DE1122701B - Gegen Oxydation stabilisierte Formmasse - Google Patents
Gegen Oxydation stabilisierte FormmasseInfo
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Description
DES OEUTSCHEI
PATESTAMiES
Formmassen aus praktisch gesättigten, Wasserstoffatome an tertiären Kohlenstoffatomen aufweisenden
Monoolefinpolymerisaten haben in letzter Zeit besonderes Interesse gefunden, wie z. B. Polyäthylen,
Polypropylen, Polybuten-(l) und Polymere von 3-Methylbuten-( 1), 4,4-Dimethylpenten-( 1) und Dodecen-( 1).
Die an tertiäre Kohlenstoffatome gebundenen Wasserstoffatome sind dabei in dem Polymerisat entweder
nach Anzahl und räumlicher Anordnung statistisch verteilt, oder sie liegen in regelmäßiger
Anordnung vor.
Einige der zur obigen Klasse gehörenden Formmassen haben bereits erhebliche technische Bedeutung
erlangt, namentlich die verschiedenen Arten von Polyäthylen. Einige der anderen Stoffe dieser Klasse besitzen
ausgezeichnete elektrische und mechanische Eigenschaften und werden zweifellos in naher Zukunft
weitverbreitete Anwendung finden.
Viele der wichtigsten Anwendungszwecke für Polyäthylen, z. B. seine Verwendung für Kabelmäntel,
sind auf seine sehr guten mechanischen Eigenschaften, wie hohe Zug- und Abriebfestigkeit, verbunden mit
seinen abweisenden Eigenschaften gegen Wasser und Wasserdampf, zurückzuführen. In anderen Fällen
wird von der hohen Durchschlagfestigkeit dieses Stoffes Gebrauch gemacht, z. B. bei der Verwendung
als Primärisolation für Leitungsdraht.
Leider werden jedoch die betroffenen Formmassen, wie Polyäthylen, durch Sonnenlicht und Wärme in
Mitleidenschaft gezogen. Beide Faktoren führen zur Oxydation der langkettigen Struktur des Polymeren
und damit zu einer ungünstigen Beeinflussung der Zugfestigkeit, Tieftemperatursprödigkeit und der dielektrischen
Eigenschaften. Die in Abwesenheit ultravioletter Strahlen stattfindende oxydative Verschlechterung
wird hier als »thermische Oxydation« bezeichnet, und diese Wirkung wird, wie der Name sagt, durch
Temperaturerhöhung beträchtlich beschleunigt.
Man hat versucht, diese schädigende, abbauende Wirkung der thermischen Oxydation durch »Oxydationsschutzmittel«
zu unterbinden. Es handelt sich dabei im allgemeinen um sekundäre Amine von aromatischen Verbindungen, die außer der Aminogruppe
als zusätzlichen Ringsubstituenten einen verzweigtkettigen oder normalen aliphatischen Rest, im
allgemeinen mit drei oder mehr Kohlenstoffatomen, enthalten können. Derartige Oxydationsschutzmittel
müssen jedoch der Bedingung entsprechen, daß sie eine oxydationsschützende Gruppe, wie die sekundäre
Aminogruppe, an einen aromatischen Ring gebunden enthalten. Derartige Oxydationsschutzmittel sind in
den Lehrbüchern ausführlich erörtert, z. B. in »Advan-Gegen Oxydation stabilisierte Formmasse
Anmelder:
Western Electric Company, Incorporated,
Western Electric Company, Incorporated,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. K. Boehmert
und Dipl.-Ing. A. Boehmert, Patentanwälte,
Bremen 1, Feldstr. 24
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. November 1956 (Nr. 625 067)
V. St. v. Amerika vom 29. November 1956 (Nr. 625 067)
Walter Lincoln Hawkins, Monclair, N. J.,
Vincent Leonard Lanza, Summit, N. J.,
und Field Howard Winslow, Springdale, N. J.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
ced Organic Chemistry« von G. W. Wheland, 2. Auflage, Kap. 9 und 10.
Obwohl andererseits seit einiger Zeit bekannt ist, daß der Abbau der betreffenden Moonolefinpolymerisate durch Ultraviolettstrahlung sich durch Anwendung einer Dispersion von Rußteilchen mit einer Teilchengröße von höchstens 1000 Ä wirksam verhindern läßt, hat sich bei Versuchen zur Herstellung von Polymeren, die gleichzeitig gegen beide Einflüsse stabilisiert sind, eine nicht zu vermutende Schwierigkeit herausgestellt. Da man wußte, daß gewisse Rußarten beim Einarbeiten in Formmassen aus praktisch gesättigten Monoolefinpolymerisaten mit H-Atomen an tertiären Kohlenstoffatomen die Polymerisate nicht nur gegen ultraviolette Strahlen schützen, sondern außerdem noch eine milde Oxydationsschutzwirkung ausüben, war zu erwarten, daß die gleichzeitige Mitverwendung bekannter Oxydationsschutzmittel zu einer erhöhten Beständigkeit gegen thermische Oxydation führen würde. Wie sich jedoch in der Praxis gezeigt hat, wirkt die Anwesenheit von derartigen Oxydationsschutzmitteln und von Ruß in dem Polymeren nicht additiv, vielmehr wird die Wirksamkeit des Oxydationsschutzmittels in Gegenwart von Ruß sogar um ein mehrfaches herabgesetzt. In vielen Fällen verliert das Oxydationsschutzmittel seine Wir-
Obwohl andererseits seit einiger Zeit bekannt ist, daß der Abbau der betreffenden Moonolefinpolymerisate durch Ultraviolettstrahlung sich durch Anwendung einer Dispersion von Rußteilchen mit einer Teilchengröße von höchstens 1000 Ä wirksam verhindern läßt, hat sich bei Versuchen zur Herstellung von Polymeren, die gleichzeitig gegen beide Einflüsse stabilisiert sind, eine nicht zu vermutende Schwierigkeit herausgestellt. Da man wußte, daß gewisse Rußarten beim Einarbeiten in Formmassen aus praktisch gesättigten Monoolefinpolymerisaten mit H-Atomen an tertiären Kohlenstoffatomen die Polymerisate nicht nur gegen ultraviolette Strahlen schützen, sondern außerdem noch eine milde Oxydationsschutzwirkung ausüben, war zu erwarten, daß die gleichzeitige Mitverwendung bekannter Oxydationsschutzmittel zu einer erhöhten Beständigkeit gegen thermische Oxydation führen würde. Wie sich jedoch in der Praxis gezeigt hat, wirkt die Anwesenheit von derartigen Oxydationsschutzmitteln und von Ruß in dem Polymeren nicht additiv, vielmehr wird die Wirksamkeit des Oxydationsschutzmittels in Gegenwart von Ruß sogar um ein mehrfaches herabgesetzt. In vielen Fällen verliert das Oxydationsschutzmittel seine Wir-
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kung sogar vollständig, und das Produkt weist äthylen, nur dann aus, wenn das Polymere außerdem
keine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem noch dispergierte Rußteilchen enthält. Die stabili-
Abbau durch thermische Oxydation auf als eine Probe, sierende Wirkung tritt sowohl bei Homopolymeri-
die überhaupt kein thermisches Oxydationsschutz- säten als auch bei Mischpolymerisaten ein. Führt man
mittel erhält. 5 außerdem als Ringsubstituenten in einen oder beide
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß aromatische Kerne des Thioäthers eine oder mehrere
diese Schwierigkeiten beseitigt werden können und Hydroxyl- oder sekundäre Aminogruppen ein, so
ein wirksamer Schutz der betreffenden Monoolefin- erhält man eine zusätzliche Oxydationsschutzwirkung,
polymerisate sowohl gegenüber einer Zersetzung Die folgenden Beispiele betreffen erfindungsgemäß
infolge UV-Absorption als auch gegenüber der ther- io zusammengesetzte Formmassen, welche den neuen
mischen Oxydation erzielt werden kann. Erfindungs- Stabilisator enthalten.
gemäß werden den Polymerisaten als Stabilisator 0,5 x*;„„u, „„ λ „ ■ ,
f. ._ . , . ^J . , j _ ' Mischung A Gewichtsprozent
bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamt- T , , ,,. , „ . μ
gemisch, an Ruß mit einer Teilchengröße von höchstens Handelsüblicher Kanalruß mit einer
1000 A im Gemisch mit 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, 15 Teilchengröße von 180 A 3
bezogen auf das Gesamtgemisch, eines Thioäthers ein- Benzylphenylsulfid .... .. 0,1
verleibt, der zwei aromatische Kerne aufweist, von Handelsübliches Hochdruckpolyäthylen 96,9
denen mindestens einer an das Schwefelatom über Mischung B
eine Methylengruppe gebunden ist, wobei die Anzahl Handelsüblicher Kanalruß (Teilchen-
der Kohlenstoffatome in jedem der Reste des Thio- 20 eröße von 180 Ä 3
äthers einschließlich seiner Substituenten höchstens Dibenzvlsulfid 0 1
dreißig betragt .... . . Handelsübliches Hochdruckpolyäthylen 96,9
Diese Thioather können symmetrisch sein und enthalten
in diesem Falle zwei durch ein Schwefelatom Mischung C
miteinander verbundene Arylmethylenreste, wie z. B. 25 Handelsüblicher Kanalruß (Teilchen-
miteinander verbundene Arylmethylenreste, wie z. B. 25 Handelsüblicher Kanalruß (Teilchen-
Dibenzylsulfid, oder sie können asymmetrisch sein größe 180 Ä) 3
und eine Arylmethylengruppe sowie eine Arylgruppe 2-Naphthylbenzylsulfid 0,1
an das Schwefelatom gebunden enthalten, wie beim Handelsübliches Hochdruckpolyäthylen 96,9
Benzylphenylsulfid. Außerdem können diese Thio-
Benzylphenylsulfid. Außerdem können diese Thio-
äther eine beliebige Anzahl von Kohlenwasserstoff- 30 Die erfindungsgemäß erzielten Vorteile ergeben sich
ringsubstituenten besitzen, jedoch mit der Maßgabe, aus den nachstehend geschilderten und durch graphi-
daß die Gesamtzahl an Kohlenstoffatomen in einem sehe Darstellungen erläuterten Ergebnissen von
Rest, d. h. in jedem der beiden an das Schwefelatom Alterungsversuchen, welche zeigen, daß weder ein
gebundenen Molekülteile, nicht größer als dreißig Rußzusatz allein noch ein Zusatz von Thioäthera der
sein darf. 35 gekennzeichneten Art zu einer wirksamen Stabili-
Beispiele für Thioather im Rahmen der Erfindung sierung der betreffenden Formmassen führt. Durch die
sind:Methylphenyl-benzylsulfid(o,m,p),Äthylphenyl- kombinierte Anwendung von Ruß und Thioäthern
benzylsulfid (o, m, p), n-Propylphenyl-benzylsulfid läßt sich dagegen ein beachtlicher Effekt erzielen, der
(0, m, p), Isopropylphenyl-benzylsulfid (o, m, p) weit über die Summenwirkung der Stabilisator-
n-Butylphenyl-benzylsulfid (o, m, p), Isobutylphenyl- 40 komponenten hinausgeht. Für die Alterungsversuche
benzylsulfid (o, m, p), sek.Butylphenyl-benzylsulfid wurde das im folgenden näher beschriebene be-
(o, m, p), tert.Butylphenyl-benzylsulfid (o, m, p), Me- schleunigte Prüfverfahren verwendet, wobei als Grenz-
thylbenzyl-phenylsulfid (o, m, p), Äthylbenzyl-phenyl- wert für die praktische Brauchbarkeit der Fonnmassen
sulfid (o, m, p), n-Propylbenzyl-phenylsulfid (o, m, p), derjenige Zeitpunkt festgesetzt wird, wo eine Sauer-
Isopropylbenzyl-phenylsulfid (o, m, p), n-Butylbenzyl- 45 Stoffaufnahme der betreffenden Probe von 10 cm^g
phenylsulfid (o, m, p), Isobutylbenzyl-phenylsulfid beobachtet wird.
(o, m, p), sek.Butylbenzyl-phenylsulfid (o, m, p), In den Figuren ist die Sauerstoffabsorption als
tert.Butylbenzyl-phenylsulfid (o, m, p), Methylphenyl- Ordinate und die Zeit als Abszisse aufgetragen, und
methylbenzylsulfid (sämtliche o-, m- und p-Isomeren), es sind die Oxydationswerte für je zwei Proben eines
n-Butylphenyl-butylbenzylsulfid (o, m, p), Isobutyl- 50 Polymeren wiedergegeben, von denen die eine Probe
phenyl-butylbenzylsulfid (o, m, p), sek.Butylphenyl- einen Thioather und Ruß, die andere Probe dagegen
butylbenzylsulfid (o, m, p), tert.Butylphenyl-butyl- nur den Thioather enthält. Außerdem sind die Werte
benzylsulfid (o, m, p), Benzyl-a-naphthylsulfid, Me- für eine Blindprobe des Polymeren ohne jeden Zusatz
thylbenzyl-ix-naphthylsulfid (o, m, p), n-Butylbenzyl- angegeben.
a-naphthylsulfid (o, m, p), Isobutylbenzyl-Ä-naphthyl- 55 Fig. 1 zeigt derartige Kurven für Polyäthylenproben
sulfid (o, m, p), sek.Butylbenzyl-«-naphthylsulfid (o, mit einem Gehalt von 0,1 Gewichtsprozent an Benzyl-
m, p), tert.Butylbenzyl-«-naphthylsulfid (o, m, p), phenylsulfid sowie eine Bezugskurve für unstabilisierte
Benzyl-ß-naphthylsulfid, Methylbenzyl-ß-naphthyl- Polyäthylen;
sulfid (o, m, p), n-Butylbenzyl-/3-naphthylsulfid (o, m, Fig. 2 zeigt derartige Kurven für Polyäthylenproben
p), Isobutylbenzyl-/3-naphthylsulfid (o, m, p), sek.- 60 mit einem Gehalt von 0,1 Gewichtsprozent an Di-
Butylbenzyl-/9-naphthylsulfid (o, m, p), tert.Butyl- benzylsulfid sowie eine Bezugskurve für das unstabili-
benzyl-/3-naphthylsulfid (o, m, p), Phenyl-ß-naphthyl- sierte Polymere;
methylsulfid, Phenyl-iX-naphthylmethylsulfid, Phenyl- Fig. 3 zeigt derartige Kurven für Polyäthylenproben
anthrylmethylsulfid, Benzyl-anthrylsulfid. mit einem Gehalt von 0,1 Gewichtsprozent an 2-Naph-
Die nach der Erfindung verwendeten Thioather G5 thylbenzylsulfid sowie eine Bezugskurve für unstabili-
üben die Schutzwirkung auf praktisch gesättigte, siertes Polyäthylen.
Wasserstoffatome an tertiären Kohlenstoffatomen In allen drei Fällen fand der gleiche, auch in den
enthaltende Monoolefinpolymerisate, wie Poly- Mischungen A bis C benutzte handelsübliche Kanalruß
in einer Menge von 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, Verwendung.
Zum Vergleich sind in Fig. 4 die Ergebnisse von Proben aus Polyäthylen und den verschiedensten im
Handel erhältlichen Rußsorten dargestellt, welche zeigen, daß ein Rußzusatz allein in keinem Fall zu einer
wirksamen Unterdrückung sowohl der thermischen Oxydation als auch des durch UV-Absorption verursachten
Abbaues geeignet ist.
Bei den Rußsorten Nr. 2 und 4 handelt es sich um in SpezialÖfen erzeugte Ruße mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 360 bzw. 190 Ä. Rußsorte Nr. 3 ist ein Kanalruß mit einer Teilchengröße von
330 Ä.
Zur Erläuterung der Figuren wird das beschleunigte Prüfverfahren für die Alterungsversuche nachstehend
kurz beschrieben:
Beschleunigtes Prüfverfahren
Das gesättigte Monoolefinpolymerisat, welches in allen Prüfungen, auf die sich die in den Figuren dargestellten
Werte beziehen, Polyäthylen war, wurde mit dem Thioäther und gegebenenfalls mit Ruß in einer
Zweiwalzenmühle (Abmessungen 15,2 χ 30,5 cm) mit Walzengeschwindigkeiten von ungefähr 25 bzw.
35 U/min und einer Walzentemperatur von etwa 12O0C
vermählen. In den Fällen, in denen Ruß zugesetzt wurde, wurde zunächst durch Vermählen eine Vormischung
von Polyäthylen und 25 Gewichtsprozent Ruß hergestellt, die dann durch Verdünnen mit
weiterem Polyäthylen auf eine Rußkonzentration von etwa 3°/o verschnitten wurde, um so eine gute Verteilung
des Rußes in der Masse des Polymeren zu gewährleisten.
Das den Thioäther und gegebenenfalls den Ruß enthaltende Polymere wurde zu Prüffellen einer Stärke
von ungefähr 1,27 mm verarbeitet, und aus diesen wurden Scheiben von 14 mm Durchmesser ausgeschnitten.
Vier solche Scheiben wurden in je einer flachen Glasschale zusammen mit etwa 2 g pulverförmigem
Bariumoxyd oder einem ähnlichen Absorptionsmittel in ein Rohr aus Pyrex-Glas eingebracht,
welches an ein Quecksilbermanometer angeschlossen war. Nach mehrmaligem Evakuieren und Füllen des
Reaktionsgefäßes mit Sauerstoff, um zu gewährleisten, daß die Probe sich in einer vollständig aus Sauerstoff
bestehenden Umgebung befand, wurde das Rohr wiederum mit Sauerstoff gefüllt und in einen auf
14O0C erhitzten Ofen mit Luftumlauf eingesetzt, der
so gebaut war, daß in dem gesamten Ofenraum keine größeren Temperaturschwankungen als I0C auftraten.
Das Reaktionsgefäß wurde sofort mittels eines kurzen Schlauchstückes aus Polyvinylchlorid mit einer Sauerstoffgasbürette
verbunden. Nach Erreichung des Temperaturgleichgewichts bei etwa 14O0C, was etwa
15 Minuten dauerte, wurde das System auf die Ablesung Null bei Atmosphärendruck eingestellt. Die
Sauerstoffaufnahme wurde je nach Bedarf durch Ablesen bei Atmosphärendruck festgestellt, wobei alle
4 bis 12 Stunden eine Ablesung vorgenommen wurde.
Aus den in den Fig. 1 bis 4 graphisch dargestellten Meßergebnissen ist zu entnehmen, daß selbst die am
besten wirkende Rußsorte, welche auch im Gemisch mit den Thioäthern verwendet wurde, bei Anwendung
als einziger Stabilisator die sogenannte thermische Oxydation höchstens etwa 40 Stunden lang zu verhindern
vermag. Ein Zusatz der betreffenden Thioäther allein führt sogar in den meisten Fällen zu einer
beschleunigten Sauerstoffaufnahme, verglichen mit der Polyäthylenprobe ohne jeden Zusatzstoff.
Bei einem Zusatz des erfindungsgemäßen Stabilisators setzt dagegen nicht nur die Sauerstoffabsorption
erst viele Stunden später ein, sondern sie verläuft auch so langsam, daß der kritische Grenzwert einer Sauerstoffaufnahme
von 10cm3/g der Polyäthylenprobe erst nach etwa 164 Stunden bzw. in einem Fall sogar
erst nach etwa 350 Stunden erreicht wird. Die betreffenden Formmassen behalten daher ihre günstigen
physikalischen und insbesondere dielektrischen Eigenschaften sehr lange bei, da die Zeitgrenze bei den
beschleunigten Alterungsprüfungen in Wirklichkeit einer Brauchbarkeit von mehreren Jahren entspricht.
Da die Thioäther, auf welche sich die obigen Kurven beziehen, teilweise nicht ohne weiteres im Handel
erhältlich sind, soll ihre Synthese nachstehend kurz beschrieben werden, doch wird für diese Herstellungsverfahren
im Rahmen der Erfindung kein Schutz beansprucht.
1. Synthese von Benzylphenylsulfid
Ein 1-1-Vierhalsrundkolben wurde mit einem Tropftrichter,
einem Herschberg-Rührer und einem Wasserkühler ausgestattet. In den Kolben wurde eine Lösung
von 12 g (0,52 Mol) metallischem Natrium in 300 cm3 absolutem Äthanol eingegossen. Hierzu wurden langsam
unter Rühren bei Zimmertemperatur 57 g (0,52 Mol) Thiophenol zugesetzt. Dann wurden im
Verlaufe von etwa einer Stunde tropfenweise 68,8 g (0,54 Mol) Benzylchlorid hinzugefügt. Nach Beendigung
des Zusatzes wurde das Gemisch 2 Stunden am Rückflußkühler gekocht. Dann wurde der Reaktionskolben
mit einer Destillierkolonne verbunden und der größte Teil des Äthanols abdestilliert. Der
noch heiße Rückstand wurde in ein Becherglas gegossen, welches 400 g Eis enthielt, worauf sich ein
weißer Niederschlag bildete, der nach dem Abfiltrieren, zweimaligem Waschen mit je 250 cm3
Wasser und Trocknen 58,2 g eines kristallinen Stoffes ergab. Durch Umkristallisieren aus Äthanol wurden
reine weiße Kristalle vom Schmelzpunkt 41 bis 42°C erhalten, die auch in anderen Beziehungen die bekannten
Merkmale von Benzylphenylsulfid aufwiesen.
2. Synthese von Dibenzylsulfid
Unter Verwendung der gleichen Vorrichtung wurde der Kolben mit 116g (0,92 Mol) Benzylchlorid in
300 cm3 absolutem Äthanol beschickt. Hierzu wurden langsam unter Rühren bei Zimmertemperatur HOg
Natriumsulfidmonohydrat (0,54 Mol) in 50 cm3 Wasser zugesetzt. Das Gemisch wurde unter Rühren 3 Tage
am Rückflußkühler erhitzt. Hierauf wurde das Äthanol abdestilliert und der Rückstand in ein Becherglas
mit 700 g Eis gegossen. Es entstand ein fester Niederschlag, der sich beim Erwärmen auf etwas über
Zimmertemperatur in ein öl verwandelte. Dieses öl wurde in einen kleineren Kolben gegossen, aus dem
vermittels einer Vigreux-Kolonne Wasser und nicht in Reaktion getretenes Benzylchlorid abdestilliert wurden.
Durch Umkristallisieren des Rückstandes aus 70 °/<,igem
wäßrigem Äthanol wurde eine Ausbeute von 41 g reinen weißen Kristallen erhalten; F. = 49°C.
Claims (5)
1. Gegen Oxydation stabilisierte Formmasse aus praktisch gesättigten, Wasserstoffatome an tertiären
Kohlenstoffatomen aufweisenden Monoolefinpoly-
merisaten, enthaltend als Stabilisator 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch,
an Ruß mit einer Teilchengröße von höchstens 1000 Ä, im Gemisch mit 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch,
eines Thioäthers, der zwei aromatische Kerne aufweist, von denen mindestens einer an das
Schwefelatom über eine Methylengruppe gebunden ist und wobei die Anzahl der Kohlenstoffatome in
jedem der Reste des Thioäthers einschließlich seiner Substituenten höchstens dreißig beträgt.
2. Formmassen nach Anspruch 1, enthaltend als Olefinpolymerisat ein Homopolymerisat oder ein
Mischpolymerisat.
3. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend als Olefinpolymerisat Polyäthylen oder Polypropylen.
4. Formmasse nach Anspruch 1 bis 3, enthaltend als Thioäther Benzylphenylsulfid oder Dibenzylsulfid.
5. Formmasse nach Anspruch 1 bis 4, enthaltend als Thioäther eine Verbindung der angegebenen
Zusammensetzung, bei der mindestens einer der aromatischen Kerne eine sekundäre Aminogruppe
oder eine Hydroxylgruppe als Substituenten enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 340 938.
USA.-Patentschrift Nr. 2 340 938.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Prioritätsbeleg ausgelegt worden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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