DE10256391B3

DE10256391B3 - Beobachtungssystem für Patienten

Info

Publication number: DE10256391B3
Application number: DE2002156391
Authority: DE
Inventors: Klaus Christian Muckenhaupt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2002-12-02
Filing date: 2002-12-02
Publication date: 2004-07-15
Anticipated expiration: 2022-12-03
Also published as: DE20305129U1

Abstract

Es wird ein Beobachtungssystem als Tag- und Nachtwache für Patienten vorgeschlagen, bei dem einzelne oder mehrere Räume (1 bis 3) mittels Überwachungsgeräten überwacht werden, wobei eine Kombination von raumspezifisch und/oder patientenspezifisch unterschiedlichen Überwachungsgeräten über eine Schnittstelle (7) an das Telefonnetz (T) und damit an das Internet oder ein anderes Datennetz angeschlossen sind und über dieses Datennetz mit einer Datenverarbeitungsanlage (11) eines Beobachtungszentrums (10) verbunden sind, und dass im Beobachtungszentrum (10) Bild- und/oder Tonsignale aus einem oder mehreren der beobachteten Räume (1 bis 3) wiedergegeben werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Beobachtungssystem für Patienten gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Zur Überwachung von öffentlichen Plätzen, Tiefgaragen und sicherheitsrelevanten Einrichtungen sind Überwachungssysteme bekannt, bei denen Videokameras zum Einsatz kommen.

Für allein lebende und gebrechliche Patienten sind z. B. Notrufsysteme bekannt, die in einer Notfallsituation vom Patienten selbst ausgelöst werden müssen. Durch Betätigung eines Notrufsenders kann der Patient eine Notfallsituation an eine Zentrale melden. Ein solches Notrufsystem hat den großen Nachteil, dass oftmals eine Betätigung durch den Patienten nicht mehr möglich ist und dass die Entscheidung, ob der Patient Hilfe benötigt, dem Patienten selbst überlassen ist.

Aus der WO 99/06979 ist ein Notfall-Überwachungssystem für Wohnungen bekannt, welches zur Alarmauslösung mittels spezieller Schlüsselwörter Mikrofone verwendet und zur Lokalisierung der Personen Bewegungssensoren hat. Aus der DE 199 57 044 A1 ist außerdem eine als Alarmanlage dienende Überwachungseinrichtung bekannt, die zur Gebäudeüberwachung Mikrofone sowie Aufnahmeeinrichtungen für Bild- und Toninformationen verwendet. Beide bekannten Überwachungssysteme sehen keine speziellen Maßnahmen vor, die dem Schutz der Privatsphäre von Personen dienen könnten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beobachtungssystem als Tag- und/oder Nachtwache für Patienten zu schaffen, bei dem einzelne oder mehrere Räume mittels geeigneter Überwachungsgeräte von einer Zentrale aus überwacht werden können.

Die Lösung dieser Aufgabe erhält man durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Es werden erfindungsgemäß raumspezifisch und/oder patientenspezifisch unterschiedliche Überwachungsgeräte eingesetzt, die so ausgewählt und installiert werden, dass einerseits eine möglichst optimale Beobachtung des Patienten möglich ist, dass aber auch andererseits die Privatsphäre weitestgehend geschützt bleibt. Die Überwachungsgeräte werden vorzugsweise über das Internet an ein zentrales Beobachtungszentrum angeschlossen, wo autorisierte Personen die Beobachtung mehrerer Wohnungen und damit auch mehrerer Patienten vornehmen können. Werden dabei beispielsweise Infrarotkameras oder Videokameras in Kombination mit Mikrofonen oder Bewegungsmeldern eingesetzt, kann eine lückenlose und die Persönlichkeit der Patienten respektierende Beobachtung erfolgen.

In bestimmten Bereichen, wie Badezimmer, Toilette oder Schlafzimmer können beispielsweise Bewegungsmelder oder Mikrofone zum Einsatz kommen, dagegen können im Wohn- und Essbereich Videokameras eine optimale Patientenbeobachtung ermöglichen.

Die von den Überwachungsgeräten empfangenen Bild- und Tonsignale können mittels Filter oder anderer Einrichtungen verfremdet oder verschleiert werden, so dass der zu überwachende Patient nur schemenhaft erkennbar ist. Derartige Filtermaßnahmen hängen von der persönlichen Situation und Einstellung des Patienten ab und können entsprechend patientengerecht vorgesehen werden.

Im Beobachtungszentrum ist erfindungsgemäß sichergestellt, dass nur autorisiere Personen durch Eingabe von Benutzername und Passwort Zugang zu dem Beobachtungssystem erhalten. Dabei kann das Beobachtungssystem an das ISDN-Telefonnetz angeschlossen sein, in das die Signale der beim Patienten befindlichen Übewachungsgeräte über einen ISDN-Router eingespeist werden können. Bevorzugt werden dabei Überwachungsgerate verwendet, die netzfähig sind, beispielsweise sogenannte Netzwerkkameras.

Das erfindungsgemäße Beobachtungssystem hat den Vorteil, dass nicht nur eine konkrete Notfallsituation sofort und in ihrem tatsächlichen Umfang festgestellt werden kann, sondern bietet auch die Möglichkeit, dass Auffälligkeiten im Patientenverhalten, die auf eine Beeinträchtigung oder auf eine bevorstehende Notsituation hinweisen, rechtzeitig beobachtet werden können, um dann vorsorglich einen Hausbesuch durch eine Pflegeperson veranlassen zu können.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, die den schematisierten Aufbau eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Beobachtungssystems zeigt.
In der Zeichnung sind vereinfacht drei Räume einer Wohnung dargestellt, nämlich Schlafzimmer 1, Toilette 2 und Esszimmer 3. Im Schlafzimmer 1 befindet sich an der Decke als Überwachungsgerät eine Kamera 4, die – ebenso wie die anderen Überwachungsgeräte – mit einem Mikrofon bestückt sein kann. In der Toilette 2 ist als Überwachungsgerät ein Bewegungsmelder 5 an der Wand befestigt, während im Esszimmer 3 als Überwachungsgerät eine Videokamera 6 vorgesehen ist.
Die in den drei Räumen angeordneten Überwachungsgeräte sind über eine Schnittstelle 7 an das Telefonnetz T angeschlossen. Die Schnittstelle 7 kann dabei aus einem geeigneten Signalanpassungsgerät 8 und einem nachgeschalteten Router 9 bestehen.
Mit strichpunktierter Linie 10 ist ein von der überwachten Wohnung entferntes Beobachtungszentrum 10 markiert, bei dem an das Telefonnetz T eine Datenverarbeitungsanlage 11 in Form eines herkömmlichen PC mit mehreren Bildschirmen 12 angeschlossen ist. Der Anschluss an das Telefonnetz T bietet für das Beobachtungszentrum 10 die Möglichkeit, die von den Überwachungsgeräten in das Telefonnetz eingespeisten Signale über das Internet abrufen bzw. ständig empfangen zu können. Dadurch wird eine ständige Beobachtung in dem Beobachtungszentrum 10 an den Bildschirmen 12 möglich, wobei an jedem Bildschirm eine Umschaltung auf unterschiedliche Räume oder auch auf unterschiedliche Wohnungen möglich ist.
Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt nur eine Möglichkeit der Ausgestaltung des Beobachtungssystems. Dabei kann beispielsweise die im Schlafzimmer 1 verwendete Kamera 4 eine Infrarotkamera oder eine mit einem Filter versehene Videokamera bzw. Netzwerkkamera sein. An der Datenverarbeitungsanlage 11 können die Signale der einzelnen Überwachungsgeräte 4, 5, 6 separat oder bei Bedarf auch gemeinsam abgefragt und dargestellt werden. Das Beobachtungssystem lässt sich in vielfältiger Weise auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten und auf dessen Gesundheitssituation persönlich einstellen.

Claims

Beobachtungssystem als Tag- und Nachtwache für Patienten, bei dem einzelne oder mehrere Räume (1 bis 3) mittels Überwachungsgeräten überwacht werden, wobei eine Kombination von raumspezifisch und/oder patientenspezifisch unterschiedlichen Überwachungsgeräten über eine Schnittstelle (7) an das Telefonnetz (T) und damit an das Internet oder ein anderes Datennetz angeschlossen sind und über dieses Datennetz mit einer Datenverarbeitungsanlage (11) eines Beobachtungszentrums (10) verbunden sind, in welchem Bild- und/oder Tonsignale aus einem oder mehreren der beobachteten Räume (1 bis 3) wiedergegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bild- und/oder Tonsignale im Beobachtungszentrum (10) zur Wahrung der Privatsphäre der beobachteten Personen wenigstens teilweise verfremdet oder verschleiert widergegeben werden.
Beobachtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Überwachungsgeräte Bewegungsmelder (5) und/oder Mikrofone und/oder Wärmekameras und/oder Nachtsichtgeräte und/oder Videokameras (6) eingesetzt sind.
Beobachtungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Wohn- und Essbereich Videokameras, dagegen im Schlafzimmer und Badezimmer sowie auf der Toilette Bewegungsmelder und/oder Wärmekameras und/oder Mikrofone als Überwachungsgeräte eingesetzt sind.
Beobachtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass schwenkbare und vom Beobachtungszentrum (10) steuerbare Kameras als Überwachungsgeräte eingesetzt sind.
Beobachtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Überwachungsgeräten Filter zugeordnet sind, die eine Signalveränderung der Bild- und/oder Tonsignale erzeugen.
Beobachtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kameras mit Weitwinkelobjektiven ausgestattet sind.
Beobachtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Beobachtungszentrum (10) ausschließlich autorisierte Personen durch Eingabe von Benutzername und Passwort Zugang zu dem Beobachtungssystem erhalten.
Beobachtungssystem nach eine der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungsgeräte über einen ISDN-Router (9) an das ISDN-Telefonnetz (T) angeschlossen sind.
Beobachtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugriff im Beobachtungszentrum (10) ortsgebunden ist und über einen Browser erfolgt.
Beobachtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung über ein DSL-Modem erfolgt.