DE1176964B - Revolverstanze - Google Patents
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Description
- Revolverstanze Die Erfindung betrifft eine Revolverstanze, bestehend aus einem im Maschinenoberteil drehbar gelagerten oberen Revolverteller und einem im Maschinenunterteil gleichachsig mit diesem gelagerten unteren Revolverteller, die über ein Getriebe einander lagemäßig zugeordnet und in Arbeitsstellung schwenkbar sind, sowie mit einem auf die Dicke des Stanzgutes einstellbaren Abstreifer am Stanzwerkzeug. Bei diesen bekannten Revolverstanzen ist der Abstand zwischen dem unteren und oberen Revolverteller konstant. Der Abstand entspricht der größten zu verarbeitenden Werkstoffdicke. Liegt die Werkstoffdicke unter diesem größten Abstand, entsteht der Nachteil, daß sich das gestanzte Material beim Herausziehen des Werkzeugstempels aufbiegt. Hierbei entstehen Beanspruchungen, die sich ungünstig auf das Werkzeug und dessen Führung auswirken und damit den eigentlichen Stanzvorgang verschlechtern. In der Regel sind Revolverstanzen dieser Bauart mit starren Abstreifern für jede Werkzeugstation ausgerüstet. Es sind aber auch Konstruktionen bekannt, bei denen dieser Mangel dadurch vermieden ist, daß jede Werkzeugstation mit einem besonderen einstellbaren Abstreifer versehen ist. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß die Verstellung oder Einstellung jeder Werkzeugstation auf die Werkstoffdicke einzeln vorgenommen werden muß, was zeitraubend und ungenau ist.
- Die Erfindung besteht darin, daß unter dem oberen Revolverteller ein Niederhalte- und Abstreifteller mit Abstreifern angeordnet ist, der mit seiner Führungssäule axial in der Achse des oberen Revolvertellers verschiebbar und gegen Verdrehung gesichert geführt ist, der Bewegung des Stanzwerkzeuges vorauseilt und das Stanzgut so lange niederhält, bis das Stanzwerkzeug aus dem Stanzgut entfernt ist. Die Erfindung bietet den Vorteil, daß sich der Niederhalter und Abstreifer auf verschiedene Dicken des Stanzgutes selbsttätig einstellen kann. Hierbei wird der Werkstoff vor dem Stanzen bereits niedergehalten und bleibt in dieser Lage, bis das Stanzwerkzeug aus dem Stanzgut herausgezogen ist. Es werden also einseitige Beanspruchungen des Werkzeuges und seiner Führung vermieden, so daß sich der Verschleiß der Werkzeuge verringert. Auch wird die Bedienung der Revolverstanze deshalb erheblich erleichtert, weil der Bedienungsmann weniger Sorgfalt auf die Beobachtung des Stanzgutes aufwenden muß. Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung sind zwischen dem oberen Revolverteller und dem Niederhalte- und Abstreifteller Federelemente angeordnet. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Niederhalte- und Abstreifteller mittels eines Exzenters verschiebbar. Ein zur Erzeugung der Abstreifkraft dienendes vorgespanntes Federnpaket ist in einer Ausnehmung der Führungssäule eingebaut, und zwar derart, daß das Federnpaket einerseits gegen den Exzenter und andererseits gegen den Niederhalte- und Abstreifteller wirkt. Zur übertragung der Exzenterkraft ist weiterhin erfindungsgemäß ein Stößel in der Führungssäule verschiebbar angeordnet, dessen Zapfen mit seinem unteren Ende in einer weiteren Ausnehrnung dieser Säule geführt ist und im oberen Teil mit dieser Säule einen freien Ringraum zur Aufnahme der Federn bildet.
- Bei Revolverstanzen, bei denen als Antrieb des Werkzeugstößels ein Kniehebelsystem mit Zugstange dient, ist erfindungsgemäß an der Zugstange eine schiefe Führungsebene vorgesehen, die über eine Rolle ein Heben und Senken des Niederhalte- und Abstreiftellers bewirkt, wobei zwischen dem oberen Revolverteller und dem Niederhalte- und Abstreifteller Federn zur Erzeugung der Abstreifkraft angeordnet sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß sie eine konstruktiv sehr einfache Lösung zum Antrieb des Niederhalte- und Abstreiftellers darstellt.
- Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt A b b. 1. die Schnittansicht des Revolvertellers mit den Antriebsorganen, wobei als federndes Organ ein Tellerfedempaket dient, das in der Führungssäule des oberen Revolvertellers angeordnet ist, und A b b. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem das federnde Organ zwischen dem oberen Revolverteller und dem Niederhalte- und Abstreifteller angeordnet ist. Der obere Revolverteller 1 und der untere Revolverteller 2 sind mit ihren Achsen 3 bzw. 4 im Maschinengestell oder Werkzeughalter 5 drehbar gelagert.
- In dem oberen Revolverteller 1. sind die Stempelhalter 6 verschiebbar angeordnet, die in Stanzstellung mit dem Maschinenstößel ? gekuppelt sind und von diesem zum Stanzen nach unten bewegt und bei der Aufwärtsbewegung den Stempelhalter 6 mit dem darin befestigten Stanzstempel10 wieder aus dem gestanzten Blech herausziehen.
- Der zwangläufig gesteuerte Niederhalte- und Abstreifteller 8 ist mit seiner Führungssäule 9 in der Achsbüchse 3 des oberen Revolvertellers 1 verschiebbar angeordnet. Die Bewegung des Niederhalte- und Abstreiftellers 8 zum Aufsetzen auf den zu stanzenden Werkstoff erfolgt gegenüber dem eigentlichen Stanzstempel 10' bzw. 10", der im Stempelhalter 6 befestigt ist, voreilend. Der Niederhalte- und Abstreifteller 8 wird z. B. durch einen Exzenter 15 auf der Antriebswelle 25 oder ein Hebelgetriebe, welches mit dem Antrieb 16 für den Stößel 7 gekuppelt ist, betätigt. Die Bewegung des Abstreiftellers 8 kann auch hydraulisch oder pneumatisch erfolgen.
- Die Niederhalte- bzw. Abstreifkraft wird einem Kraftspeicher, z. B. einem in der Führungssäule 9 eingebauten, vorgespannten Tellerfedernpaket 11, entnommen, dessen Druckkraft so bemessen ist, daß damit die maximal erforderlichen Abstreifkräfte erreicht werden.
- Die Wirkung der Federn 11 beruht darauf, daß sie zwischen dem Stößel 26 mit dem Stößelkopf 27 und der Führungssäule 9 angeordnet sind und der Stößel in der Säule 9 verschiebbar gelagert ist, wobei der Stößelzapfen 28 an seinem unteren Ende in der Ausnehmung 29 geführt ist.
- An Stelle des Tellerfedernpaketes 11 können auch andere Kraftspeicher wie z. B. Schraubenfedern, Ringfedern oder Federn aus Gummi und gummiartigen Kunststoffen und auch komprimierbare Gase in geeigneten Druckzylindern zur Anwendung kommen. Der Kraftspeicher 11 kann auch an einer anderen Stelle der Übertragungsmechanik für die Betätigung des Niederhalte- und Abstreiftellers 8 angeordnet werden.
- Die Wirkung des Niederhalte- und Abstreiftellers 8 erfolgt in der Weise, daß - wenn der Stanzvorgang ausgelöst wird - der Teller dem Stempelhalter 6 bzw. dem Stanzstempe110 vorauseilt, wobei die in den Niederhalte- und Abstreifteller 8 eingebauten eigentlichen Abstreifer 14 sich auf den zu stanzenden Werkstoff aufsetzen. Dabei wird der Kraftspeicher 11 über die Vorspannung hinausgehend gespannt. Gleichzeitig führt der Stempelhalter 6 mit dem Stanzstempel 10' bzw. 10" den Stanzvorgang durch. Während der Aufwärtsbewegung des Stempelhalters 6 mit dem Stempel 10' verbleiben die Abstreifer 14 zunächst so lange auf dem gestanzten Werkstoff, bis das Federnpaket 11 wieder bis auf die Vorspannung entspannt ist. Dadurch, daß der Niederhalte- und Abstreifteller 8 bzw. die Abstreifer 14 durch die Federspannung auf dem gestanzten Werkstoff aufliegen, wird der Stanzstempel 10 ohne Anheben oder Hochziehen des Stanzgutes aus diesem herausgezogen.
- Da der Niederhalte- und Abstreifteller 8 durch das Zwischenschalten des Kraftspeichers 11 nicht kraftschlüssig mit dem Bewegungsmechanismus verbunden ist, sind Federn 12 vorgesehen, die den Abstreifteller 8 wieder in seine Ausgangsstellung zurückbringen. Die Federbolzen 13 übernehmen gleichzeitig die Führung des Abstreiftellers 8 gegen Verdrehung zum oberen Revolverteller 1.
- Eine andere Lösung im Sinne der Erfindung ist in A b b. 2 dargestellt.
- Der zwangläufig gesteuerte Niederhalte- und Abstreifteller 8 ist hierbei ebenso mit seiner Führungssäule 9 in der Achsbuchse 3 des oberen Revolvertellers 1 verschiebbar angeordnet. Die Bewegung des Niederhalte- und Abstreiftellers 8 zum Aufsetzen auf den zu stanzenden Werkstoff erfolgt ebenfalls gegenüber dem egientlichen Stanzstempel 10' bzw. 10", der im Stempelhalter 6 befestigt ist, voreilend. Der Niederhalte- und Abstreifteller 8 wird bei dieser Ausführung in Verbindung mit der Bewegung der Zugstange 20 für den Antrieb des Maschinenstößels 7 über ein Kniehebelsystem durch die an der Zugstange 20 angeordnete schiefe Führungsebene 21 zum Anheben oder Senken der Führungssäule 9 bewegt.
- Bei der Abwärtsbewegung des Maschinenstößels 7 für den Stanzvorgang bewegt sich der Niederhalte-und Abstreifteller 8 ebenfalls in Richtung auf das Stanzgut und legt sich vor dem Beginn des Stanzvorganges auf das Stanzgut auf. Durch die seitliche Bewegung der Zugstange 20 in Verbindung mit der schiefen Führungsebene 21 wird die Führungssäule 9 des Niederhalte- und Abstreiftellers 8 für die Bewegung nach unten freigegeben. Im weiteren Verlauf des Niederganges des Maschinenstößels 7 mit dem Stempelhalter 6 und dem Stanzstempel 10 erfolgt der eigentliche Stanzvorgang.
- Die Niederhalte- bzw. Abstreifkraft wird auch hier den zwischen dem oberen Revolverteller 1 und dem Niederhalte- und Abstreifteller 8 angeordneten, vorgespannten Tellerfedernpaketen 41 entnommen, deren Druckwirkung so bemessen ist, daß damit die maximal erforderlichen Abstreifkräfte erreicht werden. Diese Tellerfedern sind nur schematisch angedeutet.
- Die Führung des Abstreiftellers 8 gegen Verdrehung zum oberen Revolverteller 1 übernehmen die Führungsbolzen 22, die außerdem die Bewegung des Niederhalte- und Abstreiftellers 8 zum oberen Revolverteller 1 begrenzen.
- Bei dem Aufwärtsgang des Stanzstempels 10 verbleibt der Niederhalte- und Abstreifteller 8 mit den Abstreifern 14 so lange auf dem Werkstoff, bis der Stanzstempel 10 gegen den Druck der Kraftspeicher 41 herausgezogen ist. Erst dann wird der Niederhalte-und Abstreifteller 8 über seine Führungssäule 9 durch die schiefe Führungsebene 21 an der Zugstange 20 vom Werkstoff abgehoben.
- Die Führungsebene 21 ist so ausgebildet und angeordnet, daß der Niederhalte- und Abstreifteller 8 beim Niedergang dem Stanzstempel 10 vorauseilt und beim Aufwärtsgang des Stanzstempels 10 so lange auf dem Stanzgut verbleibt, bis der Stanzstempel 10 aus dem gestanzten Werkstoff herausgezogen ist.
- Die Wirkungsweise des Niederhalte- und Abstreiftellers 8 mit den eigentlichen Abstreifern 14 entspricht der eines Schnittwerkzeuges mit federndem Niederhalter und Abstreifer.
- Die erwähnte Führungsebene 21 kann die Steuerung der lotrechten Bewegung der Führungssäule dadurch bewirken, daß am oberen Ende der Führungssäule 9 eine Rolle 32 angeordnet ist, die bei Betätigung der Zugstange 20 auf der Führungsebene 21 abrollt.
Claims (5)
- Patentansprüche: 1. Revolverstanze, bestehend aus einem im Maschinenoberteil drehbar gelagerten oberen Revolverteller und einem im Maschinenunterteil gleichachsig mit diesem gelagerten unteren Revolverteller, die über ein Getriebe einander lagemäßig zugeordnet und in Arbeitsstellung schwenkbar sind, sowie mit einem auf die Dicke des Stanzgutes einstellbaren Abstreifer am Stanzwerkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem oberen Revolverteller (1) ein Niederhalte- und Abstreifteller (8) mit Abstreifern (14) angeordnet ist, der mit seiner Führungssäule (9) axial in der Achse (3) des oberen Revolvertellers (1) verschiebbar und gegen Verdrehung gesichert geführt ist, der Bewegung des Stanzwerkzeuges (10', 10") vorauseilt und das Stanzgut so lange niederhält, bis das Stanzwerkzeug aus dem Stanzgut entfernt ist.
- 2. Revolverstanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem oberen Revolverteller (1) und dem Niederhalte- und Abstreifteller (8) Federelemente (11, 41) angeordnet sind.
- 3. Revolverstanze nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalte- und Abstreifteller (8) mittels eines Exzenters (15) verschiebbar ist und zur Erzeugung der Abstreifkraft ein vorgespanntes Federnpaket (11) in einer Ausnehmung der Führungssäule (9) eingebaut ist, das einerseits gegen den Exzenter (15) und andererseits gegen den Niederhalte- und Abstreifteller (8) wirkt.
- 4. Revolverstanze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungssäule (9) ein Stößel (27) verschiebbar angeordnet ist, dessen Zapfen (28) mit seinem unteren Ende in einer weiteren Ausnehmung (29) dieser Säule geführt ist und der im oberen Teil einen freien Ringraum mit dieser Säule zur Aufnahme der Federn (11) bildet.
- 5. Revolverstanze nach Anspruch 1 und 2, bei der als Antrieb des Werkzeugstößels ein Kniehebelsystem (31) mit Zugstange vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Zugstange (20) eine schiefe Führungsebene (21) vorgesehen ist, die über eine Rolle (32) ein Heben und Senken des Niederhalte- und Abstreiftellers (8) bewirkt, wobei zwischen dem oberen Revolverteller (1) und dem Niederhalte- und Abstreifteller (8) Federn (41) zur Erzeugung der Abstreifkraft angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.- Patentschrift Nr. 2 820 936.
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