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Selbsttätig arbeitendes Zahnradprüfgerät Die Erfindung bezieht sich
auf ein selbsttätig arbeitendes Zahnradprüfgerät, insbesondere zum Prüfen und Messen
von Zweiflankenwälzfehlern, Rundlauf-, Teilungs-, Zahndickenfehlern und Zahnlückenweitenfehlern
an verzahnten Teilen, bei dem ein wenigstens einen Meßtaster tragender Schlitten
periodisch auf den Prüfling zu- und von ihm wegbewegt wird. Es ist bereits eine
Reihe von Prüfgeräten bekannt, bei denen der Prüfling nach Durchführung einer Messung
von Hand oder mittels eines Hilfsmotors um eine Teilung weiterbewegt, dann zur Durchführung
der Messung vorübergehend stillgesetzt und schließlich erneut um eine Teilung weiterbewegt
wird. Damit brauchbare Ergebnisse erzielt werden, ist es erforderlich, das Weiterbewegen
des Prüflings um genau eine Teilung oder ein Vielfaches davon mit großer Präzision
vorzunehmen, weil sonst Meßfehler auftreten. Die absatzweise Bewegung des Prüflings
um genau eine Teilung erfordert einen erhöhten Zeitaufwand und geeignete Prüfgeräte,
auf die der Prüfling aufgenommen werden muß. Dies erschwert die Prüfung sehr großer
Teile und macht die Prüfung eingebauter Teile, wie Zahnräder, Kegelräder, Zahnstangen,
Schnecken und Schneckenräder, und die Prüfung von Verzahnungswerkzeugen im aufgespannten
Zustand auf Verzahnungsmaschinen unmöglich.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, dem Meßtaster beim Einfahren
in die Meßstellung und beim Ausfahren aus der Meßstellung eine solche zusätzliche
seitliche Bewegung durch ein besonders gestaltetes Getriebe zu erteilen, daß der
Meßtaster den Prüfling jeweils um etwa eine halbe Zahnteilung weiterbewegt. Für
die Prüfung sehr großer oder bereits eingebauter verzahnter Teile und auch für die
Prüfung von Teilen, die noch auf der Verzahnmaschine aufgespannt sind, oder für
die Prüfung eingespannter Verzahnungswerkzeuge ist dieser Vorschlag völlig unbrauchbar,
da der Prüfling durch den Meßtaster von Teilung zu Teilung weiterbewegt werden müßte.
Die hierbei auftretenden Kräfte können aber vom Meßtaster nicht übertragen werden.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, durch einen vom Prüfgerät getrennten
Antrieb aufeinanderfolgende Zähne zur Messung zur Verfügung zu stellen. Aber auch
bei kleineren, leicht drehbar angebrachten Prüflingen sind die vom Meßtaster auf
ihn für seine Weiterbewegung aufzubringenden Kräfte so groß, daß die Genauigkeit
der Messung nur gering sein kann. Überdies muß das Getriebe, das dem Meßtaster zusätzlich
zu seiner Bewegung auf den Prüfling zu und von ihm weg eine seitliche Bewegung zur
Weiterschaltung des Prüflings um etwa eine - halbe
Zahnteilung aufzwingt, demZ jeweiligen
Modul und der Zähnezahl der Verzahnung angepaßt werden, wozu eine große Anzahl von
teuren Wechselteilen für das Getriebe erforderlich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vollautomatisch arbeitendes
Prüfgerät mit hoher Meßgenauigkeit zu schaffen, das sowohl für kleine als auch für
sehr große Prüflinge geeignet ist. Dabei soll auch die Möglichkeit gegeben sein,
Zahnräder, Kegelräder, Zahnstangen, Schnecken und Schneckenräder, Schraubenräder
und Verzahnungswerkzeuge zu prüfen, wenn diese auf der Verzahnmaschine aufgespannt
oder bereits eingebaut sind. Weiter soll das Prüfgerät mit einfachsten hfitteln
den unterschiedlichen Moduln und Zähnezahlen der Prüflinge anpaßbar sein und die
Messung von Zweiílankenwälzfehlern, Rundlauf-, Teilungs-; Zahudickenfehlem und Zahnlückenweitenfehlem
. ges;tatten.
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Die gestellte Aufgabe wird ausgehend von einem Prüfgerät, bei dem
ein wenigstens einen Meßtaster tragender Schlitten periodisch auf den Prüfling geradlinig
-zu und von ihm weg bewegt wird, wobei die Bewegung des Schlittens oder Meßtasters
durch ein Meßgerät angezeigt und/oder registriert wird, erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Prüfling durch eine eigne Kraftquelie,'mit geringer Geschwindigkeit
angetrieben ist, daß wenigstens ein auf dem geradlinig hin- und herbewegten Schlitten
schwenkbar angeordneter Meßtaster beim Vorlauf des Schlittens vor Erreichen der
Meßstellung in eine Zahnlücke des Prüflings eingeführt und vom Prüfling über die
Meßstellung hinaus mitgenommen wird, während der Meßtaster eine Schwenkbewegung
ausführt, daß in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung des Meßtasters arbeitende
Schaltmittel vorgesehen sind, durch welche - der selbsttätig wirkende Antrieb zur
Erzeugung der geradlinigen Vor- und Rücklaufbewegung des Schlittens in Abhängigkeit
von
der Schwenkbewegung des Meßtasters gesteuert wird und daß Mittel vorgesehen sind,
durch die der Meßtaster beim Rücklauf des Schlittens um einen einstellbaren Winkel
zurückgeschwenkt wird, nachdem seine Tastspitze außer Eingriff mit der Verzahnung
des Prüflings gekommen ist.
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Der vor Erreichen der Meßstellung in eine Zahnlücke des vorzugsweise
pausenlos angetriebenen Prüflings eingeführte Meßtaster bzw. mehrere Meßtaster werden
vom Prüfling in die Meßstellung mitgenommen und über die Meßstellung hinaus weiter
geschwenkt. Beim Durchgang durch die Meßstellung wird die Messung ausgeführt und
danach durch den weiter schwenkenden Meßtaster der periodische Rücklauf und anschließende
Vorlauf des Schlittens eingeleitet. Während des Rücklaufs wird der Meßtaster so
weit im entgegengesetzten Sinne geschwenkt, daß ein Eingriff beim Vorlauf des Schlittens
in die nächste Zahnlücke gewährleistet ist.
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Weil der Rücklauf des Schlittens in dem Augenblick beginnt, in dem
der von einer eigenen Kraftquelle angetriebene Prüfling eine ganz bestimmte Stellung
erreicht hat, brauchen lediglich diejenigen Zeiten aufeinander abgestimmt zu werden,
die einerseits der Prüfling benötigt, bis er die nächste Zahnlücke zur Verfügung
gestellt hat, und die andererseits für den Vor- und Rücklauf des Schlittens erforderlich
ist. Diese Abstimmung braucht übrigens nicht sehr genau zu sein. Es genügt, wenn
sichergestellt ist, daß der Meßtaster vor der Meßstellung in die nächste Zahnlücke
eintritt und nicht etwa auf dem Zahnkopf des an der Messung beteiligten Zahnes auftrifft.
Ist der Meßtaster in die nächste Zahnlücke eingetreten, dann kann die Bewegung des
Prüflings beliebig sein. Man kann diese Bewegung beispielsweise unterbrechen, verlangsamen
oder mit ungleichförmiger Geschwindgkeit durchführen, weil der Rücklauf des Schlittens
erst dann eingeleitet wird, wenn der Prüfling schließlich seine Meßstellung erreicht
und überschritten hat. In den meisten Fällen wird man allerdings den Prüfling mit
Hilfe eines Getriebemotors pausenlos und mit konstanter Geschwindigkeit antreiben.
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Bei der Prüfung von Zahnrädern auf Verzahnungsrundlauffehler sowie
auf Zahndicken- und Zahnlückenweitenfehler erhält der Meßtaster zweckmäßig eine
als Meßkugel, Meßkeil oder Meßzahn ausgebildete Meßtasterspitze, die in die Zahnlücken
eingeführt wird. Zur Prüfung auf Rundlauf- und Zweiflankenwälzfehler wird die Meßtasterspitze
als Zahnsegment ausgebildet. In beiden Fällen wird die radiale Eindringtiefe des
Meßtasters in die Zahnlücken des Prüflings ausgewertet. Hierzu wird das Prüfgerät
in der Weise ausgebildet, daß auf dem Schlitten, dessen Bewegung in Richtung auf
den Prüfling durch einen Anschlag begrenzt ist, ein besonderer, den schwenkbaren
Meßtaster tragender Meßschlitten verschiebbar angeordnet ist, der von einer Feder
mit einstellbarem Meßdruck gegen den Prüfling bewegt und bei der Schwenkbewegung
des von dem sich vorzugsweise pausenlos bewegenden Prüfling mitgenommenen Meßtasters
vom Prüfling wegbewegt wird, und daß die hierbei auftretende Maximalentfernung des
Meßschlittens vom Prüfling mittels einer vorzugsweise kapazitiv arbeitenden elektrischen
Meßeinrichtung gemessen und registriert wird. Der vor Erreichen der Meßstellung
in den Prüfling eingeführte Meßtaster wird hierbei über den
»hohen Punkt« geführt,
der dann erreicht ist, wena die Drehachsen des Prüflings und des Meßtasters und
die Meßtasterspitze auf einer geraden Linie liegen. Der Meßschlitten bewegt sich
daher zunächst vom Prüfling weg, bis der »hohe Punkt«, das ist die Meßstellung,
erreicht ist, und dann wieder auf den Prüfling zu. Die Aufzeichnung dieser Meßschlittenbewegung
ergibt eine eingipfelige Kurve für jede ausgemessene Zahnteilung, und die Abweichungen
benachbarter Maximalwerte untereinander sind ein Maß für die Teilungs- und Wälzfehler
sowie für die Zahndicken- und Zahnlückenweitenfehler, während die Abweichung der
Extremwerte innerhalb dieser Maximalwertereihe ein Maß für den Rundlauffehler darstellt.
Für eine hochwertige Messung ergeben sich folgende Forderungen: Die Messung soll
besonders genau, schnell und möglichst trägheitslos sein; es soll mit möglichst
geringen Meßdrücken gearbeitet werden, und die Meß ergebnisse sollen selbsttätig
fortlaufend registriert werden. Diesen Forderungen genügt die erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch, daß auf dem Meßschlitten als Teil der elektrischen Meßeinrichtung ein Kondensatorbelag
fest angeordnet ist, dessen Abstand von einem auf dem periodisch bewegten Schlitten
fest angeordneten zweiten Kondensatorbelag infolge der Bewegung des Meßschlittens
veränderlich ist, und daß die Bewegung des Meß schlittens über die Abstandsänderung
der Kondensatorbeläge und die dadurch eintretende Kapazitätsänderung in an sich
bekannter Weise in einer Überlagerungsschaltung elektrisch ausgewertet wird.
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Anstatt des vorerwähnten kapazitiv arbeitenden Meßwerkes läßt sich
ebensogut ein induktiv arbeitendes Meßwerk verwenden. An die Stelle der Kondensatoren
treten dann Induktionsspulen veränderlicher Induktion. Es war gesagt worden, daß
die durch das Meßwerk ausgewerteten Meßergebnisse registriert werden. Ebensogut
können die Meßergebnisse aber auch als Einzelwerte angezeigt oder in Form von Tonfrequenzen
hörbar gemacht und gegebenenfalls aufgenommen werden. Schließlich lassen sich die
erhaltenen Meßwerte auch als Regelgrößen für einen selbsttätigen Regler verwenden,
durch den beispielsweise die an einem Verzahnungswerkzeug einer in Betrieb befindlichen
Verzahnungsmaschine fest stellten Werkzeugfehler laufend auskorrigiert werden, so
daß das erzeugte Werkstück nicht mit den Werkzeug- und Maschinenfehlern der erzeugenden
Maschine behaftet ist.
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Nach Überschreiten der Meßstellung muß der Meßtaster außer Eingriff
mit dem Prüfling gebracht und dann in die nächste Zahnlücke des sich pausenlos weiterbewegenden
Prüflings eingeführt werden.
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Hierzu muß der den Meßschlitten mit dem Meßtaster tragende Schlitten
zurückgefahren und anschließend wieder vorgefahren werden. Es hat sich als zweckmäßig
erwiesen, daß der schwenkbare Meßtaster nach Überschreiten der Meßstellung einen
elektrischen Schalter betätigt, wodurch die Rücklaufbewegung des periodisch hin-
und herbewegten Schlittens eingeleitet wird. Weiter ist an einem ortsfesten Teil
des Gerätes ein einstellbarer Anschlag vorgesehen, gegen den beim Rücklauf des Schlittens
das eine Ende eines auf dem Schlitten drehbar gelagerten Hebels anschlägt, dessen
anderes Ende mit dem Meßtaster gelenkig verbunden ist, so daß der Meß taster, nachdem
er außer Eingriff mit der Verzahnung
des Prüflings gekommen ist,
im entgegengesetzten Sinne wie bei der Mitnahme durch den Prüfling geschwenkt wird,
wobei der vom Meßtaster betätigte elektrische Schalter erneut betätigt wird und
dadurch die Vorlaufbewegung des Schlittens einleitet. Um sicherzustellen, daß der
Meßtaster um einen solchen Winkel zurückgeschwenkt wird, daß seine Spitze beim Vorlauf
des Schlittens in die nächste Zahnlücke eindringen kann, ist vorgesehen, daß auf
das zur Anlage an den einstellbaren Anschlag kommende Ende des Hebels eine Feder
einwirkt, welche nach Einleitung der durch den Rücklauf des Schlittens verursachten
Schwenkbewegung des Meßtasters diesen bis zu einem durch eine Stellschraube einstellbaren
Winkelanschlag nach Art eines Kippschalters schwenkt.
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Für die periodische Hin- und Herbewegung des Schlittens können zwei
durch den vom Meßtaster betätigten Schalter wechselweise einschaltbare Elektromagnete
vorgesehen sein, deren gemeinsamer, durch Magnetkräfte hin- und herbewegbarer Anker
mit dem Schlitten verbunden ist. Zweckmäßig ist es hierbei, wenn ein Teil des Ankers
als Kolben ausgebildet wird, der in einem Dämpfungszylinder hin-und herbewegt wird,
so daß die Bewegungen des Schlittens zügig und stoßfrei erfolgen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines
Pnigerätes nach der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.
1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1, F i g. 4 einen als Zahnsegment
ausgebildeten Meßtaster, F i g. 5 einen als Meßzahn ausgebildeten Meßtaster und
Fig. 6 ein Schaltschema für die Schaltung der Elektromagnete des Gerätes nach F
i g. 1.
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Bei der gezeichneten Ausführungsform des Prüfgerätes ist der als
Zahnrad dargestellte Prüfling mit 1 bezeichnet. Das zu prüfende Zahnrad wird von
einer eigenen, nicht dargestellten Antriebseinrichtung in Pfeilrichtung angetrieben,
und zwar vorzugsweise pausenlos und mit konstanter Geschwindigkeit.
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In eine Zahnlücke des Prüflings 1 greift ein Meßtaster 2 mit einer
als Kugel 3 ausgebildeten Meßtasterspitze ein. An die Stelle dieses Meßtasters 2
können wahlweise auch Meßtaster 2' und 2" nach den F i g. 4 und 5 treten, die eine
als Zahnsegment 3' bzw. als Meßzahn 3" ausgebildete Meßtasterspitze aufweisen. Je
nach Art der Messungen kommen auch beliebige andere Formen der Meßtasterspitze in
Frage.
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Das eigentliche Prüfgerät ist unabhängig vom Prüfling 1 und weist
auf einer Grundplatte 4 einen längsverschiebbaren Schlitten 5 auf. Zur Führung des
Schlittens 5 dienen Rollenführungen 6. Mit dem Schlitten 5 ist ein stabförmiger
Anker 7 verbunden, der durch zwei auf der Grundplatte 4 hintereinander angeordnete
Elektromagnete 8 und 9 in Richtung des Doppelpfeiles hin- und herbewegt werden kann
und dadurch den Schlitten 5 auf den Prüfling 1 zu und von ihm weg bewegt. Die vordere
Grenzlage des Schlittens 5 ist durch eine an der Vorderkante der Grundplatte 4 angebrachte
Begrenzungsleiste 11 festgelegt. Damit beim wechselweisen Einschalten der
Elektromagnete
8 und 9 die Bewegungen des Schlittees 5 zügig und stoßfrei erfolgen, ist ein Teil
des Ankers 7 zu einem Kolben 12 ausgebildet, der sich in einem auf der Grundplatte
4 befestigten Zylinder 13 hin- und herbewegt. Die hierbei vom Kolben 12 verdrängte
Luft kann durch enge Bohrungen 14 und 15 in den Zylinder nur langsam ein- bzw. aus
ihm ausströmen, wodurch die gewünschte Dämpfung der Bewegung des Schlittens 5 erzielt
wird.
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Auf dem Schlitten 5 ist ein Meßschlitten 16 leicht verschiebbar gelagert,
wozu parallel zu den Rollenführungen 6 des Schlittens 5 angeordnete Rollenführungen
17 vorgesehen sind. Der Meßschliften 16 wird durch eine sich gegen ihn und den Schlitten
5 abstützende Feder 18, deren Vorspannkraft mittels einer Schraube 19 einstellbar
ist, dauernd in Richtung des Prüflings 1 gedrückt. Der Meßschlitten trägt den Meßtaster2,
der um eine mittels Kugellager 21 im Meßschlitten 16 drehbar gelagerte senk rechte
Achse 20 schwenkbar ist. In der vordersten Stellung des Schlittens 5, in der dieser
gegen die Begrenzungsleiste 11 anschlägt, greift die als Kugel 3 ausgebildete Meßtasterspitze
in eine Zahnlücke des Prüflings ein, wie in Fig. 1 dargestellt ist. Die Feder 18
liefert dabei den durch die Schraube 19 einstellbaren Meßdruck, mit dem die Meßtasterspitze
3 an den Zahnflanken des Prüflings zur Anlage kommt.
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Durch die Bewegung des Prüflings 1 in der eingezeichneten Pfeilrichtung
wird die Meßtasterspitze 3 mitgenommen und der Meßtaster 2 entgegen dem Uhrzeigersinne
geschwenkt. Dabei wird der Meßschlitten 16 von der Feder 18 zunächst ganz nach vora
auf den Prüfling 1 zu verschoben, wenn die Meßtasterspitze 3 in der gestrichelt
eingezeichneten ausgeschwenkten Lage in eine Zahnlücke des Prüflings 1 eingreift.
Im Verlauf der Schwenkbewegung des Meßtasters 2 bis in die ausgezogen gezeichnete
Stellung der Fig. 1 bewegt sich dann der Meßschlitten 16 vom Prüfling weg und nach
Überschrei ten dieses sogenannten »hohen Punktes« wieder auf den Prüfling 1 zu.
Der »hohe Punkt« ist dann erreicht, wenn der Mittelpunkt des Zahnrades, die Schwenkachse
20 des Meßtasters 2 und die Meßtasterspitze 3 auf einer geraden Linie liegen, die
in F i g. 1 als strichpunktierte Linie 21 angedeutet ist.
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Maximalentfernung des Schlittens 16 vom Prüfling 1 beim Durchgang
durch den »hohen Punkt« ist die auszumessende Größe. Die Unterschiede in den Maximalentfernungen
beim Ausmessen der einzelnen Zahnlücken sind ein Maß für die Verzahnungsfehler des
Prüflings 1. Um diese Maximalentfernungen des Meßschlittens 16 festzustellen, ist
auf dem Meßschlitten 16 ein Kondensatorbelag 22 fest ange ordnet, der mit einem
ihm gegenüberliegenden Kondensatorbelag 23, der am Schlitten 5 befestigt ist, zusammenarbeitet.
Die Relativbewegungen des Meßschlittens 16 gegenüber dem in seiner vordersten Stellung
festgehaltenen Schlitten 5 erzeugen Abstandsänderungen der Kondensatorbeläge 22
und 23 und damit Kapazitätsänderungen des aus den beiden Kondensatorbelägen gebildeten
Kondensators. Diese Kapazitätsänderungen werden in einer an sich bekannten Überiagerungsschaltung
ausgewertet, indem sie nach Umwandlung in eine Frequenz mit einer einstellbaren
Festfrequenz verglichen und nach Verstärkung und Umwandlung in Strom- oder Spannungswerte
angezeigt, registriert oder, in Tonfrequenzen umgewandelt, hörbar gemacht werden.
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Nachdem der Meßtaster Z auf die beschriebene Weise zur Ausmessung
einer Zahnlücke gedient hat und den »hohen Punkt« überschritten hat, wird der Schlitten
5 und mit ihm der Meßschlitten 16 durch Einschaltung des Elektromagnets 9 zurückgezogen
und anschließend durch Einschaltung des Elektromagnets 8 wieder nach vorn bis zur
Begrenzungsleiste 11 vorgeschoben. Dabei wird während der Rücklaufbewegung durch
die nachstehend beschriebene Einrichtung der Meßtaster 2 in die gestrichelt eingezeichnete
Lage seitwärts geschwenkt, so daß er mit seiner Spitze 3 beim Vorlauf des Schlittens
5 in die nächstfolgende Zahnlücke des Prüflings eingreift.
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Die Einschaltung der Elektromagnete 8 und 9 wird durch den durch
die Mitnahme seitens des Prüflings geschwenkten Meßtaster 2 direkt gesteuert.
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Dazu ist auf der Nabe des Meßtasters 2 ein Nocken 24 angeordnet, der
nach Überschreiten des »hohen Punktes« den schematisch angedeuteten Schalter 25
betätigt (vgl. hierzu das Schaltschema F i g. 6), wodurch der Elektromagnet9 eingeschaltet
wird und den Schlitten 5 zurückbewegt.
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An der Nabe des Meßtasters 2 ist weiterhin ein seitlicher Fortsatz
26 angeordnet, der in das gabelförmige Ende 27 eines auf dem Schlitten 5 schwenkbar
gelagerten zweiarmigen Hebels 28 eingreift. Bei der Rücklaufbewegung des Schlittens
5 schlägt das andere Ende 29 des zweiarmigen Hebels 28 gegen einen auf der Grundplatte
4 einstellbar befestigten Anschlag 30. Dadurch wird der zweiarmige Hebel 28 entgegen
dem Uhrzeigersinn geschwenkt und infolgedessen der Meßtaster aus der ausgezogen
gezeichneten Lage in die gestrichelt gezeichnete Lage seitwärts geschwenkt. Auf
das Ende 29 des Hebels 28 wirkt eine Feder 31, die dafür sorgt, daß der Hebel 28
nach Einleitung der Schwenkbewegung durch Anstoßen am Anschlag 30 so weit geschwenkt
wird, daß der Meßtaster 2 zur Anlage an eine Stellschraube 32 kommt, mit der der
gewünschte Winkelausschlag des Meßtasters einstellbar ist. Der Hebel 28 und die
Feder 31 wirken hierbei nach Art eines Kippschalters zusammen.
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Durch die soeben beschriebene Schwenkbewegung des Meßtasters 2 beim
Rücklauf des Schlittens 5 wird durch den Nocken 24 auf der Nabe des Meßtasters 2
der Schalter 25 erneut betätigt und dadurch nunmehr der Elektromagnet 9 abgeschaltet
und der Elektromagnet 8 eingeschaltet, so daß der Schlitten 5 wieder nach vorn bewegt
wird. Bei der nun folgenden Mitnahme des Meßtasters 2 durch den Prüfling wiederholt
sich der eingangs beschriebene Vorgang, wonach sich der Meßschlitten 16 zunächst
vom Prüfling entfernt, bis der »hohe Punkt« erreicht ist, und dann wieder auf den
Prüfling zu bewegt wird.
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Die hierbei auftretende Kapazitätsänderung im Kondensator 22/23 ergibt
nach Auswertung durch das elektrische Meßgerät eine eingipfelige Kurve, deren Maximalwert
den gewünschten Meßwert für die betrachtete Zahnlücke darstellt.
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In Fig.3 ist ein Querschnitt durch die beiden Kondensatorbeläge 22
und 23 dargestellt. Die beiden Kondensatorbeläge sind kammartig ausgebildet und
greifen ähnlich wie bei einem Drehkondensator ineinander. Die kapazitiv arbeitende
elektrische Meßeinrichtung besteht in bekannter Weise aus einem Schwingkreis, dessen
Frequenz von der Kapazitätsänderung des Kondensators 22/23 abhängig ist. In einem
zweiten Schwingkreis wird eine einstellbare
Festfrequenz erzeugt. Die von den beiden
Schwingkreisen erzeugten Frequenzen werden in einer Mischstufe zu einer Oberlagerungsfrequenz
überlagert, anschließend in einem Verstärker verstärkt, dann in einem Meßwertumwandler
in Strom- und Spannungswerte umgewandelt und schließlich an einem Meßinstrument
angezeigt oder durch ein Registriergerät aufgezeichnet oder mittels eines Lautsprechers
hörbar gemacht, gegebenenfalls zur Aufnahme auf Tonband.
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Im einzelnen ergeben sich die zu schützenden Merkmale aus den Patentansprüchen.
Darüber hinaus in den Zeichnungen dargestellte Einzelheiten sollen nur zur besseren
Erläuterung dienen, sie bilden keinen Teil der Erfindung.
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Die beschriebene Ausführungsform ist nur ein Beispiel dafür, wie
der Erfindungsgedanke verwirklicht werden kann. Die Erfindung umfaßt vielmehr alle
im Rahmen des Könnens eines Fachmannes liegenden weiteren Ausführungsformen, in
denen der in den Patentansprüchen zum Ausdruck kommende Grundgedanke der Erfindung
konstruktiv verwertet wird.