DE10314435B4 - Lagerschale mit mindestens einem Haltenocken und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Lagerschale sowie eine Lagerschale mit Lagergehäuse mit mindestens einem an der Teilfläche oder an einem Absatz der Teilfläche angeordneten Haltenocken, der gegenüber dem Lagerrücken der Lagerschale nach außen vorsteht und an seinem freien Ende eine erste Abstützfläche mit einer in Umfangsrichtung weisenden Flächennormalen zur Festlegung der Lagerschale in einer ersten Umfangsrichtung aufweist.
- Seit vielen Jahren werden Lagerschalen mit sogenannten Haltenocken versehen, die als Einbauhilfe und zur Fixierung der Lagerschale dienen. Diese Haltenocken befinden sich im Bereich der Teilfläche, was bedeutet, dass der Haltenocken sich bis zur Teilfläche erstreckt bzw. ein Abschnitt der Teilfläche bildet die erste Abstützfläche. Diese Haltenocken werden durch Prägen, Schneiden oder Schlagen unter Verwendung von Matrizen hergestellt. Diese Haltenocken sind derart ausgestaltet, dass eine axiale Verschiebung der Lagerschalen in axialer Richtung im Betrieb verhindert wird.
- Aus der
US 3,576,353 sind Lagerschalen mit keilförmigen Haltenocken bekannt. Im Einbauzustand ragen diese Haltenocken in Ausnehmungen des Lagergehäuses, die als so genannte Kommanut ausgebildet und somit nicht an die Gestalt der Haltenocken angepasst sind. - Aus der
DE 3230700 A1 ist ein Gleitlager in Form einer Buchse oder einer Lagerschale bekannt, die einen Haltenocken an der Außenseite der Lagerschale aufweist, ohne dass in der Gleitfläche selbst eine Vertiefung erforderlich ist. Dies wird dadurch erreicht, dass ein hoher Druck auf die Teilfläche oder auf die axiale Stirnfläche lediglich im Bereich des Lagerrückens aufgebracht wird. Während dieses Vorgangs wird ein entsprechender Gegendruck an der Innenseite des Lagers aufgebracht. Die Verwendung einer Matrize zur Formgebung des Nockens wird nicht erwähnt, so dass sich die Form des Nockens lediglich durch die Materialverdrängung frei einstellt. Dies führt zu einer in Seitenansicht abgerundeten Außenkontur des Nockens. - Es ist auch vorgesehen, an einer beliebigen Stelle des Lagerrückens einen Vorsprung auszubilden, wobei mit einem entsprechenden Werkzeug von beiden Seiten her gegeneinander hoher Druck in tangentialer Richtung ausgeübt wird, so dass zwei Vertiefungen in die äußere Umfangsfläche des Lagerrückens eingepresst werden. Zwar wird dadurch ein Vorsprung mit zwei parallelen Abstützflächen gebildet, der aber wegen der benachbarten Vertiefungen nur geringfügig gegenüber der Außenumfangsfläche vorsteht, keinen sicheren Halt gegen Verdrehen gewährleistet und unter Belastung abreißen kann.
- Die
DE 19631663 A1 beschreibt eine Lagerschale mit mindestens einem Haltenocken, der in Draufsicht auf die Teilfläche der Lagerschale eine rechteckige Außenkontur und an der Innenseite eine Vertiefung aufweist, die im Bereich der Nockenmitte am größten ist. Diese Kombination aus rechteckiger Außenkontur und runder Innenkontur gewährleistet eine größere Stabilität des Nockens, allerdings geht auch dieser Nocken an der Nockenwurzel mehr oder weniger kontinuierlich in die Außenkontur der Lagerschale über, so dass ein Verdrehen der Lagerschale im Betrieb nicht immer wirksam verhindert werden kann. Die Herstellung derartiger Nocken erfolgt durch Auswärtsdrücken eines runden Messers; wobei das verdrängte Material in eine entsprechende Matrize zur Formgebung des Nockens gedrückt wird. - Die
DE 1477052 B beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Haltenocken, bei dem im Spalt eines Walzenpaares am Ende der durch den Walzenspalt laufenden Lagerschale von der rückwärtigen Kante der Lagerschale her an jeder aus der Lagerschale hervorzudrückenden Nockenseitenkante ein Schnitt mittels eines Messers in der Laufrichtung der Lagerschale gezogen und der Nocken in die endgültige Form gedrückt wird. Auch dieser Haltenocken geht im Bereich der Nockenwurzel kontinuierlich in die Außenkontur der Lagerschale über. - Diese bekannten Lagerschalen, die vorwiegend als Kurbelwellen- und/oder Pleuellager eingesetzt werden, haben jedoch den Nachteil, dass sie sich aufgrund der hohen Belastungen und teilweise größeren Umdrehungszahlen in den modernen Verbrennungsmotoren innerhalb der Lageraufnahmebohrung verdrehen. Wenn solche Lagerschalen mit Ölbohrungen versehen sind, muss ein Verdrehen der Lagerschale unbedingt verhindert werden, weil andernfalls die Ölbohrung nicht mehr exakt über dem Ölkanal liegt und damit die Ölzufuhr unterbrochen wird.
- Um derartige Verdrehungen der Lagerschale im Betrieb zu verhindern, wurde in der Vergangenheit die Oberfläche der Lageraufnahmebohrung mittels eines Hohnprozesses aufgeraut. Da jedoch die Lagerschalen ebenso wie die Lagergehäuse immer dünner ausgeführt werden, ist der Presssitz der Lagerschale nicht mehr so stark wie dies bei dickwandigen Lagern der Fall ist, so dass auch eine Aufrauung der Kontaktfläche der Lagerschale ein Verdrehen nicht mehr wirksam verhindern kann.
- Da aus fertigungstechnischen Gründen die beiden ein Lager bildenden Lagerschalen gleich ausgeführt werden, liegen die ersten Abstützflächen der Haltenocken beider Lagerschalen nach dem Einbau aufeinander und ein zusätzliches Abstützen im Lagergehäuse gegen Verdrehen ist nicht gegeben.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Lagerschale mit Haltenocken bereitzustellen, bei der ein Verdrehen der Lagerschale im Betrieb wirksam verhindert wird.
- Diese Aufgabe wird mit einer Lagerschale mit einem diese aufnehmenden Lagergehäuse gemäß des Patentanspruchs 1 sowie mit einer Lagerschale gemäß Patentanspruch 2 gelöst.
- Während die bisher bekannten Haltenocken die Lagerschalen im eingebauten Zustand in axialer Richtung und lediglich in einer Drehrichtung fixieren, werden die erfindungsmäßigen Lagerschalen durch die zweite Abstützfläche des Haltenockens auch in der zweiten entgegengesetzten Drehrichtung fixiert. Hierzu reicht es aus, dass der Haltnocken an mindestens einer Stelle mindestens eine solche zweite Abstützfläche aufweist, deren Flächennormale in die bezüglich der ersten Abstützfläche entgegengesetzte Richtung weist. Hierbei bilden die Flächennormalen nicht notwendigerweise einen Winkel von 180°, weil die zweite Abstützfläche mit der Tangente am Außenumfang der Lagerschale unterschiedliche Winkel bilden kann. Der Begriff Abstützfläche umfasst auch Flächenabschnitte von beispielsweise gekrümmten Flächen, wenn diese Flächenabschnitte bezüglich der ersten Abstützfläche in die entgegengesetzte Richtung weisen.
- Durch das Vorsehen von zwei bezüglich der Drehrichtung in entgegengesetzte Richtungen weisenden Abstützflächen wird eine Verriegelung geschaffen, die auch unter hohen Belastungen ein Verdrehen der Lagerschalen in der Lageraufnahmebohrung wirksam verhindert.
- Die zweite Abstützfläche kann an einer beliebigen Stelle des Haltnockens zwischen der Nockenwurzel und der ersten Abstützfläche vorgesehen sein.
- Die zweite Abstützfläche bildet mit der Tangente an den Außenumfang des Lagerrückens vorzugsweise einen Winkel α zwischen 85° und 95°, vorzugsweise zwischen 87° und 93°. Vorzugsweise ist α ein rechter Winkel. Die Tangente wird im Schnittpunkt Außenumfang/zweite Abstützfläche angelegt. Vorteilhaftsweise liegen die erste und zweite Abstützfläche im Wesentlichen parallel zueinander, weil dadurch in beide Umfangsrichtungen vergleichbare Haltekräfte wirksam werden.
- Die Größe der zweiten Abstützfläche richtet sich nach der Form des Haltenockens. Vorzugsweise beträgt die radiale Erstreckung E2 der zweiten Abstützfläche mindestens 30% der radialen Erstreckung E1 der ersten Abstützfläche. Bei kleinen Flächenwerten kann die zweite Abstützfläche von der korrespondierenden Gegenfläche in der Lageraufnahmebohrung abrutschen, insbesondere dann, wenn der Winkel α > 90° ist.
- Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Haltenocken mit einer gekrümmten Mantelfläche gefertigt wird, insbesondere in Form eines halbzylindrischen Stiftes. Bei dieser Ausführungsform liegt lediglich ein schmaler Abschnitt im Bereich des Scheitels der gekrümmten Mantelfläche im Wesentlichen parallel zur ersten Abstützfläche, was aber insofern ausreicht, als auch die übrigen Flächenabschnitte der Mantelfläche wenigstens teilweise zur Abstützung der Lagerschale beitragen.
- Die Ausführungsform des Haltenockens als halbzylindrischer Stift hat den Vorteil, dass in das Lagergehäuse, das beispielsweise ein Pleuel sein kann, vor der Trennung in zwei Gehäusehälften lediglich eine Nockenbohrung eingebracht werden muss, in der die beiden halbzylindrischen Stifte beim Einbau eingreifen.
- Vorzugsweise ist die zweite Abstützfläche an der Nockenwurzel angeordnet, wie dies beispielsweise bei der Ausführungsform als halbzylindrischer Stift der Fall ist. Es ist auch denkbar, dass der Haltenocken mehrere zweite Abstützflächen aufweist. In diesem Fall sollte die Summe der radialen Erstreckungen aller Flächen mindestens 30% der radialen Erstreckung der ersten Abstützfläche sein.
- Um dies zu realisieren, weist der Haltenocken zwischen der Nockenwurzel und der ersten Abstützfläche mindestens einen, vorzugsweise mehrere Absätze auf, die die zweite Abstützfläche bilden.
- Der Haltenocken kann sich vom Nockengrund zum freien Ende hin verdicken. Es ist auch möglich, dass der Haltenocken über seine Länge L dieselbe Dicke D, d.h. dieselbe radiale Erstreckung aufweist.
- Das Verfahren zur Herstellung von Lagerschalen mit Haltenocken sieht vor, dass der Abschnitt der Lagerschalenwand zur Ausbildung mindestens einer zweiten Abstützfläche in eine Matrize mit mindestens einer Bodenwand gedrückt wird, die mit der Tangente der Anlagefläche für die Lagerschale einen Winkel β zwischen 85° und 95° aufweist.
- Die Form der Matrize ist an die gewünschte Form des Haltenockens angepasst, so dass während der Materialverdrängung nicht nur eine erste Abstützfläche sondern mindestens auch eine zweite Abstützfläche gebildet wird.
- Das Auswärtsdrücken des Materials der Lagerschalenwand kann vorzugsweise dadurch bewerkstelligt werden, dass der Prägestempel in radialer Richtung auf die Innenfläche der Lagerschale gedrückt wird. Hierbei ist es von Vorteil, wenn die Breite BP des Prägestempels kleiner ist, als die Breite BA der dazugehörigen Ausnehmung in der Matrize, damit insbesondere bei Lagerschalen mit einem Stahlrücken die Faserstruktur des Stahlrückens nicht unterbrochen wird. Dadurch bleibt die Stabilität der Lagerschale erhalten und aufgrund der seitlichen Verbindung des Haltenockens mit dem übrigen Lagerschalenmaterial wird ein besonders stabiler Haltenocken geschaffen.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Prägestempel in tangentialer Richtung auf die Teilfläche der Lagerschale gedrückt.
- Bei dieser Ausführungsform entspricht die Breite BP des Prägestempels vorzugsweise der Breite BA der Ausnehmung der Matrize.
- Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine Lagerschale mit Haltenocken und ein Lagergehäuse mit Nockenbohrung in schematischer, perspektivischer Teildarstellung, -
1a eine Teilvergrößerung gemäß Ausschnitt Ia in1 , -
2 eine vergrößerte Teil-Seitenansicht der Lagerschale gemäß Pfeil II in1 mit Haltenocken, -
3 eine Ansicht gemäß Pfeil III in2 , zeigend die Lagerschale mit Haltenocken, -
4 eine vergrößerte Teil-Seitenansicht einer Lagerschale mit einem Haltenocken gemäß einer weiteren Ausführungsform, -
5 eine Ansicht gemäß Pfeil V in4 , -
6 eine Seitenansicht einer in eine Matrize eingesetzten Lagerschale vor der Herstellung eines Haltenockens mittels Prägestempel, teilweise geschnitten, -
6a eine Teilvergrößerung gemäß Ausschnitt VIa in6 , -
7 eine Teildarstellung gemäß6a bei fertig ausgeführtem Prägevorgang, -
8 eine Teilansicht gemäß den Pfeilen VIII in7 , -
9 eine Draufsicht gemäß den Pfeilen IX in7 , -
10 eine vergrößerte Teil-Seitenansicht einer Lagerschale mit einem Haltenocken gemäß einer weiteren Ausführungsform, -
11 eine Ansicht gemäß Pfeil XI in10 , -
12 eine schematische Schnittdarstellung, zeigend die Herstellung des in den10 und11 gezeigten Haltenockens, und -
13 –15 vergrößerte Teil-Seitenansichten von Lagerschalen mit Haltenocken gemäß weiterer Ausführungsformen. - In der
1 ist eine Lagerschale1 in perspektivischer Darstellung zu sehen. Die Lagerschale1 kann aus Vollmaterial hergestellt sein, es kann sich aber auch um eine Lagerschale1 mit einem Stahlrücken und darauf aufgebrachter Lagermetallschicht und Gleitschicht handeln. Der Aufbau der Lagerschale1 ist für die Erläuterung der vorliegenden Erfindung nicht von Bedeutung. - Die Lagerschale
1 besitzt eine Außenfläche3 , eine Innenfläche4 und zwei Teilflächen2 sowie zwei axiale Stirnflächen6a und6b . Darüber hinaus weist die Lagerschale1 einen Haltenocken20 auf, der gegenüber der Außenfläche3 vorsteht und einen halbzylindrischen Vorsprung bildet. - Der Haltenocken
20 besitzt eine erste Abstützfläche21 , die in derselben Ebene wie die Teilfläche2 liegt, sowie eine halbzylindrische Mantelfläche26 , deren Flächenabschnitt im Bereich des Scheitels27 die zweite Abstützfläche24 bildet (siehe3 ). Die Innenfläche4 der Lagerschale1 weist im Bereich des Haltenockens20 eine Vertiefung5 auf, die durch das Herstellungsverfahren bedingt ist, das im Zusammenhang mit den6 –9 erläutert wird. - Da der Haltenocken
20 im Bereich der Teilfläche2 eingeprägt ist, geht die Teilfläche2 in die erste Abstützfläche21 über. Der Haltenocken20 weist durch seine Stiftform an der Nockenwurzel einen Absatz23 auf. (s.1a und2 ). - In der
1 ist das dazugehörige Lagergehäuse10 in Form eines Lagerdeckels mit der Nockenbohrung11 und den Trennflächen12 dargestellt. Der Haltenocken20 passt in diese Nockenbohrung11 , so dass die zweite Abstützfläche24 in der Nockenbohrung11 anliegt und sich dort abstützt. - Die zweite Gehäusehälfte (nicht dargestellt) ist bezüglich der Nockenbohrung
11 entsprechend ausgebildet, so dass dort der den Haltenocken20 bildende halbzylindrische Stift der oberen Lagerschale1 eingreifen kann. - In der
2 ist eine Seitenansicht des dazugehörigen oberen Abschnitts der Lagerschale1 dargestellt. In1 ist die dazugehörige Blickrichtung durch einen Pfeil II gekennzeichnet. Es ist deutlich zu sehen, dass der Haltenocken20 an seiner Nockenwurzel22 den Absatz23 bildet und dass die zweite Abstützfläche24 an der Unterseite des Haltenockens20 parallel zur ersten Abstützfläche21 angeordnet ist. Ferner ist im Bereich der Nockenwurzel22 die Tangente25 an die Außenfläche3 des Lagerrückens eingezeichnet. Der Winkel α zwischen dieser Tangente und der zweiten Abstützfläche24 beträgt > 90°. Die radiale Erstreckung E2 der zweiten Abstützfläche24 beträgt etwa 80 % der radialen Erstreckung E1 der ersten Abstützfläche21 , die bei Lagerwandstärken von 1,5 mm bis 2,5 mm im Bereich von 0,8 bis 1,2 mm liegt. - In der
3 ist die Draufsicht auf den in2 gezeigten Haltenocken20 dargestellt. Der Haltenocken20 besitzt eine gekrümmte, d. h. im vorliegenden Ausführungsbeispiel halbzylindrische Mantelfläche26 , wodurch sich die zweite Abstützfläche24 im Wesentlichen auf die Scheitellinie reduziert. Im Falle eines Verdrehens der Lagerhalle1 in Richtung7 trägt die Mantelfläche26 auch seitlich des Scheitels27 zur Abstützung bei. - In der
4 ist eine weitere Ausführungsform eines Haltenockens30 dargestellt. Auch dieser Nocken besitzt im Bereich der Nockenwurzel32 einen Absatz33 mit einer zweiten Abstützfläche34 , die im Vergleich zu der in2 gezeigten Ausführungsform kleiner ausgebildet ist. Dieser Nocken30 erhöht sich nach oben, so dass in der Seitenansicht eher eine keilförmige Ausgestaltung zu sehen ist. - Der Nocken
30 kann über seine gesamte Länge L dieselbe Dicke D aufweisen. - Dieser Haltenocken
30 besitzt in Draufsicht eine kreisförmige Kontur an der Nockenwurzel32 wie dies in der5 dargestellt ist. Der an der Nockenwurzel32 befindliche Absatz33 weist eine teilzylindrische Mantelfläche36 auf, die der ersten Abstützfläche31 gegenüber liegt und die zweite Abstützfläche34 bildet. Die axiale Erstreckung E1 beträgt in diesem Fall 0,5 mm – 1,5 mm, wobei die axiale Erstreckung E2 in der gezeigten Ausführungsform kleiner als E1 ist. Es besteht hier auch die Möglichkeit E1 = E2 zu wählen. Diese Ausführungsform wird insbesondere für Lagerschalen mit Wanddicken um 2,0 mm bis 3,5 mm gewählt. - Die Herstellung eines solchen Haltenockens
20 wird schematisch in den6 bis9 veranschaulicht. Die Lagerschale1 wird in eine Matrize50 eingesetzt, die eine Ausnehmung51 mit einer Bodenwand52 , welche mit der Tangente56 der Anlagefläche55 einen Winkel β von 85° bis 95° einschließt, Seitenwänden53a , b und einer Rückwand54 aufweist. Die Lagerschale1 liegt an der Anlagefläche55 der Matrize50 an. Die Bodenwand52 ist rechtwinkelig zu der Anlagefläche55 angeordnet, d.h. der Winkel β zwischen der Bodenwand52 und der Tangente56 beträgt hier beispielsweise 90°, so dass sich ein entsprechender Haltenocken ausbildet, wenn der Prägestempel60 , der auch als Messer bezeichnet wird, in Pfeilrichtung verschoben wird. Das Ergebnis ist in7 dargestellt. - In der
8 ist eine Draufsicht auf die Ausnehmung51 zu sehen, so dass die gekrümmte Kontur der Ausnehmung51 erkennbar ist. - In der
9 ist die Draufsicht auf die Matrize50 dargestellt. Es ist deutlich zu sehen, dass die Breite BP des Prägestempel60 geringer ist als die Breite BA der Ausnehmung51 , so dass beim Prägevorgang der Faserverlauf des Materials der Lagerschalenwand und bei einem mehrschichtigem Aufbau der Lagerschale insbesondere der Faserverlauf des Materials des Stahlrückens nicht unterbrochen wird und damit die Stabilität des Haltenockens insgesamt erhöht wird. - Des weiteren ist in den
6 bis9 ein Stützteil57 zur lagestabilen Halterung der Lagerschale1 in der Matrize50 während des Prägevorgangs erkennbar. - In der
10 ist eine weitere Ausführungsform eines Haltenockens40 mit einer ersten Abstützfläche41 dargestellt, der im Bereich der Nockenwurzel42 ebenfalls eine zweite Abstützfläche44 aufweist. Wie in der11 zu sehen ist, besitzt der Haltenocken40 eine gekrümmte Mantelfläche46 an der Nockenwurzel42 des Absatzes43 . - In der
12 ist das Herstellungsverfahren schematisch dargestellt. Mittels eines Prägewerkzeuges61 , das in tangentialer Richtung auf die Teilfläche2 gedrückt wird, wird der in den10 und11 dargestellte Haltenocken40 hergestellt. Diese Art der Herstellung entspricht dem in derDE 3230700 A1 beschriebenem Verfahren, das den Vorteil hat, dass die Innenfläche4 der Lagerschale nicht verformt und damit nicht beeinträchtigt wird. Im Unterschied zu diesem bekannten Verfahren, das einen in Seitenansicht abgerundeten radialen Vorsprung ohne Absatz erzeugt, wird hier dadurch die Verwendung einer entsprechenden Matrize50 mit angepasster Ausnehmung51 ein Haltenocken40 geschaffen, der über eine zweite Abstützfläche44 im Bereich der Nockenwurzel42 verfügt. - Mit
58 ist ein Stützteil bezeichnet, welches eine Deformation der Lagerfläche4 während des Prägevorgangs verhindert. - In der
13 ist eine weitere Ausführungsform eines Haltenockens70 dargestellt. Die erste Abstützfläche71 befindet sich auf gleicher Höhe wie die Teilfläche2 der Lagerschale1 . Die Stirnfläche des Haltenockens70 wird durch eine vertikale Stirnfläche77 und eine schräge Stirnfläche78 gebildet, die sich bis zur Nockenwurzel72 erstreckt. Diese Stirnwand weist einen Absatz73 mit der zweiten, parallel zur ersten Abstützfläche liegenden, zweiten Abstützfläche74 auf. Bei dieser Ausführungsform ist die zweite Abstützfläche somit zwischen der Nockenwurzel72 und ersten Abstützfläche71 angeordnet. - In der
14 ist eine modifizierte Variante dargestellt, bei der der Haltenocken80 zwischen der ersten Abstützfläche81 und der Nockenwurzel82 eine insgesamt schräge Stirnfläche88a , b aufweist, in deren Mitte ein Absatz83 mit der zweiten Abstützfläche84 und einer vertikalen Stirnfläche87 angeordnet ist. - In der
15 ist ein Haltenocken90 dargestellt, welcher zwischen einer erster Abstützfläche91 und der Nockenwurzel92 insgesamt drei Absätze93a , b, c mit entsprechenden zweiten Abstützflächen94a , b, c aufweist. Aufgrund dieser gestuften Anordnung sind insgesamt drei Stirnflächen97a , b, c vorhanden. -
- 1
- Lagerschale
- 2
- Teilfläche
- 3
- Außenfläche
- 4
- Innenfläche
- 5
- Vertiefung
- 6a, b
- axiale Stirnfläche
- 7
- Richtung
- 10
- Lagergehäuse
- 11
- Nockenbohrung
- 12
- Trennfläche
- 20
- Haltenocken
- 21
- erste Abstützfläche
- 22
- Nockenwurzel
- 23
- Absatz
- 24
- zweite Abstützfläche
- 25
- Tangente
- 26
- teilzylindrische Mantelfläche
- 27
- Scheitel
- 30
- Haltenocken
- 31
- erste Abstützfläche
- 32
- Nockenwurzel
- 33
- Absatz
- 34
- zweite Abstützfläche
- 36
- teilzylindrische Mantelfläche
- 40
- Haltenocken
- 41
- erste Abstützfläche
- 42
- Nockenwurzel
- 43
- Absatz
- 44
- zweite Abstützfläche
- 46
- gekrümmte Kontur der Mantelfläche
- 50
- Matrize
- 51
- Ausnehmung
- 52
- Bodenwand
- 53a, b
- Seitenwand
- 54
- Rückenwand
- 55
- Auflagefläche
- 56
- Tangente
- 57
- Stützteil
- 58
- Stützteil
- 60
- Prägestempel
- 61
- Prägewerkzeug
- 70
- Haltenocken
- 71
- erste Abstützfläche
- 72
- Nockenwurzel
- 73
- Absatz
- 74
- zweite Abstützfläche
- 77
- Stirnfläche
- 78
- Stirnfläche
- 80
- Haltenocken
- 81
- erste Abstützfläche
- 82
- Nockenwurzel
- 83
- Absatz
- 84
- zweite Abstützfläche
- 87
- Stirnfläche
- 88a, b
- Stirnfläche
- 90
- Haltenocken
- 91
- erste Abstützfläche
- 92
- Nockenwurzel
- 93a, b, c
- Absatz
- 94a, b, c
- zweite Abstützfläche
- 97a, b, c
- Stirnfläche
- E1
- radiale Erstreckung
- E2
- radiale Erstreckung
- BP
- Breite
- BA
- Breite
- B
- Breite
- L
- Länge
- D
- Dicke
- α
- Winkel
- β
- Winkel
Claims (11)
- Lagerschale (
1 ) mit diese aufnehmendem Lagergehäuse (10 ) mit mindestens einem an der Teilfläche (2 ) oder an einem Absatz der Teilfläche angeordneten Haltenocken (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ), der gegenüber dem Lagerrücken der Lagerschale nach außen vorsteht und an seinem freien Ende eine erste Abstützfläche (21 ,31 ,41 ,71 ,81 ,91 ) mit einer in Umfangsrichtung weisenden Flächennormalen zur Festlegung der Lagerschale in einer ersten Umfangsrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltenocken (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) mindestens eine zweite Abstützfläche (24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) zur Festlegung der Lagerschale in einer zweiten Umfangsrichtung aufweist, wobei die mindestens eine Flächennormale der zweiten Abstützfläche (24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,84a , b, c) in die bezüglich der Flächennormalen der ersten Abstützfläche (21 ,31 ,41 ,71 ,81 ,91 ) entgegengesetzte Richtung weist und das Lagergehäuse (10 ) eine Abstützfläche (11 ) für den Haltenocken (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) aufweist, deren Innenkontur der Außenkontur des Haltenockens (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) entspricht. - Lagerschale (
1 ) mit mindestens einem an der Teilfläche (2 ) oder an einem Absatz der Teilfläche angeordneten Haltenocken (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) der gegenüber dem Lagerrücken der Lagerschale nach außen vorsteht und an seinem freien Ende eine erste Abstützfläche (21 ,31 ,41 ,71 ,81 ,91 ) mit einer in Umfangsrichtung weisenden Flächennormalen zur Festlegung der Lagerschale in einer ersten Umfangsrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltenocken (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) ein halbzylindrischer Vorsprung ist und mindestens eine zweite Abstützfläche (24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) zur Festlegung der Lagerschale in einer zweiten Umfangsrichtung aufweist, die ein Abschnitt einer gekrümmten Mantelfläche (26 ,36 ,46 ) des Haltenockens (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) ist, wobei die mindestens eine Flächennormale der zweiten Abstützfläche (24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,84a , b, c) in die bezüglich der Flächennormalen der ersten Abstützfläche entgegengesetzte Richtung weist. - Lagerschale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abstützfläche (
24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) mit der Tangente (25 ) an dem Außenumfang des Lagerrückens (3 ) einen Winkel α zwischen 85° und 95° einschließt. - Lagerschale nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abstützfläche (
24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) parallel zur ersten Abstützfläche (21 ,31 ,41 ,71 ,81 ,91 ) angeordnet ist. - Lagerschale nach einem der Ansprüche 1 – 4, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Erstreckung E2 der zweiten Abstützfläche (
24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) mindestens 30 % der radialen Erstreckung E1 der ersten Abstützfläche (21 ,31 ,41 ,71 ,81 ,91 ) beträgt. - Lagerschale nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abstützfläche (
24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) ein Abschnitt einer gekrümmten Mantelfläche (26 ,36 ,46 ) des Haltenockens (20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) ist. - Lagerschale nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltenocken (
20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) ein halbzylindrischer Vorsprung ist. - Lagerschale nach einem der Ansprüchen 1 – 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abstützfläche (
24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) an der Nockenwurzel (22 ,32 ,42 ,72 ,82 ,92 ) angeordnet ist. - Lagerschale nach einem der Ansprüche 1 – 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltenocken (
20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) zwischen Nockenwurzel und erster Abstützfläche (21 ,31 ,41 ,71 ,81 ,91 ) mindestens einen Absatz (23 ,33 ,43 ,73 ,83 ,93a , b, c) aufweist, der die zweite Abstützfläche (24 ,34 ,44 ,74 ,84 ,94a , b, c) bildet. - Lagerschale nach einem der Ansprüche 1 – 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltenocken (
20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) sich von der Nockenwurzel (22 ,32 ,42 ,72 ,82 ,92 ) zum freien Ende hin verdickt. - Lagerschale nach einem der Ansprüche 1 – 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltenocken (
20 ,30 ,40 ,70 ,80 ,90 ) über seine gesamte Länge L dieselbe Dicke D aufweist.
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