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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wetterschenkel für einen Fenster- und/oder Türflügelholm insbesondere aus einem Extrusionsprofil, vorzugsweise aus Kunststoff. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Fenster- und/oder Türflügelholm mit einem Wetterschenkel.
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Grundsätzlich sind Wetterschenkel bekannt und werden an der unteren baulichen Abschlusskante von Fenster- und Türflügeln so angebracht, dass diese an der Außenseite des Tür- und/oder Fensterflügels angeordnet sind und von dort aus von der Tür vorstehen, um die Abtropf- und Schmutzabweisungsfunktion zu erfüllen, wobei die Wetterschenkel eine Aufnahme zum Aufnehmen einer mit dem Untergrund bzw. der Schwelle kooperierenden Dichtung aufweisen.
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Es gibt im Stand der Technik bereits Ansätze, den zwischen der Tür- und/oder Fensterflügelunterseite und dem Untergrund resultierenden Raum zur Aufnahme des Wetterschenkels zu nutzen, um in der Tiefenrichtung quer zur Längserstreckung des Holms geringere Abmessungen zu erhalten. Beispielsweise offenbart die
EP 3 130 739 B1 einen Kunststoff-Flügelholm, an dessen der Schwelle zugewandten Unterseite der Wetterschenkel befestigt ist. Dieser erstreckt sich in Tiefenrichtung über die Tiefenerstreckung des Holms hinaus und ragt somit weiterhin in die Umgebung vor.
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Darüber hinaus ist beispielsweise aus der
EP 0 579 950 A1 ein zugleich als Wetterschenkel fungierendes Lagerprofil an einer Unterseite des Holms angebracht. Am Wetterschenkel wiederum ist eine Dichtungshalterung angebracht, die mit einer Dichtung versehen ist, um die Dichtungsfunktion gegenüber dem Untergrund bereitzustellen.
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An den Wetterschenkeln aus dem Stand der Technik wurden mehrere Probleme identifiziert. Zum einen ist es stets notwendig, individuelle Wetterschenkel zu konstruieren, je nachdem, ob es sich um einen nach innen oder einen nach außen öffnenden Flügel handelt. Ferner sind die im Stand der Technik bekannten Wetterschenkel kompliziert, insbesondere aus separaten Bauelementen, aufgebaut und/oder ragen über die Tiefenerstreckung der Holme in die Umgebung vor.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden, insbesondere einen flexibel einsetzbaren und/oder einfach herzustellenden Wetterschenkel bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wetterschenkel für einen Fenster- und/oder Türflügelholm. Der Wetterschenkel dient grundsätzlich dazu, eine Abtropf- und/oder Schmutzabweisungsfunktion bereitzustellen, um die untere bauliche Abschlusskante des Fenster- und/oder Türflügelholms vor Schmutz und Flüssigkeiten zu schützen und ferner dazu, Dichtungen und/oder andere Funktionselemente, wie zum Beispiel Bürsten- oder Besenelemente zum Wegkehren oder Abstreifen von Schmutz, zu tragen, die mit dem Untergrund, wie beispielsweise einer Schwelle, kooperieren, sodass eine Dichtungsfunktion geschaffen ist. Der Fenster- und/oder Türflügelholm kann aus einem Extrusionsprofil, vorzugsweise aus Kunststoff, wie PVC, hergestellt sein. Das Extrusionsprofil kann eine Extrusionsrichtung definieren, in der es einen konstanten Querschnitt aufweist.
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Der erfindungsgemäße Wetterschenkel umfasst drei zur Umgebung hin offene Aufnahmen, die wahlweise mit je einer Dichtung oder einem anderen Funktionselement zu belegen sind und so angeordnet sind, dass der Wetterschenkel wahlweise für einen innenöffnenden sowie einen außenöffnenden Fenster- und/oder Türflügel einsetzbar ist.
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Die Aufnahmen können im Allgemeinen dazu eingerichtet sein, je eine Dichtung bzw. je ein Funktionselement aufzunehmen und am Wetterschenkel zu halten. Dadurch, dass der Wetterschenkel so ausgebildet ist, dass er sowohl für einen nach innen als auch einen nach außen öffnenden Fenster- und/oder Türflügel eingesetzt werden kann, kann mit nur einem einzigen Wetterschenkel ein deutlich größeres Spektrum an Fenster- und/oder Türflügeln abgedeckt werden. Die Anordnung der Aufnahmen am Wetterschenkel kann dergestalt sein, dass wenigstens eine Aufnahme vorhanden ist, die ausschließlich bei einem nach innen öffnenden oder ausschließlich bei einem nach außen öffnenden Fenster- und/oder Türflügel mit einer Dichtung belegt ist. Beispielsweise sind die Aufnahmen an einer im montierten Zustand des Wetterschenkels am Fenster- und/oder Türflügelholm weisenden Unterseite, die dem Untergrund, wie beispielsweise der Schwelle, zugewandt ist, angeordnet. Auf diese Weise ist es möglich, die Aufnahmen mit unterschiedlichen Elementen zu belegen, je nach Art und Weise des Fenster- und/oder Türflügels, wobei die Elemente bei den nach innen öffnenden und nach außen öffnenden Fenster- und/oder Türflügeln spiegelverkehrt anzuordnen sind.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Wetterschenkels sind die Aufnahmen zum formschlüssigen Aufnehmen, insbesondere Halten, je einer Dichtung geformt. Durch den formschlüssigen Eingriff der Dichtung in die Aufnahme ist eine schnelle, zuverlässige und/oder demontierbare Montage der Dichtungen gewährleistet.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung sind die Aufnahmen jeweils zur Bildung wenigstens einer Hinterschneidung, insbesondere zweier Hinterschneidungen, geformt, die von einer Montagebasis der jeweiligen Dichtung hintergriffen werden können. Beispielsweise definieren die Aufnahmen eine Einsetzrichtung in Richtung des offenen Querschnitts, über die/den die jeweilige Dichtung in die Aufnahme einzusetzen bzw. zu montieren ist. Die wenigstens eine Hinterschneidung ist in Bezug auf die Einsetzrichtung zu verstehen, sodass sie ein Entfernen der Dichtung aus der Aufnahme entgegen der Einsetzrichtung blockiert.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Wetterschenkels weisen die Aufnahmen einen länglichen, flachen Querschnitt und eine Einsetzöffnung an einer der Längsseiten für die Dichtung auf. Insbesondere weist der Querschnitt eine größere Breiten- als Höhenerstreckung auf und/oder ist bezüglich einer Mittelachse symmetrisch.
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Des Weiteren können beim erfindungsgemäßen Wetterschenkel zwei der drei Aufnahmen unmittelbar nebeneinander angeordnet und durch einen gemeinsamen Steg des Wetterschenkels voneinander getrennt sein. Mit anderen Worten kann der Trennsteg zwei nebeneinander angeordnete Aufnahmen wenigstens teilweise begrenzen. Dadurch kann ein besonders kompakter Wetterschenkel geschaffen werden.
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Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Wetterschenkels sind die beiden Aufnahmen an einem Rand des Wetterschenkels angeordnet und eine dritte Aufnahme ist an einem gegenüberliegenden Rand angeordnet. Es hat sich herausgestellt, dass durch diese Anordnung der Aufnahmen am Wetterschenkel zum einen der sich nach innen öffnende sowie der sich nach außen öffnende Fenster- und/oder Türflügel zuverlässig vor Schmutz und/oder Feuchtigkeit geschützt werden kann, wenn die entsprechenden Aufnahmen mit einer Dichtung belegt werden.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung ist der Wetterschenkel aus einem Stück, insbesondere aus Metall, wie Aluminium, oder aus Kunststoff, wie PVC, hergestellt. Dadurch eignet sich der Wetterschenkel besonders gut für eine Massenherstellung und ist kostengünstig sowie mit wenigen Herstellungsschritten herstellbar, insbesondere ohne dass zusätzliche Komponenten und/oder Befestigungseinrichtungen notwendig sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Fenster- und/oder Türflügelholm mit einem in einer Längsrichtung, insbesondere einer Extrusionsrichtung, im Wesentlichen konstanten Querschnitt, insbesondere aus einem Extrusionsprofil, vorzugsweise aus Kunststoff, bereitgestellt. Als Fenster- und/oder Türflügelholme werden Rahmenteile der Fenster- und/oder Türflügel verstanden. Beispielsweise handelt es sich beim erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholm um einen Horizontalholm, insbesondere den dem Untergrund zugewandten Horizontalholm.
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Der erfindungsgemäße Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst eine einem Untergrund, wie einer Schwelle, zuzuwendende Unterseite. Etwaige Flüssigkeiten, die sich im Profilinneren des Holms ansammeln und darin ablaufen oder an dessen der Umgebung zugewandten Außenseite ablaufen, können von der Unterseite abtropfen.
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Der Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst ferner eine an der Unterseite angeordnete, sich in Längsrichtung erstreckende und der Umgebung zuzuwendende äußere Abtropfkante und eine an der Unterseite angeordnete, sich in Längsrichtung erstreckende und quer zur Längsrichtung in einer Tiefenrichtung in einem Abstand zur äußeren Abtropfkante angeordnete innere Abtropfkante. Es hat sich herausgestellt, dass über zwei zueinander beabstandete Abtropfkanten besonders effektiv die Entwässerung stattfinden kann. Dabei dient die äußere Abtropfkante vorwiegend zum Abtropfen für an der der Umgebung zuzuwendenden Außenseite des Holms vorhandene Flüssigkeiten, während die innere Abtropfkante vorwiegend zum Abtropfen für sich innerhalb des Holmprofils ansammelnde Flüssigkeit dient.
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Der erfindungsgemäße Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst ferner einen insbesondere erfindungsgemäß ausgestalteten Wetterschenkel, der vorzugsweise aus einem Stück hergestellt ist und/oder an der Unterseite derart befestigt ist, dass ein Anlagesteg des Wetterschenkels an einer der äußeren Abtropfkante abgewandten Seite der inneren Abtropfkante anliegt. Dadurch kann eine Kapillarwirkung der über die innere Abtropfkante außenseitig abzuführenden Flüssigkeit an dem Wetterschenkel vermieden und somit eine zuverlässige Entwässerung des Fenster- und/oder Türflügelholms erzielt werden. Dadurch, dass etwaige Flüssigkeiten an der der äußeren Abtropfkante bzw. der Umgebung zugewandten Seite der Abtropfkante abgeführt bzw. entwässert werden, kann durch die Anordnung des Anlagestegs an der der äußeren Seite gegenüberliegenden Seite der Abtropfkante eine Kapillarwirkung vermieden werden, die der zuverlässigen Entwässerung entgegenwirken würde.
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Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholms weist der Wetterschenkel einen insbesondere parallel zum Anlagesteg orientierten weiteren Anlagesteg auf, der an der Unterseite anliegt und zusammen mit dem anderen Anlageschenkel zum Befestigen des Wetterschenkels an der Unterseite damit verklemmt ist. Beispielsweise kann sich wenigstens einer der Anlageschenkel insbesondere elastisch deformieren, wobei beispielsweise eine insbesondere elastische Deformationsrückstellkraft aufgebaut wird, die eine Befestigungs-/Haltekraft bewirkt.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholms weist der Wetterschenkel einen insbesondere an den weiteren Anlagesteg anschließenden Auflageschenkel zum insbesondere flächigen Anliegen an der Unterseite auf. Durch die insbesondere flächige Anlage des Wetterschenkels an der Unterseite kann sichergestellt werden, dass der Wetterschenkel in der gewünschten Position verbleibt, sodass die vom Wetterschenkel aufgenommenen Dichtungen optimal ausgerichtet sind, um die gewünschte Abtropf- und/oder Abweisungsfunktion zu gewährleisten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Fenster- und/oder Türflügelholm mit einem in einer Längsrichtung, insbesondere einer Extrusionsrichtung, im Wesentlichen konstanten Querschnitt, insbesondere aus einem Extrusionsprofil, vorzugsweise aus Kunststoff, bereitgestellt. Als Fenster- und/oder Türflügelholme werden Rahmenteile der Fenster- und/oder Türflügel verstanden. Beispielsweise handelt es sich beim erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholm um einen Horizontalholm, insbesondere den dem Untergrund zugewandten Horizontalholm.
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Der erfindungsgemäße Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst eine einem Untergrund, wie einer Schwelle, zuzuwendende Unterseite. Etwaige Flüssigkeiten, die sich im Profilinneren des Holms ansammeln und darin ablaufen oder an dessen der Umgebung zugewandten Außenseite ablaufen, können von der Unterseite abtropfen.
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Der Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst ferner eine an der Unterseite angeordnete, sich in Längsrichtung erstreckende und der Umgebung zuzuwendende äußere Abtropfkante und eine an der Unterseite angeordnete, sich in Längsrichtung erstreckende und quer zur Längsrichtung in einer Tiefenrichtung in einem Abstand zur äußeren Abtropfkante angeordnete innere Abtropfkante. Es hat sich herausgestellt, dass über zwei zueinander beabstandete Abtropfkanten besonders effektiv die Entwässerung stattfinden kann. Dabei dient die äußere Abtropfkante vorwiegend zum Abtropfen für an der der Umgebung zuzuwendenden Außenseite des Holms vorhandene Flüssigkeiten, während die innere Abtropfkante vorwiegend zum Abtropfen für sich innerhalb des Holmprofils ansammelnde Flüssigkeit dient.
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Der erfindungsgemäße Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst ferner einen insbesondere erfindungsgemäß ausgestalteten Wetterschenkel, der vorzugsweise aus einem Stück hergestellt ist und/oder derart an der Unterseite befestigt und/oder derart geformt, dass zwischen der äußeren Abtropfkante und einem dieser zugewandten Entwässerungsschenkel des Wetterschenkels ein Minimalabstand in Gravitationsrichtung von wenigstens 5 mm besteht. Durch diesen Mindestabstand kann sichergestellt werden, dass Flüssigkeit zuverlässig von der Abtropfkante abtropfen kann, sodass eine effektive Entwässerung gewährleistet ist, insbesondere da Kapillarwirkungen ausgeschlossen werden. Die Einhaltung des Mindestabstands ist zwar für die grundsätzlichen allgemeinen Bestrebungen von Herstellern von Fenster- und/oder Türflügeln, die notwendige vertikale Höhe solcher Systeme möglichst gering zu halten, kontraproduktiv, wird aber zugunsten der erheblich verbesserten Entwässerung in Kauf genommen. Der Entwässerungsschenkel kann in einem Winkel im Bereich von 15° bis 60°, insbesondere im Bereich von 20° bis 45°, in Bezug auf eine Tiefenrichtung und/oder gegenüber der Profilunterseite orientiert bzw. geneigt sein.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholms ist der Entwässerungsschenkel derart bemessen, dass Wasser sowohl von der äußeren Abtropfkante als auch von der inneren Abtropfkante, insbesondere von einer der äußeren Abtropfkante zugewandten Seite der inneren Abtropfkante, auf den Entwässerungsschenkel insbesondere in Gravitationsrichtung abtropfen kann. Durch die Abmessung des Entwässerungsschenkels und/oder die aufeinander abgestimmte Anordnung der Abtropfkanten und des Entwässerungsschenkels kann der Entwässerungsschenkel sowohl Flüssigkeiten entwässern, die von der inneren Abtropfkante als auch von der äußeren Abtropfkante abgegeben werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Fenster- und/oder Türflügelholm bereitgestellt. Der Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst ein Profil, insbesondere ein Extrusionsprofil, vorzugsweise aus Kunststoff, wie PVC, mit einem in einer Längsrichtung, insbesondere einer Extrusionsrichtung, im Wesentlichen konstanten Querschnitt und einer der Umgebung zuzuwendenden, sich quer, insbesondere senkrecht, zur Längsrichtung erstreckenden Profilaußenseite. Als Fenster- und/oder Türflügelholme werden Rahmenteile der Fenster- und/oder Türflügel verstanden. Beispielsweise handelt es sich beim erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholm um einen Horizontalholm, insbesondere den dem Untergrund zugewandten Horizontalholm.
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Der erfindungsgemäße Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst eine einem Untergrund, wie einer Schwelle, zuzuwendende Unterseite. Etwaige Flüssigkeiten, die sich im Profilinneren des Holms ansammeln und darin ablaufen oder an dessen der Umgebung zugewandten Außenseite ablaufen, können von der Unterseite abtropfen.
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Der Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst ferner eine an der Unterseite angeordnete, sich in Längsrichtung erstreckende und der Umgebung zuzuwendende äußere Abtropfkante und eine an der Unterseite angeordnete, sich in Längsrichtung erstreckende und quer zur Längsrichtung in einer Tiefenrichtung in einem Abstand zur äußeren Abtropfkante angeordnete innere Abtropfkante. Es hat sich herausgestellt, dass über zwei zueinander beabstandete Abtropfkanten besonders effektiv die Entwässerung stattfinden kann. Dabei dient die äußere Abtropfkante vorwiegend zum Abtropfen für an der der Umgebung zuzuwendenden Außenseite des Holms vorhandene Flüssigkeiten, während die innere Abtropfkante vorwiegend zum Abtropfen für sich innerhalb des Holmprofils ansammelnde Flüssigkeit dient.
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Der erfindungsgemäße Fenster- und/oder Türflügelholm umfasst ferner einen insbesondere erfindungsgemäß ausgestalteten Wetterschenkel, der vorzugsweise aus einem Stück hergestellt ist und/oder derart an der Unterseite befestigt und derart geformt, dass er quer zur Längsrichtung in einer Tiefenrichtung des Fenster- und/oder Türflügelholms nicht über eine Außenseite des Profils vorsteht, und wenigstens zwei Aufnahmen zum Aufnehmen je einer mit dem Untergrund, wie der Schwelle, in einen Dichtkontakt zu bringenden Dichtung aufweist. Dadurch, dass der Wetterschenkel nicht über die Tiefenerstreckung des Profils vorsteht, ist zum einen eine besondere Ästhetik geschaffen und zum anderen ist ein deutlich platzsparenderer Fenster- und/oder Türflügelholm herstellbar. Ferner können etwaige Beschädigungen am Wetterschenkel und/oder dem Fenster- und/oder Türflügelholm vermieden werden, die beim Stand der Technik insoweit resultierten, dass Personen oder Gegenstände gegen den Wetterschenkel stoßen.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholms schließt der Wetterschenkel in Tiefenrichtung bündig mit der Unterseite, insbesondere einer der Umgebung zuzuwendenden äußeren Abtropfkante, ab. Durch die bündige Anordnung kann zum einen der oben beschriebene Vorteil der platzsparenden Unterbringung des Wetterschenkel ausgenutzt werden und zum anderen eine möglichst effektive Entwässerung möglichst weit weg von der Schnittstelle zwischen Profilunterseite und Schwelle erreicht werden.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführung des Fenster- und/oder Türflügelholms erstreckt sich der Wetterschenkel in Tiefenrichtung über wenigstens 25%, insbesondere wenigstens 30%, wenigstens 35% oder wenigstens 40%, einer Gesamterstreckung der Unterseite in Tiefenrichtung. Eine Abmessung in Höhenrichtung, insbesondere quer zur Tiefen- und Längsrichtung, kann im Bereich von 10%-50% der Tiefenerstreckung des Wetterschenkels liegen.
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Bevorzugte Ausführungen sind in den Unteransprüchen gegeben.
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Im Folgenden werden weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung mittels Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden beispielhaften Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
- 1 eine Querschnittsansicht einer beispielhaften Ausführung eines erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholms mit einem erfindungsgemäßen Wetterschenkels;
- 2 der Fenster- und/oder Türflügelholm nach 1 in Kombination mit einer Schwelle;
- 3 ein weiteres Beispiel eines erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholms;
- 4 der Fenster- und/oder Türflügelholm nach 3 in Kombination mit einer Schwelle; und
- 5-10 weitere beispielhafte Ausführungen von erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholmen mit weiteren beispielhaften Ausführungen erfindungsgemäßer Wetterschenkel.
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In der folgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungen der vorliegenden Erfindung ist ein erfindungsgemäßer Wetterschenkel im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 1 versehen und ein erfindungsgemäßer Fenster- und/oder Türflügelholm, der im Folgenden der Einfachheit halber auch als „Holm“ bezeichnet wird, im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 3.
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In den beispielhaften Ausführungen gemäß sämtlichen Figuren sind der Holm 3 sowie der Wetterschenkel 1 in einer Querschnittsansicht dargestellt. Der Holm 3 ist beispielweise als Kunststoff-, insbesondere PVC-, Extrusionsprofil ausgebildet und ist durch eine Extrusionsrichtung E definiert, in der der Holm 3 einen im Wesentlichen konstanten Profilquerschnitt aufweist. Der Wetterschenkel 1 ist beispielsweise ein Aluminiumteil, welches in der Extrusionsrichtung E ebenfalls einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt besitzt und sich über im Wesentlichen die vollständige Erstreckung des Holms 3 in der Extrusionsrichtung E erstreckt. Beim Holm 3 handelt es sich in den beispielhaften Ausführungen jeweils um einen unteren, d.h. einem Untergrund bzw. einer Schwelle 5 zugewandten, Horizontalholm, welcher den Fenster- und/oder Türflügel in Vertikalrichtung nach unten begrenzt.
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Der Holm 3 umfasst ein als Extrusionsprofil 7 ausgebildetes Profil mit einem in der Extrusionsrichtung E im Wesentlichen konstanten Querschnitt, das eine der Umgebung zugewandte Profilaußenseite 9 und eine dem Untergrund, wie der Schwelle 5, zugewandte Unterseite 11 aufweist. Das Extrusionsprofil 7 ist als Hohlkammerprofil ausgebildet und kann grundsätzlich jegliche Innenprofilstruktur aufweisen. An einer der Unterseite 11 gegenüberliegenden Oberseite umfasst das Extrusionsprofil 7 eine Verglasungsfalz 15 zum Aufnehmen einer Verglasung. An der Unterseite 11 weist das Extrusionsprofil 7 eine Beschlagnut 17 zum Aufnehmen von Beschlagelementen sowie wenigstens zwei Abtropfkanten 19, 21 auf, von denen eine äußere Abtropfkante 19 auf Höhe der Profilaußenseite 9 angeordnet ist und eine innere Abtropfkante 21 in einem Abstand diesbezüglich in einer Tiefenrichtung T, die senkrecht zur Höhenrichtung H und zur Extrusionsrichtung E orientiert ist.
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In 4 ist schematisch die Entwässerung von etwaiger sich im Profilinneren ansammelnder Flüssigkeit über im Profil vorhandene Entwässerungsöffnungen hin zur inneren Abtropfkante 21, weiter zum Wetterschenkel 1, von dort auf die Schwelle 5 und schließlich in die Außenumgebung A mit dem Bezugszeichen W angedeutet.
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Der Wetterschenkel 1 ist so dimensioniert und/oder so an der Unterseite 11 des Holms 3 angebracht, dass der Wetterschenkel in Tiefenrichtung nicht über die Profilaußenseite 9 vorsteht, sondern insbesondere bündig damit abschließt. Wie aus einer Zusammenschau der 1 und 2 ersichtlich ist, ist der Wetterschenkel 1 ferner so dimensioniert bzw. so in Bezug auf das Profil 7 angeordnet, dass ein Abstand a in Höhenrichtung H, nämlich in Gravitationsrichtung, von wenigstens 5 mm existiert, sodass eine zuverlässige Entwässerung besteht und die Gefahr der Kapillarwirkung an dem Wetterschenkel 1 reduziert ist. Ferner ist auch ein Abstand b zwischen einer der Schwelle 5 zugewandten Unterseite 23 des Wetterschenkels 1 und der Schwelle 5 von wenigstens 5 mm einzuhalten, um auch hier eine zuverlässige Entwässerung zu gewährleisten, ohne dass es zu einer Kapillarwirkung kommt.
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Der Wetterschenkel 1 besitzt eine flache, längliche Struktur und weist an seiner Unterseite 23 drei zur Umgebung hin offene Aufnahmen 25, 27 und 29 auf, die je nach Einsatz bei einem innenöffnenden oder einem außenöffnenden Fenster- und/oder Türflügel wahlweise mit je einer Dichtung 31, 33 zu belegen sind. Aus einem Vergleich des Ausführungsbeispiels gemäß den 1 und 2, bei dem es sich um einen Holm 3 eines außenöffnenden Fenster- und/oder Türflügels handelt, mit dem Ausführungsbeispiel gemäß den 3 und 4, bei dem es sich um einen Holm 3 eines innenöffnenden Fenster- und/oder Türflügels handelt, ist ersichtlich, dass in Abhängigkeit des Typs des Fenster- und/oder Türflügels stets ein Paar Dichtungen 31, 33, die auch untereinander unterschiedlich sein können, wobei eine Zwei-LippenDichtung 31 und eine Borstendichtung 33 verwendet werden können, in unterschiedlichen Aufnahmen 25-29 angeordnet sind, während jeweils eine der Aufnahmen 25-27 unbelegt verbleibt. Aus der Zusammenschau der 1-4 ist es ersichtlich, dass durch ein und denselben Wetterschenkel 11 grundsätzlich zwei Typen von Fenster- und/oder Türflügeln einsetzbar sind, ohne dass es einer Umkonstruktion des Wetterschenkels 1 bedarf, wobei schlicht eine unterschiedliche Belegung der Dichtungsaufnahmen 25-29 ausreichend ist.
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Die Befestigung des Wetterschenkels 1 an der Profilunterseite 11 erfolgt derart, dass der Wetterschenkel mit einem länglichen Auflageschenkel 35 flächig an der Profilunterseite 11 anliegt und beispielsweise verklemmend gehalten ist. Die Verklemmung kann beispielsweise über zwei in einem Abstand in Tiefenrichtung T zueinander angeordnete Anlagestege 37, 39 erfolgen, wobei ein äußerer Anlagesteg 39 an einer der äußeren Abtropfkante 19 abgewandten Innenseite der inneren Abtropfkante 21 anliegt und ein weiterer Anlagesteg 37 mit einem Profilsteg des Profils 7 in einen Anlagekontakt, insbesondere verklemmend, vorzugsweise unter elastischer Deformation zum Aufbau einer insbesondere elastischen Deformationsrückstellkraft, welche die Haltekraft bereitstellt, anliegt. Dadurch, dass der Anlagesteg 39 innenseitig an der inneren Abtropfkante 21 anliegt, kann Flüssigkeit, wie es in 2 mittels des Bezugszeichens W angedeutet ist, zuverlässig von der Abtropfkante 21 und zwar in einem Abstand zum Anlagesteg 39 von dieser auf einen schräg bezüglich der Tiefenrichtung T geneigten Entwässerungsschenkel 41 abtropfen, ohne dass das Risiko einer Kapillarwirkung an dem Wetterschenkel 1 auftritt. Der Entwässerungsschenkel 41 ist in einem Winkel im Bereich von 150 bis 60°, insbesondere im Bereich von 20° bis 45°, in Bezug auf die Tiefenrichtung T orientiert bzw. geneigt.
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Die Dichtungen 31, 33 weisen ein Montagebasis 47 auf, die als dünner Steg realisiert sein kann und dazu eingerichtet ist, eine von der Dichtungsaufnahme 25-29 gebildete Hinterschneidung 45 zu hintergreifen, sodass die Dichtungen 31, 33 formschlüssig in der jeweiligen Dichtungsaufnahme 25-29 gehalten sind. Es kann vorgesehen sein, dass die Dichtungen 31, 33 nur in einer parallel zur Extrusionsrichtung E orientieren Montagerichtung in die Dichtungsaufnahmen 25-29 montiert werden können. Die Dichtungen 31, 33 weisen ferner ein von der Montagebasis vorstehendes Dichtungselement 49 auf, welches für die Abdichtfunktion verantwortlich ist, insbesondere elastisch deformierbar ist und derart von der Montagebasis 47 aus der Dichtungsaufnahme 25-29 vorsteht, dass die Dichtungen 31, 33 mittels Dichtungselements 49 in einen Dichtkontakt mit dem Untergrund, wie der Schwelle 5, gelangen können.
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Wie aus der Zusammenschau der 1-4 ersichtlich ist, insbesondere 2 und 4, die in Kombination mit der Schwelle 5 gezeigt sind, sind beim außenöffnenden Fenster- und/oder Türflügel gemäß 2 die beiden äußeren Dichtungsaufnahmen 27 und 29 jeweils mit einer Dichtung belegt, während die innenseitige Dichtung 25 frei ist. Beim innenöffnenden Fenster- und/oder Türflügel gemäß 4 ist die außenseitige Dichtungsaufnahme 29 unbelegt und die beiden anderen Dichtungsaufnahmen, die unmittelbar nebeneinander angeordnet und über einen gemeinsamen Steg 43 voneinander getrennt sind, von je einer Dichtung 31, 33 belegt. Der erfindungsgemäße Wetterschenkel 1 kann ohne konstruktive Änderungen somit sowohl für einen innenöffnenden (3 und 4) als auch für einen außenöffnenden (1 und 2) Fenster- und/oder Türflügel eingesetzt werden. Die unterschiedlichen Öffnungsbewegungen des Fenster- und/oder Türflügels gehen aus den 2 bzw. 4 hervor, wobei sich der außenöffnende Fenster- und/oder Türflügel gemäß 2 in der Darstellung nach links in Richtung der mittels des Bezugszeichens A angedeuteten Außenumgebung, die sich außerhalb eines Gebäudes befindet, öffnet, während sich der innenöffnende Fenster- und/oder Türflügel gemäß 4 in der Darstellung nach rechts in Richtung der mittels des Bezugszeichens I angedeuteten Innenumgebung, die sich innerhalb eines Gebäudes befindet, öffnet.
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In den Ausführungen 5-10 sind weitere beispielhafte Ausführungen erfindungsgemäßer Wetterschenkel 1 in Kombination mit erfindungsgemäßen Fenster- und/oder Türflügelholmen 3 abgebildet, die grundsätzlich nach demselben Prinzip aufgebaut sind und die Entwässerungs- und Schmutzabweisungsfunktionen erreichen. In den 5, 7, 9 und 10 sind beispielhafte Ausführungen von Wetterschenkeln mit nur zwei Aufnahmen für Dichtungen abgebildet, die beispielsweise dann eingesetzt werden, wenn die Erstreckung des Holms 3 in Tiefenrichtung benachbarter Beschlagnut 17 beschränkt bzw. reduziert ist, wobei dennoch sichergestellt ist, dass der Wetterschenkel sowohl für einen innenöffnenden als auch für einen außenöffnenden Fenster- und/oder Türflügel einsetzbar ist. Wie in 9 zu sehen ist, kann der Wetterschenkel 1 alternativ oder zusätzlich auch mittels einer Schraube 51 mit dem Holm3 verschraubt sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wetterschenkel
- 3
- Fenster- und/oder Türflügelholm
- 5
- Schwelle
- 7
- Profil
- 9
- Profilaußenseite Profilinnenseite bei dieser Position
- 11
- Unterseite
- 13
- Oberseite
- 15
- Verglasungsfalz
- 17
- Beschlagnut
- 19, 21
- Abtropfkante
- 23
- Unterseite
- 25, 27, 29
- Dichtungsaufnahme
- 31, 33
- Dichtung
- 35
- Auflageschenkel
- 37, 39
- Anlagesteg
- 41
- Entwässerungsschenkel
- 43
- Steg
- 45
- Hinterschneidung
- 47
- Montagebasis
- 49
- Dichtelement
- 51
- Schraube
- T
- Tiefrichtung
- E
- Extrusionsrichtung
- H
- Höhenrichtung
- W
- Entwässerung
- a, b
- Abstand
- A
- Außenumgebung
- I
- Innenumgebung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3130739 B1 [0003]
- EP 0579950 A1 [0004]