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Die Erfindung betrifft eine Sortieranlage für das Trennen von Gutstoffen von Störstoffen aus einen zumindest Gutstoffe und Störstoffe umfassenden Wertstoffstrom.
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Im Stand der Technik sind Sortieranlagen, wie eingangs beschrieben, hinlänglich bekannt. Sie werden zum Beispiel für das Sortieren von Wertstoffströmen von Altglas, Altplastik, Holz oder Altholz, wie auch Altpapier eingesetzt. Diese Wertstoffströme bestehen dabei zumindest aus Gutstoffen und Störstoffen. Die eingesetzte Sortieranlage hat zum Ziel aus dem Wertstoffstrom mit hoher Qualität, d.h. mit einem möglichst geringen Anteil an Störstoffe Gutstoffe zu gewinnen. Dies erfolgt normalerweise in der Weise, dass aus dem Wertstoffstrom die in geringerer Konzentration vorhandenen Störstoffe entfernt werden.
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Aufgrund der Veränderung im Verbraucherverhalten steigt aber nun im Schnitt in dem an die Sortieranlage angelieferten Abfall (aus dem sich der Wertstoffstrom ergibt) die Konzentration der Störstoffe. Es steigt aber auch die Schwankung (Volatilität) der Störstoffkonzentration in den an die Sortieranlage angelieferten unterschiedlichen Chargen von Abfällen. Es gibt Abfallchargen mit einer relativ geringen Störstoffkonzentration aber auch Chargen mit einer relativ hohen Störstoffkonzentration. Diese höhere Konzentration an Störstoffen einerseits und die stärke Schwankung der Störstoffkonzentration anderseits führt dazu, dass unter Einsatz des vorbeschriebenen normalen Sortierens die Qualität des ausgangsseitigen Gutstoffstromes absinkt, d.h., ausgangsseitig befindet sich eine größere Konzentration an Störstoffen in dem Gutstoffstrom.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde die in ihrer Störstoffkonzentration volatilere Wertstoffströme in höherer Qualität zu sortieren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Sortieranlage wie eingangs beschrieben, wobei die Sortieranlage eine Steuerung aufweist, die in Abhängigkeit eines wählbaren Normal- oder Reversmodus unterschiedliche Steuerungssignale ausgibt und die Sortieranlage eingangsseitig ein erstes Entfernungselement aufweist, das den Wertstoffstrom in einen Hauptstrom und einen Nebenstrom aufteilt, wobei das erste Entfernungselement in Abhängigkeit des Steuerungssignals der Steuerung, aus dem Wertstoffstrom überwiegend die Störstoffe oder die Gutstoffe in den Nebenstrom entnimmt, und der Hauptstrom einem zweiten Entfernungselement zugeführt wird und dieses den Hauptstrom in einen Kleinstrom und einen Hauptbunkerstrom aufteilt, wobei das zweite Entfernungselement, in Abhängigkeit des Steuerungssignals der Steuerung, aus dem Hauptstrom überwiegend die Störstoffe oder die Gutstoffe in dem Kleinstrom entnimmt, und der Nebenstrom und der Kleinstrom einem dritten Entfernungselement zugeführt wird und dieses den zusammengeführten Neben- und Kleinstrom in einen Reststrom und einen Nebenbunkerstrom aufteilt, wobei das dritte Entfernungselement, in Abhängigkeit des Steuerungssignals der Steuerung, dem zusammengeführten Neben- und Kleinstrom überwiegend die Gutstoffe oder Störstoffe in den Reststrom entnimmt.
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Der Pfiff der Erfindung liegt in der Erkenntnis, dass die Sortieranlage in zwei verschiedenen Modi, dem Normalmodus und dem Reversmodus, betrieben werden kann:
- Im Normalmodus teilt das, in Flussrichtung des Wertstoffstromes gesehene, erste Entfernungselement den Wertstoffstrom in einen Hauptstrom und einen Nebenstrom auf, wobei das erste Entfernungselement, aufgrund des Normalmodus-Steuerungssignals der Steuerung, aus dem Wertstoffstrom überwiegend die Störstoffe in den Nebenstrom entnimmt, und der Hauptstrom einem zweiten Entfernungselement zugeführt wird und dieses den Hauptstrom in einen Kleinstrom und einen Hauptbunkerstrom aufteilt, wobei das zweite Entfernungselement, aufgrund des Normalmodus-Steuerungssignals der Steuerung, aus dem Hauptstrom überwiegend die Störstoffe in dem Kleinstrom entnimmt, und der Nebenstrom und der Kleinstrom einem dritten Entfernungselement zugeführt wird und dieses den zusammengeführten Neben- und Kleinstrom in einen Reststrom und einen Nebenbunkerstrom aufteilt, wobei das dritte Entfernungselement, aufgrund des Normalmodus-Steuerungssignals der Steuerung, dem zusammengeführten Neben- und Kleinstrom überwiegend die Gutstoffe in den Reststrom entnimmt.
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Im Reversmodus teilt das, in Flussrichtung des Wertstoffstromes gesehene, erste Entfernungselement den Wertstoffstrom in einen Hauptstrom und einen Nebenstrom auf, wobei das erste Entfernungselement, aufgrund des Reversmodus-Steuerungssignals der Steuerung, aus dem Wertstoffstrom überwiegend die Gutstoffe in den Nebenstrom entnimmt, und der Hauptstrom einem zweiten Entfernungselement zugeführt wird und dieses den Hauptstrom in einen Kleinstrom und einen Hauptbunkerstrom aufteilt, wobei das zweite Entfernungselement, aufgrund des Reversmodus-Steuerungssignals der Steuerung, aus dem Hauptstrom überwiegend die Gutstoffe in dem Kleinstrom entnimmt, und der Nebenstrom und der Kleinstrom einem dritten Entfernungselement zugeführt wird und dieses den zusammengeführten Neben- und Kleinstrom in einen Reststrom und einen Nebenbunkerstrom aufteilt, wobei das dritte Entfernungselement, aufgrund des Reversmodus-Steuerungssignals der Steuerung, dem zusammengeführten Neben- und Kleinstrom überwiegend die Störstoffe in den Reststrom entnimmt.
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Entsprechend der Zusammensetzung des Wertstoffstromes ist zu entscheiden, ob die Sortieranlage im Normal- oder Reversmodus gefahren wird. Wenn es für die Erlangung eines möglichst reinen, (eine hohe Qualität aufweisenden), also wenig Störstoffe aufweisenden Gutstoffstromes erfolgreicher ist, aus dem Wertstoffstrom die Störstoffe heraus zu sortieren, dann wird man die Sortieranlage im Normalmodus betreiben. Eine solche Strategie ist zum Beispiel dann erfolgversprechend, wenn in dem Wertstoffstrom eine relativ geringe Konzentration an Störstoffen vorhanden ist.
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Ist aber die Konzentration an Störstoffen im Wertstoffstrom relativ hoch, dann ist es günstiger, die Sortieranlage im Reversmodus zu betreiben und aus dem Wertstoffstrom die Gutstoffe heraus zu sortieren.
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Es ist das Ziel der Sortieranlage ein möglichst reinen, qualitativ hochwertigen Gutstoffstrom zu erzeugen. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Sortieranlage erreicht diese Anforderung auch bei volatilen Störstoffkonzentrationen und / oder relativ hohen Störstoffkonzentrationen im Wertstoffstrom.
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Üblicherweise umfasst die vorgeschlagene Sortieranlage eingangsseitig, in Fördererrichtung des Wertstoffstromes, vor dem ersten Entfernungselement einen Vorratsbunker, in dem die chargenweise angelieferten Abfälle zwischengelagert werden und aus dem dann der Wertstoffstrom kontinuierlich heraus gefördert wird. Der erfindungsgemäße Vorschlag funktioniert aber auch ohne den Einsatz eines Vorratsbunkers, zum Beispiel wird der Wertstoffstrom chargenweise oder kontinuierlich geliefert und nicht in einem Vorratsbunker zwischengelagert. Die Erfindung umfasst beide Varianten.
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Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafter Weise vorgesehen, dass ausgangsseitig an der Sortieranlage ein Gutstoffbunker und ein Störstoffbunker vorgesehen ist und im Normalmodus der Hauptbunkerstrom in den Gutstoffbunker und im Reversmodus der Hauptbunkerstrom in den Störstoffbunker geleitet wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass im Normalmodus der Nebenbunkerstrom in den Störstoffbunker und im Reversmodus der Nebenbunkerstrom in den Gutstoffbunker geleitet wird.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass der Gutstoffbunker wie auch der Störstoffbunker jeweils aus mindestens zwei Teilbunkern besteht. Zum Beispiel befindet sich jeweils ein erster Teilbunker nach dem zweiten Entfernungselement und jeweils ein weiterer, zweiter Teilbunker nach dem dritten Entfernungselement.
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Alternativ hierzu ist vorgesehen, dass ausgangsseitig vor dem Gutstoffbunker, bzw. dem Störstoffbunker, eine Materialweiche für den Hauptbunkerstrom vorgesehen ist, welche in Abhängigkeit des Steuerungssignals der Steuerung, so steuerbar ist, dass der Hauptbunkerstrom entweder in den Gutstoffbunker oder den Störstoffbunker geleitet wird.
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Geschickter Weise wird dieser Vorschlag kombiniert mit der Ausgestaltung, bei welcher vorgesehen ist, dass ausgangsseitig, vor dem Gutstoffbunker, bzw. dem Störstoffbunker, eine (weitere) Materialweiche für den Nebenbunkerstrom vorgesehen ist, welche, in Abhängigkeit eines Steuerungssignals der Steuerung, so steuerbar ist, dass der Nebenbunkerstrom entweder in den Störstoffbunker oder den Gutstoffbunker geleitet wird.
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Die jeweils vorzugsweise vorgeschlagenen Weichen sind sehr variabel ausbildbar. Die Weiche kann zum Beispiel als drehbare Fallrohre, die über den Bunkern stehen, dessen Drehstellung in Abhängigkeit des Steuersignals der Steuerung erfolgt und den jeweiligen Bunkerstrom entweder auf den Störstoff- oder den Gutstoffbunker lenkt. Die Weiche kann aber als Umschaltklappen oder Trichter mit Klappen ausgebildet sein, wobei die Stellung der Klappen in Abhängigkeit des Steuersignals der Steuerung erfolgt.
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Auch ist vorgesehen, dass als Weiche ein bidirektionales Fördermittel verwendet wird.
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So ist vorgesehen, dass ausgangsseitig, vor dem Gutstoffbunker, bzw. dem Störstoffbunker, ein bidirektionales Fördermittel für den Hauptbunkerstrom vorgesehen ist, dessen Förderrichtung, in Abhängigkeit des Steuerungssignals der Steuerung, so steuerbar ist, dass der Hauptbunkerstrom entweder in den Gutstoffbunker oder den Störstoffbunker geleitet wird.
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Geschickter Weise wird dieser Vorschlag kombiniert mit der Ausgestaltung, bei welcher vorgesehen ist, dass ausgangsseitig, vor dem Gutstoffbunker, bzw. dem Störstoffbunker, ein (weiteres) bidirektionales Fördermittel für den Nebenbunkerstrom vorgesehen ist, dessen Förderrichtung, in Abhängigkeit eines Steuerungssignals der Steuerung, so steuerbar ist, dass der Nebenbunkerstrom entweder in den Störstoffbunker oder den Gutstoffbunker geleitet wird.
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Der Einsatz von zwei Weichen, zum Beispiel bidirektionale Fördermittel, erlaubt es, auf den Einsatz von Teilbunkern zu verzichten. Die Zuordnung der jeweiligen Bunkerströme auf entweder den Störstoffbunker oder den Gutstoffbunker erfolgt dann über das Fördermittel bzw die Stellung der Weiche, welches in Abhängigkeit des eingestellten Modus, dem Normal- oder dem Reversmodus, betrieben wird.
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Die vorgeschlagene Sortieranlage weist für die Behandlung des Reststromes nach dem dritten Entfernungselement mehrere vorteilhafte Varianten auf.
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So wird zunächst vorgeschlagen, dass der Reststrom mit dem Hauptbunkerstrom, insbesondere vor dem Fördermittel zusammengeführt wird. Diese Variante wird zum Beispiel eingesetzt, wenn die Qualität des Reststromes entsprechend gut ist bzw. in dem gewählten Betriebsmodus der Sortieranlage der Reststrom dem Störstoffbunker zugeführt wird und der verbleibende Anteil von Gutstoffen im Reststrom höchst gering ist, also eine Nachsortierung zum Beispiel nicht wirtschaftlich wäre.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass der Reststrom mit dem Wertstoffstrom vor dem ersten Entfernungselement zusammengeführt wird. Bei diesem Vorschlag wird der Reststrom nochmals nachsortiert, und zwar idealerweise mit der gesamten Sortieranlage. Dies ist zum Beispiel dann vorgesehen, wenn die Qualität des Reststromes nicht befriedigend ist.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass der Reststrom mit dem Nebenstrom vor dem zweiten oder dritten Entfernungselement zusammengeführt wird. Auch hier wird der Reststrom nachsortiert, aber nicht mit allen Entfernungselementen der Sortieranlage, sondern nur mit einem, dem zweiten oder dritten Entfernungselement.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist dabei auch vorgesehen, dass die Qualität des Haupt- oder Reststromes von einem Qualitätssensor ermittelt wird und dann die Steuerung, in Abhängigkeit des gemessenen Qualitätswertes des Qualitätssensors entscheidet, ob eine Nachsortierung, und wenn ja, in welcher Strategie, erfolgen soll oder nicht. Daher befindet sich nach dem vorgeschlagenen Qualitätssensor dann auch eine entsprechende Verteilerweiche für den Reststrom, um den Reststrom auf die unterschiedlichen Elemente, wie beschrieben, zu lenken.
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Geschickter Weise ist vorgesehen, dass an der Steuerung ein Taster oder eine Programmauswahl für eine manuelle Eingabe vorgesehen ist, mit dem die Steuerung zwischen dem Normal- und Reversmodus umstellbar ist und die Steuerung entsprechende Steuerungssignale an die an die Steuerung angeschlossenen Elemente übermittelt oder die Elemente direkt manuell umschaltbar sind. Mithilfe dieser Ausstattung ist es dem Betriebsführer möglich in Abhängigkeit der von ihm wahrgenommenen Qualität des Wertstoffstromes zu entscheiden, ob die Sortieranlage im Normalmodus oder im Reversmodus laufen soll. Die Entscheidung wird durch die manuelle Eingabe an die Steuerung übermittelt. Anstatt die angeschlossenen Elemente zentral über die Steuerung zu steuern umfasst die Erfindung auch eine Lösung, bei welche die einzelnen Elemente (Entfernungselement, Weiche, usw.) jeweils einzeln, direkt zwischen dem Normal- und Reversmodus umgeschaltet werden können.
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Anstelle oder auch zusätzlich ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass eingangsseitig, vor dem ersten Entfernungselement, ein Eingangssensor für den Wertstoffstrom vorgesehen ist und der Eingangssensor den Anteil von Gutstoffe und/oder Störstoffe im Wertstoffstrom ermittelt und diese Information der Steuerung zuleitet, welche aufgrund dieser Information die Sortieranlage in den Normal- oder Reversmodus einstellt und die Steuerung entsprechende Steuerungssignale an die an die Steuerung angeschlossenen Elemente übermittelt.
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Eine so ausgestattete Sortieranlage erlaubt einen automatischen, halbautomatischen oder auch manuellen Betrieb und ist so sehr flexibel auf die jeweiligen unterschiedlichen Qualitäten des Wertstoffstromes anpassbar.
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Des Weiteren ist günstiger Weise vorgesehen, dass das Entfernungselement einen Sensor für das Erkennen des Gut- bzw. Störstoffes und ein Sortiermittel für das Trennen des Gut- bzw. Störstoffes von dem Stör- bzw. Gutstoff und Wegleiten in einem vom Stör- bzw. Gutstoffstrom getrennten Strom. Üblicherweise wird als Sensor zum Beispiel ein Infrarot- oder ein Nahinfrarot (NIR)-Sensor eingesetzt. Es können aber auch Sensoren auf anderen physikalischen Prinzipien, zum Beispiel optische Sensoren oder auch Induktionssensoren bzw. kapazitive Sensoren eingesetzt werden, die für das Aufspüren des Gut- bzw. Störstoffes optimiert sind. Als Sortiermittel ist zum Beispiel eine sich quer zum Förderweg des Wertstoffstromes erstreckende Leiste von jeweils ansteuerbaren Luftdüsen vorgesehen, wobei der von den Luftdüsen ausgegebene Luftstoß ausreichend stark ist, um den Gutstoff von dem Störstoff (oder gegebenenfalls umgekehrt, je nach eingestellten Modus) zu trennen und wegzuleiten. Die Steuerung des Entfernungselementes steuert aufgrund des Meßergebnisses des jeweiligen Sensors die entsprechende Luftdüse an, um den Gut- bzw. Störstoffes von dem Stör- bzw. Gutstoff zu trennen.
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Die eingangsgestellte Aufgabe wird auch durch die Verwendung einer Sortieranlage, wie beschrieben, gelöst, welche für das Sortieren von Altpapier, Kartonagen, Wellpappe, Verpackungspapier, Leichtverpackung und ähnlichem ausgerichtet ist. Es ist gefunden worden, dass das hier vorgestellte Konzept einer Sortieranlage insbesondere für die Sortierung dieser Materialien zu sehr guten Qualitätsergebnissen führt.
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Leichtverpackungen (auch Leichtstoffverpackung) bestehen meist aus Kunststoffen und Verbundstoffen, Aluminium oder Weißblech, gegebenenfalls im Verbund mit Papier (Getränkekartons und Trinkbecher). Die vorgeschlagene Sortieranlage eignet sich insbesondere auch für die Sortierung solch heterogener Verpackungen.
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Des Weiteren eignet sich die beschriebene Sortieranlage auch für andere Sortieraufgaben. So umfasst die Erfindung auch die Verwendung der beschriebene Sortieranlage für die Sortierung von Elektroschrott, Plastik, Holz, Altholz oder Altglas. Idealerweise werden dann die entsprechenden Sensoren bzw. Entfernungselemente auf den zu sortierenden Wertstoffstrom optimiert.
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In diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass alle in Bezug auf die Sortieranlage beschriebenen Merkmale und Eigenschaften aber auch Verfahrensweisen sinngemäß auch bezüglich der Formulierung der erfindungsgemäßen Verwendung übertragbar und im Sinne der Erfindung einsetzbar und als mitoffenbart gelten. Gleiches gilt auch in umgekehrter Richtung, das bedeutet, nur in Bezug auf die Verwendung genannte, bauliche also vorrichtungsgemäße Merkmale können auch im Rahmen der Vorrichtungsansprüche, bezogen auf die beanspruchten Sortieranlage berücksichtigt und beansprucht werden und zählen ebenfalls zur Offenbarung.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 in einem Blockschaltbild den schematischen Aufbau der erfindungsgemäßen Sortieranlage
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
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In 1 ist die Betriebsweise der Sortieranlage 1 sowohl im Normalmodus, wie auch im Reversmodus gezeigt. Der Wertstoffstrom 6 besteht aus Gutstoffen (als gefüllte oder ungefüllte Kreise gezeigt) und Störstoffen (als gefüllte oder ungefüllte Dreiecke gezeigt).
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Der Normalmodus ist mit den ungefüllten Kreisen bzw. Dreiecken dargestellt, der Reversmodus mit den gefüllten Kreisen bzw. Dreiecken.
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Nachfolgend wird zunächst der Betrieb der Sortieranlage 1 im Normalmodus beschrieben.
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Eingangsseitig der Sortieranlage 1 befindet sich ein (optionaler) Eingangssensor 19. Dieser Eingangssensor 19 ist mit einer Steuerung 10 datentechnisch verbunden. Detektiert dieser Eingangssensor 1 einen hohen Gutstoff-Anteil im Wertstoffstrom 6, dann wird die Anlage im Normalmodus (nicht gefüllte Kreise und Dreiecke) betrieben. Anstelle des Eingangssensors 19 oder neben dem Eingangssensors 19 ist zum Beispiel durch einen Taster 18 eine Handsteuerung oder manuelle Einstellung der Steuerung 10 zwischen Normalmodus und Reversmodus vorgesehen.
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Der Wertstoffstrom 6 teilt sich in dem ersten Entfernungselement 2 auf in einen Hauptstrom 60 und den Nebenstrom 20. Im Normalmodus wird dabei dem Wertstoffstrom 6 in dem ersten Entfernungselement 2 vorzugsweise die Störstoffe (nicht gefüllte Dreiecke) entfernt. Hierzu ist die Steuerung 10 mit dem ersten Entfernungselement 2 datentechnisch verbunden und die Steuerung 10 übermittelt aufgrund des ausgewählten Normalmodus an das ersten Entfernungselement 2, dass Störstoffe (nicht gefüllte Dreiecke) aus dem Wertstoffstrom 6 zu entfernen sind. Es ist aber möglich, dass bei diesen Aufteilungsprozess Gutstoffe (nicht gefüllte Kreise) in den Nebenstrom 20 gelangen. Es ist daher eine Nachsortierung vorgesehen. Hierzu wird der Nebenstrom 20 einem dritten Entfernungselement 3 zugeführt.
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Der Hauptstrom 60 wird einem zweiten Entfernungselement 7 zugeführt. Auch das zweite Entfernungselement 7 ist datentechnisch mit der Steuerung 10 verbunden. Aus dem Hauptstrom 60 wird in dem zweiten Entfernungselement 7 der Kleinstrom 70 entnommen. Auch das zweite Entfernungselement 7 (dieses wurde aufgrund der des ausgewählten Normalmodus von der Steuerung 10 so angesteuert) entfernt aus dem Hauptstrom 60 vorzugsweise nur die Störstoffe (nicht gefüllte Dreiecke), die jetzt mit noch geringerem Anteil auftauchen. Aber auch hier besteht die Möglichkeit, dass Gutstoffe mit aussortiert werden.
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In dem zweiten Entfernungselement 7 wird der Hauptstrom 60 in den Kleinstrom 70 und einen Hauptbunkerstrom 61 aufgeteilt. Der Hauptbunkerstrom 61 wird auf das bidirektionales Fördermittel 16 (als Weiche), hier ein Förderband, geleitet. Das Fördermittel 16 besitzt einen ansteuerbaren Antrieb 17. Dieser Antrieb 17 ist datentechnisch ebenfalls mit der Steuerung 10 verbunden.
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In dem eingestellten Normalmodus wird der angeförderte Hauptbunkerstrom 61 nach rechts in den Gutstoffbunker 90 geleitet.
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Der im zweiten Entfernungselement 7 abgezweigte Kleinstrom 70 wird ebenfalls nachsortiert. Zur Nachsortierung wird der Kleinstrom 70 mit dem Nebenstrom 20 gemeinsam einem dritten Entfernungselement 3 zugeführt. Auch das dritte Entfernungselement 3 ist datentechnisch mit der Steuerung 10 verbunden. Das dritte Entfernungselement 3 teilt den zusammengeführten Neben- (20) und Kleinstrom 70 in einen Reststrom 31 und einen Nebenbunkerstrom 30 auf. Im Normalmodus ist dabei das dritte Entfernungselement 3 durch die Steuerung 10 so eingestellt, dass die Gutstoffe (ungefüllten Kreise) in den Reststrom 31 gelangen. Die Störstoffe (nicht gefüllten Dreiecke) hingegen gelangen in dem Nebenbunkerstrom 30 auf ein zweites bidirektionales Fördermittel 14 (als Weiche). Auch das bidirektionale Fördermittel 14 ist als Förderband ausgebildet und besitzt einen Antrieb 15. Der Antrieb 15 ist datentechnisch mit der Steuerung 10 verbunden. Die auf dem bidirektionale Fördermittel 14 angeförderten Störstoffe werden im Normalmodus nach links in den Störstoffbunker 91 abgeführt.
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In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Reststrom 31 mit den Hauptbunkerstrom 61 zusammengeführt und gelangt dann mit diesem auf das bidirektionale Fördermittel 16.
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Alternativ kann der Reststrom 31 aber noch mal einer Sortierung mit dem Wertstoffstrom 6 (also durch die gesamte Sortieranlage 1) oder in dem kombinierten Kleinstrom 70 Hauptstrom 60 mit dem Nebenstrom 20 (vor dem zweiten Entfernungselement 7) oder in dem kombinierten Kleinstrom 70 mit dem Nebenstrom 20 (vor dem dritten Entfernungselement 3) zugeführt werden. Diese Varianten sind hier nicht gezeigt.
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Falls nun entweder der Betriebsführer durch manuellen Eingriff über den Taster 18 in der Steuerung 10 oder der Eingangssensor 19 über die Steuerung 10 die Sortieranlage 1 im Reversmodus einstellt (ausgefüllte Kreise und Dreiecke), so übermittelt die Steuerung 10 an die mit ihr datentechnisch verbundenen Elemente, nämlich den Entfernungselementen 2,7 und 3 sowie den Antrieben 15 und 17 der bidirektionale Fördermittel 14 und 16 entsprechende Befehle. Im Reversmodus weist die Steuerung 10
- - das erste Entfernungselement 2 und das zweite Entfernungselement 3-7 an, aus dem Wertstoffstrom 6 die Gutstoffe (ausgefüllten Kreise) zu entfernen, wobei hierbei auch Störstoffe (ausgefüllte Dreiecke) dabei sein können.
- - das dritte Entfernungselement 3 an, dass die Störstoffe (gefüllten Dreiecke) in den Reststrom 31 gelangen.
- - den Antrieb 17 des bidirektionalen Fördermittels 16 an, den Hauptbunkerstrom 61, der im Reversmodus Störstoffe (ausgefüllte Dreiecke) umfasst, nach links in den Störstoffbunker 91 zu leiten.
- - den Antrieb 15 des bidirektionalen Fördermittels 14 an, den Nebenbunkerstrom 30, der im Reversmodus Gutstoffe (ausgefüllte Kreise) umfasst, nach rechts in den Gutstoffbunker 90 zu leiten.
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Der Pfiff der Erfindung liegt darin, dass die Sortieranlage eine Steuerung aufweist, die in Abhängigkeit eines wählbaren Normal- oder Reversmodus betrieben werden kann. Die Steuerung unterscheidet zwei Modi. Die beiden unterschiedlichen Modi werden an dem jeweiligen Element (Entfernungselement, Weiche, usw.) gleichzeitig im Anspruch beschrieben und mit „oder“ unterschieden. Die jeweils vor bzw. nach „oder“ beschriebenen Zustände gehören technisch zusammen.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sortieranlage
- 10
- Steuerung
- 14
- bidirektionales Fördermittel
- 15
- Antrieb von 14
- 16
- bidirektionales Fördermittel
- 17
- Antrieb von 16
- 18
- Taster
- 19
- Eingangssensor
- 2
- erstes Entfernungselement
- 20
- Nebenstrom
- 3
- drittes Entfernungselement
- 30
- Nebenbunkerstrom
- 31
- Reststrom
- 6
- Wertstoffstrom
- 60
- Hauptstrom
- 61
- Hauptbunkerstrom
- 7
- zweites Entfernungselement
- 70
- Kleinstrom
- 90
- Gutstoffbunker
- 91
- Störstoffbunker