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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Reibungskupplung, insbesondere Doppelkupplung, welche eine
Anpressplatte, ein Einrückersystem
zur Erzeugung einer Einrückkraft
und eine Kraftbeaufschlagungsanordnung zur Übertragung der Einrückkraft auf
die Anpressplatte aufweist.
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Bei Kupplungen vom normal-offen-Typ,
wie sie heute bei Ein- und Doppelkupplungssystemen Anwendung finden,
wird der Kupplungsbereich nicht durch einen Kraftspeicher in einen
Einrückzustand vorgespannt,
sondern muss durch Erzeugung einer Betätigungskraft beispielsweise
vermittels eines Einrückersystems
aktiv in den Einrückzustand
gebracht werden. Da jedoch übliche
Einrückersysteme
nur einfach wirkend, d. h. in der Einrückrichtung wirkend ausgeführt sind,
muss die Rückstellkraft
für das
Einrückersystem
(hier zum Öffnen
der Kupplung) von Lüftkrafterzeugungseinrichtungen,
wie z.B. von Tangentialblattfedern, bereitgestellt werden. Die Tangentialblattfedern
sind hierbei so ausgelegt, dass die Rückstellkräfte bei offener Kupplung gerade
noch ausreichen, die Kupplung sicher zu öffnen bzw. im ausgekoppelten
Zustand zu halten, um die auf die Einrücklager im eingekuppelten,
d.h. eingerückten Zustand
wirkenden Kräfte
möglichst
gering zu halten. Dementsprechend ist auch das Startniveau der Einrückkraft
sehr gering.
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Derartige Kupplungssysteme haben
jedoch das Problem, dass sie im vorderen Bereich der Einrückstrecke
(zum Beginn des Einkuppelns) schwer regelbar sind, da dort kleine
Kraftänderungen
auf dem niedrigen Kraftniveau im Einrückersystem bereits zu großen Wegänderungen
am Einrücklager führen. Bedingt
durch die Hysterese im System, zu deren Überwindung bei niedrigen Kräften ein
großer Teil
der gesamten Kraft aufgebracht werden muss, kann es unter anderem
auch zu Stick-Slip-Effekten kommen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Reibungskupplung vorzusehen, welche im vorderen
Bereich der Einrückstrecke
besser regelbar ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
gelöst
durch eine Reibungskupplung, insbesondere Doppelkupplung, welche
eine Anpressplatte, ein Einrückersystem
zur Erzeugung einer Einrückkraft
und eine Kraftbeaufschlagungsanordnung zur Übertragung der Einrückkraft
auf die Anpressplatte aufweist, wobei die Reibungskupplung ferner eine
Gegenkrafterzeugungsanordnung umfasst, welche eine dem Einrückersystem
entgegenwirkende Gegenkraft bereitstellt, wobei die Gegenkraft bei
Verstellung der Reibungskupplung in Richtung Einkuppeln abnimmt.
Durch die Anordnung einer Gegenkrafterzeugungsanordnung mit einem
degressiven Kraft-Weg-Verhalten im Kupplungssystem ist es in einfacher
Weise möglich,
das Startniveau der Einrückkraft
anzuheben, ohne in gleicher Weise das Kraftmaximum am Ende der Einrückstrecke
anzuheben, was andernfalls u.a. dazu führen könnte, dass zur Betätigung der
Kupplung eine erhöhte
Betätigungskraft
aufgewendet werden muss oder die Lebensdauer des Einrücklagers
verringert wird.
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Um ein sicheres Auskuppeln, d. h.
eine sichere Verlagerung der Anpressplatte der Reibungskupplung
in Richtung Auskuppeln zu gewährleisten, kann
vorgesehen sein, dass für
die Anpressplatte eine Lüftkrafterzeugungseinrichtung
vorgesehen ist, welche die Anpressplatte in Richtung Auskuppeln vorspannt.
Diesbezüglich
wäre es
beispielsweise denkbar, die Lüftkrafterzeugungseinrichtung
so auszubilden, dass sie über
den gesamten Verstellbereich eine gleichmäßige Lüftkraft bereitstellt, bevorzugt
ist jedoch vorgesehen, dass die Lüftkrafterzeugungseinrichtung
bei Verstellung in Richtung Einkuppeln eine zunehmende Lüftkraft
bereitstellt, um ein definiertes Ein- und Auskuppeln zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß kann dabei vorgesehen sein,
dass die Lüftkrafterzeugungseinrichtung
wenigstens ein Blattfederelement, wie z. B. eine Tangentialblattfeder,
umfasst.
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Erfindungsgemäß kann weiterhin vorgesehen
sein, dass die Gegenkrafterzeugungsanordnung wenigstens ein Federelement,
beispielsweise eine Tellerfeder, umfasst.
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Weiterhin kann eine Gehäuseanordnung vorgesehen
sein, wobei die Anpressplatte mit der Gehäuseanordnung zur gemeinsamen
Drehung um eine Drehachse und in Richtung der Drehachse bezüglich dieser
verlagerbar gekoppelt ist. Die Gehäuseanordnung dient dabei zum
einen als Schutz für das
Kupplungssystem, wie beispielsweise die Anpressplatte, die Kraftbeaufschlagungsanordnung, Kupplungsscheiben
usw. als auch als Widerlager, wobei gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die
Kraftbeaufschlagungsanordnung bezüglich der Gehäuseanordnung
und der Anpressplatte abgestützt
ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltungsform
der Erfindung ergibt sich weiterhin dadurch, dass das Federelement
bezüglich
der Gehäuseanordnung
und der Kraftbeaufschlagungsanordnung zum Beaufschlagen derselben
in Richtung Auskuppeln abgestützt
ist. Es ist also nicht notwendig, das Kupplungssystem zur Unterbringung
des Federelements, d. h, der Gegenkrafterzeugungsanordnung, deutlich
umzugestalten, sondern es, sind im Wesentlichen keine oder nur geringe Änderungen
an der Reibungskupplung notwendig, um diese mit der zusätzlichen
Gegenkrafterzeugungsanordnung zu versehen, da man in der Lage ist,
bereits vorhandene Elemente zur Abstützung zu verwenden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass
die Reibungskupplung eine Doppelkupplung mit zwei Kupplungsbereichen
ist, wobei jeder Kupplungsbereich eine Anpressplatte, ein Einrückersystem
zur Erzeugung einer Einrückkraft
und eine Kraftbeaufschlagungsanordnung zur Übertragung der Einrückkraft auf
die Anpressplatte umfasst und wobei zumindest in einem Kupplungsbereich
eine Gegenkrafterzeugungseinrichtung vorgesehen ist, welche eine
dem Einrückersystem
entgegenwirkende Gegenkraft bereitstellt, wobei die Gegenkraft bei
Verstellung der Reibungskupplung in Richtung Einkuppeln abnimmt.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
Teil-Längsschnittansicht
einer Doppelkupplung;
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2 Ein
Kraft-Weg-Diagramm für
verschiedene Federanordnungen;
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3 ein
Diagramm, das ein Kraft-Weg-Kennfeld einer Tellerfeder gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
darstellt;
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4 eine
grafische Darstellung einer Tellerfeder gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
in Draufsicht und seitlicher Schnittansicht;
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5 eine
Ansicht entsprechend 4 einer
weitereren Ausführungsform
einer Tellerfeder in Übereinstimmung
mit der Erfindung; und
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6 eine
Ansicht entsprechend 4 einer
weiteren Ausführungsform
einer Tellerfeder in Übereinstimmung
mit der Erfindung.
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1 zeigt
eine in einem Antriebsstrang zwischen einer Antriebseinheit und
einem Getriebe angeordnete Doppelkupplung 10. Die Doppelkupplung 10 umfasst
im Wesentlichen zwei Kupplungsbereiche 12, 14,
durch welche wahlweise ein Drehmoment von einer Antriebswelle, beispielsweise
Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, auf eine von zwei zueinander koaxial
angeordneten Getriebeeingangswellen übertragen werden kann.
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Die Doppelkupplung 10 weist
eine allgemeine mit 16 bezeichnete und aus mehreren Teilen
zusammengesetzte Gehäuseanordnung
auf. Ein scheibenartiges Teil 18, das als Schwungrad, Sekundärmasse eines
Zwei-Massen-Schwungrads,
Mitnehmerblech oder dergleichen ausgebildet sein kann, sorgt für die Drehankopplung
der Doppelkupplung 10 an die bereits angesprochene Antriebswelle,
beispielsweise einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine. Ein Plattenteil 20 ist
in einem radial äußeren, sich
im Wesentlichen radial erstreckenden Abschnitt 22 über eine
Mehrzahl von Schraubenbolzen 23 an das scheibenartige Teil 18 angebunden.
Mit einem nach radial innen greifenden ringartigen Abschnitt 24 (nachfolgend
als Widerlagerplatte 24 bezeichnet) bildet das Plattenteil 20 für die beiden
nachfolgend noch genauer erläuterten
Kupplungsbereiche 12, 14 der Doppelkupplung 10 einen
Widerlagerbereich. Ein Gehäuseteil 26 ist
mit seinem radial äußeren, sich ebenfalls
im Wesentlichen axial erstreckenden Abschnitt 28 vermittels
einer Mehrzahl von Schraubenbolzen 30 mit dem Plattenteil 20 fest
verbunden. Ein nach radial innen greifender ringartiger Abschnitt 32 des
Gehäuseteils 26 dient
zur Abstützung
bzw. Drehlagerung an einem Getriebegehäuse oder dgl. über ein
Lager 36.
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Der erste Kupplungsbereich 12 der
Doppelkupplung 10 umfasst eine Anpressplatte 38,
die an einer axialen Seite der Widerlagerplatte 24 angeordnet
ist. Zwischen dieser Anpressplatte 38 und der Widerlagerplatte 24 liegt
die Reibbeläge 40, 42 umfassende
Reibflächenanordnung 44 einer
Kupplungsscheibe 46 des ersten Kupplungsbereichs 12.
Im dargestellten Ausgestaltungsfall ist die Kupplungsscheibe 46 mit
einem Torsionsschwingungs dämpfer 48 ausgebildet.
In ihrem radial inneren Bereich ist die Kupplungsscheibe 46 über eine
Nabe 50 derselben zur drehfesten Ankopplung an einer ersten,
nicht dargestellten Antriebswelle bzw. Getriebeeingangswelle ausgebildet.
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In ihrem radial äußeren Bereich ist die Anpressplatte 38 des
ersten Kupplungsbereichs 12 mit der Widerlagerplatte 24 beispielsweise über nicht dargestellte
Tangentialblattfedern oder dergleichen, die auch eine Lüftkraft
erzeugen können,
drehfest, bezüglich
dieser jedoch in Richtung der Drehachse A der Doppelkupplung 10 bewegbar
gekoppelt. Über eine
Kraftübertragungsanordnung 52 und
ein Kraftbeaufschlagungselement 54 kann eine Einrückkraft von
einem ersten Betätigungselement 56 des
Betätigungsmechanismus 34 auf
die Anpressplatte 38 des ersten Kupplungsbereichs 12 übertragen
werden. Die Kraftübertragungsanordnung 52 umfasst
zwei topf- oder schalenartig ausgebildete Kraftübertragungselemente 58, 60,
welche die Widerlagerplatte 24 überbrücken und in ihrem radial äußeren Bereich miteinander
verbunden sind. Das Kraftübertragungselement 58 kann
die Anpressplatte 38 unter Zwischenlagerung einer nicht
dargestellten Verschleißnachstellvorrichtung
beaufschlagen. Das Kraftbeaufschlagungselement 54 ist in
seinem radial äußeren Bereich 62 an
dem Kraftübertragungselement 60 abgestützt und
ist in einem radial weit innen liegenden Bereich 64 über einen
Drahtring 66 oder dergleichen an der Innenseite des topfartig
ausgebildeten und mit der Widerlagerplatte 24 verbundenen
Gehäuseteils 26 abgestützt und
wird in seinem radial inneren Bereich 68 von dem Betätigungselement 56 des
Betätigungsmechanismus 34 beaufschlagt.
Das Kraftbeaufschlagungselement 54 kann beispielsweise
als Membranfeder ausgebildet sein, kann jedoch beispielsweise auch
eine Kraftübertragungshebelanordnung
mit mehreren in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Hebelelementen
umfassen.
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Der zweite Kupplungsbereich 14 umfasst
an der anderen axialen Seite der Widerlagerplatte 24 ebenfalls
eine Anpressplatte 70, die mit der Widerla gerplatte 24 beispielsweise
wiederum durch Tangentialblattfedern oder dergleichen, die auch
eine Lüftkraft
erzeugen können,
drehfest, jedoch in Richtung der Achse A bewegbar verbunden ist.
Zwischen der Anpressplatte 70 und der Widerlagerplatte 24 liegt die
Reibflächenanordnung 72 einer
Kupplungsscheibe 74 des zweiten Kupplungsbereichs 14 mit
ihren Reibbelägen 76, 78.
Auch die Kupplungsscheibe 74 weist im dargestellten Ausgestaltungsfall
einen Torsionsschwingungsdämpfer 80 auf.
In ihrem radial inneren Bereich ist die Kupplungsscheibe 74 über eine Nabe 82 zur
drehfesten Ankopplung an einer zur ersten (nicht gezeigten) Getriebeeingangswelle
im Wesentlichen-konzentrisch angeordneten zweiten (nicht gezeigten)
Getriebeeingangswelle ausgebildet.
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Ein Kraftbeaufschlagungselement 84 des zweiten
Kupplungsbereich 14 ist in seinem radial äußeren Bereich 86 beispielsweise über einen
Drahtring 88 oder dergleichen an der Innenseite des Gehäuseteils 26 abgestützt und
kann mit seinem radial weiter innen gelegenen Bereich 90 die
Anpressplatte 70 beaufschlagen. Am radial inneren Ende 92 des Kraftbeaufschlagungselements 84 liegt
ein Betätigungsbereich
des zweiten Betätigungselements 94 des
Betätigungsmechanismus 34 zur
Beaufschlagung an. Auch das Kraftbeaufschlagungselement 84 kann
als Membranfeder oder als eine Hebelanordnung ausgebildet sein.
Bei einer Betätigung
des zweiten Kupplungsbereichs 14 wird die Kupplungsscheibe 72 dieses
Kupplungsbereichs 14 mit ihren Reibbelägen 76, 78 zwischen
der Widerlagerplatte 24 und der Anpressplatte 70 geklemmt
und damit eine Drehmomentübertragungsverbindung
mittels der Nabe 82 zur anderen Getriebeeingangswelle hergestellt.
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Die dargestellte Doppelkupplungsanordnung 10 ist
vom normal-offen-Typ. Bei diesem Kupplungstyp dienen im Gegensatz
zu Kupplungen vom normalgeschlossen-Typ die beiden Betätigungselemente 56, 94 des
Betätigungsmechanismus 34 dazu, durch
eine Beaufschlagung der verschiedenen Kraftbeaufschlagungselemente 54, 84 jeweils
eine Einrückkraft
zu erzeugen, mit welcher die Anpressplatten 38 bzw. 70 in
Richtung der Widerlager platte 24 gepresst werden, wohingegen
die Rückstellkraft
für den
Betätigungsmechanismus 34,
d. h. die zum Öffnen
der Kupplung notwendige Kraft, von der Kupplung selbst aufgebracht
werden muss. Dabei sind die Kraftbeaufschlagungselemente 54, 84 der
Kupplungen vom normal-offen-Typ
jedoch so ausgeführt, dass
sie auf einem möglichst
niedrigen Kraftniveau arbeiten. Bei den bekannten Lösungen wird
die Rückstellkraft
deswegen hauptsächlich
von den nicht gezeigten Tangentialblattedern bzw. Belagfedern erzeugt,
welche hierbei so ausgelegt sind, dass die Rückstellkräfte bei offener Kupplung gerade
noch ausreichen, die Kupplung sicher offen zu halten. Dementsprechend
ist auch das Startniveau der Einrückkraft sehr niedrig, was problematisch
ist, da derartig ausgeführte
Systeme im vorderen Bereich der Einrückstrecke schwer regelbar sind,
da dort kleine Kraftänderungen
auf dem niedrigen Kraftniveau im Einrücksystem bereits zu großen Wegänderungen am
jeweiligen Einrücklager 96, 98 des
jeweiligen Betätigungselements 56, 94 führen.
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Aus diesem Grund wird erfindungsgemäß das Startniveau
der Einrückkraft
angehoben, ohne jedoch entsprechend das Kraftmaximum am Ende der
Einrückstrecke
anzuheben, sodass ein Abfall der Einrücklager-Lebensdauer vermieden
wird und eine Umgestaltung des Betätigungsmechanismus 34 zur Erzielung
höherer
Einrückkräfte (maximal
erreichbarer Einrückkräfte) nicht
notwendig ist. Es ist dabei bevorzugt, bei gegebenem Maximum ein
bestimmtes Verhältnis
von Minimum zu Maximum der Einrückkraftkurve
zu realisieren, um eine bessere Regelbarkeit der Kupplung zu bewirken,
welches Verhältnis (min/max)
vorzugsweise zwischen 1 : 3 und 1 : 5 liegen sollte.
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Wie in 1 zu
sehen ist, weist der linke und der rechte Kupplungsbereich 12, 14 jeweils
eine Gegenkrafterzeugungsanordnung in Form einer Tellerfeder 100, 102 auf,
wobei die Tellerfeder 100 für den linksseitigen Kupplungsbereich 12 zwischen
dem ringartigen Abschnitt 32 des Gehäuseteils 26 und dem Kraftbeaufschlagungselement 54 für den linken Kupp lungsbereich 12 angeordnet
und zwischen diesen abgestützt
ist und die Tellerfeder 102 für den rechtseitigen Kupplungsbereich 14 zwischen
dem Kraftbeaufschlagungselement 84 für den rechten Kupplungsbereich 14 und
einer an der der Anpressplatte 70 zugewandten Seite des
horizontalen Abschnitts 28 des Gehäuseteils 26 vorgesehenen
Nase oder Lasche 104 angeordnet und zwischen diesen abgestützt ist.
Die Tellerfedern 100, 102 weisen jeweils ein degressives
Kraft-Weg-Verhalten auf, d. h. ein den progressiven Kraft-Weg-Verhalten
der Tangentialblattfedern, welche eine bei Verstellung in Richtung
Einkuppeln zunehmende Lüftkraft
bereitstellen, entgegengesetztes Verhalten auf.
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In 3 dargestellt
erkennt man eine Kraft-Weg-Kennlinie einer Tellerfeder gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform,
welche eine Gegenkrafterzeugungseinrichtung bildet. In diesem Diagramm
stellt die Abszisse den Federweg und die Ordinate die Federkraft
dar. Die Kennlinie dieser Tellerfeder ist durch eine durchgezogene
sinusförmige
Linie dargestellt, wobei der durch einen Pfeil B bezeichnete Bereich
zwischen einem Maximum C und einem Minimum D der sinusförmigen Kurve
den nutzbaren Bereich der Tellerfederkennlinie darstellt. Wie dem
Diagramm zu entnehmen ist, wird die Einbaulage der Tellerfeder so
gewählt,
dass sie im ausgekuppelten Zustand der Kupplung 10 annähernd mit
ihrer maximalen Federkraft eine dem Betätigungsmechanismus 34,
d. h. dem Einrückersystem
entgegenwirkende Gegenkraft bereitstellt, welche bei Verstellung der
Reibungskupplung 10 in Richtung Einkuppeln abnimmt, bis
sie bei Erreichen des eingekuppelten Zustands im Wesentlichen im
Bereich des Minimums D der Federkennlinie liegt. Anzuführen ist
hierbei, dass es sich bei der in 3 dargestellten
Federkennlinie lediglich um ein beliebiges. Beispiel handelt, und dass
bei einer entsprechenden Ausbildung der Gegenkrafterzeugungsanordnung
durchaus auch Federkennlinien zu realisieren sind, deren Minimum
im Bereich der Abszisse liegen.
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Auf 2 Bezug
nehmend stellt diese ein Kraft-Weg-Diagramm verschiedener bei Reibungskupplungen
verwendeter Federelemente dar. Hierbei stellt die Abszisse den Einrückweg und
die Ordinate die Einrückkraft
dar. In dem Diagramm erkennt man vier durch unterschiedliche Symbole
gekennzeichnete Federkennlinien. Bei üblichen normal-offen-Kupplungen
wird die Rückstellkraft
hauptsächlich
von den in 1 nicht dargestellten
Tangentialblattfedern erzeugt, deren Federkennlinie (ggf. mit einem
Beitrag einer Belagfeder) in 2 durch
eine durchgezogene Linie mit Kreisen gekennzeichnet ist. Die Tangentialblattfedern
sind hierbei so ausgelegt, dass die Rückstellkräfte bei offener Kupplung, d.
h, am Schnittpunkt der Abszisse mit der Ordinate, gerade noch ausreichen,
um die Kupplung sicher offen zu halten. Dementsprechend ist auch
das Startniveau der Einrückkraft
sehr niedrig. Um das Startniveau der Einrückkraft anzuheben und dadurch
das Kupplungssystem im vorderen Bereich der Einrückstrecke besser regelbar zu
machen, besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, die Anzahl an Tangentialblattfedern zu
erhöhen,
wie in 2 durch eine
Kennlinie mit Dreiecken dargestellt. Bedingt durch die progressive Kennung
der Tangentialblattfedern ergibt sich dabei aber ein Maximalwert
der Einrückkraft,
welcher sogar noch stärker
zunimmt als der Startwert.
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Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Gegenkrafterzeugungsanordnung,
beispielsweise in Form einer zusätzlichen
Feder mit einem degressiven Kraft-Weg-Verhalten, wie sie in 1 dargestellt ist, lässt sich
jedoch eine Federkennlinie realisieren, welche in 2 durch eine durch Kreuze gekennzeichnete
Kennlinie dargestellt ist. Wie zu erkennen ist, führt diese
Lösung
zu einer deutlichen Erhöhung
des Startwerts der Einrückkraftkurve,
wohingegen die Erhöhung
des Kraftmaximums der Einrückkraftkurve
bei eingerückter
Kupplung bedingt durch die in 3 dargestellte
Kennlinie der Tellerfeder deutlich niedriger ausfällt, wobei
es durch eine entsprechende Ausgestaltung bzw. Optimierung der Gegenkrafterzeugungsanordnung
darüber
hinaus durchaus möglich
ist, den Minimalwert D nahe an die Abszisse heranzuführen, was
in 2 durch eine durch
Rauten gekennzeichnete Kennlinie veranschaulicht ist.
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4 zeigt
ein mit 110 bezeichnetes Beispiel einer bei der in 1 gezeigten Doppelkupplung 10 verwendbaren
Tellerfeder in Draufsicht und seitlicher Schnittansicht. Die Tellerfeder 110 ist
im Wesentlichen ringförmig
aus einem Federstahl oder anderem geeigneten Material ausgebildet
und weist an ihrem Innenumfang in Umfangsrichtung beabstandete U-förmige Einschnitte 112 auf,
durch welche die Federkennlinie entsprechend ihrer Größe, Anzahl
und Form beliebig variiert werden kann. Wie man darüber hinaus
in den 1 und 4 erkennt, liegt die Tellerfeder 110 nicht
flach, sondern ist kegelstumpffömig ausgebildet,
wobei der verjüngte
Bereich zum Betätigungsmechanismus 34 weist.
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In 5 ist
eine alternative Tellerfeder 210 dargestellt, welche im
Gegensatz zu der in 4 dargestellten
Tellerfeder 110 an ihrem Außenumfang in Umfangsrichtung
angeordnete Einschnitte 212 aufweist. Die Tellerfeder 210 ist
wie die Tellerfeder 110 wiederum kegelstumpfförmig aus
einem geeigneten Material, wie z. B. Federstahl, ausgebildet.
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In 6 ist
eine weitere alternative Ausführungsform
einer Tellerfeder 310 in einer der 4 entsprechenden Ansicht dargestellt,
welche sich gegenüber
den Tellerfedern 110 und 210 dadurch unterscheidet,
dass sie keine Einschnitte am Innenumfang oder Außenumfang
aufweist.
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Die oben beschriebenen drei unterschiedlichen
Arten von Tellerfedern dienen lediglich als Beispiele für Gegenkrafterzeugungsanordnungen,
welche eine dem Einrückersystem,
d. h. dem Betätigungsmechanismus 34,
entgegenwirkende Gegenkraft bereitstellt, die bei Verstellung der
Reibungskupplung in Richtung Einkuppeln abnimmt. So sind beispielsweise
auch Tellerfedern denkbar, welche am Innenumfang und am Außenumfang
Einschnitte aufweisen oder auch Gegenkrafterzeugungsanordnungen, welche
anstelle von Tellerfedern andere Federarten verwenden, oder Gegenkrafterzeugungsanordnungen,
welche beispielsweise mit elektromagnetisch, pneumatisch oder auf
andere Weise erzeugten Gegenkräften
arbeiten, so lange nur die Gegenkraft bei Verstellung der Reibungskupplung
in Richtung Einkuppeln abnimmt.
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Zusammenfassend stellt die Erfindung
eine Reibungskupplung, insbesondere Doppelkupplung bereit, welche
eine Anpressplatte, ein Einrückersystem
zur Erzeugung einer Einrückkraft
und eine Kraftbeaufschlagungsanordnung zur Übertragung der Einrückkraft
auf die Anpressplatte umfasst, wobei die Reibungskupplung ferner
eine Gegenkrafterzeugungsanordung umfasst, welche eine dem Einrückersystem
entgegenwirkende Gegenkraft bereitstellt, wobei die Gegenkraft bei
Verstellung der Reibungskupplung in Richtung Einkuppeln abnimmt.