DE1239277B - Verfahren zur Abscheidung von Nebeln und Feststoffen aus Gasen mittels Roehren-Nassentstaubern - Google Patents
Verfahren zur Abscheidung von Nebeln und Feststoffen aus Gasen mittels Roehren-NassentstaubernInfo
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Description
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 12 e - 5
Nummer: 1239 277
Aktenzeichen: M 52608III/12 e
1 239 27T Anmeldetag: 21.April 1962
Auslegetag: 27. April 1967
Bei der Reinigung von feinstaubhaltigen Gasen, die Kondensat meist in Form von Nebeln enthalten,
wirken sich die elektrischen Raumladungserscheinungen nachteilig auf den Abscheidegrad der elektrostatischen
Entstauber aus. Erfolgt die Reinigung in elektrostatischen Röhren-Naßentstaubern, so macht
sich die Raumladung besonders störend bemerkbar.
Die in der Praxis verwendeten Röhren-Naßentstauber weisen Sprühabstände von beispielsweise
115 mm bei Röhrendurchmessern von etwa 240 bis 250 mm auf. Als Sprühelektroden werden beispielsweise
im Querschnitt dreieckfönnige Stäbe (vgl. britische Patentschrift 499 576), zusammengesetzte
Streifenelemente in Sägeblattform (vgl. britische Patentschrift 428 471) oder Stangen mit sternförmiger
Querschnittsfläche durch aufgeschraubte Längsstreifen (vgl. USA.-Patentschrift 1333 790) benutzt.
Die früher häufig verwendeten Runddrähte oder Stäbe gewährleisten keine gute Aufladung der feinen
Stäube. Durch Aufsetzen von Sprühspitzen auf diese Runddrähte (vgl. USA.-Patentschrift 2 505 907) hat
man versucht, den Sprüheffekt zu verbessern. Alle diese Maßnahmen haben zwar eine Verbesserung der
Teilchenaufladung bewirkt, jedoch gleichzeitig in Röhren-Naßentstaubern die Raumladungsbildung erheblich
vergrößert, wodurch die Abscheidegrade dieser Filter verschlechtert werden.
Strömt ein staub- oder kondensathaltiges, vorzugsweise nebelhaltiges Gas z. B. von unten nach oben
durch die Röhren eines oben beschriebenen einstufigen Naßentstaubers, so entstehen im unteren Teil
der Röhren durch hohe Konzentration an Nebeloder genetzten Feinststaubteilchen starke Raumladungen,
die den Abscheidevorgang erheblich stören. Diese Raumladungen bewirken beispielsweise, daß
die Strom-Spannungs-Charakteristik, bezogen auf ein Röhrenelement, für den unteren Teil eine andere
ist als für den oberen. Bezüglich der elektrischen Verhältnisse wird man dann die Spannungsversorgung
eines solchen Abscheiders so wählen müssen, daß ein Teilabschnitt des Abscheiders (beispielsweise
die obere Hälfte) gegenüber dem anderen (untere Hälfte) benachteiligt ist. Eine optimale Abscheidung
wird sich mit einer solchen Anordnung nicht erzielen lassen. In normalen Betriebsfällen werden elektrostatische
Röhren-Naßentstauber der oben beschriebenen Art mit Gleichspannungen von mindestens
40 Kilovolt betrieben. Die Gasgeschwindigkeiten liegen wegen der besonderen Art der Elektrodenbefestigungen
und wegen der starken Raumladungserscheinungen in der Praxis vorzugsweise bei 0,3 m pro
Sekunde. Höhere Gasgeschwindigkeiten, wie sie bei-Verfahren zur Abscheidung von Nebeln
und Feststoffen aus Gasen mittels
Röhren-Naßentstaubern
und Feststoffen aus Gasen mittels
Röhren-Naßentstaubern
Anmelder:
MetallgesellschaftAktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Als Erfinder benannt:
Heinrich Möbus,
Heinrich Möbus,
Dipl.-Ing. Otto Güpner, Offenbach/M.;
Josef Müller, Frankfurt/M.;
Dr.-Ing. Kurt Ruckeishausen, Offenbach/M.;
Dr.-Ing. Dietrich Ertl, Königstein (Taunus);
Dipl.-Ing.Werner Möbus, Kronberg (Taunus)-
Josef Müller, Frankfurt/M.;
Dr.-Ing. Kurt Ruckeishausen, Offenbach/M.;
Dr.-Ing. Dietrich Ertl, Königstein (Taunus);
Dipl.-Ing.Werner Möbus, Kronberg (Taunus)-
spielsweise bei elektrostatischen Trockenentstaubern zur Vermeidung von Uberschlägen (vgl. USA.-Patentschrift
1 941 861) vorgeschlagen werden, haben sich als nicht brauchbar erwiesen. Um dem elektrischen
Feld Zeit zu lassen, die Raumladungen abzubauen, wurden noch wesentlich geringere Geschwindigkeiten
vorgeschlagen, die jedoch wegen der gegebenen Gasdurchsatzmengen und der erforderlichen großen
Filter schlecht realisierbar sind.
Nach der Erfindung wird ein Verfahren zur Abscheidung von Nebeln, vorzugsweise säurehaltigen
Nebeln, und Feststoffen aus Gasen mittels elektrostatischen Röhren-Naßentstaubern vorgeschlagen.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die zu reinigenden Gase mit hoher
Geschwindigkeit, vorzugsweise 5 bis 15 m pro Sekunde, durch die als Niederschlagselektroden wirkenden
Röhren mit Rohrdurchmessern von beispielsweise 100 bis 120 mm hindurchgeleitet werden, die
derart mit entsprechend starr befestigten Sprühelektroden ausgerüstet sind, daß der Abstand Sprühelektrode
zu Niederschlagselektrode 20 mm beträgt.
Als Weiterbildung der Erfindung werden die aus Röhren bestehenden Sprühelektroden auf ihrem Umfang
vorzugsweise mit rechteckigen, vertikal schraubenlinienförmig versetzt angeordneten Sprühlappen
ausgerüstet und mittels der unteren Führungsvorrichtungen über wasserabweisende Isolatoren am Gehäuse
getragen. Die Anordnung erfolgt zweckmäßig so, daß die einzelnen Sprühlappen gegenüber ihren darunter
und darüber befindlichen Nachbarn um einen Winkel von 60° versetzt angeordnet sind. Auf diese Weise
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wird erreicht, daß jeweils erst jeder sechste Sprühlappen die gleiche Lage und Richtung (mit einer
Höhendifferenz) aufweist wie der erste.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt einen Röhren-Naßentstauber,
bei dem unter den Röhren ein Boden angeordnet ist, der Löcher von einem Durchmesser
gleich dem Röhrendurchmesser aufweist, die auf kraterähnlichen Erhebungen im Boden zentrisch
wenige Millimeter unter den Röhrenöffnungen angeordnet sind.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, die Röhren an ihrem unteren Ende trichterförmig zu erweitern,
wobei die trichterförmigen, im Querschnitt quadratischen Teile an den Ecken ihrer unteren
Öffnung mit senkrecht nach unten weisenden rechtwinkligen, in der Ansicht dreieckförmigen Abiaufflächen
versehen sind.
Als weiteres Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, daß für die Abscheidung arsenhaltiger
Nebel und Feststoffe die Gase in dem erfindungsgemäßen Röhren-Naßentstauber indirekt gekühlt
werden. Diese Kühlung kann im Gleich-, Gegenoder Kreuzstrom erfolgen.
Infolge der hohen Gasgeschwindigkeit bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der sehr geringen
Sprühabstände sowie der besonderen Sprühelektrodenvorrichtungen gemäß der Erfindung treten eine
Reihe von Vorteilen gegenüber dem herkömmlichen, zum Stande der Technik gehörenden Verfahren auf.
Die hohen Gasgeschwindigkeiten verursachen eine starke Turbulenz in den einzelnen Röhren, die
wiederum erfahrungsgemäß eine gute, gleichmäßige Ionisation des Gases fördert. Bei einer Gasstromrichtung
im Röhren-Naßentstauber beispielsweise von oben nach unten wird durch die hohe Gasgeschwindigkeit
eine zusätzliche Förderwirkung auf das niedergeschlagene, an den Röhrenwandungen
abfließende Kondensat erzielt, die eine Erhöhung der Reinigungswirkung für die Röhren in bezug auf anhaftenden
Staub durch das rasch abfließende Kondensat bewirkt.
Ferner wird bei Verwendung des Röhren-Naßentstaubers als indirekter Wärmeaustauscher durch
die hohe Geschwindigkeit eine Erhöhung des Wärme-Übergangs auf der Gasseite erreicht. Wegen der geringen
Sprühabstände, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt werden, können an Stelle
der bis jetzt verwendeten Hochspannungsaggregate mit Sekundärspannungen von 40 Kilovolt und darüber
Aggregate gewählt werden mit nur 16 bis 18 Kilovolt. Bei gleicher Stromdichte können somit
erheblich billigere Aggregate verwendet werden als die für Anordnungen nach dem Stand der Technik
notwendigen. Außerdem ist bei (zum Vergleich angenommen) zunächst gleicher Raumladung wie bei
herkömmlichen Röhren-Naßentstaubern wegen des geringen Abstandes von Röhrenwand zu Sprühelektrode
ihr Einfluß bedeutend geringer als bei den üblichen Konstruktionen. Durch die erheblich höhere
Sprühwirkung — scharfe Kante auf Hochspannung wenige Millimeter vor glatter Fläche — und die beträchtlich
höhere Feldstärke wird der Raumladungseinfiuß weitgehend vermindert, bzw. die Raumladung
wird größtenteils durch sofortiges Niederschlagen beseitigt.
Besonders bei der Reinigung säurehaltiger Gase, beispielsweise für die Herstellung von Kontakt-
schwefelsäure, bestand das Problem, Säurenebel zu entfernen und vor allem die häufig in feinster Form
anfallenden Arsenverbindungen, die Kontaktgifte sind, möglichst weitgehend abzuscheiden.
Wie Versuche zeigten, gelingt dies mit gutem Erfolg bei dem Verfahren nach der Erfindung und
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung.
Während bei der früheren Konstruktion nur die gewünschte Arsenfreiheit erreicht werden kann,
wenn bereits Nebelfreiheit herrscht, wobei man diese Nebelfreiheit nur durch zwei hintereinandergeschaltete
elektrostatische Abscheider erzielt, wird nach dem neuen Verfahren und mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung diese gewünschte Reinigung schon mit einer Stufe des Röhren-Naßentstaubers erreicht.
Diese Tatsache stellt eine wesentliche technische Vereinfachung dar.
Das Herstellen der Sprühelektroden beispielsweise im Strangpreßverfahren geschieht zweckmäßig dadadurch,
daß Rohre mit durchgehend angeordneten Längsrippen, vorzugsweise sechs in gleichen Abständen
über den Umfang verteilt, stranggepreßt werden. Danach werden die Längsrippen bis auf die gewünschten
Sprühlappen durch Abschneiden entfernt. Die schraubenförmige Anordnung der Sprühlappen
hat den Vorteil, daß die Sprühwirkung der Kanten und Ecken eines Sprühlappens nicht durch direkt
darüber oder darunter befindliche Sprühlappen gestört wird, sondern sich bei jedem Sprühlappen voll
entfalten kann.
A b b. 1 zeigt einen Schnitt durch einen einfeldigen elektrostatischen Röhren-Naßentstauber;
A b b. 2 zeigt eine einzelne Sprühelektrode, die
A b b. 3 einen Querschnitt durch die Sprühelektrode der A b b. 2 nach der Schnittlinie II-II;
A b b. 4 zeigt in Ansicht den zum Auffangen des Kondensates notwendigen unteren Zwischenboden,
der in der Abb. 1 im Schnitt dargestellt ist; schließlich zeigt
A b b. 5 eine Röhre mit einer Ablaufvorrichtung am unteren Ende und
Abb. 6 zeigt davon eine schräge Draufsicht.
In A b b. 1 tritt bei 1 das zu reinigende Gas in den Röhren-Naßentstauber, dessen Gehäuse mit 2 bezeichnet
ist, ein. In Zwischenboden 3, 3' sind die Röhren 4 eingelassen. Die Räume 5 zwischen den
Niederschlagsröhren 4 dienen zur Aufnahme der Kühlflüssigkeit, die sowohl im Gleich-, Gegen- oder
Kreuzstrom die Röhren 4 umspülen kann. Zur Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit und des
Wärmeübergangs können die Zwischenräume 5 mit Füllkörpern 6, wie Kugeln, grobkörnigem Material,
Raschig-Ringen u. dgl. angefüllt sein. Die erfindungsgemäßen Sprühelektroden 7 mit den aufgesetzten
Sprühlappen 8 sind an ihrem oberen Ende an Führungen 9 über Stangen 10 an Isolatoren 11 getragen.
An ihrem unteren Ende werden die Sprühelektroden? in einer Führungsvorrichtung 12 geführt und
über einen Isolator 13 gegen die Gehäusewand distanziert. Vorzugsweise besteht die Distanziervorrichtung
aus wasserabweisendem Kunststoff oder ist mit einem solchen überzogen. Der Abzug des Reingases
sowie die Zufuhrvorrichtung für Kühlflüssigkeit sind der Einfachheit halber nicht gezeichnet.
Unter den Röhren 4, in wenigen Millimetern Abstand, ist ein Zwischenboden 14 angeordnet, der
Löcher 15 vom gleichen Durchmesser wie der Roh-
Claims (5)
1. Verfahren zur Abscheidung von Nebeln, vorzugsweise säurehaltigen Nebeln, und Feststoffen
aus Gasen mittels elektrostatischen Röhren-Naßentstaubern und gegebenenfalls indirekter
Kühlung dieser Gase, dadurch gekennzeichnet, daß die zu reinigenden Gase mit hoher Geschwindigkeit, vorzugsweise 5 bis 15 m
pro Sekunde, durch die als Niederschlagselektroden wirkenden Röhren mit Rohrdurchmessern
von beispielsweise 100 bis 120 mm hindurchgeleitet werden, die derart mit entsprechend starr
befestigten Sprühelektroden ausgerüstet sind, daß der Spannungsabstand Sprühelektrode zu Niederschlagselektrode
etwa 20 mm beträgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Röhren bestehenden Sprühelektroden (7) auf ihrem Umfang vorzugsweise mit rechteckigen,
vertikal schraubenlinienförmig versetzt angeordneten Sprühlappen (8) ausgerüstet und
mittels der unteren Führungsvorrichtungen (12) über wasserabweisende Isolatoren (13) am Gehäuse
(2) getragen werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter den Röhren (4) ein
Boden (14) im elektrostatischen Röhren-Naßentstauber angeordnet ist, der Löcher (15) von
einem Durchmesser gleich dem Röhrendurchmesser aufweist, die auf kraterähnlichen Erhebungen
(16) im Boden zentrisch wenige Millimeter unter den Röhrenöffnungen angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhren (4) an ihrem unteren
Ende trichterförmig derart erweitert sind, daß die trichterförmigen, im Querschnitt quadratischen
Teile (21) an den Ecken ihrer unteren Öffnung mit senkrecht nach unten weisenden
rechtwinkligen, in der Ansicht dreieckförmigen Ablauffiächen (22) versehen sind.
5. Betriebsweise von elektrischen Röhren-Naßentstaubern vorzugsweise für die Abscheidung
arsenhaltiger Nebel und Feststoffe aus Gasen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gase in den Naßentstaubern indirekt gekühlt werden, wobei die Kühlung mittels
Kühlflüssigkeit erfolgt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1013 626;
USA.-Patentschriften Nr. 1941861, 2 505 907, 790;
britische Patentschriften Nr. 499 576, 428 471.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 577/309 4.67 © Bundesdruckerei Berlin
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