DE1126492B - Einrichtung zur Regelung der Banddicke in kontinuierlichen Warmwalzwerken - Google Patents
Einrichtung zur Regelung der Banddicke in kontinuierlichen WarmwalzwerkenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
kl. 21 c 62/50
G 05g; H 02p
U 5969 VHIb/21c
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. MÄRZ 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. MÄRZ 1962
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Regelung der Banddicke in kontinuierlichen
Warmwalzwerken, bei welcher die Bandstärke fortlaufend gemessen und in Abhängigkeit von der Abweichung
vom Sollwert die Zugspannung im Band und/oder die Walzenanstellung verändert werden.
Zur Herstellung warm gewalzten Bandstahls ist es außerordentlich wichtig, die Dicke des ausgewalzten
Bandes innerhalb enger Toleranzen konstant zu halten, da Ungleichmäßigkeiten zu Schwierigkeiten beim
nachfolgenden Kaltwalzen sowie bei der weiteren Behandlung, beispielsweise beim Aufbringen eines
Überzuges, führen. Eine ungleichmäßige Dicke des warm gewalzten Bandstahles ergibt sich beispielsweise
durch die allmähliche Abkühlung der Platine während des Walzvorganges und durch Änderungen
der Temperatur über die Länge der Platine, beispielsweise bei Querlinien, die weniger hoch erhitzt sind
als die übrigen Teile der Platine. Außerdem können aufeinanderfolgende, in einem Warmwalzwerk gewalzte
Platinen in ihren Durchschnittstemperaturen voneinander abweichen, wenn sie in verschiedenen
Öfen erhitzt werden oder von Anfang an eine verschiedene Dicke haben.
Es ist eine Steuereinrichtung für ein elektromotorisch angetriebenes Kaltwalzwerk bekannt, bei welcher
zur Regelung der Banddicke sowohl die Zugspannung des Bandes als auch die Anstellung der
Walzen gesteuert werden. Es erfolgt hier aber die Änderung der Bandspannung absatzweise zwischen
dem letzten Walzgerüst und einem folgenden Aufwickelhaspel. Diese Einrichtung hat den Nachteil,
daß die Messung der Banddicke ausschließlich nach dem Austritt des Bandes aus dem letzten Walzgerüst
erfolgt, wodurch die Einhaltung einer genauen Banddicke erschwert wird.
Für Warmwalzwerke ist die bekannte Steuerungsart bisher nicht verwendet worden, offenbar mit
Rücksicht darauf, daß das Band bei der Walztemperatur plastisch ist und eine verhältnismäßig geringe
Festigkeit besitzt, weshalb eine außerordentlich genaue Regelung der Bandspannung erforderlich ist,
und mit Rücksicht darauf, daß die zulässigen Toleranzen in der Stärke des warm gewalzten Bandes
prozentual enger sind als für kalt gewalztes Band. Im übrigen ist es bei einem Warm walzwerk unzulässig,
das aus der letzten Walze austretende Band auf einen motorgetriebenen Haspel unter Spannung aufzuwikkeln.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung der eingangs erwähnten Art und ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Dicke des in einem Walzgerüst Einrichtung zur Regelung der Banddicke
in kontinuierlichen Warmwalzwerken
in kontinuierlichen Warmwalzwerken
Anmelder:
United States Steel Corporation,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Maier, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 4
München 22, Widenmayerstr. 4
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 12. Februar 1958 (Nr. 714 782)
V. St. v. Amerika vom 12. Februar 1958 (Nr. 714 782)
im Querschnitt verringerten Walzgutes ansprechende Meßglieder, von diesen gesteuerte Mittel zur Veränderung
der Walzenanstellung eines folgenden Walzgerüstes und ebenfalls von den Dickenmeßgliedern
gesteuerte Mittel für die Änderung der Walzgeschwindigkeiten wenigstens eines Gerüstes und damit der
Zugspannung des Walzgutes vorgesehen sind. Hierbei erfolgt die Dickenmessung bereits beim Durchgang
des Walzgutes durch das erste Walzgerüst, wodurch eine außerordentlich schnelle Ausregelung
durch Veränderung der Drehzahl des folgenden Walzgerüstes und/oder der Walzenanstellung bewirkt
wird.
Vorzugsweise ist das Leitwalzgerüst jeder Walzgerüstgruppe mit Dickenmeßgliedern zur Geschwindigkeitssteuerung
folgender Walzgerüste versehen. Dabei können als Dickenmeßglieder von den Walzen
beeinflußte Druckmeßglieder vorgesehen sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind eine von den Dickenmeßgliedern gesteuerte Vorrichtung
zur Erzeugung einer Sollgröße für das folgende Walzgerüst und vorzugsweise beim Durchgang des
Vorderendes des Walzgutes durch das auf das Dikkenmeßglied folgende Gerüst betätigte Mittel zur
Gegeneinanderschaltung der von den Dickenmeßgliedern gelieferten Spannung mit der Sollgröße vorgesehen.
Vorzugsweise sind eine auf die Temperatur des Walzgutes ansprechende Meßvorrichtung und
eine mit dieser verbundene, auf einen Temperatur-Sollwert einstellbare Einrichtung sowie bei Annäherung
des Walzgutes betätigte Schaltmittel vorgesehen,
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durch welche ein Sollwert-Istwert-Vergleich bewirkt und eine der Regelabweichung proportionale Größe
den die Walzenanstellung und/oder die Walzengeschwindigkeit bestimmenden Mitteln als Steuergröße
zugeführt wird.
Es können weiterhin wenigstens eine die Dicke des aus dem letzten Walzgerüst austretenden Walzgutes
erfassende Meßvorrichtung und von dieser gesteuerte Mittel zur zusätzlichen Beeinflussung der
Drehzahl und/oder die Anstellung der walzensteuernden Glieder vorgesehen sein. Dabei kann als Dikkenmeßvorrichtung
eine Toleranzmeßvorrichtung, vorzugsweise ein Röntgenstrahlenführer, verwendet
werden.
Die gewünschte Verstellung der Lagerschrauben und der Geschwindigkeiten der verschiedenen Walzgerüste
erfolgt unter Verwendung an sich bekannter Lagerschraubenregler und Motordrehzahlregler mittels
der in der Zeichnung gezeigten und in der Beschreibung näher erläuterten Hilfsvorrichtungen. Die
meisten der verwendeten Vorrichtungen sind an sich bekannt, so daß sie in der Zeichnung nur schematisch
dargestellt sind. Zum besseren Verständnis der Erfindung ist diese im folgenden an Hand der Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in den Fig. 1, 2, 3 und 4 schematisch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Einrichtung für ein kontinuierliches Warmband-Fertigwalzwerk.
In den Zeichnungen ist ein kontinuierliches Warmband-Walzwerk
dargestellt, daß ein Vorgerüst oder Vorgerüste (nicht gezeigt) und Fertiggerüste aufweist,
die mit 1, 2, 3, 4, 5 und 6 bezeichnet sind. Die letztgenannten Gerüste sind einander im wesentlichen
ähnlieh. Jedes Gerüst weist, wie sich beispielsweise aus der Darstellung des Gerüstes 3 ergibt, getriebene
Arbeitswalzen 10, Stützwalzenil und die üblichen Lagerschrauben 12 zur Verstellung der Einstellung
bzw. des Abstandes zwischen den Arbeitswalzen auf. Die Arbeitswalzen werden über die üblichen Verbindungen
durch einen Motor 13 und die Schrauben durch einen Motor 14 angetrieben. Jedem Motor 14
ist ein Regler 15 üblicher Art zugeordnet. Jeder Motor 13 ist mit einer an sich bekannten Drehzahlregeleinrichtung versehen, die eine von Hand verstellbare
Vorrichtung, beispielsweise ein Potentiometer 16, zur Erzeugung einer Steuerspannung aufweist, die einer
gewünschten Drehzahleinstellung entspricht. Die an der Vorrichtung 16 gewählte Spannung wird einem
magnetischen Verstärker 17 zugeführt, der jedoch die Spannung eines Tachometer-Generators 18 entgegenwirkt,
welcher von Motor 13 angetrieben wird und in Reihe mit einem Stromkreis 16 α geschaltet ist. Die
Ausgangsspannung des Verstärkers 17 wird einem Maschinenverstärker 19 zugeführt, dessen Ausgangsspannung der von Hand eingestellten Erregung der
Hauptfeldwicklung 20 des Motors 13 entgegenwirkt bzw. diese unterstützt, um die restliche Erregung und
damit die Motordrehzahl zu verändern. An dem magnetischen Verstärker 17 liegt über dem Stromkreis
17 a eine Spannung, die dem Strom durch die Reihenfeldwirkung 13 5 des Motors 13 proportional ist, um
die Drehzahlregelung des Motors zu verändern. Die vorangehend beschriebene Drehzahlregeleinrichtung
für den Motor 13 ist an sich bekannt und bildet keinen Teil der Erfindung. Ähnliche Einrichtungen sind,
wie gezeigt, für die je eines der sechs Gerüste antreibenden Motoren 13 vorgesehen.
Die Art und die Aufgabe der verschiedenen Vor-■
ichiungen wird im Verlauf der Beschreibung des Durchgangs einer Platine 21 (Fig. 3), die auf Walztemperatur
erhitzt worden ist, durch die verschiedenen Gerüste des Walzwerks in der durch den Pfeil
angegebenen Richtung näher beschrieben, wobei die Platine durch eine teilweise Querschnittsverringerung
durch Vorwalzen in einem geeigneten Walzwerk aus einer Ausgangsbramme, wie sie von einem von mehreren
nicht gezeigten Brammennachwärmöfen angeliefert wird, erhalten wurde. Wenn die Platine 21 in
das Gerüst 1 eintritt, wird der dabei entwickelte Walzdruck auf Lastzellen 22 unter den Lagern der
unteren Stützwalze 11 ausgeübt. Diese Zellen können von beliebiger geeigneter Art sein, weisen jedoch vorzugsweise
magnetische Zug- oder Spannungsmesser (Druckmeßdosen) auf. Die Lastzellen liefern an einen
Verstärker 23 ein Spannungssignal, das dem durch die Walzen 10 und 11 ausgeübten Druck proportional
ist. Dieser Druck ist proportional der im Gerüst 1 bewirkten Verringerung in der Dicke der Platine. Der
Verstärker 23 ist von an sich bekannter Art und kann ein Vakuumröhrenverstärker oder ein Transistorverstärker
sein. Die Ausgangsspannung des Verstärkers 23 wird einer Einrichtung zur Erzeugung einer
Druckbezugsspannung, beispielsweise einem motorbetätigten, selbstabgleichenden Brückenpotentiometer
24, zugeführt. Das Potentiometer ist im Ruhezustand durch einen Ruhekontakt 25 α eines Relais 25
so geschaltet, daß es auf eine Einstellung gebracht wird, die der Dicke des vorderen Endes der Platine
21 entspricht, wenn diese das Gerüst 1 verläßt.
Eine bestimmte Zeit nach dem Eintritt der Platine in das Gerüst 1 und vorzugsweise, nachdem die PIatine
in das Gerüst 2 eingetreten ist, wird das Relais
25 erregt, wodurch seine Ruhekontakte 25 α und 25 c geöffnet werden und sein Arbeitskontakt 25b geschlossen
wird. Hierdurch wird die Stromkreisverbindung der Vorrichtung 24 verändert, so daß dann der
vorher durch diese erzeugten Bezugsspannung die Spannung vom Verstärker 23 her, welche durch die
Lastzellen 22 erzeugt wird, entgegenwirkt. Das Relais 25 kann ein Motorstromrelais, ein Druckrelais
oder ein auf die Wärme des Metalls ansprechendes Fühlrelais sein. Daher wird, nachdem das Relais 25
betätigt worden ist, wenn eine Änderung in der Dicke der Platine gegenüber derjenigen ihres vorderen Endes
eintritt, ein Regelabweichungs- oder Fehlersignal abgegeben, welchem die vorher erzeugte Bezugsspannung
entgegenwirkt. Die algebraische Summe der entgegenwirkenden Spannung wird einem Verstärker
26 zugeführt, der ein Vakuumröhren- oder Transistorverstärker sein kann, dessen Ausgangsspannung
über einen Stromkreis 26 α der selbsttätigen Steuerung des Lagerschraubenmotors 14 des Gerüstes 2
zugeführt wird. Dieser Stromkreis bringt das Regelabweichungssignal in die Vorrichtung 28 des Gerüstes
2 ein, um die Lagerschrauben 12 desselben in der nachstehend näher beschriebenen Weise zu verstellen.
Das Regelabweichungssignal wird ferner zur Regelung der Drehzahlen der Motoren 13 der Gerüste 1
und 2 verwendet dadurch, daß das Regelabweichungssignal aus dem Verstärker 26 über die Stromkreise
26 b und 26 c den magnetischen Verstärkern 17 der Gerüste 1 und 2 zugeführt wird. Hierdurch werden
die Geschwindigkeiten der Gerüste 1 und 2 verändert, um die richtige Zugspannung auf das zwischen
diesen befindliche Gut entsprechend der Ein-
stellung der Lagerschrauben des Gerüstes 2 aufrechtzuerhalten.
Der Lagerschraubenregler 15 jedes Gerüstes steht unter der Steuerung einer Vorrichtung 27. beispielsweise
eines Potentiometers, das von Ht i verstellt oder durch ein Lochkartengerät eingestellt werden
kann und eine Spannung abgibt, die der gewünschten Lagerschraubeneinstellung proportional ist. Diese
Spannung wird einem Mischer und Driskriminator28
zugeführt, dessen Ausgangsspannung einem Verstärker 29 zugeleitet wird. Die Ausgangsspannung des
Verstärkers 29 betätigt den Lagerschraubenregler 15 für den Lagerschraubenmotor 14. Die Vorrichtungen
27, 28 und 29 weisen vorzugsweise eine numerische Einstellreglung auf, die in Anpassung an die Erfordernisse
der Lagerschraubenbetätigung abgeändert ist, welche die notwendigen Anordnungen eines SeI-syngenerators
umfaßt. Die sich ergebende Einstellung der Lagerschrauben durch die Betätigung des
Motors 14 wird durch den Synchrongenerator 30 wiedergegeben, dessen Ausgangsspannung über einen
Stromkreis 30 α dem Mischer 28 in Gegenphase zur Spannung aus dem Potentiometer 27 zugeführt wird.
Der Verstärker 26 übt daher eine Steuerung über den Verstärker 29 des Gerüstes 2 aus, da der Stromkreis
26 α sich bis zum Mischer 28 des Gerüstes 2 erstreckt. Mittels einer zusätzlichen Handverstellung im Verstärker
26, z.B. eines zusätzlichen Potentiometers, kann der Betrag der Lagerschraubenverstellung je
Volt des Regelabweichungssignals verändert werden. Es wird daher der Korrekturbetrag für die Dickenveränderung
so eingestellt, daß er eine gleichmäßige oder eine abnehmende Dicke der Platine bei ihrem
Austritt aus dem Gerüst 2 erhalten wird. Dies ermöglicht einen Ausgleich, wenn die Neigung besteht, daß
eine Platine zu ihrem hinteren Ende infolge des vorerwähnten Temperatureffektes dicker wird.
Die Geschwindigkeit eines der zwischenliegenden Gerüste des Walzwerks, z. B. des Gerüstes 3, wird
als »Verankerungs«- oder Bezugswert verwendet. d. h., der Drehzahlregler seines Motors wird unverändert
gelassen, so daß die Motordrehzahl nur zur Aufrechterhaltung derjenigen beeinflußt wird, für
welche der Regler ursprünglich von Hand eingestellt worden ist. Wenn der Regler einmal eingestellt worden
ist, bleibt er unverändert und wird nicht entsprechend einer der veränderlichen Funktionen selbsttätig
verstellt, die sich aus der an der Platine ausgeführten Walzarbeit ergeben. Das Walzen der Platine
geht in den Gerüsten 1, 2 und 3 mit der bereits beschriebenen selbsttätigen Reglung vor sich. Wenn
die Platine in das Gerüst 4 eintritt, geben die Lastzellen 31, welche auf den hierbei entwickelten Walzdruck
ansprechen, an einen Verstärker 32 eine Spannung ab. Die Zellen 31 sind den Zellen 22 ähnlich,
und der Verstärker 32 ist dem Verstärker 23 ähnlich. Die Ausgangsspannung des Verstärkers 32 wird über
Stromkreise 32 α und 32 b einem selbstabgleichenden Brückenpotentiometer 33 zugeführt, so daß dieser
eine Bezugsspannung liefert, welche dem anfänglich im Gerüst 4 entwickelten Walzdruck proportional ist
und damit der Dicke des vorderen Endes der Platine, wenn diese das Gerüst 4 verläßt.
Nachdem das vordere Ende der Platine durch das Gerüst 6 hindurchgetreten ist, zieht ein Relais 34 an,
um die Verbindungen des Potentiometers 33 durch Öffnen eines Ruhekontakts 34 α und Schließen eines
Kontakts 34 b zu verändern, so daß dann seine Spannung derjenigen des Verstärkers 32 entgegenwirkt,
wobei das Differenz- oder Regelabweichungssignal über ebc:i Stromkreis 35 a den Verstärkern 35 zugeführt
wird, von denen je einer für die Gerüste 4, 5 und 6 vorgesehen ist. Das Relais 34 ist dem Relais 25
ähnlich. Jeder der erwähnten Verstärker weist ein zusätzliches Potentiometer 35 b auf, das die Ausgangsspannung
entsprechend dem gewünschten Betrag der Geschwindigkeitsveränderung für die Gerüste 4, 5
ίο und 6 verändert. Die Ausgangsspannung jedes Verstärkers
35 wird über einen Stromkreis 35 c dem Drehzahlregler des Motors eines Gerüstes über den
Verstärker 17 zugeführt. Durch diese Anordnung wird, wenn der im Gerüst 4 befindliche Teil der PIatine
in irgendeinem Zeitpunkt dicker ist als das vordere Ende der Platine, aus dem der Druckbezugswert
ursprünglich festgelegt wurde, eine Erhöhung in der Geschwindigkeit eines der oder aller Gerüste 4, 5
und 6 je nach der Verhältniseinstellung des Potentiometers 35 b bewirkt. Wenn irgendeine Stelle über die
Länge der Platine dünner ist als das vordere Ende, wird keine Verringerung der Zugspannung zwischen
den Gerüsten unter diejenige herbeigeführt, die durch das vordere Ende festgelegt worden ist. Die erfindungsgemäße
Regeleinrichtung bewirkt nur die notwendige Verstellung zur Erhöhung der Geschwindigkeit
bei dem zugeordneten Regelfeld des magnetischen Verstärkers 17 im Falle einer übermäßigen Banddicke.
Die allmähliche Zunahme der Zugspannung zwischen den letzten Gerüsten ergibt ein Band von
gleichmäßiger Dicke aus dem letzten Gerüst. In der Tat geschieht die Dickenkorrektur in dem Gerüst, in
welchem der Walzendruck gemessen wird, und die Zunahme der Geschwindigkeiten der nachfolgenden
Gerüste ist als Folge notwendig, um die Zugspannung am Band bei seiner Bewegung durch diese nachfolgenden
Gerüste aufrechtzuerhalten. Gemäß der Erfindung sind Mittel vorgesehen, durch die ein weiterer
Zuwachs der Walzgeschwindigkeit hereingebracht werden kann, um zu verhindern, daß beim Fortgang
der Walzarbeit infolge des Temperatureffektes eine weniger starke Dickenabnahme infolge der Abkühlung
der Platine stattfindet. Für diesen Zweck mißt ein an sich bekannter Röntgenstrahlenfühler 36 die
Dicke des aus dem Gerüst 6 austretenden Bandes. Die Ausgangsspannung des Fühlers betreibt eine Einstellvorrichtung
37, vorzugsweise einen Selsyngeber, der ein zusätzliches Potentiometer in der Vorrichtung 35
vorzugsweise durch die Wirkung eines Selsynempfängers betätigt, der über Stromkreise 37 a und 37 b
wirksam wird, um eine Vergrößerung oder Verringerung des Regelabweichungssignals im Verstärker 35
zu bewirken. Daher wird, wenn die Dicke des Fertigerzeugnisses übermäßig ist, durch die Einstellvorrichtung
37 das Verstärkungsmaß der Verstärker 35 erhöht, was eine weitere Verstellung der Drehzahlen der
die Gerüste 4,5 und 6 antreibenden Motoren zur Folge hat, um die Zugspannung an dem zwischen ihnen befindlichen
Band weiter zu erhöhen.
Durch den Dickenfühler 36 wird ferner eine Spannung einem Toleranzgeber 38 zugeführt, dessen Toleranzgrenzen
verstellbar sind. Wenn die Dicke des durch den Fühler 36 gemessenen Bandes außerhalb
der Grenzen liegt, für welche die Vorrichtung 38 eingestellt ist, wird von der letzteren eine Korrekturspannung
über einen Arbeitskontakt 34 c des Relais 34 an alle oder einige der Lagerschraubeneinstell-
regeleinrichtungen 29 über Stromkreise 38 α und 38 b
abgegeben, die mit dem Mischer und Diskriminator 28 jedes Gerüstes verbunden sind, so daß die Dicke
des gewalzten Bandes durch Nachstellung der Lagerschrauben
verschiedener oder aller Gerüste je nach Notwendigkeit innerhalb des gewünschten Bereiches
gebracht wird. Dies hat eine weitere Verstellung der Einstellungen der Walzen der verschiedenen Gerüste
zum Ausgleich für verhältnismäßig geringe Veränderungen in den Walzbedingungen, wie Temperatur der
Gehäuse und der Walzen oder Verschleiß der Walzen, zur Folge. Der im Ruhezustand offene Kontakt 34 c
des Relais 34 verhindert Lagerschraubenbewegungen unter der Wirkung der Vorrichtung 38, wenn sich
kein Band im Walzwerk befindet.
Die erste Platine einer besonderen zu walzenden Serie liefert eine Temperaturbezugsspannung über
einen Temperaturfühler 39 durch Schließen des Bezugswertweitergabeschalters
44, beispielsweise eines von Hand betätigbaren Schalters. Der Temperaturfühler 39 erzeugt eine der gemessenen Temperatur
proportionale Ausgangsspannung. Hierdurch wird eine Bezugsspannung an einem selbstabgleichenden
Brückenpotentiometer 40, das dem Potentiometer 24 ähnlich ist, zum Vergleich mit den Temperaturen der
nachfolgend zu walzenden Platinen erzeugt. Nachdem das hintere Ende der ersten Platine aus dem Gerüst 1
herausgetreten ist und bevor die nächste Platine in das Gerüst 1 eintritt, zieht das Relais 41, das dem
Relais 25 ähnlich ist, an und verändert durch das Schließen des Kontaktes 25 c des Relais 25 die Verbindungen des Potentiometers 40, so daß die den Temperaturen
von nachfolgenden Platinen proportionalen Spannungen, die durch den Fühler 39 erzeugt werden,
der am Potentiometer erzeugten Bezugspannung entgegenwirken. Die algebraische Summe dieser Spannungen
wird einem Verstärker 42 zugeführt. Die Ausgangsspannung des Verstärkers 42 beeinflußt ferner
die Einstellung der Walzwerklagerschrauben verschiedener
oder aller Gerüste durch Veränderung der Eingangsspannung über die Mischer und Diskriminatoren
28. Temperaturen, die niedriger sind als die festgelegte Bezugstemperatur der ersten Platine,
haben eine Verringerung der Walzeneinstellung zur Folge, während eine Temperatur, die höher ist als diejenige,
welche durch die erste Platine festgelegt worden ist, zu einer Vergrößerung der Wakeneinstellung
führt. Die Veränderung in der Walzeneinstellung des Gerüstes 1 geschieht sofort, nachdem das hintere
Ende der vorausgehenden Platine das Gerüst 1 verläßt, durch das Anziehen des Relais 25. In ähnlicher
Weise erfolgt die Veränderung in jedem der übrigen Gerüste sofort, nachdem das hintere Ende der vorausgehenden
Platine das Gerüst verlassen hat, durch das Anziehen von nicht gezeigten, dem Relais 25 ahnliehen
Relais.
Der Schalter 44 kann von Hand geschlossen werden, wenn die Bedienungsperson den Temperaturbezugswert festlegen oder überprüfen will. Wenn sich
eine Bramme dem Gerüst 1 annähert, wird das Relais 41 erregt, jedoch wird ein Signal erst dann an den
Verstärker 42 abgegeben, nachdem die vorausgehende Bramme das Gerüst 1 oder 2 verlassen hat und das
Relais 25 abgefallen ist, zu welchem Zeitpunkt ein Lagerschraubenveränderungssignal entsprechend der
Spannungsdifferenz zwischen dem Potentiometer 40 und der Vorrichtung 39 abgegeben wird. Zur Vervollständigung
der Verbindungen zwischen den Vorrichtungen 39, 40 und 42 muß das Relais 41 erregt werden,
so daß sein Arbeitskontakt geschlossen ist, und das Relais 25 entregt werden, so daß sein Kontakt
geschlossen ist.
Die vorangehend beschriebene Einrichtung ermöglicht eine Dickenreglung durch Erhöhung der Zugspannung
am Band zwischen den letzten mehreren Gerüsten des Walzwerks. In Abänderung hiervon
kann die gewünschte Reglung in ähnlicher Weise durch Veränderung der Drehzahlen der die ersten
mehreren Gerüste antreibenden Motoren erfolgen, wodurch die Zugspannung auf das Gut zwischen diesen
Gerüsten erhöht wird. In diesem Falle würde beispielsweise ein Signal vom Potentiometer 24 an die
Verstärker 26 und 35" abgegeben, um die Geschwindigkeiten
der Gerüste 1, 2 und 3 in ähnlicher Weise herabzusetzen. Statt in das Gerüst 4 Lastzellen 31 einzubauen,
können im Gerüst 5 ähnliche Zellen 31' eingebaut werden und kann der Walzdruck in diesem
Gerüst zur Regelung der Geschwindigkeit der Gerüste 5 und 6 verwendet werden. Ein Schalter 43 ermöglicht
die Wahl entweder des Gerüstes 4 oder des Gerüstes 5 als Quelle für das Steuersignal.
Die Erfindung ist nicht auf die vorangehend beschriebene und dargestellt bevorzugte Ausführungsform beschränkt, sondern kann innerhalb ihres Rahmens
beliebige Abänderungen erfahren.
Claims (7)
1. Einrichtung zur Regelung der Banddicke in kontinuierlichen Warmwalzwerken, bei welcher
die Bandstärke fortlaufend gemessen und in Abhängigkeit von der Abweichung vom Sollwert die
Zugspannung im Band und/oder die Walzenanstellung verändert werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf die Dicke des in einem Walzgerüst im Querschnitt verringerten Walzgutes ansprechende
Meßglieder (22), von diesen gesteuerte Mittel (14) zur Veränderung der Walzenanstellung
eines folgenden Walzgerüstes und ebenfalls von den Dickenmeßgliedern (22) gesteuerte Mittel
für die Änderung der Walzgeschwindigkeiten wenigstens eines Gerüstes und damit der Zugspannung
des Walzgutes vorgesehen sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitwalzgerüst jeder Walzgerüstgruppe mit Dickenmeßgliedern (31,31') zur
Geschwindigkeitssteuerung folgender Walzgerüste ausgerüstet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Dickenmeßglieder (22,
31, 31') von den Walzen beeinflußte Druckmeßglieder
vorgesehen sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine von den
Dickenmeßgliedern (22, 31, 31') gesteuerte Vorrichtung
(24, 33) zur Erzeugung einer Sollgröße für das folgende Walzgerüst und vorzugsweise
beim Durchgang des Vorderendes des Walzgutes durch das auf das Dickenmeßglied folgende
Gerüst betätigte Mittel zur Gegeneinanderschaltung der von den Dickenmeßgliedern gelieferten
Spannung mit der Sollgröße vorgesehen sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf die
Temperatur des Walzgutes ansprechende Meßvorrichtung (39) und eine mit dieser verbundene,
auf einen Temperatur-Sollwert einstellbare Einrichtung (40) sowie bei Annäherung des Walzgutes
betätigte Schaltmittel (41) vorgesehen sind, durch welche ein Sollwert-Istwert-Vergleich bewirkt
und eine der Regelabweichung proportionale Größe den die Walzenanstellung und/oder
die Walzengeschwindigkeit bestimmenden Mitteln (13,14) als Steuergröße zugeführt wird.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß we- ίο
nigstens eine die Dicke des aus dem letzten Walzgerüst austretenden Walzgutes erfassende Meß-
vorrichtung (36) und von dieser gesteuerte Mittel (37, 38) zur zusätzlichen Beeinflussung der die
Drehzahl und/oder die Anstellung der Walzen steuernden Glieder vorgesehen sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Dickenmeßvorrichtung eine
Toleranzmeßvorrichtung, vorzugsweise ein Röntgenstrahlenfühler, verwendet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 692332, 716488,
411, 734 617.
Deutsche Patentschriften Nr. 692332, 716488,
411, 734 617.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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