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DE10327199A1 - Verfahren zum Entfernen von Phosphat aus Wässern - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Phosphat aus Wässern Download PDF

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DE10327199A1
DE10327199A1 DE10327199A DE10327199A DE10327199A1 DE 10327199 A1 DE10327199 A1 DE 10327199A1 DE 10327199 A DE10327199 A DE 10327199A DE 10327199 A DE10327199 A DE 10327199A DE 10327199 A1 DE10327199 A1 DE 10327199A1
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water
cellulose
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alkaline earth
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Abstract

Verfahren zur Entfernung von Phosphorverbindungen aus Wässern, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wässer mit einem anionischen Polymer in Kontakt gebracht werden, welches als Kation(en) solche, ausgewählt aus Erdalkalimetallionen, Fe·2+·, Fe·3+·, Al·3+·, V·5+·, NH¶4¶·+·, Cr·3+·, CO·2+·, Cn·2+·, Pb·2+·, Mn·3+·, Ag·+·, Sn·2+·, Zn·2+· enthält.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Phosphorverbindungen, Anionen wie vor allem Arsenaten, Nitrit und Nitrat aus Wässern, wie stehenden und fließenden Wässern und Abwässern.
  • Gewässer, Böden, Sedimente und/oder Schlämme enthalten immer einen gewissen Anteil an organischen Materialien. Insbesondere bei Wässern, d.h. sowohl bei Gewässern als auch bei Abwässern, bestimmt u. a. der Anteil an organischen Verbindungen die Wasserqualität. Die organischen Materialien erhöhen zum einen die CSB- und BSB-Werte und zum anderen führen sie im Laufe der Zeit zur Bildung von Detritus, d.h. zur Verschlammung und im Extremfall zur Verlandung.
  • Hohe CSB- und BSB-Werte bedeuten, dass Materialien enthalten sind, die einen hohen Sauerstoffbedarf haben, und führen zu Sauerstoffmangel für die Mikroorganismen und sonstige Lebewesen und schließlich zu deren Absterben. Das abgebaute Material liegt im Wasser als zusätzliches organisches Material, z. B. als Schwebeteilchen, vor, was eine weitere Verringerung der Wasserqualität mit sich bringt.
  • Um eine Verlandung von Gewässern, insbesondere von Teichen, zu vermeiden, müssen die gebildeten Schlämme in regelmäßigen Abständen mechanisch entfernt werden. Diese mechanische Entfernung der Schlämme setzt aber eine ausreichende Teilchengröße voraus. Schwebeteilchen lassen sich in der Regel nicht entfernen.
  • Auch wird durch die Verschmutzung von Wässern, Böden, Sedimenten und/oder Schlämmen die Aktivität der darin lebenden Mikroorganismen nachteilig beeinflußt, was wiederum zu einer Störung des natürlichen Gleichgewichtes führt.
  • Ein weiteres Problem stellt insbesondere bei Binnengewässern der Phosphatgehalt dar, der für die Eutrophierung von Gewässern verantwortlich ist. Die Reduzierung der Phosphatkonzen tration in eutrophierten Gewässern ist in aller Regel der Schlüssel zur erfolgreichen Sanierung, das heißt zur Verbesserung der Wassergüte und der Nutzungsmöglichkeiten. Deshalb wurden und werden schon seit mehr als zwei Dekaden mehr oder weniger erfolgreiche Anstrengungen unternommen, die Phosphatkonzentration insbesondere in Seen und im Ablauf von Kläranlagen zu senken. Etablierte Verfahren arbeiten unter Einsatz von Eisen- und Aluminiumsalzen als Fällmittel. Neuere Entwicklungen befassen sich mit der Optimierung der biologischen Phosphat-Elimination sowie mit der technischen Steuerung der autochtonen Calcitpräzipitation und der Aufspülung von seeinternen Seekreidelagerstätten als Möglichkeiten der ökotechnologischen Gewässersanierung.
  • Die bekannten Verfahren zur Phosphatentfernung haben jedoch den Nachteil, dass die Fällung von Phosphat nur unvollständig erfolgt und zum Teil auch technisch aufwendig ist. Durch Zugabe von Al- oder Fe-Verbindungen werden darüber hinaus noch Aluminium- und Eisenionen sowie Neutralsalze wie Sulfat oder Chlorid in das Wasser eingebracht, was nicht immer positive Auswirkungen auf die Wasserqualität hat.
  • In einem weiteren aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wird verschmutztes Wasser mit einem Gemisch aus Ca(OH)2 und H2O2 behandelt. Auch in diesen Verfahren handelt es sich um ein sogenanntes Fällungsverfahren, wobei hier das vorhandene Phosphat als Calciumhydrogenphosphat ausgefällt wird.
  • Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Fällungsverfahren ist, dass das Löslichkeitsprodukt der auszufällenden Verbindungen stark vom pH-Wert abhängig ist. Es bildet sich ein Gleichgewichtszustand mit den in der wässerigen Umgebung vorhandenen Komponenten. In einigen Fällen löst sich das Hydrogenphosphat sogar wieder auf.
  • In wässerigen Systemen mit einem geringen Wasservolumen besteht ferner der Nachteil, dass die ausgefällten Substanzen, sofern sie nicht wieder in Lösung gehen, sich als unlösbarer Bodensatz ansammeln, der in der Regel nur bei einem vollständigen Wassertausch entfernt werden kann.
  • Für relativ geringe Volumina, wie Teichen oder Aquarien, haben sich beispielsweise Filterkartuschen etc. als vorteilhaft erwiesen. Diese werden von Wasser durchströmt, die zu entfer nenden Substanzen werden im Filtermaterial festgehalten und bei Sättigung des Filters kann dieser in einfacher Weise ausgetauscht werden. Derartige Filter werden insbesondere zum Entfernen von Schwebstoffen etc. eingesetzt, für andere Substanzen, die aus dem Wasser entfernt werden sollen, ist die Filteraktivität nur unzureichend.
  • Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Entfernung von Phosphorverbindungen aus Wässern, wie stehenden und fließenden Wässern sowie Abwässern zur Verfügung zu stellen, mit welchem es möglich ist, Phosphorverbindungen, insbesondere Phosphat, zu entfernen, ohne dass das Phosphat durch Zusatz von entsprechenden chemischen Agenzien ausgefällt werden muss. Eine weitere Aufgabe war es, das Algenwachstum in Wässern zu verringern.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dem gemäß ein Verfahren zur Aufbereitung von Wässern, wie stehenden und fließenden Wässern sowie Abwässern, dadurch gekennzeichnet, dass die Wässer mit einem Polymer in Kontakt gebracht werden, welches als Kationen) solche ausgewählt aus Erdalkalimetallionen, Fe2+, Fe3+, Al3+, V5+, NH4 +, Cr3+, CO2+, Cn2+, Pb2+, Mn3+, Ag+, Sn2+, Zn2+ aufweist.
  • In dem im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten anionischen Polymer sind vorzugsweise solche Kationen fixiert, welche allein oder in Kombination mit weiteren Kationen mit den in den Wässern enthaltenen Phosphorverbindungen, wie Phosphat, schwerlösliche Verbindungen bilden. Beim Eintreten des Phosphorverbindungen-haltigen Wassers in das Polymergerüst ist die Ca1+-Konzentration im Gel so hoch, dass an jeder Stelle das Löslichkeitsprodukt von Calciumphosphat überschritten wird und dieses direkt als Feststoff ausfällt. Ein Großteil des erhaltenen Fällungsproduktes verbleibt direkt im Polymergerüst und kann nach Verbrauch aller Ca-Ionen, wenn also der Filter seine Sättigungsgrenze erreicht hat, mit dem Polymer aus dem Wasser entfernt werden.
  • Zu den Wässern, aus denen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens die Phosphorverbindungen entfernt werden können, zählen alle wasser- bzw. feuchtigkeitshaltigen Systeme. Wässer im Sinne der vorliegenden Erfindung sind natürliche und künstliche, stehende und fließende Gewässer, wie Teiche und Seen, Abwasseranlagen, Trinkwasseranlagen, Aquarien, Wasser aus Wasserkreisläufen von Industrieanlagen und Haushaltsanlagen usw.
  • Für den Einsatz in wasserführenden Systemen haben sich insbesondere solche Polymere als geeignet erwiesen, die in Wasser Gele bilden. Diese Polymere haben den Vorteil, dass sie Wasser aufnehmen und einlagern können und das Wasser durch die Gelstruktur hindurchtreten kann.
  • Beispiele für geeignete Polymere sind polymere Polysaccharide, wie Agarose oder Bellulose, Proteine, wie Gelatine, Gummi arabicum, Albumin oder Fibrinogen, Ethylcellulose, Methylcellulose, Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetate, Alkali-Cellulosesulfat, Polyanillin, Polypyrrol, Polyvinylpyrolidon, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polyethylen, Polypropylen, Copolymere aus Polystyrol und Maleinsäureanhydrid, Epoxidharze, Polyethylenimine, Copolymere aus Styrol und Methylmethacrylat, Polystyrolsulfonat, Polyacrylate und Polaymethacrylate, Polycarbonate, Polyester, Silikone, Methylcellulose, Gemische aus Gelatine und Wasserglas, Gelatine und Polyphosphat, Celluloseacetat und Phthalat, Gelatine und Copolymeren aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether, Celluloseacetatbutyrat, Chitosan, Polydialkyldimethylammoniumchlorid, Mischungen aus Polyacrylsäuren und Polydiallyldimethylammoniumchlorid sowie beliebige Gemsiche der Voranstehenden.
  • Vorzugsweise sind die Polymere ausgewählt aus Alginaten und/oder Alginatderivaten, Alkali-Cellulosesulfat, Polyethyleniminen und/oder Polydialkyldimethylammoniumchloriden In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden als gelbildende Materialien aufgereinigte Alginate, insbesondere die unter den CAS-Nummern 9005-38-3 und 9005-32-7 beschriebenen Alginate verwendet. Die aufgereinigten Alginate haben den Vorteil, dass sie nur geringe Mengen an freien organischen Substanzen enthalten, welche ggf. die Stabilität und Aktivität von Mikroorganismen beeinträchtigen können. Die eingesetzten Alginate haben bevorzugt einen hohen Anteil an L-Guluronsäure-Einheiten.
  • Ein weiterer Vorteil der vorzugsweise eingesetzten gelbildenden Polymere ist, dass diese in beliebigen Formen vorliegen können und demgemäß entsprechend ihrem Einsatzort angepasst werden können. Beispiele für geeignete Formen sind Kugeln, Blöcke, Gitter, Blätter, Folien etc. Kugeln (im Folgenden als auch Kapseln bezeichnet) haben den Vorteil, dass sie schüttfä hig sind und eine hohe Schüttdichte aufweisen, so dass sie sich gut in Filteranlagen oder Filterkartuschen einfüllen lassen und auch aus diesen wieder entnommen werden können.
  • In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform werden den Polymeren Schicht- und Gerüstsilikate, besonders bevorzugt Zeolithe zugesetzt. Mit ihren Gitterstrukturen stabilisieren die Silikate das Gelmaterial und verlangsamen den Zersetzungsprozess des Alginats bei gleichzeitiger Adsorption von Ammonium und Calcium an die mineralische Komponente der Matrix.
  • Die eingesetzten Zeolithe bestehen zu über 70 % aus Klinoptilotith mit inerten Beimineralien wie Quarz. Die Korngröße der mineralischen Beimengungen ist kleiner 600 μm. Die Beimengung beträgt 0,5 bis 50 Massenprozent der eingesetzten Alginattrockenmasse. Bevorzugt werden 5-30% w Mineralien, besonders bevorzugt w (Zeolith) = 15–30% zu 70–85 % Alginat eingesetzt.
  • Der mikrobiologische Selbstreinigungsprozess der Wässer kann durch die Verwendung von Mikroorganismen en zusätzlich aktiviert und/oder unterstützt bzw. ganz übernommen werden. Derartige Mikroorganismen werden in der Regel dann eingesetzt, wenn auch schädliche Stickstoffverbindungen abgebaut werden sollen, die durch die Mikroorganismen in unbedenkliche Verbindungen, wie elementaren Stickstoff, umgewandelt werden.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegen die Mikroorgnismen in verkapselter Form in dem Polymermaterial vor.
  • Als Mikroorganismen können beliebige zur Aufbereitung von Wasser geeignete Mikroorganismen eingesetzt werden einschließlich mariner Mikroorganismen, Algen und Pilzen. Vorzugsweise sind die Mikroorganismen ausgewählt chemolithoautotrophen Nitrifikanten, wie den Ammoniakoxidanten und den Nitritoxidanten, die ausgewählt sein können aus den nitrifizierenden Mikroorganismen, insbesondere Bakterien der Gattungen Nitrosomonas, Nitrosococcus, Nitrosospira, Nitrosovibrio und Nitrosospira, insbesondere die Arten Nitrosomonas halophila, Nitrosomonas eutropha und Nitrosomonas europaea, Nitrosomonas oligotropha, Nitrosomonas ureae, Nitrosomonas aestuarü, Nitrosomonas marina, Nitrosomonas sp. 3 Nm 51, Nitrosomonas communis, Nitrosomonas nitrosa, Nitrosomonas sp. 1 Nm 33, Nitrosomonas sp. 2 Nm 41, Nitrosomonas cryotolerans, sowie die nitritoxidierenden Bakterien der Gattungen Nitrobacter und Nitrospira, insbesondere Nitrobacter winogradskyi.
  • Geeignet sind auch heterotrophe Nitrifikanten, wie Pilze der Gattung Aspergillus, Penicillium und Cephalosporium, Algen, Arthrobacter sp., Alcaligenes faecalis, Nocordia sp. Sowie heterotrophe Denitrifikanten, wie Paracocus sp., insbesondere Paraccocus pantothrophas, und Pseudomonas sp. Es können auch beliebige Kombinationen, d. h. Mischkulturen, von Mikroorganismen eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Mischkulturen können hinsichtlich der Aktivität und Abbauleistung synergistische Effekte erhalten werden. Beispiele für Mischkulturen sind z. B. Kombinationen der Arten Nitrosomonas und Nitrobacter sowie ggf. heterotrophe Mikroorganismen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden zum Abbau von organischen und anorganischen Stickstoffverbindungen Artengemeinschaften von verschiedenen Bakterien eingesetzt. Die eingesetzten Arten können zunächst entsprechend ihren speziellen Anzuchtbedingungen in Reinkultur angezogen und anschließend immobilisiert werden. Die Anzucht der Bakterien in Reinkultur ermöglicht es, nahezu beliebige Artengemeinschaften in nahezu beliebigen Artenverhältnissen zusammenzustellen. Ein Beispiel für eine besonders bevorzugte Artengemeinschaft im Immobilisat besteht aus a) ammoniakoxidierenden (z.B. Nitrosomonas) und b) nitritoxidierenden (z.B. Nitrobacter) und ggf. c) Nitrat- und nitritreduzierenden Bakterien (z.B. Paracoccus). Es hat sich als bevorzugt erwiesen, wenn das Artenverhältnis der Zellzahlen im Immobilisat bevorzugt im Bereich von a : b 1:10.000 zu 1:1 und besonders bevorzugt von 1:1000 zu 1:10 und das Artenverhältnis von b : c bevorzugt zwischen 1000:1 bis 1:1 und besonders bevorzugt zwischen 100:1 bis 5:1 liegt.
  • Je nach Einsatzzweck kann der Fachmann aufgrund seines Fachwissens und ggf. nach Durchführung von Tests oder unter Einsatz von Computersimulationen die entsprechenden Arten und deren Verhältnis zueinander bestimmen.
  • Um ein System mikrobiologisch in kurzer Zeit starten zu können, hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn die Starterkulturen in ausreichend hoher Konzentration zugesetzt werden.
  • Zur Herstellung von immobilisierten Bakterien werden üblicherweise zunächst Zellsuspensionen in einer Konzentration von 1 × 106 bis 5 × 109 Zellen/ml in Reinkultur angezüchtet. Um Mikroorganismen in einer möglichst hohen Konzentration im Polymer, z.B. in einer Mikrokapsel, zu erhalten werden die erhaltenen Zellsuspensionen anschließend vorzugsweise auf 5 × 108 bis 6 × 109 Zellen/ml aufkonzentriert. Das Aufkonzentrieren kann nach üblichen aus dem Stand der Technik bekannten Filtrationsverfahren erfolgen.
  • Insbesondere wenn nitrifizierende Mikroorganismen immobilisiert werden, hat es sich als besonders geeignet erwiesen, die Mikroorganismen in Form von wässerigen Zellsuspensionen einzusetzen. In einer besonderes bevorzugten Ausführungsform werden stabilisierte Mikroorganismen eingesetzt, insbesondere solche der Anzucht und Stabilisierung gemäß dem in der deutschen Patentanmeldung 199 08 109.3-41 beschriebenen Verfahren durch Zusatz von NO und/oder NO2 erfolgt.
  • Eine besonders gute Stabilisierung der Mikroorganismen kann erreicht werden, wenn diese als Zellsuspension eingesetzt werden, welche ein Puffersystem enthält. Beispiele für geeignete Puffer sind Essigsäure/Acetat, HCO3 /CO3 2–, Phosphorsäure/H2PO3 /HPO3 2–, Citronensäure/Citrat, Milchsäure/Lactat, festes CaCO3, etc.
  • Um ein Aktivitätsoptimum der Mikroorganismen zu erreichen, liegt der pH-Wert in den Gelkapseln vorzugsweise zwischen 4 und 9, besonders bevorzugt zwischen 5 und 8 und insbesondere zwischen 6,5 und 8,5. Sofern unter den Anwendungsbedingungen einstellbar, werden die erfindungsgemäßen Starterkulturen vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 8°C bis 35°C, besonders bevorzugt in einem Bereich von 15°C bis 30°C und insbesondere zwischen 20°C und 30°C durchgeführt.
  • Die Herstellung der Mikrokapseln kann in an sich bekannter Weise durch Verkapselung von Zellsuspensionen bzw. Lösungen erfolgen. Zur Herstellung eignen sich beispielsweise bekannten Mikroverkapselungsverfahren. Beispiele für mögliche Herstellungsverfahren sind Phasentrennverfahren, auch Koazervation genannt, mechanisch-physikalische Verfahren, Grenzflächenpolymerisation sowie adsorptive Verfahren.
  • Koazervation bedeutet, dass ein gelöstes Polymer in eine polymerreiche, noch lösungsmittelhaltige Phase mittels Desolvatation überführt wird. Das Koazervat lagert sich an der Grenzfläche des zu verkapselnden Materials unter Ausbildung einer zusammenhängenden Kapselwand an und wird durch Trocknung oder Polymerisation verfestigt.
  • Zum Umhüllen fester Kernmaterialien eignen sich auch mechanisch-physikalische Verfahren, worin das Umhüllen in der Wirbelschicht oder durch Sprühtrocknung erfolgt.
  • In den genannten Grenzflächen-Polymerisationsverfahren erfolgt die Wandbildung durch Polykondensation oder Polyaddition aus monomeren oder oligomeren Ausgangsstoffen an der Grenzfläche einer Wasser/Öl-Emulsion.
  • Bei den adsorptiven Verfahren werden Schichten aus polyanionischen und polykationischen Polymeren aufgebracht und bilden so die Kapselwand, die üblicherweise aus 2 bis 20 Schichten bestehen kann.
  • Die eingesetzten Polymere werden vorzugsweise in Form ihrer Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen eingesetzt. Für die Mikroverkapselung haben sich wässerige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen mit einer Konzentration von 0,5 bis 10 Gew.-% als geeignet erwiesen.
  • Zur Herstellung von Mikrokapseln aus Alginat wird vorzugsweise eine 1 bis 5 %-ige, insbesondere 1,5 bis 2,5 %-ige Alginat eingesetzt und in an sich bekannter Weise einer Verkapselung unterworfen.
  • Werden die erfindungsgemäß eingesetzten Polymere in Teilchenform oder Festkörper, z. B. als Kugeln, Blöcken, Gittern, Blättern und/oder Folien eingesetzt, so können sie in an sich bekannter Weise dem zu reinigenden und/oder aufzuarbeitenden Wasser zugeführt werden. Vorzugsweise werden die Teilchen oder Festkörper jedoch in ein Behältnis eingebracht, welches in dem zu reinigenden Gewässer fest installiert werden kann. Es ist auch möglich, dass die Teilchen oder Festkörper allein aufgrund ihres spezifischen Gewichts fixiert sind, d.h. von der Strömung nicht weiter getragen werden.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die erhaltenen Teilchen oder Festkörper in einen Filter eingebracht und durch das umgebende Filtermaterial fixiert.
  • Bei dem Einsatz in einem zu reinigenden Gewässer durchströmt das Wasser die Filtereinheit und kommt mit den Teilchen oder Festkörpern in Kontakt. Durch die vorzugsweise netzartige Struktur des Polymermaterials dringt das zu reinigende Wasser in das Gerüst ein und tritt so mit dem Polymer in Kontakt. Die schädlichen Substanzen werden entfernt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von anionischen Polymeren, welche als Kationen solche ausgewählt aus Erdalkalimetallionen, Fe2+, Fe3+, Al3+, V5+, NH4 +, Cr3+, CO2+, Cn2+, Pb2+, Mn3+, Ag+, Sn2+, Zn2+ enthalten, zur Entfernung von Phosphorverbindungen aus Wässern.
  • Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von anionischen Polymeren, welche als Kationen solche ausgewählt aus Erdalkalimetallionen, Fe2+, Fe3+, Al3+, V5+, NH4 +, Cr3+, CO2+, Cn2+, Pb2+, Mn3+, Ag+, Sn2+, Zn2+ enthalten, zur Reduzierung des Algenwachstums in Wässern.
  • Beispiele
  • Mit Phosphat belastetes Wasser wurde mit Alginaten in Kugelform in Kontakt gebracht. Der Phosphatgehalt wurde unterhalb der für Trinkwasser zulässigen Höchstmenge reduziert.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Entfernung von Phophorverbindungen aus Wässern, dadurch gekennzeichnet, dass die Wässer mit einem anionischen Polymer in Kontakt gebracht werden, welches als Kationen) solche ausgewählt aus Erdalkalimetallionen, Fe2+, Fe3+, Al3+, V5+, NH4 +, Cr3+, CO2+, Cn2+, Pb2+, Mn3+, Ag+, Sn2+, Zn2+ enthält.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wässer natürliche und künstliche stehende und fließende Gewässer bzw. wasserführende Systeme sind, wie Teiche und Seen, Abwasseranlagen, Trinkwasseranlagen, Aquarien, Wässer aus Wasserkreisläufen von Industrieanlagen und Haushaltsanlagen usw.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das anionische Polymer ein gelbildendes Polymer ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymere ausgewählt sind aus polymeren Polysacchariden, wie Agarose oder Cellulose, Proteine, wie Gelatine, Gummi arabicum, Albumin oder Fibrinogen, Ethylcellulose, Methylcellulose, Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetate, Alkalicellulosesulfat, Polyanillin, Polypyrrol, Polyvinylpyrolidon, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polyethylen, Polypropylen, Copolymere aus Polystyrol und Maleinsäureanhydrid, Epoxidharze, Polyethylenimine, Copolymere aus Styrol und Methylmethacrylat, Polystyrolsulfonat, Polyacrylate und Polymethacrylate, Polycarbonate, Polyester, Silikone, Methylcellulose, Gemische aus Gelatine und Wasserglas, Gelatine und Polyphosphat, Celluloseacetat und Phthalat, Gelatine und Copolymeren aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether, Celluloseacetatbutyrat, Chitosan, Polydialkyldimethylammoniumchlorid, Mischungen aus Polyacrylsäuren und Polydiallyldimethylammoniumchlorid sowie beliebige Gemische der voranstehenden.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymere ausgewählt sind aus Alginaten und/oder Alginatderivaten.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymere in Form von Kugeln, Blöcken, Gittern, Blättern und/oder Folien vorliegen.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Mikroorganismen eingesetzt werden.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroorganismen ausgewählt sind aus chemolithoautotrophen Nitrifikanten, wie den Ammoniakoxidanten und den Nitritoxidanten, wie Bakterien der Gattungen Nitrosomonas, Nitrosococcus, Nitrosospira, Nitrosovibrio und Nitrosospira, insbesondere die Arten Nitrosomonas halophila, Nitrosomonas eutropha und Nitrosomonas europaea, Nitrosomonas oligotropha, Nitrosomonas ureae, Nitrosomonas aestuarü, Nitrosomonas marina, Nitrosomonas sp. 3 Nm 51, Nitrosomonas communis, Nitrosomonas nitrosa, Nitrosomonas sp. 1 Nm 33, Nitrosomonas sp. 2 Nm 41, Nitrosomonas cryotolerans, Nitrobacter und Nitrospira, insbesondere Nitrobacter winogradskyi, heterotrophe Nitrifikanten, wie Pilze der Gattung Aspergillus, Penicillium und Cephalosporium, Algen, Arthrobacter sp., Alcaligenes faecalis, Nocordia sp. heterotrophe Denitrifikanten wie Paracocus sp. und Pseudomonas sp. und beliebige Gemische der voranstehenden.
  9. Verwendung von anionischen Polymeren, welche als Kationen) solche ausgewählt aus Erdlkalimetallionen Fe2+, Fe3+, Al3+, V5+, NH4 +, Cr3+, CO2+, Cn2+, Pb2+, Mn3+, Ag+, Sn2+, Zn2+ enthalten, zur Entfernung von Phosphorverbindungen aus Wässern.
  10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Phosphorverbindungen Phosphate sind.
  11. Verwendung von anionischen Polymeren, welche als Kationen solche ausgewählt aus Erdalkalimetallionen, Fe2+, Fe3+, Al3+, V5+, NH4 +, Cr3+, CO2+, Cn2+, Pb2+, Mn3+, Ag+, Sn2+, Zn2+ enthalten, zur Reduzierung des Algenwachstums in Wässern.
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