DE1128132B - Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschaeumten Formkoerpern einschliesslich Flaechengebilden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschaeumten Formkoerpern einschliesslich FlaechengebildenInfo
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Description
Es ist bekannt, aus Polyäthern mit endständigen OH-Gruppen und mehrwertigen Isocyanaten wertvolle
Kunststoffe herzustellen, die sich je nach Wahl der Ausgangskomponenten und ihrer Mengenverhältnisse
sowie je nach Reihenfolge der einzelnen Umsetzungsstufen entweder als harte und elastische
Schaumstoffe, kautschukelastische Materialien oder auch als Lacke, Filme, Folien, Preßmassen, Klebstoffe,
Textilbeschichtungen usw. erhalten lassen.
Als Polyäther sind bevorzugt handelsübliche lineare oder verzweigte Polyäther auf Grundlage des 1,2-Propylenoxyds
oder des Äthylenoxyds. Es ist jedoch bekannt, daß besonders bei der Herstellung von
elastischen Kunststoffen die Eigenschaften, insbesondere auch die Zerreißfestigkeit der mit PoIypropylenglykolen
hergestellten Formkörper zu wünschen übriglassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt nun die Herstellung von gegebenenfalls verschäumten Formkörpern
einschließlich Flächengebilden aus Polyisocyanaten, Hydroxylgruppen aufweisenden Polyäthern
und gegebenenfalls Vernetzungsmitteln auch unter Verwendung von solchen auf Grundlage des Äthylenoxyds
oder 1,2-Propylenoxyds. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Polyäther Mischungen
aus Polyalkylenglykoläthern mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen in der Alkylenkette und Polyalkylenglykoläthern
auf Grundlage des Äthylenoxyds oder 1,2-Propylenoxyds verwendet werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bereits durch geringe Zusätze von z. B. Polyhexandiol
zu Polypropylenglykol die mechanischen Eigenschaften von Formkörpern, die nur aus Polypropylenglykol
erhalten worden sind, erheblich übertroffen. So steigt z. B. die Zugfestigkeit eines Formkörpers, der aus
einem Gemisch aus 80°/0 Polypropylenglykol und 2O°/o Polyhexandiol erhalten worden ist, auf über
200 %· Von technischer Bedeutung ist ferner, daß sich
aus den erfindungsgemäß zu verwendendenMischungen wesentlich härtere und elastischere Produkte herstellen
lassen als aus reinem Polypropylenglykoläther. Gegenüber Elastomeren nur aus Polyhexandiol oder
aus einer Mischung von Polyhexandiol und etwa dem großtechnisch zugänglichenPolytetrahydrofuran zeigen
die erfindungsgemäß erhaltenen Elastomeren den Vorteil erhöhter Benzolfestigkeit und einer bemerkenswert
niedrigen Einfriertemperatur.
Polyalkylenglykoläther mit 6 oder mehreren Kohlenstoffatomen in der Alkylenkette sind z. B. die Polyäther
des 1,6-Hexandiols, 1,7-Heptandiols, 1,8-Octandiols
oder des Hexahydroxylylenglykols. Sie können z. B. aus den entsprechenden aliphatischen Diolen mit
von gegebenenfalls verschäumten
Formkörpern einschließlich Flächengebilden
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk
Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Gerhard Dankert, Köln-Flittard,
und Dr. Hans Holtschmidt, Köln-Stammheim,
sind als Erfinder genannt worden
Verätherungskatalysatoren bei 120 bis 250° C erhalten
werden, wobei man gegebenenfalls in den Polyäther vorliegende olefinisch ungesättigte Endgruppen etwa
mit einem Hydroxymercaptan in Hydroxylgruppen überführt.
Polyalkylenglykoläther auf Grundlage des Äthylenoxyds oder 1,2-Propylenoxyds sind die bekannten
Polymerisate des Äthylenoxyds, 1,2-Polypropylenoxyds
selbst bzw. die Anlagerungsprodukte dieser an mehrwertige Startmoleküle mit reaktionsfähigen Wasserstorfatomen.
Die Polyäther haben zweckmäßig ein Molekulargewicht zwischen 600 und 10 000.
Diese beiden Polyäthertypen werden in Mischung verwendet, wobei bereits ein Verhältnis von z. B. Polyhexandiol zu Polypropylenglykol von 10 zu 90 ausreichend ist. Vorteilhaft verwendet man ein Verhältnis von 20 bis 50 zu 80 bis 50, auch größere Mengen an Polyalkylenglykoläthern mit 6 oder mehreren Kohlenstoffatomen in der Alkylenkette sind möglich.
Diese beiden Polyäthertypen werden in Mischung verwendet, wobei bereits ein Verhältnis von z. B. Polyhexandiol zu Polypropylenglykol von 10 zu 90 ausreichend ist. Vorteilhaft verwendet man ein Verhältnis von 20 bis 50 zu 80 bis 50, auch größere Mengen an Polyalkylenglykoläthern mit 6 oder mehreren Kohlenstoffatomen in der Alkylenkette sind möglich.
Diese Mischungen werden in an sich bekannter Weise mit mehrwertigen Isocyanaten zu hochmolekularen
Produkten umgesetzt, dabei gelten im allgemeinen die gleichen Arbeitsbedingungen, wie sie
für Polyäther mit endständigen Hydroxylgruppen gebräuchlich sind.
209 560/521
Zur Umsetzung mit diesen Gemischen von PoIyäthern kann jedes mehrwertige Isocyanat verwendet
werden. Als Beispiel seien genannt 1,5-Napthylendiisocyanat,
2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocyanat,
4,4'-Diphenylmethandiisocyaiiat oder Hexamethylendiisocyanat.
Erwähnt seien ferner das dimere Toluylendiisocyanat, trimerisierte Diisocyanate,
Umsetzungsprodukte eines Überschusses von Diisocyanaten mit zwei- und mehrwertigen Alkoholen
sowie die bekannten Pölyisocyanat-Abspalter.
Als Vernetzungsmittel, die je nach Zeitpunkt ihres Einsatzes auch als Kettenverlängerungsmittel bezeichnet
werden, seien Wasser, Äthylenglykol, 1,3-Butylenglykol, 2,3-Butylenglykol, 1,4-Butylenglykol,
Äthylendiamin, Hexamethylendiamin, p-Phenylen-di-/S-hydroxyäthyläther
oder 3,3'-Dichlorbenzidin beispielsweise genannt.
Hochwertige kautsehukelastische Stoffe erhält man z. B., wenn man das Gemisch der Polyäther mit einem
Dicke der Prüfplatte
Zerreißfestigkeit
Bruchdehnung
ShorehärteA
Elastizität
Prüfplatte
6,2 mm
240 kg/cm2
240 kg/cm2
750%
90°
90°
51%
5,9 mm 109 kg/cm2 780%
84°
41%
160 GewichtsteilePolypropylenglykol(OH-Zahll 12)
und 40 Gewichtsteile Polyhexandiol (OH-Zahl 83,6) 15 werden 0,5 Stunden bei 130°C/18 mm entwässert und
mit 60 Gewichtsteilen 1,5-Naphthylendiisocyanat und anschließend mit 6,93 Gewichtsteilen 1,4-Butandiol
bei 13O0C verrührt. Die Schmelze wird auf eine Unterlage
ausgegossen und 24 Stunden bei 100° C nachÜberschuß an Diisocyanaten über die für eine reine 20 geheizt. Man erhält ein Material mit folgenden
lineare Kettenverlängerung notwendige Menge um- mechanischen Eigenschaften:
Dicke der Prüfplatte 4,7 mm
Zerreißfestigkeit 219 kg/cm2
Bruchdehnung 715%
Shorehärte A 90°
Elastizität 45%
120 Gewichtsteile Polypropylenglykol (O H-Zahl 112)
Menge zur Reaktion gebracht wird, daß ein lager- 30 und 80 Gewichtsteile Polyhexandiol (OH-Zahl 83,6)
fähiges Zwischenprodukt mit freien Amino- oder werden bei 130° C/18 mm entwässert und mit 75,3 Gewichtsteilen
1,5-Naphthylendiisocyanat sowie anschließend mit 14 Gewichtsteilen 1,4-Butandiol bei
130° C zur Reaktion gebracht und in Formen gegossen. Das ausgeheizte Material hat folgende Eigenschaften:
Dicke der Prüfplatte 6,0 mm
Zerreißfestigkeit 202 kg/cm2
Bruchdehnung 505 %
Shorehärte A 94°
Elastizität 50%
Die entwässerte Mischung aus 140 Gewichtsteilen Polypropylenglykol (OH-Zahl 112), 60 Gewiehtsteilen
45
setzt und dann durch Zugabe von Vernetzungsmitteln eine Vernetzung herbeiführt, wobei sofort oder zu
einem späteren Zeitpunkt die Formgebung stattfindet. Man kann auch das Gemisch der Polyäther
mit einem Überschuß eines Diisocyanate umsetzen, wobei ein Produkt mit. freien NCO-Gruppen erhalten
wird, das nun mit einem Kettenverlängerungsmittel nach an sich bekannten Verfahren in einer solchen
Hydroxylgruppen entsteht. Das lagerfähige Zwischenprodukt
wird dann in einer zweiten Stufe durch Reaktion mit einer weiteren Menge eines Diisocyanate
oder anderen Vernetzungsmitteln, wie z. B. Formaldehyd, Schwefel oder einem Peroxyd, zu einem
kautschukelastischen Material umgesetzt.
Bei der Herstellung von Schaumstoffen kann man das Gemisch der Polyäther unter Zusatz von Beschleunigern
und Emulgatoren mit mehrwertigen Isocyanaten und Wasser oder anderen Treibmitteln
umsetzen, wobei Vernetzung und Schaumbildung erfolgt. Dies kann in einem Einstufenverfahren ebenso
geschehen wie in einem Zweistufenverfahren über ein freie NCO-Gruppen aufweisendes Voraddukt.
Überzüge und Filme werden erhalten, wenn man das Gemisch der Polyäther mit dem mehrwertigen
Isocyanat oder einem Abspalter gemeinsam oder getrennt, gegebenenfalls in Lösungsmitteln, auf eine
Unterlage aufbringt, wobei fiach Verdunsten des Lösungsmittels in der Kälte oder durch Erwärmen
unter Vernetzung Filmbildung erfolgt.
A. Eine Mischung aus 120 Gewiehtsteilen Poly- 55-propylenglykol
(OH-Zahl 112) und 80 Gewiehtsteilen Polyhexandiol (OH-Zahl 107) werden 0,5 Stunden bei
130°C/18mm entwässert und mit 60 Gewiehtsteilen 1,5-Naphthylendiisocyanat und anschließend mit
6,3 Gewiehtsteilen 1,4-Butandiol bei 130°C verrührt.
Die Schmelze wird auf eine Unterlage ausgegossen und 24 Stunden bei 100° C nachgeheizt (Prüfplatte A).
Werden vergleichsweise nur 200 Gewichtsteile Polypropylenglykol (OH-Zahl 112) entwässert und, wie
beschrieben, mit 60 Gewiehtsteilen 1,5-Naphthylendiisocyanat und 6,0 Gewiehtsteilen 1,4-Butandiol bei
130° C umgesetzt und ausgehärtet, so ergeben sich die mechanischen Eigenschaften der Prüfplatte B.
Polyhexandiol (OH-Zahl 53) und 2,0 Gewiehtsteilen Trimethylolpropan wird bei 130° C mit 76,7 Gewiehtsteilen
1,5-Naphthylendiisocyanat und anschließend mit 14 Gewiehtsteilen 1,4-Butandiol umgesetzt und in
Formen gegossen. Eine Prüfplatte des ausgehärteten Materials hat folgende mechanische Eigenschaften:
Dicke der Prüfplatte .... 7,2 mm
Zerreißfestigkeit 240kg/cm2
Bruchdehnung 485 %
Shorehärte A 94°
Elastizität 44%
50 Gewichtsteile Polyhexandiol (OH-Zahl 89), 50 Gewichtsteile Polypropylenglykol (OH-Zahl 56),
0,4 Gewichtsteile 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan, 0,05 Gewichtsteile Dibutyl-zinndilaurat, 1,0 Gewichtsteil Polyalkylenglykol-Polysiloxanester, 2,6 Gewichtsteile Wasser und 38 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat
werden gemischt. Die Mischung wird in eine Form gefüllt, in der sie nach kurzer Zeit zu einem weichen,
elastischen Schaumstoff aufsteigt, der die folgenden physikalischen Werte aufweist:
Claims (1)
- 5 6Raumgewicht 46 kg/m8 gebilden aus Polyisocyanaten, HydroxylgruppenZugfestigkeit DIN 53571 1,2 kg/cm3 aufweisenden Polyäthern und gegebenenfalls VerBruchdehnung DIN 53571 .... 240% netzungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß alsStauchhärte (40%) 47 g/cm2 Polyäther Mischungen aus PolyalkylenglykoläthemElastizität DIN 53573 29 % 5 mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen in derDruckverformungsrest Alkylenkette und Polyalkylenglykoläthem aufDIN 53572 23% Grundlage von Äthylenoxyd oder 1,2-Propylen-oxyd verwendet werden.PATENTANSPRUCH: 10 In Betracht gezogene Druckschriften:Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls Deutsche Patentschrift Nr. 1 081 219;verschäumten Formkörpem einschließlich Flächen- USA.-Patentschrift Nr. 2 899 411.© 209 560/521 4.62
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF33053A DE1128132B (de) | 1961-01-25 | 1961-01-25 | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschaeumten Formkoerpern einschliesslich Flaechengebilden |
US168535A US3252943A (en) | 1961-01-25 | 1962-01-24 | Preparation of polyetherpolyurethane plastics |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF33053A DE1128132B (de) | 1961-01-25 | 1961-01-25 | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschaeumten Formkoerpern einschliesslich Flaechengebilden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1128132B true DE1128132B (de) | 1962-04-19 |
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ID=7094923
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEF33053A Pending DE1128132B (de) | 1961-01-25 | 1961-01-25 | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschaeumten Formkoerpern einschliesslich Flaechengebilden |
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