DE1180478B

DE1180478B - Getrennte Brennkammern fuer Muell- und einen Hilfsbrennstoff aufweisender Dampferzeuger

Info

Publication number: DE1180478B
Application number: DEM56317A
Authority: DE
Inventors: Leonhart Beisser; Dipl-Ing Max Michaelis; Eberhart Papst
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1963-03-30
Filing date: 1963-03-30
Publication date: 1964-10-29

Description

Getrennte Brennkammern für Müll- und einen Hilfsbrennstoff aufweisender Dampferzeuger Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen getrennte Brennkammern für Müll- und einen Hilfsbrennstoff aufweisenden Dampferzeuger, bei dem die Rauchgase der beiden Brennkammern erst nach getrennter Abkühlung zusammengeführt werden, um dann anschließend durch gemeinsame Heizflächen zu strömen.
Es sind mit getrennten Müll- und Hilfsbrennstofffeuerungen ausgerüstete Dampfkesselanlagen bekannt, bei denen die beiden Rauchgaszüge so angeordnet sind, daß in nachteiliger Weise Müll-Flugasche auch in die Züge der Hilfsbrennstoff-Rauchgase gelangt, wodurch die meist in diesen Zügen befindlichen Berührungsheizflächen stark verschmutzen. Solche Verschmutzungen führen zu schlechten Wärmeübergangsverhältnissen und damit zu einer Verringerung des Wirkungsgrades der betreffenden Dampferzeugungsanlagen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Rauchgasführung durch an sich bekannte Mittel so auszubilden, daß der Strom der Hilfsbrennstoff-Rauchgase von oben in den Strom der Müll-Rauchgase einmündet. Ein wesentlicher Vorteil dieser Anordnung besteht darin;' daß die Müllasche nicht in den Rauchgaszug der Hilfsbrennstoff-Rauchgase fallen kann. Hierbei wird als besonders zweckmäßig vorgeschlagen, die Hilfsbrennstoff-Rauchgase durch einen Abwärtszug in einen darunterliegenden, vorzugsweise senkrecht Barunterliegenden Abwärtszug der Müll-Rauchgase einzuführen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Endüberhitzer im Strom der Hilfsbrennstoff-Rauchgase, und zwar vor deren Einmündung in den Strom der Müll-Rauchgase angeordnet, so daß dieser überhitzer mit Sicherheit vor schädlichen Ablagerungen von Müllascheteilchen bewahrt wird. Der an dieser Stelle vorgesehene Endüberhitzer bringt auch noch den Vorteil, die mit etwa 1200° C die Hilfsbrennstoffkammer verlassenden Rauchgase auf Temperaturen unter 900° C herunterzukühlen, wodurch diese so gekühlten Rauchgase bei ihrer Vermischung mit den aus der Müll-Brennkammer austretenden, ebenfalls maximal 900° C aufweisenden Rauchgasen bei den Müll-Flugascheteilchen die bei höheren Wärmegraden auftretende nachteilige Klebrigkeit und Anhafteigenschaften nicht aufkommen lassen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Abwärtszuges für die Müll-Rauchgase, möglichst senkrecht unter dem die Hilfsbrennstoff-Rauchgase führenden Abwärtszug, ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Rohrwände dieser beiden Züge in gerader Verlängerung auszuführen, was hinsichtlich der Raumverhältnisse und der aufzuwendenden Baukosten sehr günstig ist. Außerdem ist hierbei besonders vorteilhaft, daß sich ein eindeutiger Wasserumlauf unabhängig davon ergibt, welche der beiden Feuerungen gerade in Betrieb ist.
Schließlich wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Brennkammer für den Hilfsbrennstoff oberhalb und möglichst senkrecht über der den Müll verarbeitenden Brennkammer anzuordnen, wodurch sich wieder der Vorzug ergibt, daß die Rohrwände der beiden Brennkammern in einer Flucht liegen können, d. h., daß die Rohrwände der unteren Brennkammer in ihrer Verlängerung die Rohrwände der oberen Brennkammer bilden, was baulich leicht auszuführen ist.
Als Hilfsbrennstoff, der vorwiegend zur Regelung der Heißdampftemperatur dient, ist vorzugsweise öl, Gas oder Kohlenstaub oder ein anderer, möglichst hochwertiger Brennstoff zu wählen. Für die Rauchgas-Kühltemperatur an der Mischstelle ist der Wert von 900° C nur beispielsweise genannt; er ist nach den jeweiligen Ascheeigenschaften des gerade zur Verbrennung kommenden Mülls einzurichten.
Weitere Eizelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in schematischer Schnittdarstellung eines Dampferzeugers veranschaulicht, und zwar ist mit 1 die Müllbrennkammer benannt, in der der bei 2 zugeführte und . auf dem Rost 3 lagernde Müll zur Verbrennung gelangt. über der Müllbrennkammer 1 befindet sich die von dieser Kammer getrennte Brennkammer 4 für den Hilfsbrennstoff, der durch angedeutete Düsen 5 dieser Kammer zugeführt wird. Die aus der Kammer 4 austretenden Rauchgase gelangen in den Abwärtszug 6 und durchströmen sogleich den in diesem Teil des Zuges untergebrachten Endüberhitzer 7, der eine Herabsetzung der vorher etwa 1200° C betragenden Rauchgastemperatur auf etwa 900° C bewirkt. In Fortsetzung des Abwärtszuges 6 schließt sich an diesen Zug nach dem Endüberhitzer 7 der ebenfalls abwärts gerichtete Rauchgaszug 8 an, in dessen oberen Teil die die Müllbrennkammer 1 verlassenden Rauchgase eintreten und zusammen mit den von oben kommenden Hilfsbrennstoff-Rauchgasen in Richtung nach unten weitergeleitet werden. Auf diese Weise kann der. Rauchgaszug 6 und der Endüberhitzer 7 mit Sicherheit frei von schädlichen Ascheansätzen gehalten werden, auch wenn die Brennkammer 4 nicht in Betrieb ist. Ebenso ist der Rauchgaszug 8 leicht vor Schmutzansätzen zu bewahren, wenn er nur Wand- oder nicht dargestellte Schottenheizflächen aufweist. In der Barunterliegenden Kammer 9 erfolgt eine Abscheidung von Flugascheteilchen, die bei 14 ausgetragen werden.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Brennkammer 4 senkrecht über der Müllbrennkammer 1 können deren Rohrwände 11' und 11 in einer durchgehenden Flucht verlegt werden, was auch in vorteilhafter Weise für die Rohrwände 12',12 und 13' und 13 des Abwärtszuges 6 bis 8 gilt. Mit 14 ist ein im Aufwärtszug 15 liegender Vorüberhitzer bezeichnet, während bei 16,17 und 18 Wasservorwärmer angedeutet sind. Bei 19 strömen die gemischten Abgase zum Kamin oder zu einer Entstaubungsanlage ab. Die eingezeichneten Pfeile veranschaulichen die einzelnen Strömungseinrichtungen der getrennten Rauchgasströme, die sich im Abwärtszug 8 vereinen und gemeinsam dann die anderen Berührungsheizflächen 14 und 16 bis 18 durchströmen.

Claims

Patentansprüche: 1. Dampferzeuger mit getrennten Brennkammern für Müll- und einen Hilfsbrennstoff, bei dem die Rauchgase der beiden Brennkammern erst nach getrennter Abkühlung zusammengeführt werden, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Rauchgasführung durch an sich bekannte Mittel so ausgebildet ist, daß der Strom der Hilfsbrennstoff-Rauchgase von oben in den Strom der Müll-Rauchgase einmündet.
2. Dampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endüberhitzer (7) im Strom der Hilfsbrennstoff-Rauchgase, und zwar vor deren Einmündung in den Strom der Müll-Rauchgase, angeordnet ist.
3. Dampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsbrennstoff-Rauchgase durch einen Abwärtszug (6) in einen senkrecht darunterliegenden Abwärtszug (8) der Müll-Rauchgase eingeführt werden.
4. Dampferzeuger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwände (12, 13) des unteren Abwärtszuges (8) in ihrer Verlängerung die Rohrwände (12',13') des oberen Abwärtszuges (6) bilden.
5. Dampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (4) für den Hilfsbrennstoff oberhalb, vorzugsweise senkrecht über der Brennkammer (1) für den Müll angeordnet ist.
6. Dampferzeuger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwände (11,12) der unteren Brennkammer (1) in ihrer Verlängerung die Rohrwände (11',12') der oberen Brennkammer (4) bilden.