DE10231139C1 - Sonnenschutzvorrichtung mit einer Vielzahl von parallel zueinander orientierter Lamellen - Google Patents
Sonnenschutzvorrichtung mit einer Vielzahl von parallel zueinander orientierter LamellenInfo
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- E06B9/24—Screens or other constructions affording protection against light, especially against sunshine; Similar screens for privacy or appearance; Slat blinds
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Abstract
Beschrieben wird eine Sonnenschutzvorrichtung mit einer Anzahl von Lamellen, die parallel zu ihrer Längserstreckung gegenseitig beabstandet angeordnet und um ihre Längsachse drehbar gelagert sind und jeweils eine Lamellenoberseite aufweisen, auf der eine Vielzahl optischer Konzentratorstrukturelemente aus zumindest teilweise transparentem dielektrischem Material, sogenannten CPCs (Compound Parabolic Concentrators), vorgesehen ist, die jeweils eine Lichteinfalls- und eine plane oder gekrümmte Empfängerfläche aufweisen und die mit der Empfängerfläche jeweils zur Lamellenoberseite gerichtet orientiert sind. DOLLAR A Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Lamellenoberseite quer zu ihrer Längserstreckung zumindest teilweise gekrümmt oder kantig geformt ist, dass die Lamellenoberseite reflektierend oder opak ausgebildet ist, und dass die CPCs mit ihrer Empfängerfläche direkt oder über wenigstens eine Haftvermittlerschicht an die Lamellenoberseite angrenzen oder beabstandet gegenüber der Lamellenoberseite angeordnet sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenschutzvorrichtung mit einer Anzahl von
Lamellen, die parallel zu ihrer Längserstreckung gegenseitig beabstandet
angeordnet und um ihre Längsachse drehbar gelagert sind und jeweils eine
Lamellenoberseite aufweisen, auf der eine Vielzahl optischer
Konzentratorstrukturelemente aus zumindest teilweise transparentem dielektrischen
Material, sogenannten CPCs (Compound Parabolic Concentrators), vorgesehen ist,
die jeweils eine Lichteinfalls- und eine plane oder gekrümmte Empfängerfläche
aufweisen und die mit der Empfängerfläche jeweils zur Lamellenoberseite gerichtet
orientiert sind.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung vorstehender Art ist in der DE 196 13 222 A1
offenbart, die eine stationäre Einrichtung zur Abschattung des direkten Sonnenlichts
bei Verglasungen unter Verwendung lichtkonzentrierender Strukturen vom Typ der
CPCs (Compound Parabolic Conentrators) beschreibt.
Hierbei dienen die CPCs zur gezielten Ausblendung von direktem Sonnenlicht, das
auf die lichtkonzentrierenden Elemente gerichtet ist.
Grundsätzlich vermögen CPCs Licht, das aus einem bestimmten
Akzeptanzwinkelbereich auf die Lichteinfalfsfläche eines CPCs auftrifft, im Wege der
Totalreflexion auf eine im Vergleich zur Lichteinfallsfläche kleiner dimensionierte
Empfängerfläche zu konzentrieren. Das in der vorstehenden Druckschrift
beschriebene stationäre Verschattungssystem zeichnet sich nun dadurch aus, dass
jeweils die Empfängerfläche der CPCs ganz oder teilverspiegelt ist, wodurch die
innerhalb der CPCs totalreflektierten Lichtanteile in den gleichen Winkelbereich
zurückreflektiert werden, aus dem sie auf die CPCs auftreffen. Die aus den übrigen
Raumwinkelbereichen stammenden Lichtanteile und auf die CPCs einfallen
Lichtanteile passieren die ansonsten lichttransparenten Konzentratorstrukturen im
Wege der Lichtbrechung.
In einem in der Druckschrift enthaltenen Ausführungsbeispiel sind die CPCs auf der
Oberseite von geradlinig ausgebildeten Lamellen angebracht, die beispielsweise in
Form eines Lamellenvorhanges mit einer Vielzahl vertikal übereinander, jeweils in
horizontaler Längserstreckung orientierter Einzellamellen hinter einer Verglasung
angeordnet sind. Die einzelnen Lamellen sind drehbar um ihrer Längserstreckung
gelagert, um auf diese Weise eine dynamische Anpassung der durch die einzelnen
CPCs vorgegebenen Ausblendungsbereiche an den aktuellen Sonnenstand
vornehmen zu können.
Der bekannte mit CPCs versehene Lamellenvorhang mit einer Vielzahl horizontal
orientierter und vertikal zueinander beabstandet angeordneter Lamellen weist jedoch
systembedingt eine Reihe von Nachteilen auf.
Aufgrund der ebenen und geradlinigen Ausbildung der einzelnen Lamellen, auf deren
Oberseite dem Sonnenlichteinfall zugewandt CPC-Strukturen angebracht sind, ist die
Formstabilität jeder einzelnen Lamelle stark begrenzt, insbesondere in Fällen, in
denen die Lamellen horizontal angeordnet sind. Da üblicherweise die einzelnen
Lamellen jeweils nur an ihren beiden Außenkanten oder zumindest nur an wenigen
Haltepunkten von Trage- und Verstellstrukturen, bspw. in Form von Halte- und
Verstellzügen, gehalten werden, kommt es bei länger ausgebildeten Lamellen häufig
zu merklichen Durchbiegungen aufgrund des an der Lamellenstruktur lastenden
Eigengewichtes der Lamelle, so dass nur verhältnismäßig schmale Fensterbereiche
mit entsprechend kurz ausgebildeten aber eigenstabilen Lamellenzügen verschattet
werden können.
Eine weitere, störende optische Auffälligkeit bei einem derartigen Lamellenvorhang
beruht auf der direkten Beleuchtung der Lamellenunterseite durch Lichtreflexion an
der Lamellenoberseite der unmittelbar benachbart gelegenen Lamelle, die vertikal
unter der beleuchteten Lamellenunterseite angebracht ist. Derartige störende
Reflexe an den Lamellenunterseiten treten insbesondere in Fällen in Augenschein, in
denen die Lamellen aus einer horizontalen Orientierung, beispielsweise einem
niedrigen Sonnenstand zugewandt, gekippt sind, wodurch die Unterseiten der
einzelnen Lamellen für einen Betrachter im Rauminneren unvermeidbar ins Blickfeld
rücken.
Bei i. w. horizontaler Stellung ebener Lamellen können außerdem Lamellenbereiche
in das Blickfeld eines Betrachters geraten, die unmittelbar vom einfallenden
Sonnenlicht bestrahlt sind, was zu starken Blenderscheinungen führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sonnenschutzvorrichtung mit einer
Anzahl von Lamellen, wie sie vorstehend beschrieben ist, derart weiterzubilden, dass
auch breitere Verglasungen von der Sonnenschutzvorrichtung abgedeckt werden
können, ohne dabei Durchbiegungseffekte der vorstehend genannten Art aufgrund
des Eigengewichtes der einzelnen Lamellen in Kauf nehmen zu müssen. Ferner gilt
es die durch gegenseitige Reflexion verursachten Beleuchtungen der
Lamellenunterseiten benachbarter Lamellen, insbesondere in Fällen, in denen die
einzelnen Lamellen gegenüber der Horizontalen verkippt sind, zu vermeiden bzw. die
störenden Effekte zu verringern.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1
angegeben. Vorteilhafte Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele zu entnehmen.
Erfindungsgemäß ist eine Sonnenschutzvorrichtung mit einer Anzahl von Lamellen,
die parallel zu ihrer Längserstreckung gegenseitig beabstandet angeordnet und um
ihre Längsachse drehbar gelagert sind und jeweils eine Lamellenoberseite
aufweisen, auf der eine Vielzahl optischer Konzentratorstrukturelemente aus
zumindest teilweise transparenten dielektrischen Material, sogenannte CPCs,
vorgesehen ist, die jeweils eine Lichteinfalls- und eine plane oder gekrümmte
Empfängerfläche aufweisen und die mit der Empfängerfläche jeweils zur
Lamellenoberseite gerichtet orientiert sind, derart ausgebildet, dass die
Lamellenoberseite quer zu ihrer Längserstreckung zumindest teilweise gekrümmt
oder kantig geformt ist. Durch eine derartige Formgeometrie jeder einzelnen Lamelle
kann die Eigenstabilität in Längserstreckung jeder einzelnen Lamelle erheblich
verbessert werden, wodurch die eingangs beschriebenen eigengewichtsbedingten
Durchbiegungen vermeidbar sind. Ferner sind die Lamellenoberseiten zumindest
teilweise reflektierend oder opak ausgebildet, so dass gewährleistet ist, dass das
innerhalb des Akzeptanzwinkelbereiches der CPCs einfallende Sonnenlicht in eben
den gleichen Winkelbereich entgegengesetzt gerichtet reflektiert wird. Hierzu
grenzen die CPCs mit ihrer Empfängerfläche direkt oder über wenigstens eine
Haftvermittlerschicht an die Lamellenoberseite an oder sind gegenüber der
Lamellenoberseite beabstandet angeordnet.
Durch Auf- oder Nahebringen der Empfängerflächen an eine zumindest teilweise
reflektierende Lamellenoberseite werden die Empfängerflächen direkt oder indirekt
mit reflektierenden Eigenschaften "versehen". Somit entfällt unter Umständen ein
separater Fertigungsschritt, bei dem die Empfängerflächen zur Sicherstellung der
gewünschten Funktion mit einer reflektierenden Beschichtung versehen werden
müssen, was insbesondere in dem Fall, dass die CPCs als Mikrostruktur ausgebildet
sind, aufwändig sein kann.
Die Krümmung oder kantige Ausgestaltung der Lamellenoberseite quer zu ihrer
Längserstreckung verleiht der Lamelle eine hohe Eigenstabilität in Längserstreckung
und ermöglicht darüber hinaus durch entsprechende Krümmungsformen und
Kantenverläufe eine direkte Bestrahlung der Lamellenunterseiten durch
Sonnenlichtreflexion an den jeweils benachbarten Lamellenoberseiten zu verringern.
Ebenso kann auch der direkte Blickkontakt auf unmittelbar beleuchtete
Lamellenoberseiten oder durch Reflexe beleuchtete Lamellenunterseiten durch einen
entsprechenden Krümmungsverlauf trotz geneigter Lamellen gegenüber der
Horizontalen vermieden werden.
Ein besonderer Aspekt der erfindungsgemäß ausgebildeten
Sonnenschutzvorrichtung betrifft die Möglichkeit der Herstellung von großflächig
verteilten CPC-Strukturen in Form von Sonnenlichttransparenten Folien, die lediglich
auf die Lamellenoberseiten aufgebracht werden können. Die Herstellung derartiger
CPC-Folien erfolgt im Wege lithografischer Verfahrensschritte, Abformvorgängen
und Prägeverfahren, auf die an dieser Stelle im einzelnen nicht eingegangen werden
soll. Vielmehr sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass die CPC-Strukturen für
sich genommen keine flächige Eigenstabilität aufweisen und in Kombination mit einer
Lamelle die Eigenstabilität der Lamelle nicht oder nur in geringem Maße zu erhöhen
vermögen.
In diesem Punkt unterscheidet sich die erfindungsgemäße Sonnenschutzvorrichtung
zudem von der in der eingangs zitierten Druckschrift beschriebenen Vorrichtung, da
diese makroskopische CPCs vorsieht, die für sich genommen eine eigentragfähige
CPC-Anordnung darstellen könnten.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 bis 8 unterschiedliche Ausführungsbeispiele für gekrümmte Lamellen mit
CPCs angeordnet an den Lamellenoberseiten.
Die Fig. 1a und b zeigen Querschnittsdarstellungen durch eine gekrümmt (siehe Fig.
1a) sowie eine kantig geformte (siehe Fig. 1b) Lamelle L, auf deren
Lamellenoberseite LO eine Vielzahl einzelner CPCs 1 angeordnet sind. In der nicht
in Fig. 1 ersichtlichen Längserstreckung der Lamellen L sind die einzelnen CPCs 1
nebeneinander oder translationsinvariant angeordnet, wodurch sich zumindest in
Teilbereichen eine die Lamellenoberfläche LO überdeckende, streifen- oder
arrayförmige Anordnung einzelner CPCs ergibt.
Sowohl die gebogen ausgebildete Krümmung quer zur Längsrichtung der Lamelle L,
die in Fig. 1a dargestellt ist, als auch die längs zur Lamelle L eingebrachte Falzkante
gemäß Ausführungsbeispiel in Fig. 1b, erhöht die in Längsrichtung gerichtete
Eigenstabilität erheblich, wodurch Lamellen mit Längen von mehreren Metern
hergestellt werden können, die ohne Durchbiegungserscheinungen jeweils nur an
den Seitenkanten bzw. an wenigen Haltepunkten befestigbar sind.
In Fig. 2 ist ein schematisierter Querschnitt durch eine an sich bekannte CPC-
Struktur dargestellt, die über eine Lichteinfallsfläche LE sowie eine Empfängerfläche
EF verfügt. Die Lichteinfallsfläche LE und die Empfängerfläche EF sind durch
parabelförmige Seitenflächen SE verbunden, an deren Grenzfläche Lichtstrahlen, die
innerhalb des Akzeptanzwinkelbereiches α auf die Lichteinfallsfläche LE einfallen,
totalreflektiert und auf die Empfängerfläche EF konzentriert werden. Der unterhalb
der Empfängerfläche EF strichliert angedeutete Linienzug soll lediglich verdeutlichen,
dass die Empfängerfläche EF nicht ausschließlich als ebene Fläche ausgebildet sein
muss, sondern durchaus auch eine, z. B. stetig gekrümmte Oberflächenform
annehmen kann.
Um eine wirkungsvolle Sonnenlichtausblendung, zumindest für Sonnenstrahlen, die
aus dem Akzeptanzwinkelbereich α auf die Lichteintrittsfläche LE eines CPCs
einfallen, ist die Empfängerfläche EF mit einer reflektierenden Schicht überzogen
oder sie ist zumindest nahe an der reflektierend ausgebildeten Lamellenoberseite
angeordnet, an der die Lichtstrahlen entsprechend reflektiert werden. Somit ist
gewährleistet, dass das innerhalb des Akzeptanzwinkelbereiches einfallende
Sonnenlicht eben in diesen Raumbereich wieder zurückreflektiert wird.
Im Gegensatz zu den CPC-Lamellen in der DE 196 13 222 A1, bei denen
Lichtanteile aus den übrigen Raumwinkelbereichen als Diffuslicht auf dem Wege der
Brechung durch die CPC-Struktur hindurch in das Rauminnere gelangen, gelangen
in der vorliegenden Erfindung durch die reflektierende oder zumindest weiss opake
Ausbildung der gesamten Lamellenoberfläche LO Lichtanteile höchstens durch
Reflexion in das Rauminnere. Dadurch erhält dieses Licht gleichzeitig eine
tendenziell nach oben gerichtete Vorzugsrichtung und trägt damit zu einer
verbesserten Tageslichtbeleuchtung in der Raumtiefe bei.
Wie bereits vorstehend erwähnt, können die CPC-Strukturen in ihrer flächigen
Anordnung im Wege lithografischer Verfahren und anschließenden Abform- und
Prägeprozesse als lichttransparente Folien ausgebildet werden und auf die
entsprechend gekrümmte Lamellenoberseite der Lamelle L gefügt werden.
In den Ausführungsbeispielen gemäß der Fig. 3a bis d sind grundsätzlich
unterschiedliche Anordnungsprinzipien dargestellt, mit der die einzelnen CPCs auf
der Lamellenoberfläche aufbringbar sind.
So sieht Fig. 3a die Anordnung identischer CPCs 1 vor, die bezüglich ihrer einzelnen
Akzeptanzwinkelbereiche, die in der zeichnerischen Darstellung durch die jeweilige
Zentralrichtung A repräsentiert sind, auf der Lamellenoberfläche in Abhängigkeit des
lokalen Krümmungsverhaltens angebracht sind. Somit zeigen die einzelnen
Akzeptanzwinkelbereiche der einzelnen CPCs in unterschiedliche Raumrichtungen.
Im Gegensatz hierzu ist in Fig. 3b eine Gruppe von CPCs 1 dargestellt, deren
räumliche Orientierung der einzelnen Akzeptanzwinkelbereiche A koparallel
ausgerichtet sind. Auch in diesem Fall sind die einzelnen CPCs identisch
untereinander ausgebildet, weisen jedoch gegenüber der Lamellenoberseite LO
unterschiedliche Neigungen auf. Bei der Herstellung einer derartigen als Folie
ausgebildeten CPC-Anordnung ist daher das Krümmungsverhalten der
Lamellenoberseite, auf die die Folie entsprechend aufzubringen ist, bereits bei der
Herstellung der einzelnen CPCs und deren individuelle Anordnung in Bezug auf die
Lamellenoberseite zu berücksichtigen.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 3b die
Lichteinfallsflächen LE der einzelnen CPCs 1 nicht in einer gemeinsamen Oberfläche
O liegen. Die letztgenannte Eigenschaft spiegelt sich vielmehr im
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3c wieder, in der die einzelnen CPCs bezüglich
ihrer individuellen Akzeptanzwinkelbereiche untereinander räumlich gleich orientiert
sind und ferner eine gemeinsame Oberfläche O mit ihren einzelnen
Lichteinfallsflächen LF beschreiben. Eine derartige, vorzugsweise glatt ausgebildete
Oberfläche O, die zudem koparallel zur Lamellenoberseite LO der Lamelle L verläuft,
ist weit weniger schmutzempfindlich als das in Fig. 3b dargestellte
Ausführungsbeispiel.
Fig. 3d zeigt eine Lamellenoberseite LO, auf der in zwei Gruppen G1 und G2 CPCs
angeordnet sind. So setzt sich die Gruppe G1 aus CPCs 1 zusammen, deren
räumliche Ausrichtung ihrer Akzeptanzwinkelbereiche vom lokalen
Krümmungsverhalten der Lamellenoberseite abhängt. Demgegenüber sieht die
Gruppe G2 CPC-Elemente vor, deren räumliche Ausrichtung ihrer
Akzeptanzwinkelbereiche untereinander gleich orientiert sind. Das
Ausführungsbeispiel macht deutlich, dass beliebige Variationen und Kombinationen
der vorstehend genannten möglichen CPC-Ausbildungen unter Bezugnahme auf die
Fig. 3a bis c auf einer einzigen Lamellenoberfläche je nach Beleuchtungssituation
möglich ist.
In Fig. 4 ist eine Detaildarstellung dreier auf einer Lamellenoberseite aufgebrachter
CPC-Strukturen 1 dargestellt, deren Akzeptanzwinkelbereiche α1, α2 und α3 jeweils
derart gewählt sind, dass sie sich überlappen. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass Sonnenlicht aus einer im Überlappungsbereich liegenden Einfallsrichtung von
allen CPCs der Gruppe durch Totalreflexion und Reflexion an der Lamellenoberseite
wieder zurückreflektiert wird. Die Anordnung kann also direktes Sonnenlicht gänzlich
reflektieren, wenn die Lamelle (und damit die Gruppe) als Ganzes so ausgerichtet ist,
dass die Sonne im Überlappungswinkelbereich steht.
Ebenso verdeutlicht die Detaildarstellung in Fig. 4, dass die Lamellenoberseite LO
zumindest teilweise reflektierend oder opak ausgebildet ist, so dass die
erfindungsgemäß ausgebildete Lamelle auch nicht von diffuser Himmelsstrahlung
durchsetzt werden kann.
Die Sonnenschutzvorrichtung sieht eine Vielzahl horizontal ausgerichteter und
parallel zueinander angeordneter einzelner Lamellen L vor, die vertikal übereinander
angeordnet sind. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen alle Lamellen L eine
identische Neigung in Bezug auf ihre Längsachsen auf. Diese Situation ist in der
Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 5a skizziert. Ebenso ist es denkbar, innerhalb
eines derartigen Lamellenvorhanges Gruppen einzelner Lamellen
zusammenzufassen, die untereinander gleiche Neigungen, jedoch in Bezug auf
unterschiedliche Gruppen unterschiedliche Querneigungen aufweisen. Diese
Situation ist in Fig. 5b dargestellt, in der die oberen drei Lamellen eine flachere
Neigung aufweisen als die unteren drei Lamellen.
Fig. 6 zeigt zwei vertikal übereinander angeordnete Lamellen L mit geschwungener
Lamellenkrümmung. Hierbei sind die CPCs 1 im Bereich der Sonnenstrahlung
zugewandten Längskante der Lamellen L derart angeordnet, dass das auf die CPCs
einfallende Sonnenlicht im wesentlichen retroreflektiert wird, im Sinne von einer
Rückreflexion in jenen Raumwinkelbereich, aus dem das Licht auf die CPCs einfällt.
Somit muss dem strengen Erfordernis der Retroreflexion, bei der ein Lichtstrahl in
sich zurückreflektiert wird, nicht entsprochen werden. Die CPCs, die im Bereich der
Sonnenstrahlung abgewandten Längskanten angeordnet sind, sind in Richtung der
vertikal benachbart oberhalb liegenden Lamellenunterseiten zugewandt. Um zu
vermeiden, dass direkte, beleuchtete Lamellenunterseiten dem Rauminneren
sichtbar zugewandt sind, deckt die vorteilhaft geschwungen ausgebildete Lamelle die
direkt beleuchteten Bereiche LB der Lamellenunterseite LU ab. Um ferner
Lichtüberhellungen an der Lamellenunterseite zu vermeiden, ist die
Lamellenunterseite diffus streuend, matt und/oder dunkel ausgebildet.
Zur Befestigung der CPCs auf der Lamellenoberseite jeder einzelnen Lamelle
können unterschiedliche Wege beschritten werden. So ist es zum einen möglich, die
einzelnen CPCs oder im Verbund in einer Folie mit Hilfe eines lichttransparenten
Haftvermittlers, beispielsweise einer Klebeschicht auf der Lamellenoberseite
anzuheften. Ferner ist es möglich, die folienartige CPC-Anordnung lose auf die
Lamellenoberseite aufzulegen, so dass zumindest eine dünne Luftschicht zwischen
den einzelnen Empfängerflächen der CPCs und der Lamellenoberfläche verbleibt.
Eine Befestigung der CPCs gegenüber der Lamellenoberfläche erfolgt beispielsweise
über die Randbereiche der CPCs mit der Lamelle durch entsprechende Klemm- oder
Klebeverbindungen. Je nach Ausprägung der Empfängerflächen der einzelnen
CPCs, d. h. gekrümmt oder eben, kann ein unmittelbarer optischer Kontakt unter
Verwendung geeigneter transparenter Haftvermittlerschichten hergestellt werden
oder nicht.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung ergibt sich, wenn ein verwendeter Haftvermittler
nicht transparent, sondern selbst reflektierend (weiss oder spiegelnd) ausgebildet ist.
Dann übernimmt der Haftvermittler die Verspiegelung der Empfängerflächen und die
Eigenschaften der Lamellenoberfläche LO ist nur noch zweitrangig bzw. nur noch
wesentlich verantwortlich für die Reflexion von diffusem Himmelslicht, das
ausserhalb der Akzeptanzbereiche einfällt. Die Lamellenoberfläche kann in diesem
Fall sogar speziell nach den Erfordernissen der Diffuslichtreffexion ausgebildet sein,
ohne die retroreflektierende Eigenschaft der Lamelle für direktes Sonnenlicht zu
beeinträchtigen.
Dieser Gedanke kann sogar soweit fortgeführt werden, dass die Zwischenräume
zwischen zwei benachbarten CPCs mit reflektierendem Material RM verfüllt sind,
womit an die Stelle der dielektrischen Totalreflexion an den bedeckten Bereichen der
Flanken die Reflexion am Haftvermittler tritt (Fig. 8).
In besonders vorteilhafter Weise eignet sich die erfindungsgemäß ausgebildete
Sonnenschutzvorrichtung als Lamellenbehang LBH, der in den Zwischenraum einer
Mehrscheibenverglasung M eingebracht werden kann (siehe Prinzipskizze gemäß
Fig. 7).
Der Vollständigkeit halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass CPC-
Strukturen idealerweise eine parabelförmige seitliche Begrenzungsfläche aufweisen,
die jeweils über eine Umlaufkante mit der Lichteinfallsfläche verbunden ist.
Insbesondere wenn CPCs als Mikrostrukturen ausgeführt werden, kann die
Begrenzungsfläche aufgrund herstellungsbedingter Fertigungstoleranzen nicht die
ideale und theoretisch exakte Parabelform annehmen, sondern weicht vielmehr von
der Idealform ab. Derartige Abweichungen sollen jedoch, solange die optische
Funktion und die allgemeine Form der CPC-Struktur weitgehend erhalten bleiben
auch von der in dieser Schrift offenbarten technischen Lehre mitumfasst sein.
1
CPC
L Lamelle
LO Lamellenoberseite
LE Lichteintrittsfläche
EF Empfängerfläche
A Zentrale Ausrichtung des Akzeptanzwinkelbereiches
G1, G2 Gruppen von CPCs
α1
L Lamelle
LO Lamellenoberseite
LE Lichteintrittsfläche
EF Empfängerfläche
A Zentrale Ausrichtung des Akzeptanzwinkelbereiches
G1, G2 Gruppen von CPCs
α1
, α2
, α3
;Akzeptanzwinkelbereiche
LB Direkt befeuchtete Lamellenunterseite
LU Lamellenunterseite
LBM Lamellenbehang
M Mehrscheibenverglasung
RM Reflektierendes Material
LB Direkt befeuchtete Lamellenunterseite
LU Lamellenunterseite
LBM Lamellenbehang
M Mehrscheibenverglasung
RM Reflektierendes Material
Claims (20)
1. Sonnenschutzvorrichtung mit einer Anzahl von Lamellen, die parallel zu ihrer
Längserstreckung gegenseitig beabstandet angeordnet und um ihre Längsachse
drehbar gelagert sind und jeweils eine Lamellenoberseite aufweisen, auf der eine
Vielzahl optischer Konzentratorstrukturelemente aus zumindest teilweise
transparentem dielektrischen Material, sogenannten CPCs (Compound Parabolic
Concentrators), vorgesehen ist, die jeweils eine Lichteinfalls- (LE) und eine plane
oder gekrümmte Empfängerfläche (EF) aufweisen und die mit der Empfängerfläche
(EF) jeweils zur Lamellenoberseite gerichtet orientiert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenoberseite quer zu ihrer
Längserstreckung zumindest teilweise gekrümmt oder kantig geformt ist,
dass die Lamellenoberseite reflektierend oder opak ausgebildet ist, und
dass die CPCs mit ihrer Empfängerfläche (EF) direkt oder über wenigstens eine
Haftvermittlerschicht an die Lamellenoberseite angrenzen oder beabstandet
gegenüber der Lamellenoberseite angeordnet sind.
2. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die CPCs nebeneinander oder translationsinvariant
längs zur Längserstreckung und hintereinander in der gekrümmten Querrichtung auf
der Lamellenoberseite derart zumindest in einer zusammenhängenden Gruppe
angeordnet sind, dass alle CPCs der Gruppe identisch ausgebildet sind, und dass
die Lichteinfalls- (LE) und Empfängerflächen (EF) der CPCs der Gruppe nach
Massgabe des Krümmungsverhaltens der Lamellenoberseite orientiert sind.
3. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die CPCs nebeneinander oder translationsinvariant
längs zur Längserstreckung und hintereinander in der gekrümmten Querrichtung auf
der Lamellenoberseite derart zumindest in einer zusammenhängenden Gruppe
angeordnet sind, dass wenigstens zwei unmittelbar hintereinander angeordnete
CPCs der Gruppe unabhängig vom Krümmungsverhalten der Lamellenoberseite in
einer räumlich identischen Ausrichtung zueinander angeordnet sind.
4. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die CPCs der Gruppe jeweils identisch ausgebildet
sind.
5. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die CPCs der Gruppe unterschiedlich ausgebildet
sind, und
dass die Lichteinfallsflächen der CPCs eine zur Lamellenoberseite koparallel
verlaufende Fläche bilden.
6. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das die Lamellenoberseite Gruppen von CPCs
aufweist, die nach einem der Ansprüche 2 bis 5 ausgebildet sind.
7. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die CPCs jeweils einen Akzeptanzwinkelbereich
(AB) aufweisen, innerhalb dem Lichtstrahlen über die Lichteinfallsfläche (LE) jeweils
in den CPC eindringen und im Wege einer Totalreflexion auf die Empfängerfläche
(EF) konzentrierbar sind,
dass der Akzeptanzwinkelbereich (AB) der CPCs in Abhängigkeit des
Krümmungsverhaltens der Lamelle in Querrichtung derart gewählt ist, dass sich die
Akzeptanzwinkelbereiche (AB1 und AB2) zweier benachbart hintereinanderliegender
CPCs (CPC1 und CPC2) überschneiden.
8. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenoberseiten einer Gruppe von
benachbarten Lamellen gleichgerichtet orientiert sind.
9. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Gruppen von benachbarten
Lamellen vorgesehen sind, und
dass die Lamellenoberseiten der Lamellen in der ersten Gruppe eine einheitliche
Orientierung aufweisen, die sich von der einheitlichen Orientierung der
Lamellenoberseiten der Lamellen in der zweiten Gruppe unterscheidet.
10. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen jeweils über eine diffus Licht-streuende
und/oder Licht-absorbierende Lamellenunterseiten verfügt.
11. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenunterseite mit einer diffus streuenden
strukturierten Folie versehen ist.
12. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die CPCs als eine zusammenhängende, auf die
Lamellenoberseite aufbringbare Schichtstruktur ausgebildet sind.
13. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstruktur in Art einer Folie ausgebildet ist,
die auf die Lamellenoberseite aufklebbar oder anderweitig befestigbar ist.
14. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die CPCs jeweils eine die Lichteinfalls- (LE) und
Empfängerfläche (EF) verbindende Begrenzungsfläche aufweist, die mit einer
reflektierenden Schicht versehen ist.
15. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Empfängerfläche (EF) mit einer reflektierenden
Schicht versehen ist.
16. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen horizontal innerhalb einer
Fassadenöffnung eines Gebäudes angeordnet sind.
17. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenoberseiten zur Sonnenstrahlung
zugewandt orientiert sind, und
dass CPCs im Bereich der Sonnenstrahlung zugewandten Längskanten der Lamellen derart angeordnet sind, dass das auf die CPCs einfallende Sonnenlicht weitgehend "retro"reflektiert wird, und
dass die CPCs, die im Bereich der Sonnenstrahlung abgewandten Längskanten angeordnet sind, in Richtung der vertikal benachbart oberhalb liegenden Lamellenunterseite zugewandt sind.
dass CPCs im Bereich der Sonnenstrahlung zugewandten Längskanten der Lamellen derart angeordnet sind, dass das auf die CPCs einfallende Sonnenlicht weitgehend "retro"reflektiert wird, und
dass die CPCs, die im Bereich der Sonnenstrahlung abgewandten Längskanten angeordnet sind, in Richtung der vertikal benachbart oberhalb liegenden Lamellenunterseite zugewandt sind.
18. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haftvermittlerschicht transparent oder
reflektierend ausgebildet ist.
19. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haftvermittlerschicht Zwischenräume zwischen
benachbarten CPCs ganz oder teilweise verfüllt.
20. Verwendung der Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
19, nach Art eines Lamellenbehangs, der im Scheibenzwischenraum einer
Mehrscheibenverglasung vorgesehen ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10231139A DE10231139C1 (de) | 2002-07-10 | 2002-07-10 | Sonnenschutzvorrichtung mit einer Vielzahl von parallel zueinander orientierter Lamellen |
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