DE10312884B4 - Tastsystem - Google Patents
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Abstract
Tastsystem, bestehend aus – einem Tastkopf (3) zur Detektion einer Antastung, mit zumindest einem Sendeelement (32) zum Emittieren von Infrarotlicht (A) aufgrund der detektierten Antastung; – einer Empfangseinheit (4) mit einem Gehäuse (42), in dem zumindest ein Infrarotempfänger (41) sowie eine Verarbeitungseinheit (48) angeordnet ist, wobei das Gehäuse (42) ein für das Infrarotlicht (A) durchlässiges Fenster (44) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass – das Fenster (44) eine den Innenraum des Gehäuses (42) vor elektromagnetischen Störungen schützende Abschirmung aufweist, die eine elektrisch leitfähige und Infrarotlicht (A) durchlässige Beschichtung (45) des Fensters (44) ist, die auf der Innenseite des Fensters (44) angeordnet ist, wobei das Fenster (44) einen umlaufenden elektrisch leitfähig beschichteten Befestigungsflansch (46) aufweist, indem die Beschichtung (45) auf der dem Grundkörper (43) zugewandten Unterseite des Befestigungsflansches (46) fortgesetzt ist, und dass das Gehäuse (42) aus einem elektrisch leitenden Grundkörper (43) besteht, der mit einem Bezugspotential (E) verbunden Ist und einen umlaufenden Montageflansch (47) aufweist, und dass die Beschichtung (45) des Befestigungsflansches (46) des Fensters (44) mit der stirnseitigen Anschraubfläche des Montageflansches (47) des Grundkörpers (43) elektrisch leitend verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Tastsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Derartige Tastsysteme werden zur Bestimmung der Relativlage bzw. von Oberflächenkoordinaten eines Werkstücks oder eines Werkzeugs einer Werkzeugmaschine oder einer Koordinaten-Messmaschine eingesetzt.
- Das Tastsystem besteht aus einem Tastkopf, der numerisch gesteuert das Werkstück oder Werkzeug antastet und bei der Antastung ein Antastsignal generiert. Am Tastkopf ist zumindest ein Sendeelement zum Emittieren von Infrarotlicht aufgrund des Antastsignals angeordnet. Dieses Infrarotlicht wird zu einer vom Tastkopf getrennt angeordneten Empfangseinheit übertragen, die das empfangene Infrarotlicht in ein Triggersignal umwandelt und dieses Triggersignal zu der den Tastkopf steuernden Bewegungssteuerung überträgt.
- Ein derartiges Tastsystem ist beispielsweise in der
DE 34 22 180 C2 beschrieben. Die Empfangseinheit besteht aus einem Gehäuse, dessen Öffnung mit einem für Infrarotlicht transparenten Fenster abgeschirmt ist. Im Fenster ist darüber hinaus ein Infrarotfilter zur Aussonderung sichtbaren Lichtes vorgesehen. - Die
US 5778550 A zeigt eine Empfangseinheit eines Tastsystems, bei der zur Abschirmung gegen elektromagnetische Störstrahlung lichtundurchlässige Metallplatten mit Öffnungen für Licht vorgesehen sind. - Gemäß der
DE 4402554 A1 sind die Photodetektoren einer lichtelektrischen Längen- und Winkelmeßeinrichtung gegenüber elektrischen Feldern abgeschirmt, indem im Bereich der lichtempfindlichen Flächen dieser Photodetektoren ein transparenter elektrisch leitender Abschirmkörper vorgesehen ist. - Abschirmungen von lichtdurchlässigen Öffnungen gegen elektromagnetische Störstrahlung sind darüber hinaus in der
US 6,028,699 und derDE 9107917 U1 angegeben. - Die Anforderungen an Tastsysteme werden immer höher. Einerseits sollen die Tastsysteme auch bei relativ großen Entfernungen zwischen dem Tastkopf und der Empfangseinheit noch funktionsfähig sein und andererseits sind die Tastsysteme vermehrt Störquellen-aussendenden Einrichtungen, wie z. B. leistungsstarken Antrieben, ausgesetzt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktionssicherheit eines Tastsystems zu erhöhen.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
- Vorteilhafte Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Einzelheiten der Erfindung sowie Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der nachfolgenden Figuren.
- Es zeigt
-
1 ein Tastsystem an einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine, -
2 die Empfangseinheit des Tastsystems im Längsschnitt, -
3 einen Querschnitt14 der Empfangseinheit gemäß2 , -
4 das Fenster der Empfangseinheit mit vergrößert dargestellter Beschichtung, -
5 ein weiteres Fenster und -
6 einen Ausschnitt des Tastkopfes. - Tastsysteme gemäß der Erfindung arbeiten mit Bewegungssteuerungen von Maschinen, wie Werkzeugmaschinen oder Koordinaten-Messmaschinen zusammen. In
1 ist die Bewegungssteuerung eine numerische Steuerung1 und die Maschine eine Werkzeugmaschine2 . Das Tastsystem besteht aus einem Tastkopf3 und einer Empfangseinheit4 . Zur Vermessung eines Werkstücks5 ist der Tastkopf3 mittels der Steuerung1 relativ zum Werkstück5 numerisch gesteuert bewegbar. Hierzu ist zumindest ein Antrieb6 mit der Steuerung1 verbunden. Die Bewegung des Tastkopfes3 wird von zumindest einer Positionsmesseinrichtung7 erfasst. Eine Antastung des Taststiftes31 des Tastkopfes3 an dem Werkstück5 generiert im Tastkopf3 ein Antastsignal. Die Generierung des Antastsignals erfolgt in an sich bekannter Weise durch einen Bewegungsdetektor, beispielsweise in Form einer Lichtschranke, welche die Auslenkung des Taststiftes31 detektiert. Das Antastsignal wird mittels eines Sendeelementes32 in Infrarotlicht A gewandelt und drahtlos zur Empfangseinheit4 übertragen. Die Empfangseinheit4 weist zumindest einen Infrarotempfänger41 zum Empfang dieses Infrarot-lichtes A auf. Das Infrarotlicht A wird in ein Triggersignal AT gewandelt, welches zur Steuerung1 übertragen wird und ein Stillsetzen des Antriebs6 sowie eine Übernahme bzw. Abspeicherung der von der Positionsmesseinrichtung7 zum Antastzeitpunkt erfassten Momentanposition P veranlasst. - Die Empfangseinheit
4 ist in den2 bis4 näher dargestellt. Sie besteht aus einem Gehäuse42 , in dessen Innenraum der Infrarotempfänger41 angeordnet ist. Das Gehäuse42 besteht aus einem elektrisch leitfähigen Grundkörper43 , der mit einem Bezugspotential E verbunden ist sowie einem für das Infrarotlicht A durchlässigen Fenster44 aus Kunststoff oder Glas. Das Fenster44 weist eine den Innenraum des Gehäuses42 vor elektromagnetischer Strahlung schützende Abschirmung in Form einer elektrisch leitfähigen Beschichtung45 auf. Wie in4 verdeutlicht ist, befindet sich diese Beschichtung45 auf der Innenseite des Fensters44 und ist somit vor Umwelteinflüssen geschützt. Die Beschichtung45 ist auf der dem Grundkörper43 zugewandten Unterseite des Befestigungsflansches46 des Fensters44 fortgesetzt, so dass diese im montierten Zustand mit der stirnseitigen Anschraubfläche des Montageflansches47 des Grundkörpers43 einen guten elektrischen Kontakt hat und dadurch mit dem Bezugspotential E eine elektrische Verbindung aufweist. - Die Beschichtung
45 des Fensters44 ist derart gewählt, dass sie das Infrarotlicht A mit der Wellenlänge von etwa 880 nm ohne nennenswerte Verluste durchlässt, aber elektromagnetische Störungen abschirmt. Diese elektromagnetischen Störungen sind insbesondere Störgrößen, die gemäß der Fachgrundnorm EN 61000-6-2 der EMV-Prüfung definiert sind und insbesondere elektromagnetische Felder mit einem Frequenzbereich von etwa 80 bis 1000 MHz beinhaltet. Das Fenster44 ist vorzugsweise aus Kunststoff und die elektrisch leitende Beschichtung45 ein Metalloxid, insbesondere ein Halbleitermetalloxid oder eine Silberschicht mit einer Dicke von wenigen nm. Zur Verbesserung der Transmission des Infrarotlichtes A ist ein Mehrschichtsystem mit reflexionshemmenden Schichten, also einer zusätzlichen Antireflexionsbeschichtung besonders vorteilhaft. - Im dargestellten Beispiel ist die Beschichtung
45 ganzflächig auf das Fenster44 aufgebracht. Sie kann aber auch nur partiell in Form eines in5 dargestellten Netzes45.1 oder eines anderen Musters aufgebracht sein und auch so in Verbindung mit dem Grundkörper42 einen Faradayschen Käfig für den zumindest einen im Innenraum des Gehäuses42 angeordneten Infrarotempfänger41 bilden. - Der Grundkörper
43 ist im Beispiel ein stabiler Metallkörper, er kann aber ebenfalls aus Kunststoff bestehen, der durch Beimischungen elektrisch leitend ausgebildet ist oder elektrisch leitend beschichtet ist. - Bei Werkzeugmaschinen
2 werden die Anforderungen an die Sicherheit immer größer. Es muss also gewährleistet sein, dass der Antrieb6 bei einer Antastung sicher stillgesetzt wird. Hierzu muss das Infrarotlicht A von der Empfangseinheit4 korrekt und schnell detektiert werden. Einerseits wird aber der Arbeitsraum von Werkzeugmaschinen2 immer größer, so dass die Übertragungsstrecke zwischen dem Tastkopf3 und der Empfangseinheit4 ebenfalls immer größer wird und andererseits werden die Antriebe6 immer leistungsfähiger und dadurch die erzeugten elektromagnetischen Störstrahlungen immer weitreichender. Durch die Erfindung können nun diese Störstrahlungen die Empfangseinheit4 nicht mehr beeinflussen. Der Aufwand zur Filterung des Ausgangssignals des Infrarotempfängers41 ist geringer und das störungsfreie Ausgangssignal kann hoch verstärkt werden, wodurch das Infrarotlicht A auch über eine lange Übertragungsstrecke noch sicher detektiert werden kann und zu dem Triggersignal AT gewandelt werden kann. Zur Wandlung des Ausgangssignals des Infrarotempfängers41 in das Triggersignal AT ist eine Verarbeitungseinheit48 mit zumindest einer Verstärkerschaltung48.1 im abgeschirmten Gehäuse42 vorgesehen. - Zur Erhöhung der Empfindlichkeit der Empfangseinheit
4 weist diese mehrere Infrarotempfänger41 auf, deren Ausgangssignale gemeinsam an die Verarbeitungseinheit48 zur Bildung des Triggersignals AT angeschlossen sind. Damit das aufgrund einer Antastung emittierte Infrarotlicht A möglichst schnell detektiert und in ein störsicheres Triggersignal AT gewandelt wird, sind die mehreren Infrarotempfänger41 parallel zueinander geschaltet. Dadurch steht der Verstärkerschaltung48.1 ein hoher Eingangsstrom der Parallelschaltung zur Verfügung und das Verhältnis zwischen Eingangsstrom und Rauschen der Verstärkerschaltung48.1 ist hoch. - Die in den
2 und3 dargestellte Empfangseinheit4 beinhaltet zusätzlich mehrere Sendeelemente49 zum Emittieren von Infrarotlicht B durch das Fenster44 in Richtung des Tastkopfes3 . Zum Empfang dieses Infrarotlichtes B ist im Tastkopf3 zumindest ein Infrarotempfänger33 angeordnet. Vor diesem Infrarotempfänger33 ist – wie in6 schematisch dargestellt – ein für das Infrarotlicht B durchlässiges Fenster34 angeordnet, das eine den Innenraum des Tastkopfs3 vor elektromagnetischer Strahlung schützende Abschirmung in Form einer elektrisch leitenden Beschichtung35 aufweist. Vorteilhaft ist es, wenn das mit der Beschichtung35 versehene Fenster34 auch vor dem Sendeelement32 angeordnet ist, und die elektrisch leitende Beschichtung des Fensters34 des Tastkopfes3 mit einem Bezugspotential E zur Ableitung von Störspannungen verbunden ist. Das Infrarotlicht B kann in an sich bekannter Weise ein Einschaltsignal für den stromsparenden Betrieb des batteriebetriebenen Tastkopfes3 sein.
Claims (7)
- Tastsystem, bestehend aus – einem Tastkopf (
3 ) zur Detektion einer Antastung, mit zumindest einem Sendeelement (32 ) zum Emittieren von Infrarotlicht (A) aufgrund der detektierten Antastung; – einer Empfangseinheit (4 ) mit einem Gehäuse (42 ), in dem zumindest ein Infrarotempfänger (41 ) sowie eine Verarbeitungseinheit (48 ) angeordnet ist, wobei das Gehäuse (42 ) ein für das Infrarotlicht (A) durchlässiges Fenster (44 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass – das Fenster (44 ) eine den Innenraum des Gehäuses (42 ) vor elektromagnetischen Störungen schützende Abschirmung aufweist, die eine elektrisch leitfähige und Infrarotlicht (A) durchlässige Beschichtung (45 ) des Fensters (44 ) ist, die auf der Innenseite des Fensters (44 ) angeordnet ist, wobei das Fenster (44 ) einen umlaufenden elektrisch leitfähig beschichteten Befestigungsflansch (46 ) aufweist, indem die Beschichtung (45 ) auf der dem Grundkörper (43 ) zugewandten Unterseite des Befestigungsflansches (46 ) fortgesetzt ist, und dass das Gehäuse (42 ) aus einem elektrisch leitenden Grundkörper (43 ) besteht, der mit einem Bezugspotential (E) verbunden Ist und einen umlaufenden Montageflansch (47 ) aufweist, und dass die Beschichtung (45 ) des Befestigungsflansches (46 ) des Fensters (44 ) mit der stirnseitigen Anschraubfläche des Montageflansches (47 ) des Grundkörpers (43 ) elektrisch leitend verbunden ist. - Tastsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungseinheit (
48 ) eine Verstärkerschaltung (48.1 ) aufweist. - Tastsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (
42 ) mehrere Infrarotempfänger (41 ) angeordnet sind, die gemeinsam an die Verarbeitungseinheit (48 ) zur Bildung eines Triggersignals (AT) angeschlossen sind. - Tastsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Infrarotempfänger (
41 ) zueinander parallel geschaltet sind. - Tastsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (
42 ) der Empfangseinheit (4 ) zusätzlich zumindest ein Sendeelement (49 ) zum Emittieren von Infrarotlicht (B) durch das Fenster (44 ) angeordnet ist und am Tastkopf (3 ) zumindest ein Infrarotempfänger (33 ) zum Empfang diese Infrarotlichtes (B) angeordnet ist. - Tastsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Infrarotempfänger (
33 ) ein für das Infrarotlicht (A, B) durchlässiges Fenster (34 ) angeordnet ist, das eine den Innenraum des Tastkopfes (3 ) vor elektromagnetischen Störungen schützende Abschirmung in Form einer Beschichtung (35 ) aufweist. - Tastsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster (
34 ) des Tastkopfes (3 ) zusätzlich das Sendeelement (32 ) abdeckt.
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