DE1267577B - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffueberzuegen fuer die Innenflaeche von Rohren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kunststoffueberzuegen fuer die Innenflaeche von RohrenInfo
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DEUTSCHES
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B 44 c
Deutsche Kl.: 75 c - 6
P 12 67 577.3-45
8. März 1962
2. Mai 1968
8. März 1962
2. Mai 1968
Die ständig zunehmende Aggressivität der Abwässer hat bereits in verschiedenen Städten dazu geführt,
daß Vorschriften erlassen wurden, durch die ein Innenschutz auf Kunststoffbasis der Abwasser
führenden Beton- oder Eisenrohre erforderlich gemacht wird. Zur Verminderung der Rohrbeschädigung
wurden daher auch schon verschiedene Verfahren entwickelt, bei denen Schutzschichten auf
Basis selbsthärtender Kunststoffe, beispielsweise Teerbzw. Bitumenkombinationen, auf die Rohrinnenfläche
maschinell oder manuell aufgetragen werden. Diese Verfahren weisen jedoch technische und wirtschaftliche
Nachteile auf.
Zur Erzielung einer ausreichenden chemischen und mechanischen Beständigkeit muß eine möglichst
große Haltbarkeit (möglichst etwa 10 Jahre) erreicht werden, die wiederum gewisse Schichtstärken, beispielsweise
etwa 3 mm, erforderlich machen kann. Solche starken Kunststoffschichten sind im Vergleich
zum Beton- oder Eisenrohr selbst außerordentlich teuer, so daß die Anwendung der Kunststoffe nur
gemeinsam mit Füllstoffen vorgenommen werden kann. Obgleich einerseits durch die Füllstoffe eine
Verbesserung der Überzüge erreicht werden kann, ergeben sich jedoch andererseits häufig Fehlerstellen,
beispielsweise durch Bildung von Gas- oder Luftblasen, durch die Nichtfüllung des Porenvolumens
usw.
Aus der Rostschutzanstrichtechnik ist weiterhin die Bedeutung der kritischen Pigmentvolumenkonzentration
bekannt, die sich ergibt, wenn man die Pigmentvolumenkonzentration, d. h. das Verhältnis
des Volumens des gemahlenen Pigmentes zu dem Gesamtvolumen der nichtflüchtigen Bindemittel und
gemahlenen Pigmente, in Abhängigkeit von den Eigenschaften (Glanz, Blasen, Rost, Durchlässigkeit)
bringt (vgl. »Handbuch für den Rostschutzanstrich«, von L. Bierner, 1960). Bei der kritischen Pigmentvolumenkonzentration,
die in etwa dem Schmierpunkt entspricht, ist die Bindemittelmenge an die Teilchen
oberflächlich durch Absorption gebunden, d. h., im Idealfall ist das Porenvolumen einer dichten Pigmentoder
Füllstoffpackung vollständig ausgefüllt. Dieser Zustand ist jedoch in der Praxis bei der Verwendung
von Füllstoffen nicht oder nur annähernd zu erreichen, da sich bei Zugabe der entsprechenden
Bindemittelmenge je nach Größe und Beschaffenheit der Füllstoffteilchen und des Bindemittels Lufteinschlüsse
ergeben, wobei sich die Luftbläschen vorzugsweise an der Grenzfläche zwischen Füllstoff
und Bindemittel bilden. Die Bildung dieser Lufteinschlüsse an der Grenzfläche hängt außer von den
Verfahren zur Herstellung von
Kunststoffüberzügen für die Innenfläche von
Rohren
Kunststoffüberzügen für die Innenfläche von
Rohren
Anmelder:
Deutsche Solvay-Werke
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
5650 Solingen-Ohligs, Keldersstr. 4
vorgenannten Größen noch von den Korngrößen (Korngrößenabstufung, Staubanteil usw.), von der
jeweiligen Arbeitstemperatur und von anderen Größen ab. Bei Überzügen muß darüber hinaus
darauf geachtet werden, daß ein Teil des Gesamtbindemittels zur Haftung am Untergrund, beispielsweise
bei Rohrinnenbeschichtungen zur Haftung an der Rohrinnenfläche, gebraucht wird.
Insgesamt ist es also sehr schwierig, an der Baustelle oder an den sonstigen Anwendungsorten alle
die zur Erzielung der »kritischen Füllstoffvolumenkonzentration« bei dichter Packung der Füllstoffteile
die für die Beschichtung erforderliche richtige Zusammensetzung des Kunststoffes, der Füllstoffe, der
Körnung u. dgl. auszuwählen. Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren
zu finden, bei dem die Lufteinschlüsse zwischen den Grenzschichten: Füllstoff/Bindemittel vermindert
bzw. weitgehend vermieden werden.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß die vorgenannten Nachteile vermieden werden und bis zu
8 mm dicke Kunststoffüberzüge für die Rohrinnenbeschichtung erhalten werden können, wenn zunächst
ein Füllstoff einheitlicher Korngröße mit 2 bis 5% eines Kunststoffbindemittels vermischt und im rieseiförmigen Zustand auf die Rohrinnenwand in an sich
bekannter Weise aufgeschleudert wird und nach der Aushärtung das nicht ausgefüllte Porenvolumen mit
dem gleichen oder einem anderen Bindemittel durch Schleudern oder Gießen ausgefüllt wird.
Als Bindemittel werden die für diese Zwecke an und für sich bekannten Bindemittel, vorzugsweise
jedoch Epoxyharze bzw. Mischpolymerisate mit Epoxyharz, Teer-Epoxyharz-Kombinationen, Polyvinylacetat,
selbsthärtende Polymerisationsharze, beispielsweise vom Cumaron- oder Inden-Typ, verwendet.
Das vorliegende Verfahren beruht unter anderem darauf, daß Füllstoffe mit möglichst homogener Kör-
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nung — vorzugsweise lmm. Durchmesser — mit
geeigneten Bindemitteln auf einfache Art und Weise in einem Mischer benetzt bzw. umhüllt werden können.
Die Viskosität und die Menge des Bindemittels, z. B. eines flüssigen Epoxyharzes oder einer Polyvinylacetat-Dispersion,
kann in Abhängigkeit der Korngröße so bestimmt werden, daß alle Füllstoffkörner gleichmäßig mit einem Film überzogen sind,
der dieser Masse folgende Eigenschaften verleiht:
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1. Kein überschüssiges Bindemittel.
2. Jedes Füllstoffkorn kann sich auf Grund seines Gewichtes bei Vorliegen von einem Berührungspunkt
von jedem anderen Korn lösen.
3. Die gesamte Masse ist rieseiförmig und nimmt durch ihr eigenes Gewicht jede beliebige Form
ein, wobei durch Anwendung von Rütteln bzw. leichtem mechanischem Druck dichte Kugelpackungen
entstehen.
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4. Die durch Druck entstehende Kugelpackungen bleiben auch an senkrechten Flächen bei Schichtstärken
bis zu etwa 5 bis 6 mm stabil.
5. Durch Gleitmittelzusätze, die dem Bindemittel beigefügt werden können, läßt sich der Vorgang
zur Erzielung einer dichten Kugelpackung noch beschleunigen.
Die Masse mit den vorstehend näher geschilderten Eigenschaften kann nach bekannter Art und Weise in
Rohre eingeschleudert werden und bleibt nach Beendigung des Schleudervorganges bis zur völligen
Austrocknung homogen an den Wandungen des Rohres kleben. Infolge der homogenen Korngröße
und des geringen Bindemittelanteils entsteht ein leicht berechenbares Porenvolumen, das nachträglich
ebenfalls im Schleuderverfahren oder durch Gießen mit dem Bindemittel ausgefüllt werden kann.
Die Hinzufügung geeigneter Netzmittel erleichtert den Tränkvorgang. Es ist dabei vorteilhaft, daß die Netzmittellösung
eingesprüht wird, bevor der Füllstoff mit dem Bindemittel getränkt ist.
Durch die aus möglichst homogenen Füllstoffkorngrößen bestehende dichte Kugelpackung erhält man
Überzüge mit hoher mechanischer Festigkeit, weil alle Druck- und Scherbeanspruchungen durch die Berührung
der einzelnen Kugelteilchen gegenseitig abgegeben werden.
Da das Gerüst der Füllstoffe bereits mit dem ersten Bindemittel eine stabile Form annimmt, kann vorteilhaft
auch ein zweites, anderes Bindemittel zum Tränken (Ausfüllung des Porenvolumens) benutzt werden.
Dieses zweite Bindemittel kann dabei weniger wertvoll bzw. gestreckt sein. Es ist ferner möglich, das
erste Bindemittel auf Dispersionsbasis aufzubauen, wodurch eine Haftung auch auf feuchtem Untergrund,
etwa auf frischen Schleuderbetonrohren, erzielt werden kann.
Der Kunstharzdispersion wird nach einer Ausführungsform vorteilhaft zuerst Zement zugegeben,
und danach wird diese Dispersion als Haftvermittler auf Beton vorgestrichen. Je nach Verwendung bestimmter
Arten von Bindemitteln kann der Beschichtungsvorgang bei normalen Temperaturen oder bei
Zufuhr von Wärme vorgenommen werden.
Zur Bindemittelersparnis und zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit können Füllstoffmischungen
mit zwei Korngrößen verwendet werden, wobei die Korndurchmesser im Verhältnis etwa 1:0,4 liegen
sollten.
Bei der Verwendung von Füllstoffen mit zwei an sich einheitlichen Korngrößen, deren Durchmesser-Verhältnis
etwa 1:0,4 beträgt, wird eine freie Fließbarkeit sämtlicher Füllstoffteilchen erzielt, indem
auch die Füllstoffe kleinerer Korngrößen immer innerhalb einer annähernd dichten Kugelpackung
untergebracht werden können (sogenannte Schlupfkugeln). Dadurch erhöht sich die Festigkeit der unter
Verwendung dieser Korngrößen hergestellten Kunststoffüberzüge, und es ist weiterhin eine bessere Verarbeitung
gewährleistet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Innenbeschichtung von Rohren mit bis zu 8 mm dicken Kunststoffüberzügen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Füllstoff einheitlicher Korngröße mit 2 bis 5% eines Kunststoffbindemittels vermischt und
im rieseiförmigen Zustand auf die Rohrinnenwand in an sich bekannter Weise aufgeschleudert wird
und nach der Aushärtung das nicht ausgefüllte Porenvolumen mit dem gleichen oder einem
anderen Bindemittel durch Schleudern oder Gießen ausgefüllt wird.
.— =2: Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Ausfüllen der Poren eine Netzmittellösung in das Rohrinnere eingebracht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Füllstoffe mit zwei in sich einheitlichen
Korngrößen verwendet werden, deren Durchmesserverhältnis etwa 1:0,4 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Überziehen von Betonrohren
auf diese zuerst ein Haftvermittler aus einer dem füllstoffhaltigen Bindemittel gleichen
Kunststoff dispersion, welche Zement enthält, aufgebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP1267A DE1267577B (de) | 1962-03-08 | 1962-03-08 | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffueberzuegen fuer die Innenflaeche von Rohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP1267A DE1267577B (de) | 1962-03-08 | 1962-03-08 | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffueberzuegen fuer die Innenflaeche von Rohren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1267577B true DE1267577B (de) | 1968-05-02 |
Family
ID=5659486
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP1267A Pending DE1267577B (de) | 1962-03-08 | 1962-03-08 | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffueberzuegen fuer die Innenflaeche von Rohren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1267577B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2323509A1 (fr) * | 1975-09-15 | 1977-04-08 | Rexnord Inc | Procede pour le revetement interieur de tuyaux pour resister a l'usure et tuyaux ainsi obtenus |
US4515832A (en) * | 1977-06-24 | 1985-05-07 | Rexnord, Inc. | Method for coating the inside of pipe |
EP0913238A1 (de) * | 1997-11-03 | 1999-05-06 | CO. PRE.M costruzioni Prefabbricate Modulari s.r.l. | Verfahren zum Herstellen eines Rohres aus Polyurethan in einem Betonrohr und durch das Verfahren hergestelltes Verbundprodukt |
-
1962
- 1962-03-08 DE DEP1267A patent/DE1267577B/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2323509A1 (fr) * | 1975-09-15 | 1977-04-08 | Rexnord Inc | Procede pour le revetement interieur de tuyaux pour resister a l'usure et tuyaux ainsi obtenus |
US4515832A (en) * | 1977-06-24 | 1985-05-07 | Rexnord, Inc. | Method for coating the inside of pipe |
EP0913238A1 (de) * | 1997-11-03 | 1999-05-06 | CO. PRE.M costruzioni Prefabbricate Modulari s.r.l. | Verfahren zum Herstellen eines Rohres aus Polyurethan in einem Betonrohr und durch das Verfahren hergestelltes Verbundprodukt |
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