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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen einer Diagnose bei einem Ladevorgang eines Fahrzeuges, insbesondere eines Elektrofahrzeuges, an einer Ladestation. Ferner betrifft die Erfindung ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens. Zudem betrifft die Erfindung eine korrespondierende Steuereinheit zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens. Außerdem betrifft die Erfindung ein korrespondierendes Fahrzeug, eine korrespondierende Ladestation und/oder eine korrespondierende Backendeinheit mit einer entsprechenden Steuereinheit.
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Ladevorgänge können von Zeit zu Zeit nur eingeschränkt durchgeführt werden oder werden abgebrochen, bspw. aufgrund von Defekten auf der Fahrzeugseite, z. B. aufgrund von einem Batteriefehler, Steuerungsfehler usw., aufgrund von Defekten auf der Ladestationseite, z. B. aufgrund von geringer Leistung, Netzschwankungen, Abschaltung der Stromversorgung, oder aber aufgrund eines Fehlverhaltens des Benutzers, bspw. durch unpassende Ladeeinstellungen, zu niedrig eingestellte Grenzen für den Ladezustand der Batterie, zu hohe Ladegeschwindigkeiten, zu viele eingeschaltete Verbraucher, wie z. B. eine Klimaanlage, nicht korrekt durchgeführte Steckvorgänge, manuelle Abbrüche, fälschlicherweise durchgeführte Bedienung am Smartphone, bspw. doppelter Tasten-/Menüpunkt-Druck an Smartphone, am Fahrzeug, an der Ladesäule usw. Der Benutzer kann in der Regel nur vermuten, woran ein Ladeabbruch gelegen hat, und weiß oft nicht, ob er womöglich selbst dazu beigetragen hat. Der Benutzer erfährt von dem Ladeabbruch zumeist zu spät, bspw. wenn er sein Fahrzeug wieder nutzen möchte. Ob ein Folgeladevorgang zum Erfolg führen wird oder ob ein Grundlegendes Problem vorliegt, weiß der Benutzer nicht. Tiefgehende Informationen zu Gründen des Ladeabbruches und/oder Ladefehlers, zu Korrekturmaßnahmen o.Ä. bekommt der Benutzer nicht. Eine Entscheidung zur Supportanfrage beim Fahrzeughersteller oder beim Ladesäulenbetreiber obliegt aktiv dem Benutzer. Eine weitere Analyse des Ladeabbruches und/oder Ladefehlers zum Bereitstellen von Hilfe und/oder Informationen, ob die Ladestation oder das Fahrzeug für den Fehler ursächlich sind, und/oder ob weitere Versuche oder ein Ladesäulenwechsel oder Einstellungsänderungen in den benutzerdefinierten Einstellungen Abhilfe leisten können, liegen dem Benutzer zumeist nicht vor. Eine nachfolgende Analyse in der Werkstatt oder bei dem Fahrzeughersteller ist aufgrund von nicht bzw. nicht mehr vorhandenen Informationen und technischen Daten nur bedingt möglich.
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Die Aufgabe der Erfindung ist, ein verbessertes Verfahren zum Durchführen einer Diagnose bei einem Ladevorgang eines Fahrzeuges, insbesondere eines Elektrofahrzeuges, an einer Ladestation bereitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Durchführen einer Diagnose bei einem Ladevorgang zur Verfügung zu stellen, welches Defekte bei einem Ladevorgang schnell und sicher erkennt, welches die Ursache eines Ladeabbruches und/oder eines Ladefehlers zuverlässig ermittelt, welches eine kurzfristige Hilfe für den Benutzer liefert, welches eine langfristige Verbesserung auf der Fahrzeugseite, Benutzerseite und/oder Ladestationseite bewirkt, welches den Benutzerkomfort steigert, dem Benutzer Bedienfehler entsprechend seinem Kundenwunsch zum Laden direkt bei Ladeabbruch zugänglich macht; dem Benutzer Lösungsansätze/alternatives Vorgehen zum Kundenwunsch beim Laden (Workaround bei Ladeabbruch) aufzeigt, das Vertrauen in das System erhöht und welches funktionsübergreifende Vorteile mit sich bringt, bspw. bei der Entwicklung von Fahrzeugen, beim Betreiben von Ladestationen, beim Organisieren von Werkstattservices, Supportservices usw. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens bereitzustellen. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung, eine korrespondierende Steuereinheit zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens zur Verfügung zu stellen. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein korrespondierendes Fahrzeug, eine korrespondierende Ladestation und/oder eine korrespondierende Backendeinheit mit einer entsprechenden Steuereinheit bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch: ein Verfahren zum Durchführen einer Diagnose, insbesondere eines Ladesystems, vorzugsweise eines dreiparteiigen Ladesystems, bei einem Ladevorgang eines Fahrzeuges, bevorzugt eines Elektrofahrzeuges, eines Hybridfahrzeuges o. Ä., an einer Ladestation mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruches. Ferner wird die Aufgabe gelöst durch: ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens mit den Merkmalen des unabhängigen Produktanspruches. Zudem wird die Aufgabe gelöst durch: eine korrespondierende Steuereinheit zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruches. Außerdem wird die Aufgabe gelöst durch: ein korrespondierendes Fahrzeug, eine korrespondierende Ladestation und/oder eine korrespondierende Backendeinheit mit einer entsprechenden Steuereinheit mit den Merkmalen der entsprechenden nebengeordneten Vorrichtungsansprüche. Dabei gelten Merkmale, die im Zusammenhang mit einzelnen Aspekten und/oder Ausführungsformen der Erfindung beschrieben sind, auch im Zusammenhang mit den anderen Aspekten und/oder Ausführungsformen und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten und/oder Ausführungsformen stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Die Erfindung stellt bereit: ein Verfahren zum Durchführen einer Diagnose bei einem Ladevorgang (mindestens) eines Fahrzeuges, insbesondere eines Elektrofahrzeuges, an (mindestens) einer Ladestation, aufweisend:
- - Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges (bspw. unmittelbar am Fahrzeug, z. B. durch Vermessen/Abfragen/Erhalten/Aufzeichnen von entsprechenden Einstellungen und/oder Betriebsparametern an den Funktionspartnern für den Ladevorgang auf der Seite des Fahrzeuges),
- - Überwachen von Einstellungen eines Benutzers beim Ladevorgang (bspw. unmittelbar am Fahrzeug und/oder an der Ladestation, z. B. durch Abfragen/Erhalten/Aufzeichnen von entsprechenden Einstellungen, wie z. B. eingestellte Grenzen für den Ladezustand der Batterie, für Ladegeschwindigkeiten, für parallel zum Ladevorgang betriebene Verbraucher, korrekt hergestellte Steckverbindungen usw.,
- - Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation (bspw. mittelbar durch Abfragen/Erhalten von externen Daten über die Ladestation von einem externen Anbieter und/oder unmittelbar an der Ladestation, z. B. durch Vermessen/Abfragen/Erhalten/Aufzeichnen von entsprechenden Einstellungen und/oder Betriebsparametern an den Funktionspartnern für den Ladevorgang auf der Seite der Ladestation),
- - Analysieren von Ergebnissen vom Überwachen (bspw. direkt am Fahrzeug und/oder extern auf einer zentralen Backendeinheit, wobei hierzu eine speziell dazu eingerichtete Steuereinheit im Fahrzeug oder in der zentralen Backendeinheit vorgesehen sein kann, oder wobei hierzu eine verteilte Steuereinheit im Fahrzeug und in der zentralen Backendeinheit vorgesehen sein kann), und
- - Bewerten des Ladevorganges in Abhängigkeit vom Analysieren (bspw. direkt am Fahrzeug und/oder extern auf einer zentralen Backendeinheit, z. B. mithilfe einer entsprechenden Steuereinheit im Fahrzeug und/oder in der zentralen Backendeinheit).
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Mithilfe des Verfahrens wird eine umfassende, vorzugsweise automatische, Ladediagnose mittels einer erweiterten Ladefehlerüberwachung bereitgestellt. Der Ladevorgang und die entsprechenden Einstellungen und/oder Betriebsparameter werden bei und/oder von mindestens drei Systempartnern (Fahrzeug, Benutzer, Ladestation, wobei auch weitere Systempartner möglich sein können) überwacht, analysiert und ausgewertet. Vorzugsweise kann dabei eine automatische Analyse und Identifizierung der Ursache für einen Ladeabbruch und/oder einen Ladefehler auf Grundlage der gesammelten Daten erfolgen. Die Analyse kann zumindest zum Teil „onboard“ (bspw. im Fahrzeug selbst) und/oder zumindest zum Teil „offboard“ (bspw. auf einer externen Backendeinheit) mit einem entsprechenden Datenaustausch und/oder -Nutzung erfolgen. Ein Austausch und/oder eine Nutzung der Daten auf einer externen Backendeinheit kann vorteilhafterweise unter Einbindung zusätzlicher Daten aus weiteren Datenbanken und/oder Services erweitert werden. Die Daten können dabei katalogisiert, gespeichert und an Kunden, Fahrzeughersteller, Ladesäulenbetreiber, Navigationsdienste, Entwicklungsteams und Serviceanbieter zur Verfügung gestellt werden.
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Auf eine vorteilhafte Weise kann mithilfe des Verfahrens der Benutzer in den Analyse- und/oder Auswertungsprozess mit einbezogen werden, bspw. durch eine Onlinebefragung, durch ein Anbieten einer tiefergehenden Fehleranalyse, durch Empfehlungen zum Handeln, bspw. zum Aufsuchen einer Werkstatt, zum Abstellen des Fahrzeuges, zur Rückmeldung an den Ladesäulenbetreiber usw. Zudem kann es vorteilhaft sein, wenn dem Kunden vorgeschlagen wird, insbesondere zum Erreichen des Kundenwunsches, das Fahrzeug zu laden, ein Workaround/Einstellungsänderungen durchzuführen, Wechsel der Ladestation einzuleiten, Wechsel des Ladeverfahrens auszuführen (bspw. von DC- Ladevorgang auf AC-Ladevorgang, wenn verfügbar, von Zeitversetzt auf Sofortladen o. Ä.) usw.
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Außerdem kann mithilfe des Verfahrens eine Vielfalt an nachfolgenden Services/Funktionen geschaffen werden, bspw. bei Fahrzeugentwicklung, einer Ladenetzgestaltung/-Entwicklung, beim Schließen von Spezifikationslücken, beim Verbessern von Nutzerbedingungen (auch bei Bedienung/Anwendung und Robustheit von Ladestationen, Fahrzeugen und Services), beim Verbessern von Benutzerkomfort, usw.
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Im Rahmen des Verfahrens kann eine Diagnose für Fahrzeug vs. Ladestation vs. Kundenbedienung durchgeführt werden. Dabei können entsprechende Funktionspartner für den Ladevorgang (Steuergeräte, Energieversorgung, Einstellungen, Bedienung) vermessen, überwacht, abgefragt, aufgezeichnet und/oder untersucht werden. Der Ladeablauf selbst kann aufgezeichnet werden. Dabei können Batteriedaten, wie z. B. Ladezustand und/oder Temperatur der Batterie und/oder Ladenetzspannung in Abhängigkeit von der Zeit aufgezeichnet werden. Auch Umgebungsparameter können dabei berücksichtigt werden, bspw. im Hinblick auf die Isolationsmessung. Zudem können weitere Datenquellen abgefragt werden, bspw. eines Ladestationbetreibers, eines Wetterdienstes, eines Navigationsdienstanbieters, eines Fahrzeugherstellers, eines Fahrzeugschwarmanbieters (Schwarmdatenanalyse), einer Servicestation für Fahrzeuge, einer Servicestation für Ladestationen und/oder eines weiteren oder mehrere Fahrzeuge(s) usw. Für das Diagnoseziel können ggf. die schon gesammelten Fehleranalysedaten als Datenquelle mitreferenziert werden und/oder neu gesammelte Daten in einer Fehlerursachendatenbank verknüpft/ergänzt werden.
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Das Verfahren kann zu einer wachsenden und verbesserten Fehlerursachendatenbank für Ladevorgänge zumindest zum Teil „onboard“ (bspw. im Fahrzeug selbst) und/oder zumindest zum Teil „offboard“ (bspw. auf einer externen Backendeinheit) beitragen.
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Die Analyse kann auch in der Entwicklung (Erprobung, Absicherung, Reduzierung Entwicklungsaufwand, Bereitstellen von Serviceleistungen, Kundensupport usw.) sowie bei der Interaktion mit dem Benutzer (zwecks Berichterstattung, Empfehlungen, Warnungen, Abfragen usw.) genutzt werden.
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Als Ergebnis der Analyse und/oder Bewertung liefert das Verfahren zumindest die Fehlerursache für einen Ladeabbruch und/oder einen Ladefehler, die beim Fahrzeug, bei der Ladestation oder bei der Kundenbedienung liegen kann. Die Ergebnisse können direkt im Fahrzeug angezeigt werden, bspw. mithilfe einer Ein- und/oder Ausgabeeinheit, und/oder mithilfe eines benutzerseitigen Mobilgeräts, bspw. per App, Email, usw.
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Für eine Anzeige an den Benutzer kann vorteilhafterweise eine Bewertung/Klassifizierung der Analyseergebnisse erfolgen. Dabei können kritische Themen bspw. per Push-Nachrichten ausgegeben werden, ggf. mit Maßnahmen/Empfehlungen zur Fehlerbeseitigung und/oder Risikominimierung. Vermutungen zu Fehlbedienungen können bspw. als Informationen ausgegeben werden. Produktoptimierungen können bspw. als interne Maßnahmen ausgegeben werden, vorzugsweise mit einer Möglichkeit zur Einsicht durch den Benutzer.
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Somit kann mithilfe des Verfahrens eine verbesserte Diagnose eines Ladevorganges zur Verfügung gestellt werden, welche Defekte bei einem Ladevorgang schnell und sicher erkennt, welche die Ursache eines Ladeabbruches und/oder eines Ladefehlers zuverlässig ermittelt, welche eine kurzfristige Hilfe für den Benutzer liefert, welche eine langfristige Verbesserung auf der Fahrzeugseite, Benutzerseite und/oder Ladestationseite bewirkt, welche den Benutzerkomfort steigert, das Vertrauen in das Elektrosystem erhöht und welches funktionsübergreifende Vorteile mit sich bringt, bspw. bei der Entwicklung von Fahrzeugen, beim Betreiben von Ladestationen, beim Organisieren von Werkstattservices, beim Bereitstellen von Supportservices, beim Gestalten des Ladenetzes, beim Unterstützen von Navigationsservices usw.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Verfahren eingeleitet wird, wenn:
- - der Ladevorgang gestartet wird,
- - ein Fehler bei dem Ladevorgang erkannt wird, und/oder
- - der Ladevorgang abgebrochen wird.
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Wenn das Verfahren mit dem Start des Ladevorganges eingeleitet wird, kann der Ladevorgang unabhängig davon auf Fehler diagnostiziert werden, ob ein Fehler erkannt wird und/oder ob der Ladevorgang abgebrochen wird. Auf diese Weise kann eine erweiterte Analyse für Ladevorgänge erfolgen. Wenn das Verfahren mit dem Erkennen eines Ladefehlers und/oder eines Ladeabbruches eingeleitet wird, kann dadurch der Rechenaufwand vermieden werden, wobei zugleich eine gezielte Ladefehlerdiagnose ermöglicht werden kann.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges mindestens einer von den folgenden Funktionspartnern bei dem Fahrzeug überwacht wird:
- - (mindestens) ein (bspw. zentrales) Steuergerät des Fahrzeuges,
- - ein Energiemanagementsystem des Fahrzeuges,
- - ein Batteriemanagementsystem des Fahrzeuges,
- - mindestens eine Batterie,
- - elektrische Anschlusssysteme, und/oder
- - elektronische Ladegeräte.
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Auf diese Weise können umfassende Daten zum Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite des Fahrzeuges gewonnen werden. Dabei können Betriebsparameter und/oder Einstellungen der Funktionspartner aktiv vermessen, aktiv abgefragt, passiv erhalten und/oder für die weitere Analyse aufgezeichnet werden, bspw. in Form von Log-Dateien.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges unmittelbar durch Vermessen, Abfragen und/oder Erhalten korrespondierender Betriebsparameter und/oder Einstellungen von Funktionspartnern für den Ladevorgang am Fahrzeug durchgeführt wird. Auf diese Weise können repräsentative Daten zum Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite des Fahrzeuges gewonnen werden.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges und/oder auf der Seite der Ladestation mindestens ein Umgebungsparameter, wie z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, Druck usw., berücksichtigt wird, und/oder dass beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges und/oder auf der Seite der Ladestation mindestens eine Backendfunktion, insbesondere eine Plug-and-Charge-Backendfunktion, eine Buchen-und-Reservieren-Backendfunktion, usw., berücksichtigt wird. Auf diese Weise können externe Einflüsse, insbesondere durch Witterungseinflüsse, beim Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite des Fahrzeuges und/oder auf der Seite der Ladestation miteinbezogen werden.
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Außerdem kann vorgesehen sein, dass beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Benutzers mindestens eine von den folgenden Einstellungen überwacht wird:
- - elektrische Ladeeinstellungen auf der Seite des Fahrzeuges,
- - elektrische Ladeeinstellungen auf der Seite der Ladestation,
- - gewünschter Ladezustand einer Batterie,
- - gewünschter Lademodus, wie z. B. schnelles Laden, geräteschonendes Laden, kostenoptimiertes Laden usw.,
- - gewünschte Ladedauer,
- - eingeschaltete elektrische Verbraucher im Fahrzeug,
- - mechanische Steckverbindungen,
- - elektrische Kontakte auf der Seite des Fahrzeuges und/oder auf der Seite der Ladestation,
- - Ladekommunikation,
- - Vertragslaufzeiten,
- - Authentifizierungsinformationen,
- - gebuchte und/oder reservierte Zeitslots,
- - technische Leistungs- und/oder Funktionsbegrenzungen, insbesondere abhängig von Lebensdauer, Umweltbegrenzung und/oder Ladefunktionen, wie z. B. bidirektionales Laden, usw.
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Auf diese Weise können erweiterte Daten zum Erstellen einer Ladevorgangdiagnose aufgrund des Benutzerverhaltens, insbesondere in Wirkverbindung mit einem spezifischen Fahrzeug, einem spezifischen Fahrzeugtyp, einer spezifischen Ladestation und/oder einem spezifischen Ladestationstyp, gewonnen werden.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation mindestens eine(r) von den folgenden Betriebsparametern und/oder Einstellungen überwacht wird:
- - Geräteeinstellungen,
- - Netzeinstellungen,
- - Ladespannung,
- - Zustand einer Steuerleitung,
- - Spannungslage und/oder -Ladefrequenz,
- - Ladeleistung, und/oder
- - Leistungsschwankungen,
- - Ladekommunikation,
- - Authentifizierungsmöglichkeiten,
- - Bezahlsystem, usw.
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Auf diese Weise können erweiterte Daten zum Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite der Ladestation gewonnen werden.
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Zum einen kann das Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation unmittelbar durch Vermessen, Abfragen und/oder Erhalten korrespondierender Betriebsparameter und/oder Einstellungen von Funktionspartnern für den Ladevorgang an der Ladestation durchgeführt werden. Dies erfordert zwar einen Aufwand beim Erheben von Daten zum Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite der Ladestation, kann aber zu verfeinerten Ergebnissen beim Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite der Ladestation führen.
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Zum anderen kann das Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation mittelbar durch Abfragen und/oder Erhalten von vorhandenen Informationen über die Ladestation von einer fahrzeugexternen Backendeinheit durchgeführt werden. Auf diese Weise kann der Aufwand beim Erheben von Daten zum Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite der Ladestation reduziert werden. Auch können die Daten durch weitere relevante Informationen, bspw. vom Ladestationbetreiber und/oder von anderen Fahrzeugen, die die Ladestation genutzt haben, erweitert werden. Bspw. kann ein anderes Fahrzeug, welches zuvor die Ladestation genutzt hat, bereits einen Fehler der Ladestation gemeldet haben. Das Verfahren kann dabei direkt auf solche Informationen zugreifen. Mithilfe von externen Datenquellen können somit schnelle und erweiterte Ergebnisse beim Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite der Ladestation ermöglicht werden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Analysieren und/oder Bewerten zumindest zum Teil durch eine fahrzeugseitige Steuereinheit und/oder zumindest zum Teil durch eine fahrzeugexterne Backendeinheit durchgeführt werden/wird. Auf diese Weise können die Rechen- sowie Speicherressourcen im Fahrzeug und in der Backendeinheit auf eine vorteilhafte Weise genutzt werden. Dabei ist es denkbar, dass das Erheben von Daten für die Fehlerdiagnose am Fahrzeug und/oder für das Fehlverhalten des Benutzers vor Ort ausgeführt wird. Die Analyse und/oder die Bewertung der Daten kann zumindest zum Teil „onboard“ und/oder zumindest zum Teil „offboard“ mit entsprechender Datenausleitung erfolgen.
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Vorteilhafterweise kann beim Analysieren und/oder Bewerten zum einen eine Fehlerdiagnose auf der Seite des Fahrzeuges, zum anderen eine Fehlerdiagnose auf der Seite des Benutzers und zudem eine Fehlerdiagnose auf der Seite der Ladestation durchgeführt werden. Auf diese Weise kann eine verbesserte Ladediagnose mittels einer erweiterten Ladefehlerüberwachung bereitgestellt werden. Eine durch aktive Fehleranalysen entstehende Datenbank kann auch für die aktive Fehleranalyse eines auftretenden Ladeproblems herangezogen werden (bekannter Fehler an Ladestation/Ladestationstyp, Kombination mit einem speziellen Fahrzeug/Fahrzeugtyp, mit Nutzer/Bedienverhalten, ggf. auch anderer Nutzer, bekannte Umsetzungsfehler an Ladestation/Ladestationstyp oder an Fahrzeug/Fahrzeugtyp, Normeinschränkungen/Unzulänglichkeiten, Workarounds, usw.)
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Des Weiteren kann es von Vorteil sein, wenn die Ergebnisse der Überwachung, der Analyse und/oder der Bewertung in einer fahrzeugseitigen und/oder fahrzeugexternen Speichereinheit gespeichert werden. Die Daten können dazu genutzt werden, um eine erweiterte Fehlerdatenbank zu kreieren, die für partizipierende Ladesystemteilnehmer von Bedeutung sein kann. Eine erweiterte Fehlerdatenbank kann außerdem für grundsätzliche/typische Ladefehler und/oder Ladeabbrüche für unterschiedliche Ladesysteme sowie verschiedene Ladesystemteilnehmer von Bedeutung sein. Eine erweiterte Fehlerdatenbank kann darüber hinaus für eine funktionsübergreifende Nutzung der Daten von Vorteil sein, bspw. bei der Entwicklung von Fahrzeugen, beim Betreiben von Ladestationen, beim Organisieren von Werkstattservices, beim Bereitstellen von Supportservices, beim Gestalten des Ladenetzes, beim Unterstützen von Navigationsservices usw.
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Zudem kann es von Vorteil sein, wenn die Ergebnisse der Überwachung, der Analyse und/oder der Bewertung mit einer weiteren Datenbank eines Ladestationbetreibers, eines Wetterdienstes, eines Navigationsdienstanbieters, eines Fahrzeugherstellers, eines Fahrzeugschwarmanbieters, einer Servicestation für Fahrzeuge und/oder Ladestationen und/oder eines oder mehreren weiteren Fahrzeuge(s) usw. ergänzt, geteilt, überprüft und/oder konsolidiert werden. Auf diese Weise können verbesserte Ergebnisse beim Erstellen von Ladediagnose erzielt werden.
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Außerdem kann es von Vorteil sein, wenn die Ergebnisse der Überwachung, der Analyse und/oder der Bewertung an den Benutzer, an einen Infrastrukturteilnehmer, wie z. B. an einen Ladestationbetreiber, an einen Fahrzeughersteller, an einen Fahrzeugschwarmanbieter, an eine Servicestation für Fahrzeuge und/oder Ladestationen und/oder an andere Fahrzeuge übermittelt werden. Auf diese Weise kann eine Nutzung der Daten durch weitere Infrastrukturteilnehmer ermöglicht werden. Dies kann unter Entgelt und/oder Austausch von Daten erfolgen.
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Um eine verbesserte Interaktion mit dem Benutzer zu schaffen und/oder den Benutzer in das Verfahren einzubeziehen, kann in Abhängigkeit von der Überwachung, der Analyse und/oder der Bewertung mindestens eine der folgenden Informationen an das Fahrzeug, an den Benutzer des Fahrzeuges und/oder an die Ladestation ausgegeben werden, bspw. mithilfe des Fahrzeuges, eines benutzerseitigen Gerätes o. Ä.:
- - eine Empfehlung für verbesserte Ladeeinstellungen,
- - einen kurzfristigen und/oder langfristigen Handlungsvorschlag, wie z. B: Ladevorgang noch einmal starten, Einstellungen ändern, Ladesäulenhersteller kontaktieren, Ladestation wechseln, Werkstatt aufsuchen, Reparaturanfrage erstellen (z. B. über ein beliebiges, ggf. nach Wunsch auszuwählendes, Frontend (Smartphone, Watch, Augmented Reality, usw.),
- - eine Warnung über einen Fehler auf der Seite des Fahrzeuges und/oder auf der Seite der Ladestation,
- - ein Servicevorschlag zum Beheben eines Fehlers,
- - eine Supportanfrage, und/oder
- - eine Serviceabfrage.
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Zwecks Supportanfrage und/oder Serviceabfrage kann dem Benutzer angeboten werden, einen Fragekatalog zu beantworten. Auch können weitere Fehleranalysen und/oder eine Einbindung in Produktverbesserung angeboten werden.
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Die Erfindung stellt ferner bereit: ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Computerprogrammprodukts durch einen Computer diesen veranlassen, ein Verfahren durchzuführen, welches wie oben beschrieben ablaufen kann. Mithilfe des erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukts können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben im Zusammenhang dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Die Erfindung stellt weiterhin bereit: eine Steuereinheit, aufweisend eine Recheneinheit und eine Speichereinheit, in welcher ein Code hinterlegt ist, welcher bei zumindest teilweiser Ausführung durch die Recheneinheit ein Verfahren durchführt, welches wie oben beschrieben ablaufen kann. Die Steuereinheit kann mithilfe von Rechen- sowie Speicherressourcen im Fahrzeug und in der Backendeinheit bereitgestellt werden. Mithilfe der erfindungsgemäßen Steuereinheit können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Die Erfindung stellt des Weiteren bereit: ein Fahrzeug mit einer Steuereinheit, welche wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Mithilfe des erfindungsgemäßen Fahrzeuges können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und/oder mit der erfindungsgemäßen Steuereinheit beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Die Erfindung stellt auch bereit: eine Ladestation mit einer Steuereinheit, welche wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Mithilfe der erfindungsgemäßen Ladestation können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und/oder mit der erfindungsgemäßen Steuereinheit beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Die Erfindung stellt zudem bereit: eine Backendeinheit mit einer Steuereinheit, welche wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Mithilfe der erfindungsgemäßen Backendeinheit können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben im Zusammenhang dem erfindungsgemäßen Verfahren und/oder mit der erfindungsgemäßen Ladevorrichtung beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Weiterhin wird die Erfindung anhand der Figur näher dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Figur nur einen beschreibenden Charakter hat und nicht dazu gedacht ist, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ladesystems zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die 1 dient zum Erklären eines Verfahrens im Sinne der vorliegenden Offenbarung. Das Verfahren dient zum Durchführen einer Diagnose, insbesondere eines Ladesystems, vorzugsweise eines dreiparteiigen Ladesystems, bei einem Ladevorgang mindestens eines Fahrzeuges 1, bevorzugt eines Elektrofahrzeuges, an mindestens einer Ladestation 3, aufweisend folgende Aktionen/Verfahrensschritte.
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Zum einen:
- 101
- Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges 1.
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Das Überwachen kann bspw. unmittelbar am Fahrzeug 1 erfolgen, z. B. durch Vermessen/Abfragen/Erhalten/Aufzeichnen von entsprechenden Einstellungen und/oder Betriebsparametern an den Funktionspartnern für den Ladevorgang auf der Seite des Fahrzeuges 1. Hierzu wird im Nachfolgenden noch im Detail Stellung genommen.
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Zum anderen:
- 102
- Überwachen von Einstellungen eines Benutzers 2 am Fahrzeug 1 und/oder an der Ladestation 3 beim Ladevorgang.
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Das Überwachen kann bspw. unmittelbar am Fahrzeug 1 und/oder an der Ladestation 3 erfolgen, z. B. durch Abfragen/Erhalten/Aufzeichnen von entsprechenden Einstellungen, wie z. B. eingestellte Grenzen für den Ladezustand der Batterie, für Ladegeschwindigkeiten, für parallel zum Ladevorgang betriebene elektrische Verbraucher im Fahrzeug 1, korrekt hergestellte mechanische und/oder elektrische Steckverbindungen usw. Hierzu wird im Nachfolgenden noch im Detail Stellung genommen.
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Zudem:
- 103
- Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation 3.
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Das Überwachen kann bspw. mittelbar durch Abfragen/Erhalten von externen Daten über die Ladestation 3 von einem externen Anbieter erfolgen. Das Überwachen kann auch unmittelbar an der Ladestation 3 erfolgen, z. B. durch Vermessen/Abfragen/Erhalten/Aufzeichnen von entsprechenden Einstellungen und/oder Betriebsparametern an den Funktionspartnern für den Ladevorgang auf der Seite der Ladestation 3. Hierzu wird im Nachfolgenden noch im Detail Stellung genommen.
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Zudem:
- 104
- Analysieren von Ergebnissen vom Überwachen in den Schritten 101, 102 und 103.
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Wie es die 1 andeutet, kann das Analysieren bspw. direkt am Fahrzeug 1 und/oder extern auf einer zentralen Backendeinheit 4 erfolgen. Hierzu kann eine speziell dazu eingerichtete Steuereinheit im Fahrzeug 1 oder in der zentralen Backendeinheit 4 vorgesehen sein. Hierzu kann auch eine verteilte Steuereinheit im Fahrzeug 1 und in der zentralen Backendeinheit 4 vorgesehen sein. Dazu wird im Nachfolgenden noch im Detail Stellung genommen.
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Zudem:
- 105
- Bewerten des Ladevorganges in Abhängigkeit vom Analysieren.
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Wie es die 1 andeutet, kann das Bewerten des Ladevorganges bspw. direkt am Fahrzeug 1 und/oder extern auf einer zentralen Backendeinheit 4 erfolgen. Hierzu kann eine speziell dazu eingerichtete Steuereinheit im Fahrzeug 1 oder in der zentralen Backendeinheit 4 vorgesehen sein. Hierzu kann auch eine verteilte Steuereinheit im Fahrzeug 1 und in der zentralen Backendeinheit 4 vorgesehen sein. Dazu wird im Nachfolgenden noch im Detail Stellung genommen.
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Das Verfahren dient dazu, eine umfassende, vorzugsweise automatische, Ladediagnose mittels einer erweiterten Ladefehlerüberwachung zu ermöglichen. Der Ladevorgang und die entsprechenden Einstellungen und/oder Betriebsparameter werden bei drei Systempartnern 1, 2, 3, nämlich Fahrzeug 1, Benutzer 2 und Ladestation 3, überwacht (Schritte 101, 102, 103), analysiert (Schritt 104) und ausgewertet (Schritt 105).
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Das Verfahren kann vorteilhafterweise automatisch durchgeführt werden. Auf diese Weise kann eine automatische Analyse und Identifizierung der Ursache für einen Ladeabbruch und/oder der Quelle für einen Ladefehler erfolgen.
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Wie oben in Verbindung mit den Schritten 104 und 105 bereits angedeutet ist, können/kann die Analyse 104 und/oder Bewertung 105 zumindest zum Teil im Fahrzeug selbst und/oder zumindest zum Teil auf einer externen Backendeinheit 4 erfolgen. Die 1 deutet einen entsprechenden Datenaustausch 106 zwischen dem Fahrzeug 1 und der externen Backendeinheit 4 mit gestrichelten Pfeilen. Der Datenaustausch 106 kann basierend auf einer drahtlosen Kommunikation, wie z. B. Internet, Mobilfunk und/oder WLAN, erfolgen.
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Die Analyse 104 und/oder Bewertung 105 der in den Schritten 101, 102 und 103 gewonnenen Daten kann vorteilhafterweise unter Einbindung zusätzlicher Daten aus weiteren Datenbanken 5 und/oder Services erweitert werden. Die bewerteten Daten können ferner katalogisiert und in einer (zu erstellenden und/oder bereits vorhandenen) Fehlerursachendatenbank 6 gespeichert werden. Das Verfahren kann zu einer wachsenden und verbesserten Fehlerursachendatenbank 6 für Ladevorgänge führen.
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Die bewerteten Daten können an Kunden, Fahrzeughersteller, Ladesäulenbetreiber, Navigationsdienste, Entwicklungsteams und Serviceanbieter zur Verfügung gestellt werden, um vorzugsweise funktionsübergreifende Dienste bereitstellen zu können, bspw. bei Fahrzeugentwicklung, einer Ladenetzgestaltung/-Entwicklung, beim Schließen von Spezifikationslücken, beim Verbessern von Nutzerbedingungen (auch bei Bedienung/Anwendung und Robustheit von Ladestationen, Fahrzeugen und Services), beim Verbessern von Benutzerkomfort, usw.
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Vorteilhafterweise kann mithilfe des Verfahrens der Benutzer 2 in die Analyse 104 und/oder Bewertung 105 mit einbezogen werden, bspw. durch eine Onlinebefragung, durch ein Anbieten einer tiefergehenden Fehleranalyse, durch Empfehlungen zum Handeln, bspw. zum Aufsuchen einer Werkstatt, zum Abstellen des Fahrzeuges, zur Rückmeldung an den Ladesäulenbetreiber usw.
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Die Ergebnisse der Analyse 104 und/oder Bewertung 105 können direkt im Fahrzeug 1 angezeigt werden, bspw. mithilfe einer Ein- und/oder Ausgabeeinheit, wie z. B. einer Infotainmenteinheit und/oder einer Navigationseinheit, und/oder mithilfe eines benutzerseitigen Mobilgeräts 7, bspw. per App, Email, Augmented-Reality-Funktion, usw.
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Für eine Anzeige an den Benutzer 2 kann außerdem eine Bewertung/Klassifizierung der Analyseergebnisse erfolgen. Je kritischer ein erkannter Fehler ist, desto häufiger und/oder intensiver kann die Anzeige an den Benutzer 2 erfolgen. Dabei können kritische Themen bspw. per Push-Nachrichten ausgegeben werden. Neben der Fehlerursache können weiterhin Maßnahmen/Empfehlungen zur Fehlerbeseitigung und/oder Risikominimierung angezeigt werden. Eher unkritische Fehler können bspw. als Informationen ausgegeben werden. Fehler, die zu Produktoptimierungen führen können, können direkt an Fahrzeughersteller und/oder Ladestationbetreiber adressiert werden, und zusätzlich zur Einsicht dem Benutzer angeboten werden.
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Das Verfahren kann eine verbesserte Diagnose eines Ladevorganges zur Verfügung stellen, welche Defekte bei einem Ladevorgang schnell und sicher erkennt, welche die Ursache eines Ladeabbruches und/oder eines Ladefehlers zuverlässig ermittelt, welche eine kurzfristige Hilfe für den Benutzer 2 liefert, welche eine langfristige Verbesserung auf der Fahrzeugseite, Benutzerseite und/oder Ladestationseite bewirkt, welche den Benutzerkomfort steigert, das Vertrauen in das Fahrzeug 1 und das Ladenetz erhöht und welches funktionsübergreifende Vorteile mit sich bringt, bspw. bei der Entwicklung von Fahrzeugen, beim Betreiben von Ladestationen, beim Organisieren von Werkstattservices, beim Bereitstellen von Supportservices, beim Gestalten des Ladenetzes, beim Unterstützen von Navigationsservices usw.
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Ferner deutet die 1 an, dass das Verfahren eingeleitet werden kann, wenn:
- 100a
- der Ladevorgang gestartet wird,
- 100b
- ein Fehler bei dem Ladevorgang erkannt wird, und/oder
- 100c
- der Ladevorgang abgebrochen wird.
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Wenn das Verfahren mit jedem Start eines Ladevorganges eingeleitet wird, können Ladevorgänge unabhängig davon auf Fehler überprüft werden, ob ein Fehler erkannt wird und/oder ob der Ladevorgang abgebrochen wird. Auf diese Weise kann eine erweiterte Analyse von Ladevorgängen bereitgestellt werden. Wenn das Verfahren mit dem Erkennen eines Ladefehlers und/oder eines Ladeabbruches eingeleitet wird, kann dadurch der Rechenaufwand vermieden werden, wobei zugleich eine gezielte Ladefehlerdiagnose bereitgestellt werden kann.
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Beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges 1 in Schritt 101 kann mindestens einer von den folgenden Funktionspartnern bei dem Fahrzeug 1 überwacht werden:
- - mindestens ein bspw. zentrales Steuergerät des Fahrzeuges 1,
- - ein Energiemanagementsystem des Fahrzeuges 1,
- - ein Batteriemanagementsystem des Fahrzeuges 1,
- - mindestens eine Batterie,
- - elektrische Anschlusssysteme, und/oder
- - elektronische Ladegeräte.
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Dabei können Betriebsparameter und/oder Einstellungen der Funktionspartner für den Ladevorgang auf der Fahrzeugseite 1 aktiv vermessen, aktiv abgefragt, passiv erhalten und/oder für die weitere Analyse aufgezeichnet werden, bspw. in Form von Log-Dateien.
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Beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Fahrzeuges 1 in Schritt 101 und/oder auf der Seite der Ladestation 3 in Schritt 103 kann vorteilhafterweise mindestens ein Umgebungsparameter, wie z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, Druck usw., berücksichtigt werden. Somit können externe Einflüsse, insbesondere durch Witterungseinflüsse, beim Erstellen einer Ladevorgangdiagnose auf der Seite des Fahrzeuges 1 und/oder auf der Seite der Ladestation 3 miteinbezogen werden.
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Beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite des Benutzers 2 in Schritt 102 kann mindestens eine von den folgenden Einstellungen überwacht werden:
- - elektrische Ladeeinstellungen auf der Seite des Fahrzeuges 1,
- - elektrische Ladeeinstellungen auf der Seite der Ladestation 3
- - gewünschter Ladezustand einer Batterie,
- - gewünschter Lademodus, wie z. B. schnelles Laden, geräteschonendes Laden, kostenoptimiertes Laden usw.,
- - gewünschte Ladedauer,
- - eingeschaltete elektrische Verbraucher im Fahrzeug 1,
- - mechanische Steckverbindungen,
- - elektrische Kontakte auf der Seite des Fahrzeuges 1 und/oder auf der Seite der Ladestation 3,
- - Ladekommunikation,
- - Vertragslaufzeiten,
- - Authentifizierungsinformationen,
- - gebuchte und/oder reservierte Zeitslots,
- - technische Leistungs- und/oder Funktionsbegrenzungen, insbesondere abhängig von Lebensdauer, Umweltbegrenzung und/oder Ladefunktionen, wie z. B. bidirektionales Laden, usw.
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Beim Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation 3 in Schritt 103 kann mindestens eine(r) von den folgenden Betriebsparametern und/oder Einstellungen überwacht werden:
- - Geräteeinstellungen,
- - Netzeinstellungen,
- - Ladespannung,
- - Ladeleistung, und/oder
- - Leistungsschwankungen usw.
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Wie es die 1 mithilfe eines gestrichelten Pfeils 103a andeutet, kann das Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation 3 unmittelbar durch Vermessen, Abfragen und/oder Erhalten korrespondierender Betriebsparameter und/oder Einstellungen von Funktionspartnern für den Ladevorgang an der Ladestation 3 durchgeführt werden.
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Wie es die 1 mithilfe eines gestrichelten Pfeils 103b andeutet, kann das Überwachen des Ladevorganges auf der Seite der Ladestation 3 mittelbar durch Abfragen und/oder Erhalten von vorhandenen Informationen über die Ladestation 3 von einer fahrzeugexternen Backendeinheit 4 durchgeführt werden.
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Wie es die 1 mithilfe eines gestrichelten Pfeils andeutet, kann das Analysieren in Schritt 104 und/oder das Bewerten in Schritt 105 zumindest zum Teil durch eine fahrzeugseitige Steuereinheit und/oder zumindest zum Teil durch eine fahrzeugexterne Backendeinheit 4 durchgeführt werden. Auf diese Weise können die Rechen- sowie Speicherressourcen im Fahrzeug 1 und in der Backendeinheit 4 auf eine vorteilhafte Weise genutzt werden. Dabei ist es denkbar, dass das Erheben von Daten für die Fehlerdiagnose am Fahrzeug 1 und/oder für das Fehlverhalten des Benutzers 2 vor Ort ausgeführt wird. Die Analyse 104 und/oder die Bewertung 105 der in Schritten 101, 102 und 103 gewonnenen Daten kann zumindest zum Teil „onboard“ und/oder zumindest zum Teil „offboard“ mit einem entsprechenden Datenaustausch 106 erfolgen. Wie oben bereits erwähnt kann der Datenaustausch 106 basierend auf einer drahtlosen Kommunikation, wie z. B. Internet, Mobilfunk und/oder WLAN, erfolgen.
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Vorteilhafterweise kann beim Analysieren und/oder Bewerten zum einen eine Fehlerdiagnose auf der Seite des Fahrzeuges 1, zum anderen eine Fehlerdiagnose auf der Seite des Benutzers 2 und zudem eine Fehlerdiagnose auf der Seite der Ladestation 3 durchgeführt werden. Auf diese Weise kann eine verbesserte Ladediagnose mittels einer erweiterten Ladefehlerüberwachung bereitgestellt werden.
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Des Weiteren kann es von Vorteil sein, wenn die Ergebnisse der Überwachung, der Analyse und/oder der Bewertung in einer fahrzeugseitigen und/oder fahrzeugexternen Speichereinheit gespeichert werden. Die Daten können dazu genutzt werden, um eine erweiterte Fehlerursachendatenbank 6 zu kreieren. Die Fehlerursachendatenbank 6 kann für partizipierende Ladesystemteilnehmer genutzt werden. Die Fehlerursachendatenbank 6 kann außerdem für grundsätzliche/typische Ladefehler und/oder Ladeabbrüche für unterschiedliche Ladesysteme sowie verschiedene Ladesystemteilnehmer genutzt/angeboten werden. Eine erweiterte Fehlerdatenbank 6 kann darüber hinaus für eine funktionsübergreifende Nutzung der Daten genutzt/angeboten werden, bspw. bei der Entwicklung von Fahrzeugen, beim Betreiben von Ladestationen, beim Organisieren von Werkstattservices, beim Bereitstellen von Supportservices, beim Gestalten des Ladenetzes, beim Unterstützen von Navigationsservices usw.
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Wie oben bereits erwähnt, können die Ergebnisse der Überwachung 101, 102, 103, der Analyse 104 und/oder der Bewertung 105 mit einer weiteren Datenbank 5 eines Ladestationbetreibers, eines Wetterdienstes, eines Navigationsdienstanbieters, eines Fahrzeugherstellers, eines Fahrzeugschwarmanbieters, einer Servicestation für Fahrzeuge und/oder Ladestationen und/oder weiterer Fahrzeuge ergänzt, geteilt, überprüft und/oder konsolidiert werden.
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Wie oben bereits erwähnt, können die Ergebnisse der Überwachung 101, 102, 103, der Analyse 104 und/oder der Bewertung 105 an weitere Infrastrukturteilnehmer 8, wie z. B. Ladestationbetreiber, Fahrzeughersteller, Fahrzeugschwarmanbieter, Servicestationen für Fahrzeuge und/oder Ladestationen und/oder an andere Fahrzeuge übermittelt werden. Auf diese Weise kann eine Nutzung der Daten durch weitere Infrastrukturteilnehmer 8 ermöglicht werden. Dies kann unter Entgelt und/oder Austausch von Daten erfolgen.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die weiteren Infrastrukturteilnehmer 8 ihre Daten mit dem Fahrzeug 1, dem Benutzer 2 und/oder der Backendeinheit 4 teilen können.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die weiteren Infrastrukturteilnehmer 8 Fehlerdiagnosen erstellen können und/oder Maßnahmen/Empfehlungen, bspw. in Form von Updates und/oder Informationen, zur Fehlerbeseitigung und/oder Risikominimierung an das Fahrzeug 1, den Benutzer 2 und/oder die Ladestation 3 übermitteln können.
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Um eine verbesserte Interaktion mit dem Benutzer 2 zu schaffen und/oder den Benutzer 2 in das Verfahren einzubeziehen, kann in Abhängigkeit von der Überwachung 101, 102, 103, der Analyse 104 und/oder der Bewertung 105 mindestens eine der folgenden Informationen an den Benutzer 2 des Fahrzeuges 1 ausgegeben werden, bspw. mithilfe des Fahrzeuges 1 oder eines benutzerseitigen Mobilgerätes 7:
- - eine Empfehlung für verbesserte Ladeeinstellungen,
- - eine Warnung über einen Fehler auf der Seite des Fahrzeuges 1 und/oder auf der Seite der Ladestation 3,
- - ein Servicevorschlag zum Beheben eines Fehlers,
- - eine Supportanfrage, und/oder
- - eine Serviceabfrage.
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Zwecks Supportanfrage und/oder Serviceabfrage kann dem Benutzer angeboten werden, eine App auf seinem Mobilgerät 7, ein Servicetelefon zu benutzen und bspw. einen Fragekatalog zu beantworten.
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Eine korrespondierende Steuereinheit stellt ebenfalls einen Aspekt der Erfindung dar, aufweisend eine Recheneinheit und eine Speichereinheit, in welcher ein Code hinterlegt ist, welcher bei zumindest teilweiser Ausführung durch die Recheneinheit ein Verfahren durchführt, welches wie oben beschrieben ablaufen kann. Die Steuereinheit kann mithilfe von Rechensowie Speicherressourcen im Fahrzeug 1 und in der Backendeinheit 4 als eine zusammenhängende oder eine verteilte Steuereinheit mit mehreren Modulen bereitgestellt werden.
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Ein Fahrzeug 1 mit einer solchen Steuereinheit oder mit einigen Modulen einer solchen Steuereinheit stellt ebenfalls einen Aspekt der Erfindung dar.
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Eine Ladestation 3 mit einer solchen Steuereinheit oder mit einigen Modulen einer solchen Steuereinheit stellt ebenfalls einen Aspekt der Erfindung dar.
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Eine Backendeinheit 4 mit einer solchen Steuereinheit oder mit einigen Modulen einer solchen Steuereinheit stellt ebenfalls einen Aspekt der Erfindung dar.
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Die voranstehende Beschreibung der Figur beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern es technisch sinnvoll ist, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Benutzer
- 3
- Ladestation
- 4
- Backendeinheit
- 5
- Datenbank
- 6
- Fehlerursachendatenbank
- 7
- Mobilgerät
- 8
- Infrastrukturteilnehmer
- 100a
- Start eines Ladevorganges
- 100b
- Fehler bei einem Ladevorgang
- 100c
- Abbruch eines Ladevorganges
- 101
- Überwachen
- 102
- Überwachen
- 103
- Überwachen
- 103a
- unimittelbares Überwachen
- 103b
- mittelbares Überwachen
- 104
- Analysieren
- 105
- Bewerten
- 106
- Datenaustausch