DE1151900B - Mittel zur Faerbung menschlicher Haare - Google Patents
Mittel zur Faerbung menschlicher HaareInfo
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Description
Zur oxydativen Färbung von Keratinfasern, insbesondere menschlicher Haare, verwendet man bekanntlich
Kombinationen primärer aromatischer Amine und deren Derivate mit sogenannten »Modifiern«,
zu denen Resorcin, Brenzkatechin, Orcin, Chlorhydrochinon, a-Naphthol, m-Aminophenol, m-Phenylendiamin,
2,4-Diaminoanisol, 2,4-Diaminophenetol u. a. m. gehören. Der Zusatz dieser »Modifier« ist zur
Erzielung bestimmter Farbnuancen notwendig und soll außerdem zu einer Verbesserung der Färbeechtheiten
beitragen.
Die mit den bekannten Kombinationen erzielten Färbungen können in bezug auf Licht- und Tragechtheit
sowie Dauerwellechtheit noch nicht befriedigen. Insbesondere wird bei matten, natürlich wirkenden
Blond- und Brauntönen eine allmähliche Rotverschiebung beobachtet. Zur Verhinderung dieser Erscheinung
werden 3-Alkoxy-4-amino-diphenylamine empfohlen, welche oxydative Grünfärbungen ergeben.
Die Anwendung dieser Produkte ist aber nur im sauren oder schwach alkalischen Milieu möglich, nicht
jedoch in den stärker alkalisch eingestellten Haarfärbesystemen. Daher entfällt die Möglichkeit ihres Einbaus
in die gegenwärtig üblichen Färbemittel. Zur Erzielung von Matteffekten sind ferner Dimethylanilin
und 4-Amino-dimethylanilin verwendet worden. Einer Verwendung in kosmetischen Zubereitungen steht bei
ersterer Verbindung jedoch der penetrante Geruch, bei beiden Verbindungen zudem ihre ausgesprochene
Toxizität entgegen. Außerdem besitzen die damit erzielten Färbungen eine geringe Lichtechtheit.
Aus der Literatur ist ferner bereits bekannt, daß m-Dimethylaminophenol sowie m-Diäthylaminophenol
allein bei der Oxydation eine blonde Färbung ergeben. Die Verwendung dieser Verbindungen als
Modifier zur Erzielung besonderer färberischer Effekte ist jedoch bisher noch nicht beschrieben worden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß m-Dimethylaminophenol sowie m-Diäthylaminophenol
ausgezeichnete Modifierwirkung zur Erzielung matter, grüner Oxydationsfärbungen besitzen. Dieser
Effekt ist um so überraschender, als das diesen erfindungsgemäßen Substanzen zugrunde liegende primäre
Amin, das m-Aminophenol, welches ebenfalls als Modifier verwendet wird, im Gemisch mit aromatisehen
p-Diaminen, z. B. p-Toluylendiamin, zu blauvioletten Oxydationsfärbungen führt. Das gleiche gilt
für das als Modifier bekannte 2,4-Diaminoanisol und das 2,4-Diaminophenetol, die ebenfalls zusammen mit
einem derartigen Diamin blaue Farbtöne ergeben. Die erfindungsgemäßen Verbindungen m-Dimethylaminophenol
sowie m-Diäthylaminophenol führen dagegen Mittel zur Färbung menschlicher Haare
Anmelder:
Wella Aktiengesellschaft,
Darmstadt, Gerauer Allee 65
Darmstadt, Gerauer Allee 65
Dr. Hermann Wilmsmann, Darmstadt,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
in Kombination mit einem aromatischen p-Diamin, z. B. p-Toluylendiamin, bei oxydativer Ausfärbung auf
Humanhaaren je nach Mengenverhältnis zu grünen bis natürlichen, mattwirkenden Braun- oder Blondtönen
von hervorragenden Echtheiten. Die erhaltenen Färbungen sind beständig gegen Dauerwellbehandlungen
(z. B. Präparate auf Thioglykolatbasis), bewetterungsfest, wasch- und trageecht. Ferner sind die
Kombinationsfärbungen mit den erfindungsgemäßen Mitteln auch bei dem relativ hohen pH-Wert der üblichen
Haarfärbemittel normal einzusetzen.
Es ist bekannt, daß Färbungen mit Oxydationsfarbstoffen auf menschlichem Haar bei längerem Einfluß
von Licht eine Rotverschiebung erleiden können. Durch die Mitverwendung von m-Dimethylaminophenol
oder von m-Diäthylaminophenol als Nuancierfarbstoff kann diese Rotverschiebung verhindert
werden.
Ein anderer Vorteil der erfindungsgemäßen Modifier besteht darin, daß sie mit allen üblichen Oxydationsfarbstoffen, z. B. aromatischen p-Diaminen, eine
Grünverschiebung ergeben, so daß bei den in der Haarfärbepraxis üblichen Mischungen bei der Anwendung
keine anomalen Färbungen erhalten werden.
m-Dimethylaminophenol (auch m-Diäthylaminophenol) sind physiologisch verträglich. Dies steht im Einklang
mit Befunden von S. Borelli (Hautarzt, 9, Nr. 1, S. 19, 21 [1958]) über das Verhalten von m-Aminophenol.
Vergleichsversuche
Die besondere Wirkung der erfindungsgemäßen Mittel im Vergleich zu der der üblichen Färbemittel,
welche die bekannten Modifier m-Aminophenol,
309 648/248
2,4-Diaminoanisol oder 2,4-Diaminophenetol enthalten,
geht aus den folgenden Versuchen hervor:
1. Lösungen
Jeweils 100 ml 2,5%iger ammoniakalisch-wäßriger Lösungen enthielten:
A. 2,2 g p-Toluylendiaminsulfat.
B. 1,09 g m-Aminophenol.
C. 1,37 g m-Dimethylaminophenol.
D. 1,65 g m-Diäthylaminophenol.
E. 2,34 g 2,4-Diaminoanisol.
F. 2,48 g 2,4-Diaminophenetol. Alle Lösungen sind 0,01 molar.
2. Färbemittel
I. 10 ml A + 10 ml Wasser.
II. 10 ml A + 10 ml B.
II. 10 ml A + 10 ml B.
III. 10 ml A + 10 ml C.
IV. 10 ml B + 10 ml Wasser.
V. 10 ml C + 10 ml Wasser.
V. 10 ml C + 10 ml Wasser.
VI. 10 ml D + 10 ml Wasser.
VII. 10 ml D + 10 ml A.
VIII. 10 ml E + 10 ml Wasser.
IX. 10 ml E + 10 ml A.
X. 10 ml F + 10 ml Wasser.
XI. 10 ml F + 10 ml A.
VII. 10 ml D + 10 ml A.
VIII. 10 ml E + 10 ml Wasser.
IX. 10 ml E + 10 ml A.
X. 10 ml F + 10 ml Wasser.
XI. 10 ml F + 10 ml A.
Die Mischungen I bis XI wurden jeweils kurz vor
der Färbung mit 2 g Percarbamid versetzt und dann
menschliche Haarsträhnen 20 Minuten lang bei 32° C
damit gefärbt. Die Strähnen wurden dann gespült und 35 Kurz vor der Ausfärbung versetzt man mit 10 Teilen getrocknet. Diese Strähnen sind mit I a bis XI a ge- einer 6%igen Wasserstoffperoxydlösung und läßt kennzeichnet.
der Färbung mit 2 g Percarbamid versetzt und dann
menschliche Haarsträhnen 20 Minuten lang bei 32° C
damit gefärbt. Die Strähnen wurden dann gespült und 35 Kurz vor der Ausfärbung versetzt man mit 10 Teilen getrocknet. Diese Strähnen sind mit I a bis XI a ge- einer 6%igen Wasserstoffperoxydlösung und läßt kennzeichnet.
II a tiefes violettblau
b wie a, noch violetter
c wie b, aber etwas schwächer
d wie b, aber bedeutend schwächer
b wie a, noch violetter
c wie b, aber etwas schwächer
d wie b, aber bedeutend schwächer
III a mattes Olivblond
b wie a, aber etwas schwächer
c wie a, aber etwas blonder
d wie c, aber etwas schwächer
c wie a, aber etwas blonder
d wie c, aber etwas schwächer
IV bis VI praktisch ungefärbt
VII a aschiges Olivblond
VII a aschiges Olivblond
b wie a, aber etwas blonder und schwächer
c wie a, aber etwas blonder
d wie b, aber etwas schwächer
VIII praktisch ungefärbt
IX a sattes Marineblau
VIII praktisch ungefärbt
IX a sattes Marineblau
b wie a, aber etwas schwächer und violetter
c wie a, aber etwas schwächer
d wie b, aber etwas schwächer
X praktisch ungefärbt
XI a sattes Marineblau
X praktisch ungefärbt
XI a sattes Marineblau
b wie a, aber etwas schwächer und violetter
c wie a, aber etwas schwächer
d wie b, aber etwas schwächer
Teile einer wäßrigen Lösung, die 1 % p-Toluylendiamin
und 0,25 % Resorcin enthält, werden mit 2 Teilen einer 1 %igen m-Dimethylaminophenollösung und
0,5 Teilen einer 25%igen Ammoniaklösung vermischt.
3. Echtheitsprüfungen
diese Lösung 20 Minuten bei 32° C auf mittelbraunes menschliches Haar einwirken. Nach dem Ausspülen
und Trocknen erscheint das Haar in einem sehr natür-Die nach Ia bis XIa gefärbten Strähnen wurden bei 40 Hch wirkenden, matten Braunton.
32°C mit einer 10%igen wäßrigen Thioglykolsäure- Beispiel 2
32°C mit einer 10%igen wäßrigen Thioglykolsäure- Beispiel 2
lösung, die mit Ammoniak auf ph 9,2 eingestellt war,
auf Dauerwellwicklern 10 Minuten behandelt, dann 20 g Cetylalkohol, 2 g Cetylalkoholsulfat-Natrium
gespült und anschließend mit l,8%igem Wasserstoff- und 5 g Wollwachs werden zum Schmelzen erhitzt und
peroxyd 5 Minuten lang fixiert. Zum Schluß wurden 45 mit40g Wasser von 70° C emulgiert. In die noch heiße
die Strähnen vom Wickel genommen, nochmals ge- Emulsion gibt man eine ebenfalls heiße Lösung von
0,3 g p-Toluylendiamin, 0,08 g Resorcin, 0,01 g
m-Aminophenol und 0,1 g m-Dimethylaminophenol in 25 ml Wasser. Anschließend versieht man mit
10 ml 25%igem NH3 und rührt kalt. Zur Färbung
werden 50 g dieser Creme mit 20 ml 6%igem H2O2
vermischt und auf menschlichem Haar zur Einwirkung
spült und getrocknet. Kennzeichnung: Ib bis XIb.
Die nach Ia bis XIa sowie nach Ib bis XIb behandelten
Strähnen wurden teilweise abgedeckt (Spitzen belichtet) und 26 Stunden im Xenotestgerät bei einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 70% belichtet. Die Beleuchtungsstärke am Ort der Probe betrug 130000 Lux,
was einer maximalen Beleuchtungsstärke der Sonne im Juli entspricht. Die Temperatur betrug 24° C.
Kennzeichnung c bis XI c = Berichtete, nach I a bis XI a gefärbte
Strähnen.
d bis XI d = Belichtete, nach Ϊ b bis XI b gefärbte
* und dauergewellte Strähnen.
4. Färbeergebnisse
I a warmes Blond
b wie a, aber bedeutend rotstichiger c wie a, aber schwächer
d wie c, aber etwas rotstichiger
d wie c, aber etwas rotstichiger
gebracht. Nach 30 Minuten Färbezeit erhält man einen natürlich wirkenden, matten Blondton.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Mittel zur oxydativen Färbung menschlicher Haare mit bekannten Oxydationsfarbstoffen auf der Grundlage aromatischer Paradiamine, insbesondere p-Toluylendiamin, zwecks Erzielung matter Töne, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an m-Dimethylaminophenol und/ oder m-Diäthylaminophenol.In Betracht gezogene Druckschriften:Parfümerie und Kosmetik, 1954, S. 133 bis 139;
Sagarin, »Cosmetics Science and Technology, 1957, S. 505.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE582334D BE582334A (de) | 1958-11-13 | ||
NL242906D NL242906A (de) | 1958-11-13 | ||
DEW24442A DE1151900B (de) | 1958-11-13 | 1958-11-13 | Mittel zur Faerbung menschlicher Haare |
FR809651A FR1239890A (fr) | 1958-11-13 | 1959-11-09 | Produit pour la teinture de fibres de kératine, notamment des cheveux |
GB37946/59A GB868325A (en) | 1958-11-13 | 1959-11-09 | Composition for the oxidative dyeing of human hair |
US365145A US3216899A (en) | 1958-11-13 | 1964-05-05 | Hair dye comprising m-lower-dialkyl aminophenol and p-mononuclear diamines |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEW24442A DE1151900B (de) | 1958-11-13 | 1958-11-13 | Mittel zur Faerbung menschlicher Haare |
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DE1151900B true DE1151900B (de) | 1963-07-25 |
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Family Applications (1)
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- NL NL242906D patent/NL242906A/xx unknown
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1958
- 1958-11-13 DE DEW24442A patent/DE1151900B/de active Pending
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1959
- 1959-11-09 GB GB37946/59A patent/GB868325A/en not_active Expired
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-
1964
- 1964-05-05 US US365145A patent/US3216899A/en not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
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---|
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Publication number | Publication date |
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GB868325A (en) | 1961-05-17 |
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