DE10238371B3

DE10238371B3 - Vorgefertigte Raumzelle

Info

Publication number: DE10238371B3
Application number: DE10238371A
Authority: DE
Inventors: Michael Günther
Original assignee: PLANTECH BAD und MODULSYSTEME; PLANTECH BAD- und MODULSYSTEME
Current assignee: PLANTECH BAD und MODULSYSTEME; PLANTECH BAD- und MODULSYSTEME
Priority date: 2002-08-08
Filing date: 2002-08-22
Publication date: 2004-03-11
Anticipated expiration: 2022-08-23
Also published as: DE20212206U1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Raumzelle, bestehend aus Bodenplatte, Wandelementen und Deckenplatte, welche industriell vorgefertigt ist und als kompaktes beziehungsweise elementiertes Bausystem geliefert wird. Durch diese erfindungsgemäße Raumzelle werden die Gewichtsprobleme beim Transport und bei der Montage der bekannten Raumzellen verringert und eine hohe statische Belastbarkeit erreicht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Raumzelle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Dies ist auch eine industriell vorgefertigte Raumzelle, welche als kompaktes beziehungsweise elementiertes Bausystem geliefert wird.

Diese vorgefertigten Raumzellen werden vorzugsweise beim Neubau von Hotels und im Wohnungsbau eingesetzt.

Weitere Einsatzgebiete für den Einsatz vorgefertigter Raumzellen sind im Bau von Internaten, Kranhäusern, Pflegeheimen und ähnlichem zu sehen.

Da in diesen Bereichen meist wiederkehrende Grundrißgestaltungen sowie Ausrüstungen beziehungsweise Ausstattungen dieser Raumzellen nötig und gewünscht sind, werden die Vorzüge einer industriellen Vorfertigung durch Einsparungen von Bauzeiten direkt auf der Baustelle besonders deutlich.

Die bekannten Bauausführungen von Raumzellen lassen sich einordnen in Betonbauweise, GFK-Bauweise und Trockenbauweise.

Die nach bekannter Betonbauweise gefertigten Raumzellen weisen bei herkömmlichen Fertigungen ein äußerst hohes Gewicht auf.

Um diesen Nachteil etwas zu kompensieren werden Raumzellen auch aus sogenanntem Leichtbeton gegossen, um das Gewicht der Raumzelle in Grenzen zu halten.

Nachteilig bei dieser Bauart von Raumzellen ist allerdings, daß diesem Leichtbeton als Zuschlagstoff erhebliche Mengen Sand zugegeben werden, damit die erforderliche Dichte erreicht werden kann.

Bei Einsatz von Schwerbeton, welcher eine höhere Dichte aufweist, werden die Raumzellen bekanntermaßen dünnschalig gefertigt, um das Gewicht der Raumzelle niedrig zu halten.

Diese Einflußnahme auf das Gewicht der Raumzelle ist wiederum von Bedeutung, da alle Transportmittel und Hebezeuge, welche von der Herstellung der Raumzelle bis zur Installation der Raumzelle in den Baukörper, entsprechend den Gewichten der Raumzellen ausgewählt werden müssen. Darüber hinaus gibt es wesentliche Auswirkungen auf die Auslegung der Statik für den Baukörper, insbesondere hinsichtlich der Decken- und Verkehrslasten.

Alle nach dieser bekannter Betonbauweise gefertigten Raumzellen weisen jedoch den Nachteil auf, daß beim Gießen dieser monolithischen Raumzellen während des Trocknungsprozesses Risse auftreten.

Befinden sich diese oberflächlich und sichtbar in den Wänden der Raumzelle, müssen diese Risse nachträglich verschlossen werden.

Dies ist jedoch mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden.

Treten diese Risse aber im Inneren der Wand auf, sind sie nicht mehr zu verschließen und mindern damit die statische Stabilität der Raumzelle.

Nachteilig bei den Raumzellen, welche aus GFK gefertigt sind, ist der hohe Aufwand bei der Fertigung und eine komplizierte Bearbeitung bei der Ausgestaltung und Ausstattung der Raumzelle.

Besonders ungünstig wirken sich die unterschiedlichen Wärmeausdehungskoeffizienten zwischen GFK und anderen Baustoffen, beispielsweise Fliesen aus.

Hier ist von einer zwangsläufigen späteren Rißbildung auszugehen.

Außerdem sind die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz gemäß DIN nur mit erheblichen und kostenintensiven Zusatzmaßnahmen zu erfüllen.

Die ebenfalls bekannten Raumzellen, welche im Trockenbauprinzip erstellt werden, weisen den Nachteil auf, daß zur Gewährleistung der statischen Belastbarkeit verstärkte Ständerkonstruktionen aus U- und Rechteckprofilen erforderlich sind.

Diese sind jedoch aufgrund des hohen handwerklichen Aufwandes kostenintensiv.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gewichtsprobleme beim Transport und bei der Montage der bekannten Raumzellen zu verringern und eine hohe statische Belastbarkeit zu erreichen.

Diese Aufgabe wird durch eine Raumzelle gemäß dem Hauptanspruch 1 und in weiterer Ausgestaltung gemäß den Unteransprüchen 2 bis 6 gelöst.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand der 1 und 2 näher erläutert werden, wobei 1 eine Seitenansicht und 2 die Draufsicht der erfindungsgemäßen Raumzelle zeigt Auf eine vorgefertigte Bodenplatte 1 werden Wandelemente 2 querliegend aufgestellt, auf welche eine Deckenplatte 3 aufgesetzt wird.
Diese Wandelemente 2 sind dabei vorzugsweise so dimensioniert, daß ihre Breite der Kantenlänge der Bodenplatte abzüglich der Dicke des Wandelementes entspricht.
Die Höhe des Wandelementes 2 ist vorzugsweise so gewählt, daß mindestens 3 aufeinander aufstehende Wandelemente 2 die Höhe der Raumzelle ergeben.
Die Wandelemente 2 der erfindungsgemäßen Raumzelle sind vorzugsweise aus Leichtbeton, vorzugsweise Porenbeton, entsprechend den Maßen der Raumzelle vorgefertigt.
Als Material der Wandelemente 2 der Raumzelle sind aber darüber hinaus auch viele andere leichtbauende Materialien, wie beispielsweise auch Blähbeton oder aber mit Beton als Bindemittel in Plattenform gegossene vorgebrannte Tonkügelchen denkbar.
In einer Erprobungsvariante wurde eine Raumzelle erstellt, deren Wandelemente eine Rohdichteklasse von 0,6 aufwiesen. Der Rechenwert der Wärmeleit-fähigkeit betrug in dieser Ausgestaltung 0,16W.
Die so gestalteten Wandelemente 2 der erfindungsgemäßen Raumzelle werden vorzugsweise im Verbund verbaut, wie auch in 1 deutlich wird.
Die Verbindung der Wandelement 2 miteinander erfolgt mittels der für das jeweilige leichtbauende Material ausgewählten Materialien in bekannter Mörtel- beziehungsweise Klebetechnik.
Die so gestaltete erfindungsgemäße Raumzelle erfüllt alle bautechnischen Anforderungen hinsichtlich Wärmedämmung, Feuerschutz und Ähnlichem. Sowie auch alle statischen Anforderungen.
Für den Transport der erfindungsgemäßen Raumzelle kann in einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ein Stabilisatorgitter 4 angeordnet werden.
Dieses Stabilisatorgitter 4 besteht vorzugsweise aus zwei Stabilisatoren 5, von denen jeweils einer unter der Grundplatte 1 und der andere über der Deckenplatte 3 der Raumzelle so angeordnet ist, daß die Schenkel als parallel ausgebildete Stabilisatoren 5 mit einem in der Zellenmitte verlaufenden Hauptsteg verbunden sind.
Die Länge der Schenkel der Stabilisatoren 5 ist dabei in Abhängigkeit von den Größen der Grund- beziehungsweise Deckenplatte 1 und 3 so gewählt, daß die Schenkelenden des Stabilisators 5 über die beiden Platten 1 und 3 hinausragen.
Die sich vertikal gegenüberliegenden Schenkelenden der Stabilisatoren 5 sind vorzugsweise mittels Spannelementen 6 wie Spannschrauben miteinander lösbar verbunden.
In einer weiteren Ausgestaltung wird der unter der Bodenplatte 1 angeordnete Stabilisator 5 dadurch ersetzt, daß in die Bodenplatte 1 Verbindungselemente 7 eingearbeitet, vorzugsweise am Bodenprofil angeschweißt, sind, welche als untere Aufnahme der Spannelemente 6 dienen.
Diese Spannelemente 6 als auch das gesamte Stabilisatorgitter 4 können nach Einsetzen der Raumzelle in den Baukörper entfernt werden, es ist aber auch möglich, diese Spann-elemente an der Raumzelle zu belassen.
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Claims

Raumzelle, bestehend aus Bodenplatte (1), Wandelementen (2) und Deckenplatte (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Wandelemente (2) so dimensioniert sind, daß ihre Breite der Kantenlänge der Bodenplatte (1) abzüglich der Dicke des Wandelementes (2) entspricht und ihre Höhe so gewählt ist, daß mindestens 3 aufeinander aufstehende Wandelemente (2) die Höhe der Raumzelle ergeben, und daß an der Raumzelle ein Stabilisatorgitter (4) angeordnet ist, welches aus parallel angeordneten und mit einem Hauptsteg verbundenen Stabilisatoren (5) und Spannelementen (6) besteht, und die Stabilisatoren (5) unter der Bodenplatte (1) und über der Deckenplatte (3) so angeordnet sind, daß die Schenkel des jeweiligen Stabilisators (5) die jeweilige Platte (1) oder (3) parallel verbinden und die Länge der Schenkel der Stabilisatoren (5) dabei so gewählt ist, daß die Schenkelenden der Stabilisatoren (5) über die Kanten der beiden Platten (1) und (3) hinausragen und die sich vertikal gegenüberliegenden Schenkelenden der Stabilisatoren (5) mittels Spannelementen (6) miteinander verbunden sind.
Raumzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandelemente (2) aus leichtbauenden Materialien gefertigt sind.
Raumzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandelemente (2) aus Leichtbeton gefertigt sind.
Raumzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandelemente (2) aus Porenbeton gefertigt sind.
Raumzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandelemente (2) liegend im Verbund verbaut sind.
Raumzelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle des unter der Bodenplatte (1) angeordneten Stabilisators (5) in die Bodenplatte (1) eingearbeitete Verbindungselemente (7) angeordnet sind, welche als untere Aufnahme der Spannelemente (6), dienen.