[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

DE1444099C - Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren - Google Patents

Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren

Info

Publication number
DE1444099C
DE1444099C DE1444099C DE 1444099 C DE1444099 C DE 1444099C DE 1444099 C DE1444099 C DE 1444099C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aniline
fibers
acrylonitrile
pile
vinyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Julian Jehudah Decatur Ala. Hirshfeld (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Monsanto Co
Original Assignee
Monsanto Co

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren aus Fasern oder Fäden von synthetischen linearen Acrylnitrilpolymerisaten, die in Form von gewebten, nichtgewebten oder gestrickten oder gewirkten Textilwaren vorliegen können zur Verhinderung der Formänderung oder Verzerrung der Aufrauhung oder des Flors infolge normaler Abnutzungs- und Waschbedingungen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verhinderung des Verfilzens, Abschuppens und der Pilling- ίο bildung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren auf Polyacryinitrilbasis, wenn diese Gewebe gewöhnlichen Wasch- und Abnutzungsbedingungen unterworfen werden, ebenso wie die Beibehaltung eines weichen Griffes.
Bisher ist die Aufrauhung oder der Flor von Geweben aus synthetischen Fasern oder Fäden durch die Verwendung von Salzen, die toxisch und korrodierend waren, stabilisiert worden; daher waren besondere und kostspielige Erzeugungsanlagen notwendig, um diese Salze, üblicherweise in Lösung, auf den Flor dieser Gewebe aufzubringen. Einige der Salze waren reine Metallhalogenide, wie Zinkchlorid, Lithiumbromid und wasserlösliche Thiocyanate. Diese Salze wirkten auf die üblichen Ausrüstungswalzeneinrichtungen sehr korrodierend. Außerdem gaben diese Salze einen harten Griff, was sehr unerwünscht war, und beeinträchtigten die Farbe in solchem Ausmaß, daß das Gewebe nicht annehmbar war. Ein Weichmachen des harten oder spröden Griffs bedingte eine zusätzliche chemische Behandlung und eine zusätzliche Anlage, was zu einer Steigerung der Kosten des Fertiggewebes führte.
Es sind auch bereits Verfahren bekannt, Gewebe formbeständig zu machen, indem man sie in wäßrigen Bädern unter Zusatz von Quellungsmitteln behandelt und dann abschreckt. Weiterhin ist ein Verfahren zum Schrumpfen und Verfestigen von Acrylnitrilfasern bekannt, bei dem das Textilmaterial mit einer wäßrigen Lösung bestimmter organischer Carbonate oder Lactone bei erhöhten Temperaturen behandelt wird. Weiterhin ist es bekannt, zur Erhöhung der Anfärbbarkeit von Polyvinylidencyanid-Mischpolymerisatfasern mit sauren Farbstoffen die Fasern mit einer wäßrigen Lösung eines primären oder sekundären Amins zu behandeln.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht jedoch darin, die Aufrauhung oder den Flor von synthetischen Textilwaren gegenüber normalen Waschbedingungen zu stabilisieren, eine übermäßige Pillingbildung oder Schuppenbildung oder Verfilzung der Aufrauhung oder des Flors von synthetischen Textilwaren unter Beibehaltung des weichen Griffs zu verhindern, wobei durch das verwendete Stabilisierungsmittel keine nachteilige Beeinflussung der Farbe auftreten soll.
Die vorstehend genannten Zwecke werden gemäß der Erfindung durch die Schaffung eines Verfahrens zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren aus Fasern oder Fäden von synthetischen flo linearen Acrylnitrilpolymerisaten erreicht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die aufgerauhte Ware mit einer 0,05- bis 50%igen wäßrigen Lösung eines Stabilisierungsmittels, bestehend aus Anilin, Anilinacetat, Anilinhydrochlorid, Anilinsulfat oder Anilinhydrobromid, behandelt, anschließend zur Verdampfung des Wassers der Lösung an den Kreuzungsstellen der Fasern in der aufgerauhten Ware trocknet und dabei die Faseroberfläche an den Kreuzungsstellen durch das Stabilisierungsmittel anlöst und die Trocknung der Textilware fortsetzt, bis die angelösten und zusammengelaufenen Faseroberflächen zu einer dauerhaften Bindung zwischen den jeweiligen Fasern erhärten, wo- . bei die Trocknung bei einer Temperatur unterhalb des Abbau- oder Zersetzungspunktes der Acrylfasern ausgeführt wird.
Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die wäßrige Lösung des Stabilisierungsmittels auf den Flor oder die aufgerauhte Oberfläche von synthetischen Textilwaren (gewebten, nichtgewebten oder gewirkten oder gestrickten Waren) gemäß der üblichen Aufklotz- oder Aufsprüharbeitsweise aufgebracht. Zusammen mit den gemäß der Erfindung verwendeten Stabilisierungsmitteln können auch andere Mittel zur Anwendung gelangen, um den Textilwaren andere erwünschte Eigenschaften zu erteilen. Einige Mittel, z. B. ein PoIyaminharz, wie Diäthylentriamm vernetzt mit. PoIyäthylenglykoldijodid oder einem entsprechenden Epoxyharz, bei welchem es sich um ein antistatisch machendes Mittel handelt, können in Verbindung mit dem Stabilisierungsmittel gemäß der Erfindung, ebenso wie ein wasserabstoßendes Mittel, beispielsweise MeI-aminderivate, welche den Griff oder die Farbe nicht beeinträchtigen und einen ausgezeichneten Widerstand gegenüber Wassereindringen und Wasserabsorption ergeben, verwendet werden. Diese und andere Zusatzstoffe für spezifische Endzwecke können in Verbindung mit den Mitteln gemäß der Erfindung verwendet werden, ohne den Griff oder die Farbe der Textilware zu beeinträchtigen.
Vorzugsweise werden die synthetischen aufgerauhten Textilwaren mit einer wäßrigen Lösung von Anilin mit einer Konzentration von 0,5 bis 2,0% behandelt. Das Anilin wird zuerst in einem Alkohol, wie Äthanol, Methanol, Butanol, Propanol, und dann in Wasser gelöst. Der Alkohol dient zur Auflösung des Anilins. Die Auflösung in Alkohol läßt eine gleichmäßigere und gründlichere Verteilung des Stabilisierungsmittels auf der Oberfläche des aufgerauhten Gewebes zu. Wenn die Anilinsalze, wie Anilinacetat, Anilinhydrochlorid und Anilinsulfat, verwendet werden, dann ist kein Alkohol nötig, da diese Salze in Wasser vollständig löslich sind. Es besteht keine besondere Grenze hinsichtlich der Menge des verwendeten Alkohols. Selbstverständlich muß eine gewisse Menge vorhanden sein, um das Anilin aufzulösen. Zusätzlich' können andere Mittel, wie vorstehend aufgeführt, in Verbindung mit den Stabilisierungsmitteln gemäß der Erfindung zugegeben werden. Zum Beispiel können wasserabstoßende Mittel oder antistatisch machende Mittel dem Aufklotzbad zugegeben werden, wodurch dieses nicht nur den Flor oder die aufgerauhten Oberflächen von Textilwaren stabilisiert, sondern sie auch wasserfest und dauerhaft antistatisch macht; und es können noch andere Mittel für irgendwelche anderen Endverwendungszwecke ohne Beeinträchtigung der Stabilisierung der aufgerauhten Oberfläche und der Farbe der zu behandelten Textilv/aren angewendet werden.
Die aufgerauhten und behandelten Textilwaren werden dann in einer gebräuchlichen Gewebetrocknungsvorrichtung, wie einem Kettentrockner oder einem Ofen, erhitzt, um das Wasser zu verdampfen und die stabiiisierembii Mittel zu verfestigen oder zu härten. Diese Wachbehandlung bewirkt die Konzen-
3. 4
trierung des Stabilisierungsmittels an den Kreuzungs- Vinylnaphthalin, vinytsubstituierte tertiäre heterosteilen der Fasern oder Fäden in der Aufrauhung oder cyclische Amine, wie die Vinylpyridine und alkylsubdem Flor und durch die Konzentrierung ein Anlösen stituierten Vinylpyridine, z. B. 2-Vinylpyridin, 4-Vinylder Faseroberfläche an den Kreuzungsstellen, wobei pyridin, 2-Methyl-5-vinylpyridin od. dgl., 1-Vinylimiddie angelösten Oberflächen zusammenfließen. Die 5 azol und alkylsubstituierte 1-Vinylimidazole, wie Trocknung der Textilware wird fortgesetzt, bis die 2-, 4- oder 5-Methyl-l-vinylimidazol und andere angelösten Faseroberflächen zu einer dauerhaften rs C = C =c enthaltende polymerisierbar Materialien. Bindung zwischen den jeweiligen Fasern erhärten. Das Polymerisat kann aus einem ternären oder Die Zeitdauer, während welcher die Textilwaren er- höheren Mischpolymerisat bestehen, z. B. aus Prohitzt werden, liegt zwischen 5 und 60 Minuten, wobei 10 dukten, die durch die Mischpolymerisation von Acryldie bevorzugte Zeitdauer 20 Minuten bei einer Tem- nitril und zwei oder mehreren beliebigen der obengeperatur von etwa 115 bis 1500C, insbesondere bei nannten Monomeren, außer Acrylnitril, erhalten wer-1380C beträgt. Wenn eine wäßrige Lösung der Stabili- den. Insbesondere und vorzugsweise kann das ternäre sierungsverbindung allein ■ verwendet wird, ist die Polymerisat Acrylnitril, Methacrylnitril und 2-Vinylgenaue Temperatur unwesentlich, sofern die so be- !5 pyridin umfassen. Die ternären Polymerisate enthalten handelten Textilwaren getrocknet werden; die Tempe- vorzugsweise 80 bis 98 Gewichtsprozent Acrylnitril, ratur soll jedoch nicht den Abbau- oder Zersetzungs- 1 bis 10 Gewichtsprozent eines Vinylpyridins oder punkt der Acrylfasern oder -fäden von 1770C er- eines 1-Vinylimidazols und 1 bis 18 Gewichtsprozent reichen. Die aufgerauhten Textilwaren werden dann einer anderen Substanz, wie Methacrylnitril oder aus der Trocknungsvorrichtung entfernt. Es ist ge- 20 Vinylchlorid.
funden worden, daß das Textilgut einen weichen Griff Das Polymerisat kann auch aus einer Mischung
aufweist und die Farbe nicht beeinträchtigt ist. eines Polyacrylnitrile oder eines binären Mischpoly-
Die Erfindung ist besonders brauchbar bei der merisats aus 80 bis 99 Gewichtsprozent Acrylnitril und
Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von 1 bis 20 Gewichtsprozent wenigstens einer anderen
Geweben, die aus Fasern oder Fäden von Acrylpoly- 35 sC = C< enthaltenden Substanz mit 2 bis 50 Ge-
merisaten hergestellt sind. Die polymeren Materialien, wichtsprozent der Mischung eines Mischpolymerisats
die bei der praktischen Ausführung der Erfindung zur aus 10 bis 70 Gewichtsprozent Acrylnitril und 30 bis
Anwendung gelangen können, sind Polyacrylnitril- 90 Gewichtsprozent wenigstens eines anderen
Mischpolymerisate, einschließlich von binären und rs C = C < enthaltenden polymerisierbaren Mono-
ternären Polymerisaten mit einem Gehalt von wenig- 30 meren, bestehen. Bevorzugt wird eine Mischung eines
stens 80 Gewichtsprozent Acrylnitril im Polymerisat- Mischpolymerisats von 90 bis 98 Gewichtsprozent
molekül oder eine Mischung, die Polyacrylnitril oder Acrylnitril und 2 bis 10 Gewichtsprozenteines anderen
Mischpolymerisate aus Acrylnitril mit 2 bis 50 Ge- monoolefinischen Monomeren, wie Vinylacetat, wel-
wichtsprozent eines anderen polymeren Materials um- ches gegenüber Farbstoffen nicht aufnahmefähig ist,
fassen, wobei die Mischung einen Gesamtgehalt an 35 mit einer genügenden Menge eines Mischpolymerisats
polymerisiertem Acrylnitril von wenigstens 80 Ge- aus 10 bis 70 Gewichtsprozent Acrylnitril und 30 bis
wichtsprozent hat. 90 Gewichtsprozent eines vinylsubstituierten tertiären
Obgleich gemäß der Erfindung Polymerisate mit heterocyclischen Amins, wie Vinylpyridin oder 1-Vinyl-
wenigstens 80 Gewichtsprozent Acrylnitril (faser- imidazol, um eine anfärbbare Mischung mit einem
bildende Acrylnitrilpolymerisate) bevorzugt verwendet 40 Gesamtgehalt an vinylsubstituiertem tertiärem hetero-
werden, können auch Polymerisate mit weniger als cyclischem Amin von 2 bis 10 Gewichtsprozent, be-
80 Gewichtsprozent Acrylnitril verwendet werden, zogen auf das Gewicht der Mischung, zu ergeben,
und zwar dann, wenn sie z. B. zur Herstellung von Beispielsweise werden Fasern oder Fäden- aus
Filmen, Überzugsmassen, Formmassen für die Durch- wenigstens 80 Gewichtsprozent Acrylnitril und bis zu
führung von Formarbeitsgängen und Lacken ver- 45 20 Gewichtsprozent eines anderen mischpolymerisier-
wendet werden sollen. baren monoolefinischen Monomeren, z. B. aus 94 Ge-
Das Polymerisat kann z. B. aus einem Mischpoly- wichtsprozent Acrylnitril und 6 Gewichtsprozent Vimerisat von 80 bis 98 Gewichtsprozent Acrylnitril und nylacetat behandelt oder Fasern oder Fäden aus einer 2 bis 20 Gewichtsprozent eines anderen Monomeren Mischung von 88 Gewichtsprozent eines Mischpolybestehen, das die > C = C <. -Bindung enthält und 50 merisats aus 94 Gewichtsprozent Acrylnitril und 6 Gemit Acrylnitril mischpolymerisierbar ist. Geeignete wichtsprozent Vinylacetat und 12 Gewichtsprozent monoolefinische Monomere sind Acrylsäure, α-Chlor- eines weiteren Mischpolymerisats aus 50 Gewichtsproacrylsäure und Methacrylsäure, Acrylate, wie Methyl- zent Acrylnitril und 50 Gewichtsprozent Methylvinylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, pyridin behandelt. Vorzugsweise wird hierzu eine Methoxymethylmethacrylat, jS-Chloräthylmethacrylat 55 2%ige wäßrige Lösung von Anilin, Anilinhydrochlo- und die entsprechenden Ester von Acryl- und «-Chlor- rid, Anilinsulfat oder Anilinacetat verwendet,
acrylsäure, Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Bei-Vinylidenchlorid, 1-Chlor-l-bromäthylen, Methacryl- spielen näher erläutert. Soweit nichts anderes angesäurenitril, Acrylamid und Methacrylamid, «-Chlor- geben ist, sind die Prozentsätze auf Gewichtsbasis beacryiamid oder Monoalkylsubstitutionsprodukte da- So zogen.
von, Methylvinylketon, Vinylcarboxylate, wie Vinyl- B e i s ρ i e 1 1
acetat, Vinylchloracetat, Vinylpropionat und Vinyl-
stearat, N-Vinylimide, wie N-Vinylphthalimid und Auf ein Musterstück von aufgerauhtem Gewebe aus
N-Vinylsuccinimid, Methylenmalonsäureester, Itacon- Fasern oder Fäden von 94°/0 Acrylsäurenitril und 6%
säure und Itaconsäureester, N-Vinylcarbazol, Vinyl- 65 Vinylacetat wird eine l%'ge wäßrige Lösung von
furan, Alkylvinylester, Vinylsulfonsäure, Äthylen- Anilin, gelöst in Methanol, aufgeklotzt Das Muster-
α,/J-dicarbonsäuren oder deren Anhydride oder Deri- stück wird dann in einen Trockenofen gebracht und
vate, wie Diäthylcitraconat, Diäthylmesaconat, Styrol, 10 Minuten lang bei etwa 138°C erhitzt. Es wird dann
herausgenommen und abkühlen gelassen, wonach das Musterstück 5mal hintereinander unter gewöhnlichen Waschbedingungen gewaschen und getrocknet wird. Es ist keine wahrnehmbare Änderung in dem weichen Griff des Musterstücks feststellbar, die die technische Brauchbarkeit beeinträchtigen würde. Außerdem ist die Farbe unverändert geblieben, und weder eine übermäßige Verfilzung, Pillingbildung noch Abschuppung ist festzustellen.
Beispiel 2
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß eine 3%ige wäßrige Lösung von Anilin, gelöst in Methanol, verwendet wird. Die Ergebnisse nach dem Waschen sind dieselben.
Beispiel 3
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß eine 6%'ge wäßrige Lösung von Anilin, gelöst in Methanol, verwendet wird. Die Ergebnisse nach dem Waschen sind dieselben.
Beispiel4
Auf ein Musterstück von aufgerauhtem Gewebe aus Fasern oder Fäden von 94°/o Acrylsäurenitril und 6% Vinylacetat wird eine 2%ige wäßrige Lösung von Anilinhydrochlorid aufgeklotzt. Das Musterstück wird dann in einen Trockenofen gebracht und 10 Minuten lang bei etwa 138°C erhitzt. Es wird dann herausgenommen und abkühlen gelassen, wonach das Musterstück 5mal hintereinander unter normalen Waschbedingungen gewaschen und getrocknet wird. Es ist keine wahrnehmbare Veränderung in dem weichen Griff festzustellen, welche die technische Brauchbarkeit beeinträchtigen würde, die Farbe ist unverändert geblieben, und außerdem ist weder übermäßige Verfilzung, Pillingbildung noch Abschuppung festgestellt worden.
Beispiel 5
Auf ein Musterstück von aufgerauhtem Gewebe aus Fasern oder Fäden von 94 °/o Acrylsäurenitril und 6 % Vinylacetat wird bei einer 75- bis 80°/o'gen Feuchtigkeitsaufnahme eine 1%'ge wäßrige Lösung von Anilin, gelöst in der zweifachen Menge Methanol, und 0,5 % Zinknitrat als Katalysator aufgeklotzt. Das Musterstück wird dann in einen Trockenofen gebracht und 15 Minuten lang bei 1040C erhitzt, anschließend wird die Temperatur auf etwa 138 0C erhöht und 10 Minuten auf diesem Wert gehalten. Das Musterstück hat einen sehr weichen und angenehmen Griff, der gegenüber zehn aufeinanderfolgenden Waschvorgängen unter gewöhnlichen Waschbedingungen beständig bleibt. Auf dem gewaschenen Musterstück ist weder Pillingbildung, Verfilzung noch Abschuppung feststellbar.
B ei s ρ i e1 6
Auf ein Musterstück aus aufgerauhtem Gewebe aus Fasern oder Fäden von 94% Acrylsäurenitril und 6%
ίο Vinylacetat wird eine 2%ige wäßrige Lösung von Anilin in Methanol und 1% kolloidales Siliciumdioxyd in Wasser aufgeklotzt. Das Musterstück wird dann in einen Trockenofen gebracht und 15 Minuten lang bei etwa 1040C getrocknet und dann 10 Minuten lang bei etwa 138°C behandelt. Es wird dann herausgenommen und abkühlen gelassen, wonach das Musterstück 5mal hintereinander unter normalen Waschbedingungen gewaschen und getrocknet wird. Der Griff bleibt weich und die Farbe unverändert.
ao Außerdem tritt keine übermäßige Verfilzung, Pillingbildung oder Abschuppung auf.
Mit den erfindungsgemäß anzuwendenden Stabilisierungsverbindungen ist es möglich, aufgerauhte Gewebe oder Textilwaren aus Acrylfasern oder -fäden so
as zu behandeln, daß sie oft gewaschen werden können und daß ihr Griff, ihre Farbe und ihre physikalischen Eigenschaften, beispielsweise durch Verfilzung, Pillingbildung und Abschuppung, nicht merkbar gegenüber dem ursprünglichen Zustand nach den Wasch- und Trocknungsarbeitsgängen verändert werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren aus Fasern oder Fäden von synthetischen linearen Acrylnitrilpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufgerauhte Ware mit einer 0,05- bis 50°/o'gen wäßrigen Lösung eines Stabilisierungsmittels, bestehend aus Anilin, Anilinacetat, Anilinhydrochlorid, Anilinsulfat oder Anilinhydrobromid, behandelt, anschließend zur Verdampfung des Wassers der Lösung an den Kreuzungsstellen der Fasern in der aufgerauhten Ware trocknet und dabei die Faseroberfläche an den Kreuzungsstellen durch das Stabilisierungsmittel anlöst und die Trocknung der Textilware fortsetzt, bis die ange-
    - lösten und zusammengelaufenen Faseroberfiächen zu einer dauerhaften Bindung zwischen den jeweiligen Fasern erhärten, wobei die Trocknung bei einer Temperatur unterhalb des Abbau- oder Zersetzungspunktes der Acrylfasern ausgeführt wird.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1444114C3 (de) Latex zum Wasser- und ÖlabstoBendmachen von Fasermaterial
NO146527B (no) Innretning med et antall i flukt liggende roerbearbeidelsesstasjoner
DE936029C (de) Verfahren zur Veredlung von aus Cellulose bestehenden Textilien
DE3202093A1 (de) Acrylkunststoffdispersion
EP0590460B1 (de) Hochkonzentrierte wässrige Poly(acrylnitril)-Emulsionen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1469434A1 (de) Masse zur Verminderung der Ansammlung von Ladungen statischer Elektrizitaet auf synthetischen Textilmaterialien
DE1218111B (de) Herstellung von Fasern, Faeden oder Filmen aus thermoplastischen Mischpolymeren
DE2840765A1 (de) Verfahren zur behandlung von synthetischen fasern
EP0019870B1 (de) Fäden und Fasern aus Acrylnitril-Copolymer-Mischungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2901778A1 (de) Wasserabsorbierende acrylfasern und verfahren zu deren herstellung
DE1444099C (de) Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren
DE1292310B (de) Verfahren zur Herstellung von Fasern und Faeden aus Acrylnitrilpolymerisaten
DE1435549A1 (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen linearen Fasern oder Faeden,insbesondereAcrylfasern mit hoher Schrumpfung
DE1469378A1 (de) Mittel zur Verbesserung des Aussehens und zum Schuetzen von Fasern und Fasergebilden
DE1444099B (de) Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren
DE1444097C (de) Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren
DE1619056C3 (de) Bindemittel und Verfahren zur Verfestigung von Faservliesen
DE1444093A1 (de) Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren
DE2356329A1 (de) Synthetische hochpolymere masse zur herstellung von textilem material
DE2626174A1 (de) Vernetzbare acrylnitrilcopolymerisate
DE1444099A1 (de) Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren
DE1444097A1 (de) Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren
DE1444097B (de) Verfahren zur Stabilisierung der Aufrauhung oder des Flors von Textilwaren
DE1444102A1 (de) Verfahren zum Flammfestmachen von Acrylfasern oder -faeden
DE2600562C3 (de) Verfahren zur waschbeständigen FUzfreiausriistung von WoIl- und wollhaltigen Textilien