DE1215018B - Fahrzeugluftreifen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4WBWL· PATENTAMT Int. α.:

B 60 c

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 63 e-5/01

Nummer: 1215 018

Aktenzeichen: C 2224711/63 e

Anmeldetag: 31. August 1960

Auslegetag: 21. April 1966

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einer Karkasse, deren Fäden, Seile od. dgl. in zum Reifen etwa radialen Ebenen liegen, und mit einer sich im wesentlichen über die Breite der Lauffläche erstreckenden, zwischen dieser und der Karkasse angeordneten zugfesten ringförmigen Verstärkungseinlage, die von drei oder mehr in ungerader Anzahl vorgesehenen Lagen aus einander parallelen Fäden, Seilen od. dgl. gebildet ist, wobei die Fäden od. dgl. einer Lage die Fäden der benachbarten Lage kreuzen.

Es ist bekannt, einen unsymmetrischen Aufbau von Karkasse und Verstärkungseinlage vorzusehen, bei dem zwischen den Lagen mit gleichgerichteten, zur einen Seite der Umfangsrichtung schräggelegten und mit dieser einen spitzen Winkel einschließenden Fäden jeweils eine Lage eingefügt ist, deren Fäden nach der anderen Seite der Umfangsrichtung geneigt sind, mit dieser aber einen größeren Winkel einschließen sollen. Bei diesen bekannten Luftreifen sind somit im rechten Winkel zur Reifenumfangsrichtung verlaufende Fäden in der Verstärkungseinlage nicht vorgesehen.

Es sind ferner Luftreifen mit einer aus drei übereinanderliegenden Lagen bestehenden Verstärkungseinlage bekannt. Dabei verlaufen die Fäden oder Drähte von zwei Lagen schräg zur Reifenumfangsrichtung, die Fäden oder Drähte der dritten Lage hingegen in Richtung der Karkaßdrähte, die im rechten Winkel zur Reifenumfangsrichtung verlaufend angeordnet sind. Die so in der Verstärkungseinlage vorgesehene Dreieckbildung erfordert bei der Herstellung des Reifens drei bezüglich des Verlaufs ihrer Fäden oder Drähte unterschiedliche Gewebelagen.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen in seinem Aufbau einfachen, dynamisch weichen Reifen zu schaffen.

Erfindungsgemäß besteht die Verstärkungseinlage aus Lagen mit in gleicher Richtung laufenden, einen Winkel von etwa 20° zur Umfangsrichtung einschließenden Fäden, zwischen die jeweils eine Lage eingefügt ist, deren Fäden die Richtung der die Karkasse bildenden Fäden aufweisen.

Im Gegensatz zu den bekannten Reifen ist es nunmehr möglich, für die Karkasse und die Verstärkungseinlage Cordlagen zu verwenden, von denen einige rechtwinklig angeordnete und die übrigen spitzwinklig angeordnete Fäden aufweisen, wobei die spitzwinklig angeordneten Fäden in gleicher Richtung laufen. Da zudem die die in Richtung der Karkaßfäden verlaufenden Fäden aufweisende Lage zwisehen die beiden anderen Lagen der Verstärkungseinlage eingefügt ist, werden die im rechten Winkel Fahrzeugluftreifen

Anmelder:

Continental Gummi-Werke Aktiengesellschaft,

Hannover

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Riehard Beckadolph, Hannover

zur Umfangsrichtung verlaufenden Fäden während der bei der Reifenherstellung erforderlichen Durchmesservergrößerung des Reifenrohlings zusammengehalten und geführt, so daß die zwischengelegte Lage mit den rechtwinklig verlaufenden Fäden nicht an einer oder mehreren Stellen reißt. Infolge der Querstellung der zwischen die beiden anderen Lagen eingefügten Fäden wird zudem ein dynamisch sehr weicher Reifen erreicht, während die Zugfestigkeit der Verstärkungseinlage in Reifenumfangsrichtung durch die etwa unter 20° zur Reifenumfangsrichtung verlaufenden Fäden der oberen und unteren Lage sichergestellt ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Zeichnung zeigt einen Abschnitt eines Fahrzeugluftreifens in schaubildlicher Darstellung.

Der Reifen besteht in bekannter Weise aus der Karkasse 1, die von in zum Reifen radialen Ebenen liegenden Stahlseilen 2 gebildet ist, ferner aus einer ringförmigen, sich im wesentlichen über die Lauffläche 3 des Reifens erstreckenden, zwischen der Lauffläche 3 und der Karkasse 1 angeordneten, im wesentlichen hohlzylindrischen Verstärkungseinlage 4 sowie den Gummihüllschichten 5, dem Laufstreifen 6 und den Wulstkernen 7, um die die Stahlseile 2 zur Verankerung herumgeführt sind.

Die Karkasse 1 wird vorzugsweise einlagig ausgebildet, und zwar so, daß sich in den Reifenseitenwänden 8 lediglich eine Lage der im wesentlichen einander parallelen, in Cordlage angeordneten Stahlseile 2 befindet, um so hochbiegsame Seitenwände 8 zu erreichen.

Die Verstärkungseinlage 4 wird nach dem Ausführungsbeispiel von fünf nahe übereinanderliegenden Lagen 9,10; 11,12,13 aus einander parallelen Cordfäden gebildet. Hierbei sind die Cordfäden der Lagen 9,11 und 13 so verlegt, daß sie alle in einer Schrägrichtung in bezug auf die Reifenumfangsrich-

609 559/130

tung 14 verlaufen. Darüber hinaus bilden aber auch die Cordfäden dieser Lagen alle einen bestimmten Winkel, nämlich den Winkel« mit der Reifenumfangsrichtung 14. Demgegenüber sind die zwischen den Lagen 9,11 und 13 befindlichen Einzellagen 10 und 12 gebildet von Cordfäden od. dgl., die parallel zu den Stahlseilen! der Karkassel verlaufen. In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, daß die Cordfäden der Lagen 9,11 und 13 alle oder einzeln in verhältnismäßig harte, steife Gummimischungen eingebettet werden können. Auch ist es möglich, für die letztgenannten Cordfäden eine weichere Gummierungsqualität zu verwenden, wenn die Cordfäden der Lagen 10 und 12 in härtere Gummimischungen eingefügt werden.

Während die Verstärkungseinlage 4 des Reifens ■ nach dem Ausführungsbeispiel aus fünf Lagen 9 bis 13 besteht, kann für besondere Anwendungsfälle, z.B. bei weniger stark belasteten Reifen, eine Verringerung und bei stärker beanspruchten Reifen eine Vermehrung der Lagenzahl der Verstärkungseinlage 4 erfolgen. So kann unter Verzicht auf die Lagen 12 und 13 die Verstärkungseinlage 4 lediglich von den Lagen 9,10 und 11 gebildet werden. Bei Verringerung der Lagenzahl oder bei einer Vermehrung ist jedoch darauf zu achten, daß jeweils eine Lage mit den querverlaufenden Cordfäden od. dgl. zwischen zwei Lagen mit den schrägverlaufenden Cordfäden, und zwar mit geringem Abstand hiervon, angeordnet ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Fahrzeugluftreifen mit einer Karkasse, deren Fäden, Seile od. dgl. in zum Reifen etwa radialen Ebenen liegen, und mit einer sich im wesentlichen über die Breite der Lauffläche erstreckenden, zwischen dieser und der Karkasse angeordneten zugfesten ringförmigen Verstärkungseinlage, die von drei oder mehr in ungerader Anzahl vorgesehenen Lagen aus einander parallelen Fäden, Seilen od. dgl. gebildet ist, wobei die Fäden od. dgl. einer Lage die Fäden der benachbarten Lage kreuzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage (4) aus Lagen (9,11) mit in gleicher Richtung laufenden, einen Winkel von etwa 20° zur Umfangsrichtung einschließenden Fäden besteht, zwischen die jeweils eine Lage (10) eingefügt ist, deren Fäden die Richtung der die Karkasse (1) bildenden Fäden (2) aufweisen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 016 584;
   französische Patentschriften Nr. 1 018 240,
   083 072.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   609 559/130 4.66 © Bundesdruckerei Berlin