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Photoapparat mit einer Verschlußbetätigungseinrichtung und einer drehbaren,
angetriebenen Fassung zum Aufsetzen einer Blitzlampeneinheit mit mehreren Lampen
Die Erfindung betrifft einen Photoapparat mit einer Verschlußbetätigungsvorrichtung
und einer drehbaren, angetriebenen Fassung zum Aufsetzen einer Blitzlampeneinheit
mit mehreren Lampen, von denen diejenige, die in einer vorbestimmten Stellung steht,
in einen mit dem Verschluß synchronisierten Zündkreis gelegt ist.
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Es wurde schon vorgeschlagen, die Fassung mit der Filmtransportvorrichtung
zu kuppeln, damit selbsttätig die nächste Blitzlampe in die Blitzstellung gebracht
wird, wenn der Film weitertransportiert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Antrieb der Fassung
möglichst einfach zu gestalten und dabei die Besonderheiten, die ein Photoapparat
mit einem den Verschluß spannenden Motor aufweist, auszunutzen. Diese Aufgabe ist
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fassung mit einer Antriebsvorrichtung gekuppelt
ist, die mit der an einem an sich bekannten, den Verschluß spannenden Motor ankuppelbaren
Verschlußbetätigungsvorrichtung verbunden ist und bei jedem Spannvorgang die Fassung
dreht, bis die nächste Lampe im Zündkreis liegt.
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Die Antriebsvorrichtung kann eine auf einer drehbaren Trommel angeordnete
Spiralfeder aufweisen, deren eines Ende an der Trommel befestigt und deren anderes
Ende mit der Verschlußbetätigungsvorrichtung verbunden ist, wobei das Abwickeln
der Feder ein Drehen der Fassung und das Aufwickeln eine Betätigung des Verschlusses
bewirkt.
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Zum Feststellen der Fassung in denjenigen Stellungen, in denen eine
der Blitzlampen in der Blitzstellung steht, ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform
zumindest ein Raststift vorgesehen. Dieser Raststift kann an einer wellenförmigen
Nockenfläche eines Zahnrads der Antriebsvorrichtung anliegen, wodurch die Fassung
beim Drehen immer dann angehalten wird, wenn der Raststift in eine Vertiefung der
Nockenfläche einrastet.
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Die Fassung kann als ein die Blitzlampeneinheit lösbar festhaltender
Sockel ausgebildet sein. Dabei kann der Sockel im Bereich eines in ihn eingreifenden
Kupplungsteils der Blitzlampeneinheit durch Ausnehmungen voneinander getrennte Rippen
und eine diese umfassende Ringfeder aufweisen, die sich an den Kupplungsteil anlegt
und diesen lösbar festhält. Ein solcher Sockel hält die aufgesetzte Blitzlampeneinheit
sicher fest; trotzdem ist das Aufsetzen und Abnehmen der Blitzlampeneinheit bequem
auszuführen. Auch in Verbindung mit anderen Antriebsvorrichtungen für die Fassung
ist deshalb ein solcher Sockel mit Vorteil verwendbar. Im folgenden ist die Erfindung
an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es
zeigt F i g. 1 eine perspektivisch dargestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels
und einer zusammen mit diesem Photoapparat verwendbaren Blitzlampeneinheit, F i
g. 2 eine unvollständige perspektivisch und auseinandergezogen dargestellte Ansicht
des Ausführungsbeispiels gemäß F i g. 1 bei abgenommener Vorderwand, F i g. 3 eine
teilweise aufgebrochen und nach der Linie 3-3 der F i g. 1 geschnitten dargestellte
Vorderansicht, F i g. 4 eine mit einem Schnitt nach der Linie 4-4 der F i g. 6 kombinierte
Seitenansicht, F i g. 5 eine mit einem Schnitt nach der Linie 5-5 der F i g. 8 kombinierte
unvollständige Vorderansicht, F i g. 6 bis 8 je eine Ansicht von oben bei abgenommener
Deckplatte und verschiedenen Betriebszuständen. . Eine als Ganzes mit 20 bezeichnete
Rollfilmeinzelbildkamera weist ein lichtdichtes Gehäuse 21 auf. In einer Bildaufnahme-
oder Linsenachse 22 sind ein
Objektiv und ein Bildfenster angeordnet,
die einen Abschnitt eines nicht dargestellten Films in der zum Belichten richtigen
Lage hält. Ferner sind ein Verschluß und eine Blende in üblicher Weise so bezüglich
der Achse 22 angeordnet, daß der in dem Bildfenster befindliche Abschnitt des Films
belichtet werden kann.
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Auf der Oberseite des Gehäuses 21 ist, wie F i g. 1 zeigt, eine Fassung
23 für eine Blitzlampeneinheit 24 mit mehreren Lampen 25 vorgesehen. Die Einheit
24 enthält im Ausführungsbeispiel vier Blitzlampen, die mit vertikaler Längsachse
um eine vertikale Drehachse herum auf einer im wesentlichen quadratischen !Grundplatte
26 angeordnet sind. Die Anschluß> kontakte sind unterhalb der Grundplatte 26 an
einem Kontaktring 19 angeordnet. Hinter jeder Blitzlampe 25 ist ein Reflektor vorgesehen,
und die ganze Einheit ist mit einer lichtdurchlässigen Haube 27 abgedeckt. Jeder
der vier Längskanten der Grundplatte 26 ist eine Blitzlampe 25 zugeordnet. Im Zentrum
der Grundplatte 26 ist auf deren Unterseite ein rohrförmiger Zapfen 28 angeordnet,
der mit vier Vorsprüngen 29 versehen ist. Jeder dieser Vorsprünge 29 erstreckt sich
radial nach außen gegen eine der Längsseiten der Grundplatte 26 und ist mit einer
oberen und einer unteren schiefen Ebene versehen.
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Die Fassung 23 weist auf ihrer Oberseite eine Öffnung auf, deren Form
der Querschnittsform des Zapfens 28 und seiner Vorsprünge 29 angepaßt ist. Die Blitzlampeneinheit
24 kann in eine der vier möglichen Stellungen, in denen eine der Blitzlampen 25
nach vorn, d. h. in Richtung der Achse 22, gerichtet ist, in die Fassung eingesetzt
werden.
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Um den Film von der Vorratsspule auf die Aufnahmespule zu wickeln
und dabei aufeinanderfolgende Abschnitte in das Bildfenster zu bringen, ist ein
Federmotor 34 vorgesehen, dessen Feder mittels eines Handrads 30 gespannt werden
kann. Der Motor 34 treibt außerdem eine Verschlußbetätigungsvorrichtung an. Der
Verschluß wird durch einen Auslöser 31 ausgelöst, bei dessen Betätigung der in dem
Bildfenster befindliche Filmabschnitt belichtet wird.
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Eine Vorrichtung zum Umwickeln des Films vom Vorratswickel auf einen
Aufwickelkern od. dgl., die für die Verwendung in dem erfindungsgemäßen Photoapparat
geeignet ist, ist im einzelnen in den F i g. 6 bis 8 in schematischer Darstellung
gezeigt. Der Federmotor 34 treibt über ein nicht dargestelltes Getriebe über ein
Zahnrad 33 eine nicht dargestellte Aufwickelspule an, auf die nach jeder Belichtung
ein Stück des Films aufgewickelt wird. Außerdem spannt der Federmotor 34 über ein
koaxial zum Zahnrad 33 angeordnetes Zahnrad 35 den Verschluß des Photoapparats,
während der Film weitertransportiert wird.
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Im Ausführungsbeispiel weist die Verschlußbetätir gungsvorrichtung
einen Verschlußantriebstei136 auf, der drehbar und verschiebbar auf einem Schwenkstift
32 angeordnet ist. Ein als Zahnstange ausgebildeter Abschnitt 38 des Antriebsteils
36 steht im Eingriff mit dem Zahnrad 35, wenn der Motor 34 in Tätigkeit ist, um
den Antriebsteil 36 in die in F i g. 6 dargestellte Stellung entgegen der durch
eine starke Feder 73 ausgeübten Kraft einer Antriebsvorrichtung 50 bis 73 zu bewegen.
Der Verschluß selbst weist ein schwenkbar gelagertes, durch einen Schlag zu betätigendes
Verschlußblatt 40 auf, das mit einem in die Bahn eines Fingers 42 des Antriebsteils
36 ragenden Ohr 41 versehen ist. Eine Feder 43 hält normalerweise das Blatt
40 in einer Stellung, in der dieses die Belichtungsöffnung bedeckt. Eine
Rastklinke 45 des Auslösers 31 ragt normalerweise in die Bahn des Fingers 42, um
ein Auslösen des Verschlusses zu verhindern, bis der Auslöser 31 niedergedrückt
wird. Zur Freigabe des Verschlußantriebsteils 36, die durch ein Niederdrücken des
Auslösers 31 entgegen einer nicht dargestellten Rückstellfeder erfolgt, wird die
Raste 45 aus der Bahn des Fingers 42 bewegt. Die Antriebsvorrichtung 50 bis 73 bewirkt
nun, daß der Antriebsteil 36 sehr schnell nach rechts bei einer Blickrichtung
gemäß den F i g. 6 bis 8 bewegt wird. Die Bewegung wird durch einen Vorsprung 37
(F i g. 6) gesteuert und endet in der in F i g. 7 gestrichelt dargestellten Lage.
Bei dieser Bewegung schlägt der Finger 42 auf das Ohr 41, wodurch das Verschlußblatt
40 entgegen der Kraft der Feder 43 für eine bestimmte Zeit von der Belichtungsöffnung
weggehalten wird. Anschließend kehrt das Verschiußblatt 40 unter der Wirkung der
Feder 43 wieder in seine Ausgangsstellung zurück, in der es die Belichtungsöffnung
verschlossen hält.
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Um den Antriebsteil 36 nach jeder Belichtung in seine in F i g. 6
dargestellte Ausgangslage zurückzubringen, bewegt zunächst die Antriebsvorrichtung
50 bis 73 den Antriebsteil 36 um den Vorsprung 37 herum in die in F i g. 7 mit ausgezogenen
Linien dargestellte Lage. In dieser Stellung steht die Zahnstange 38 mit dem Zahnrad
35 im Eingriff; Das vom Federmotor 33 angetriebene Zahnrad 35 schiebt den Antriebsteil
36 über die in F i g. 8 dargestellte Zwischenlage in die in F i g. 6 dargestellte
Stellung, in der der Verschluß gespannt ist.
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Wie F i g. 3 zeigt, weist die als Sockel ausgebildete Fassung 23 einen
Aufnahmeteil 51 auf, der eine obere Aufnahmeöffnung 52 bildet, Ein Mittelstück des
Aufnahmeteils 51 besteht aus Rippen 55, die durch Ausnehmungen voneinander getrennt
sind. und um die eine ringförmige Schrauben- oder Bandfeder 54 gelegt ist. Ein zentraler
Stabilisierungszapfen 56 ist in dem von den Rippen gebildeten Innenraum angeordnet
und schiebt sich beim Aufsetzen der Blitzlampeneinheit 24 auf die Fassung 23 in
die Bohrung des Zapfens 28 der Blitzlampeneinheit. Wenn der Zapfen 28 einer Blitzlampeneinheit
in die Öffnung 52 der Fassung 23 eingeführt ist, liegt die Feder 54 an den oberen
Flächen der Vorsprünge 29 an und hält damit den Zapfen 28 fest in der Fassung. Während
des Einführens wird die Feder 54 durch die unteren schiefen Ebenen der Vorsprünge
29 ausgeweitet, die über die Rippen 55 hinaus in radialer Richtung überstehen. Wenn
die Blitzlampeneinheit vollständig eingesetzt ist, zieht sich die Feder 54 wieder
zusammen und legt sich, wie erwähnt, an die der Grundplatte 26 zugekehrte Fläche
der Vorsprünge 29 an. Ein Ring 57, der ein ringförmiges Traglager bildet, besteht
aus einem Stoff, der eine geringe Reibung ergibt, und ist zwischen dem unteren Teil
53 des Aufnahmeteils 51 und dem Gehäuse 21 angeordnet, um eine leichte Drehbarkeit
des Aufnahmeteils 51 gegenüber dem Gehäuse zu erhalten. Der obere Teil des Aufnahmeteils
51 und das Apparatgehäuse 21 bilden zusammen eine Ringnut 49, die den Kontaktring
19 der eingesetzten Blitzlampeneinheit 24 aufnimmt.
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Ein vertikal verschiebbar im Gehäuse gelagerter Steuerstift 60 ist
axial unterhalb des unteren Teils 53 der Fassung angeordnet und weist ein mit Flügeln
61
versehenes oberes Ende auf, das sich in den unteren Teil
53 und durch Schlitze auch in den Stabilisierungszapfen 56 hinein erstreckt.
Die obere Fläche der Flügel 66 kann an den in die Fassung eingeführten Zapfen
28 angelegt werden. Der Aufnahmeteil 51 besitzt eine obere Tragfläche für den Steuerstift
60. Eine Befestigungsplatte 105 (F i g. 2), die mit einer Bohrung 106 zur Aufnahme
des unteren Teils des Stiftes 60 versehen ist, bildet eine untere Tragfläche. Beide
Tragflächen und alle Schlitze in dazwischen angeordneten Teilen gestatten sowohl
eine axiale Verschiebung des Stiftes 60 als auch eine Rotation zusammen mit dem
Aufnahmeteil 51.
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Am unteren Ende des Stiftes 60 liegt eine Blattfeder 64 an, die den
Stift 60 nach oben in Berührung mit dem Zapfen 28 zu schieben sucht. Die Feder 64
ist jedoch schwächer als die Haltefeder 54, so daß die Feder 64 nicht selbsttätig
eine Freigabe einer in die Fassung eingesetzten Blitzlampeneinheit durch die Haltefeder
54 bewirken kann.
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Um eine eingesetzte Blitzlampeneinheit aus der Fassung auswerfen zu
können, ist ein von der Vorderseite des Photoapparats zugänglicher Auswerfknopf
77 vorgesehen, der eine Auflauffläche 78 aufweist, die mit einem Bund 79 des Stiftes
60 zusammenwirkt. Der Knopf 77 ist in der Platte 105 mittels einer in einen Schlitz
81 eingreifenden Nase 80 geführt, und eine Feder 82 drückt gegen die nach innen
gekehrte Seite der Nase 80, um den Knopf 77 nach außen zu schieben. Drückt man den
Knopf 77 von Hand entgegen der Kraft der Feder 82 in das Gehäuse 21 hinein, so wird
der Stift 60 nach oben bewegt, da die Auflauffläche 78 sich unter den Bund 79 schiebt.
Die Flügel 61 drücken dabei den Zapfen 28 der Blitzlampeneinlieit aus dem Aufnahmeteil
51
hinaus.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Verschluß so ausgebildet, daß er sowohl
auf eine für Tageslicht geeignete Öffnungszeit als auch eine für Blitzlicht geeignete
Öffnungszeit eingestellt werden kann und daß die Einstellung davon abhängt, ob in
die Fassung eine Blitzlampeneinheit eingesetzt ist. Zu diesem Zweck ist ein gabelförmiger,
federnder Hebel 85 schwenkbar in der Platte 105 gelagert. Sein eines Ende 86 liegt
federnd an einem Bund 87 des Stiftes 60 an. Das andere Ende des Hebels 85 bildet
einen Schleppansehlag 88, der in die Bahn des Ohrs 41 des Verschlußblattes 40 bewegbar
ist, wo er die Bewegung des letzteren begrenzt und dadurch die Öffnungszeit des
Verschlusses verkürzt.
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Wie in einem älteren Vorschlag beschrieben ist, stützt der Bund 87
das Ende 86 des Hebels 85 ab, wenn in die Fassung keine Blitzlampeneinheit eingesetzt
ist und daher der Steuerstift 60 in seiner höchsten Stellung steht. Die öffnungszeit
des Verschlusses ist, wenn der Anschlag 88 hierbei in die Bahn des Ohres 41 ragt,
auf einen für Tageslichtaufnahmen geeigneten Wert begrenzt, beispielsweise auf '/so
Sekunde. Wird eine Blitzlampeneinheit in die Fassung eingesetzt, so wird dabei der
Steuerstift 60 nach unten bewegt. Dies hat zur Folge, daß der Bund 87 sich aus der
Schwenkbahn des Endes 86 bewegt. Wegen der nun fehlenden Abstützung schwenkt der
Hebel 85 nach rechts bei einer Blickrichtung gemäß F i g. 3, wobei der Anschlag
88 aus der Bahn des Ohres 41 bewegt wird. Das Verschlußblatt kann sich nun über
den ganzen Weg bewegen, woraus sich eine größere Öffnungszeit ergibt, die für Blitzlichtaufnahmen
geeignet ist und beispielsweise 1/.zo Sekunde beträgt.
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Wenn eine Aufnahme mit Blitzlicht gemacht werden soll, wird ein Zündkreis
aufgebaut. Der Zündkreis weist eine Energiequelle in Form einer Batterie 90 auf,
deren einer Pol mit dem Gehäuse verbunden ist. Der andere Pol ist mit einem federnden
Kontaktarm 91 verbunden, der einen Teil eines Synchronisierschalters bildet. Der
Kontaktarm 91 ist an einen feststehenden Kontakt 93 anlegbar, der seinerseits elektrisch
leitend mit einem Anschlußkontakt 94 verbunden ist. Der Anschlußkontakt 94 liegt
an einen Kontakt der nach vorn weisenden Blitzlampe 25 auf, wenn die Blitzlampeneinheit
in die Fassung eingesetzt ist. Am anderen Kontakt liegt ein zweiter Anschlußkontakt
95 an, der elektrisch leitend mit dem Gehäuse verbunden ist. Die Anschlußkontakte
94 und 95 sind in der ringförmigen Nut 49 angeordnet.
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Das Blitzlicht ist mit dem Kameraverschluß durch einen drehbar gelagerten
Steuernocken 96 synchronisiert, der einen Ansatz 97 aufweist. Der Ansatz 97 ragt
normalerweise in die Bahn des Fingers 42 infolge der Kraft einer auf ihn wirkenden
Feder 98. Wenn der Auslöser 31 niedergedrückt ist, verursacht die Bewegung des Antriebteils
36 eine Drehbewegung des Nockens 96 im Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung gemäß
F i g. 2, bis der Kontaktarm 91 den Kontakt 93 berührt und damit den Zündkreis schließt.
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Die Fassung 23 und eine in sie eingesetzte Blitzlampeneinheit 24 werden
automatisch während des Filmtransports und des Spannens des Verschlusses weitergedreht,
bis die nächste Lampe in der Zündstellung steht. Das Weiterdrehen bewirkt der Federmotor
mittelbar über den Antriebsteil 36. Im Ausführungsbeispiel erfolgt der unmittelbare
Antrieb mittels der Spiralfeder 73. Diese Feder 73, die im aufgewickelten Zustand
entspannt ist, ist auf einer drehbaren Trommel 72 angeordnet. Wenn der Film weitertransportiert
und der Verschluß gespannt wird, wird die Feder 73 entgegen ihrer Federkraft abgewickelt.
Während der Belichtung betätigt sie den Antriebsteil 36 des Verschlusses, und während
des Weitertransports des Films wird sie dazu verwendet, die Fassung 23 automatisch
um 90° in eine Stellung weiterzudrehen, in der die nächste Lampe 25 in den Zündkreis
gelegt ist.
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Einen Teil der Vorrichtung zum Weiterdrehen der Fassung bildet ein
die Fassung antreibendes Zahnrad 58, das unterhalb des Aufnahmeteils 51 angeordnet
ist. Das Zahnrad 58 weist auf seiner oberen Stirnseite eine ringförmige, aus vier
hintereinander angeordneten Nocken bestehende Fläche 63 auf, auf der vier in gleichen
Abständen angeordnete Rollen 59 aufliegen, die in Haltern 62 gelagert sind. Die
Halter 62 sind an der Unterseite des Aufnahmeteils 51 befestigt. Mit dem Zahnrad
58 steht ein loses Zwischenzahnrad 66 im Eingriff, das auf einem Stift 65 gelagert
ist und seinerseits mit einem angetriebenen Zahnrad 67 im Eingriff steht.
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Das Zahnrad 67 weist auf seiner Oberseite Sperrzähne 69 auf, die zusammen
mit den Sperrzähnen 69' eines über dem Zahnrad 67 angeordneten Gesperrteils 68 ein
Gesperre bilden, das die übertragung eines Drehmoments auf das Zahnrad 67 nur in
einer Drehrichtung ermöglicht, und zwar im Gegenuhrzeigersinn bei einer Blickrichtung
gemäß F i g. 6. Das Zahnrad 67 wird also nicht gedreht, wenn der Gesperrtei
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sich in der entgegengesetzten Richtung dreht. Der Gesperrteil 68 ist drehfest mit
der Trommel 72 verbunden. Eine zwischen beiden Teilen angeordnete Feder 76 drückt
den Gesperrteil 68 gegen das Zahnrad 67, so daß die Sperrzähne im Eingriff stehen.
Eine Schraube 74 hält diese Teile zusammen.
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Die Mantelfläche der Trommel 72 ist mit einem Schlitz 72 a
versehen, in dem das innere Ende 73 a der Feder 73 an der Trommel befestigt ist.
Das äußere Ende 75 der Feder 73 ist über einen Draht 50 mit dem Antriebsteil 36
verbunden.
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Eine Bewegung des Antriebsteils 36 nach links bei einer Blickrichtung
gemäß den F i g. 6 bis 8 durch das Zahnrad 35 bewirkt, daß die Feder 73 abgewickelt
und die Trommel 72 im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird. Gleichzeitig mit der
Drehung der Trommel dreht sich das Zahnrad 58, da in dieser Drehrichtung das Gesperre
wirksam ist. Eine Bewegung des Antriebsteils 36 nach rechts gestattet der Feder
73, sich aufzuwickeln. Die hierbei erfolgende Rotation der Trommel 72 im Uhrzeigersinn
hat keine Rotation des Zahnrads 58 zur Folge.
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Um sicherzustellen, daß die Fassung 23 bei der Drehung nur so weit
gedreht wird, bis sich die nächste Lampe in der Zündstellung befindet, sind zwei
Raststifte 101 (F i g. 2) vorgesehen, deren obere Enden an einer vier Nocken
aufweisenden Nockenfläche auf der Unterseite des Zahnrads 58 anliegen. Diese Nockenfläche
entspricht der Nockenfläche 63, jedoch ist die Höhe der Nocken größer. Die unteren
Enden der Stifte 101 stehen in Öffnungen 103 der Platte 106. Die Stifte 101 werden
von verhältnismäßig starken Spiralfedern 102 nach oben gedrückt. Wird der Antriebsteil
36 in die in F i g. 8 in ausgezogenen Linien dargestellte Lage bewegt, dann wird
das Zahnrad 58 zumindest so weit gedreht, daß die Stifte 101 über die Kuppe der
Nocken, auf die sie während der Drehung aufgelaufen sind, hinausgelaufen sind. Da
die Stifte 101 von den verhältnismäßig starken Federn 102 nach oben
gedrückt werden, gleiten sie auf der Rückseite der Nocken bis in die tiefste Stellung,
wobei das Zahnrad 58 so weit gedreht wird, bis die nächste Lampe in der Zündstellung
steht, in der ihr Licht nach vorn geworfen wird.
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Wie die F i g. 3 bis 5 zeigen, ist unterhalb des Zahnrads 58 ein freier
Raum vorgesehen, so daß das Zahnrad 58 nach unten ausweichen kann, wenn die Blitzlampeneinheit
24 von Hand gedreht wird. Bei einer solchen Drehung laufen die Rollen 59 über die
Nockenfläche 63. Das Zahnrad 58 bewegt sich bei einer solchen Drehung von Hand also
auf und ab. Die Raststifte 101 gewährleisten auch hier eine Feststellung
der Blitzlampeneinheit in einer derjenigen Stellung, in der eine Lampe im Zündkreis
liegt. Da das Zahnrad 58 relativ zum Aufnahmeteil 51 gedreht werden kann, wird auch
eine Betätigung des Photoapparats nicht verhindert, wenn die eingesetzte Blitzlampeneinheit
24 festgehalten wird.
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Soll eine Aufnahme unter Verwendung eines Blitzlichts gemacht werden,
so wird die Blitzlampeneinheit 24 in der beschriebenen Weise in die Fassung 23 so
angesetzt, daß eine noch unbenutzte Blitzlampe auf der Vorderseite steht. Die Kontakte
dieser Lampe 25 liegen dann an den Anschlußkontakten 94 und 95 des Zündkreises an.
Diese Stellung ist in F i g. 6 mit einem einzigen Punkt angedeutet. Beim Einschieben
des Zapfens 28 der Blitzlampeneinheit 24 in die Fassung 23 wird der Steuerstift
60 nach unten verschoben, wodurch automatisch die Öffnungszeit des Verschlusses
auf einen für Blitzlicht geeigneten Wert eingestellt wird. Da der Motor 34 selbsttätig
den Film transportiert und den Verschluß spannt, ist der Photoapparat damit bereit,
eine Aufnahme mit Hilfe eines Blitzlichts zu machen. Der Photoapparat braucht nun
nur noch auf das aufzunehmende Objekt gerichtet und der Auslöser 31 vollständig
niedergedrückt zu werden. Das Niederdrücken des Auslösers 31 bewirkt eine Freigabe
des Fingers 42 des Antriebsteils 36, welcher unter der Wirkung der Kraft der Feder
73 auf das Ohr 41 schlägt und damit bewirkt, daß das Verschlußblatt 40 die
Blendenöffnung während einer vorbestimmten Zeit freigibt. Gleichzeitig schlägt auch
der Finger 82 gegen den Ansatz 97 des Steuernockens 96, wodurch der Zündkreis
geschlossen und die Lampe 25 gezündet wird. Das Zünden der Blitzlampe erfolgt
also, während die Belichtungsöffnung vom Verschlußblatt freigegeben ist. Die Stellung
des Antriebsteils 36 in diesem Zeitabschnitt ist in gestrichelten Linien in F i
g. 7 dargestellt. Unmittelbar nach dem Aufnahmevorgang bewirkt die Feder 73, daß
der Antriebsteil 36 um den Vorsprung 37 herum in die in F i g. 7 mit ausgezogenen
Linien dargestellte Lage bewegt wird, in der seine Zahnstange mit dem Zahnrad 35
im Eingriff steht. Während dieser Bewegung des Antriebsteils 36 wird die Trommel
72 im Uhrzeigersinn gedreht. Das Zahnrad 38 und damit die Fassung 23 machen jedoch
diese Drehung nicht mit.
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Nachdem die Aufnahme gemacht worden und der Auslöser 31 freigegeben
worden ist, damit er in seine Ausgangslage zurückkehren kann, bewirkt der Federmotor
34 eine Verschiebung des Antriebsteils 36 zurück entlang dem Vorsprung 37 in die
in F i g. 8 mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung nach links. Während dieser
Bewegung werden die Trommel 72
und das Zahnrad 58 im Gegenuhrzeigersinn gedreht,
wodurch die Blitzlampeneinheit in die zweite Stellung gedreht wird, die durch zwei
Punkte gekennzeichnet ist. Die Stifte 101 gewährleisten, daß eine Drehung
des Zahnrads 58 um 90° erfolgt. Da die Rollen 59 in den Vertiefungen
der Nockenfläche 63 liegen, wird bei dieser Drehung des Zahnrads 58 auch der Aufnahmeteil
51 und die Blitzlampeneinheit 24 um 90° gedreht, so daß nun die zweite Blitzlampe
im Zündkreis liegt. Der Photoapparat ist damit für eine weitere Aufnahme bereit.
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Wenn alle vier Lampen der Blitzlampeneinheit verbraucht sind oder
wenn eine Aufnahme mit Tageslicht gemacht werden soll, wird der Auswerfknopf 77
gedrückt, wodurch die Blitzlampeneinheit ausgeworfen und der Verschluß auf den Tageslichtaufnahmen
geeigneten Wert umgestellt wird.