DE1281032B - Magnetisches Kipprelais, insbesondere fuer Fehlerstrom-Schutzschalter - Google Patents
Magnetisches Kipprelais, insbesondere fuer Fehlerstrom-SchutzschalterInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4fflWW>
PATENTAMT Int. α.:
HOIh
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 21g-4/01
Nummer: 1281032
Aktenzeichen: P 12 81 032.1-33 (B 84666)
Anmeldetag: 24. November 1965
Auslegetag: 24. Oktober 1968
Die Erfindung betrifft ein magnetisches Kipprelais zur Verwendung in elektrischen Schalt-, Steuer- und
Überwachungseinrichtungen, das sich zufolge seiner funktionellen Eigenschaften beispielsweise besonders
zum Aufbau von Fehlerstromschutzschaltern eignet.
Relaisausführungen, bei denen sich der durch die normale Erregerwicklung erzeugte Magnetfluß in der
Wirkung auf eine Vormagnetisierung des gleichen Eisenkerns durch einen besonderen Permanentmagneten
überlagert, um den Aufwand zur Auslösung gering zu halten, stellen sich ihrer Ausführung
nach in bekannter Weise als ein über die Polstücke des Kerns vermittels des beweglichen Relaisankers
in sich selbst geschlossener Eisenkern dar, der von einem in dem Kreise selbst gelegenen Permanentmagneten
durchsetzt wird. Auf Grund dessen wirkt sich der von außen her durch die Wicklung erregte
Magnetfluß im Eisenkern auf den des Permanentmagneten entweder abschwächend oder aber verstärkend
aus. Unter Berücksichtigung derart vorgegebener Kräfteverhältnisse wird der Relaisanker
einer solchen Anordnung zweckmäßigerweise parallel zu seinen Auflageflächen bewegt. Um andererseits zu
verhindern, daß diese Systeme an das Vorhandensein einer verhältnismäßig hohen Steuerleistung gebunden
sind, hat man versucht, den im Relaiskern durch den permanenten Magneten erregten Magnetfluß zur
Regelung der Empfindlichkeit dadurch zu verändern, daß man die Pole des Permanentmagneten in Beziehung
zu den Polstücken des Eisenkerns verstellt, um auf diese Weise die Stärke des Hauptflusses zu
ändern oder aber dadurch, daß man einen fest oder regelbar ausgebildeten magnetischen Nebenschluß
vorsieht, um den Magnetfluß durch den Relaisanker verändern zu können (deutsche Auslegeschrift
1126 995).
Ein solches Funktionsprinzip benötigt jedoch zu seiner praktischen Auswertung eine Vielzahl einzelner
Funktionsteile, was sich in bezug auf die Toleranzbedingungen und den Montageaufwand als
nachteilig erweist. Darüber hinaus verfügt ein derart in sich geschlossenes Magnetsystem unter der Voraussetzung
hinreichender Emfindlichkeit über relativ geringe Haltekräfte und eine dementsprechend unzureichende
Erschütterungsfestigkeit.
Die Erfindung betrifft ein magnetisches Kipprelais für elektrische Schalt-, Steuer- und Überwachungseinrichtungen
mit einem U-förmigen Eisenkern, dessen mit einer elektrischen Wicklung versehene
Polschenkel in unerregtem Zustand von einem unter Federspannung stehenden Anker unter Wirkung
eines Permanentmagneten überbrückt sind.
Magnetisches Kipprelais, insbesondere für
Fehlerstrom-Schutzschalter
Fehlerstrom-Schutzschalter
Anmelder:
Busch-Jaeger Dürener Metallwerke A. G.,
5880 Lüdenscheid
Als Erfinder benannt:
Hans Arnhold, 5880 Lüdenscheid
Eine bekannte Einrichtung dieser Art ist durch die Anordnung von zwei parallelen magnetischen
Kreisen sehr aufwendig ausgeführt (französische Patentschrift 1311307). Es ist auch hier ein magnetischer
Nebenschluß vorgesehen, der gegebenenfalls durch ein Steuerglied zur Veränderung des Magnetflusses
justiert werden kann. Auch hierbei treffen die gleichen Nachteile wie bei der eingangs beschriebenen
bekannten Einrichtung zu.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein magnetisches Kipprelais zu schaffen, bei dem zwischen dem Eisenkern
und dem Anker ein starkes Magnetfeld wirksam ist und die Bildung von magnetischen Streufeldern
weitgehend herabgemindert wird.
Die Erfindung besteht darin, daß die den Anker haltenden Magnetfelder von zwei gleichpolig nebeneinander
unterhalb des jeweiligen Polschenkels des U-förmigen Eisenkerns angeordneten Permanentmagneten
gleichgerichtet sind.
Es wird hierdurch eine große Haltekraft für den Anker erzielt, so daß die die Auslösung bewirkende
Feder sehr kräftig ausgeführt werden kann, wodurch
wiederum große Auslösekräfte auf durch das Kipprelais auszulösende Schaltwerke übertragen werden
können. Dabei besitzt das Relais durch die großen Haltekräfte eine überaus große Erschütterungsfestigkeit.
In der Zeichnung ist das magnetische Kipprelais nach der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Dabei sind erfinderische Weiterbildungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht des magnetischen Kipprelais,
F i g. 2 ein Diagramm über die wirksamen Kräfte des Kipprelais,
F i g. 3 eine schematische Darstellung einer Anwendung des Kipprelais bei einem Fehlerstromschutzschalter
und
F i g. 4 eine andere schematische Darstellung eines Kipprelais bei einer anderen Schutzschalterausführung.
809 628/1543
3 4
Unterhalb des Verbindungssteges 1 der beiden dem Klappanker 9 als Ausnehmung beinhalteten
Polschenkel 2 und 3 des Eisenkerns sind die in Bohrung 10 oder einer Sicke praktisch eine Verstär-Schenkelrichtung
polarisierten Permanentmagneten 4 kung der Haltekräfte im Bereich der Abzugsftäche
und 5 angeordnet. Von außen her werden diese Ma- zwischen dem Klappanker 9 und dem Polschenkelgneten
gemeinsam mit einem Befestigungswinkel 12 5 ende 2, und das im Sinne der beabsichtigten Kippdurch
eine mit dem Verbindungssteg 1 vernietete funktion des Relais. Dementsprechend lassen sich die
Lasche 11 aus ferromagnetischem Material erfaßt Funktionsbedingungen eines solchen durch eine Än-
und gehaltert. Die freien Enden der mit Wicklun- derung dieser Luftspaltabmessungen dahingehend begen
6 versehenen Polschenkel 2 und 3 überbrückt der einflussen, daß eine Verringerung des Spalts eine Erbeweglich
gelagerte Relaisanker 9, der zu seiner io höhung der Empfindlichkeit unter gleichzeitiger
Kippfunktion oberhalb des betreffenden Polschenkel- Schwächung der Haltekraft und umgekehrt bewirkt,
endes 3 gabelartig in zwei Führungszapfen 8 des Iso- Auf der anderen Seite ist die Empfindlichkeit eines
lierstoff-Spulenkörpers 7 eingreift. Während dieser solchen Systems von dem Verhältnis des Abstandes
Anker 9 zu beiden Polschenkelenden 2 und 3 plan der Jochenden zur Jochhöhe abhängig, so wie der
zur Anlage gelangt, ist er im Bereich der »über- 15 Kipp-Punkt beispielsweise durch die Wahl einer bekippten«
Stirnfläche des Polschenkels 3 mit einer als sonderen Magnetlegierung für die weichmagnetischen
Luftspalt wirkenden Ausnehmung in Form einer Teile des Eisenkerns vorteilhaft beeinflußt werden
unter Umständen sogar veränderbaren Bohrung 10 kann. Darüber hinaus ergeben sich weitere Justieroder
mit einer entsprechenden Sicke versehen. Der möglichkeiten durch eine Verdrehung der als Pol·
über diesen Polschenkel 3 nach außen hin verlängerte ao platte dienenden Halterungslasche 11 sowie durch
Betätigungsansatz 14 des Ankers 9 steht vermittels eine Änderung der Vorspannung der Zugfeder 13.
einer im Ruhezustand belasteten Spiralfeder 13 mit Auf diese Weise gelangt man unter einem nach
dem bereits erwähnten Befestigungswinkel 12 in Ver- fertigungstechnischen Gesichtspunkten bisher nicht
bindung. erreichten Minimalaufwand an Einzelteilen. ToIe-
In funktionsmäßiger Beziehung wirkt sich ein der- 25 ranzvorgaben und Montagevorkehrungen zu einem
artiger Aufbau dahingehend aus, daß sich die seitens funktionsmäßig außerordentlich empfindlichen Relaisder
beiden Permanentmagneten 4 und 5 den beiden typ, der für Auslösezwecke in elektrischen Schalt-,
Polschenkeln 2 und 3 in der gleichen Richtung auf- Steuer- und Überwachungsvorrichtungen geeignet ist
gedrückten Magnetfelder jeweils über Luft zu der und mit einem Minimum an elektrischer Steuerkonzentrationshalber als Polplatte ausgebildeten und 30 leistung (in der Größenordnung von 1 mW) relativ
zudem Justierzwecken dienenden Halterungslasche große Haltekräfte aufheben kann. Als weitere Vor-11
schließen, wobei jedes dieser beiden Dauer- teile sind eine große Konstanz in der Auslösung und
magnetfelder ΦΜ den dazugehörigen Bereich des ein breit angelegter Justierbereich zu nennen.
Klappankers 9 mit erfaßt. — Wird nunmehr jedem Als geeignetes Ausführungsbeispiel für eine der
dieser in sich geschlossenen Magnetkreise vermittels 35 vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des erfindungseiner
elektromagnetischen Erregung durch die je- gemäßen Kipprelais soll im folgenden noch die Wirweiligen
Wicklungsteile 6 auf den beiden Pol- kungsweise eines solchen als für sich selbst funkschenkein
2 und 3 ein elektrisches Wechselfeld Φψ tionsfähigen Bauelementes im Rahmen einer Fehleraufgedrückt,
so verursacht ein solches zufolge einer stromschutzschaltung herausgestellt werden. Diesabwechselnden
Verdrängung des einen Dauermagnet- 4° bezüglich ist in F i g. 3 der Zeichnung das Stromlauffeldes
in Richtung des anderen ein periodisches schema eines Fehlerstromschutzschalters ausgeführt,
Kippen. bei dem das als elektromagnetisches Auslöseorgan
Nach der Darstellung im Diagramm gemäß für die Schaltmechanik verwendete Kipprelais im
F i g. 2 summieren sich in der positiven Halbwelle Fehlerfall über eine Sonderwicklung 16 des üblichen
der Fluß des Dauermagnetfeldes ΦΜ und der des 45 Summenstromwandlers 15 erregt wird und demzuelektrischen
Wechselfeldes Φψ gegen die Kraft PF folge eine Auftrennung der Kontaktstrecke herbeider
vorgespannten Zugfeder 13 und führen resultie- führt. Dazu stehen die beiden in Reihe geschalteten
rend zu einer Verstärkung der Haltekraft P11 nach Wicklungsteile 6 des Kipprelais unmittelbar mit einer
der Formel Pres = k (ΦΜ + Φψ)2, wobei k einen doppeladrig ausgeführten Sekundärwicklung 16 und
konstanten Faktor bedeutet, der auf der einen Seite 50 17 des Summenstromwandlers 15 in Verbindung, wodurch
die Abzugsfläche zwsichen Klappanker 9 und bei die zweite Ader 17 dieser Wicklung dem Prüf-Polschenkelende
2 und auf der anderen Seite durch Stromkreis des Schutzschalters zugeordnet ist.
die Luftspaltverhältnisse an der Bohrung 10 vorge- Demgegenüber ist in Fig. 4 der Zeichnung das
geben ist. — In der negativen Halbwelle des ange- Stromlaufschema einer anderen Schutzschalterauslegten
Wechselstroms dagegen wirkt der Fluß des 55 führung dargestellt, bei dem das erfindungsgemäße
elektrischen Wechselfeldes Φψ dem des Dauer- Kipprelais an Stelle der unterhalb des Verbindungsmagneten ΦΜ entgegen und führt der Bedingung Steges der Polschenkel angeordneten Dauermagneten
Pres — k (&m ~~ ^w)2 gemäß zu einer Schwächung zur Vormagnetisierung über eine gleichstromdurchdes
permanentmagnetischen Feldes, die mit Unter- flossene Erregerwicklung 18 verfügt, um die gleichen
Stützung durch die Abzugskraft der Feder PP bewirkt, 60 Magnetisierungsverhältnisse wie in ersterem Fall zu
daß der Klappanker 9 abfällt, indem ihn die Zug- bewirken. In diesem Zusammenhang bietet sich vorfeder
13 um die Polschenkelfläche 3 als Drehpunkt teilhafterweise an, die Gleichstromerregung dieser
von der Polschenkelfläche 2 abhebt. Diese Ver- Zusatzwicklung 18 funktionell zu Prüfzwecken ausdrehung
führt vermittels des Betätigungsansatzes 14 zuwerten und in Abhängigkeit des Haltestroms eine
zur Auslösung einer Verklinkung. 65 ständige Überwachung der Anlage zu erreichen.
In diesem Zusammenhang bewirkt der im Bereich Auf der anderen Seite läßt sich das erfindungs-
der als Drehpunkt ausgebildeten Stirnfläche des Pol- gemäße Kipprelais in der gleichen vorteilhaften Weise
schenkeis 3 vorgesehene Luftspalt in Form einer von für ähnliche Auslösezwecke in anderen Schalt-,
Steuer- oder Prüfeinrichtungen verwenden, ohne an einen besonderen Aufwand gebunden zu sein.
Claims (7)
1. Magnetisches Kipprelais für elektrische Schalt-, Steuer- und Überwachungseinrichtungen
mit einem U-förmigen Eisenkern, dessen mit einer elektrischen Wicklung versehene Polschenkel in
unerregtem Zustand von einem unter Federspannung stehenden Anker unter der Wirkung eines
Permanentmagneten überbrückt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Anker (9) haltenden Magnetfelder von zwei gleichpolig
nebeneinander unterhalb des jeweiligen Polschenkels (2, 3) des U-förmigen Eisenkerns angeordneten
Permanentmagneten (4, 5) gleichgerichtet sind.
2. Magnetisches Kipprelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (9) als
Klappanker auf seiner federbelasteten Betätigungsseite (14) unter Bildung eines Luftspalts
über dem U-Schenkelende (3) des Eisenkerns drehbeweglich gelagert ist.
3. Magnetisches Kipprelais nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der wirksame Luftspalt durch eine im Bereich der Auflage innerhalb des Klappankers (9) vorgesehene
und vorzugsweise veränderbare Ausnehmung, z. B. eine Bohrung (10) oder Sicke, gebildet
ist.
4. Magnetisches Kipprelais nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die einseitige Lagerung des Klappankers (9) zwischen zwei Führungszapfen (8) des beiden Polschenkelwicklungen
(6) gemeinsamen Isolierstoffspulenkörpers (7) erfolgt.
5. Magnetisches Kipprelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unterhalb des
Verbindungssteges (1) anliegenden Permanentmagneten (4, 5) von außen her durch eine ferromagnetische
Lasche (11) gemeinsam mit dem das Gegenlager für die Spiralfeder (13) tragenden Befestigungswinkel
(12) gehaltert sind.
6. Magnetisches Kipprelais nach den Ansprüchen 1 bis 5 in der Anwendung auf einen
Fehlerstromschutzschalter, dadurch gekennzeichnet, daß die in Reihe geschalteten Wicklungsteile
(6) des Kipprelais unmittelbar mit der doppeladrig ausgeführten Sekundärwicklung (16,17) des
Stromwandlers (15) verbunden sind, wobei die zweite Seele (17) der Wicklung im Prüfstromkreis
liegt.
7. Magnetisches Kipprelais nach den Ansprüchen 1 bis 4 in der Anwendung auf einen
Fehlerstromschutzschalter, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der beiden unterhalb des
Verbindungssteges (1) angeordneten Permanentmagneten (4, 5) eine im Prüfstromkreis gelegene
und von Gleichstrom durchflossene Zusatzwicklung (18) tritt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1311 307,
1300727.
Französische Patentschriften Nr. 1311 307,
1300727.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 628/1543 10.68 ® Bundesdruckerei Berlin
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DE1965B0084666 DE1281032B (de) | 1965-11-24 | 1965-11-24 | Magnetisches Kipprelais, insbesondere fuer Fehlerstrom-Schutzschalter |
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FR83664A FR1502201A (fr) | 1965-11-24 | 1966-11-15 | Relais basculeur magnétique, notamment pour les disjoncteurs de protection déclenchés par le courant de défaut |
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