DE1112727B - Verfahren zur Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff durch Erhitzen von Phosgen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff durch Erhitzen von PhosgenInfo
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Description
Es ist bereits verschiedentlich versucht worden, die Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff gemäß der
Gleichung
Verfahren zur Herstellung
von Tetrachlorkohlenstoff
durch Erhitzen von Phosgen
2 COCL = CO9+ CCL
durchzuführen.
So hat Stock über den Phosgenzerfall gemäß der vorgenannten Gleichung in der Zeitschrift für anorganische
allgemeine Chemie, 147, 245 [1925]; 195, 140 [1931], berichtet. Es gelingt hiernach jedoch
nicht, die Reaktionshemmung in Richtung C Cl4 durch Katalysatoren aufzuheben. Ebensowenig haben Fink
und Bonilla (Journal of Physical Chemistry, 37, 1135 [1933]) Erfolg gehabt. Es gelingt hiernach
weder durch Überleiten von Phosgen über Aktivkohle noch über mit Nickel-, Kupfer-, Kobalt-, Eisen(III)-
oder Chromsulfat präparierte Aktivkohle eine Bildung von Tetrachlorkohlenstoff zu erzielen.
Haszeldine und Iserson (J. Amer. ehem. Soc,
79, 5801 [1957]) berichten über die Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff nach der obigen Gleichung,
wobei Phosgen oder ein stöchiometrisches Gemisch von Kohlenoxyd und Chlor unter Druck mit PCl3
bzw. PCl5 in Gegenwart von Aktivkohle zur Reaktion
gebracht wird, die mit Eisen- und Nickelhalogeniden imprägniert sind. Als nachteilig bei diesem bekannten
Verfahren hat sich das Arbeiten mit Phosgen unter Druck wie auch die diskontinuierliche Arbeitsweise
erwiesen. Außerdem hält die Aktivkohle beim diskontinuierlichen Arbeiten Tetrachlorkohlenstoff zurück.
Weiterhin ist nachteilig, daß das Reaktionsprodukt nach der Destillation noch Phosphorverbindungen
enthält, wenn man das Produkt nicht wäscht. Schließlich ist die Anwesenheit flüchtiger Beimengungen
nachteilig, die nicht Produkte der Gleichung (1) sind. Auch ein weiteres bekanntes Verfahren
(deutsche Auslegeschrift 1048 896) zeigt ähnliche Nachteile. Bei diesem Verfahren wird mit Phosgen
unter Druck zwischen 30 und 500 Atm. gearbeitet und auf 300 bis 6000C unter Verwendung von
Friedel-Crafts-Chloridkatalysatoren (FeCl3, AlCl3,
BiCl3) erhitzt. Hierbei werden zwar Umwandlungen bis zu etwa 80% erzielt, doch verläuft die Reaktion
langsam, so daß sie als Arbeitsweise für die Praxis nicht in Betracht kommen kann. Zudem wird der gebildete
Tetrachlorkohlenstoff durch fraktionierte Destillation bei Drücken über einer Atmosphäre aus
dem Reaktionsprodukt abdestilliert. Hierzu kommt noch nachteilig das diskontinuierliche Arbeiten mit
Phosgen unter Druck.
Es wird nun ein Verfahren zur Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff durch Erhitzen von Phosgen in
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Oskar Glemser, Göttingen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Gegenwart von auf Aktivkohle in an sich bekannter Weise aufgebrachten Übergangsmetallen der V. bis
VIII. Gruppe des Periodensystems auf Temperaturen von etwa 250 bis etwa 6000C bei gewöhnlichem
Druck vorgeschlagen, welches die aufgezeigten Nachteile der bekannten Arbeitsweisen nicht besitzt.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Katalysatoren
noch Carbide des Bors, Siliciums, Titans, Zirkons, Mobs, Tantals und Vanadins einzeln oder im Gemisch
enthalten. Die Anwendung von stabilen Carbiden hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. In
manchen Fällen hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, vor oder beim Ingangsetzen der Reaktion,
etwa bei 375 bis 4000C, dampfförmigen Schwefelkohlenstoff
und/oder ein Schwefelchlorid zuzugeben. Hierdurch wird ein sicheres Anspringen der Reaktion
gewährleistet.
Die Menge der im Katalysator enthaltenen Carbide kann in weiten Grenzen schwanken. Wie sich
gezeigt hat, sind bereits verhältnismäßig geringe Mengen der Carbide wirksam. Beispielsweise haben
sich Katalysatoren als vorteilhaft erwiesen, die etwa 4 bis etwa 30 g Carbide auf 200 g Aktivkohle enthalten.
Als Übergangsmetalle der V. bis VIII. Gruppe sind besonders vorteilhaft solche, die in mehreren Wertigkeitsstufen
auftreten können. Beispielsweise können Vanadin, Molybdän und Wolfram in Betracht kommen,
die allein oder im Gemisch miteinander in unterschiedlichen Mengenverhältnissen angewandt
werden können.
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Claims (2)
- 3 4Man kann den Katalysator vor Ingangsetzen der Wasser gut benetzt. Man erhitzt die MischungReaktion, also vor dem Inberührungbringen mit 6 Stunden auf 120° C und reduziert hierauf im lang-Phosgen bzw. vor der Zufuhr von Schwefelkohlen- samen Wasserstoffstrom etwa 5 Stunden lang. Dannstoff und/oder Schwefelchlorid, einer Behandlung mit steigert man die Temperatur langsam auf 950 bisChlor, zweckmäßig unter Kühlung unterwerfen, was 5 1000° C und reduziert so lange, bis keine Spuren vonin manchen Fällen vorteilhaft sein kann. Wasser am Ende des Ofens mehr auftreten. ImBei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Wasserstoffstrom wird nun die Temperatur bis aufErfindung kann Phosgen als solches als Ausgangsgas Raumtemperatur gesenkt und danach Chlor unterangewandt werden; es sind aber auch Mischungen Kühlung der Reaktionsmasse über die Aktivkohle ge-von Phosgen und anderen Gasen, wie Stickstoff, io leitet. Nach Beendigung der Chlorierung erhitzt manKohlenoxyd und Chlor, möglich. An Stelle von fertig- den Reaktionsraum auf 370 bis 380° C und gibtgebildetem Phosgen kann auch ein Gemisch aus Schwefelkohlenstoff dampfförmig bis zur Bildung vonKohlenoxyd und Chlor angewandt werden, das vor- Schwefelchloriden zu. Danach beginnt man mit demteilhafterweise stöchiometrisch ist. Einleiten von Phosgen. Die StrömungsgeschwindigkeitDie Durchführung des Verfahrens gemäß der Er- 15 beträgt dabei 0,348 l/h, die Versuchsdauer 43 Stun-findung kann, wie oben angegeben, zweckmäßig in den 15 Minuten, die Ausbeute an Tetrachlorkohlen-einem Temperaturbereich zwischen etwa 250 und stoff 52%.etwa 600° C erfolgen. Die dabei mit besonderem Beispiel 2
Vorteil anzuwendenden Temperaturen richten sich inerster Linie nach der Natur und der Zusammen- 20 300 g Aktivkohle werden mit 186,9 g WO3 impräsetzung des angewandten Katalysators. So liegen bei- gniert, das in überschüssigem Ammoniak gelöst worspielsweise diese Temperaturen bei Wolfram ent- den ist. Sodann wird bei 125° C 6 Stunden lang erhaltenden Katalysatoren zwischen etwa 400 und etwa hitzt, anschließend zunächst 8 Stunden lang bei 5500C und bei Molybdän enthaltenden Kataly- 800° C, dann 4 Stunden lang bei 1070° C im Wassersatoren zwischen etwa 300 und etwa 450° C. 25 stoffstrom reduziert. Man läßt im WasserstoffstromMan kann bei der Durchführung des erfindungs- abkühlen und setzt 20 g Borcarbid zu. Hierauf wird gemäß vorgeschlagenen Verfahrens in verschiedener bei Zimmertemperatur chloriert und sodann zur Ein-Weise vorgehen, beispielsweise so, daß man das zur leitung der Reaktion dampfförmiger Schwefelkohlen-Anwendung kommende Ausgangsgas über oder durch stoff bis zur Bildung von Schwefelchloriden zugesetzt, den Katalysator leitet. Man kann das Verfahren aber 30 worauf mit der Einleitung von Phosgen begonnen auch als Schwebeverfahren durchführen, wobei man wird. Es wird dabei mit einer Strömungsgeschwindigdas Ausgangsgas dazu benutzt, um den Katalysator keit von 0,935 l/h gearbeitet. Die Dauer der Phosgenso aufzuwirbeln, daß er in der Schwebe gehalten Überleitung beträgt 40 Stunden, die Temperatur wird und die Reaktion unter Bildung von Tetrachlor- 500° C. Es wird eine Ausbeute von 59,8 % C Cl4 kohlenstoff abläuft. Dieser wird dann aus den ab- 35 erzielt.geführten Gasen in an sich bekannter Weise ab- Beispiel 3
geschieden.Die Geschwindigkeit der gemäß der Erfindung ver- Der Katalysator wird, wie im Beispiel 2 angegeben,wendeten Gase beim Überleiten über oder beim hergestellt. Dabei setzt man dem mit WasserstoffDurchleiten durch die vorgeschlagenen Substanzen 40 reduzierten Katalysator 20 g Titancarbid zu. Dannkann verschieden sein; sie kann z. B. zwischen etwa leitet man direkt Phosgen über den Kontakt. Durch0,1 und etwa 101 in der Stunde liegen. Vorteilhaft ist geringe TiCl4-Bildung wird nach kurzer Zeit dieeine Geschwindigkeit zwischen etwa 0,4 und etwa 11 Reaktion eingeleitet. Es wird mit einer Strömungs-in der Stunde. geschwindigkeit von 0,54 l/h gearbeitet. Die DauerDie Herstellung des Katalysators zur Durchführung 45 der Phosgenüberleitung beträgt 48 Stunden, diedes erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens Temperatur 39O0C. Es wird eine Ausbeute vonkann in verschiedener Weise erfolgen, etwa so, daß 46,5% CCl4 erzielt,der fertigen Aktivkohle das Carbid beigefügt wird .und dann eine Durchmischung erfolgt. Bei der Ver- BeispielWendung von sehr stabilen Carbiden, wie z.B. von 50 Der Katalysator wird, wie im Beispiel 2 angegeben,Borcarbid, ist es zweckmäßig, diese Carbide von vorn- hergestellt. Dabei werden nach der Reduktion mitherein in feinverteiltem Zustand der Metallverbin- Wasserstoff 30 g Siliziumcarbid zugegeben. Danndung zuzugeben, die anschließend zu Metall reduziert wird mit dem Einleiten von Phosgen begonnen. Unterwird. Auf diese Weise wird eine innige Vermischung anfänglich starker SiCl4-Bildung kommt die Entwick-der einzelnen Bestandteile des Kontaktes erzielt. 55 lung von CCl4 in Gang. Es wird mit einer Strömungs-Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäß vor- geschwindigkeit von 0,41 l/h gearbeitet. Die Dauergeschlagenen Verfahrens bestehen insbesondere darin, der Phosgenüberleitung beträgt 63 Stunden, diedaß man kontinuierlich bei normalem Druck arbeiten Temperatur 400° C. Es wird eine Ausbeute vonkann, wobei Ausbeuten bis zu 60%. erzielt werden 40,5% erzielt.können. 60 ρατρντατ^ριϊτϊρηρ·Aus dem erhaltenen Reaktionsprodukt kann man PATENTANSPRÜCHE.ohne weiteres durch fraktionierte Destillation reinen 1. Verfahren zur Herstellung von Tetrachlor-Tetrachlorkohlenstoff gewinnen. kohlenstoff durch Erhitzen von Phosgen in Gegen- _- . . . wart von auf Aktivkohle in an sich bekannter eispiel 65 Weise aufgebrachten Übergangsmetallen der V. bis 200 g Aktivkohle werden mit 4 g Borcarbid ge- VIII. Gruppe des Periodensystems auf Tempemischt und anschließend mit einer Lösung von 100 g raturen von etwa 250 bis etwa 600° C bei ge-Ammoniummolybdat [NH4)6Mo7O21 · 4H2O] in wohnlichem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß5 6die verwendeten Katalysatoren noch Carbide des setzen der Reaktion Schwefelkohlenstoff und/oderBors, Siliciums, Titans, Zirkons, Niobs, Tantals Schwefelchloride zugibt.und Vanadins einzeln oder im Gemisch enthalten. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- In Betracht gezogene Druckschriften:kennzeichnet, daß man vor oder bei dem Ingang- 5 Deutsche Auslegeschrift Nr. 1048 896.© 109 678/219 8. 61
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