-
Die
Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge,
mit einem ellipsoidförmigen
Reflektor, mit einer im Bereich eines ersten Brennpunkts des Reflektors
angeordneten Lichtquelle, mit einer im Bereich eines zweiten Brennpunkts
des Reflektors angeordneten Linse, mit einer zwischen der Lichtquelle
und der Linse angeordneten Blende, die mindestens über ein
feststehendes Blendenteil und ein bewegliches Blendenteil verfügt.
-
Aus
der
DE 44 07 108 A1 ist
ein Scheinwerfer für
Fahrzeuge bekannt, der nach dem Projektionsprinzip funktioniert.
Er verfügt über einen
ellipsoidförmigen
Reflektor, über
eine Lichtquelle, die im Bereich eines ersten Brennpunktes des Reflektors
angeordnet ist, über
eine Linse, die im Bereich eines zweiten Brennpunktes des Reflektors
angeordnet ist, und über
eine Blende, die zwischen der Lichtquelle und der Linse angeordnet
ist. Die Blende besteht aus einem feststehenden Blendenteil und
einem beweglichen Blendenteil. Der bewegliche Blendenteil ist als Zusatzblende
für eine
Touristenlösung
ausgebildet, und bildet in der Betriebsstellung eine durchgehend horizontale
Blendenkante. Hierdurch wird das ansonsten durch das feststehende
Blendenteil bewirkte asymmetrische Abblendlichtbündel in ein symmetrisches Abblendlichtbündel umgewandelt.
Somit kann der Scheinwerfer von einer Betriebsstellung für Abblendlichtbündel für Rechtsverkehr
in eine Betriebsstellung für
Abblendlichtbündel
für Linksverkehr
verstellt werden und vice versa.
-
Nachteilig
an dem bekannten Scheinwerfer ist, dass der sogenannte Zwickel des
asymmetrischen Abblendlichtbündels,
der dafür
verantwortlich ist, dass die Sichtweite für den Fahrzeugführer auf der
eigenen Verkehrsseite größer ist
als auf der gegenüberliegenden
Verkehrsseite, im Touristenfall abgeschattet wer den muss. Durch
dieses "Abschneiden" eines Teillichtbündels des
asymmetrischen Abblendlichtbündels
für den
Touristenfall ergeben sich optische Verluste.
-
Aus
der
DE 101 25 463
A1 ist ein gattungsgemäßer Scheinwerfer
mit einem Reflektor, einer Lichtquelle, einer Linse und einer Blende
bekannt. Die Blende weist ein bewegliches Blendenteil und ein feststehendes
Blendenteil auf, wobei das bewegliche Blendenteil zur Erzeugung
eines symmetrischen Abblendlichtes unter Abschattung eines asymmetrischen
Anstieges (Zwickel) einer bevorzugten Betriebsstellung der Blende über den
Rand des feststehenden Blendenteils hinaus verschwenkt wird. In
einer bevorzugten ersten Betriebsstellung erzeugt somit die Blendenkante
des feststehenden Blendenteils ein asymmetrisches Abblendlichtbündel. In
einer nachrangigen zweiten Betriebsstellung (Touristenstellung)
dient die Blendenkante des beweglichen Blendenteils zur Erzeugung
eines symmetrischen Abblendlichtbündel, wobei durch die Abschattung des
Zwickels Lichtverluste in Kauf genommen werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Scheinwerfer für Fahrzeuge
derart weiterzubilden, dass die verstellbare Blende für die vorgegebenen
Betriebsstellungen verbesserte lichttechnische Bedingungen gewährleistet.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Scheinwerfer in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet,
dass das bewegliche Blendenteil derart mit dem feststehenden Blendenteil
zusammenwirkt, dass in einer ersten Betriebsstellung des beweglichen
Blendenteils eine erste Lichtfunktion unter Abbildung eines Lichtbündels vermittels
eines ersten Blendkantenabschnitts des beweglichen Blendenteils
und eines gegenüberliegenden
ersten Blendkantenabschnitts des feststehenden Blendenteils erzeugt
und dass in einer zweiten Betriebsstellung des beweglichen Blendenteils
eine zweite Lichtfunktion unter Abbildung eines Lichtbündels vermittels eines sich
an den ersten Blendenabschnitt des beweglichen Blendenteils anschließenden zweiten
Blendenabschnitt desselben und eines weiteren zweiten Blendenabschnitts
des feststehenden Blendenteils erzeugt wird.
-
Der
besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die nachrangige
zweite Betriebsposition der Blende derart gebildet ist, dass keine
Abschattung eines Teillichtbündels
in der bevorzugten ersten Betriebsstellung der Blende erfolgt. Hierdurch
sind keine optischen Verluste des Scheinwerfers beim Wechsel der
Blende von der bevorzugten ersten Betriebsstellung eines beweglichen
Blendenteils in eine nachrangige zweite Betriebsstellung des beweglichen
Blendenteils hervorgerufen. Grundgedanke der Erfindung ist es, den
lichttechnischen Unterschied zwischen einer bevorzugten Betriebsstellung
der Blende und einer nachrangigen Betriebsstellung der Blende aufzuheben
und für
jede Betriebsstellung der Blende eine möglichst optimale und vollständig ausgeprägte Lichtverteilung
zu erzeugen. Dies wird dadurch ermöglicht, dass sowohl der feststehende Blendenteil
als auch der bewegliche Blendenteil mit ihren Blendkantenabschnitten
zur Erzeugung der Lichtfunktionen in den vorgegebenen Betriebsstellungen
beitragen. Hierdurch kann beispielsweise in einer ersten Betriebsstellung
der Blende ein asymmetrisches Abblendlicht für Rechtsverkehr und in einer
zweiten Betriebsstellung ein asymmetrisches Abblendlicht für Linksverkehr
erzeugt werden. Da es erfindungsgemäß keine lichttechnisch bevorzugte
Betriebsstellungen gibt, kann eine Unterscheidung von Scheinwerfern,
die üblicher
Weise für
Rechtsverkehr oder Linksverkehr ausgelegt sind, entfallen. Hierdurch
verringert sich der logistische Aufwand für die Auswahl von geeigneten
Blenden bzw. Scheinwerfern entsprechend der ansonsten vorgegebenen
bevorzugten Betriebsstellung derselben.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das bewegliche Blendenteil in einer Kulisse geführt, wobei
es zwischen den beiden Betriebsstellungen eine Bewegung mit einer
rotatorischen Bewegungskomponenten und einer translatorischen Bewegungskomponente
erfährt.
Dadurch, dass das bewegliche Blendeteil auch geradlinig bewegt wird, kann
ein Fußpunkt
eines asymmetrischen Anstiegs der asymmetrischen Lichtverteilung
an einer vertikalen Mittelebene gespiegelt werden. In beiden Betriebsstellungen
kann somit ein asymmetrisches Abblendlichtbündel, das an einer vertikalen
Mittelebene zueinander gespiegelt ist, erzeugt werden. Hierdurch kann
eine an die Erfordernisse bestmöglichst
angepasste Lichtverteilung erzeugt werden. Eine Blendung des Gegenverkehrs
wird vermieden, wohingegen die Sichtweite für den Fahrzeugführer auf
der eigenen Verkehrsseite entsprechend den Vorgaben gewählt werden
kann. Vorteilhaft verlaufen die durch die Blendkantenabschnitte
des beweglichen und feststehenden Blendenteils gebildeten Blendkanten bezügliche einer
Vertikalen symmetrisch, so dass in der Betriebsstellung für Rechtsverkehr
und Linksverkehr eine für
die jeweilige Seite gleiche Lichtverteilung erzeugt wird.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein freies Ende
der Blendkantenabschnitte des beweglichen Blendenteils und/oder
des feststehenden Blendenteils verjüngend ausgebildet, so dass
ein unerwünschter
Farbsaumeffekt verringert wird. Ein Farbsaum ergibt sich üblicher
Weise am Rand einer an einem Messschirm abgebildeten Lichtverteilung.
Durch die Verringerung der Dicke der Blendkante wird der Farbsaumeffekt
reduziert, wobei vorzugsweise die freien Enden der Blendkantenabschnitte
beider Blendenteile verjüngend
aufeinander zulaufen, so dass die Gesamtdicke der Blendkante möglichst
gering ist.
-
Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine Vorderansicht einer
aus einem feststehenden Blendenteil und einem beweglichen Blendenteil
gebildeten Blende in einer ersten Betriebsstellung, in der ein asymmetrisches
Abblendlicht für
Rechtsverkehr erzeugt wird,
-
2 eine Vorderansicht der
Blende gemäß 1 in einer zweiten Betriebsstellung,
in der ein asymmetrische Abblendlicht für Linksverkehr erzeugt wird,
-
3 einen teilweisen Vertikalschnitt
durch das bewegliche und feststehende Blendenteil im Bereich der
Blendkanten und
-
4 eine schematische Darstellung
einer durch die Betriebsstellungen der Blende erzeugten asymmetrischen
Abblendlichtverteilung für
Rechts- und Linksverkehr.
-
Ein
Scheinwerfer für
Kraftfahrzeuge nach dem Projektionsprinzip weist einen ellipsoidförmigen Reflektor
auf mit einem ersten Brennpunkt, in dessen Nähe eine Lichtquelle angeordnet
ist. Ferner verfügt der
Reflektor über
einen zweiten Brennpunkt, in dessen Bereich eine Sammellinse angeordnet
ist. Zwischen der Lichtquelle und der Linse ist eine Blende 1 angeordnet,
die im wesentlichen durch ein feststehendes Blendenteil 2 und
ein bewegliches Blendenteil 3 gebildet ist.
-
In
einer ersten Betriebsstellung der Blende 1 gemäß 1 wird ein asymmetrisches
Abblendlichtbündel
für Rechtsverkehr
erzeugt, das auf einen Messschirm entsprechend 4 eine Abblendlichtverteilung ALVR für
Rechtsverkehr erzeugt. Die Abblendlichtverteilung für Rechtsverkehr
(ALVR) weist einen durch einen Nullpunkt
eines Koordinatensystems mit einer Horizontalen H und einer Vertikalen
V verlaufenden asymmetrischen Anstieg A auf, wobei ein Fußpunkt F
des asymmetrischen Anstiegs A auf einer linken Seite der Vertikalen
V liegt. An den asymmetrischen Anstieg A schließt sich zur rechten Seite ein
horizontaler Hell/Dunkel-Grenzenabschnitt HDGR an,
der durch die Abbildung des Lichtbündels an einem ersten Blendkantenabschnitt 5 des
beweglichen Blendenteils 3 erzeugt wird. Auf einer gegenüberliegenden
linken Seite schließt
sich an den asymmetrischen Anstieg A ein horizontaler Hell/Dunkel-Grenzabschnitt
HDGL an, der durch Abbildung des Lichtbündels an
einem ersten Blendkantenabschnitt 4 des feststehenden Blendenteils 2 abgebildet
wird. Ein in vertikaler Projektion sich bildender Schnittpunkt S zwischen
einer Blendkante des feststehenden Blendenteils 2 und einer
Blendkante des beweglichen Blendenteils 3 korrespondiert
zu dem Fußpunkt
F des asymmetrischen Anstiegs A. Der asymmetrischen Anstieg A wird
durch eine sich bildende Schrägfläche 6 ausgehend
von einer Spitze 7 des beweglichen Blendenteils 3 in
Richtung des ersten Blendkantenabschnitts 4 des feststehenden
Blendenteils 2 gebildet.
-
Die
Abblendlichtverteilung für
Rechtsverkehr wird somit unter Beteiligung der Blendkanten beider Blendenteile 2 und 3 erzeugt,
wobei der Blendkantenabschnitt 5 des beweglichen Blendenteils 3 den Abschnitt
HDGR der Hell/Dunkel-Grenze für die eigene Verkehrseite des
Fahrzeugführers
abbildet.
-
Als
Lichtquelle dient eine Gasentladungslampe, insbesondere eine Xenon-Gasentladungslampe.
-
Zur
Erzeugung einer asymmetrischen Abblendlichtverteilung ALVL für
Linksverkehr wird das bewegliche Blendenteil 3 aus der
ersten Betriebsstellung gemäß 1 in eine zweite Betriebsstellung
gemäß 2 bewegt. Zu diesem Zweck
ist eine Kulissenführung 8 vorgesehen,
gemäß derer
das bewegliche Blendenteil 3 eine Bewegung mit einer rotatorischen
Bewegungskomponente und einer translatorischen Bewegungskomponente
ausführt.
Das bewegliche Blendenteil 2 weist zwei Langlöcher 9 auf,
in die jeweils ein zylindrischer Zapfen 10 des feststehenden
Blendenteils 2 eingreift. Die Langlöcher 9 sind in einem
solchen Winkel bezogen auf eine Vertikalebene orientiert und weisen
eine solche Länge
auf, dass zum einen ein zweiter Blendkanteabschnitt 11 des beweglichen
Blendenteils 3 in eine horizontale Lage über den
ersten Blendkantenabschnitt 4 des feststehenden Blendenteils 2 hinausbewegt
und der Blendkantenabschnitt 5 des beweglichen Blendenteils 3 unterhalb
eines zweiten Blendkantenabschnitts 12 des feststehenden
Blendenteils 2 bewegt wird. Zum anderen erfolgt eine Seitwärtsbewegung,
so dass ein Schnittpunkt S' zwischen
der Blendkante des feststehenden Blendenteils 2 und des
beweglichen Blendenteils 3 in einem vorgegebenen Abstand
links von der Spitze 7 des beweglichen Blendenteils 3 gebildet wird.
Die Schnittpunkte S und S' sind
somit spiegelverkehrt bezüglich
einer durch die Spitze 7 verlaufenden Vertikalebene ausgebildet.
In der Abblendlichtverteilung ALVL für Linksverkehr
gemäß 4 (gestrichelt gezeichnet)
drückt
sich das darin aus, dass ein Fußpunkt
F' des asymmetrischen
Anstiegs A' für den Linksverkehr
um die horizontale Distanz b versetzt zu dem Fußpunkt F auf einer rechten
Seite der Vertikalen V angeordnet ist.
-
Der
Fußpunkt
F' korrespondiert
zu dem Schnittpunkt S' in 2. Ein Abschnitt HDGL' der Hell/Dunkel-Grenze
auf der Verkehrsseite des Fahrzeugführers wird im wesentlichen
durch den zweiten Blendkantenabschnitt 11 des beweglichen
Blendenteils 3 gebildet. Ein weiterer horizontaler Abschnitt HDGR' der Hell/Dunkel-Grenze
auf der gegenüberliegenden
Verkehrsseite wird durch Abbildung des Lichtbündels an dem zweiten Blendkantenabschnitt 12 des
feststehenden Blendenteils 2 gebildet.
-
Das
bewegliche Blendenteil 3 dient somit als Schaltblende zur
Einstellung einer asymmetrischen Hell/Dunkel-Grenze für den Links-
und Rechtsverkehr. Dabei wird die resultierende Blendkante durch jeweils
zwei gegenüberliegenden
Blendkantenabschnitte 4, 5 oder 11, 12 des
feststehenden und beweglichen Blendenteils 2, 3 gebildet.
-
Die
beiden Blendenteile 2, 3 liegen im wesentlichen
flächig
aneinander, wobei das bewegliche Blendenteil 3 über eine
Rastzunge 13 verfügt
mit einer in Längsrichtung
derselben wellenförmigen
Kontur, die mit einem nicht dargestellten wellenförmigen Abschnitt
des feststehenden Blendenteils 2 zusammenwirkt. Hierdurch
wird eine über
den gesamten Verstellweg rastende Bewegung des beweglichen Blendenteils 3 relativ
zum feststehenden Blendenteil 2 bewirkt, wobei das bewegliche
Blendenteil 3 in den Endstellungen sicher relativ zum feststehenden
Blendenteil 2 gehalten ist. Ein selbsttätiges Herausbewegen aus den
vorgegebenen Betriebsstellungen in Folge von unvorhergesehenen mechanischen
Beanspruchungen wird daher vermieden.
-
Zur
Vermeidung eines unerwünschten
Farbsaums am Rand der Lichtverteilung sind die Blendkantenabschnitte 4, 12; 5, 11 des
feststehenden Blendenteils 2 bzw. des beweglichen Blendenteils 3 zum
freien Ende hin verjüngt
ausgebildet. Wie in 3 zu
ersehen ist, erfolgt die Verjüngung
in Richtung einer vertikalen Mittelebene M, die entlang der Grenzfläche zwischen
dem feststehenden Blendenteil 2 und dem beweglichen Blendenteil 3 verläuft. Auf diese
Weise kann die Gesamtdicke der Blende 1 im Blendkantenbereich
wesentlich reduziert werden.
-
Die
erfindungsgemäße Blende 1 ermöglicht somit
die Erzeugung von mindestens zwei unterschiedlichen Lichtfunktionen,
wobei jeweils Blendkantenabschnitte sowohl eines feststehenden Blendenteils
als auch eines beweglichen Blendenteils zur Erzeugung der entsprechenden
Lichtverteilung beitragen.