DE10360361B4 - Verbindungsanordnung - Google Patents
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Abstract
Verbindungsanordnung
zur Drehmomentübertragung
zwischen einem Rotationsteil (11), in dem Durchgangslöcher (13)
auf einem Teilkreis (14) angeordnet sind, und einem Anschlußflansch
(17), der durch die Durchgangslöcher
(13) durchgesteckte, in Gewindelöcher (18)
eingeschraubte Schrauben (21) aufnimmt, mittels derer das Rotationsteil
(11) und der Anschlußflansch
(12) drehmomentfest miteinander verschraubt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die
Schrauben (21) einen Schraubenschaft (23) und einen Gewindeabschnitt
(24) haben, wobei der Durchmesser des Schaftes D1 größer ist
als der Durchmesser des Gewindeabschnittes D2, und daß in den Durchgangslöchern (13)
radiale, den Querschnitt verringernde Vorsprünge (15, 16) vorgesehen sind,
die einstückig
an das Rotationsteil (11) angeformt sind und die beim Einstecken
oder Eindrehen der Schrauben (21) radial verformt werden, so daß die Schrauben
(21) mit dem Schraubenschaft (23) spielfrei an den Vorsprüngen (15,
16) in den Durchgangslöchern
(13) des Rotationsteils (11) anliegen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zur Drehmomentübertragung zwischen einem Rotationsteil, in dem Durchgangslöcher auf einem Teilkreis angeordnet sind, und einem Anschlußflansch, der durch die Durchgangslöcher durchgesteckte, in Gewindelöcher eingeschraubte Schrauben aufnimmt, mittels derer das Rotationsteil und der Anschlußflansch drehmomentfest miteinander verschraubt sind. Nach einem bevorzugten und häufigen Anwendungsfall, auf den hier abgezielt wird, handelt es sich bei dem Rotationsteil um das Gelenkaußenteil eines Gleichlaufdrehgelenks und bei dem Flanschteil um einen Wellenanschlußflansch, der mit dem Gelenkaußenteil zu verschrauben ist. Soweit im folgenden die Durchgangslöcher dem Gelenkaußenteil, das in der Regel die größere axiale Erstreckung hat, und die Gewindelöcher dem Anschlußflansch zugeordnet ist, muß festgestellt werden, daß eine Vertauschung dieser Zuordnungen ebenfalls möglich wäre, ohne daß sich am Gegenstand der Erfindung in der Sache etwas verändert. Zwischen dem Gelenkaußenteil und Anschlußflansch kann ein Dichtungsdeckel eingespannt sein, wenn das Gelenkaußenteil ringförmig ist, um ein sogenanntes Scheibengelenk zu bilden.
- Jeglicher andere Anwendungsfall der Verbindungsanordnung zur Drehmomentübertragung ist denkbar.
- Bei bekannten drehmomentübertragenden Verbindungsanordnungen der hier genannten Art kann es zu einem Lösen der Schrauben kommen, wenn das zu übertragende Drehmoment höher ist, als das von den Reibkräften in der Flanschverbindung aufzunehmende Drehmoment. Hierbei kann es zu Bewegungen unter den Schraubenköpfen kommen, wobei sich die Schrauben lösen. Solche Bewegungen unter den Schraubenköpfen ergeben sich dann, wenn die Gleitbewegungen zwischen den Flanschflächen so groß werden, daß die Relativbewegung zwischen den Flanschteilen nicht mehr durch eine elastische Biegeverformung der Schraubenschäfte aufgefangen werden kann. Dies ist also der Fall, wenn die Gleitbewegungen zwischen den Flanschteilen dazu führen, daß die auf die Schraubenschäfte einwirkenden Biegekräfte größer sind, als die vom Schraubenkopf aufzunehmenden Reibungskräfte.
- Aus der
DE 197 27 333 C2 ist eine Bremsscheibe mit einem Reibring bekannt, der über Befestigungsschrauben mit einem Bremsscheibentopf verbunden ist. Die Befestigungsschrauben weisen jeweils einen zylindrischen Ansatz mit einem endseitigen Gewindeteil auf, wobei der zylindrische Ansatz in einer Bohrung des Reibrings liegt und das Gewindeteil in den Bremsscheibentopf eingeschraubt ist. Zwischen dem zylindrischen Ansatz der Schraube und der Bohrung des Reibrings sitzt zur Lagerung eine koaxiale Wellblechhülse ein. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsanordnung zur Drehmomentübertragung der genannten Art bereitzustellen, mit der bei einer gegebenen Schraubengröße das übertragbare Drehmoment erhöht werden kann bzw. bei der für ein störungsfrei übertragbares gegebenes Drehmoment eine geringere Schraubengröße verwendet werden kann.
- Die erfindungsgemäße Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben einen Schraubenschaft und einen Gewindeabschnitt haben, wobei der Durchmesser des Schaftes D1 größer ist als der Durchmesser des Gewindeabschnittes D2, und daß in den Durchgangslöchern radiale, den Querschnitt verringernde Vorsprünge vorgesehen sind, die einstückig an das Rotationsteil angeformt sind und die beim Einstecken oder Eindrehen der Schrauben radial verformt werden, so daß die Schrauben mit dem Schraubenschaft spielfrei an den Vorsprüngen in den Durchgangslöchern des Rotationsteils anliegen. Mit einer Verbindungsanordnung der hiermit vorgeschlagenen Art ist es nicht länger erforderlich, das Drehmoment über das durch die Reibkräfte zwischen den miteinander verspannten Flanschflächen aufgebaute Reibmoment zu übertragen. Vielmehr kann dieses Reibmoment niedriger sein, als das maximal zu übertragende Drehmoment. Dieses Drehmoment wird erfindungsgemäß im wesentlichen über die von den Schraubenschäften aufzunehmenden Schermomente übertragen. Da hierbei die Schraubenschäfte spielfrei in den Durchgangslöchern gehalten werden, entfallen die Gleitbewegungen unter den Schraubenköpfen, so daß die Schrauben sich nicht mehr unbeabsichtigt lösen können.
- Die radiale Verformung der Vorsprünge beim Einstecken bzw. Eindrehen der Schrauben kann elastisch sein. Um geringere Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit zu ermöglichen, bewegt sich die radiale Verformung der Vorsprünge jedoch vorzugsweise im plastischen Bereich.
- Weiterhin wird vorgeschlagen, daß in den Durchgangslöchern jeweils einander radial gegenüberliegende Vorsprünge vorgesehen sind, die insbesondere in Umfangsrichtung entgegengesetzt auf einer Teilkreislinie der Durchgangslöcher liegen. Hierbei reicht es, daß die Vorsprünge ausschließlich im Bereich der Austrittsöffnungen der Durchgangslöcher vorgesehen sind.
- In bevorzugter Weise werden die Vorsprünge durch Materialverdrängung im Bereich der Öffnungen der Durchgangslöcher hergestellt. Dabei entstehen die Vorsprünge in Form von Aufwerfungen infolge plastischer Verformung in den Durchgangslöchern.
- Die Vorsprünge in den Durchgangslöchern müssen so dimensioniert sein, daß die Differenz zwischen dem maximalen zu übertragenden Drehmoment und dem Reibmoment in der Flanschverbindung nicht zu bleibenden Verformungen an den Vorsprüngen im Betrieb führen kann. Die Gewindelänge der Schrauben soll so gewählt werden, daß nach der vollständigen Montage der gewindefreie Schraubenschaft an den örtlichen Vorsprüngen in den Durchgangslöchern anliegt.
- Mit der Erfindung wird erreicht, daß die Umfangsbewegungen zwischen dem Rotationsteil und dem Anschlußflansch auch bei maximalem Drehmoment sehr gering werden oder gar nicht auftreten. Damit wird sichergestellt, daß keine Gleitbewegungen unter den Schraubenköpfen auftreten und keine unzulässigen Setzverluste im Schraubverband auftreten. Somit kann auch mit kleineren Schrauben eine sichere Verbindung im Verband der Verbindungsanordnung erzeugt werden. Solche kleineren Schrauben führen zwar zu geringeren Zugkräften und damit Reibungskräften zwischen den Flanschen. Sie haben aber ausreichende Reserven bezüglich der Schwerbelastbarkeit, um die zuvor genannten Verluste zu kompensieren. Die Schrauben können aus vergütetem Stahl bestehen; ihre Gewinde können gerollt sein.
- Geringe Mehrkosten für die Herstellung der Vorsprünge bzw. Erhebungen durch einen entsprechenden Umformvorgang stehen als Vorteil deutlich geringe Kosten für Schrauben geringerer Größe sowie für kleinere Rotationsteile und Anschlußflansche gegenüber.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend beschrieben.
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung
a) in Axialansicht vor dem Eindrehen der Verbindungsschrauben
b) in radialer Ansicht mit Teilschnitt nach dem Eindrehen der Verbindungsschrauben; -
2 zeigt ein erfindungsgemäßes Rotationsteil
a) in axialer Ansicht
b) im Schnitt S-S; -
3 zeigt ein Gleichlaufdrehgelenk mit einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung im Längsschnitt. - In
1 ist ein Rotationsteil11 gezeigt, das hier als Außenteil eines Gleichlaufdrehgelenks ausgebildet ist und über dem Umfang verteilt Kugelbahnen12 zur Aufnahme drehmomentübertragender Kugeln aufweist. In dem Rotationsteil sind weiterhin Durchgangslöcher13 zum Einstecken von Schrauben vorgesehen. Diese Durchgangslöcher haben im wesentlichen auf dem Teilkreis14 für die Durchgangslöcher angeordnete sich gegenüberliegende nach innen gerichtete Vorsprünge15 ,16 , die den freien Durchmesser der Durchgangslöcher13 reduzieren. Mit dem Rotationsteil11 ist ein Flansch17 verbunden, in dem Gewindebohrungen18 vorgesehen sind. Am Flansch17 ist ein Zentrierbund19 ausgebildet, der das Rotationsteil11 zu Zwecken der gegenseitigen Zentrierung übergreift. Am Flansch17 ist eine Welle20 angeformt. Wie im Teilschnitt B-A zu erkennen ist, sind in die Gewindelöcher18 durch die Durchgangslöcher13 durchgesteckte Schrauben21 eingeschraubt, die einen Schraubenkopf22 , einen Schraubenschaft23 und einen Gewindeabschnitt24 umfassen. Unter den Schraubenkopf ist ein Scheibe25 unterlegt. Der Durchmesser D1 des Schaftes ist erfindungsgemäß größer als der Außendurchmesser D2 des Gewindeabschnittes. Weiterhin ist der Durchmesser D3 der Durchgangsbohrung13 deutlich größer als der Durchmesser D1 des Schraubenschaftes. Durch die inneren Vorsprünge15 ,16 , die beim Einstecken bzw. Eindrehen der Schrauben elastisch oder plastisch verformt werden, ist jedoch das Rotationsteil11 spielfrei auf den eingedrehten Schrauben21 gegenüber dem Flansch17 gehalten. - In
2 ist ein Rotationsteil11 in Form eines Gelenkaußenteils eines VL-Verschiebegelenks gezeigt. Dieses weist über dem Umfang abwechselnd schräg zur Längsachse verlaufende Kugelbahnen12 zur Aufnahme drehmomentübertragender Kugeln auf. In dem Rotationsteil sind weiterhin Durchgangslöcher13 zum Einstecken von Schrauben vorgesehen. Diese Durchgangslöcher haben im wesentlichen auf dem Teilkreis14 für die Durchgangslöcher angeordnete sich gegenüberliegende nach innen gerichtete Vorsprünge15 ,16 , die den freien Durchmesser der Durchgangslöcher reduzieren. - In
3 ist ein Gleichlaufdrehgelenk51 im Längsschnitt gezeigt, das im wesentlichen aus einem Gelenkaußenteil11 , einem Gelenkinnenteil31 , einem Kugelkäfig32 sowie in dieser Darstellung nicht erkennbaren drehmomentübertragenden Kugeln besteht. Das Gelenkaußenteil11 ist über eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung mit einem Flansch17 verschraubt, dem über eine Glocke52 ein Wellenzapfen53 angeformt ist. In das Gelenkinnenteil31 ist eine Welle33 eingesteckt. Mit der Schraubverbindung ist zugleich ein Ringdeckel34 mit dem Gelenkaußenteil11 verbunden, auf dem ein Faltenbalg35 festgelegt ist, der das Gelenk gegenüber der Welle33 abdichtet. Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung umfaßt in Gewindelöcher18 im Anschlußflansch17 eingedrehte Schrauben21 , die durch die Durchgangslöcher13 im Gelenkaußenteil11 durchgesteckt sind und deren Schraubenkopf22 jeweils auf Scheiben25 aufliegt. Die erfindungsgemäßen Vorsprünge in den Durchgangslöchern13 liegen vorzugsweise an deren Austritt auf Seiten des Flansches17 .
Claims (8)
- Verbindungsanordnung zur Drehmomentübertragung zwischen einem Rotationsteil (
11 ), in dem Durchgangslöcher (13 ) auf einem Teilkreis (14 ) angeordnet sind, und einem Anschlußflansch (17 ), der durch die Durchgangslöcher (13 ) durchgesteckte, in Gewindelöcher (18 ) eingeschraubte Schrauben (21 ) aufnimmt, mittels derer das Rotationsteil (11 ) und der Anschlußflansch (12 ) drehmomentfest miteinander verschraubt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben (21 ) einen Schraubenschaft (23 ) und einen Gewindeabschnitt (24 ) haben, wobei der Durchmesser des Schaftes D1 größer ist als der Durchmesser des Gewindeabschnittes D2, und daß in den Durchgangslöchern (13 ) radiale, den Querschnitt verringernde Vorsprünge (15 ,16 ) vorgesehen sind, die einstückig an das Rotationsteil (11 ) angeformt sind und die beim Einstecken oder Eindrehen der Schrauben (21 ) radial verformt werden, so daß die Schrauben (21 ) mit dem Schraubenschaft (23 ) spielfrei an den Vorsprüngen (15 ,16 ) in den Durchgangslöchern (13 ) des Rotationsteils (11 ) anliegen. - Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (
15 ,16 ) beim Einstecken oder Eindrehen der Schrauben zumindest elastisch, vorzugsweise auch plastisch verformt werden. - Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Durchgangslöchern (
13 ) jeweils einander radial gegenüberliegende Vorsprünge (15 ,16 ) vorgesehen sind. - Verbindungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (
15 ,16 ) in Umfangsrichtung entgegengesetzt auf einer Teilkreislinie (14 ) der Durchgangslöcher (13 ) liegen. - Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (
15 ,16 ) ausschließlich im Bereich der Austrittsöffnungen der Durchgangslöcher (13 ) vorgesehen sind. - Verbindungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (
15 ,16 ) durch Materialverdrängungen im Bereich von Stirnflächen des Rotationsteils (11 ) hergestellt sind. - Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben (
21 ) aus vergütetem Material hergestellt sind. - Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeabschnitt (
24 ) der Schrauben (21 ) gerollt ist.
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