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Vorrichtung zur digitalen Anzeige von Winkelstellungen einer Welle
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur digitalen Anzeige von Winkelstellungen
einer Welle direkt im Dezimalsystem.
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Eine bekannte Anordnung (s. Buch »Digitale Meßtechnik« von B o r u
c k i/ D i t t m a n n, Springer-Verlag, 1966, S. 98) arbeitet
so, daß ein bestimmtes Codemuster oder auch eine Rasterscheibe mit verteilten durchlässigen
und undurchlässigen bzw. reflektierenden und nicht reflektierenden Feldern vorgesehen
ist, die entweder von einem Meßwerk selbst gedreht wird oder auf die mittels eines
am Meßwerk befestigten Spiegels ein Lichtbündel geworfen wird, so daß hinter den
Codeplatten angebrachte bzw. von diesen mit unterschiedlich stark reflektiertem
Licht angestrahlte fotoclektrische Auffangvorrichtungen entsprechend der WinkeIstellung
erregt werden und eine der Winkelposition entsprechende Anzahl von Impulsen an einen
Zähler weiterleiten. Bei diesem Verfahren ist es auch möglich. den analogen Winkelwert
durch eine entsprechende Codierung der Hell-Dunkel-Stellen der Rasterscheibe in
eine binäre Form zu bringen und darin später wieder in j2is Dezimalsystem umzusetzen.
Dabei können bei Zwischenwerten nicht vorgesehene digitale Codierungen auftreten.
die eine Falschmessung bewirken. wenn nicht durch eine besondere Codierung dagegen
Vorsorge getroffen wird.
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Methoden und Einrichtungen zur Aii.ilog-1)l.i-yitalunisetzung sind
weiterhin bekanntgeworden aus dem IBM-Journal. Juli 1958. S. 179 bis
192. in dem hauptsächlich das Verfahren der Analog-Digitalumsetzung mittels
Verbinden elektrischer Kontaktfelder über Bürsten. die von der analogen Größe angetrieben
%%,erden, und die sich dabei ergebenden Probleme behandelt werden. Eine andere Einrichtung
ist in der französischen Patentschrift 1202 118 beschrieben. bei der
mit Hilfe von mehreren in derArt kreisrörmiger Schalter aufgebauter Kontaktelemente
elektrische Verbindungen hergestellt werden. die ein Maß flür eine analoge Verschiebung
darstellen. Abgesehen von der umständlichen Wirkungsweise können bei dieser Methode
insbesondere dadurch Fehler auftreten. daß der von der analogen Größe angetriebene
Schalter das n'ichste Schaltelement schon kontaktiert. während er sich von dem vorhergehenden
noch nicht gelöst hat. Um solche Fehlmessungen zu vermeiden. werden weitere komplizierte
Lösungen vorgeschlagen.
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Ein weiterer Analog-Digitalumsetzer ist aus der schweizerischen Patentschrift
367 636 bekannt. dieser ermöglicht trotz einer relativ groben Rasterung und
nur weniger fotoulektrischer Abtastmittel eine relativ genaue Angabe über die jeweilige
analoge Winkelstellung, da die Abtastmittel örtlich gegenüber einem ersten Ablastmittel
um mehr als eine Teilungsintervallbreite der Rasterung versetzt ihrerseits Markierungen
der Rasterungen abzählbar abtasten und elektrische Impulse erzeugen, die zeitlich
untereinander und mit den Impulsen der ersten Abtastvorrichtung nicht koinzidieren,
so daß die weiteren Impulse die von der ersten Abtastvorrichtung erzeugten Impulse
weiter unterteilen. Eine solche Anordnung der Abtastmittel, die insbesondere auch
nach Art eines Nonius erfolgen kann, ermöglicht somit eine relativ feinstufige Auflösung
eines analogen Wertes. Bei der genannten Anordnung werden die jeweils erzeugten
Impulse einem Zählwerk zugeführt, dessen Stand ein Maß flür die Winkelstelltmg der
Welle ist.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, Nachteile der bekannten Anordnungen
zu vermeiden und eine besonders feinstufige Umsetzung eines analogen Eingangswertes
in einen mehrstelligen, insbesondere dezimalen, digitalen Ausgangswert zu erreichen.
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur digitalen Anzeige von Winkelstellungen
einer Welle direkt im Dezimalsystem, bestehend aus einer von der Welle angetriebenen
Rasterscheibe, deren maximaler Verdrehwinkel weniger als 360 beträgt, und
den zugehörigen Abtastmitteln. die bei Koinzidenz des Rasters ein elektrisches Signal
abgeben, wobei sich auf der Rasterscheibe jeweils für eine Dezimalstelle zuständige
Rasterbahnen befinden. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß für
jede volle Dezimalstelle des digitalen Ausgangswertes 10 jeweils einer
bestimmten Ziffer fest zugeordnete Abtastrnittel angeordnet sind. die im Hinblick
auf die ihnen zugeordneten Raster der einzelnen Rasterbahnen jeweils in an sich
bekannter Weise um einen bestimmten Winkelwert nach Art eines Nonius versetzt sind.
und
daß die Anzahl der Raster der Rasterbahn tür eine nächsthöhere Dezimalstelle des
anzuzeigenden digitalen Endwertes um den Teiler 10 geringer und die Breite
der Raster dieser Dezimalstelle um den Faktor 10 größer ist als die Breite
für die nächstniedrigere Dezimalstelle.
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Die Erfindung ermöglicht es insbesondere, den jeweils gemessenen Winkelwert
ohne weitere Umcodierung oder Entschlüsselung sofort unmittelbar digital und auf
mehrere Dezimalstellen genau im Dezimalsystem abzulesen, - beispielsweise
mit Hilfe von über Fotowiderstände gesteuerten Zifferanzeigeröhren.
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Dabei ergibt sich als Besonderheit, daß die Anzahl der Raster der
für die kleinste Dezimalstelle vorgesehenen Rasterbahn beliebig hoch gewählt werden
kann, wodurch in Verbindung mit den versetzten Abtastmitteln eine hohe Genauigkeit
erreicht werden kann. Da jedoch die Anzahl der Abtastmittel rtir jede Dezimalstelle
stets 10 beträgt, erfolgt im Fall, daß die Anzahl der Raster die der Abtastmittel
übersteigt, die Verteilung der Abtastmittel über den jeweiligen Umfang bei kreisförmiger
Ausbildung der Vorrichtung gleichmäßig, wobei die Abtastmittel lediglich um die
Rasterbreite gegeneinander verschoben sind.
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Falls jedoch, da schließlich die Anzahl der Raster für die Rasterbahnen
der höheren Dezimalstellen litir jede Dezimalstelle um den Teiler 10 abnimmt,
weniger Raster als Abtastmittel vorhanden sind, ergibt sich die Verteilung der Abtastmittel
über den Umfang dadurch, daß der gesamte Kreisumfang zu der Anzahl der noch vorhandenen
Raster ins Verhältnis gesetzt wird und dem dadurch entstandenen Winkel der Winkel
der jeweiligen Rasterbreite hinzugefügt wird. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß
die Maßnahme der noniusförmig verschobenen Abtastmittel rür alle Dezimalstellen,
rtir die eine Verschiebung auf Grund der geforderten Genauigkeit notwendig ist,
angewendet werden kann.
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Im folgenden wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung für einen beliebig gewählten digitalen Meßbereichendwert von beispielsweise
M = 266 näher erläutert. Dabei stellt A b b. 1 a die Anordnung der
Raster bzw. Schlitze für die »Einer-«, »Zehner-« und »Hunderterstellen« der digitalen
Anzeige auf der Lochscheibe dar, A b b. 1 b zeigt die entsprechende Anordnung
von Abtastmitteln bzw. Fotowiderständen in einer Fotowiderstandshalterung
,
A b b. 2 zeigt für eine beliebige Dezimalstelle schematisch
die Schaltung der Fotowiderstände mit der Ziffernanzeigeröhre; A b b. 3 zeigt
die Erfindung in Verbindung mit einem Drehspulmeßwerk mit 240' Endausschlag. Bei
der Beschreibung des Aufbaus und der Wirkungsweise wird von den A b b. 1
a, 1 b und 3 ausgegangen. Die Vorrichtung besteht aus einer Raster-und
Lochscheibe 1 (A b b. 1 a), unter der eine Halterung 2 (A b b. 1 b)
für Fotowiderstände, die hier die Abiastmittel darstellen, angebracht ist. Die Lochscheibe
1 ist mit ihrem Mittelpunkt auf der Achse beispielsweise eines 240'-Drehspulmeßwerkes
befestigt, sie kann jedoch auch auf irgendeine andere Art und Weise von der Welle,
deren Verdrehwinkel gemessen werden soll, gedreht werden. Die Lochscheibel trägt
über den gesamten Umfang verteilt auf konzentrischen Kreisen, den sogenannten Rasterbahnen,
deren Anzahl der Dezimalstellenzahl des digitalen, anzuzeigenden Meßwertes entspricht,
verschieden breite Raster in vorbestimmter Anzahl. In der unterhalb der Lochscheibe
1 angebrachten Halterung 2 (A b b. 1 b und 3) befinden sich
auf ebenfalls konzentrischen Kreisen mit ebenfalls den gleichen Radien wie die dazugehörigen
Rasterbahnen auf der Lochscheibe 1 Abtastmittel, hier Fotowiderstände 0'-9',
0"-0", . . . , usw. verteilt, die in A b b. 1 b
durch einen Strich
angedeutet sind und die je nach Winkelstellung der Lochscheibe durch die
in dieser angebrachten Schlitze von einer sich oberhalb der Anordnung befindlichen,
nicht dargestellten Lichtquelle entweder beleuchtet werden oder nicht.
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Die digitale Anzeige des Meßwertes erfolgt dann beispielsweise so,
daß für jede Dezimalstelle eine Ziffernanzeigeröhre, also etwa eine Glimmröhrenanzeigevorrichtung
verwendet wird. Diese haben 10,
in Form von Ziffern gebogene hintereinanderliegende
Elektroden und 1 Gegenelektrode. Diese Elektroden werden entsprechend
A b b. 2 über die Fotowiderstände an Spannung gelegt. Wird ein Fotowiderstand
dem Licht ausgesetzt, wird sein Widerstand so herabgesetzt, daß die ihm zugeordnete
Elektrode aufleuchtet und somit eine Ziffer anzeigt.
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Die Anzahl und die Anordnung der Schlitze in der Lochscheibe
1 sowie die Anordnung der Fotowiderstände in der Halterung 2 ergibt sich,
wie leicht einzusehen ist, aus der geforderten Genauigkeit, mit der die erfindungsgemäße
Vorrichtung einen Umsetzvorgang durchführen soll. In dem Ausführungsbeispiel nach
A b b. 1 a befinden sich auf der äußeren konzentrischen kreisförmigen Rasterbahn
die Schlitze 3 für die »Einerstellen« des digitalen Meßwertes. Die Anzahl
ni dieser auf dem Umfang gleichmäßig verteilten Schlitze für die Einerstellen ergibt
sich aus dem maximalen Endausschlag ij""" der die Lochscheibe tragenden Welle, was
durch das verwendete Drehspulmeßwerk vorgegeben ist, und dem frei wählbaren Meßbereichendwert
M, dem die Anzahl der auf dem Umfang zu verteilenden Schlitze direkt proportional
ist und der entsprechend der gewünschten Genauigkeit praktisch beliebig hoch angesetzt
werden kann, zu
Bei der Wahl des Meßbereichendwertes muß jedoch beachtet werden, daß die sich ergebende
Anzahl ni der Schlitze auf den einzelnen Rasterbahnen auch für die höheren Dezimalstellen
jeweils eine ganze Zahl bleibt, da, wie schon erwähnt, die Anzahl der Raster oder
Schlitze für die nächsthöhere Dezimalstelle jeweils um den Faktor 10 kleiner
wird. Davon ausgenommen ist nur die Raster- oder Schlitzanzahl für die Anzeige der
höchst vorkommenden Dezimalstelle. Formelmäßig ausgedrückt ergibt sich die Anzahl
der Schlitze für die jeweils nächsthöhere Dezimalstelle zu
wenn man für i jeweils den Wert der entsprechenden Dezimalstelle einsetzt. Werden
also beispielsweise für die Einerstellenanzeige 100 Schlitze auf der entsprechenden
Rasterbahn benötigt, so werden für die Zehnerstellenanzeige nur noch 10 und
Ihr die
Hunderterstellenanzeige nur noch 1 Schlitz benötigt.
Die Schlitze verteilen sich auf der entsprechenden Rasterbahn jeweils gleichmäßig
über den Umfang, so daß sich als Teilungswinkel (,t" von Schlitz zu Schlitz das
Verhältnis von 360-' zu der Anzahl der Schlitze ergibt:
In dein gewählten Ausführungsbeisplel sind 40 Schlitze auf der äußeren Rasterbahn
vorgesehen, so daß sich bei einem maximalen Meßwertausschlag von /# #,
= 240' (in Formel 1 einzusetzen als Bogenmaß) ein abgerundeter digitaler
Meßbereichendwert von M = 266 ergibt. Wie leicht zu erkennen ist, muß hier
pro 0,9" Drehung der Lochscheibe ein Wechsel in der Einerstellenanzeige erfolgen,
damit schließlich 266 diskrete Werte erreicht werden. Trotzdem sind nicht
etwa bis zu 266 Fotowiderstände erforderlich, urn eine solche Genauigkeit
zu erreichen, sondern es genügt, wenn in der Fotowiderstandshalterung 2
(A b b. 1 b) der Einerstellenrasterbahn gegenüberliegend 10 Fotowiderstände
angebracht sind, die jeweils einer bestimmten anzuzeigenden Ziffer der Einerstellendekade
des digitalen Anzeigewertes fest zugeordnet ist. Die Abtastmittel, d. h.
hier die Fotowiderstände, sind dabei, wie es aus der erwähnten schweizerischen Patentschrift
für eine einzige Rasterbahn und für 4 Abtasti-nittel schon bekannt ist, örtlich
gegen ein erstes Abtastmittel noniusförmig verschoben, so daß bei einer Winkeldrehung
von 9"
jeder der 10 Fotowiderstände einmal von einem Schlitz überstrichen
und dem Lichteinfall freigegeben wird. Die Schlitzbreite des »Einerstellen«-Rasters
darf dabei, wie unschwer zu erkennen ist, nicht größer als der zehnte Teil des sich
aus Formel (3)
ergebenden Tellungswinkel a, sein, also: ,#sh. # 0,1
. (11#, (4) da sich sonst Doppeldeckungen ergeben könnten. Für das gezeigte
Ausführungsbeispiel errechnet sich die Schlitzbreite für die Einerstellen aus Formel
(4) zu usb = 0,9'.
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Zum besseren Verständnis des Zusammenwirkens von Lochscheibe
(A b b. 1 a) und der Fotowiderstandshalterung entsprechend A b b. 1 b
denke man sich die Lochscheibe ohne Winkelverdrehung senkrecht nach unten auf die
Fotowiderstandshalterung verschoben.. Der Schlitz 0, wird dann gerade den
Fotowiderstand 0' überdecken. Der Teilungswinkel )", für die Aufteilung der
Abtastmittel (d. h. der Fotowiderstände) in der Halterung ist nun abhängig
von der Anzahl ni der Raster oder Schlitze der entsprechenden Rasterbahn,
d. h. ob diese größer oder kleiner als 10
ist. Es ergeben sich dabei
die Formeln
;,1, # "f, + 'Isl,' für ii, #:: 10 (6 b)
Für die Rasterzahl der äußersten
Rasterbahn (til = 40) ergibt sich nach der Formel (6a) somit eine gleichmäßige
Verteilung über den Umfang, wobei jeder Fotowiderstand lediglich zusätzlich noch
um die entsprechende Rasterbreite fish, weiter in Richtung des Uhrzeigersinnes versetzt
ist. Im Ausführungsbeispiel beträgt also der Teilungswinkel "" für die Einerstellen-Fotowiderstände
36,9', die jedem Fotowiderstand in Richtung des Uhrzeigersinnes gegenüber
dem anderen verschoben ist, so daß, wenn der Fotowiderstand 0' von dem Schlitz
0, überdeckt ist, kein anderer Fotowiderstand der Einerstellen von einem
Schlitz überdeckt Lind somit dem Licht freigegeben sein kann. Wird die Lochscheibe
durch das Meßwerk beispielsweise um 0,9' im Uhrzeigersinn gedreht, so wird
nun der vom Schlitz 01 in Uhrzeigerrichtung gesehen vierte Schlitz, also
der Schlitz 1, den Fotowiderstand l' überdecken, bei weiterer
0,9 -Drehung der Schlitz 2, den Fotowiderstand 2' usw., bis nach
9 - Drehung jeder der auf dem, der Rasterbahn für die Einerstellen entsprechenden
Kreis angebrachten Fotowiderstände einmal von einem Schlitz überdeckt, dein Licht
freigegeben und sein entsprechender digitaler Meßwert angezeigt worden ist. Dreht
sich nun die Lochscheibe um weitere 0,9 , so beginnt das Spiel von vorn.
Es wird jetzt, wie leicht einzusehen ist, der Schlitz 02 der Lochscheibe den Fotowiderstand
0' überdecken, dann der Schlitz 12 den Fotowiderstand l' usw., so
daß jeweils nach 9' Drehung der Lochscheibe die Einerstellen-Dezimalanzeige
einmal von 0 bis 9 durchgelaufen ist. Somit ist die Einerstellenanzeige
in der Lage, in sukzessiver Hinsicht ihren angezeigten Wert 2661nal bei einem Instrumentendrehwinkel
von 240' zu ändern. Dabei dürfen jedoch die Schlitze für die Einerstellenanzeige
keine größere Breite als 0,9 Winkelgrade aufweisen (Formel 4) und die empfindliche
Schicht der Fotowiderstände nicht breiter als die ihnen zugeordneten Schlitze sein,
da sonst leicht zwei Fotowiderslände in der Fotowiderstandshalterung gleichzeitig
zur Deckung mit den Schlitzen kommen können, wodurch eine Doppelanzeige entsteht.
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Grundsätzlich können jedoch auch bei einer etwaigen ungünstigen Zwischenwertstellung
der Lochscheibe auf jeden Fall nur zwei Schlitze mit den ihnen zugeordneten, im
Zahlenwert aufeinanderfolgenden Fotowiderständen zur Deckung kommen. Es werden dann
beide Ziffern angezeigt, was ohne weiteres als die Einstellung auf einen Zwischenwert
zu deuten ist. Tatsächlich ist es dadurch sogar möglich, auch noch Winkeldrehungen
von weniger als beim spielsweise 0,9' abzuschätzen.
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Es muß darauf hingewiesen werden, daß die im Zusammenhang mit der
Beschreibung genannten absoluten Zahlenwerte natürlich nur für eine Schlitzanzahl
auf den äußeren Lochkreis der Lochscheibe von n, = 40, d. h.
also für einen digitalen Endwert von 266, gelten.
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Aus der Anordnung der Raster und der Abtastmittel, d. h. also
hier der Schlitze und der Fotowiderstände für die kleinste Dezimalstelle, können
jetzt auch die Teilungswinkel und die Schlitzbreiten für die höheren Dezimalstellen,
in diesem Fall also für die Zehner- und Hunderterstellenanzeige abgeleitet werden.
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Bei der Nullstellung des Meßwerkes müssen, wenn beispielsweise ein
digitaler Meßbereichendwert mit drei Dezimalstellen vorgesehen ist, dann alle drei
Anzeigeröhren den Wert 0 anzeigen; zweckmäßigerweise werden also die mit
den »O-Elektroden« der drei benötigten Ziffernanzeigeröhren verbundenen Fotowiderstände
auf einen gemeinsamen Radius gelegt. Dann müssen auch die diese Fotowiderstände
freigebenden
Schlitze auf einem gemeinsamen Radius liegen. Auf jeden Fall müssen die Schlitze
rdr die jeweils nächsthöhere Dezimalstelle, in diesem Fall also für die Zehnerstelle,
die Zehnerstellenfotowiderstände lOrnal so lange dem Licht freigeben wie die Schlitze
für die Einerstellen, da auf 10maligen Ziffernwechsel in der Einerstellenanzeige
nur ein Ziffernwechsel in der Zehnerstellenanzeige kommt. Die Schlitze für die nächsthöhere
Dezimalstelle müssen also in Winkelgraden 10mal so breit sein wie die jeweils vorhergehenden,
d. h. (Ist" = - (5)
Die Anzahl der entsprechenden Schlitze
ergibt sich dabei aus Formel (2). Für das vorliegende Ausflührungsbeispiel ergibt
sich dabei für die Zehnerstellenanzeige die Anzahl der Rasier zu n2 = 4,
bei einem Teilungswinkel a, von Schlitz zu Schlitz nach Formel (3) und einer
gchlitzbreite (isb, von 9# nach Formel (5). Der Teilungswinkel y" für- die
entsprechenden Fotowiderstände für die Zehnerstellenanzeige errechnet sich hier
aus der Formel (6b), da die Rasteranzahl geringer als die Anzahl der notwendigen
Fotowiderstände ist, er ergibt sich zu 99 . Die Freigabe erfolgt nach dem
schon für die Einerstellen ausführlich beschriebenen Prinzip, nur daß hier, da weniger
als 10 Schlitze vorhanden sind. immer der in Uhrzeigerrichtung nächstliegende
Schlitz den die folgende Ziffer steuernden Fotowiderstand freigibt. Bei der Aufteilung
der Fotowiderstände auf dem Umfang der Fotowiderstandshalterung wird dieser Umfang
dann mehr als einmal durchlaufen.
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Die Anzahl der Rasier oder Schlitze für die höchste Dezimalstelle,
hier also die benötigten Hunderterschlitze. ergeben sich wieder aus Formcl (2).
Dieser Wert ist sehr häufig kleiner als 1. also gebrochen. Jedoch muß für
die höchste Dezimalstelte mindestens ein Schlitz vorhanden sein. dessen Schlitzbreite
natürlich nach Formel (5) 10mal so groß ist. wie die Breite der Schlitze
rtir die vorhergehende Dezimalstelle. Die Anzahl der Abtastmittel für die höchste
Dezimalstelle ergibt sich aus der Zahl der noch benötigten anzuzeigenden Ziffern.
Die Ablastmittel bzw. die noch benötigten Fotowiderstände für diese Dezimalstelle
werden dann jeweils nacheinander von dem Rasier bzw. Schlitz bedeckt oder freigegeben.
Es braucht dann die noniusähnliche Aufteilung der Fotowiderstände in der Halterung
nicht vorgenommen zu werden. Der Teilungswinkel Utir die restlichen Abtastmittel.
d. h. also hier rtir die Fotowiderstände, entspricht dann der Schlitzbreite
des sie bedeckenden bzw. freigebenden Schlitzes. in diesem Falle also
90 .
Aus diesem Grunde können dann auch. falls man gegebenenfalls mehrere
Rasier anordnet. beispielsweise für jedes Abtastmittel einen. die Rasier und die
Abtastmittel flür die letzte Dezimalstelle auf mehreren konzentrischen Rasterbahnen
verteilt sein.
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In der Praxis wird man wohl mit dreistelligen Dezimalwerten als digitalen
Meßbereichendwerten auskommen. wobei selten über eine anzuzeigende Hunderterzahl
von 3 bzw. 4 hinausgegangen werden wird: tatsächlich sind jedoch der Genauigkeit
und der Größe des digitalen Meßbereichendwertes nur Grenzen in technologischer und
in fertigungstechniscjler Hinsicht gesetzt. Die Grenzen in fertigungstechnischer
Hinsicht können jedoch dadurch verschoben werden. daß beispielsweise bei kreisrörmiger
Gestaltung des Radius von Rasterscheibe und Halterung größer gemacht wird, wodurch
bearbeitungstechnische Schwierigkeiten wegen der Kleinheit der Teile vermieden werden.
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A b b. 3 zeigt die vorher beschriebene Vorrichtung rtir einen
Meßbereichendwert von M = 266 in Verbindung mit einem Drehspulgerät
mit 240' Endausschlag. Die Rasterscheibe 1 ist dabei zentral mit der Achse
11 des Drehspulmeßwerkes 9 verbunden. Unterhalb der Rasterscheibe
1 ist die Halterung2 für die Fotowiderstände angebracht. Der Lichteinfall
erfolgt in diesem Fall senkrecht von oben. Im übrigen sind natürlich weder Rasterscheibe
noch die entsprechende Halterung irgendwie an eine bestimmte Form gebunden. Sie
können beispielsweise hohlkörperrörmig, zylindrisch, konkav bzw. konvex gebogen
oder sonstwie gestaltet sein. Weiterhin kann auch die Abtastung auf einem anderen
Wege als durch Lichteinwirkung erfolgen, beispielsweise mechanisch, magnetisch,
dielektrisch oder durch Strahlung, Beispielsweise kann der Rasier auch aus entsprechenden
leitenden Kontaktbahnen bestehen, die dann jeweils mit entsprechenden elektrischen
Kontakten in der Halterung mechanisch in Verbindung treten.