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Die Erfindung geht von einem Kraftstoffeinspritzventil
für Brennkraftmaschinen
aus, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. So zeigt beispielsweise
die WO 96/19661 ein Kraftstoffeinspritzventil mit einem Ventilkörper, in
dem eine Bohrung ausgebildet ist, die an ihrem brennraumseitigen
Ende von einem konischen Ventilsitz begrenzt wird. In der Bohrung
ist eine kolbenförmige
Ventilnadel längsverschiebbar
angeordnet, die an ihrem brennraumseitigen Ende eine im wesentlichen
konische Ventildichtfläche
aufweist. Die Ventildichtfläche
unterteilt sich dabei in zwei Konusflächen, die voneinander durch eine
Ringnut getrennt sind. Die Öffnungswinkel
der beiden Konusflächen
und der Öffnungswinkel
des konischen Ventilsitzes sind hierbei so aufeinander abgestimmt,
dass bei Anlage der Ventilnadel am Ventilsitz die Kante, die am Übergang
der Ringnut zur ersten Konusfläche
ausgebildet ist, am Ventilsitz zur Anlage kommt und als Dichtkante
dient, um den Kraftstoffzufluss zu wenigstens einer Einspritzöffnung zu steuern,
die vom Ventilsitz abgeht und in den Brennraum der Brennkraftmaschine
mündet.
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Die zweite Kante der Ringnut, die
neben der Dichtkante die Ringnut begrenzt und am Übergang zur
zweiten Konusfläche
an der Ventildichtfläche ausgebildet
ist, ist in Schließstellung
der Ventilnadel, d.h. wenn die Ventilnadel mit ihrer Dichtkante
am Ventilsitz zur Anlage kommt, vom Ventilsitz beabstandet. Die
Ventilnadel wird durch eine Schließkraft in ihrer Schließstellung
gehalten, indem auf ihr brennraumabgewandtes Ende eine Schließkraft wirkt,
die die Ventilnadel gegen den Ventilsitz drückt. Damit die Ventilnadel
die Einspritzöffnungen
freigibt, muss eine hydraulische Gegenkraft auf die Ventiladel wirken, die
die Schließkraft übersteigt.
Bei einem entsprechenden Druck im Druckraum, der zwischen der Ventilnadel
und der Wand der Bohrung ausgebildet ist, ergibt sich eine entsprechende
hydraulische Kraft unter anderem auf Teile der Ventildichtfläche, was
eine entsprechende, der Schließkraft
entgegengerichtete Öffnungskraft
erzeugt. Hebt die Ventilnadel nun vom Ventilsitz ab, so strömt Kraftstoff
aus dem Druckraum zu den Einspritzöffnungen zwischen dem Ventilsitz und
der Ventildichtfläche
hindurch.
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Im Teilhubbereich, also bevor die
Ventilnadel ihren maximalen Öffnungshub
erreicht hat, tritt das Problem auf, dass durch den einströmenden Kraftstoff,
der unter hohem Druck im Druckraum vorherrscht, auch der Druck in
der Ringnut ansteigt. Ein Weiterfluss zu den Einspritzöffnungen
ist vorerst nur gedrosselt möglich,
da der Spalt zwischen der zweiten Kante der Ringnut und dem Ventilsitz
für eine
entsprechende Drosselung sorgt, insbesondere dann, wenn sich im
Laufe des Gebrauchs der Abstand zwischen der zweiten Kante und dem
Ventilsitz durch den Verschleiß immer
weiter verringert oder in Schließstellung der Ventilnadel sogar
völlig
verschwindet. Durch diesen erhöhten
Druck in der Ringnut ergibt sich eine zusätzliche Öffnungskraft auf die Ventilnadel,
die anfänglich
nicht vorhanden ist und die Öffnungsgeschwindigkeit
und damit auch den Zeitpunkt ändert,
bei dem die Ventilnadel ihre maximale Öffnung erreicht. So ändert sich
mit der Zeit die Öffnungsdynamik
der Ventilnadel und damit auch die eingespritzte Kraftstoffmenge.
Für eine
präzise
Kraftstoffeinspritzung, wie sie bei schnelllaufenden, selbstzündenden
Brennkraftmaschinen notwendig ist, führt diese Veränderung
in der Öffnungsdynamik dazu,
dass bezüglich
der Schadstoffemissionen und des Kraftstoffverbrauchs nicht mehr
die optimale Einspritzung gewährleistet
ist.
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Vorteile der
Erfindung
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Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegenüber den
Vorteil auf, dass die Öffnungsdynamik
der Ventilnadel über
die gesamte Lebensdauer konstant bleibt. Hierzu sind an der Ventildichtfläche Ausnehmungen
ausgebildet, die die Ringnut mit einem brennraumseitig zur Ringnut gelegenen
Abschnitt der zweiten Konusfläche
hydraulisch verbinden. Im Teilhubbereich der Ventilnadel kann sich
deshalb kein zusätzlicher
Kraftstoffdruck in der Ringnut aufbauen, da der Kraftstoff durch
die Ausnehmungen in den Raum abgeleitet wird, der zwischen dem Ventilsitz
und der zweiten Konusfläche
ausgebildet ist. Dieser Raum ist wiederum über die Einspritzöffnungen
mit dem Brennraum verbunden, so dass eine zuverlässige Druckentlastung der Ringnut
im Teilhubbereich gewährleistet
ist. Erst bei Erreichen des Maximalhubs strömt der Kraftstoff aus dem Druckraum
auch in diese Bereiche der Ventildichtfläche und sorgt für den entsprechenden Druckanstieg,
um den Kraftstoff unter hohem Druck in den Brennraum einzuspritzen.
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Durch die Ausbildungen gemäß den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung möglich.
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In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung ist
die Struktur als eine Aufrauhung auf der Ventildichtfläche ausgebildet.
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Die Aufrauhung schließt sich
dabei unmittelbar an die Ringnut an und ist somit auf der zweiten Konusfläche angeordnet.
Eine solche Aufrauhung lässt
sich in einfacher Art und Weise entweder mit einem Laser oder einem Ätzverfahren
herstellen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind
die Ausnehmungen als eine Vielzahl von Nuten ausgebildet. Durch
einen entsprechenden Gesamtquerschnitt der Nuten lässt sich
ein entsprechender Querschnitt herstellen, bei dem eine Druckentlastung der
Ringnut sichergestellt ist. Diese Nuten können auf verschiedene Art und
Weise in vorteilhafter Art und Weise ausgebildet sein. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Nuten als Mikronuten ausgebildet sind, deren
Tiefe weniger als 50 μm
beträgt.
Durch entsprechend flache Mikronuten ist die Stabilität der Ventilnadel
im Bereich des Ventilsitzes nicht beeinträchtigt, und über die
Anzahl der Nuten lässt
sich trotzdem ein entsprechender Querschnitt herstellen, der für eine Druckentlastung
der Ringnut ausreichend ist. Besonders vorteilhaft ist hierbei,
wenn die Tiefe der Nuten größer ist
als deren Breite, da sich dann die Fläche bei gleichem Durchflussquerschnitt erhöht, mit
der die Ventilnadel auf dem Ventilsitz aufsitzen kann. Dies vermindert
den Verschleiß im
Bereich des Ventilsitzes und erhöht
somit die Lebensdauer des Kraftstoffeinspritzventils.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist
die strukturierte Fläche
durch Nuten gebildet, deren brennraumabgewandtes Ende innerhalb
der Ringnut liegt. Solche Nuten bringen den Vorteil, dass sie sich
einfacher einbringen lassen. Beginnt die Ringnut genau an der zweiten
Kante der Ringnut, so ist es beim Herstellungsprozess nicht immer
möglich, den
Anfang der Nut exakt auf die zweite Kante zu setzen. Beginnt die
Ringnut jedoch innerhalb der Ringnut, so spielt die ge naue Position
des brennraumseitigen Endes der Nuten keine Rolle.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind
die Ausnehmungen als eine Vielzahl von Nuten ausgebildet, die Sförmig gebogen
sind. Derart gestaltete Nuten haben den Vorteil, dass sie sich schneller und
damit günstiger
herstellen lassen. Bei einer Herstellung durch einen Laserprozess
muss die Nadel entsprechend gedreht werden, damit die Laservorrichtung
die Nut an die richtige Stelle der Ventildichtfläche einbringt. Hierzu wird
die Ventilnadel um einen bestimmten Winkel um ihre Längsachse
gedreht, verharrt in dieser Stellung, bis durch den Laser die Nut
eingebracht ist, und dreht sich sodann weiter. Bei S-förmig gebogenen
Nuten ist es jedoch möglich,
die Ventilnadel kontinuierlich zu drehen, so dass bei der Bewegung
des Lasers entlang der Längsachse
der Ventilnadel eine gebogene Nut entsteht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ändert sich
die Breite der Nuten von ihrem brennraumabgewandten Ende zum Ende,
das dem Brennraum zugewandt ist. Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn
die Breite in dieser Richtung abnimmt. Hierdurch erhält man eine
rasche Ableitung des Kraftstoffs aus der Ringnut und eine entsprechende
Verringerung der Drosselung an der zweiten Kante der Ringnut, wobei
durch den abnehmenden Querschnitt der Nuten zu den Einspritzöffnungen
hin die Strömungsverhältnisse
zwischen dem Ventilsitz und der Ventildichtfläche zumindest näherungsweise
wieder denen der bekannten Kraftstoffeinspritzventile entsprechen,
so dass sich auch identische Einströmbedingungen in die Einspritzöffnungen
ergeben.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind
die Ausnehmungen als Flächenanschliffe
ausgebildet, die auf der zweiten Konusfläche ausgebildet sind. Solche
Flächenan schliffe
sind mit wenig Aufwand herstellbar, so dass eine kostengünstige Fertigung
möglich
ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung schließt sich
an den konischen Ventilsitz brennraumzugewandt ein Sackvolumen an,
von dem die wenigstens eine Einspritzöffnung abgeht. In vorteilhafter Weise
verlaufen die Nuten so weit in Richtung des Brennraums, dass sie
wenigstens bis zur Übergangskante
zwischen dem konischen Ventilsitz und dem Sackvolumen reichen. Hierdurch
wird neben einer Druckentlastung der Ringnut auch der Vorteil erreicht,
dass die Drosselung an der Übergangskante verringert
wird und so der Kraftstoff mit weniger Verlusten in das Sackvolumen
einströmen
kann.
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Ein weiteres erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 16 weist denselben
Vorteil auf wie das Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1. Hier
sind die Ausnehmungen jedoch am Ventilsitz ausgebildet, welche Ausnehmungen
die Ringnut mit einem brennraumseitig zur Ringnut gelegenen Abschnitt
des Ventilsitzes hydraulisch verbinden. Hydraulisch wirken diese
Ausnehmungen gleich, so dass auch hier ein Druckaufbau in der Ringnut
bei Teilhub der Ventilnadel verhindert wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
des Gegenstandes von Anspruch 16 verlaufen die Nuten zwischen den
Einspritzöffnungen,
die hier vom Ventilsitz ausgehen. Hierdurch werden die Einlaufbedingungen
in die Einspritzöffnungen
nicht verändert
gegenüber
den bisher gebräuchlichen
Einspritzventilen, so dass hier keine Anpassung stattfinden muss.
Es kann aber auch vorteilhaft sein, die Nuten für einen gleichmäßigen Einlauf
des Kraftstoffs in die Einspritzöffnungen
zu nutzen. Hierzu verlaufen die Nuten über die Einspritzöffnungen,
so dass der gleichmäßige Kraftstoffzulauf
nicht durch eine eventuelle leichte Schiefstellung der Ventilnadel
beeinträchtigt
wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Ausnehmungen mit einem Laserverfahren hergestellt wird, da hiermit
in wirtschaftlicher Art und Weise nahezu beliebig strukturierte
Flächen
ausgebildet werden können,
die sich mit mechanischen Bearbeitungsverfahren nicht oder nur mit
erheblich größerem Aufwand
herstellen lassen.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte
Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung
und der Zeichnung entnehmbar.
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Zeichnung
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In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzventil
dargestellt. Es zeigt
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1 einen
Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzventil,
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2 eine
Vergrößerung des
mit A bezeichneten Ausschnitts von 1,
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3 denselben
Ausschnitt wie 2 eines weiteren
Ausführungsbeispiels,
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4a und 4b zeigen einen Querschnitt durch
einen Teil der Ventilnadel im Bereich einer Nut,
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5, 6 und 7 denselben Ausschnitt wie 2 weiterer Ausführungsbeispiele,
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8 denselben
Ausschnitt wie 2 eines weiteren
Ausführungsbeispiels,
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9 nochmals
den gleichen Ausschnitt wie 2,
jedoch ist der Ventilkörper
hier an seinem brennraumseitigen Ende leicht abgewandelt zu der
in 1 gezeigten Ausgestaltung
dargestellt,
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10 eine
Vergrößerung des
mit A bezeichneten Ausschnitts von 1 eines
weiteren Ausführungsbeispiels,
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11 einen
Querschnitt durch das in 10 gezeigte
Kraftstoffeinspritzventil entlang der Linie B-B,
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12 denselben
Ausschnitt wie 10 eines
weiteren Ausführungsbeispiels,
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13 eine
perspektivische Ansicht des in 12 gezeigten
Ausführungsbeispiels,
wobei die Ventilnadel weggelassen wurde, und
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14 dieselbe
Ansicht wie 9 eines weiteren
Ausführungsbeispiels.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzventil
im Längsschnitt.
In einem Ventilkörper 1 ist
eine Bohrung 3 ausgebildet, die an ihrem brennraumseitigen
Ende von einem konischen Ventilsitz 12 begrenzt wird. Vom
Ventilsitz 12 geht wenigstens eine Einspritzöffnung 14 ab,
die in Einbaulage des Kraftstoffeinspritzventils in den Brennraum der
Brennkraftmaschine mündet.
In der Bohrung 3 ist eine kolbenförmige Ventilnadel 5 längsverschiebbar angeordnet,
die mit einem geführten
Abschnitt 105 in einem Führungsabschnitt 103 der
Bohrung 3 geführt ist.
Ausgehend vom geführten
Abschnitt 105 der Ventilnadel 5 verjüngt sich
die Ventilnadel 5 dem Ventilsitz 12 zu unter Bildung
einer Druckschulter 7 und geht an ihrem brennraumseitigen
Ende in eine Ventildichtfläche 10 über. In
ihrer Schließstellung
liegt die Ventilnadel 5 mit der Ventildichtfläche 10 am
Ventilsitz 12 auf und verschließt so die Einspritzöffnungen 11 gegen
einen zuwischen der Ventilnadel 5 und der Wand der Bohrung 3 ausgebildeten
Druckraum 16. Der Druckraum 16 ist auf Höhe der Druckschulter 7 radial
erweitert, und in die radiale Erweiterung des Druckraums 16 mündet ein
im Ventilkörper 1 verlaufender
Zulaufkanal 18, über
den der Druckraum 16 mit Kraftstoff unter hohem Druck befüllt werden
kann.
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Am brennraumabgewandten Ende wird
die Ventilnadel 5 von einer konstanten oder variablen Schließkraft in
Richtung des Ventilsitzes 12 beaufschlagt. Eine entsprechende
Vorrichtung ist beispielsweise eine Feder oder eine Vorrichtung,
die die Schließkraft
hydraulisch erzeugt. Durch eine Längsbewegung der Ventilnadel 5 entgegen
der Schließkraft
wird ein Spalt zwischen der Ventildichtfläche 10 und dem Ventilsitz 12 aufgesteuert,
so dass Kraftstoff aus dem Druckraum 16 den Einspritzöffnungen 14 zufließen kann
und von dort in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt
wird. Die entsprechende Öffnungskraft,
die der Schließkraft
entgegengerichtet ist, wird hierbei durch die hydraulische Kraft auf
Teile der Ventildichtfläche 10 und
die Druckschulter 7 erzeugt. Durch einen variablen Druck
im Druckraum 16 oder durch eine Änderung der Schließkraft auf
die Ventilnadel 5 lässt
sich das Verhältnis
von Öffnungs-
und Schließkraft ändern und
so die Ventilnadel 5 in der Bohrung 3 bewegen.
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2 zeigt
eine Vergrößerung von 1 im mit A bezeichneten
Ausschnitt. Die Ventildichtfläche 10 umfasst
eine erste Konusfläche 20 und
eine zweite Konusfläche 22,
wobei die zweite Konusfläche 22 brennraumzugewandt
zur ersten Konusfläche 20 ausgebildet
ist. Zwischen der ersten Konusfläche 20 und
der zweiten Konusfläche 22 ist
eine Ringnut 25 ausgebildet, wobei am Übergang der ersten Konusfläche 20 zur
Ringnut 25 eine Dichtkante 27 und am Übergang
der Ringnut 25 zur zweiten Konusfläche 22 eine zweite
Kante 29 ausgebildet ist. Der Öffnungswinkel a der ersten
Konusfläche 20 ist kleiner
als der Öffnungswinkel γ des konischen
Ventilsitzes 12, so dass zwischen der ersten Konusfläche 20 und
dem Ventilsitz 12 ein Differenzwinkel δ1 ausgebildet
ist. Der Öffnungswinkel β der zweiten
Konusfläche 22 ist größer als
der Öffnungswinkel γ des Ventilsitzes 12, so
dass zwischen der zweiten Konusfläche 22 und dem Ventilsitz 12 ein
Differenzwinkel δ2 ausgebildet ist. Vorzugsweise ist hierbei
der Differenzwinkel δ1 kleiner als der Differenzwinkel δ2.
Durch diese Ausbildung der konischen Flächen 20, 22 und
des konischen Ventilsitzes 12 wirkt die Ventildichtfläche 10 so mit
dem Ventilsitz 12 zusammen, dass bei Anlage der Ventilnadel 5 am
Ventilsitz 12 die Ventildichtfläche im Bereich der Dichtkante 27 am
Ventilsitz 12 aufliegt. Dadurch erhält man in diesem Bereich eine
relativ hohe Flächenpressung,
was eine sichere Abdichtung des Druckraums 16 bezüglich der
Einspritzöffnungen 14 ermöglicht.
Die zweite Kante 29 der Ringnut 25 liegt zumindest
im Neuzustand des Kraftstoffeinspritzventils nicht am Ventilsitz 12 an,
jedoch kann sich dieser Abstand im Verlauf des Betriebes durch entsprechenden
Verschleiß verringern
und schließlich
dazu führen,
dass in Schließstellung
der Ventilnadel 5 auch die zweite Kante 29 am
Ventilsitz 12 aufliegt. An der zweiten Konusfläche 22 und
direkt angrenzend an die Ringnut 25 sind Ausnehmungen 35 ausgebildet,
die eine hydraulische Verbindung zwischen der Ringnut 25 und
dem Raum herstellt, der zwischen der zweiten Konusfläche 22 und
dem Ventilsitz 12 gebildet ist.
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Zu Beginn der Öffnungshubbewegung der Ventilnadel 5 liegt
im Druckraum 16 ein hoher Druck an, der die erste Konusfläche 20 beaufschlagt,
was einen Teil der Öffnungskraft
auf die Ventilnadel 5 bewirkt. Unmittelbar nach dem Abheben
der Ventilnadel 5 vom Ventilsitz 12 wird zwischen
der Dichtkante 27 und dem Ventilsitz 12 ein Spalt
auf gesteuert, durch den Kraftstoff unter hohem Druck aus dem Druckraum 16 in
die Ringnut 25 einströmt,
die vorher drucklos gewesen ist, so dass dort der Kraftstoffdruck ansteigt.
Zwischen der zweiten Kante 29 und dem Ventilsitz 12 ist
zwar erst ein geringer Ringspalt aufgesteuert, jedoch ist durch
die Ausnehmungen 35 ein weiterer Durchflussquerschnitt
vorhanden, so dass der Kraftstoff aus der Ringnut 25 rasch
abgeleitet wird und der Druckanstieg dort nur gering ausfällt. Erst
bei der weiteren Öffnungshubbewegung,
wenn zwischen der Dichtkante 27 und dem Ventilsitz 12 und
entsprechend auch zwischen der zweiten Kante 29 und dem
Ventilsitz 12 ein relativ großer Spalt aufgesteuert ist,
fließt
viel Kraftstoff unter hohem Druck aus dem Druckraum 16 den
Einspritzöffnungen 14 zu,
so dass jetzt auch in der Ringnut 25 ein entsprechend hoher
Kraftstoffdruck herrscht. Die strukturierte Fläche 35 spielt zu diesem
Zeitpunkt, zu dem die Ventilnadel 5 ihren maximalen Öffnungshub
durchfahren hat, für
die Strömungsverhältnisse
keine entscheidende Rolle mehr. Zu Beginn der Öffnungshubbewegung unterbleibt
durch die Ausnehmungen 35 die hydraulische Kraft durch
den Druckanstieg in der Ringnut 25, so dass die Öffnungskraft
allein durch die hydraulisch wirksame Fläche der ersten Konusfläche 10 bestimmt
wird. Der maximale Öffnungshub
der Ventilnadel 5 beträgt
in der Regel nicht mehr als 0,2 mm.
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Die Ausnehmungen 35 beim
in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
lassen sich beispielsweise durch Ätzen herstellen oder durch
das Einbringen der Ausnehmungen 35 mittels eines Lasers,
so dass eine hydraulische Verbindung der Ringnut 25 mit
dem brennraumseitig zur Ringnut gelegenen zweiten Abschnitt der
zweiten Konusfläche 22 hergestellt
wird.
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In 3 ist
derselbe Ausschnitt wie in 2 eines
anderen Ausführungsbeispiels
dargestellt. Die Ausnehmungen 35 bestehen hier aus einer
Vielzahl von Nuten 38, deren brennraumabgewandtes Ende mit
der zweiten Kante 29 zusammenfällt und die bis zu einem brennraumseitig
zur Ringnut 25 gelege nen Abschnitt der zweiten Konusfläche 22 reichen.
Durch die Nuten 38 wird bei einer entsprechenden Tiefe
ein ausreichender Querschnitt zur Verfügung gestellt, der zu einer
hydraulischen Entlastung der Ringnut 25 im Teilhubbereich
führt.
Wie weit die Nuten 38 auf der zweiten Konusfläche 22 in
Richtung des Brennraums reichen, bestimmt sich durch den Differenzwinkel δ und
die Lage der Einspritzöffnungen 14.
Hier sind die Nuten 38 reichen die Nuten 38 soweit,
dass sie über die
Einspritzöffnungen 11 hinausgehen.
Die Nuten 38 sind vorzugsweise mikrostrukturiert hergestellt,
das heißt,
dass sie eine Tiefe von vorzugsweise weniger als 50 μm aufweisen.
Die Breite der Nuten 38, die in 4a nochmals in einem Querschnitt der
Ventilnadel 5 dargestellt sind, beträgt vorzugsweise 5 μm bis 50 μm. Um möglichst
wenig Material von der zweiten Kante 29 durch die Ausbildung
der Nuten 38 zu entfernen und damit die Fläche zu verringern,
mit der die Ventilnadel 5 im Bereich der zweiten Kante 29 am Ventilsitz 12 aufliegt,
können
die Nuten 38 mit einem Verhältnis von Breite b zu Tiefe
t hergestellt werden, bei der die Tiefe t das ein- bis zehn-fache
der Breite b beträgt.
Hierdurch erreicht man eine minimale Reduzierung der Fläche im Bereich
der zweiten Kante 29 unter Beibehaltung des Durchflussquerschnitts, der
ausreichend ist, den Druckanstieg in der Ringnut 25 im
Teilhubbereich zu unterbinden. Neben einem rechteckigen Querschnitt,
wie es 4a zeigt, ist
es beispielsweise auch möglich,
die Nuten 38 mit einem im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt
herzustellen, wie es 4b zeigt.
Je nach verwendeter Herstellungsmethode ist im allgemeinen ein bestimmter
Querschnitt leichter herstellbar als ein anderer, so dass der für den Herstellungsprozess
jeweils günstigste
ausgewählt
werden kann.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
wobei derselbe Ausschnitt wie in 3 dargestellt
ist. Das brennraumabgewandte Ende der Nuten 38 liegt hier
innerhalb der Ringnut 25, und die Nuten 38 verlaufen
entlang der Mantellinien der zweiten Konusfläche 22. Die Ausbildung
derartiger Nuten 38 ist insofern vorteilhaft, als es fertigungstechnisch schwierig
ist, das brennraumabgewandte Ende der Nuten 38 so auszubilden,
dass es genau mit der zweiten Kante 29 zusammenfällt. Durch
die Ausbildung des brennraumseitigen Endes der Nuten 38 näherungsweise
in der Mitte der Ringnut 25, wobei die Nuten 38 über die
zweite Kante 29 hinweglaufen, ist eine problemlose Fertigung
der Nuten 38 gewährleistet.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
wobei derselbe Ausschnitt wie in 3 gezeigt ist.
Die linke Hälfte
der 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Nuten 38 geschwungen C- oder S-förmige ausgebildet
sind. Eine solche Form der Nuten 38 ist insofern vorteilhaft,
als sich beim Herstellungsprozess mittels eines Lasers der Laserstrahl bei
ruhender Ventilnadel 5 entlang der Mantellinien der zweiten
Konusfläche 22 bewegt.
Zur Ausbildung von geraden Nuten 38 muss folglich die Ventilnadel 5 ruhig
gehalten werden, solange der Laserstrahl 5 die Nut 38 einbringt.
Dieser Herstellungsprozess lässt sich
beschleunigen, wenn die Ventilnadel 5 kontinuierlich gedreht
wird und der Laser hierbei seine Bewegung vollführt, was eine Beschleunigung
des Herstellungsvorgangs ermöglicht.
Die so entstehenden Nuten 38 sind gebogen, erfüllen aber
genauso ihren Zweck, den Druckanstieg in der Ringnut 25 zu
verhindern. Die rechte Hälfte
der 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel,
bei dem die Nuten 38 abwechselnd eine unterschiedliche
Länge aufweisen.
Da die Drosselung im wesentlichen an der zweiten Kante 29 und
im unmittelbaren Bereich der zweiten Konusfläche 22 verhindert
werden soll, ist ein großer
Querschnitt der Nuten 38 in diesem Bereich erforderlich. In
den brennraumnäher
liegenden Abschnitten der zweiten Konusfläche 22 ist eine Entlastung
durch die Nuten 38 nicht mehr in dem Maße möglich, so dass hier wenige
Nuten 38 genügen.
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In 7 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt,
wobei wiederum derselbe Ausschnitt wie in 3 dargestellt ist. Die linke Hälfte der 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Nuten 38 eine konstante Breite aufweisen und
bis zum brennraumseitigen Ende, d.h. bis zur Endfläche 32 reichen. Je
nach Lage der Einspritzöffnungen 14 und
der Größe des Differenzwinkels δ2 bietet
eine solche Ausführung
eine bessere Entdrosselung der Ringnut 25. Die rechte Hälfte der 7 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel
dar, bei dem die Nuten 38 eine nicht konstante Breite aufweisen.
Am brennraumabgewandten Ende, also im Bereich der Ringnut 25 und der
zweiten Kante 29, ist eine größere Breite vorhanden als am
brennraumseitigen Ende der Nuten 38, was eine gute Entdrosselung
der Ringnut 25 sicherstellt. Alternativ dazu kann es auch
vorgesehen sein, dass die Nuten 38 eine nicht konstante
Tiefe aufweisen, wobei sich die größte Tiefe im Bereich der Ringnut 25 bzw,
an der zweiten Kante 29 befindet und sich die Tiefe der
Nuten 38 zu ihrem brennraumseitigen Ende hin kontinuierlich
verringert.
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In 8 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt,
wobei die Ausnehmungen 35 als Flächenanschliffe 37 ausgebildet
sind. 8a zeigt eine Draufsicht
der Ventilnadel 5, bei dem die Anordnung der Flächenanschliffe 37 deutlich
wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind vier Flächenanschliffe 37 auf
der zweiten Konusfläche 22 angeordnet,
die von der Ringnut 25 bis zur Stirnfläche 32 reichen und
für die
hydraulische Verbindung sorgen. Die Tiefe der Flächenanschliffe 37 kann
variiert werden, wobei sich je nach Größe der Flächenanschliffe 37 der
tragende Teil der zweiten Konusfläche 22 ändert, also
der Teil, mit dem die zweite Konusfläche 22 auf dem Ventilsitz 12 aufliegt.
Die Anzahl der Flächenanschliffe 37 kann frei
gewählt
werden, jedoch werden vorteilhafterweise wenigstens zwei Flächenanschliffe 37 vorgesehen sein,
die gleichmäßig über den
Umfang der zweiten Konusfläche 22 verteilt
angeordnet sind, um eine gleichmäßige Verteilung
der Anpresskräfte
der Ventilnadel 5 auf dem Ventilsitz 12 zu erreichen.
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In 9 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt,
wobei der Ventilkörper 1 im
Bereich des Ventilsitzes 12 verschieden zu den vorher gezeigten Ausführungsbeispielen
ausgebildet ist. An den konischen Ventilsitz 12 schließt sich
brennraumseitig ein Sackvolumen 40 an, wobei am Übergang
des konischen Ventilsitzes 12 zum Sackvolumen 40 eine Übergangskante 42 ausgebildet
ist. Die Nuten 38 sind so weit in Richtung des Sackvolumens 40 geführt, dass
ihr Ende wenigstens bis zur Übergangskante 42 reicht.
Neben der Entdrosselung der Ringnut 25 im Teilhubbereich
haben die Nuten 38 hier die Wirkung, dass auch die Drosselung
beim Einlauf in das Sackvolumen 40 im Bereich der Übergangskante 42 entdrosselt
wird. Dadurch strömt
der Kraftstoff bei voll geöffneter
Ventilnadel 5 mit geringeren Verlusten in das Sackvolumen 40,
so dass eine Einspritzung mit höheren
Drücken
durch die vom Sackvolumen 40 abführenden Einspritzöffnungen 14 erfolgt.
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Die Anzahl der über den Umfang der Ventilnadel 5 angeordneten
Nuten 38 bemisst sich nach dem gewünschten Querschnitt. Als vorteilhaft
hat sich hierbei erwiesen, wenigstens acht Nuten über den
Umfang der zweiten Konusfläche 22 verteilt
auszubilden. Es kann aber auch vorgesehen sein, deutlich mehr Nuten 38 auszubilden
und diese dafür
mit einer entsprechend geringeren Tiefe auszubilden.
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10 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Kraftstoffeinspritzventils. Die Ventilnadel 5 weist
hierbei keine Ausnehmungen auf der Ventildichtfläche 10 auf, statt
dessen sind Ausnehmungen 35 auf dem Ventilsitz 12 ausgebildet.
Die Ausnehmungen 35 sind hier als Nuten 38 ausgebildet,
deren brennraumabgewandtes Ende auf Höhe der Ringnut 25 liegt
und die bis zu einem brennraumseitig zur Ringnut 25 gelegenen
Abschnitt des Ventilsitzes 12 reichen. Die Nuten 38 sind
hier so ausgebildet, dass sie die Einspritzöffnungen 11, die vom
Ventilsitz 12 ausgehen, nicht schneiden. 11 zeigt einen Querschnitt durch 10 entlang der Linie B-B,
wobei die Ventilnadel 5 hier weggelassen wurde. Es sind
die Nuten 38 erkennbar, die abwechselnd mit den Einspritzöffnungen 11 über den
Ventilsitz 12 verteilt angeordnet sind. Hier sind exemplarisch
jeweils drei Einspritzöffnungen 11 und
Nuten 38 gezeigt, jedoch kann auch jede andere Anzahl vorgesehen
sein. Durch diese Ausbildung der Nuten 38 werden die Einlaufverhältnisse
der Einspritzöffnungen 11 gegenüber den
bekannten Kraftstoffeinspritzventilen nicht verändert, so dass hier keine neue
Abstimmung vorgenommen werden muss.
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In 12 ist
dieselbe Ansicht wie in 10 eines
weiteren Ausführungsbeispiels
dargestellt, wobei die Nuten 38 hier nicht zwischen den
Einspritzöffnungen 11 verlaufen,
sondern über
diese hinweg. Dies bringt einen weiteren Vorteil mit sich: Aufgrund einer
leichten Fehlstellung der Ventilnadel 5 kann es beim Betrieb
des Kraftstoffeinspritzventils vorkommen, dass die Ventilnadel 5 leicht
desachsiert ist und dadurch den Zulauf von Kraftstoff zu einer oder
mehrerer Einspritzöffnungen 11 behindert,
während
der Spalt zwischen Ventildichtfläche 10 und
Ventilsitz 12 bei den übrigen
Einspritzöffnungen 11 zu
groß ist.
Die Folge ist eine ungleichmäßige Einspritzung
und damit eine ungleichmäßige Kraftstoffverteilung
im Brennraum. Durch die Anordnung der Nuten 38 wird jeder
Einspritzöffnung 11 gezielt
Kraftstoff zu geführt, so
dass eine Desachsierung der Ventilnadel 5 ohne wesentliche
Wirkung auf die Mengenverteilung des Kraftstoffs zwischen den Einspritzöffnungen 11 bleibt. 13 zeigt eine perspektivische
Ansicht des Ventilkörpers 1 ohne
Ventilnadel 5, so dass der Verlauf der Nuten 38 auf
dem Ventilsitz 12 besser ersichtlich ist.
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In 14 ist
dieselbe Ansicht wie in 9 gezeigt,
also ein Kraftstoffeinspritzventil, bei dem sich an den Ventilsitz
ein Sackvolumen 40 anschließt. Die Ausnehmungen 35 sind
hier ebenfalls als Nuten 38 im Ventilsitz 12 ausgebildet,
die bis zur Übergangskante 42 des
konischen Ventilsitzes 12 zum Sackvolumen 40 reichen.
Dies hat auch hier zusätzlich
die Wirkung, dass die Drosselung des Kraftstoffstroms an der Übergangskante 42 beim
Einfließen
in das Sackvolumen 40 gemindert wird.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass
sowohl an der Ventildichtfläche 10 als
auch am Ventilsitz 12 Ausnehmungen 35 ausgebildet
sind, die eine entsprechende hydraulische Entlastung der Ringnut 25 im
Teilhubbereich bewirken. Es sind dabei beliebige Kombinationen der
in den in den 2 bis 8 gezeigten Ausführungsbeispielen
mit denen der 9 bsi 13
möglich.
Der gesamte Durchflussquerschnitt kann so auf die Ausnehmungen 35 an
diesen Flächen
aufgeteilt werden, was eine geringere Tiefe der einzelnen Ausnehmungen 35 bei
gleichem Durchflussquerschnitt ermöglicht.
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Die Ausnehmungen 35 lassen
sich besonders vorteilhaft mittels eines Lasers herstellen. Mit diesem
kann sowohl eine raube Fläche,
wie es 2 zeigt, ausgebildet
werden, als auch beliebige Formen und Tiefen der Nuten 38.