworfen, nimmt
seine Aktivität ab, so daß er nicht als Katalysatorsystem für die Herstellung der Acryl- bzw. Methacrylsäure
verwendet werden kann.
Zur Untersuchung der Wirkungen, die die Temperatur in der ersten Vorbehandlungsstufe auf die
Acrylsäureausbeute hat, wurden Versuche unter sonst fixen Bedingungen durchgeführt, bei denen nur die
Temperatur verändert wurde. Die Bedingungen waren:
50 cm3 Katalysatorsystem, in dem MoO3, V2O5 und
Al2O3 im Verhältnis von 100: 20:1,2 vorliegen, die
auf dem Aluminiumschwamm als Träger niedergeschlagene Katalysatormenge 20% — auf das Aluminium
bezogen —
5,0 g/Stunde Acrolein,
100 cm3/Min. Stickstoff,
250 cm3/Min. Luft und
500 cm3/Min. Dampf.
100 cm3/Min. Stickstoff,
250 cm3/Min. Luft und
500 cm3/Min. Dampf.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
gungen der Vorbehand Zweite Vorbehand lung mit Beschickung |
lung | Tabelle | 2 | Acrylsäureausbeute, bezogen auf ein gesetztes Acrolein (Molprozent) |
Acrylsäureausbeute, bezogen auf um gesetztes Acrolein (Molprozent) |
|
Bedin Erste Vorbehand lung mit Luft |
4000C 3 Stunden 400° C 3 Stunden |
Reaktions temperatur (0C) |
Umwan dlungsgrad (Molprozent) |
85,7 59,0 |
88,1 67,2 |
|
300 0C 20 Stunden 400° C 20 Stunden |
300 300 |
|||||
97,3 87,7 |
||||||
Die während der ersten Vorbehandlungsstufe durch den Reaktor hindurchgeführte Luft betrug 400 cm3/
50 g Katalysator.
Das bei der ersten Vorbehandlung gebildete Katalysatorsystem wird wiederum in der gewünschten Menge
in den Reaktionsturm eingebracht und bei Temperaturen von 350 bis 450° C 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis
5 Stunden, behandelt, während man die gasförmige Beschickung aus den verschiedenen weiter oben
erwähnten Gasen durch den Reaktionsturm hindurchleitet.
Das hiernach erhaltene Katalysatorsystem weist eine geeignete Aktivität für die Herstellung der Acrylsäure
auf. Wird das Katalysatorsystem in der zweiten Vorbehandlungsstufe bei Temperaturen unterhalb von
350° C behandelt, nimmt die Ausbeute an Acrylsäure wegen zu geringer Aktivierung ab.
Bei der Oxydation von Acrolein bzw. Methacrolein unter Verwendung des in der beschriebenen Weise
erhaltenen Katalysatorsystems beginnt die katalytische Wirkung auf 3Te gasförmige Beschickung sofort,
wobei das noch nach der zweiten Vorbehandlung in seiner Stellung befindliche Katalysatorsystem auf die
gewünschte Temperatur abgekühlt wird, indem man die gasförmige Beschickung durch den Reaktionsturm
leitet. Es gibt viele Methoden zur Herstellung und Zuführung der gasförmigen Beschickung, die leicht
vom Fachmann ausgewählt werden können.
Eine dieser Methoden soll hier als Beispiel beschrieben werden.
Man führt eine kleine Menge gasförmigen Stickstoffs in einen Verdampfer (auf konstanter Temperatur
von 20°C gehalten) für z. B. Acrolein und dann sowohl den gasförmigen Stickstoff als auch den
Aldehyddampf nach Vermischen mit Luft oder Sauerstoff in den Reaktionsturm durch das obere Ende ein.
Ferner wird in einen am oberen Ende des Reaktionsturms angeordneten Verdampfer mittels einer den
Durchsatz regelnden Pumpe Wasser in der gewünschten Menge eingeführt, das augenblicklich verdampft,
in den oberen Teil des Turmes eingeleitet und dann nach Vermischen mit dem Aldehyd-Stickstoff-Luft-Gasgemisch
durch das Katalysatorbett geleitet wird. Das während des Hindurchleitens der gasförmigen
Beschickung durch das Bett infolge der Oxydation gebildete gasförmige Reaktionsprodukt wird mit Eis
gekühlt oder mit Wasser gewaschen. Auf diese Weise kann man die. gebildete Carbonsäure in einfacher
Weise und vollständig durch Absorption in Wasser sammeln.
Das Verfahren der Erfindung soll durch folgende Beispiele näher erläutert werden.
Luftstrom 1 l/Min., der oben in den Reaktor eingeleitet wird, erhitzt. Während dieser Behandlung
werden die Festteilchen innerhalb von 10 Stunden nach und nach von 35O0C auf 400° C mit einer Geschwindigkeit
von l°C/Min. erhitzt. Nach Beendigung dieser ersten Vorbehandlung wird die Luftzufuhr gestoppt,
die Festsubstanz abkühlen gelassen und dann aus dem Reaktionsturm abgezogen.
50 cm3 der erhaltenen gesiebten Teilchen des noch
unvollendeten Katalysatorsystems werden erneut in den Turm eingebracht und dann die zweite Vorbehandlung
begonnen, indem man eine gasförmige Beschickung aus 5,0 g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min.
Stickstoff, 250cm3/Min. Luft und 500cm3/Min.
Dampf durch ein Bett aus dem erhaltenen Katalysatorsystem leitet, nachdem die Innentemperatur des
Turmes 350° C erreicht hat. Die Innentemperatur des Turmes wird nach und nach auf 400° C erhöht und
dann 3 Stunden zur zweiten Vorbehandlung auf dieser Temperatur gehalten.
Das erhaltene fertige Katalysatorsystem enthält als Katalysatorteil insgesamt 20 g Metalloxide, die
aus einer Mischung von MoO3, V2O5 und Al2O3 im
Gewichtsverhältnis von 100: 20:1,2 bestehen.
Es werden Proben zur Analyse genommen, während die Reaktionstemperatur nach Beendigung der zweiten
Vorbehandlung erniedrigt wurde. Der Einfluß der Reaktionstemperatur auf die Acrylsäureausbeute ist
in Tabelle 3 angegeben.
Umwand- | Acrylsäure | Acrylsäure | |
Reaktions | lungsgrad | ausbeute, | ausbeute, |
temperatur | (Molprozent) | bezogen auf | bezogen auf |
(0C) | eingesetztes Acrolein |
umgesetztes Acrolein |
|
99,1 | (Molprozent) | (Molprozent) | |
380 | 99,1 | 55,6 | 56,1 |
340 | 97,3 | 71,8 | 72,5 |
300 | 78,9 | 85,7 | 88,1 |
260 | 61,0 | 77,3 | |
55
In eine Verdampfungsschale gibt man zunächst 92,7 g (100 cm3) Aluminiumschwamm von 6 bis
10 Maschen der Tyler-Siebreihe, sodann auf einmal eine Lösung von 20,37 g Ammoniummolybdat und
4,28 g Ammoniummetavanadat in 200 cm3 warmem Wasser, das zuvor mit 2 cm3 28%igeni Ammoniakwasser
versetzt worden ist, und dampft die erhaltene Mischung unter Rühren in einem Wasserbad zur
Trockene ein, wobei sich der Rückstand auf dem Aluminiumschwamm niederschlägt. Die so erhaltene Festsubstanz
wird nach ausreichendem Trocknen in den Reaktionsturm eingeführt und dann der ersten Vorbehandlung
unterworfen, indem man sie in einem B ei s pi el 2
Eine gasförmige Beschickung (Molverhältnis von Sauerstoff zu Acrolein = 9,0) aus 5,0 g/Std. Acrolein,
100cm3/Min. Stickstoff, 100 cm3/Min. Sauerstoff,
250 cm3/Min. Luft und 500cm3/Min. Dampf wurde
in den oberen Teil des Reaktionsturmes eingeführt und durch eine Schicht aus 500 cm3 des Katalysatorsystemes
des Beispiels 1 hindurchgeleitet. Die bei der Reaktionstemperatur von 2800C erhaltenen Ergebnisse
hinsichtlich des Umwandlungsgrads der Acrylsäureausbeute auf eingesetztes Acrolein bezogen und
der Acrylsäureausbeute auf umgesetztes Acrolein bezogen, waren 99,7, 66,2 bzw. 66,4 Molprozent.
Bei einem weiteren Versuch mit demselben Katalysatorsystem und einer gasförmigen Beschickung
(Molverhältnis von Sauerstoff zu Acrolein = 1,2) aus 5,0 g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min. Luft, 250 cm3/Min.
Stickstoff und 500 cm3/Min. Dampf waren die erhaltenen Werte für den Umwandlungsgrad, die Acrylsäureausbeute
auf eingesetztes Acrolein bezogen und die Acrylsäureausbeute auf umgesetztes Acrolein bezogen
84,6, 82,9 bzw. 98,0 Molprozent, wenn die Reaktion bei einer Temperatur von 32O0C durchgeführt
wurde.
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9 10
B e i s ο i e 1 3 angegebenen Vorbehandlung, wobei man an Stelle
von Acrolein Methacrolein benutzte und verwendete
Eine gasförmige Beschickung aus 5,0 g/Std. Aero- ihn in einem Test.
lein, 100 cm3/Min. Stickstoff, 250 cm3/Min. Luft und Der Test wurde bei einer Reaktionstemperatur von
1 l/Min. Dampf (Molverhältnis von Dampf zu 5 3200C unter Verwendung von 8,3 g/Std. Methacro-
Acrolein = 30,0), wurde in das obere Ende des Reak- lein, 330 cm3/Min. Luft und 1 l/Min. Dampf und dem
tionsturmes eingeführt und durch eine Schicht von erhaltenen Katalysatorsystem durchgeführt. Die Er-
50 cm3 des Katalysatorsystems des Beispiels 1 hin- gebnisse hinsichtlich des Umwandlungsgrades von
durchgeleitet. Die Ergebnisse hinsichtlich des Um- Methacrolein, der Methacrylsäureausbeute auf ein-
wandlungsgrads, der Acrylsäureausbeute auf ein- io gesetztes Methacrolein bezogen und der Methacryl-
gesetztes Acrolein bezogen und der Acrylsäureausbeute säureausbeute auf umgesetztes Methacrolein bezogen,
auf eingesetztes Acrolein bezogen, die bei einer waren 87,5, 67,7 bzw. 77,4 Molprozent.
Reaktionstemperatur von 3200C erhalten wurden,
Reaktionstemperatur von 3200C erhalten wurden,
waren 99,2, 91,2 bzw. 91,9 Molprozent. B e i s ρ i e 1 6
Es wurde ein Versuch mit demselben Katalysator- 15
system und einer gasförmigen Beschickung aus In der im Beispiel 1 angegebenen Weise wurden aus
5,0 g/Std. Acrolein, 250 cm3/Min. Luft, 100 cm3/Min. 92,7 g (100 cm3) eines 6 bis 10 Maschen der Tyler-
Stickstoff und 170 cm3/Min. Dampf, (Molverhältnis Siebreihe Aluminiumschwamms, 21,74 g Ammonium-
von Dampf zu Acrolein = 5,0) gemacht. Bei diesem molybdat, 2,86 g Ammoniummetavanadat, 2 cm3
Versuch wurden hinsichtlich des Umwandlungsgrads, 20 28°/oigem Ammoniakwasser und 200 cm3 Wasser ein
der Acrylsäureausheute auf eingesetztes Acrolein be- Katalysatorsystem hergestellt, dessen Katalysatorteil
zogen und der Acrylsäureausbeute auf umgesetztes aus einer Mischung von MoO3, V2O5 und Al2O3 im
Acrolein bezogen bei einer Reaktionstemperatur von Verhältnis von 100: 12,5 :1,1 bestand.
300° C 94,7, 82,5 bzw. 87,1 Molprozent erhalten. 50 cm3 des erhaltenen Katalysatorsystems wurden
Bei einem weiteren Versuch, der bei der Reaktions- 25 zu der im Beispiel 1 angegebenen Vorbehandlung in
temperatur von 3000C mit der gleichen Beschickung, den Reaktionsturm eingeführt und dann in situ zur
wie oben angegeben, durchgeführt wurde, in der Oxydation von Acrolein benutzt. Bei dieser Oxydation
lediglich der Dampf fehlte, sank die Acrylsäure- wurden 7,5 g/Std. Acrolein, 150 cm3/Min. Stickstoff,
ausbeute auf eingesetztes Acrolein bezogen auf 33,7 375 cm3/Min. Luft und 500 cm3/Min. Dampf dem
Molprozent ab. 30 Reaktionsturm an seinem oberen Ende zugeführt und
t> · '14 durch die Schicht des erhaltenen Katalysators hin-
P durchgeleitet. Für die Umwandlung und Acrylsäure-
In der im Beispiel 1 angegebenen Weise wurde ein ausbeute auf eingesetztes Acrolein bezogen wurden
Kytalysatorsystem, das aus MoO3, V2O5 und Al2O3 bei einer Reaktionstemperatur von 3100C die Werte
im Gewichtsverhältnis von 100 : 50:1,5 bestand, 35 96,8 bzw. 84,6 Molprozent erhalten,
unter Verwendung von 92,7 g (100 cm3) Aluminiumschwamm von 6 bis 10 Maschen der Tyler-Siebreihe, Beispiel 7
16,30 g Ammoniummolybdat,- 8,57 g Ammoniummetavanadat, 2 cm3 28%igem Ammoniakwasser und 50 cm3 des im Beispiel 4 erhaltenen Katalysators 200 cm3 Wasser hergestellt. 40 wurden zur Vorbehandlung gemäß Beispiel 1 in den
unter Verwendung von 92,7 g (100 cm3) Aluminiumschwamm von 6 bis 10 Maschen der Tyler-Siebreihe, Beispiel 7
16,30 g Ammoniummolybdat,- 8,57 g Ammoniummetavanadat, 2 cm3 28%igem Ammoniakwasser und 50 cm3 des im Beispiel 4 erhaltenen Katalysators 200 cm3 Wasser hergestellt. 40 wurden zur Vorbehandlung gemäß Beispiel 1 in den
50 cm3 des erhaltenen unfertigen Katalysator- Reaktionsturm eingeführt und dann zur Oxydation
systems wurden in dem Reaktionsturm in der im von Acrolein in Gegenwart von Propylen benutzt.
Beispiel 1 angegebenen Weise behandelt und dann in Zusammensetzung der gasförmigen Beschickung: einem Test verwendet. Die Testbedingungen waren: 5,0.g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min. Propylen, 250 cm3/ Reaktionstemperatur: 3200C, Dauer: 28 Stunden, 45 Min. Luft und 500cm3/Min. Dampf. Bei einer ReZusammensetzung der gasförmigen Beschickung: aktionstemperatur von 3100C wurden für die Um-4,66 g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min. Stickstoff, 250 cm3/ Wandlung, Acrylsäureausbeute auf eingesetztes Acro-Min. Luft und 500 cm3/Min. Dampf. lein bezogen und Acrylsäureausbeute auf umgesetztes
Beispiel 1 angegebenen Weise behandelt und dann in Zusammensetzung der gasförmigen Beschickung: einem Test verwendet. Die Testbedingungen waren: 5,0.g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min. Propylen, 250 cm3/ Reaktionstemperatur: 3200C, Dauer: 28 Stunden, 45 Min. Luft und 500cm3/Min. Dampf. Bei einer ReZusammensetzung der gasförmigen Beschickung: aktionstemperatur von 3100C wurden für die Um-4,66 g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min. Stickstoff, 250 cm3/ Wandlung, Acrylsäureausbeute auf eingesetztes Acro-Min. Luft und 500 cm3/Min. Dampf. lein bezogen und Acrylsäureausbeute auf umgesetztes
Man erhielt 838 cm3 einer kondensierten wäßrigen Acrolein bezogen, die Werte 74,4, 61,4 bzw. 82,5 MoI-
Acrylsäurelösung aus insgesamt 130,5 g Acrolein 50 prozent erhalten.
durch Kühlen des Reaktionsgases mit Eis nach der Von dem Propylen wurden nur 0,37% beim Hin-Reaktion.
In dieser Lösung waren 137,9 g Acrylsäure, durchleiten durch die Katalysatorschicht Verbraucht.
5,8 g Essigsäure und 0,3 g Ameisensäure enthalten.
Die Acrylsäureausbeute betrug 82,2 Molprozent, wäh- Beispiel 8
rend nur 1,3 g (1,0 Molprozent) Acrolein unverändert 55
blieben. Aus 92,7 g (100 cm3) 6 bis 10 Maschen der Tyler-
B e i s D i e 1 5 Siebreihe Aluminiumschwamm, 19,75 g Ammonium-
molybdat, 4,15 g Ammoniummetavanadat, 0,91 g
In der im Beispiel 1 angegebenen Weise wurde aus Aluminiumhydroxid, 5 cm3 28%igem Ammoniak-
92,7 g (100 cm3) Aluminiumschwamm von 6 bis 60 wasser und 200 cm3 Wasser als Ausgangsmaterialien
10 Maschen der Tyler-Siebreihe, 23,27 g Ammonium- wurde ein Katalysatorsystem hergestellt, dessen Ka-
molybdat, 1,22 g Ammoniummetavanadat, 2 cm3 talysatorteil, der sich auf dem Träger niederschlug,
28%igem Ammoniakwasser und 200 cm3 Wasser ein aus MoO3, V2O5 und Al2O3 im Verhältnis von 100: 20
Katalysatorsystem hergestellt, dessen Katalysatorteil :5 bestand. 50 cm3 des erhaltenen Katalysatorsystems
aus MoO3, V2O5 und Al2O3 im Verhältnis von 65 wurden in den Reaktionsturm gegeben, dort in der im
100: 5:1 bestand. Beispiel 1 angegebenen Weise vorbehandelt und dann
50 cm3 dieses Katalysatorsystems führte man in den in situ für einen Test benutzt.
Reaktionsturm ein, unterwarf ihn der im Beispiel 1 Die Reaktion wurde bei der Reaktionstemperatur
von 300° C unter Verwendung einer Beschickung von 5,0 g/Std. Acrolein, 100 cm3/Min. Stickstoff, 250 cm3/
Min. Luft und 500 cm3/Min. Dampf durchgeführt, wobei folgende Ergebnisse erzielt wurden: Umwandlung
des Acroleins 87,7 Molprozent, Acrylsäureausbeute auf eingesetztes Acrolein bezogen, 64,1 Molprozent,
Acrylsäureausbeute auf umgesetztes Acrolein bezogen, 73,1 Molprozent.
Aus 92,7 g (100 cm3) Aluminiumschwamm von 6 bis 10 Maschen der Tyler-Siebreihe als Trägermaterial,
8,15 g Ammoniummolybdat, 17,14 g Ammoniummetavanadat, 2 cm3 28%igem Ammoniakwasser
und 200 cm3 Wasser wurde ein Katalysator-
system hergestellt, dessen Katalysatorteil aus MoO3,
V2O5 und AI2O3 bestand, die im Verhältnis von
100: 200 : 3 auf dem Träger niedergeschlagen worden waren.
50 cm3 des erhaltenen Katalysatorsystems wurden in den Reaktionsturm eingeführt, wie im Beispiel 1
vorbehandelt und dann in situ zur Oxydation benutzt.
Bei der Oxydation, die bei einer Temperatur von 3000C durchgeführt wurde, wurde eine gasförmige
Beschickung von 10,8 g/Std. Acrolein, 200 cm3/Min. Stickstoff, 500cm3/Min. Luft und 1000 cm3/Min.
Dampf benutzt. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten: Umwandlung 79,4 Molprozent, Acrylsäureausbeute
auf eingesetztes Acrolein bezogen, 54,9 Molprozent; Acrylsäureausbeute auf umgesetztes Acrolein
bezogen, 69,1 Molprozent.
Claims (2)
1. Oxydationen mit Luft oder Sauerstoff in der Verfahrensführung für beide Produkte wesentlich ge-Gasphase
in Gegenwart eines Metalloxidkataly- steigert werden konnte.
sators (vgl. USA.-Patentschrif12 881212,2 881213, Die Erfindung betrifft em Verfahren zur Herstellung
2 881214, 3 021366, 3 087 964, britische Patent- « von Acrylsäure bzw Methacrylsäure durch Oxydation
Schriften 878 802, 878 803, 903 034 und belgische Yon AcTol*m bz^· Methacrolein mit Sauerstoff oder
Patentschrift 642 082) im Gemisch mit Inertgasen und Wasserdampf
2. Oxydationen mit Luft oder Sauerstoff in einem in der Gasphase bei erhöhter Temperatur in Gegenorganischen
Lösungsmittel bei Atmosphären- wf \ f«?es einer Wärmebehandlung unterzogenen,
oder erhöhtem Druck in Gegenwart von Metall- 5° Molybdän und Vanadin enthaltenden Oxidkatalysalzen
organischer Säuren, wie Vanadinsäure, als gators, das dadurch gekennzeichnet ist daß man die
Katalysator (vgl. USA.-Patentschriften 2341399, Oxydation bei 200 bis 5000C durchfuhrt und einem
2 397 891 und J. Org. Chem. Bd. 26 (1961) S. 565 ™f Aluminiumschwamrn aufgebrachten Molybdänbis
569) Vanadin-Aluminium-Oxidkatalysator verwendet, des-
3. Oxidationen mit Wasserstoffperoxid in tert.- 55 sen Komponenten - berechnet als MoO3 VA und
Butanol als Lösungsmittel in Gegenwart von ^2O3 - im Gewichtsverhaltnis von 100:5 bis
Selendioxid (vgl. USA.-Patentschriften 2744928, 3OOi °'3 b\5. vorliegen und der vor seiner Verwendung
2 744 929 und J. Org. Chem. Bd. 22 (1957), S. 746 ™jfj bf ^0 Stunden emei Jf^ndlung mit Luft
bis 748) sowie bei 250 bls 400 c und dann * bls 10 Stunden einer
4. Oxydationen mit Sauerstoff in einer alkalisch- 6o fS^™« mit dem einzusetzenden Gasgemisch bei
wäßrigen Lösung in Gegenwart von metallischem 350 bis 450 C unterworfen worden ist. ^
Silber (vgl. USA.-Patentschriften 2 930 801 und _ u Die technische Bedeutung des beanspruchten Ver-
2 887 496) fahrens liegt — abgesehen von den sehr guten Ausbeuten
— darin, daß nunmehr das durch Gasphasen-
Von diesen Methoden sind die H2O2 — SeO2-Oxy- 65 Oxydation aus dem Propylen bzw. Isobutylen leicht
dationen die interessantesten, da sie sehr gute Aus- zugängliche Acrolein bzw. Methacrolein in Acrylsäure
beuten an α,/9-ungesättigten Carbonsäuren liefern. bzw. Methacrylsäure übergeführt werden kann, ohne
Einer Anwendung im großtechnischen Maßstab steht daß eine umständliche Zwischenisolierung des Aero-
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |