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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
hyperverzweigten Polymeren, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen
der allgemeinen Formel I
in denen die Variablen wie
folgt definiert sind:
X Schwefel oder Sauerstoff,
R
1, R
3 verschieden
oder gleich und gewählt
aus Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
C
3-C
12-Cycloalkyl,
C
6-C
14-Aryl,
R
2, R
4 verschieden
oder gleich und gewählt
aus Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
C
3-C
12-Cycloalkyl,
C
6-C
14-Aryl,
Z
1, Z
2 verschieden
oder gleich und gewählt
aus COOH und COOR
6, wobei die Reste R
6 verschieden oder gleich sind und ausgewählt aus
C
1-C
6-Alkyl, Formyl,
CO-C
1-C
6-Alkyl,
R
5 jeweils verschieden oder gleich und gewählt aus
C
1-C
6-Alkyl und
Wasserstoff.
n ist eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 10,
optional mit mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel
I a
in denen die Variablen wie
oben definiert sind,
in Gegenwart eines Katalysators miteinander
zur Reaktion bringt.
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Dendrimere,
Arborole, Starburst Polymers und hyperverzweigte Polymere sind Bezeichnungen
für polymere
Strukturen, die sich durch eine verzweigte Struktur und eine hohe
Funktionalität
auszeichnen. Bei Dendrimeren handelt es sich um molekular und strukturell
einheitliche Makromoleküle
mit einem hochsymmetrischen Aufbau. Sie werden in vielstufigen Synthesen
aufgebaut, erfordern in den meisten Fällen den Einsatz von Schutzgruppenchemie
und sind dementsprechend teuer. Beispielhaft sei
US 4,507,466 genannt.
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Im
Gegensatz dazu sind sogenannte hyperverzweigte Polymere sowohl molekular
als auch strukturell uneinheitlich. Für eine Definition und einen Überblick
von hyperverzweigten Polymeren siehe beispielsweise Nachrichten
aus Chemie, Technik und Laboratorium, 2002, 50, 1218 und sowie Dendrimers
and Dendrons, Concepts, Syntheses, Applications von G.R. Newkome,
C.N. Moorefield, F. Vögtle,
Wiley-VCH, 2001. Zur Synthese von hyperverzweigten Polymeren eignen
sich insbesondere sogenannte ABx-Moleküle. ABx-Moleküle weisen
zwei verschiedene funktionelle Gruppen A und B auf, die miteinander
unter Bildung einer Verknüpfung reagieren
können.
Die funktionelle Gruppe A ist dabei nur einmal im Molekül vorhanden,
die Gruppe B mindestens zweimal, d.h. x ist eine ganze Zahl größer oder
gleich 2. durch die Reaktion der ABx-Moleküle miteinander entstehen
unvernetzte hyperverzweigte Polymere mit regelmäßig angeordneten Verzweigungsstellen.
An den Kettenenden weisen hyperverzweigte Polymere dann fast ausschließlich B-Endgruppen
auf. Nähere
Einzelheiten sind beispielsweise in J.M.S. – Rev. Marcromol. Chem. 1997,
C37(3), 555 offenbart.
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Aus
WO 02/36697 ist bekannt, dass sich hyperverzweigte Polymere mit
funktionellen Gruppen als Zusatz für Flüssigdruckfarben für beispielsweise
den Flexodruck eignen.
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Modifizierte
hochfunktionelle hyperverzweigte-Polyester und Dendrimere auf Polyesterbasis
sind als solche bekannt, siehe beispielsweise WO 96/19537, und werden
bereits in einigen Anwendungen gebraucht, so beispielsweise als
Schlagzähmodifikator.
Dendrimere sind jedoch für
den allgemeinen Gebrauch zu teuer, weil die Synthesen hohe Anforderungen
an Ausbeuten der Aufbaureaktionen und Reinheit der Zwischen- und Endprodukte
stellen und für
den großtechnischen
Gebrauch zu teure Reagenzien erfordern. Die Herstellung von durch
konventionelle Veresterungsreaktionen hergestellten hyperverzweigten
hochfunktionellen Polyestern erfordert üblicherweise recht drastische
Bedingungen, vgl. WO 96/19537, beispielsweise hohe Temperaturen
und/oder starke Säuren.
Dadurch kann es zu Nebenreaktionen wie beispielsweise Dehydratisationsreaktionen,
Decarboxylierungen und als Folge der Nebenreaktionen zu unerwünschten
Verharzungen und Verfärbungen
kommen.
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I.
Mievis und Y. Geerts präsentierten
auf dem Belgium Polymer Group Meeting 2002 ein Poster, auf dem sie
die Herstellung von hyperverzweigten Polyestern auf Basis von AB2-Monomeren zeigten, die durch eine Michael-Addition
von N,N-Diethanolamin an Methylacrylat synthetisiert wurden. Genaue
Daten zu dem erhaltenen Polymer wurden nicht offenbart.
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Lu
Yin et al. offenbaren in Acta Polym. Sinica 2000, Band 4, S. 411
und Band 5, S. 554 die Synthese von hyperverzweigten Polyaminestern
mit extrem breiter Molekulargewichtsverteilung (Band 4, Seite 412,
Tabelle 2, Zeile 1 und 2). Weiterhin offenbaren Lu Yin et al. Polyaminester
mit extrem enger Molekulargewichtsverteilung (gleiche Tabelle, Zeile
3-5), die durch ein sogenanntes Pseudo-Einstufen-Verfahren hergestellt
wurden. Das Pseudo-Einstufen-Verfahren besteht darin, dass man 1,1,1-Trimethylolpropan
als sogenanntes Kernmolekül
mit mehreren Portionen von N,N-Diethylol-3-amino-methylpropionat
umsetzt. N,N-Diethylol-3-amino-methylpropionat wird aus Methacrylsäure und
N,N-Diethanolamin gewonnen, wobei man ein molares Verhältnis Methacrylsäure und
N,N-Diethanolamin von 1:1 wählt.
H. Wei et al. offenbaren in J. Appl. Polym. Sci. 2003, 87, 168,
dass sich die so erhältlichen
Dendrimere und hyperverzweigten Polymere nach Modifikation mit acrylischen
Endgruppen photopolmerisieren lassen.
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Die
Eigenschaften der von H. Wei et al. publizierten hyperverzweigten
Polymere sind jedoch für
einige technischen Anwendungen nicht ausreichend. Insbesondere sind
Molekulargewicht und Funktionalität der beschriebenen hyperverzweigten
Polymere für
viele technische Anwendungen nicht ausreichend.
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Es
bestand daher die Aufgabe, hyperverzweigte Polymere bereit zu stellen,
die verbesserte anwendungstechnische Eigenschaften aufweisen. Es
bestand weiterhin die Aufgabe, ein Verfahren bereit zu stellen, durch
das neue hyperverzeigte Polymere hergestellt werden können.
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Es
wurde nun gefunden, dass die Aufgabe durch die eingangs definierten
hyperverzweigten Polymere gelöst
werden kann.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymere, im Folgenden auch als erfindungsgemäßes Verfahren bezeichnet.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geht man zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens
von Verbindungen der allgemeinen Formel I aus
in denen die Variablen wie
folgt definiert sind:
X Schwefel oder bevorzugt Sauerstoff;
R
1, R
3 sind verschieden
oder vorzugsweise gleich und gewählt
aus Wasserstoff,
- – C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec. Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl,
sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl;
- – C3-C12-Cycloalkyl
wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl,
Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl;
bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
- – C6-C14-Aryl wie Phenyl,
1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 1-Anthryl, 2-Anthryl, 9-Anthryl, 1-Phenanthryl,
2-Phenanthryl, 3-Phenanthryl, 4-Phenanthryl und 9-Phenanthryl, bevorzugt
Phenyl, 1-Naphthyl und 2-Naphthyl, besonders bevorzugt Phenyl.
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Ganz
besonders bevorzugt sind R1 und R3 jeweils gleich und gewählt aus Wasserstoff und Methyl.
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R2, R4 sind verschieden
oder vorzugsweise gleich und gewählt
aus
- – Wasserstoff,
- – C1-C6-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl; iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;
- – C3-C12-Cycloalkyl
wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl,
Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl;
bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
- – C6-C14-Aryl wie Phenyl,
1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 1-Anthryl, 2-Anthryl, 9-Anthryl, 1-Phenanthryl,
2-Phenanthryl, 3-Phenanthryl, 4-Phenanthryl und 9-Phenanthryl, bevorzugt
Phenyl, 1-Naphthyl und 2-Naphthyl, besonders bevorzugt Phenyl.
Ganz
besonders bevorzugt sind R2 und R4 jeweils Wasserstoff.
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Z1, Z2 sind verschieden
oder vorzugsweise gleich und gewählt
aus COOH und bevorzugt COOR6, wobei die
Reste R6 verschieden oder vorzugsweise gleich
sind und ausgewählt
aus
- – C1-C6-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;
- – Formyl,
- – CO-C1-C6-Alkyl wie beispielsweise
CO-CH3 (Acetyl), n-Propionyl, iso-Propionyl,
n-Butyryl, sec.-Butyryl, Pivaloyl, n-Valeroyl, n-Caproyl.
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R5 sind jeweils verschieden oder vorzugsweise
gleich und gewählt
aus
- – C1-C6-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl
- – und
insbesondere Wasserstoff.
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n
ist eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 10, bevorzugt bis 4 und
besonders bevorzugt bis 3.
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Durch
Zugabe von Katalysator wird Verbindung mit der allgemeinen Formel
I zur Reaktion gebracht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann man in Gegenwart einer Verbindung I a ausüben,
in der die Variablen wie
oben stehend definiert sind. Übt
man das erfindungsgemäße Verfahren
in Gegenwart von Verbindung I und I a aus, so ist es bevorzugt,
wenn die Variablen einander entsprechen, d.h. R
1 aus
Verbindung I und Verbindung I a sind jeweils gleich, R
2 aus
Verbindung I und Verbindung I a sind jeweils gleich usw.
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Man
kann 0 bis 1000 Gew.-% Verbindung I a, bezogen auf Verbindung I,
einsetzen, bevorzugt 0 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis
50 Gew.-%.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann man in Anwesenheit oder Abwesenheit mindestens einer polyfunktionalen
Verbindung durchführen,
die als Kern oder englisch "core
molecule" dienen
kann. Polyfunktionale Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind Verbindungen mit 2 oder mehr gleichen oder verschiedenen funktionalen
Gruppen wie beispielsweise Säuren
oder deren Derivate, wie Ester, Säurehalogenide oder Anhydride.
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Beispielhaft
genannt seien genannt:
Dicarbonsäuren, wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Sebacinsäure, Azelainsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, sowie
Mono- und Diester, insbesondere Mono- und Di-C1-C4-Alkylester, Halogenide und Anhydride der
vorstehend genannten Dicarbonsäuren;
wobei C1-C4-Alkyl
gewählt
wird aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl,
sec.-Butyl, tert.-Butyl;
Tricarbonsäuren, wie
Trimellitsäure
(1,2,4, Benzoltricarbonsäure),
1,3,5 Benzoltricarbonsäure,
sowie Mono-, Di- und Triester, insbesondere Mono-, Di- und Tri-C1-C4-Alkylester,
Halogenide und Anhydride der vorstehend genannten Tricarbonsäuren; wobei
C1-C4-Alkyl gewählt wird
aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl;
Tetracarbonsäuren,
wie Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Pyromellitsäure
(Benzol-1,2,4,5 tetracarbonsäure),
sowie Mono-, Di- und Triester, insbesondere Mono-, Di-Tri- und Tetra-C1-C4-Alkylester,
Halogenide und Anhydride der vorstehend genannten Tetracarbonsäuren; wobei
C1-C4-Alkyl gewählt wird
aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl. Selbstverständlich können auch
Mischungen der genannten Di-, Tri- und Tetracarbonsäuren oder
deren Derivaten eingesetzt werden.
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Weiterhin
sind zum Beispiel auch Di- oder Polyisocyanate als Kernmoleküle einsetzbar.
Als Di- und Polyisocyanate kommen die aus dem Stand der Technik
bekannten aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Isocyanate
in Frage. Bevorzugte Di- oder Polyisocyanate sind 4,4'-Diphenylmethandüsocyanat,
die Mischungen aus monomeren Diphenylmethandiisocyanaten und oligmeren
Diphenylmethandiisocyanaten (Polymer-MDI), Tetramethylendiisocyanat,
Tetramethylendiisocyanat-Trimere, Hexamethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat-Trimere,
Isophorondiisocyanat-Trimer,
4,4'-Methylenbis(cyclohexyl)-diisocyanat,
Xylylendiisocyanat, Tetramethylxylylendiisocyanat, Dodecyldiisocyanat,
Lysin-alkylester-diisocyanat, wobei Alkyl für C1 bis
C10 steht, 2,2,4- oder 2,4,4-Trimethyl-1,6-hexamethylen-diisocyanat,
1,4-Diisocyanatocyclohexan oder 4-Isocyanatomethyl-1,8-octamethylendiisocyanat,
2,4-Toluylendiisocyanat (2,4-TDI), 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat (2,4'-MDI), Triisocyanatotoluol,
Isophorondiisocyanat (IPDI), 2-Butyl-2-ethylpentamethylendiisocyanat,
2-Isocyanatopropylcyclohexylisocyanat, 3(4)-Isocyanatomethyl-1-methylcyclo-hexyl-isocyanat, 1,4-Diisocyanato-4-methylpentan,
2,4'-Methylenbis(cyclohexyl)diisocyanat
und 4-Methyl-cyclohexan-1,3-diisocyanat (H-TDI), 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat,
1,5-Naphthylendiisocyanat, Diphenyldiisocyanat, Tolidindiisocyanat
oder 2,6-Toluylendiisocyanat.
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Weiterhin
können
beispielsweise Oligo- oder Polyisocyanate verwendet werden, die
sich aus den genannten Di- oder Polyisocyanaten oder deren Mischungen
durch Verknüpfung
mittels Urethan-, Allophanat-, Harnstoff-, Biuret-, Uretdion-, Amid-,
Isocyanurat-, Carbodiimid-, Uretonimin-, Oxadiazintrion- oder Iminooxadiazindion-Strukturen
herstellen lassen.
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Selbstverständlich können auch
Mischungen der genannten Isocyanate verwendet werden.
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Wünscht man
mindestens ein "core
molecule" einzusetzen,
so verwendet man üblicherweise
einen Überschuss
an Verbindung der Formel I. Geeignete molare Übschüsse von Verbindung der Formel
I sind beispielsweise 1:1 bis 1000:1, bezogen jeweils auf die Anzahl
der funktionellen Gruppen des "core
molecules".
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Zur
Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet man vorzugsweise einen Katalysator. Geeignet sind beispielsweise
Enzyme. Wenn man Enzyme einzusetzen wünscht, so ist die Verwendung
von Lipasen und Esterasen bevorzugt. Gut geeignete Lipasen und Esterasen
sind Candida cylindracea, Candida lipolytica, Candida rugosa, Candida
antarctica, Candida utilis, Chromobacterium viscosum, Geotrichum
viscosum, Geotrichum candidum, Mucor javanicus, Mucor mihei, pig
pancreas, pseudomonas spp., pseudomonas fluorescens, Pseudomonas
cepacia, Rhizopus arrhizus, Rhizopus delemar, Rhizopus niveus, Rhizopus
oryzae, Aspergillus niger, Penicillium roquefortii, Penicillium
camembertii oder Esterase von Bacillus spp. und Bacillus thermoglucosidasius.
Besonders bevorzugt ist Candida antarctica Lipase B. Die aufgeführten Enzyme sind
kommerziell erhältlich,
beispielsweise bei Novozymes Biotech Inc., Dänemark.
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Bevorzugt
setzt man Enzym in immobilisierter Form ein, beispielsweise auf
Kieselgel oder Lewatit®. Verfahren zur Immobilisierung
von Enzymen sind an sich bekannt, beispielsweise aus Kurt Faber, "Biotransformations
in organic chemistry",
3. Auflage 1997, Springer Verlag, Kapitel 3.2 "Immobilization" Seite 345-356. Immobilisierte Enzyme
sind kommerziell erhältlich,
beispielsweise bei Novozymes Biotech Inc., Dänemark.
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Die
Menge an eingesetztem Enzym beträgt üblicherweise
1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 10–15 Gew.-%, bezogen auf die
Masse der insgesamt eingesetzten Verbindung I.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung setzt man nicht-enzymatische Katalysatoren
ein.
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Vorzugsweise
arbeitet man in Gegenwart eines sauren anorganischen, metallorganischen
oder organischen Katalysators oder Gemischen aus mehreren sauren
anorganischen, metallorganischen oder organischen Katalysatoren.
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Als
saure anorganische Katalysatoren im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Phosphonsäure,
hypophosphorige Säure,
Aluminiumsulfathydrat, Alaun, saures Kieselgel (pH-Wert ≤6, insbesondere ≤5) und saures
Aluminiumoxid zu nennen. Weiterhin sind beispielsweise Alumiumverbindungen
der allgemeinen Formel Al(OR)3 und Titanate
der allgemeinen Formel Ti(OR)4 als saure
anorganische Katalysatoren einsetzbar, wobei die Reste R jeweils
gleich oder verschieden sein können und
unabhängig
voneinander gewählt
sind aus
C1-C10-Alkylresten,
beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl,
sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl,
1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl,
iso-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl oder n-Decyl,
C3-C12-Cycloalkylresten,
beispielsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopeptyl, Cyclohexyl,
Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und
Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
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Bevorzugt
sind die Reste R in Al(OR)3 bzw. Ti(OR)4 jeweils gleich und gewählt aus Isopropyl oder 2-Ethylhexyl.
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Bevorzugte
saure metallorganische Katalysatoren sind beispielsweise gewählt aus
Dialkylzinnoxiden R2SnO, wobei R wie oben
stehend definiert ist. Ein besonders bevorzugter Vertreter für saure
metallorganische Katalysatoren ist Di-n-butylzinnoxid, das als sogenanntes
Oxo-Zinn oder als Fascat®-Marken kommerziell erhältlich ist.
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Bevorzugte
saure organische Katalysatoren sind saure organische Verbindungen
mit beispielsweise Phosphatgruppen, Sulfonsäuregruppen, Sulfatgruppen oder
Phosphonsäuregruppen.
Besonders bevorzugt sind Sulfonsäuren
wie beispielsweise para-Toluolsulfonsäure. Man kann auch saure Ionentauscher
als saure organische Katalysatoren einsetzen, beispielsweise Sulfonsäuregruppen-haltige
Polystyrolharze, die mit etwa 2 mol-% Divinylbenzol vernetzt sind.
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Man
kann auch Kombinationen von zwei oder mehreren der vorgenannten
Katalysatoren einsetzen. Auch ist es möglich, solche organische oder
metallorganische oder auch anorganische Katalysatoren, die in Form
diskreter Moleküle
vorliegen, in immobilisierter Form einzusetzen.
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Wünscht man
saure anorganische, metallorganische oder organische Katalysatoren
einzusetzen, so setzt man erfindungsgemäß 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
0,02 bis 2 Gew.-% Katalysator ein.
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Wünscht man
Katalysatoren auf Enzymbasis einzusetzen, so übt man das erfindungsgemäße Verfahren
vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 0°C bis 120°C aus. Vorzugsweise arbeitet
man bei Temperaturen von unter 100°C. Bevorzugt sind Temperaturen
im Bereich von 40°C
bis 80°C,
ganz besonders bevorzugt von 60 bis 80°C.
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Wünscht man
saure anorganische, metallorganische oder organische Katalysatoren
einzusetzen, so wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise bei
Temperatu ren von 80 bis 200°C
durchgeführt.
Vorzugsweise arbeitet man bei Temperaturen von 100 bis 180, insbesondere
bis 150°C
oder darunter.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das erfindungsgemäße Verfahren
in Gegenwart eines Lösemittels
durchgeführt.
Geeignet sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe wie Paraffine oder Aromaten.
Besonders geeignete Paraffine sind n-Heptan und Cyclohexan. Besonders
geeignete Aromaten sind Toluol, ortho-Xylol, meta-Xylol, para-Xylol,
Xylol als Isomerengemisch, Ethylbenzol, Chlorbenzol und ortho- und
meta-Dichlorbenzol. Weiterhin sind ganz besonders geeignet: Ether
wie beispielsweise Dioxan oder Tetrahydrofuran und Ketone wie beispielsweise
Methylethylketon und Methylisobutylketon.
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Man
kann jedoch auf die Verwendung von Lösemitteln verzichten, wenn
Verbindung I oder wenn sämtliche
Verbindungen unter Reaktionsbedingungen flüssig sind. Vorzugsweise verzichtet
man in dem Falle, dass Verbindung I unter Reaktionsbedingungen flüssig ist,
auf den Einsatz von Lösemittel.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das erfindungsgemäße Verfahren
unter Inertgasatmosphäre
durchgeführt,
das heißt
beispielsweise unter Kohlendioxid, Stickstoff oder Edelgas, wobei insbesondere
Argon und Stickstoff zu nennen sind.
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Die
Druckbedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind an sich
unkritisch. Man kann bei deutlich verringertem Druck arbeiten, beispielsweise
bei 0,1 bis 500 mbar. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch bei
Drucken oberhalb von 500 mbar durchgeführt werden. Bevorzugt ist aus
Gründen
der Einfachheit die Umsetzung bei 500 mbar bis Atmosphärendruck;
möglich
ist aber auch eine Durchführung
bei leicht erhöhtem
Druck, beispielsweise bis 1200 mbar. Man kann unter deutlich erhöhtem Druck
arbeiten, beispielsweise bei Drucken bis 10 bar. Bevorzugt ist die
Umsetzung bei 0,1 mbar bis Atmosphärendruck.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet man in Gegenwart eines Wasser
entziehenden Mittels als Additiv, das man zu Beginn der Reaktion
zusetzen kann. Diese Ausführungsform
ist dann bevorzugt, wenn man als Katalysator ein oder mehrere Enzyme
verwendet. Geeignet sind beispielsweise schwach saure Kieselgele,
schwach saure Aluminiumoxide, Molekularsiebe, insbesondere Molekularsieb
4 Å, MgSO4 und Na2SO4. Man kann während der Reaktion weiteres
Wasser entziehendes Mittel zufügen
oder Wasser entziehendes Mittel durch frisches Wasser entziehendes
Mittel ersetzen.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet man mit einem Wasserabscheider
und Schleppmittel, um während
der Reaktion gebildetes Wasser oder Alkohol oder Carbonsäure abzutrennen.
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Die
Reaktionsdauer kann üblicherweise
im Bereich von 2 bis 48 Stunden betragen, bevorzugt sind 8 bis 36
Stunden.
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Die
Aufarbeitung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
hyperverzweigten Polymere kann durch allgemein übliche Operationen erfolgen.
Man kann den Katalysator abtrennen, beispielsweise durch Filtration
oder andere Labor-übliche
Methoden. Wenn man unter Verwendung eines Lösungsmittels gearbeitet hat,
so engt man die Reaktionsmischung üblicherweise ein, wobei man
das Einengen üblicherweise bei
vermindertem Druck durchführt.
Weitere gut geeignete Aufarbeitungsmethoden sind Ausfällen nach
Zugabe von geeigneten Mitteln, beispielsweise Wasser, und anschließendes Waschen
und Trocknen.
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Verbindungen
der allgemeinen Formel I und I a sind an sich bekannt. Verbindungen
der allgemeinen Formel I lassen sich beispielsweise durch Umsetzung
von Verbindungen der allgemeinen Formel II mit Olefinen der allgemeinen
Formel III a und III b entsprechend einer Michael-Addition erhalten.
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Sind
in Verbindungen der allgemeinen Formel I die Reste R1 und
R3, R2 und R4, Z1 und Z2 jeweils paarweise gleich sind und n und
die jeweils entsprechenden Reste R5 jeweils
identisch, so erfolgt die Darstellung von Verbindungen der allgemeinen
Formel I durch Umsetzung von Verbindung der allgemeinen Formel II
mit zwei Äquivalenten
III a.
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Verbindungen
der allgemeinen Formel I a lassen sich durch Umsetzung von Verbindungen
der allgemeinen Formel II mit einem Äquivalent Olefin der Formel
III a darstellen.
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Mischungen
aus Verbindungen der allgemeinen Formel I und I a lassen sich besonders
dann leicht herstellen, wenn die Reste R1 und
R3, R2 und R4, Z1 und Z2 jeweils paar weise gleich sind und n und
die jeweils entsprechenden Reste R5 jeweils
identisch sind. Dann ist es möglich,
Verbindung II mit etwa 1,1 Äquivalenten Olefin
III a umzusetzen und das anfallende Gemisch ohne weitere Aufarbeitung
für das
erfindungsgemäße Verfahren
einzusetzen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind hyperverzweigte
Polymere, erhältlich
durch das erfindungsgemäße Verfahren.
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Die
erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymere haben ein Molekulargewicht Mw von
500 bis 100.000 g/mol, bevorzugt 3000 bis 20.000 g/mol, besonders
bevorzugt 3000 bis 7000 g/mol und ganz besonders bevorzugt 4000
g/mol. Die Polydispersität
Pd beträgt
1,2 bis 50, bevorzugt 1,4 bis 40, besonders bevorzugt 1,5 bis 30
und ganz besonders bevorzugt bis 10. Sie sind üblicherweise sehr gut löslich, d.h.
man kann klare Lösungen
mit bis zu 50 Gew.-%, in einigen Fällen sogar bis zu 80 Gew.-%,
der erfindungsgemäßen Polymere
in Tetrahydrofuran (THF), n-Butylacetat, Ethanol und zahlreichen
anderen Lösemitteln
darstellen, ohne dass mit bloßem
Auge Gelpartikel detektierbar sind.
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Die
erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymere sind im Allgemeinen Carboxylgruppen-terminiert, wobei die
Carboxylgruppen verestert sein können,
und können
zur Herstellung z. B. von Klebstoffen, Beschichtungen, Schaumstoffen, Überzügen, Druckfarben
und Lacken vorteilhaft eingesetzt werden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
hydrophilen Modifizierung der erfindungsgemäßen hyperverzweigten Polymere
sowie hydrophil modifizierte erfindungsgemäße hyperverzweigte Polymere.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer hydrophil
modifizierter Polymere kann man von erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymeren ausgehen und diese mit einer hydrophilen Verbindung umsetzen,
beispielsweise mit mindestens einem mehrwertigen Alkohol oder mit
mindestens einem Alkanolamin.
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Beispielhaft
seien für
bevorzugt verwendete mehrwertige Alkohole genannt: Alkohole mit
mindestes 2 Hydroxylgruppen, wie beispielsweise: Ethylenglykol,
1,2-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, Glycerin,
Butan-1,2,4-triol, n-Pentan-1,2,5-triol,
n-Pentan-1,3,5-triol, n-Hexan-1,2,6-triol, n-Hexan-1,2,5-triol,
n-Hexan-1,3,6-triol,
Trimethylolbutan, Trimethylolpropan oder Di-Trimethylolpropan, Trimethylolethan,
Pentaerythrit oder Dipentaenthrit; Zuckeralkohole wie beispielsweise
Mesoerythrit, Threitol, Sorbit, Mannit oder Gemische der vorstehend
genannten Alkohole. Bevorzugt kann man Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan
und Pentaerythrit einsetzen.
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Beispielhaft
seien für
bevorzugt verwendete Alkanolamine. genannt: Monoalkanolamine, N,N-Dialkylalkanolamine,
N-Alkylalkanolamine, Dialkanolamine, N-Alkylalkanolamine und Trialkanolamine
mit jeweils 2 bis 18 C-Atomen im Hydroxyalkylrest und gegebenenfalls
jeweils 1 bis 6 C-Atomen im Alkylrest, bevorzugt 2 bis 6 C-Atomen
im Alkanolrest und gegebenenfalls 1 oder 2 C-Atomen im Alkylrest.
Ganz besonders bevorzugt sind Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin,
Methyldiethanolamin, n-Butyldiethanolamin, N,N-Dimethylethanolamin
und 2-Amino-2-methylpropanol-1. Ganz besonders bevorzugt sind Ammoniak
und N,N-Dimethylethanolamin.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von hydrophob modifizierten hyperverzweigten Polymeren
unter Verwendung der erfindungsgemäßen hyperverzweigten Polymere,
und ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung sind hydrophob
modifizierte hyperverzweigte Polymere, hergestellt durch erfindungsgemäße hydrophobe
Modifizierung von erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymeren.
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Zur
Herstellung von erfindungsgemäßen hydrophob
modifizierten hyperverzweigten Polymeren geht man beispielsweise
von erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymeren aus und setzt sie mit mindestens einem hydrophoben Alkohol
um. Als hydrophobe Alkohole gelten beispielsweise Fettalkohole,
das sind im Sine der vorliegenden Erfindung Alkohole mit gesättigten
oder ungesättigten
C10-C40-Alkoholen,
oder Glycerin, das mit einem oder zwei Äquivalenten von gleichen oder
verschiedenen Fettsäuren
verestert ist, beispielsweise mit Ölsäure, Oleinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Ricinussäure. Bevorzugte
Beispiel ist Glycerinmonostearat.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung sind mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Verbindung
modifizierte hyperverzweigte Polymere und ein Verfahren zur Modifizierung
der erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymere mit ethylenisch ungesättigten
Verbindung.
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Zur
Herstellung von erfindungsgemäßen mit
mindestens einer ethylenisch ungesättigten Verbindung modifizierten
hyperverzweigten Polymeren geht man beispielsweise aus von mindestens
einem erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymer und setzt dies mit mindestens einem Alkohol oder einem Amin
um, der bzw. das seinerseits eine ethylenische Doppelbindung enthält. Beispiele
für Alkohole,
die ihrerseits mindestens eine ethylenische Doppelbindung aufweise,
sind 2-Hydroxy-ethyl(meth)acrylat), 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, ω-Hydroxy-n-butyl(meth)acrylat
sowie weitere mit (Meth)acrylsäure
veresterte Di- und Polyole, in denen mindestens eine Hydroxygruppe
unverestert ist. Beispielhaft seien genannt: Trimethylolpropanmonoacrylat,
Trimethylolpropandiacrylat, Pentaerythrittri(meth)acrylat, Pentaerythrittriallylether,
Pentaenthrit di(meth)acrylatmonostrearat. Weiterhin sind ungesättigte Ether
von Di- und Polyolen geeignet, in denen mindestens eine Hydroxygruppe
unverethert ist, beispielsweise Trimethylolpropandiallylether, Trimethylolpropanmonoallylether, 1,6-Hexandiolmonovinylether.
Weiterhin seien ungesättigte
Alkohole genannt wie beispielsweise Hex-1-en-3-ol, Hex-2-en-1-ol.
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Beispielhaft
für geeignete
Amine seien Allylamin und Hex-1-en-3-amin genannt.
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Erfindungsgemäße mit mindestens
einer ethylenisch ungesättigten
Verbindung modifizierte hypververzweigte Polymere eignen sich insbesondere
zur Herstellung von Drucklacken.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der
erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymeren zur Herstellung von Polyadditions- oder Polykondensationsprodukten,
beispielsweise Polycarbonaten, Polyurethanen und Polyethern. Bevorzugt
ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Hydroxylgruppen-terminierten
hyperverzweigten Polymeren zur Herstellung von Polyadditions- oder
Polykondensationsprodukten Polycarbonaten oder Polyurethanen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der
erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymeren sowie der aus erfindungsgemäßen hyperverzweigten Polymeren
hergestellten Polyadditions- oder Polykondensationsprodukte als
Komponente von Klebstoffen, Beschichtungen, Schaumstoffen, Überzügen und
Lacken. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Klebstoffe,
Beschichtungen, Schaumstoffe, Überzüge und Lacke,
enthaltend die erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymere. Sie zeichnen sich durch hervorragende anwendungstechnische
Eigenschaften aus.
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Ein
weiterer bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Druckfarben,
insbesondere Verpackungsdruckfarben für den Flexo- und/oder Tiefdruck,
die mindestens ein Lösemittel
oder ein Gemisch verschiedener Lösemittel,
mindestens ein Farbmittel, mindestens ein polymeres Bindemittel
sowie optional weitere Zusatzstoffe umfasst, wobei es sich bei mindestens
einem der polymeren Bindemittel um ein erfindungsgemäßes hyperverzweigtes
Polymer handelt.
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Erfindungsgemäße hyperverzweigte
Polymere können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung im Gemisch mit anderen Bindemitteln
eingesetzt werden. Beispiele für
andere Bindemittel für
erfindungsgemäße Druckfarben
umfassen Polyvinylbutyral, Nitrocellulose, Polyamide, Polyacrylate
oder Polyacrylat-Copolymere. Besonders vorteilhaft hat sich die
Kombination mindestens eines erfindungsgemäßen hyperverzweigten Poly mers
mit Nitrocellulose erwiesen. Die Gesamtmenge aller Bindemittel in
der erfindungsgemäßen Druckfarbe beträgt üblicherweise
5–35 Gew.-%,
bevorzugt 6–30
Gew.-% und besonders bevorzugt 10–25 Gew.-%, bezogen auf die
Summe aller Bestandteile. Das Verhältnis von erfindungsgemäßen hyperverzweigten
Polymeren zu der Gesamtmenge aller Bindemittel liegt üblicherweise
im Bereich von 30 Gew.-% bis 100 Gew.-%, bevorzugt mindestens 40
Gew.-%, wobei aber die Menge an hyperverzweigtem Polymer im Regelfalle
3 Gew.-%, bevorzugt 4 Gew.-% und besonders bevorzugt 5 Gew.-% bezüglich der
Summe aller Bestandteile der Druckfarbe nicht unterschreiten sollte.
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Es
kann ein einzelnes Lösemittel
oder auch ein Gemisch mehrerer Lösemittel
eingesetzt werden. Als Lösemittel
prinzipiell geeignet sind die üblichen
Lösemittel
für Druckfarben,
insbesondere Verpackungsdruckfarben. Insbesondere geeignet als Lösemittel
für die
erfindungsgemäße Druckfarbe
sind Alkohole wie beispielsweise Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol,
Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, substituierte Alkohole
wie beispielsweise Ethoxypropanol, Ester wie beispielsweise Ethylacetat,
Isopropylacetat, n-Propyl oder n-Butylacetat. Als Lösungsmittel
ist weiterhin Wasser prinzipiell geeignet. Besonders bevorzugt als
Lösemittel
ist Ethanol bzw. Gemische, die zu einem überwiegenden Teil aus Ethanol
bestehen. Unter den prinzipiell möglichen Lösemitteln trifft der Fachmann
je nach den Löslichkeitseigenschaften
des Polymers und der gewünschten
Eigenschaften der Druckfarbe eine geeignete Auswahl. Es werden üblicherweise
40 bis 80 Gew.-% Lösemittel
bezüglich
der Summe aller Bestandteile der Druckfarbe eingesetzt.
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Als
Farbmittel können übliche Farbstoffe,
insbesondere übliche
Pigmente eingesetzt werden. Beispiele sind anorganische Pigmente
wie beispielsweise Titandioxid-Pigmente oder Eisenoxidpigmente,
Interferenzpigmente, Ruße,
Metallpulver wie insbesondere Aluminium, Messing oder Kupferpulver,
sowie organische Pigmente wie Azo-, Phthalocyanin- oder Isoindolin-Pigmente.
Es können
selbstverständlich
auch Gemische verschiedener Farbstoffe oder Farbmittel eingesetzt
werden sowie außerdem
lösliche
organische Farbstoffe. Es werden üblicherweise 5 bis 25 Gew.-%
Farbmittel bezüglich
der Summe aller Bestandteile eingesetzt.
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Erfindungsgemäße Druckfarben
und insbesondere erfindungsgemäße Verpackungsdruckfarben
können
optional weitere Additive und Hilfsstoffe umfassen. Beispiele für Additive
und Hilfsstoffe sind Füllstoffe
wie Calciumcarbonat, Aluminiumoxidhydrat oder Aluminium- bzw. Magnesiumsilikat.
Wachse erhöhen
die Abriebfestigkeit und dienen der Erhöhung der Gleitfähigkeit.
Beispiele sind insbesondere Polyethylenwachse, oxidierte Polyethylenwachse
mit einem Mw im Bereich von 1500 bis 20.000
g/mol, Petroleumwachse oder Ceresinwachse. Fettsäureamide können zur Erhöhung der
Oberflä chenglätte eingesetzt
werden. Weichmacher dienen der Erhöhung der Elastizität des getrockneten
Films. Beispiele sind Phthalsäureester
wie Dibutylphthalat, Diisobutylphthalat, Dioctylphthalat, Citronensäureeseter
oder Ester der Adipinsäure.
Zum Dispergieren der Pigmente können
Dispergierhilfsmittel eingesetzt werden. Bei der erfindungsgemäßen Druckfarbe
kann vorteilhaft auf Haftvermittler verzichtet werden, ohne dass
die Verwendung von Haftvermittlern damit ausgeschlossen sein soll.
Die Gesamtmenge aller Additive und Hilfsstoffe übersteigt üblicherweise nicht 20 Gew.-% bezüglich der
Summe aller Bestandteile der Druckfarbe und beträgt bevorzugt 0–10 Gew.-%.
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Die
Herstellung von erfindungsgemäßen Verpackungsdruckfarben
kann in prinzipiell bekannter Art durch intensives Vermischen bzw.
Dispergieren der Bestandteile in üblichen Apparaturen wie beispielsweise einem
oder mehreren Dissolvern, einem oder mehreren Rührwerkskugelmühlen oder
einem oder mehreren Dreiwalzenstühlen
erfolgen. Vorteilhaft wird zunächst
eine konzentrierte Pigmentdispersion mit einem Teil der Komponenten
und einem Teil Lösemittel
hergestellt, die anschließend
mit erfindungsgemäßem hyperverzweigtem
Polymer, gegebenenfalls weiteren Bestandteilen und weiterem Lösemittel
zur fertigen Druckfarbe weiter verarbeitet wird.
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Ein
weiterer bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Drucklacke,
die mindestens ein Lösemittel
oder ein Gemisch verschiedener Lösemittel,
mindestens ein polymeres Bindemittel sowie optional weitere Zusatzstoffe
umfassen, wobei es sich bei mindestens einem der polymeren Bindemittel
um einen erfindungsgemäßes hyperverzweigtes
Polymer handelt, sowie die Verwendung der erfindungsgemäßen Drucklacke
zum Grundieren, als Schutzlack sowie zum Herstellen von Mehrschichtmaterialien.
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Erfindungsgemäße Drucklacke
enthalten keine Farbmittel, weisen aber abgesehen davon die gleichen Bestandteile
auf wie die oben beschriebenen erfindungsgemäßen Druckfarben. Die Mengen
der übrigen
Komponenten erhöhen
sich dementsprechend.
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Es
wurde gefunden, dass durch die Verwendung von erfindungsgemäßen Druckfarben,
insbesondere Verpackungsdruckfarben, bzw. Drucklacken mit Bindemitteln
auf Basis von hyperverzweigten Polymeren Mehrschichtmaterialien
mit hervorragender Haftung zwischen den einzelnen Schichten erhalten
werden können.
Der Zusatz von Haftvermittlern ist nicht erforderlich. In vielen
Fällen
können
ohne Verwendung von Haftvermittler sogar bessere Ergebnisse erzielt
werden, als wenn Haftvermittler zugesetzt werden. Insbesondere auf
polaren Folien konnte die Haftung deutlich verbessert werden.
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Arbeitsbeispiele
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1. Herstellung von hyperverzweigtem
Polymer 1
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In
einem Vierhalskolben, der mit einem Rührer und Stickstoff-Einleitungsrohr
ausgerüstet
war, wurden unter Stickstoffatmosphäre bei Zimmertemperatur 33,4
g (0,55 mol) Ethanolamin vorgelegt und tropfenweise 141 g (1,1 mol)
tert.-Butylacrylat zugefügt.
Nach beendeter Zugabe wurde bei Zimmertemperatur gerührt, bis die
Michael-Addition beendet war (Kontrolle durch Dünnschichtchromatographie),
was nach etwa 2 Stunden der Fall war. Man erhielt N,N-(Di-tert.-Butylpropionato)-aminoethan-2-ol
(I.1).
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Es
wurden 0,17 g (1000 ppm) Di-n-butylzinnoxid, kommerziell erhältlich als
Fascat® 4201
(E-Coat, ELF Atochem) zugegeben und auf 130°C erhitzt. Es wurde ein Druck
von 200 mbar eingestellt, um das während der Reaktion gebildete
tert.-Butanol abzutrennen. Nach 10 Stunden wurde der Druck auf 50
und dann weiter auf 0,1 mbar reduziert. Nach 15 Stunden wurde auf
Zimmertenperatur abgekühlt.
Man erhielt ein zähes, öliges Harz.
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Molmassenbestimmung
(GPC): Mn 4800 g/mol; Mw 7600
g/mol. Säule:
stationäre
Phase: Polystyrol-Hexafluorisopropanl-Gel. Mobile Phase: 0,05 Gew.-%
Kaliumtrifluoracetat in Hexafluorisopropanol; Standard: Polymethylmethacrylat.
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2. Herstellung von hyperverzweigtem
Polymer 2
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In
einem Vierhalskolben, der mit einem Rührer und Stickstoff-Einleitungsrohr
ausgerüstet
war, wurden unter Stickstoffatmosphäre bei Zimmertemperatur 50
g (0,82 mol) Ethanolamin vorgelegt und tropfenweise 141 g (1,6 mol)
Acrylsäuremethylester
zugefügt.
Nach beendeter Zugabe wurde bei Zimmertemperatur gerührt, bis
die Michaeladdition beendet war (Kontrolle durch Dünnschichtchromatographie),
was nach etwa 2 Stunden der Fall war. Man erhielt N,N-Di-(methylpropionato)-aminoethan-2-ol
(I.2).
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Es
wurden 0,19 g (1000 ppm) Di-n-butylzinnoxid, kommerziell erhältlich als
Fascat® 4201
(E-Coat, ELF Atochem) zugegeben und dann auf 130°C erhitzt. Es wurde ein Druck
von 200 mbar eingestellt, um das während der Reaktion gebildete
Methanol abzutrennen. Nach 10 Stunden wurde der Druck auf 50 mbar
und dann weiter auf 0,1 mbar reduziert.
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Nach
4 Stunden wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt. Man erhielt ein zähes, öliges, blass
gelbes Harz.
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Molmassenbestimmung
(GPC): Mn 3700 g/mol; Mw 6000
g/mol, Bedingungen: wie unter Beispiel 1.
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3. Herstellung von hyperverzweigtem
Polymer 3
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In
einem Vierhalskolben, der mit einem Rührer und Stickstoff-Einleitungsrohr
ausgerüstet
war, wurden unter Stickstoffatmosphäre bei Zimmertemperatur 33,4
g (0,55 mol) Ethanolamin vorgelegt und tropfenweise 141 g (1,1 mol)
tert.-Butylacrylat zugefügt.
-
Nach
beendeter Zugabe wurde bei Zimmertemperatur gerührt, bis die Michael-Addition
beendet war (Kontrolle durch Dünnschichtchromatographie),
was nach etwa 2 Stunden der Fall war. Man erhielt N,N-(Di-tert.-Butylpropionato)-aminoethan-2-ol
(I.1).
-
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Es
wurden 0,17 g (1000 ppm) Di-n-butylzinnoxid zugegeben, kommerziell
erhältlich
als Fascat® 4201 (E-Coat,
ELF Atochem), und auf 130°C
erhitzt. Es wurde ein Druck von 200 mbar eingestellt, um das während der
Reaktion gebildete tert.-Butanol abzutrennen. Nach 10 Stunden wurde
der Druck auf 50 mbar und dann weiter auf 0,1 mbar reduziert und
die Temperatur bei 130°C
gehalten.
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Nach
210 Minuten wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Stickstoff ein
Druck von 1 bar eingestellt. Anschließend wurden 33,4 g (0,55 mol)
Ethanolamin zugegeben. Anschließend
wurde die Reaktionsmischung für
eine halbe Stunde auf 140°C
erhitzt. Anschließend
wurde der Druck auf 25 mbar reduziert und für eine weitere Stunde bei 140°C und 25
mbar erhitzt, um tert.-Butanol abzudestillieren.
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Nach
5 Stunden wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt und mit Stickstoff ein
Druck von 1 bar eingestellt. Man erhielt ein zähes, öliges Harz, welches sich mühelos in
Wasser lösen
ließ.
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Anwendungsbeispiele: Herstellung
von Druckfarben
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Es
wurden Flexodruckfarben F1.1 und F1.2 durch intensives Vermischen
der folgenden Komponenten hergestellt, wobei unter Flexodruckfarben
Druckfarben für
den Flexo-druck zu verstehen sind.
70,0
g | blaue
Pigment-Präparation
auf Basis Pigment blue 15:4 (BASF Drucksys teme GmbH) |
6,0
g | Hyperverzweigtes
Polymer 1 (nur für
Flexodruckfarbe F1.1) |
6,0
g | Hyperverzweigtes
Polymer 2 (nur für
Flexodruckfarbe F1.2) |
8,0
g | Nitrocellulose
(Wolf) |
1,0
g | Oleamid
(Croda) |
0,5
g | Polyethylenwachs
mit einem Mw von 3500 g (BASF Aktiengesellschaft),
hergestellt durch Polymerisation von Ethylen bei 1700 bar und 210°C in einem
Hochdruckautoklaven, beschrieben von M. Buback et al., Chem. Ing.
Tech. 1994, 66, 510; |
10,5
g | Ethanol |
2,0
g | Haftvermittler
Ti(acac)3; acac: Acetylacetonat |
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In
einer zweiten Serie wurden Flexodruckfarben F 2.1 und F 2.2 durch
intensives Vermischen der folgenden Komponenten hergestellt:
70,0
g | blaue
Pigment-Präparation
auf Basis Pigment blue 15:3 (BASF Drucksysteme) |
6,0
g | Hyperverzweigtes
Polymer 1 (nur für
Flexodruckfarbe F2.1) |
6,0
g | Hyperverzweigtes
Polymer 2 (nur für
Flexodruckfarbe F2.2) |
8,0
g | Nitrocellulose
(Wolf) |
1,0
g | Oleamid
(Croda) |
0,5
g | Polyethylenwachs
mit einem Mw von 3500 g (BASF Aktiengesellschaft),
hergestellt durch Polymerisation von Ethylen bei 1700 bar und 210°C in einem
Hochdruckautoklaven, beschrieben von M. Buback et al., Chem. Ing.
Tech. 1994, 66, 510; |
10,5
g | Ethanol |
-
Zu
Vergleichszwecken wurden außerdem
Flexodruckfarben mit konventionellen Polyurethan-Bindemitteln hergestellt
(PUR 7313 (BASF). In Tabelle 1 sind die Formulierungen zusammengestellt:
-
Tabelle
1: Zusammensetzung der getesteten Druckfarben
-
Haftung auf Substraten
-
Es
wurde die Haftung der erfindungsgemäßen Flexodruckfarben auf polaren
Folien aus Polyamid und PET sowie auf einer unpolaren Folie aus
Polypropylen bestimmt.
-
Messmethode:
-
Das
Prüfverfahren "Tesafestigkeit" dient zur Bestimmung
der Haftung eines Druckfarbenfilms auf dem Bedruckstoff.
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Durchführung der
Prüfung
-
Die
auf Druckviskosität
verdünnte
Farbe wurde auf der jeweiligen Folie aufgedruckt oder mit einem
6 μm-Rakel
aufgezogen. Ein Tesabandstreifen (Klebeband mit 19 mm Breite (Artikel
BDF 4104), Beiersdorf AG) wurde auf den Druckfarbenfilm aufgeklebt,
gleichmäßig angedruckt
und nach 10 Sekunden wieder abgerissen. Dieser Vorgang wurde auf
derselben Stelle des Prüflings
jeweils mit neuen Tesabandstreifen viermal durchgeführt. Jeder
Tesastreifen wurde nacheinander auf weißes Papier, bei weißen Farben
auf Schwarzpapier aufgeklebt. Die Prüfung erfolgte sofort nach Applikation
der Flexodruckfarbe.
-
Auswertung
-
Es
erfolgte eine visuelle Prüfung
der Oberfläche
der bedruckten Folie auf Beschädigung.
Die Benotung erfolgte von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut). In
Tabellen 2 und 3 sind die Ergebnisse der Tests zusammengefasst.
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Tabelle
2: Testergebnisse mit Flexodruckfarben, die Haftvermittler enthalten
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Tabelle
3: Testergebnisse mit Druckfarben, die keinen Haftvermittler enthalten
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Herstellung von Verbundmaterialen
-
Mit
den Druckfarben 1.1 bis V5 wurden Mehrschichtmaterialen mit verschiedenen
Folien hergestellt. Die Qualität
der Verbunde wird durch die Bestimmung der Verbundhaftung zwischen
zwei durch Kaschierung verbundenen Folien bestimmt.
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Anwendungsbeispiele 4–9
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Allgemeine Arbeitsvorschrift
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Die
auf Druckviskosität
vedünnte
Flexodruckfarbe wurde auf Folie 1 als Bedruckstoff angedruckt. Parallel
dazu wird die Kaschierfolie (Folie 2) mit einer Kleber-Härter-Mischung (R&H MOR-FREE A 4123/Härter C88))
so beschichtet, dass eine Filmdicke von etwa 6 μm resultierte. Beide Folien
wurden anschließend
so verpresst, dass die Druckfarbe und der Kleber in Kontakt kamen.
Nach dem Verpressen wurden die so erhältlichen Verbundfolien 3 Tage
bei 60°C
gelagert und danach der Verbundwert bestimmt. Die Ergebnisse der Tests
sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
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Testmethode:
-
- Mess- und Prüfgeräte: Zugfestigkeitsprüfgerät Fa. Zwick
Stanzwerkzeug
(Breite: 15 mm)
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Von
dem zu testenden Verbundmaterial wurden mindestens je 2 Steifen
(Breite 15 mm) längs
und quer zur Folienbahn zugeschnitten. Zur Erleichterung der Trennung
(Delaminierung) des Verbundes wurden die Enden der ausgestanzten
Streifen in ein geeignetes Lösungsmittel
(z.B. 2-Butanon) getaucht, bis sich die Materialen voneinander lösten. Danach
wurde das Muster sorgfältig
getrocknet. Die delaminierten Enden der Prüflinge wurden in das Zugfestigkeitprüfgerät eingespannt.
Der weniger dehnfähige
Film wurde dazu in die obere Klemme eingelegt. Beim Anlauf der Maschine
wurde das Ende des Musters im rechten Winkel zur Zugrichtung gehalten,
wodurch ein konstanter Zug gewährleistet
wurde. Die Abzugsgeschwindigkeit betrug 100 mm/min, der Abzugswinkel
der getrennten Filme zum nicht getrennten Komplex 90°.
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Auswertung:
-
Abgelesen
wurde der Verbundwert als Mittelwert, Angabe in N/15 mm.
-
Tabelle
4: Ergebnisse zu den Verbundfolien
-
- Polyamid-Folie: Walomid XXL, PET-Folie: Melinex 800, PP-Folie
MB 400.
-
Die
Testergebnisse zeigen, dass die Haftung der erfindungsgemäßen Flexodruckfarben
auch auf chemisch verschiedenen Folientypen durch die Verwendung
der hyperverzweiten Polyesteramine im Vergleich zu konventionellen
Bindemitteln deutlich verbessert wurden. Man kann auf Haftvermittler
verzichten und dennoch sehr gute Ergebnisse erzielen.
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Erfindungsgemäße Verbundfolien,
hergestellt unter Verwendung von Flexodruckfarben, die hyperverzweigte
Polyesteramine enthalten, zeigen insbesondere bei Verwendung von
polaren Folien eine hervorragende Haftung. Dieses Ergebnis ist umso überraschender,
als die Tests mit Tesabandstreifen dieses Ergebnis nicht erwarten
ließen.