DE10259366A1 - Verfahren zur Nachbearbeitung eines Durchgangslochs eines Bauteils - Google Patents
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Abstract
Nach dem Stand der Technik ist eine Nachbearbeitung von Durchgangslöchern oft per Handarbeit notwendig. DOLLAR A Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, auf chemischem oder elektrochemischem Weg eine Nachbearbeitung von Durchgangslöchern (10) durch ein Material abtragendes Mittel (13, 16, 33) zu erreichen, indem die äußere Oberfläche (45) um eine Austrittsöffnung (51) des Durchgangslochs (10) entsprechend vor dem Angriff des zu entfernenden Mittels (13, 16, 33) geschützt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachbearbeitung eines Durchgangslochs eines Bauteils.
- Bei der Herstellung von Durchgangslöchern eines Bauteils wird oft nicht die gewünschte Geometrie des Durchgangslochs erreicht, so dass eine Nachbearbeitung erforderlich ist.
- Dies kann auch der Fall sein, wenn bei einem Folgeprozess während der Herstellung des Bauteils, das bereits Durchgangslöcher aufweist, diese verschmutzt werden, beispielsweise dadurch, dass aufgrund einer äußeren Beschichtung des Bauteils auch eine Beschichtung in dem Durchgangsloch in unerwünschter Weise erfolgt.
- Ebenso ist es möglich, dass während des Betriebs des Bauteils das Durchgangsloch verschmutzt (oxidiert) und wiederhergestellt werden soll.
- Die
DE 34 03 402 C2 zeigt ein Verfahren zur elektrochemischen Bearbeitung einer äußeren Oberfläche von Werkstücken mittels eines Elektrolyts. Die Bearbeitung von Bereichen an der Oberfläche, an denen eine Bearbeitung unerwünscht ist, wird verhindert, indem durch Gegenstrom von Wasser ein Zufluss des Elektrolyts in diese Bereiche verhindert wird, wobei dazu eine aufwändige Halterung verwendet wird, die jedem Bauteil angepasst werden muss. - Die
US-PS 5,702,288 offenbart ein abrasives Nachbearbeiten von Durchgangslöchern. - Die
DE 198 32 767 A1 beschreibt ein Verfahren zum Reinigen eines Bauteils, wobei die Reinigungsflüssigkeit durch die Durchgangslöcher strömt und auch an allen anderen Oberflächen in gewünschter Weise vorhanden ist. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachbearbeitung von Durchgangslöchern zu verbessern.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1.
- In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Verfahrensschritte aufgelistet.
- Diese Verfahrensschritte können beliebig miteinander in vorteilhafter Art und Weise kombiniert werden.
- Es zeigen
1 ,2 jeweils eine Vorrichtung um ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen. -
1 zeigt eine Vorrichtung1 . - In der Vorrichtung
1 ist ein Bauteil7 angeordnet, insbesondere eine Turbinenschaufel, mit zumindest einem Durchgangsloch10 , insbesondere ein Kühlluftloch. - Das Bauteil
7 weist bspw. einen Hohlraum auf. - Durch das Durchgangsloch
10 wird erfindungsgemäß ein Mittel13 hindurchgeleitet, das Material des Bauteils7 in dem Durchgangsloch10 abträgt. - Das Mittel
13 ist beispielsweise ein Elektrolyt16 und die Abtragung von Material erfolgt elektrolytisch. Die Elektrode31 kann vielfältig ausgestaltet sein. - Sie ist beispielsweise auf eine jeweilige Ausgangsöffnung
51 des Durchgangslochs10 angepasst. - Mit dem Verfahren können bspw. gleichzeitig mehrere Durchgangslöcher
10 bearbeitet werden. Dementsprechend gibt es bspw. ebenso viele Elektroden31 und/oder eine oder ein paar plattenförmige Elektroden31 , die in der Nähe der Durchgangslöcher10 angeordnet sind. - In der Nähe der Ausgangsöffnung
51 des Durchgangslochs10 ist eine entsprechende Elektrode31 angeordnet. Das Bauteil7 und die Elektrode31 sind durch Leitungen32 elektrisch leitend mit einer Spannungs-/Stromquelle25 verbunden. Diese wird entsprechend betrieben, um eine elektrochemische Abtragung zu ermöglichen (Elektrolyse). Das Bauteil7 stellt die andere Elektrode dar. - Der Strom/die Spannung kann gepulst werden, um das Verfahren zu verbessern. Dabei können Strom/Spannungshöhe, Pulsform, die Pausen zwischen den Pulsen, usw. zeitlich beliebig variiert werden, um eine Optimierung der Verfahrensparameter an das abzutragende Material zu erreichen.
- Die Zufuhr des Elektrolyten
16 erfolgt beispielsweise durch eine Elektrolytzufuhr19 , bspw. ein Schlauch, so dass auf einer Innenseite54 des Bauteils7 keine Abtragung erfolgt. Ein begrenzter Abtrag von Material im Innern des Bauteils7 wäre auch zulässig, solange eine Wanddicke des Bauteils7 nicht beeinträchtigt wird, da in erster Linie nur die äusseren Konturen des Bauteils7 nicht beeinflusst werden sollen. - Der Elektrolyt
16 strömt bspw. durch die Eingangsöffnung48 in das Durchgangsloch10 und durch die Ausgangsöffnung51 wieder heraus. Eine andere Strömungsrichtung ist ebenfalls denkbar. - Der Elektrolyt
16 ist beispielsweise auch elektrisch leitend durch eine Leitung32 mit einer Spannungsquelle25 verbunden, so dass Material in dem Durchgangsloch10 abgetragen wird. - Das Bauteil
7 ist beispielsweise in einem Medium22 angeordnet, das eine äussere Oberfläche45 des Bauteils7 nicht angreift und das sich wie das Bauteil7 in einem Becken42 befindet. Das Medium22 ist beispielsweise Wasser oder Alkohol. Ein Kontakt der Oberfläche45 mit dem Mittel13 ,16 , das aus dem Durchgangsloch10 austritt, wird nicht verhindert, aber durch die Verdünnung des Elektrolyts16 durch das Medium22 findet kaum oder keine Reaktion des Elektrolyten16 mit der Oberfläche51 des Bauteils7 statt. - So wird die gesamte Oberfläche
45 also nicht nur unmittelbar um das Durchgangsloch10 herum geschützt. - Die Konzentration des Elektrolyts im Becken
42 wird beispielsweise so kontrolliert, dass es zu keinem Angriff des Elektrolyts16 auf der Oberfläche45 kommt. - Die Verdünnung erfolgt durch Eintauchen des Bauteils
7 in ein Medium22 , das die Oberfläche45 des Bauteils7 nicht angreift. Dies ist z.B. Wasser oder Alkohol. - Weitere Möglichkeiten zur Verdünnung des abtragenden Mittels
13 ,16 sind denkbar. - Ebenso kann die äußere Oberfläche
45 durch eine Maskierung zumindest um das Durchgangsloch10 geschützt sein. - Eine Nachbearbeitung ist beispielsweise auch notwendig bei einer MCrAlY-Beschichtung eines Hochtemperaturbauteils (Gasturbinenbauteile, Turbinenschaufel), bei der MCrAlY in das Durchgangsloch
10 in unerwünschter Weise eindringt und wieder entfernt werden muss. - Die
2 zeigt beispielhaft eine weitere Vorrichtung4 mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. - Als abtragendes Mittel
13 , das vorzugsweise so gewählt wird, dass es nur das zu entfernende Material, nicht aber das Materials des Substrats des Bauteils7 angreift, wird hier eine Säure33 (Salzsäure, Salpetersäure oder Säuregemische) verwendet, die über eine Säurezufuhr36 zugeführt wird und durch die Durchgangslöcher10 des Bauteils7 strömt. Auf der Außenseite45 des Bauteils7 in der Nähe der Ausgangsöffnung51 ist beispielsweise eine Spritzdüse39 vorhanden, die das Durchgangsloch10 mit einem Medium22 , das keinen Abtrag verursacht, umspritzt, und die austretende Säure33 verdünnt, so dass kein chemischer Angriff der z.B. als Beschichtung auf dem Substrat des Bauteils7 ausgebildeten Oberfläche45 erfolgt. So wird die Oberfläche45 zumindest um das Durchgangsloch10 geschützt. - Die Spritzdüse
39 ist beispielsweise entsprechend dimensioniert, um mehrere Ausgangsöffnungen51 zu umspritzen. Ebenso kann das Bauteil7 in einem Becken42 mit Wasser angeordnet sein, um eine Verdünnung zu erreichen (1 ). - In
2 wird die Säure33 und das Medium22 beispielsweise in einem Auffangbecken44 aufgefangen. -
- 1, 4
- Vorrichtung
- 7
- Bauteil
- 10
- Durchgangsloch
- 13
- Mittel
- 16
- Elektrolyt
- 19
- Elektrolytzufuhr
- 22
- Mittel
- 25
- Spannung/Stromgeber
- 31
- Elektrode
- 33
- Säure
- 36
- Säurezufuhr
- 39
- Spritzdüse
- 42
- Auffangbecken
- 45
- Oberfläche
Claims (12)
- Verfahren zur Nachbearbeitung eines Durchgangslochs (
10 ) eines Bauteils (7 ), bei dem ein Material abtragendes Mittel (13 ) durch das Durchgangsloch (10 ) strömt, und bei dem eine um das Durchgangsloch (10 ) des Bauteils (7 ) angeordnete Oberfläche (45 ) geschützt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (
45 ) dadurch geschützt wird, dass das Mittel (13 ) nach dem Austritt aus dem Durchgangsloch (10 ) verdünnt wird, so dass kein Abtrag an der Oberfläche (45 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material abtragende Mittel (
13 ) von innen (54 ) nach außen (51 ) durch das Durchgangsloch (10 ) strömt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel (
13 ) eine Säure (33 ) verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel (
13 ) ein Elektrolyt (16 ) verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbearbeitung elektrolytisch erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdünnung des Mittels (
13 ) durch Einbringung des Bauteils (7 ) mit dem zu bearbeitenden Durchgangsloch (10 ) in ein nicht abtragendes Medium (22 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdünnung des Mittels (
13 ,16 ,33 ) durch Umspritzen des austretenden Mittels (13 ,16 ,33 ) mit einem nicht abtragenden Medium (22 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass als nicht abtragendes Medium (
22 ) Wasser verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsloch (
10 ) zumindest partiell eine Schicht aufweist, die abgetragen werden soll. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (
45 ) durch eine Maskierung geschützt wird. - Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strom/Spannung verwendet wird, um die Nachbearbeitung elektrolytisch durchzuführen, und dass der Strom/Spannung gepulst ist.
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