DE1450133C - Betätigungsvorrichtung für eine Scheibenbremse - Google Patents
Betätigungsvorrichtung für eine ScheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungsvorrichtung für eine Scheibenbremse, bei der die
Betätigungskraft von einem am Bremsgehäuse schwenkbar gelagerten Betätigungshebel über ein
Druckstück auf eine Bremsbacke übertragen wird.
Eine bekannte Betätigungsvorrichtung dieser Gattung ist für eine Teilbelagscheibenbremse mit Servowirkung
vorgesehen, deren Bremsbacken beim Anlegen an die Bremsscheibe begrenzt in Umfangsrichtung
beweglich sind und dabei von Kugeln, über die sie sich am Bremsgehäuse abstützen, zusätzlich gegen
die Bremsscheibe gedrückt werden. Die Lagerstelle des Betätigungshebels ist so gewählt, daß die Richtung
der bei der Schwenkung des Betätigungshebels auftretenden Bewegung seiner Anlagefläche für das
Druckstück so genau wie möglich mit der Längsachse des Druckstücks zusammenfällt; die Längsachse jedes
Druckstücks ist also eine Tangente an den durch den Abstützpunkt des Drückstücks am Betätigungshebel
gezogenen Kreis um die Schwenkachse des Hebels.
Diese Anordnung ist charakteristisch für alle bekannten Bremsbetätigungsvorrichtungen der eingangs
beschriebenen Gattung; man war bisher immer bestrebt, die bei der Betätigung der Bremse auftretende
Relativbewegung zwischen dem Betätigungshebel und dem Druckstück so gering wie möglich zu halten, und
zwar besonders in dem Schwenkbereich des Betätigungshebels, in dem nach dem Anlegen der Bremsbacken
die größte Betätigungskraft aufgebracht wer-, den muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung derart weiterzubilden, daß sie zugleich die Eigenschaften einer einfachen und zuverlässig arbeitenden
selbsttätigen Nachstellvorrichtung aufweist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Druckstück als Teil einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung
aus einem gegen Verdrehen gesicherten Gewindebolzen und einer damit verschraubten
Nachstellgewindebüchse besteht, die an ihrem mit dem Betätigungshebel zusammenwirkenden Ende
einen Zahnkranz aufweist, in den eine am Betätigungshebel oder am Bremsgehäuse gehaltene Federklinke
eingreift.
Die erfindungsgemäß mit. einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung vereinigte Betätigungsvorrichtung hat
den Vorteil, daß sie nur unwesentlich mehr Platz beansprucht wie vergleichbare bekannte Betätigungsvorrichtungen
ohne selbsttätige Nachstellung. Für die selbsttätige Nachstellung wird bei der erfindungsgemäßen
Betätigungsvorrichtung die bei jeder Bremsbetätigung, also bei jeder Schwenkung des Betätigungshebels,
auftretende Bewegung der am Betätigungshebel ausgebildeten Anlagefläche für das Druckstück
quer zur Längsachse des Druckstücks ausgenutzt.
Bei der beschriebenen bekannten Betätigungsvorrichtung ist das Druckstück in der Schwenkebene des
Betätigungshebels pendelnd beweglich, um die beim Anlegen der zugehörigen Bremsbacke für die Servowirkung
erforderliche Bewegung dieser Bremsbacke in Umfangsrichtung der Bremsscheibe zu ermöglichen;
als Anlagefläche für den linsenförmigen Kopf des Druckstücks ist bei der bekannten Vorrichtung
eine sphärische Ausnehmung im Betätigungshebel vorgesehen. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ist dagegen die Anlagefläche des Betätigungshebels konvex,
und das daran anliegende Ende des Druckstücks ist derart in der Schwenkebene beweglich, daß bei
Betätigung der Bremse, zumindest nach Überwindung des Breinslüftspiels, eine reine Abwälzbewegung zwisehen
dem Betätigungshebel und dem Druckstück stattfindet.
Diese Ausführungsform ist vorzugsweise dadurch weitergebildet, daß der Schwenkbereich des Druckstücks
in bezug auf die Schwenkachse des Betätigungshebeis derart angeordnet ist, daß sich die Wirkungslinie der vom Betätigungshebel auf das Druckstück
übertragenen Kraft bei Schwenkung des Betätigungshebels im Betätigungssinn der Schwenkachse des Betätigungshebels
nähert. Bei dieser Ausführungsform ändert sich das Übersetzungsverhältnis des Betätigungshebels
während der Bremsbetätigung derart, daß zu Beginn eine bestimmte Schwenkung des Betätigungshebels
eine große Axialbewegung des Druckstücks hervorruft, während nach dem Anlegen der
Bremsbacken an die Bremsscheibe eine bestimmte Schwenkung des Betätigungshebels nur noch eine geringe
Axialbewegung des Druckstücks hervorruft, wobei aber eine bestimmte, mechanisch oder hydraulisch
in gleichbleibender Größe aufgebrachte Betätigungskraft eine besonders große Anpreßkraft erzeugt.
Es ist vorteilhaft, wenn die für die Nachstellbewegung
niaßgebende Relativbewegung zwischen der Federklinke und dem Zahnkranz der Nachstellgewindebüchse
in einer Phase der Bremsbetätigung stattfindet, in der Betätigungskräfte, die das Bremsgehäuse
verformen können, nicht auftreten, damit solche Verformungen die Größe des Nachstellweges
nicht beeinflussen können. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, daß sich das Druckstück am
Bremsgehäuse über eine Rückstellfeder abstützt, die während der zur Überwindung des Bremslüftspiels erforderlichen
Schwenkung des Betätigungshebels nur eine axiale Bewegung des Druckstücks zuläßt, und daß
die Federklinke am Betätigungshebel befestigt ist. In diesem Fall findet die den Nachstellweg bestimmende
Relativbewegung zwischen Federklinke und Zahnkranz nur während der Überwindung des Bremslüftspiels,
also bei unbelastetem Bremsgehäuse statt.
Als Weiterbildung dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß die Nachstellgewindebüchse mit radialem Spiel von einer zylindrischen Hülse umschlossen ist, die ihrerseits mit radialem Spiel im Bremsgehäuse aufgenommen und durch die an ihr angreifende Rückstellfeder gegen Verdrehen gesichert ist, und an der sich eine zweite. Feder abstützt, welche die Nachstellgewindebüchse im Sinne ihrer Kippbewegung bei der Betätigung der Bremse belastet und ihrem Verdrehen einen Reibungswiderstand entgegensetzt.
Als Weiterbildung dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß die Nachstellgewindebüchse mit radialem Spiel von einer zylindrischen Hülse umschlossen ist, die ihrerseits mit radialem Spiel im Bremsgehäuse aufgenommen und durch die an ihr angreifende Rückstellfeder gegen Verdrehen gesichert ist, und an der sich eine zweite. Feder abstützt, welche die Nachstellgewindebüchse im Sinne ihrer Kippbewegung bei der Betätigung der Bremse belastet und ihrem Verdrehen einen Reibungswiderstand entgegensetzt.
Eine andere Möglichkeit, einen Einfluß von Verformungen des Bremsgehäuses unter Last auf die
Größe des Nachstellweges auszuschließen, besteht darin, daß eine Gleitbewegung zwischen den Wälzflächen
des Druckstücks und des Betätigungshebels von vorne herein durch eine Blattfeder verhindert ist,
die mit ihrem einen Ende am Druckstück und mit ihrem anderen Ende am Betätigungshebel befestigt
ist, und daß die Federklinke unabhängig vom Betätigungshebel, vorzugsweise um die gleiche Achse wie
dieser, schwenkbar am Bremsgehäuse gelagert und durch eine Rückstellfeder mit dem Bremsgehäuse verbunden
ist.
Beide beschriebenen Ausführungsformen können
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dadurch weitergebildet sein, daß an dem der Brems- hebeis 13 ist bei Betätigung der hydraulischen Kolbenbacke
zugekehrten Ende des Gewindebolzens der Zylindereinheit 17,18 die gleiche wie bei Betätigung
Nachstellvorrichtung als Verdrehsicherung eine des Nockens 19. Im Bremsgehäuse 12 ist das eine
Klammer angreift, die nur nach dem Entfernen der Ende einer Rückstellfeder 23 befestigt, deren freies
Bremsbacke lösbar ist. 5 Ende 24 am Betätigungshebel 13 angreift und be-
Schließlich kann vorgesehen sein, daß der Betäti- strebt ist, ihn in seiner Ruhestellung zu halten,
gungshebel durch einen hydraulisch beaufschlagbaren Der Betätigungshebel 13 weist eine konvexe An-
Bremskolben und/oder durch ein mechanisches lagefläche 25 auf, an der eine Nachstellgewindebüchse
Betätigungsglied, z. B. einen Nocken, verschwenk- 26 anliegt. Die Nachstellgewindebüchse 26 erstreckt
bar ist. io sich zumindest annähernd im rechten Winkel zur
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schema- Bremsscheibe und bildet zusammen mit einem in sie
tischer Zeichnungen an mehreren Ausführungs- eingeschraubten Gewindebolzen 27 ein Druckstück,
beispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt das den Abstand zwischen der Anlagefläche 25 des
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer auf- Betätigungshebels 13 und der Stützplatte 11 übergeschnittenen
Teilbelagscheibenbremse mit freigeleg- 15 brückt. Die Nachstellgewindebüchse 26 ist von einer
ter Betätigungsvorrichtung, zylindrischen Hülse 28 umschlossen, die Bewegungen
F i g. 2 einen Teilschnitt in der in F i g. 1 waage- des Druckstücks, oder zumindest seines am Betäti-
rechten Schnittebene, gungshebel 13 anliegenden Endes, quer zu seiner
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2, Achse gegen einen elastischen Widerstand zuläßt. Der
F i g. 4 eine perspektivische Ansicht von in F i g. 2 20 elastische Widerstand wird von einer an der Hülse 28
und 3 dargestellten Einzelteilen, angreifenden Rückstellfeder 29 erzeugt. Die Hülse 28
F i g. 5 eine perspektivische Ansicht eines in F i g. 2 ist an ihrem der Bremsscheibe zugewandten Ende
in Seitenansicht dargestellten Einzelteils, durch eine Ringlippendichtung 30 gegen den
Fig. 6 bis 12 verschiedene beim Betätigen und Gewindebolzen27 abgedichtet. Am von der Nachanschließenden
Lösen der Bremse aufeinander- 25 stellgewindebüchse 26 entfernten Ende des Gewindefolgende Stellungen der insbesondere in F i g. 2 dar- bolzens 27 ist eine Klammer 31 befestigt, die um eine
gestellten Einzelteile, Kante der Stützplatte 11 herumgreift, so daß der
Fig. 13 eine zweite Ausführungsform einer Betäti- Gewindebolzen gegen Drehen gesichert ist.
gungsvorrichtung in einem der Fig. 2 entsprechenden Bei der in Fig. 1 bis 12 dargestellten Ausführungs-Schnitt, 30 form und bei der in Fig. 13 bis 15 dargestellten
gungsvorrichtung in einem der Fig. 2 entsprechenden Bei der in Fig. 1 bis 12 dargestellten Ausführungs-Schnitt, 30 form und bei der in Fig. 13 bis 15 dargestellten
Fig. 14 einen Schnitt längs der Linie 14-14 in Variante weist die Nachstellgewindebüchse 26 an
Fig. 13, ihrem mit dem Betätigungshebel 13zusammenwirken-
Fig. 15 eine perspektivische Ansicht eines Einzel- den Ende einen Zahnkranz32 auf, in den eine am
teils aus Fig. 13 und 14, Betätigungshebel befestigte Federklinke 33 eingreift.
Fig. 16 bis 20 eine dritte Ausführungsform einer 35 Bei der in Fig. 1 bis 12 dargestellten Ausführungs-
Betätigungsvorrichtung, jeweils in einem den F i g. 2 form ist die zylindrische Hülse 28 in einer Bohrung
und 13 entsprechenden Schnitt und in mehreren beim 35 des Bremsgehäuses 12 angeordnet, deren Durch-
Betätigen und anschließenden Lösen der Bremse auf- messer erheblich größer als der Durchmesser der
einanderfolgenden Stellungen. Hülse ist. Die Hülse 28 weist auf ihrer einen Seite
In F i g. 1 ist von einer Teilbelagscheibenbremse 40 drei Vorsprünge 36, 37 und 38 auf, mit denen sie
eine Bremsbacke dargestellt, die einen Bremsbelag 10 sich unter der Einwirkung der Rückstellfeder 29 an
sowie eine Stützplatte 11 umfaßt und innerhalb eines der Innenwand der Bohrung 35 abstützt; die Richdie
Bremsscheibe an ihrem äußeren Rand umgreifen- tung der Federkraft ist in Fig. 2 mit dem Pfeil 39
den Bremsgehäuses 12 angeordnet ist. Im Brems- angedeutet. Die beiden Vorsprünge 36 und 37 sind
gehäuses 12 ist bei allen dargestellten Ausführungs- 45 im Winkelabstand beiderseits des Vorsprungs 38 anformen
ein Betätigungshebel 13 dadurch um eine geordnet und auf den Bereich des aus der Bohrung 35
gehäusefeste Achse schwenkbar gelagert, daß eine am herausragenden Endes der Hülse 28 beschränkt, wäh-Betätigungshebel
ausgebildete Nase 14 in eine Ver- rend der Vorsprung 38 sich nahezu über die gesamte
tiefung der Innenwand des Bremsgehäuses eingreift; Länge der Hülse erstreckt. Im radialen Zwischendie
Vertiefung kann, wie in F i g. 1 dargestellt, an 5° raum zwischen der Nachstellgewindebüchse 26 und
einem Einsatz 15 aus gehärtetem Stahl ausgebildet der Hülse 28 ist eine zweite Feder 41 angeordnet,
sein. Das eine Ende des Betätigungshebels 13 ist welche die Nachstellgewindebüchse vom Vorsprung
ebenfalls bei allen dargestellten Ausführungsformen 38 weg gegen nach innen weisende, den Vorsprüngen
über eine Kolbenstange 16 mit einem Kolben 17 in 36 und 37 diametral gegenüberstehende Längsrippen
einem hydraulischen Zylinder 18 verbunden. Die 55 42 der Hülse 28 drückt. Die zweite Feder 41 greift
Achse des Zylinders 18 erstreckt sich im rechten von innen in die Vorsprünge 36 und 37 ein und erWinkel
zur Ebene der Bremsscheibe. Eine Quer- zeugt einen gewissen Reibungswiderstand gegen eine
bewegung der Kolbenstange 16 in bezug auf den Drehung der Nachstellgewindebüchse 26 gegenüber
Betätigungshebel 13 einerseits und den Kolben 17 der zylindrischen Hülse 28, die ihrerseits durch die
andererseits ist dadurch verhindert, daß der Betäti- 60 Rückstellfeder 29 und deren Befestigung im Bremsgungshebel
und der Kolben je eine kegelförmige Ver- gehäuse gegen Drehen gesichert ist.
tiefung aufweisen, die das zugehörige Ende der Die Wirkungsweise der in Fig. 1 bis 5 abgebilde-Kolbenstange schwenkbar aufnimmt. Am anderen ten Betätigungsvorrichtung ist aus Fig. 6 bis 12 erEnde des Betätigungshebels 13 liegt ein Nocken 19 sichtlich: Wenn der Betätigungshebel 13 vom hydrauan, der an einer im Bremsgehäuse 12 gelagerten Welle 65 lischen Kolben 17 oder vom Nocken 19 geschwenkt 21 gelagert ist. An der Welle 21 ist ein Arm 22 be- wird, drückt er über das Druckstück 26, 27 die festigt, der sich beispielsweise mit einem Handhebel Bremsbacke 10,11 gegen die Bremsscheibe. Die nicht verbinden läßt. Die Schwenkrichtung des Betätigungs- dargestellte zweite Bremsbacke auf der anderen Seite
tiefung aufweisen, die das zugehörige Ende der Die Wirkungsweise der in Fig. 1 bis 5 abgebilde-Kolbenstange schwenkbar aufnimmt. Am anderen ten Betätigungsvorrichtung ist aus Fig. 6 bis 12 erEnde des Betätigungshebels 13 liegt ein Nocken 19 sichtlich: Wenn der Betätigungshebel 13 vom hydrauan, der an einer im Bremsgehäuse 12 gelagerten Welle 65 lischen Kolben 17 oder vom Nocken 19 geschwenkt 21 gelagert ist. An der Welle 21 ist ein Arm 22 be- wird, drückt er über das Druckstück 26, 27 die festigt, der sich beispielsweise mit einem Handhebel Bremsbacke 10,11 gegen die Bremsscheibe. Die nicht verbinden läßt. Die Schwenkrichtung des Betätigungs- dargestellte zweite Bremsbacke auf der anderen Seite
der Bremsbacke kommt dadurch zum Anliegen, daß das Bremsgehäuse 12 unter der Wirkung der Reaküonskraft
der Betätigungskraft eine Bewegung gegenüber der Bremsscheibe ausführt, beispielsweise eine
Schwenkung um eine die Drehachse der Bremsscheibe kreuzende Achse, die sich durch eine Bohrung 34 des
Bremsgehäuses erstreckt.
Während des ersten Teils der Bremsbetätigung gleitet die Anlagefläche 25 des Betätigungshebels 13
über die äußere Stirnfläche der Nachstellgewindebüchse 26, da diese von der Rückstellfeder 29 anfangs
festgehalten wird. Sobald das Bremslüftspiel überwunden ist, nimmt der Widerstand gegen eine axiale
Bewegung des Druckstücks 26, 27 zu, so daß sich die Reibung zwischen der Anlagefläche 25 des Betätigungshebels
13 und der Stirnfläche der Nachstellgewindebüchse 26 derart vergrößert, daß das Druckstück
26,27 gegen die Kraft der Rückstellfeder 29 eine Pendelbewegung um sein an der Stützplatte 11
anliegendes Ende ausführt, wobei zwischen der Anlagefläche 25 und der Stirnfläche der Nachstellgewindebüchse
eine reine Abwälzbewegung stattfindet.
Wenn das Bremslüftspiel infolge Abnutzung des Bremsbelags 10 vor Beginn der beschriebenen Bremsbetätigung
einen bestimmten, als zulässig angesehenen Betrag überschritten hat, dann überspringt die Federklinke
33 während der ersten, der reinen Abwälzbewegung vorangehenden Phase der Relativbewegung
zwischen dem Betätigungshebel 13 und dem Druckstück 26,27 einen Zahn des Zahnkranzes 32. Während
der darauffolgenden Abwälzbewegung findet dagegen keine Relativbewegung zwischen der Federklinke
und dem Zahnkranz mehr statt. Beim Lösen der Bremse nimmt die Federklinke 33, wenn sie bei
der Betätigung einen Zahn übersprungen hat, diesen Zahn mit, so daß die Nachstellgewindebüchse 26
während der Rückkehr des Betätigungshebels in seine Ausgangsstellung gedreht wird, wodurch die wirksame
Länge des Druckstücks 26, 27 um einen der Abnutzung des Bremsbelags 10 entsprechenden Betrag vergrößert
wird.
Die in F i g. 6 bis 9 dargestellte Bewegungsfolge beginnt bei einem Bremslüftspiel, das eine Nachstellung
gerade noch nicht erforderlich macht. In diesem Fall kehrt die Federklinke 33 beim Lösen der Bremse
wieder in dieselbe Zahnlücke des Zahnkranzes 32 zurück, in die sie ursprünglich eingegriffen hatte; diese
Zahnlücke ist mit χ bezeichnet. Bei der nächsten Bremsbetätigung, die in der aus F i g. 6 und 7 ersichtlichen
Weise, jedoch infolge der fortgeschrittenen Abnutzung des Bremsbelags 10 bei einem größeren
Bremslüftspiel beginnt, überspringt die Federklinke 33 gemäß Fig. 10 den an die Zahnlücke χ angrenzenden
Zahn des Zahnkranzes 32 während der ersten, durch eine Gleitbewegung zwischen dem Betätigungshebel
13 und der Nachstellgewindebüchse 26 gekennzeichneten Betätigungsphase. Während der zweiten,
durch eine reine Abwälzbewegung gekennzeichneten und in Fig. 11 dargestellten Bewegungsphase nach
der Überwindung des Bremslüftspiels wird kein weiterer Zahn mehr übersprungen; insoweit ist der eigentliche
Bremsvorgang mit dem in F i g. 8 dargestellten vergleichbar. Beim Lösen der Bremse wird nun aber
während der Rückkehr des Betätigungshebels 13 die Nachstellgewindebüchse26 gemäß Fig. 12 um die
Teilung zwischen zwei benachbarten Zähnen gedreht.
Wenn der Bremsbelag 10 so weit abgenutzt ist, daß er ausgewechselt werden muß, läßt sich die Bremsbacke
10,11 nach oben aus dem Bremsgehäuse 12 herausziehen; vor dem Einbau einer neuen Bremsbacke
wird der Gewindebolzen 27 von Hand wieder vollständig in die Nachstellgewindebüchse 27 eingeschraubt.
Wenn die Bremsbacke 10,11 sich bei einer längeren Bremsbetätigung stark erhitzt und dadurch ausdehnt,
ermöglicht die Abstützung der Nachstellgewindebuchse über die Feder 41 eine Bewegung der
Nachstellgewindebüchse im Gegensinn der Bewegung, die sie bei der Betätigung normalerweise ausführt;
dadurch wird eine ungewollte Nachstellung vermieden.
Bei der in Fig. 13 bis 15 dargestellten Variante
ist die in Fig. 1 bis 12 dargestellte zylindrische Hülse 28 fortgelassen und das Druckstück 26,27 ist unmittelbar
in eine Bohrung 45 des Bremsgehäuses 12 eingebaut. Die Bohrung 45 hat einen erheblich größeren
Durchmesser als die Nachstellgewindebüchse 26 und weist Längsrippen 46 auf, an denen die Nachstellgewindebüchse
bei gelöster Bremse unter dem Druck einer Feder 47 anliegt, die kreisbogenförmig i
gekrümmt ist und gegeneinander verschränkte Feder-
«5 finger aufweist, von denen sich die äußeren an der
Innenwand der Bohrung 45 und die inneren an der Nachstellgewindebüchse abstützen. Die Feder 47 setzt
außerdem jeder Drehung der Nachstellgewindebüchse einen Reibungswiderstand entgegen. Bei dieser Ausführungsform
ist die Klinke 33 genügend nachgiebig, damit sie nicht beschädigt wird, wenn die axiale Belastung
des Druckstücks 26, 27 nach dem Lösen der Bremse infolge starker Erhitzung der Bremsbacke
noch anhält.
Bei der in Fig. 16 bis 20 dargestellten Ausführungsform
umfaßt das Druckstück ebenfalls eine Nachstellgewindebüchse 51, in die ein Gewindebolzen
52 eingeschraubt ist. An der freien Stirnseite der Nachstellgewindebüchse 51 ist ein zentraler Fortsatz
54 ausgebildet, der in eine Blattfeder 55 eingreift. Die Blattfeder 55 ist an einem Betätigungshebel 56 befestigt,
der mit einer an ihm ausgebildeten Nase in einer Vertiefung 57 der Innenwand des Bremsgehäuses
gelagert ist. Am Betätigungshebel 56 ist eine
Wälzfläche 58 ausgebildet, die am Fortsatz 54 des * Druckstücks 51, 52 anliegt und sich an diesem Fortsatz
nur abwälzen kann, da die Blattfeder 55 eine Gleitbewegung verhindert.
Zum Schwenken des Betätigungshebels 56 ist ein Kolben 59 in einem hydraulischen Zylinder 61 vorgesehen;
zusätzlich oder stattdessen kann als mechanisches Betätigungsglied ein Nocken vorgesehen sein,
wie er bei den Ausführungsformen gemäß F i g. 1 bis 15 dargestellt ist. Der Betätigungshebel 56 ist durch
eine Rückstellfeder 62 in Richtung auf seine Ruhestellung vorgespannt.
Am Rand der Stirnfläche der Nachstellgewindebüchse 51 ist ein Zahnkranz 63 angeordnet, der mit
einer vom Betätigungshebel 56 unabhängigen Klinke 64 zusammenwirkt. Die Klinke 64 ist in derselben
Vertiefung 57 der Gehäuseinnenwand schwenkbar gelagert wie der Betätigungshebel 56 und ist mit dem
Bremsgehäuse durch eine Feder 65 verbunden, die bestrebt ist, einen an der Klinke 64 ausgebildeten Anschlag
66 am Bremsgehäuse anliegend zu halten.
In der in Fig. 16 dargestellten Ruhestellung der Betätigungsvorrichtung ist das Druckstück 51, 52
gegenüber der Normalen zur Bremsscheibenebene
derart geneigt, daß seine Längsachse von der Lagerstelle 57 des Betätigungshebels 56 und der Klinke 64
einen erheblichen Abstand hat. Wenn der Betätigungshebel 56 beim Betätigen der Bremse gemäß Fig. 18
entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird, findet zwischen seiner Wälzfläche 58 und der Stirnfläche
des Druckstücks eine reine Abwälzbewegung statt, bei der sich die Achse des Druckstücks der Lagerstelle
57 nähert. Solange diese Bewegung nur zur Überwindung des Bremslüftspiels stattfindet, bleibt die
Klinke 64 unter der Wirkung der Feder 65 in ihrer Ausgangsstellung, so daß die Zahnlücke, in welche
die Klinke eingreift, während der Schwenkung des Druckstücks in seine aufrechte Stellung ebenfalls festgehalten
ist, wodurch die Nachstellgewindebüchse 51 um einen von der Größe des Bremslüftspiels abhängigen
Betrag gedreht wird. Sobald das Bremslüftspiel überwunden ist, vergrößert die axiale Belastung des
Druckstücks 51,52 den Widerstand der Nachstellgewindebüchse 51 gegen jede weitere Drehung, so daß ao
die Klinke 64 gezwungen ist, gegen die Kraft der Feder 65 an der weiteren Schwenkung des Betätigungshebels
56 teilzunehmen. Eine weitere Drehung der Nachstellgewindebüchse 51 findet dann nicht
mehr statt. Die Klinke 64 hat während der gesamten Bremsbetätigung keinen Zahn des Zahnkranzes 63
übersprungen, unabhängig davon, wie groß das Bremslüftspiel anfangs war. Erst beim Lösen der
Bremse, wenn Druckstück 51, 52 und Betätigungshebel 56 in ihre Ausgangsstellung zurückkehren,
überspringt die Klinke 64 einen oder mehrere Zähne, wenn bei der ersten Phase der Bremsbetätigung die
Schwenkung des Druckstücks 51, 52 bis zum Beginn der Schwenkung der Klinke 64 genügend groß war.
Anschließend hält die Klinke 64 die Nachstellgewindebuchse 51 in ihrer neuen Drehwinkelstellung
fest. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 16 bis 20 findet die Nachstellbewegung demnach zwar während
der Bremsbetätigung statt, jedoch nur während der ersten Phase, bei der sich das Bremsgehäuse und die
übrigen an der Kraftübertragung beteiligten Bauteile noch nicht verformt haben können; die Größe der
Nachstellbewegung wird daher auch in diesem Fall nicht durch die beim eigentlichen Bremsvorgang
möglicherweise auftretenden Verformungen beeinflußt.
Die Zähne des Zahnkranzes 63 könnten aber auch in entgegengesetzter Richtung angeordnet sein, so daß
die Nachstellung während der Rückkehr des Druckstücks 51,52 und des Betätigungshebels 56 in die
Ausgangsstellung stattfindet; in diesem Fall würde aber eine während der Bremsbetätigung auftretende
Verformung des Bremsgehäuses die Größe der Nachstellbewegung beeinflussen.
Bei allen beschriebenen Ausführungsformen kann das aus einem Zahnkranz und einer Klinke bestehende
Klinkengesperre durch ein entsprechendes Reibgesperre ersetzt sein.
Claims (8)
1. Betätigungsvorrichtung für eine Scheibenbremse, bei der die Betätigungskraft von einem
am Bremsgehäuse schwenkbar gelagerten Betätigungshebel über ein Druckstück auf eine Bremsbacke
übertragen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckstück (26, 27; 51, 52) als Teil einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung
aus einem gegen Verdrehen gesicherten Gewindebolzen (27; 52) und einer damit verschraubten
Naehsteilgewindebüchse (26; 51) besteht, die an ihrem mit dem Betätigungshebel (13; 56) zusammenwirkenden
Ende einen Zahnkranz (32; 63) aufweist, in den eine am Betätigungshebel oder am Bremsgehäuse (12) gehaltene Federklinke
(33; 64) eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Druckstück in der Schwenkebene des Betätigungshebels
pendelnd beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (25; 58) des Betätigungshebels
(13; 56) konvex ist und das daran anliegende Ende des Druckstücks (26, 27; 51, 52)
derart in der Schwenkebene beweglich ist, daß bei Betätigung der Bremse, zumindest nach Überwindung
des Bremslüftspiels, eine reine Abwälzbewegung zwischen dem Betätigungshebel und
dem Druckstück stattfindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbereich des Druckstücks
(26, 27; 51, 52) in bezug auf die Schwenkachse des Betätigungshebels (13; 56) derart angeordnet
ist, daß sich die Wirkungslinie der vom Betätigungshebel auf das Druckstück übertragenen
Kraft bei Schwenkung des Betätigungshebels im Betätigungssinn der Schwenkachse des Betätigungshebels
nähert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Druckstück
(26, 27) am Bremsgehäuse (12) über eine Rückstellfeder (29; 47) abstützt, die während der zur
Überwindung des Bremslüftspiels erforderlichen Schwenkung des Betätigungshebels (13) nur eine
axiale Bewegung des Druckstücks zuläßt, und daß die Federklinke (33) am Betätigungshebel befestigt
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachstellgewindebüchse
(26) mit radialem Spiel von einer zylindrischen Hülse (28) umschlossen ist, die ihrerseits mit
radialem Spiel im Bremsgehäuse (12) aufgenommen und durch die an ihr angreifende Rückstellfeder
(29) gegen Verdrehen gesichert ist, und an der sich eine zweite Feder (41) abstützt, welche
die Nachstellgewindebüchse im Sinne ihrer Kippbewegung bei der Betätigung der Bremse belastet
und ihrem Verdrehen einen Reibungswiderstand entgegensetzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch .gekennzeichnet, daß eine Gleitbewegung
zwischen den Wälzflächen (54,58) des Druckstücks (51, 52) und des Betätigungshebels (56)
durch eine Blattfeder (55) verhindert ist, die mit ihrem einen Ende am Druckstück und mit ihrem
anderen Ende am Betätigungshebel befestigt ist, und daß die Federklinke (64) unabhängig vom
Betätigungshebel, vorzugsweise um die gleiche Achse wie dieser, schwenkbar am Bremsgehäuse
gelagert und durch eine Rückstellfeder (65) mit dem Bremsgehäuse verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der
Bremsbacke (10, 11) zugekehrten Ende des Gewindebolzens (27) als Verdrehsicherung eine
Klammer (31) angreift, die nur nach dem Entfernen der Bremsbacke lösbar ist.
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8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel
(13) durch einen hydraulisch beaufschlagbaren Bremskolben (17) und/oder durch ein mechanisches Betätigungsglied, z. B. einen
Nocken (19), verschwenkbar ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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