DE1021780B

DE1021780B - Verfahren zur Herstellung eines zusammengesetzten Koerpers aus hochschmelzendem Material

Info

Publication number: DE1021780B
Application number: DEP13600A
Authority: DE
Inventors: Leslie Chapman; Norman Clement Moore; Donald Swaddle
Original assignee: Plessey Co Ltd
Current assignee: Plessey Co Ltd
Priority date: 1955-02-18
Filing date: 1955-02-18
Publication date: 1957-12-27

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft die Herstellung eines unter Preßdruck gesinterten Körpers aus hochschmelzendeui Material, in welchem eine verhältnismäßig dünne Schicht, insbesondere eine Oberflächenschicht, aus feuerfestem Material anderer Zusammensetzung als der Rest des Körpers besteht. Solche Körper können homogen, mit einem innerhalb weiter Bereiche variierenden, vo'raiusbestimmbaren elektrischen Widerstand hergestellt werden, oder es kann einem Körper ©in oberflächlicher Überzug, ζ. B. aus Molybdändisilicid, gegeben werden, welch letzteres eine gute Leitfähigkeit besitzt. Bei den zu solchen Körpern führendien Verfahren wird der Körper durch eine oder mehrere Druckbehandlungen unter Erhitzen, hergestellt, und wenn eine verhältnismäßig dünne Schicht oder mehrere Schichten in dem zusammengesetzten Körper erzeugt werden sollen, ist es manchmal schwierig, die Teile vor Anwendung von Hitze und Druck in der Presse in die richtige Stellung zu bringen. Die vorliegende Erfindung verringert oder vermeidet diese Schwierigkeit ganz.

Die Herstellung dünner Schichten aus keramischem Material, ausgehend von Suspensionen: des keramischen Stoffes, die Übertragung gesondert hergestellter Schichten: auf Mineralkörper und gegebenenfalls eine Formgebung nach Aufbringung einer Oberflächenschicht sind an sich bekannt.

Gemäß der Erfindung wird nun jedoch die dünne Schicht anderer Zusammensetzung als eine fließfähige Suspension auf den bereits geformten Rest des Körpers aufgebracht und dann mit letzterem gemeinsam nach dem Trocknen einer Preßbehandl'ung bei Sintertemperatur ausgesetzt. Durch die Drucksinterung des bereits mit der Schicht aus anderem Material verbundenen Körpers erzielt man im Gegensatz zu. allen bekannten Verfahren dünne festhaftende Schichten mit überall gleicher Dicke und gleichmäßiger Beschaffenheit.

Eine beispielsweise Ausführungsform ist in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben.

Die Zeichnung zeigt eine schematische, perspektivische Teilansieht einer Einrichtung zur Herstellung dünner Filme auf einer oder der anderen Komponente des zusammengesetzten Körpers.

Bei dieser besonderen Ausführungsform der Erfin- 4-5 dung nimmt man an, daß ein verhältnismäßig einfacher zusammengesetzter Körper, z. B. ein massives Stück aus dem einen. Material mit einem dünnen äußeren Überzug aus dem anderen Material, hergestellt werden soll. Nachstehend besteht der dünne äußere Überzug aus leitendem Molybdändisilieid und der zu überziehende Körper aus einem isolierenden Stoff, wie Alumi η mmoxyd.

Man stellt eine Suspension, aus gleichen Gewichts-Verfahren zur Herstellung

eines zusammengesetzten Körpers

aus hochschmelzendem Material

Anmelder:

The Plessey Company Limited,
Ilford, Essex (Großbritannien)

Vertreter: Dipl.-Ing. E. Prinz, Patentanwalt,
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a

Norman Clement Moore, Caswell, Greens Norton,

Northamptonshire,
Donald Swaddle, Duncote, Towcester,

Northamptonshire,
und Leslie Chapman, Northampton, Northamptonshire

(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden

teilen zerkleinerten Molybdändisilicids und. einer Lösung von Celluloseacetdbuityrat in Äthylendichlorid her, wobei die Lösung 5 Gewichtsprozent des Feststoffes enthält. Die Suspension wird in. einer Kugelmühle hergestellt und vor ihrer Verwendung entlüftet.

Ein dünner Film der Suspension wird auf eine geeignete Unterlage, z. B. eine Glasplatte, aufgebracht. Eine für diesen Zweck geeignete Einrichtung ist in der Zeichnung gezeigt und nachstehend näher beschrieben. Man läßt den aufgebrachten Film trocknen, wobei man einen dünnen, flexiblen, überwiegend aus Molybdändisilieid und einer kleinen. Menge des Bindemittels bestehenden Film erhält. Dieser Film kann leicht in die gewünschte Form geschnitten oder gestanzt werden.

Zur Herstellung eines zusammengesetzten Körpers wird ein rund um einen Zylinder aus Al₂ O₂ passender Streifen aus dem Film ausgeschnitten, wobei man dem beim Sintern auftretenden Schwund Rechnung trägt, und der Zylinder mit dem Film darauf wird in eine Graphitform gebracht und auf die S inter temperatur erhitzt. Der auf den Zylinder ausgeübte Druck wird erhöht, wenn die Sintertemperatur erreicht ist. Nach dem Sintern wird der Zylinder aus der Form entnommen und abgekühlt, wobei man feststellt, daß er aus

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einem Aluminiumocxydkern mit einem eng damit-verbundenen Überzug aus Molybdändisdlicid besteht.

Die Einrichtung zur Herstellung des dünnen Materialfilms besteht aus einer Unterlage 30., auf welcher eine' wegnehmbare Endplatte 31 und eine weitere Endplatte 32 befestigt sind. Die letztere kann in ihrer Stellung durch eine Madenschraube 33 festgeklemmt werden. Mittels dieser beiden Endplatten kann eine Glasplatte 34 leicht auf der Unterlage 30 in Stellung gebracht und gehalten werden. Diese Glasplatte bietet eine geeignete Oberfläche, auf welcher eine Ablagerung erfolgen kann.

Die Ablagerung erfolgt aus einer in einem Trichter 35 befindlichen Menge der Suspension des Molybdändisilicids. Dieser Trichter besitzt eine durch Schrauben 37 gehaltene und oben durch die Feder 38 gegen Stellschrauben 39 angeneigte Klappe 36. Dadurch wird am Boden der Trichterwand eine enge öffnung mit bestimmten Abmessungen geschaffen, so daß, wenn der Trichter über die Glasplatte bewegt wird, die Suspension in bestimmter Schichtdicke auf die Glasplatte läuft, auf der sich ein Film niederschlägt. Der Trichter wird durch eine Abziehstange 41 bewegt, welche mittels Schrauben 42 an dem Trichter befestigt ist. Die Abziehstange läuft in einer auf übliche Weise befestigten Muffe 43 und wird durch ein Kabel und eine durch einen kleinen, nicht gezeigten Motor angetriebene Winde 45 gezogen. Bei gleichmäßiger Motorgeschwindigkeit erhält man so einen Film mit gleichmäßiger Dicke.

Die Beschreibung gibt natürlich nur eine Ausführungsfoirm der Erfindung wieder, und die Erfindung kann für andere Formen-, andere Körper und andere Komponenten Anwendung finden. So können insbesondere beistimmte Leiterflächen auf einen isolierenden Körper unter Erzielung sogenannter »gedruckter Stromkreise« aufgebracht werden. Anstatt ein festes Filmmaterial auf den Körper aufzubringen, auf welchen es aufgesintert werden soll, kann man in einigen Fällen auch die Suspension unmittelbar auf die Oberfläche des Körpers aufstreichen.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines unter Preßdruck gesinterten Körpers aus hochschmelzendem Material, in welchem eine verhältnismäßig dünne Schicht, insbesondere eine Oberflächenschicht, aus feuerfestem Material anderer Zusammensetzung als der Rest des Körpers besteht, dadurch gekennzeichnet, daß man die dünne Schicht anderer Zusammensetzung als eine fließfähige Suspension auf den bereits geformten' Rest des Körpers aufbringt und dann mit letzterem gemeinsam nach dem Trocknen einer Preßbehandlung bei Sintertemperatur aussetzt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den bereits geformten Restkörper die dünne Schicht in Form eines biegsamen Films aufbringt.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zusammengesetzte Körper aus einer Schicht von Molybdändisilicid auf einem Aluminiumoxydkörper besteht.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdruck bei Erreichen der Sintertemperatur erhöht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des biegsamen Films eine Suspension des Schichtstoffes und eines nach dem Trocknen biegsamen Bindemittels auf eine glatte Trägerfläche aufgebracht und unter Bildung einer zusammenhängenden, sich selbst tragenden Schicht getrocknet und von der Oberfläche entfernt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht durch einen gegenüber der Oberfläche beweglichen Trichter auf die Trägerfläche aufgebracht wird und Mittel vorgesehen sind, um die Dicke der aus dem Trichter aufgebrachten Schicht zu regeln.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter eine verstellbare Klappe besitzt, welche mindestens zum Teil die Abmessungen einer öffnung des Trichters, durch welche die auf der Trägerfläche abzulagernde Suspension austritt, bestimmt.

8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch Mittel, um den Trichter mit gleichmäßiger Geschwindigkeit in bezug auf die Oberfläche zu bewegen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 563 606; französische Patentschrift Nr. 850 783; USA.-Patentschrift Nr. 2 582 993; Kerl, »Handbuch der gesammten Thonwaairenindustrie«, 1907, S. 1067 und 1068.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen