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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Vormischbrenner zur Wärmeerzeugung,
insbesondere in einer Gasturbine, der Eintrittsöffnungen für einen Verbrennungsluftstrom,
zumindest einen Drallerzeuger für
den Verbrennungsluftstrom und ein oder mehrere erste Brennstoffzuführungen
mit ersten Brennstoffaustrittsöffnungen
zum Einbringen von Brennstoff in den Verbrennungsluftstrom aufweist.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Stabilisierung
der Flamme eines Vormischbrenners. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet
des vorliegenden Brenners sowie des zugehörigen Verfahrens liegt auf
dem Gebiet der Gas- und Dampfturbinentechnik, wobei der Brenner
in einer Brennkammer der Gas- oder Dampfturbine angeordnet wird.
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Aus der
EP 0 321 809 B1 ist ein
aus mehreren Schalen bestehender kegelförmiger Brenner, ein sog. Doppelkegelbrenner,
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 bekannt. Durch den kegelförmigen, aus mehreren Schalen
zusammengesetzten Drallerzeuger wird eine geschlossene Drallströmung erzeugt,
welche aufgrund des in Richtung der Brenneraustrittsöffnung zunehmenden
Dralls instabil wird und in eine ringförmige Drallströmung mit
Rückströmung im
Kern übergeht.
Die Schalen des Drallerzeugers sind derart zusammengesetzt, dass
entlang der Brennerachse tangentiale Lufteintrittsschlitze für Verbrennungsluft gebildet
werden. An der Einströmkante der
Kegelschalen an diesen Lufteintrittsschlitzen sind Zuführungen
für das
Vormischgas, d. h. den gasförmigen
Brennstoff, vorgesehen, die entlang der Richtung der Brennerachse
verteilte Austrittsöffnungen für das Vormischgas
aufweisen. Das Gas wird durch die Austrittsöffnungen bzw. Bohrungen quer
zum Lufteintrittsspalt eingedüst.
Diese Eindüsung
führt in Verbindung
mit dem im Drallraum erzeugten Drall der Verbrennungsluft-Brenngas-Strömung zu
einer guten Durchmischung des Brenn- bzw. Vormischgases mit der
Verbrennungsluft. Eine gute Durchmischung ist bei diesen Vormischbrennern
die Voraussetzung für niedrige
NO
x-Werte beim Verbrennungsvorgang.
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Zur weiteren Verbesserung eines derartigen Brenners
ist aus der
EP 0 780
629 A2 ein Brenner für die
Wärmeerzeugung
bekannt, der im Anschluss an den Drallerzeuger eine zusätzliche
Mischstrecke zur weiteren Vermischung von Brennstoff und Verbrennungsluft
aufweist. Diese Mischstrecke kann bspw. als nachgeschaltetes Rohrstück ausgeführt sein,
in das die aus dem Drallerzeuger austretende Strömung ohne nennenswerte Strömungsverluste überführt wird.
Durch die zusätzliche
Mischstrecke können
der Vermischungsgrad weiter erhöht
und damit die Schadstoffemissionen verringert werden.
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Die WO 93/17279 zeigt einen weiteren
bekannten Vormischbrenner, bei dem ein zylindrischer Drallerzeuger
mit einem konischen Innenkörper
eingesetzt wird. Bei diesem Brenner wird das Vormischgas ebenfalls über Zuführungen
mit entsprechenden Austrittsöffnungen in
den Drallraum eingedüst,
die entlang der axial verlaufenden Lufteintrittsschlitze angeordnet
sind. Der Brenner weist im konischen Innenkörper zusätzlich eine zentrale Zuführung für ein Pilotgas
auf, das nahe dem Brenneraustritt zur Pilotierung eingedüst werden
kann. Die zusätzliche
Pilotstufe dient dem Anfahren des Brenners sowie einer Erweiterung
des Betriebsbereiches.
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Derartige Vormischbrenner werden
vor allem in modernen erdgasgefeuerten Gasturbinen zur Reduktion
der Stickstoffemissionen (NOx) eingesetzt. Die
Brenner arbeiten im Betriebspunkt der Gasturbine, im oberen Lastbereich
aber auch bei Teillastbetrieb bei hohen Feuerungstemperaturen. Um
die NOx-Emissionen innerhalb bestimmter
Grenzwerte zu halten, die von Gesetzgebern vieler Länder ständig weiter
verschärft
werden, müssen
die Vormischbrenner in einer sehr mageren Betriebsweise nahe an
ihrer Löschgrenze
betrieben werden. In diesem Betriebsbereich treten aber zum Teil
starke Pulsationen auf, die Schäden
am Brenner und Brennkammerteilen der Gasturbine verursachen können.
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Zur Vermeidung oder Verminderung
der Pulsationen sind sog. passive Maßnahmen bekannt, mit denen
das Pulsationsverhalten am Brenner und in der Brennkammer verändert wird.
Diese Maßnahmen
erfordern jedoch zum Teil massive Änderungen, Anpassungen oder
gar Neuentwicklungen des Brenners und des Brennkammersystems.
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Aus der
DE 196 20 874 A1 ist ein
Einspritzsystem für
eine gestufte Gasturbinen-Brennkammer bekannt, bei der der Haupt-Brenner
mit einer gepulsten Brennstoff-Einspritzung
betrieben wird. Durch eine gezielte Auswahl der Pulsationsfrequenz
können
mit dieser Technik die üblichen
Verbrennungsfrequenzen derart gesteuert werden, dass sich Verbrennungs-Pulsationen
vermindern.
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Die gepulste Einspritzung von Brennstoff wird
auch bei dem sog. Active-Pulsation-Control-Verfahren ausgenutzt.
Bei diesem Verfahren werden die Verbrennungs-Pulsationen mittels
eines Druckgebers gemessen und ausgewertet. Bei zu starken Verbrennungs-Pulsationen wird
ein kleiner Teil der zugeführten
Brennstoffmenge über
ein separates Ventil geleitet und dem Brenner gepulst zugeführt. Die
Pulsationsfrequenz wird entsprechend der höchsten Peakamplitude der gemessenen
Verbrennungs-Pulsationen, jedoch phasenverschoben dazu, eingestellt.
Durch den auf diese Weise modulierten Gesamtbrennstoffstrom werden
die Verbrennungs-Pulsationen gedämpft
und können
sich nicht selbst weiter verstärken
bzw. aufschaukeln. Ein Nachteil der gepulsten Zuführung von
Brennstoff besteht jedoch darin, dass zur Modulation der Brennstoffzufuhr
Ventile benötigt
werden, die eine Modulation mit einer Frequenz von einigen Hz bis
zu einigen 100 Hz erzeugen müssen.
Derartige Ventile unterliegen jedoch einem erheblichen Verschleiß der beweglichen
Teile und können
so zu einem Ausfall der Gasturbinenanlage führen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Vormischbrenner
mit verbesserter Flammenstabilisation sowie ein Verfahren für eine verbesserte
Stabilisierung der Flamme eines Brenners anzugeben, für die weniger
verschleißanfällige Bauteile erforderlich
sind.
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Die Aufgabe wird mit dem Vormischbrenner sowie
dem Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1 bzw.
21 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Vormischbrenners sowie des Verfahrens
sind Gegenstand der Unteransprüche
oder lassen sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Ausführungsbeispielen
entnehmen.
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Der vorliegende Vormischbrenner weist
in bekannter Weise Eintrittsöffnungen
für einen
Verbrennungsluftstrom, zumindest einen Drallerzeuger für den Verbrennungsluftstrom
und ein oder mehrere Brennstoffzuführungen mit ersten Brennstoffaustrittsöffnungen
zum Einbringen von Brennstoff in den Verbrennungsluftstrom auf.
Die Geometrie des Brenners und die Art des Drallerzeugers können dabei
beliebig gewählt
werden, solange die Funktion des Vormischbrenners durch die gewählte Ausgestaltung
erreicht wird. Beispiele für
geeignete Brennergeometrien können
den eingangs genannten Druckschriften zum Stand der Technik oder
den Ausführungsbeispielen entnommen
werden.
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Beim vorliegenden Brenner ist zumindest
ein Resonanzrohr mit einem offenen und einem im Wesentlichen geschlossenen
Ende am oder im Brenner angeordnet, dessen geschlossenes Ende im
Bereich einer sich beim Betrieb des Brenners auf Seite des Brenners
ausbildenden Flammenfront liegt und an dessen offenen Ende eine
Austrittsöffnung
einer Zuführung
für ein
kompressibles Medium angeordnet ist. Bei dem kompressiblen Medium
handelt es sich vorzugsweise um ein gasförmiges Medium, insbesondere
um Luft oder einen gasförmigen
Brennstoff des Brenners. Beim Einsatz des Brenners in einer Gasturbinenanlage
kann beispielsweise verdichtete Luft der Kompressorstufe als kompressibles
Medium zugeführt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des Vormischbrenners
sowie des Verfahrens ist die Zuführung
eine Brennstoffzuführung,
im Folgenden als zweite Brennstoffzuführung bezeichnet, über die
das Resonanzrohr mit gasförmigem Brennstoff
als kompressibles Medium beaufschlagt bzw. betrieben wird. Diese
zweite Brennstoffzuführung
ist dabei unabhängig
von den ersten Brennstoffzuführungen
zu- und abschaltbar.
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Bei dem Resonanzrohr handelt es sich
um ein Rohr, das auf einer Seite offen und auf der anderen Seite
im Wesentlichen geschlossen ist, wobei als im Wesentlichen geschlossen
auch eine Ausgestaltung verstanden wird, bei dem das geschlossene Ende
eine Öffnung
mit einem Öffnungsquerschnitt bis
max. 10% des Öffnungsquerschnittes
des offenen Endes aufweist. Ein derartiges Resonanzrohr kann beispielsweise
einen zylinderförmigen
oder einen sich vom offenen zum geschlossenen Ende hin verringernden
Innenquerschnitt aufweisen. Die Verringerung des Innenquerschnitts
kann dabei kontinuierlich oder in mehreren Stufen erfolgen. Die
Austrittsöffnung
für das
kompressible Medium ist beim vorliegenden Brenner relativ zum offenen
Ende des Resonanzrohres so angeordnet, dass der Resonanzbetrieb
des Resonanzrohres mit dem zugeführten
Medium möglich
ist. Dies erfordert in der Regel einen geringen Abstand von dieser
Austrittsöffnung
zum offenen Ende des Resonanzrohres. Bei diesem Resonanzbetrieb
strömt
das kompressible Medium periodisch durch das offene Ende in das
Resonanzrohr ein und wieder aus.
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Das Resonanzrohr ist an einer geeigneten Stelle
des Brenners mit seinem geschlossenen Ende im Bereich der beim Betrieb
des Brenners gebildeten Flammenfront angeordnet, um die Vormischflamme zu
stabilisieren. Vorzugsweise wird das geschlossene Ende des Resonanzrohres
dabei an der Flammenwurzel, d. h. an der Flammenfront im Bereich
der Brennerachse, oder am Sprung vom Brenner zur Brennkammer, d.
h. im Bereich der seitlichen Begrenzungen der Austrittsöffnung des
Brenners angeordnet. Durch die Anordnung im Bereich der Brennerachse
wird eine innere Stabilisierung der Flamme erzielt, während die
Anordnung seitlich am Brenneraustritt eine äußere Stabilisierung der Flamme
ermöglicht.
Selbstverständlich
ist auch eine Kombination beider Stabilisierungen möglich, wenn
zwei oder mehrere Resonanzrohre mit den entsprechenden Zuführungen
in den Brenner eingebaut werden. Ein Resonanzrohr ist in diesem
Fall vorzugsweise auf der Brennerachse, die weiteren mit in ihren
geschlossenen Enden im Bereich der seitlichen Begrenzungen der Brenneraustrittsöffnung angeordnet.
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Beim Betrieb des vorliegenden Brenners wird
die Zuführung
für das
kompressible Medium zum Resonanzrohr vorzugsweise dann zugeschaltet und
das Resonanzrohr mit diesem Medium beaufschlagt, wenn eine Stabilisierung
der Vormischflamme erforderlich ist, weil die Pulsationen zu hoch
sind und daher Schäden
an der Brennkammer oder den eingesetzten Brennern zu erwarten sind.
Durch die Zuschaltung des kompressiblen Mediums zum Resonanzrohr
strömt
dieses nun periodisch in das Resonanzrohr ein und wieder aus diesem
aus. Durch diese resonante Betriebsweise heizt sich das Rohr an seinem
geschlossenen Ende auf. Dieser Erwärmungseffekt wurde erstmals
von H. S. Sprenger in: „Über thermische
Effekte bei Resonanzrohren",
Mitteilungen aus dem Institut für
Aerodynamik an der ETH Zürich,
Nr. 21, Seite 18, 1954 beschrieben. Durch geeignete Dimensionierung
des Resonanzrohres und der Austrittsöffnung der Zuführung lassen sich
in wenigen Millisekunden Temperaturen des geschlossenen Endes des
Resonanzrohres von bis zu 1200°C
erreichen. Das Temperatur-Zeitverhalten hängt dabei u. a. vom Druck ab,
mit dem das kompressible Medium zugeführt wird.
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Diese Aufheizung des geschlossenen
Endes des Resonanzrohres wird beim vorliegenden Vormischbrenner
bzw. dem vorliegenden Verfahren zur Stabilisierung der Flamme ausgenutzt.
Durch die heiße
Oberfläche
des geschlossenen Endes wird das Luft-Brennstoff-Gemisch der Vormischflamme
zusätzlich
an der heißen
Oberfläche
des Resonanzrohres entzündet
und nicht nur an seinen heißen
rezirkulierenden Abgasen. Diese zusätzliche Zündung der Vormischflamme erfolgt
somit an einem fixen, geometrisch definierten Ort, wodurch das Pulsationsverhalten
positiv beeinflusst wird.
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Die nachfolgende Beschreibung bezieht
sich speziell auf den Einsatz von gasförmigem Brennstoff als kompressibles
Medium, im Folgenden auch als Resonanzbrennstoff bezeichnet. Dies
ist jedoch nicht als Einschränkung
anzusehen, da an Stelle dieses Resonanzbrennstoffes in den meisten
Ausgestaltungen in gleicher Weise auch ein anderes kompressibles
Medium eingesetzt werden kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung
kann eine kleine Extramenge an Resonanzbrennstoff, welche am geschlossenen
Ende durch eine kleine Öffnung
aus dem Resonanzrohr ausströmt,
der Vormischflamme zugeführt
werden. Dies stabilisiert zusätzlich
lokal die Flamme. Einem Wegschwimmen und Zurückspringen der Flamme wird
so effektiv entgegen gewirkt, die Pulsationen entsprechend gedämpft. Auch
der über
das offene Ende des Resonanzrohres rückströmende Resonanzbrennstoff wird vorzugsweise über ein
oder mehrere Zufuhrkanäle der
Vormischflamme zugeführt.
Wird dieser Resonanzbrennstoff im Bereich der heißen Oberfläche des
geschlossenen Endes des Resonanzrohres zugeführt, so verstärken sich
die pulsationsdämpfenden
Effekte.
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Mit dem vorliegenden Vormischbrenner
sowie dem zugehörigen
Verfahren lässt
sich eine zusätzliche
Stabilisierung der Vormischflamme des Vormischbrenners erreichen.
Durch diese zusätzliche Stabilisierung
ist es auch möglich,
den pulsationsarmen Betriebsbereich zu tieferen Flammentemperaturen
hin zu erweitern und damit auch tiefere NOx-Werte
zu erzielen. Im Gegensatz zu dem in der Einleitung genannten Verfahrensprinzip
der Active-Pulsation-Control durch gepulste Einspritzung des Brennstoffes
ist beim vorliegenden Verfahren keine Modulierung des Brennstoffstromes
mittels beweglichen Teilen erforderlich. Für die Beaufschlagung des Resonanzrohres
reicht vielmehr ein einfaches Öffnungs-/Schließ-Ventil
aus, mit dem die Zufuhr des Resonanzbrennstoffes jeweils über einen
im Vergleich zur vorgenannten Modulation langen Zeitraum zu- und
abgeschaltet werden kann. Der Verschleiß eines derartigen Öffnungs-/Schließ-Ventils
ist in dieser Betriebsweise daher deutlich geringer als bei den für die schnelle
Modulation erforderlichen Ventilen der Active-Pulsation-Control.
Bei einer Eindüsung des
Resonanzbrennstoffes, der aus dem Resonanzrohr wieder rückströmt, in die
Vormischflamme wird eine Modulation der Brennstoffmenge dieses Resonanzbrennstoffes
durch den Resonanzeffekt im Resonanzrohr ohne bewegliche Teile erzielt.
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Vorzugsweise ist die Austrittsöffnung für die Zufuhr
des Resonanzbrennstoffes zum Resonanzrohr als Düse ausgebildet. Hierbei ist
der Einsatz einer Venturidüse
von Vorteil. Es können
jedoch auch andere Düsenformen
eingesetzt werden. Der Resonanzbrennstoff wird der Düse vorzugsweise
in verdichteter Form zugeführt,
damit die Strömung
aus der Düse überkritisch
erfolgen kann. In dieser Betriebsweise lassen sich in kurzer Zeit
hohe Temperaturen erreichen. Die Verdichtung des Resonanzbrennstoffes
erfolgt dabei vorzugsweise über
einen Kompressor in der zweiten Brennstoffzuführung, der den aus einer mit
der oder den ersten Brennstoffzuführungen gemeinsamen Brennstoffleitung
zugeführten
gasförmigen
Brennstoff zusätzlich
verdichtet. Selbstverständlich
kann der Resonanzbrennstoff auch aus einer der ersten Brennstoffzuführungen
abgezweigt werden, wobei dann der Kompressor hinter der Abzweigung
angeordnet sein muss.
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Beim Betrieb des vorliegenden Vormischbrenners
ist es von Vorteil, wenn der Druck des Resonanzbrennstoffes vor
dem Austritt aus der Austrittsöffnung
einen konstanten Druck aufweist. Dieser konstante Druck wird vorzugsweise
durch einen Druckspeicher in der zweiten Brennstoffzuführung vor
dem Öffnungs-/Schließ-Ventil
in Verbindung mit einem Druckhalteventil zwischen dem Druckspeicher und
der Austrittsöffnung
erreicht. Der Druckspeicher wird im Stillstand und wenn nötig während des
Betriebes des Brenners bzw. einer Gasturbinenanlage, in der der
Brenner vorzugsweise eingesetzt wird, mittels des Kompressors gefüllt. Durch
das Druckhalteventil wird der Druck vor dem Resonanzrohr auf einen
konstanten Wert geregelt, wodurch ein optimaler Resonanz- und Stabilisierungseffekt
erzielt wird.
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Sind unterschiedliche Brennkammerdrücke beim
Betrieb des Vormischbrenners zu erwarten, bei welchen die Vormischflamme
zu stabilisieren ist, kann es von Vorteil sein, an Stelle eines
Druckhalteventils ein Regelventil einzusetzen, um an Stelle eines
konstanten Druckniveaus auf ein bestimmtes Druckverhältnis zwischen
dem Druck des Resonanzbrennstoffes und dem Druck in der Brennkammer
zu regeln.
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Bei Einsatz eines Regelventils in
der zweiten Brennstoffzuführung
lässt sich
das Resonanzrohr auch als Zünder
für den
Vormischbrenner einsetzen. Der für
die Zündung
benötigte
Massenstrom des Resonanzbrennstoffes sowie der Druck dieses Resonanzbrennstoffes
werden über
das Regelventil eingestellt. Das Resonanzrohr heizt sich an seinem
geschlossenen Ende dabei bis auf die Zündtemperatur auf, so das keine
separate Zündeinrichtung
für den Vormischbrenner
mehr nötig
ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
des vorliegenden Vormischbrenners, bei der dieser eine zentrale
Brennstofflanze für
die Zuführung
von Pilot-Brennstoff
oder einen Innenkörper,
der ggf. auch eine Zuführung
für Pilotbrennstoff
beinhaltet, aufweist, ist das Resonanzrohr in diese Brennstofflanze bzw.
den Innenkörper
integriert. Bei dieser Ausgestaltung kann ein Teil des aus dem offenen
Ende des Resonanzrohres austretenden Resonanzbrennstoffes auch über die
Zufuhrkanäle
für den
Pilotbrennstoff in die Vormischflamme eingedüst werden, um diese zusätzlich zu
stabilisieren. Sowohl bei dieser Ausgestaltung als auch bei anderen
Ausgestaltungen des Vormischbrenners, bei dem zumindest ein Resonanzrohr
auf oder im Bereich der zentralen Achse des Brenners angeordnet
ist, können
selbstverständlich
auch weitere Resonanzrohre in diesem Bereich oder mit ihrem geschlossenen
Ende an der äußeren Begrenzung
der Brenneraustrittsöffnung
angeordnet sein. Werden mehrere dieser zusätzlichen Resonanzrohre an der äußeren Begrenzung
der Brenneraustrittsöffnung
angeordnet, so ist eine gleichmäßige Verteilung über den
Umfang der Brenneraustrittsöffnung
von Vorteil.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals kurz erläutert. Hierbei
zeigen:
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1 ein
Beispiel für
die Ausgestaltung eines Vormischbrenners gemäß der vorliegenden Erfindung
im Querschnitt;
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2 ein
Beispiel für
die Zuführung
des Resonanzbrennstoffes zum Vormischbrenner;
-
3 ein
weiteres Beispiel für
die Zuführung des
Resonanzbrennstoffes zum Vormischbrenner;
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4 stark
schematisiert ein Beispiel für eine
weitere geometrische Ausgestaltung des vorliegenden Vormischbrenners;
und
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5 stark
schematisiert ein weiteres Beispiel für die geometrische Ausgestaltung
eines Vormischbrenners gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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1 zeigt
im Querschnitt ein Beispiel für eine
mögliche
Ausgestaltung eines Vormischbrenners gemäß der vorliegenden Erfindung
für den
Einsatz in einer Gasturbine. Dieser Vormischbrenner 1 setzt
sich aus zwei ineinander greifenden Teilkegelschalen als Drallerzeuger 2 zusammen,
durch die zwei sich gegenüber
liegende Längsschlitze 3 für den Eintritt
von Verbrennungsluft in den Innenraum dieses Brenners 1 gebildet
werden. Im Bereich dieser Eintrittsschlitze 3 für Verbrennungsluft
verlaufen die ersten Brennstoffzuführungen 4 für das Vormischgas,
die entlang der Brennerschale mehrere erste Brennstoffaustrittsöffnungen 5 zum
Einbringen des Vormischbrennstoffes in den Verbrennungsluftstrom aufweisen.
Diese Brennstoffaustrittsöffnungen 5 sind in
der Figur mit den Pfeilen angedeutet. Der vorliegende Brenner 1 weist
weiterhin eine zentrale Brennstofflanze 14 mit einem ringförmigen Zufuhrkanal 15 für einen
Pilot-Brennstoff auf. Dieser Pilot-Brennstoff wird nur beim Anfahren
der Gasturbine in Betrieb gesetzt, wie dies aus dem Stand der Technik
bekannt ist. Im Lastbetrieb wird diese Pilotierungsstufe abgeschaltet.
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Innerhalb der Brennstofflanze 14 ist
auf der Brennerachse 12 ein Resonanzrohr 6 angeordnet, dessen
geschlossenes Ende 8 zum Brenneraustritt in die Brennkammer 13 hin
gerichtet ist. Die Position dieses geschlossenen Endes 8 liegt
im Bereich einer sich beim Vormischbetrieb dieses Brenners auf Seite des
Brenners 1 ausbildenden Flammenfront 9 der erzeugten
Vormischflamme. In der Figur ist hierbei der Verlauf der Flammenfront 9 einer
durch Einsatz des Resonanzrohres 6 stabilisierten Flamme
im Vergleich zur Flammenfront 9a einer unstabilisierten Flamme
angedeutet.
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Am offenen Ende 7 des Resonanzrohres 6 ist
eine in Form einer Düse
ausgebildete Austrittsöffnung 10 einer
zweiten Brennstoffzuführung 11 angeordnet, über die
der Resonanzbrennstoff zugeführt wird.
In gleicher Weise ist ein weiteres Resonanzrohr 6 an einer
Seite des Brenners 1 so angeordnet, dass das geschlossene
Ende 8 im Bereich der seitlichen Begrenzung der Brenneraustrittsöffnung liegt.
Auch diesem äußeren Resonanzrohr 6 wird
Resonanzbrennstoff über
eine zweite Brennstoffzuführung 11 und
eine zweite als Düse
ausgebildete Brennstoffaustrittsöffnung 10 über das
offene Ende 7 zugeführt. Bei
beiden Resonanzrohren 6 wird zwischen der Austrittsöffnung 10 der
Düse und
dem offenen Ende 7 des Resonanzrohres 6 ein Abstand
eingehalten, der für
die Funktion des Resonanzrohres 6 erforderlich ist. Das auf
der Brennerachse 12 liegende Resonanzrohr 6 dient
hierbei der inneren Flammenstabilisierung sowie der Zündung der
Vormischflamme, das äußere Resonanzrohr 6 der äußeren Flammenstabilisierung.
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Beim Betrieb dieses Vormischbrenners
wird bei Auftreten von Pulsationen einer vorgebbaren Stärke die
Zufuhr des Resonanzbrennstoffes über die
zweiten Brennstoffzuführungen 11 gestartet.
Dies erfolgt durch Öffnen
eines in dieser Figur nicht dargestellten Öffnungs-/Schließ-Ventils
in der entsprechenden zweiten Brennstoffzuführung 11. Der Resonanzbrennstoff
strömt
dann mit einem bestimmten Druck durch die Düse 10 in das Resonanzrohr 6 ein. Durch
die Ausbildung des Resonanzrohres 6 mit dem sich in diesem
Beispiel in Stufen verringernden Innenquerschnitt ergibt sich ein
periodisches Ein- und Ausströmen
des zugeführten
Resonanzbrennstoffes über
das offene Ende 7. Durch den Betrieb dieses Resonanzrohres 6 erhitzt
sich die Oberfläche
des Resonanzrohres am geschlossenen Ende 8 und bewirkt
eine zusätzliche
Zündung
des Brennstoff-Luftgemisches
an dieser Oberfläche.
Diese zusätzliche Zündung führt zu einer
Stabilisierung der Flammenfront 9 des Vormischbrenners
und somit zur Verringerung der Pulsationen. Für diese Stabilisierung wird das
geschlossene Ende 8 des Resonanzrohres 6 auf Temperaturen über 600°C gebracht.
Hierfür
wird der Resonanzbrennstoff unter einem Druck bis zu 60 bar (60·105 Pa) zugeführt.
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Im vorliegenden Beispiel tritt zusätzlich ein geringer
Teil des in das Resonanzrohr 6 eingebrachten Resonanzbrennstoffes
durch eine kleine Öffnung 16 an dessen
geschlossenem Ende aus. Weiterhin wird der aus dem Resonanzrohr 6 über das
offene Ende 7 wieder austretende Resonanzbrennstoff über entsprechende
Durchlassöffnungen 17 bzw. 18 ebenfalls
der Flamme im Bereich der heißen
Oberfläche
des geschlossenen Endes 8 des Resonanzrohres 6 zugeführt. Dies
erfolgt bei dem zentral angeordneten Resonanzrohr 6 über den
Zufuhrkanal 15 für das
Pilotgas. Bei dem äußeren Resonanzrohr 6 erfolgt
diese Zuführung über einen
seitlich am Resonanzrohr 6 ausgebildeten Kanal, wie dies
aus der Figur ersichtlich ist. Diese Zufuhr des Resonanzbrennstoffes
zur Flamme, die aufgrund der Betriebsweise des Resonanzrohrs 6 gepulst
erfolgt, im Bereich der durch das geschlossene Ende 8 vorgegebenen
Stabilisierungspunkte führt
zu einer zusätzlichen
Dämpfung
von Flammenpulsationen.
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Auch wenn im vorliegenden Beispiel
ein Resonanzrohr 6 mit einer gestuften Verringerung des
Innenquerschnittes und einer kleinen Austrittsöffnung 16 am geschlossenen
Ende 8 dargestellt ist, so ist dies nicht als Einschränkung für die Ausbildung
eines Resonanzrohres zu verstehen. Es können vielmehr auch Resonanzrohre
anderer geometrischer Form eingesetzt werden, die bspw. keine Öffnung am
geschlossenen Ende 8 oder ein zylindrisches Innenvolumen
aufweisen.
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2 zeigt
ein erstes Beispiel für
eine Ausgestaltung der Zufuhr des Resonanzgases zum Vormischbrenner 1.
In der Figur sind die Brennkammer 13 und der Vormischbrenner 1 zu
erkennen, der bspw. wie in 1 dargestellt
ausgestaltet sein kann. In der Figur sind weiterhin die von einer
Gaspipeline 19 abgehenden Brennstoffzuführungsleitungen, die erste
Brennstoffzuführung 4 für das Premixgas,
die Zuführung 15 für das Pilotgas
und die zweite Brennstoffzuführung 11 für das Resonanzgas
zu erkennen. Diese Brennstoffe sind im vorliegenden Beispiel identisch.
In der zweiten Brennstoffzuführung 11 für das Resonanzgas
ist ein Kompressor 20 vorgesehen, der dieses Resonanzgas
auf den für
den Betrieb des Resonanzrohres erforderlichen Druckbereich verdichtet.
Zur Einhaltung eines bestimmen Druckverhältnisses zwischen dem Resonanzgas,
das dem Resonanzrohr zugeführt
wird, und dem möglicherweise während des
Betriebes variierenden Druck in der Brennkammer 13 ist
ein Druckspeicher 21 an der zweiten Brennstoffzuführung 11 vorgesehen,
der in Verbindung mit einem Regelventil 23 zur Konstanthaltung
des Druckverhältnisses
dient. Mit dem Bezugszeichen 24 ist ein einfaches Öffnungs-/Schließ-Ventil
gekennzeichnet, über
das die Zu- oder Abschaltung der Brennstoffzuführung zum Resonanzrohr erfolgt.
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3 zeigt
ein weiteres Beispiel der Zufuhr des Resonanzgases zum vorliegenden
Vormischbrenner. In diesem Beispiel wird das Resonanzgas von der
ersten Brennstoffzuführung 4 für das Vormischgas über ein
Bypassventil 25 abgezweigt. In der zweiten Brennstoffzuführung 11 für das Resonanzgas
sind wiederum ein Kompressor 20, ein Druckspeicher 21 sowie
das Öffnungs-/Schließ-Ventil 24 angedeutet.
In diesem Beispiel befindet sich zwischen dem Druckspeicher 21 und
der nicht dargestellten Austrittsöffnung für das Resonanzgas ein Druckhalteventil 22, über das
der an der Austrittsöffnung
anliegende Brennstoffdruck des Resonanzgases konstant gehalten werden
kann. Eine derartige Betriebsweise bietet sich bei Anlagen an, bei
denen der Druck in der Brennkammer nicht stark variiert. Grundsätzlich muss
im Lastbetrieb bzw. Vormischbetrieb immer gegen einen höheren Brennkammerdruck
gearbeitet werden als in einem Teillastbetrieb, so dass der für den gleichen
Massenstrom benötigte Druck
des Resonanzgases entsprechend höher
gewählt
werden muss.
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Selbstverständlich kann auf den Kompressor 20 und
den Druckspeicher 21 verzichtet werden, wenn der in der
Gaspipeline zur Verfügung
stehende Gasdruck genügend
hoch ist (im vorliegenden Beipiel 60 hPa und mehr).
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Die 4 und 5 zeigen beispielhaft und
stark schematisiert Beispiele für
weitere geometrische Ausbildungen des Vormischbrenners 1 der
vorliegenden Erfindung. Bei diesen Ausführungsbeispielen werden Brenner
dargestellt, deren Drallerzeuger unterschiedliche Geometrien aufweisen.
So ist in 4 ein zylinderförmiger Drallerzeuger 2 mit
konischem Verdrängungskörper 26 dargestellt.
Das Resonanzrohr 6 mit der zweiten Brennstoffzuführung 11 kann hierbei
auf der zentralen Brennerachse 12 im Verdrängungskörper 26 integriert
oder seitlich am Drallerzeuger 2 angeordnet sein, wie dies
schematisch in der Figur angedeutet ist.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
bei dem die Drallerzeuger 2 durch in entsprechenden Zuführungen
für Verbrennungsluft
angeordneten Strömungsleitbleche
gebildet sein können. Auch
bei einer derartigen Geometrie des Vormischbrenners können Resonanzrohre 6 sowohl
im Bereich der Brennerachse 12 als auch seitlich am Brenneraustritt
ausgebildet sein.
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- 1
- Vormischbrenner
- 2
- Drallerzeuger
- 3
- Eintrittsöffnungen
für Verbrennungsluft
- 4
- erste
Brennstoffzuführungen
- 5
- erste
Brennstoffaustrittsöffnungen
- 6
- Resonanzrohr
- 7
- offenes
Ende des Resonanzrohres
- 8
- geschlossenes
Ende des Resonanzrohres
- 9
- Flammenfront
- 9a
- instabile
Flammenfront
- 10
- Austrittsöffnung,
z. B. Düse
- 11
- zweite
Brennstoffzuführung
- 12
- Brennerachse
- 13
- Brennkammer
- 14
- Brennstofflanze
- 15
- Zufuhrkanal
für Pilotbrennstoff
- 16
- Austrittsöffnung am
geschlossenen Ende des
-
- Resonanzrohres
- 17
- Zugangsöffnung zum
Zufuhrkanal für
-
- Pilotbrennstoff
- 18
- Zugangsöffnung zum
Zufuhrkanal zur Flamme
- 19
- Gaspipeline
- 20
- Kompressor
- 21
- Druckspeicher
- 22
- Druckhalteventil
- 23
- Regelventil
- 24
- Öffnungs-/Schließ-Ventil
- 25
- Bypassventil
- 26
- konischer
Verdrängungskörper
- 27
- Motorschieber
- 28
- Entlastungsventil
- 29
- Öffnungs-/Schließ-Ventil
- 30
- Regelventil