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Die Erfindung betrifft einen Rotor für eine elektrische Maschine, eine elektrische Maschine mit einem Rotor, ein Fahrzeug mit einer elektrischen Maschine und ein Verfahren zur Herstellung eines Rotors.
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Der Rotor weist ein aus gestapelten Elektroblechen gebildetes Blechpaket (Rotorpaket) mit darin angeordneten Magnettaschen und mehreren Magneten auf, von denen in jede der Magnettaschen mindestens einer eingesetzt ist.
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Elektrische Maschinen mit einem derartigen Rotor werden in zunehmendem Maße in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen und Hybridfahrzeugen verwendet, überwiegend als Elektromotor für den Antrieb eines Rads oder einer Achse eines derartigen Fahrzeugs.
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Ein solcher Elektromotor ist zumeist mechanisch mit einem Getriebe zur Drehzahlanpassung gekoppelt. Daneben ist der Elektromotor in der Regel elektrisch mit einem Wechselrichter gekoppelt, der aus einer von einer Batterie gelieferten Gleichspannung eine Wechselspannung für den Betrieb des Elektromotors erzeugt, beispielsweise eine mehrphasige Wechselspannung.
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Es ist auch möglich, eine elektrische Maschine mit einem derartigen Rotor als Generator zur Rekuperation von Bewegungsenergie eines Fahrzeugs zu betreiben. Hierzu wird die Bewegungsenergie zunächst in elektrische Energie und dann in chemische Energie einer Fahrzeugbatterie umgewandelt.
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Bei dem Rotor muss sichergestellt werden, dass die Magnete ihre Position in den Magnettaschen beibehalten, insbesondere bei hohen Drehzahlen. Hierzu ist es üblich, die Magnete in den Magnettaschen mit einer Vergussmasse zu vergießen, so dass die Magnete sicher in dem Blechpaket befestigt beziehungsweise fixiert werden.
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Allerdings ist das Vergießen aufwändig und es kann dazu kommen, dass dabei unerwünschte Hohlräume beziehungsweise Luftblasen im Blechpaket verbleiben. Diese beeinträchtigen die Stabilität der Fixierung der Magnete und können zu einer Unwucht des Rotors führen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rotor für eine elektrische Maschine anzugeben, dessen Magnete sich besonders einfach vergießen lassen, wobei keine Hohlräume beziehungsweise Luftblasen im Blechpaket des Rotors verbleiben.
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Zur Lösung der Aufgabe ist bei einem Rotor der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass er mehrere Freiräume aufweist, die jeweils von den in eine der Magnettaschen eingesetzten Magneten und dem Blechpaket begrenzt sind. Ferner verfügt der Rotor über einen ersten Verbindungskanal, der einen ersten der Freiräume, welcher einer ersten der Magnettaschen zugeordnet ist, mit einem zweiten der Freiräume verbindet, der einer zweiten der Magnettaschen zugeordnet ist.
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Die Freiräume können mit einer Vergussmasse vergossen werden, wodurch die Magnete in dem Blechpaket fixiert, insbesondere mit dem Blechpaket verklebt werden. Das Vergießen stellt eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Art dar, die Magnete zu befestigen.
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Da ein erster der Freiräume, der einer ersten der Magnettaschen zugeordnet ist, durch den ersten Verbindungskanal mit einem zweiten der Freiräume verbunden ist, der einer zweiten der Magnettaschen zugeordnet ist, können beide Freiräume bei einem einzigen Verfahrensschritt vergossen werden. Folglich werden unterschiedliche Magnettaschen beim selben Verfahrensschritt vergossen.
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Es entfällt dadurch das mehrfache Positionieren einer Düse, mit der das Harz injiziert wird, für jede der Magnettaschen separat. Der Prozess des Vergießens der Magnettaschen kann somit beträchtlich beschleunigt werden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass beim Einfüllen der Vergussmasse Luft, die sich in dem ersten Freiraum befindet, über den Verbindungskanal und den zweiten Freiraum nach außen entweichen kann. Dadurch lassen sich sowohl die beiden Freiräume als auch der Verbindungskanal vollständig mit Vergussmasse füllen, ohne dass ein unerwünschter Hohlraum verbleibt.
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Auf diese Weise werden die Magnete stabil befestigt und außerdem wird eine Unwucht des Rotors vermieden. Damit ist gewährleistet, dass der Rotor seine magnetischen Eigenschaften dauerhaft beibehält. Folglich ist ein störungsfreier Betrieb der elektrischen Maschine, die den erfindungsgemäßen Rotor umfasst, sichergestellt.
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Dass ein Freiraum einer Magnettasche zugeordnet ist, kann hierin so verstanden werden, dass der Freiraum zu der Magnettasche gehört beziehungsweise einen Teil der Magnettasche bildet. Mit anderen Worten beansprucht der Freiraum einen Teil des Volumens der Magnettasche.
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Das Blechpaket kann aus den Elektroblechen gebildet werden, indem diese verschweißt, verklebt, stanzpaketiert oder auf andere Weise aneinander befestigt werden. Insbesondere kann das Blechpaket eine zylindrische Form haben. Ferner kann jedes Elektroblech eine zentrale Öffnung besitzen, die im montierten Zustand eine axiale Bohrung des Blechpakets bilden, durch die eine Rotorwelle des Rotors führen kann. Die Achse der Rotorwelle beziehungsweise des Rotors entspricht der Axialachse des Blechpakets.
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Weiterhin kann das Blechpaket aus mehreren Blechpaketsegmenten zusammengesetzt sein, wobei eines oder mehrere der Blechpaketsegmente gegenüber einem oder mehreren der anderen Blechpaketsegmente verdreht sein können. Auf diese Weise kann das Rotationsverhalten des Rotors verbessert werden. Insbesondere können die Blechpakete so gegeneinander verdreht sein, dass die ansonsten parallel zur Rotorachse verlaufenden axialen Freiräume schräg zur Rotorachse verlaufen.
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Neben dem Rotor kann die elektrische Maschine über einen Stator verfügen, gegenüber dem der Rotor drehbar ist. Der Stator kann ein weiteres Blechpaket (Statorpaket) aufweisen, das aus gestapelten Elektroblechen gebildet ist. Daneben kann der Stator Wicklungen elektrischer Leiter besitzen, zum Beispiel als Spulenwicklungen oder Flachdrahtwicklungen. Zusätzlich kann die Maschine mit einem Gehäuse ausgestattet sein, in dem der Rotor und der Stator aufgenommen sind, wobei die Rotorwelle aus dem Gehäuse ragen kann.
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Die in eine der Magnettaschen eingesetzten Magnete sind vorzugsweise axial aneinandergereiht. Dadurch können bei der Montage des Rotors die Magnete einfach nacheinander in die Magnettasche eingesetzt beziehungsweise eingeschoben werden. Die axial aneinandergereihten Magnete werden als „Magnetstapel“ bezeichnet. Der Rotor kann mehrere solcher Magnetstapel aufweisen, die jeweils in einer Magnettasche angeordnet sind. Alternativ zu einem Magnetstapel kann in einer oder mehreren der Magnettaschen jeweils auch ein einzelner Magnet angeordnet sein.
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Ein Freiraum kann an einer Seitenfläche einer Magnettasche ausgebildet sein, wobei ein anderer Freiraum an einer gegenüberliegenden Seitenfläche der Magnettasche ausgebildet ist. Damit lassen sich die zwischen den beiden Freiräumen angeordneten Magnete mit dem Vergießen besonders gut befestigen.
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Die beiden Freiräume können durch einen Magneten oder einen Magnetstapel voneinander getrennt sein. Das Volumen der Freiräume wird in der Regel deutlich kleiner als das Volumen des Magnetstapels gewählt, um die Menge der zum Füllen der Freiräume benötigten Vergussmasse zu begrenzen.
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Im Rahmen der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der erste Freiraum, der zweite Freiraum und der erste Verbindungskanal zu einem durchgängigen Kanal gehören, der eine Einfüllöffnung mit einer Entlüftungsöffnung des Rotors verbindet. Dadurch kann der durchgängige Kanal bei einem einzelnen Verfahrensschritt vollständig mit Vergussmasse befüllt werden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung verläuft der erste Verbindungskanal an einer Axialseite des Blechpakets. Vorzugsweise handelt es sich dabei um die Axialseite, an der die Einfüllöffnung angeordnet ist. Alternativ dazu kann es sich um die gegenüberliegende Axialseite handeln.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht einen zweiten Verbindungskanal vor, der an einer gegenüberliegenden Axialseite des Blechpakets verläuft und den zweiten Freiraum mit einem dritten der Freiräume verbindet. Somit verlaufen der erste Verbindungskanal und der zweite Verbindungskanal jeweils an einer anderen Axialseite.
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Der dritte Freiraum ist vorzugsweise, genau wie der zweite Freiraum, der zweiten Magnettasche zugeordnet. Alternativ dazu kann der dritte Freiraum einer dritten Magnettasche zugeordnet sein. Zusätzlich kann der Rotor weitere Verbindungskanäle zum Verbinden weiterer Freiräume mit den bisher genannten Freiräumen aufweisen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der erste Verbindungskanal und/oder der zweite Verbindungskanal jeweils in einer Endplatte des Rotors verlaufen. Eine solche Endplatte ist an einer Axialseite des Blechpakets angeordnet. Ein Verbindungskanal kann beispielsweise als Nut der Endplatte ausgebildet sein, bevorzugt an einer Innenseite der Endplatte.
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Es auch möglich, dass der erfindungsgemäße Rotor keine Endplatte aufweist. In diesem Fall können der erste Verbindungskanal und/oder der zweite Verbindungskanal jeweils in einem Endblech des Blechpakets verlaufen. Ein solches Endblech ist an einer Axialseite des Blechpakets angeordnet. Ein Verbindungskanal kann beispielsweise in einer Wölbung des Endblechs ausgebildet sein.
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Die Einfüllöffnung und die Entlüftungsöffnung sind bevorzugt an derselben Axialseite des Blechpakets angeordnet. Alternativ dazu können die Einfüllöffnung und die Entlüftungsöffnung an unterschiedlichen Axialseiten des Blechpakets angeordnet sein.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Rotors sieht zwei, drei oder vier dem oben genannten durchgängigen Kanal entsprechende durchgängige Kanäle vor, die jeweils eine andere Einfüllöffnung des Rotors mit einer anderen Entlüftungsöffnung des Rotors verbinden. Auf diese Weise können ein großer Teil der Verbindungskanäle oder sogar sämtliche Verbindungskanäle so verbunden sein, so dass die Magnete des Rotors bei wenigen Verfahrensschritten oder einem einzigen Verfahrensschritt vergossen werden können.
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Wie bereits erwähnt, sind die Magnete des erfindungsgemäßen Rotors vorzugsweise mit einer Vergussmasse vergossen, welche die Freiräume füllt. Normalerweise werden die Freiräume vollständig mit Vergussmasse gefüllt. Es ist jedoch auch möglich, die Freiräume nur teilweise mit Vergussmasse zu füllen. Als Vergussmasse kann unter anderem ein Epoxidharz oder ein Klebstoff verwendet werden.
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Daneben betrifft die Erfindung eine elektrische Maschine mit einem Rotor der beschriebenen Art. Neben dem Rotor kann die elektrische Maschine über einen Stator verfügen, gegenüber dem der Rotor drehbar ist. Der Stator kann ein weiteres Blechpaket (Statorpaket) aufweisen, das aus gestapelten Elektroblechen gebildet ist. Daneben kann der Stator Wicklungen elektrischer Leiter besitzen, zum Beispiel in Form von Spulenwicklungen oder Flachdrahtwicklungen.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer derartigen elektrischen Maschine, die zum Antreiben des Fahrzeugs vorgesehen ist. Die Maschine kann insbesondere ein Rad oder eine Achse des Fahrzeugs antreiben.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Rotors für eine elektrische Maschine, mit den folgenden Schritten:
- - Bilden eines Blechpakets, in dem Magnettaschen angeordnet sind, aus gestapelten Elektroblechen,
- - Einsetzen mindestens eines Magneten in jede der Magnettaschen, wobei Freiräume verbleiben, die jeweils von den in eine der Magnettaschen eingesetzten Magneten und dem Blechpaket begrenzt werden,
- - Bilden wenigstens eines ersten Verbindungskanals, der einen ersten der Freiräume, der einer ersten der Magnettaschen zugeordnet ist, mit einem zweiten der Freiräume verbindet, der einer zweiten der Magnettaschen zugeordnet ist, und
- - Vergießen der in die Magnettaschen eingesetzten Magnete mit einer Vergussmasse.
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Bei dem Verfahren können Freiräume, die unterschiedlichen Magnettaschen zugeordnet sind, gleichzeitig beziehungsweise beim selben Verfahrensschritt vergossen werden, wodurch das Verfahren besonders einfach und schnell ausführbar ist.
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Bei dem Verfahren wird es insbesondere bevorzugt, dass die Vergussmasse aus dem ersten Freiraum durch den Verbindungskanal in den zweiten Freiraum strömt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Die Figuren sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Blechpakets und einer Rotorwelle eines erfindungsgemäßen Rotors,
- 2 einen Ausschnitt des in 1 gezeigten Blechpakets,
- 3 den mit Endplatten versehenen Rotor in einer Seitenansicht,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Rotors,
- 5 eine perspektivische Ansicht des Rotors ohne das Blechpaket und die Rotorwelle,
- 6 eine Ansicht der in 5 gezeigten Anordnung aus einer anderen Perspektive, und
- 7 ein Fahrzeug mit einer elektrischen Maschine mit dem Rotor.
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Der in 1 gezeigte Rotor 1 ist für eine elektrische Maschine vorgesehen und umfasst ein aus gestapelten Elektroblechen zusammengesetztes zylinderförmiges Blechpaket 2. Das Blechpaket 2 umschließt eine Rotorwelle 4 form- und/oder kraftschlüssig. Die Elektrobleche sind auf fünf Blechpaketsegmente aufgeteilt, wobei der Rotor 1 stattdessen auch eine andere Anzahl von Blechpaketsegmenten oder ein unsegmentiertes Blechpaket aufweisen könnte. Jedes Blechpaketsegment ist gegenüber einem benachbarten Blechpaketsegment in Umfangsrichtung um denselben Drehwinkel verdreht.
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2 zeigt ein Detail des Rotors 1. Man erkennt dort, dass entlang des Umfangs des Rotors 1 mehrere Magnettaschen 3, 5 in dem Blechpaket 2 angeordnet sind, die sich jeweils von der gezeigten Axialseite des Blechpaktes 2 bis zu seiner gegenüberliegenden Axialseite erstrecken. In einer Magnettasche 3, 5 sind axial mehrere quaderförmige Magnete 6, 7 aneinandergereiht, die einen Magnetstapel bilden. In dem Blechpaket sind insgesamt 32 solche Magnetstapel untergebracht, wobei auch eine andere Anzahl Magnetstapel verwendbar ist.
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Die Magnettaschen 3, 5 sind unterschiedlich groß. Insbesondere kann zwischen größeren Magnettaschen 3 mit längeren axialen Öffnungen und kleineren Magnettaschen 5 mit kürzeren axialen Öffnungen unterschieden werden. In den größeren Magnettaschen 3 sind größere Magnete 6 mit längeren axialen Stirnflächen axial aneinandergereiht, während in den kleineren Magnettaschen 5 kleinere Magnete 7 mit kürzeren axialen Stirnflächen axial aneinandergereiht sind.
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Zwei benachbarte größere Magnettaschen 3 sind bezüglich einer (nicht gezeigten) radialen Achse des Blechpakets 2 symmetrisch zueinander angeordnet, wobei die beiden Magnettaschen 3 eine V-Form bilden, die radial nach außen geöffnet ist. Ebenso sind zwei benachbarte kleinere Magnettaschen 5 bezüglich der radialen Achse symmetrisch zueinander angeordnet, wobei die beiden Magnettaschen 5 ebenfalls eine V-Form bilden.
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Neben jedem Magnetstapel befinden sich zwei Freiräume 8, 9, die jeweils von dem Magnetstapel und dem Blechpaket 2 begrenzt sind. Mit anderen Worten weist jede Magnettasche 3, 5 einen an einer Seitenfläche der Magnettasche 3, 5 ausgebildeten Freiraum 8 und einen an einer gegenüberliegenden Seitenfläche der Magnettasche 3, 5 ausgebildeten Freiraum 9 auf, zwischen denen sich ein Magnetstapel befindet. Die Freiräume 8, 9 verlaufen jeweils von einer Axialseite bis zur gegenüberliegenden Axialseite des Blechpakets 2, wobei der Freiraum 9 radial außerhalb des Freiraums 8 verläuft.
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3 zeigt den Rotor 1 mit einer ersten Endplatte 10 und einer zweiten Endplatte 11 in einer Seitenansicht. Die Endplatten 10, 11 sind an gegenüberliegenden Axialseiten des Blechpakets 2 angeordnet und unter Verwendung von Spannelementen miteinander verbunden. Dadurch wird das Blechpaket 2 permanent mit einer Druckkraft beziehungsweise Vorspannkraft beaufschlagt. Damit wird vermieden, dass sich die Elektrobleche des Blechpakets 2 voneinander lösen, insbesondere bei hohen Drehzahlen des Rotors 1.
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4 ist eine perspektivische Ansicht des Rotors 1 mit den Endplatten 10, 11. Die Spannelemente sind als Schrauben 12 ausgebildet, deren Enden in 4 sichtbar sind. Jede der acht Schrauben 12 verläuft axial durch die erste Endplatte 10, das Blechpaket 2 und die zweite Endplatte 11. Hierfür sind die Endplatten 10, 11 und das Blechpaket 2 jeweils mit axialen Bohrungen versehen. Die Köpfe der Schrauben 12 (nicht sichtbar) sind an der ersten Endplatte 10 angeordnet. An der zweiten Endplatte 11 sind die Schrauben 12 mit Muttern verschraubt.
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5 ist eine Ansicht des Rotors aus derselben Perspektive wie in 4, wobei das Blechpaket 2, die Rotorwelle 4 und die Schrauben 12 nicht dargestellt sind. Dagegen sind die beiden Endplatten 10, 11 und mit der Vergussmasse verfüllte axialen Freiräume und Verbindungskanäle gezeigt.
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Die zweite Endplatte 11 weist eine Einfüllöffnung 13 auf, die über die Freiräume und Verbindungskanäle mit einer Entlüftungsöffnung 14 verbunden ist. Somit bilden die Freiräume und Verbindungskanäle einen durchgängigen Kanal, der sich von der Einfüllöffnung 13 bis zu der Entlüftungsöffnung 14 erstreckt. Insgesamt sind vier solche durchgängigen Kanäle in dem Rotor 1 vorhanden, von denen aber nur einer gezeigt ist.
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Zu dem durchgängigen Kanal gehört unter anderem ein Freiraum 15, der sich von der Einfüllöffnung 13 bis zur ersten Endplatte 10 axial erstreckt und Teil einer ersten Magnettasche ist.
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An den ersten Freiraum 15 schließt sich ein in der ersten Endplatte 10 gebildeter Verbindungskanal 16 an, der zwischen einem in der ersten Magnettasche angeordneten Magnetstapel (in 5 nicht gezeigt) und der ersten Endplatte 10 verläuft.
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An den Verbindungskanal 16 schließt sich ein weiterer Freiraum 17 an, welcher sich von der ersten Endplatte 10 bis zur zweiten Endplatte 11 axial erstreckt und Teil der ersten Magnettasche ist. Bezugnehmend auf die Ansprüche kann der Freiraum 17 als „erster Freiraum“ bezeichnet werden.
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Betrachtet man nun 6, welche die Rückseite, d. h. die innere Seite der zweiten Endplatte 11 zeigt, erkennt man, dass sich an den Freiraum 17 ein weiterer Verbindungskanal 18 anschließt. Der Verbindungskanal 18 ist in der zweiten Endplatte 11 ausgebildet und erstreckt sich bis zu einem weiteren Freiraum 19. Bezugnehmend auf die Ansprüche können der Verbindungskanal 18 als „erster Verbindungskanal“ und der Freiraum 19 als „zweiter Freiraum“ bezeichnet werden.
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Der Freiraum 19 ist Teil einer zweiten Magnettasche und verläuft axial von der zweiten Endplatte 11 bis zur ersten Endplatte 10. Dort schließt sich an den Freiraum 19 ein in der ersten Endplatte 10 gebildeter weiterer Verbindungskanal 20 an, welcher zwischen einem in der zweiten Magnettasche angeordneten Magnetstapel und der ersten Endplatte 10 verläuft. Bezugnehmend auf die Ansprüche kann der Verbindungskanal 20 als „zweiter Verbindungskanal“ bezeichnet werden.
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Der Verbindungskanal 20 verbindet den Freiraum an 19 mit einem weiteren Freiraum 25, der sich von der ersten Endplatte 10 bis zur zweiten Endplatte 11 axial erstreckt und Teil der zweiten Magnettasche ist. Bezugnehmend auf die Ansprüche kann der Freiraum 25 als „dritter Freiraum“ bezeichnet werden. Alternativ zur zweiten Magnettasche kann der dritte Freiraum, bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung, auch Teil einer dritten Magnettasche sein.
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An den Freiraum 25 schließen sich weitere Verbindungskanäle und Freiräume an, die sich bis zu der Entlüftungsöffnung 14 erstrecken. Der von den genannten Freiräumen und Verbindungskanälen gebildete durchgängige Kanal verläuft mäanderförmig zwischen den beiden Endplatten 10, 11 und verbindet die Einfüllöffnung 13 mit der Entlüftungsöffnung 14. Der Kanal zeichnet sich dadurch aus, dass er in einem einzigen Verfahrensschritt mit Vergussmasse vergossen werden kann. Dazu kann die Vergussmasse in die Einfüllöffnung 13 eingebracht beziehungsweise eingepresst werden, so dass die Vergussmasse bis zu der Entlüftungsöffnung 14 strömt.
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Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der durchgängige Kanal über etwa ein Viertel des Umfangs des Blechpakets 2. Es sind jedoch auch andere Ausführungsformen der Erfindung möglich, bei denen sich ein solcher Kanal über etwa die Hälfte des Umfangs oder über den gesamten Umfang erstreckt.
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Alternativ zu der in den 5 und 6 gezeigten Ausbildung der Verbindungskanäle in der ersten Endplatte 10 und der zweiten Endplatte 11 können die Verbindungskanäle auch in Endblechen des Blechpakets ausgebildet sein, zum Beispiel unter Verwendung von Wölbungen der Endbleche.
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7 zeigt schematisch ein Fahrzeug 21 mit einer elektrischen Maschine 22, die zum Antreiben des Fahrzeugs 21 dient. Die elektrische Maschine 22 weist ein Gehäuse 23 auf, in dem der Rotor 1 und ein Stator 24 aufgenommen sind, der den Rotor 1 umgibt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung des Rotors 1 werden folgende Verfahrensschritte ausgeführt:
- Bei einem ersten Schritt wird das Blechpaket 2, in dem die Magnettaschen 3,5 angeordnet sind, aus gestapelten Elektroblechen gebildet.
- Bei einem zweiten Schritt werden die Magnete 6, 7 in jede der Magnettaschen 3,5 eingesetzt, wobei Freiräume verbleiben, die jeweils von den in eine der Magnettaschen 3,5 eingesetzten Magneten 6,7 und dem Blechpaket 2 begrenzt werden.
- Bei einem dritten Schritt wird ein erster Verbindungskanal gebildet, der einen ersten der Freiräume, der einer ersten der Magnettaschen 3,5 zugeordnet ist, mit einem zweiten der Freiräume verbindet, der einer zweiten der Magnettaschen zugeordnet ist.
- Bei einem fünften Schritt werden die in die Magnettaschen 3, 5 eingesetzten Magnete 6, 7 mit einer Vergussmasse vergossen. Dabei kann ein Teil der Vergussmasse von dem ersten Freiraum durch den ersten Verbindungskanal in den zweiten Freiraum strömen.
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Zum Vergießen wird auf die Einfüllöffnung 13 (beziehungsweise jede Einfüllöffnung) der ersten Endplatte 10 eine Düse einer Befülleinrichtung aufgesetzt. Die Vergussmasse wird mit Überdruck in die Freiräume gepresst, so dass die Vergussmasse durch die sich axial erstreckenden Verbindungskanäle strömt, wie anhand von 5 und 6 erläutert wurde. Währenddessen entweicht Luft aus dem Blechpaket 2, insbesondere aus den Freiräumen und Verbindungskanälen, durch die Entlüftungsöffnung 14. Das ermöglicht ein blasenfreies Vergießen der Magnete 6, 7, so dass diese sicher an dem Blechpaket 2 befestigt werden.
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Nach dem Vergießen härtet die Vergussmasse aus. Außerdem wird die Rotorwelle 4 durch eine axial verlaufende zentrale Durchgangsöffnung des Blechpakets 2 (und entsprechende Öffnungen der Endplatten 10, 11) eingeführt, so dass das Blechpaket 2 die Rotorwelle 4 umschließt und daran befestigt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rotor
- 2
- Blechpaket
- 3
- Magnettasche
- 4
- Rotorwelle
- 5
- Magnettasche
- 6
- Magnet
- 7
- Magnet
- 8
- Freiraum
- 9
- Freiraum
- 10
- erste Endplatte
- 11
- zweite Endplatte
- 12
- Schraube
- 13
- Einfüllöffnung
- 14
- Entlüftungsöffnung
- 15
- Freiraum
- 16
- Kanalabschnitt
- 17
- Freiraum
- 18
- Verbindungskanal
- 19
- Freiraum
- 20
- Verbindungskanal
- 21
- Fahrzeug
- 22
- elektrische Maschine
- 23
- Gehäuse
- 24
- Stator
- 25
- Freiraum