-
Steuerung für eine Einrichtung zur pneumatischen Zufuhr von Schüttgut
zu mehreren Verarbeitungsmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerung
für eine Einrichtung zur pneumatischen Zufuhr von Schüttgut zu mehreren Verarbeitungsmaschinen,
welche das Schüttgut mittels Saugluft je einer von den Verarbeitungsmaschinen zugeordnetenAustragsschleusen
zuführt, die in Abhängigkeit vom Bedarf gesondert an die Saugleitung an- und von
dieser abschaltbar sind. Die Steuerung kann beispielsweise bei Einrichtungen zum
Zuführen von Tabak zu Zigarettenherstellungsmaschinen verwendet werden.
-
Bei den bekannten Steuerungen dieser Art erfolgt das An- und Abschalten
der Austragsschleusen an die Saugleitung im allgemeinen in einer bestimmten zeitlichen
Folge oder in Abhängigkeit von einer anderen Größe, nach der die Regelung erfolgt,
wobei die Zufuhr des Schüttgutes zu den Austragsschleusen in Abhängigkeit vom Bedarf
gesteuert wird, das Schüttgut also nur Idann auf den Weg zu den Austragsschleusen
gesetzt wird, wenn dort ein Bedarf besteht. Es wird also nicht, wie bei mechanischen
Fördereinrichtungen, die kontinuierlich Gut an den Verbrauchsstellen vobeiführen,
bei Bedarf an den Verbrauchsstellen auf mechanischem Wege Gut an diesen entnommen,
sondern im Bedarfsfall überhaupt erst die Zufuhr von Schüttgut eingeleitet.
-
Typisch für die bekannten gesteuerten pneumatischen Zufuhreinrichtungen
ist die Anordnung von Austragsschleusen über dem Aufnahmebehälter der Verarbeitungsmaschine,
von denen jede mit einer gemeinsamen Saugleitung verbunden werden kann, wobei durch
den Sog die Entladetür der Austragsschleuse geschlossen und Luft sowie Schüttgut
von der Aufgabestelle her entlang der Förderleitung zugeführt werden. Nach Füllung
der Austragsschleuse wird deren Verbindung mit der Saugleitung unterbrochen, die
Tür schwenkt auf, und das Schüttgut fällt in den Aufnahmebehälter der Verarbeitungsmaschine.
-
Bei der vorstehend beschriebenen Einrichtung kann das Beschicken
der einzelnen Förderleitungen in der üblichen Weise von Hand erfolgen, wobei optische
oder andere Signale verwendet werden können, um der Bedienungsperson anzuzeigen,
welche Leitungen der Beschickung bedürfen.
-
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, das Beschicken einer Anzahl
von Verarbeitungsmaschinen auf pneumatischem Wege mittels eines Zeitschalters durchzuführen,
indem die Zeitschalter regelmäßig nacheinander die Zweigförderleitung für die jeweilige
Verarbeitungsmaschine öffnen und an die gemeinsame Förderleitung anschließen, während
die
Zweigleitungen der anderen Verarbeitungsmaschinen gesperrt sind.
-
Wenn bei derartigen Einrichtungen automatische Beschickungsverfahren
angewendet werden, ergibt' sich die Forderung, Schüttgut zumindest aus den schwierigeren
Abschnitten des Fördersystems zu entfernen, bevor die Verbindung mit dem Saugsystem
unterbrochen wird, um zu verhindern, daß angesammeltes stationäres Schüttgut den
Durchgang nachfolgender Chargen behindert. Die Entfernung solchen stationären Schüttgutes
kann leicht erfolgen durch Stillsetzen des Schüftgutflusses am automatischen Beschicker
für einen Zeitraum vor der Unterbrechung der Verbindung zwischen Austragsschleuse
und Saugleitung.
-
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, zum Zwecke der Entfernung
stationären Schüttgutes im-Fördersystem während der Zeit der Unterbrechung der Schüttgutzufuhr
in der Förderleitung eine zusätzliche Einrichtung einzuschalten, welche während
dieser Stillstandszeit die Leitungen freisaugt.
-
In vielen Fällen ist die Zeitspanne, welche benötigt wird, um nach
dem Stillsetzen des Schüttgut flusses stationäres Schüttgut abzusaugen, sei es durch
Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen Austragsschleuse und Saugleitung oder
durch Anschalten einer gesonderten Saugeinrichtung, gleich
oder
größer als die Zeit, die aufgewendet wird, um die Austnagsschleuse zu beschicken,
und daher arbeitet die Beschickungseinrichtung bei den bekannten pneumatischen Zufuhreinrichtungen
nur für einen Teil der insgesamt zur Verfügung stehenden Zeit.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen
und Stillstandszeiten der automatischen Beschickungsvorrichtung während des Umschaltens
von einer Austragsschleuse zur anderen möglichst zu vermeiden und das sofortige
automatische Umschalten von einer Austragsschleuse auf die nächste zu ermöglichen,
so daß eine größere Anzahl von Verarbeitungsmaschinen mittels der gleichen Beschickungseinrichtung
beschickt werden kann, Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
eine durch Bedarfssignale der Verarbeitungsmaschinen gesteuerte Vorwahleinrichtung
vorgesehen ist, die während der Zeit, während der eine Austragsschleuse beschickt
wird, die nächstzubeschickende Austragsschleuse auf Grund der Bedarfsanzeige vorwählt,
und daß Füllstandsschalter in den Austragsschleusen und von den Entladetüren der
Austragsschleusen betätigte Schalter in Verbindung mit der Vorwahleinrichtung die
Umschaltung der Saugluft von der gerade beschickten Austragsschleuse zu der vorgewählten
Austragsschleuse bewirken.
-
Die Bedarfssignale werdert durch eine Füllstandsschaltvorrichtung
in dem jeder Austragsschleuse zugeordneten Aufnahmebehälter angezeigt.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnungen.
-
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Zufuhreinrichtung
für Zigarettenmaschinen mit Steuerdung gemäß der Erfindung; Fig. 2 zeigt einen vertikalen
Schnitt durch eine Austragsschleuse der Einrichtung nach Fig. 1; Fig. 3 zeigt einen
vertikalen, zu dem Schnitt nach F i g. 2 senkrechten Schnitt durch eine Austragsschleuse;
F i g. 4 zeigt einen schematischen Schaltplan des Steuersystems.
-
Die Zufuhreinrichtung für drei Zigarettertherstellungsmaschinen mit
Aufnahmebehälternla, lb, lc umfaßt drei Austragsschleusen 2 a, 2 b, 2 c, von denen
je eine oberhalb jedes Behälters angeordnet ist und eine angelenkte Entladetür aufweist,
die normalerweise offen hängt. leder Behälter enthält eine angelenkte Füllstands-Fühlerplatte3,
die vom Tabak im Behälter beaufschlagt wird und bei Erreichen eines bestimmten Füllstandes
gegen die Kontakte des Schalters 4 gedrückt wird Die drei Austragsschleusen sind
durch Saug-Ieitungen 5 mit einer Ventilator- und StaubfiItereinheit 6 über magnetbetätigte
Ventile 7 verbunden Die gegenüberliegenden Enden der Austragsschleusen sind über
Förderleìtungen9, die sich von einer einzelnen SteigleitunglO aus verzweigen, mit
dem Tabakzuführer 8 verbunden.
-
Jede Austragsschleuse (vgl. Fig. 2 und 3) wird durch Betätigung des
Ventils 7 durch den Magneten 11 zur Saugleitung 5 hin geöffnet, wobei die Entladetür.l2
jeder Austragsschleuse durch die Saugluft in die Schließstellung gezogen wird Auf
diese Weise wird Luft und Tabak durch die Leitung 9 ge-
sogen, wobei der Tabak anader
unteren Seite eines horizontalen Schirmes 13 zurückgehalten wird, der die Austragsschleuse
m obere und untere Kammern teilt. Eine in der unteren Kammer angeordnete Füllstandsschalterplatte
14 wird bei der Einwirkung von Saugluft auf die Austragsschleuse betätigt, um die
Kontakte des Schalters 15 zu schließen, und sie wird vom Tabak zurückgeführt, wenn
die Austragsschleuse den gewünschten Füllzustand erreicht.
-
Ein von der Entladetür 12 getragener Arm 16 ist so angeordnet, daß
er die Kontakte eines Schalters 17 umschaltet, wenn die Entladetür sich in Schließstellung
befindet.
-
Das Steuersystem dieser Zufuhreinrichtung ist in F i g. 4 gezeigt.
-
Die Kontakte von drei Schaltern 4, 15, 17, die jedem der drei Behälter
1 a, 1 b, 1 c und den Austragsschleusen 2 a, 2 b, 2 c zugeordnet sind, sind mit
dem Steuersystem verbunden und durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet sowie durch
die Zusätze a, b, c unterschieden. Die die Ventile 7 betätigenen Elektromagnetell
sind durch die Bezugszeichen L 11 a, L 11 b, L 11 c bezeichnet. Diese Elektromagnete
werden durch Kontakte C 20 a, C 20 b, C2Oc der Relais R20a, R20b, R20 c geschaltet.
-
Ein Wählschalter mit zwei Kontaktarmen 21 und 22 und Kontakten C21-1,
C21-2, C21-3, C21, C21-5 und C221, C22-2, C22-3, C22-4 und HilfsrelaisR23, R24,
R25, R 26 mit Kontakten C23-1, C23-2, C23-3, C23-4; C24-1, C 24-2; C 25-1, C25-2,
C25-3, C25-4; C26-1, C26-2, C26-3, C26-4 sind in das System eingeschaltet.
-
Die Wählschalterarme 21 und 22 werden durch einen Motor 27 über eine
federbelastete Kupplung 28, die durch einen ebenfalls in das System eingeschalteten
Elektromagneten 29 betätigt wird, angetrieben.
-
Das Steuersystem ist in der »Ruhe«Stellung gezeigt, bei der keine
Austragsschleuse Bedarf anzeigt und mit Tabak beschickt wird.
-
Wenn der Tabak im Behälter 1a verbraucht ist, schaltet Ider Schalter
4 a um und erregt über die Leitung 30 den Kupplungsmagneten 29. Die Kontaktarme
217 die die beiden Kontakte C 21-1 und C 21-2 in der »Ruhestellung« verbinden, schließen
den Kreis zu Relais R23. Relais R23 wird somit erregt und verbindet sich selbst
mit dem Arm 21 über Kontakt C 23-1. Der Motor 27 wird über Arm 21 und Kontakt C23-2
in den Stromkreis eingeschaltet.
-
Der Kupplungselektromagnet L 29 wird über Leitung30 an Erde gelegt
und über Kontakte C 23-2 und C25-4 an die Spannungsquelle und rückt die Kupplung
28 ein. Die Arme 21 und 22 drehen sich zusammen, bis 21 den Kontakt C21-5 berührt,
welcher der erste Kontakt ist, der nicht mit Erde verbunden ist. Der Arm 22 berührt
gleichzeitig Kontakt C 224. In dieser Stellung des Armes 21 ist die Verbindung zum
Relais R 23, dem Motor 27 und dem Kupplungselektromagneten L29 unterbrochen und
über die Kontakte C23-4, C 25-3 und den Arm 22 zum Relais R 20 a hergestellt. Das
Relais R 20 a wird erregt und hält sich über die Kontakte C2Oa und C26-4. Der Elektromagnet
L11a ist damit in den Stromkreis eingeschaltet, und dieser öffnet das Ventil 7 der
Austragsschleuse 2a.
-
Durch das Öffnen des Ventils 7 wird die Austragsschleuse 2 a an die
Saugluft angeschlossen, und diese schließt die Entladetür 12 und die Kontakte 15
a.
-
Der Schalterl7a schaltet und verbindet über die Kontakte 15 a und
die Leitung 31 das Relais R 25 mit dem Stromkreis, so daß es erregt wird. Durch
dessen Kontakt C 25-4 wird der Kupplungselektromagnet L 29 abgeschaltet. Die Kontaktarme
21 und 22 kehren unter Federeinwirkung in ihre Ruhestellung zurück. Tabak wird aus
dem Zuführer 8 in die Austragsschleuse 2 a gesaugt.
-
Es sei nun angenommen, daß der Behälter 1 b während dieser Zeit leer
wird. Die Kontaktarme 21, 22 werden zu Kontaktpunkten C21-4 bzw. C22-3 bewegt werden,
jedoch Relais R25 ist erregt, und die Kontakte C 25-3 sind geöffnet und verhindern
die Stromzufuhr zu Relais R 20 b. Die Kontakte C25-4 halten die Stromleitung zum
Kupplungsmagneten L29 aufrecht, so ldaß die Arme 21 und 22 in die Stellung bewegt
werden können, in der sie die Kontakte C21-4 und C22-3 berühren. Auf diese Weise
wird eine neue Bedarf anzeigende Austragsschleuse vorgewählt.
-
Die Kontakte C25-2 und C23-3 schließen den Stromkreis für die Erregung
des Relais R 24, und Kontakte C 24-2 halten dieses Relais in den Stromkreis eingeschaltet.
Das Relais R 25 bleibt erregt durch die Leitung 31 und Kontakte C 24-1 und C25-1.
-
Wenn die Austragsschleuse la mit Tabak gefüllt ist, betätigt die
Klappe 24 den Schalter 15 a, um die Leitung 31 von Erde abzuschalten und Relais
R25 freizugeben. Kontakt C 25-3 schließt sich, um Relais R20b zu erregen. Der Elektromagnet
L 11 b wird erregt, und Schalterl7b schaltet, um einen Stromkreis zum Relais R 26
über Leitung 31 zu schließen.
-
Durch die Erregung des Relais R 26 wird Relais R20a durch Öffnen der
Kontakte C264 abgeschaltet, jedoch wird durch das gleichzeitige Öffnen der Kontakte
C26-2 Relais R 20 b nicht abgeschaltet, da die Stromzufuhr über den Arm 22 aufrechterhalten
wird. Relais R24 wird auch abgeschaltet.
-
Kontakt C25-4 schaltet den Kupplungselektromagneten L 29 ab, und die
Arme 21, 22 kehren unter Federbelastung in die Ruhestellung zurück.
-
Die Saugluft der - automatischen Zufuhrvorrichtung wirkt nun statt
auf die erste Austragsschleuse, die mit Tabak gefüllt ist, auf die zweite Austragsschleuse
ohne Unterbrechung des Tabakstromes vom Zuführer.
-
Diese Einrichtung kann weiter ausgebaut werden, um jeder gewünschten
Anzahl von Austragsschleusen im gleichen Zuführsystem angepaßt zu werden.