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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Schutzstreifen zum Verstärken von Schuhen, insbesondere an stark belasteten Stellen.
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Schuhe werden beim Gebrauch im Bereich des Fußballens stark belastet. Die Sohle ist zumeist aus einem flexiblen Material gestaltet, dass der Belastung beim Gehen nachgibt. Dazu kommt, dass die Sohle in der Regel flächig ausgestaltet und um eine Achse in ihrer eigenen Ebene gebogen wird. Für den Schuhschaft gilt dies nicht. Der Schaft wird beim Gehen und anderen Benutzungen im Bereich des Fußballens stark beansprucht und um eine Achse außerhalb oder gar senkrecht zur Materialfläche gebogen. Durch die dabei auf das Material einwirkenden Kräfte verformt sich das Material, kann auf Dauer spröde und rissig werden oder ist sonstigem Stress ausgesetzt. Bei diversen Sportarten, insbesondere Fußball, wird der Schuh zusätzlich durch mechanische Reibung mit dem Sportgerät, insbesondere dem Ball, belastet.
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Die Verbindungsstelle zwischen Sohle und Schaft im Bereich des Fußballens ist besonders starken Kräften ausgesetzt. Nicht nur muss sie hinreichend flexibel sein, um die Bewegung des Schuhtragenden nicht einzuschränken. Sie muss, trotz der Verformung des Schafts, denselben mit der Sohle zuverlässig zusammenhalten, sodass sich der Schuh während des Gebrauchs nicht mit der Zeit auflöst.
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In den meisten Schuhen sind die Sohle und der Schaft miteinander verklebt. Der Kleber kann mit der Zeit seine Haftkraft verlieren oder sich durch die Belastung beim Tragen des Schuhs lösen.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Verstärkungen für Schuhe bekannt. Die
CN 2 09 845 262 U beschreibt einen Aufkleber für einen Schuh, insbesondere einen Skateboardschuh. Der Aufkleber umfasst eine elastische Schicht aus elastischem Stoff und eine Klebeschicht, die druckempfindlich ist und keine Rückstände auf dem Schuh hinterlässt. Die Klebeschicht verbindet den Schuh mit der elastischen Schicht. Der Aufkleber bedeckt teilweise die Sohle und teilweise den Schaft. Der Aufkleber wird an der Fußspitze, an der Ferse oder an der Außenseite aufgebracht.
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Die
DE 10 2006 027 924 A1 offenbart eine Verstärkung für einen Schuh im Bereich der Zehengelenke und sollte so ausgeführt sein, dass eine Beschädigung des Schuhs bzw. des Oberschuhs vermieden wird. Die Verstärkung kann die Form eines Streifens haben.
DE 10 2006 027 924 A1 offenbart ferner, dass die höchsten Belastungen durch das Abknicken des Vorderfußes auf der Seite des Schuhs auftreten, die in der Gebrauchslage an den großen Zeh angrenzen, und daher, dass die Verstärkung bevorzugt an dieser Seite des Schuhs angeordnet sein sollte. Die Verstärkung im Verbindungsbereich ist zwischen Oberschuh und Sohle angeordnet. Sie kann ferner derart ausgebildet sein, dass sie den Verbindungsbereich zwischen Oberschuh und Sohle überdeckt.
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Die
DE 10 2006 003 670 A1 offenbart eine an der Außenseite eines Sportschuhs angebrachte Verstärkung. Die Verstärkung ist aus biegsamen, jedoch zugfesten Bandelementen aus Kunststoff oder Textilien zusammengesetzt. Die Verstärkung liegt an äußeren Teilabschnitten des Innenschuhs an oder umgibt Teilabschnitte der Außenseite des Innenschuhs. Der Schuh ist für das Laufen oder Skilanglauf vorgesehen.
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Die
WO 2019/ 220 156 A1 offenbart Leitstreifen mit erhöhten Außenflächen, wobei eine Gruppe von mindestens vier Leitstreifen und eine Gruppe von mindestens drei Leitkanälen zwischen den Leitstreifen umfasst sind, und von diesen beiden Gruppen die Breite der Leitstreifen und/oder der Leitkanäle mindestens einer Gruppe sich kontinuierlich entlang ihrer Länge ändert.
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Technische Aufgabe
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verstärkung für Schuhe bereitzustellen, die einen besseren Schutz des Schuhs und insbesondere der Stelle zwischen Sohle und Schaft im Bereich des Fußballens aufweist.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Beschreibung der Ausführungsarten
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In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung Schutzstreifen zum Verstärken eines Schuhs. Der Schutzstreifen weist eine Länge L entlang einer Längsachse, eine sich orthogonal zur Längsachse erstreckende Breite B entlang einer Querachse und eine sich orthogonal zu Längsachse und Querachse erstreckende Dicke entlang einer Tiefenachse auf. Der Schutzstreifen umfasst zumindest eine äußere Schicht und eine entlang der Tiefenachse neben der äußeren Schicht angeordnete innere Schicht. Die äußere Schicht umfasst einen Kunststoff und die innere Schicht ist eine Klebeschicht ist. Der Kunststoff kann beispielsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS), Polyurethan (PU oder PUR), Polytetrafluorethylen (PTFE) oder eine Mischung daraus sein.
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Die Klebeschicht ist dazu ausgebildet, die äußere Schicht mit einem Schuh zu verbinden. Sie kann zum Beispiel aus einem einzigen Klebstoff, beispielsweise ein auf Polyurethan basierender Klebstoff, ein epoxidhaltige Verbindungen enthaltender Klebstoff oder ein auf Ethylacetat basierender Klebstoff, einem Klebstoffgemisch oder aus einem doppelseitigen Klebeband bestehen.
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Das Verhältnis der Länge L zur Breite B ist zwischen 10 und 20. Der Schutzstreifen ist entlang der Querachse durch eine Oberkante und eine Unterkante begrenzt. Der Schutzstreifen ist entlang seiner Längsachse aus einem vorderen Segment, einem mittleren Segment und einem hinteren Segment gebildet. Die Oberkante und die Unterkante im vorderen Segment sind gekrümmt, die Oberkante und die Unterkante im mittleren Segment verlaufen parallel zueinander, wobei die Oberkante und die Unterkante im hinteren Segment von dem mittleren Segment weg zusammenlaufen.
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Der Schutzstreifen wird auf die Innenseite des Schuhs aufgebracht. Die Innenseite des Schuhs ist die Seite, die dem jeweils anderen Schuh zugewandt ist, wenn die Schuhe beim Tragen der Schuhe als Paar nebeneinander positioniert sind. Dementsprechend ist die äußere Schicht des Schutzstreifens im aufgeklebten Zustand dem Fuß ab- bzw. dem anderen Schuh zugewandt. Die Klebeschicht ist zur Verbindung der äußeren Schicht auf der fußwärtigen Seite des Schutzstreifens zur Verbindung mit dem Schuh aufgebracht. Mit anderen Worten, ein auf einen linken Schuh aufgeklebter Schutzstreifen wird auf dessen rechte Seite aufgebracht, und ein auf einen rechten Schuh aufgebrachter Schutzstreifen wird auf dessen linker Seite aufgebracht.
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Das im Rahmen dieser Erfindung verwendete Koordinatensystem für einen Schutzstreifen hat drei Achsen. Die erste Achse ist die Längsachse. Sie erstreckt sich von hinten nach vorne von der Ferse in Richtung der Zehen. An der Längsachse wird die Länge des Schutzstreifens gemessen. Die zweite Achse ist die Querachse. Sie erstreckt sich quer zur Längsachse von der Sohle nach oben, wobei der Schuh in einer Gebrauchshaltung mit der Sohle auf dem Untergrund betrachtet wird. An der Querachse wird die Breite des Schutzstreifens oder von dessen Segmenten gemessen. Die dritte Achse ist die Tiefenachse. Sie erstreckt sich von der Oberfläche des Schuhs, auf den der Schutzstreifen aufgebracht werden soll, vom Schuh weg. An der Tiefenachse wird die Dicke des Schutzstreifens gemessen.
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Der Schutzstreifen wird ferner so aufgebracht, dass er den Übergangsbereich zwischen der Sohle und dem Schaft des Schuhs bedeckt, da gerade diese Verbindung vor einem Lösen bewahrt werden soll.
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Versuche haben ergeben, dass ein Längen-zu-Breiten-Verhältnis von 10 bis 20 zu besonders guter Haftung und damit zu einem besonders beständigen Schutz der Stelle zwischen Sohle und Schaft im Bereich des Ballens erzielt wird. Dabei ist vorgesehen, dass sich der Schutzstreifen von der Spitze des Schuhs nach hinten, entgegen der Längsrichtung, erstreckt. Die optimale Länge ist an den jeweiligen zu schützenden Schuh anzupassen. Vorzugsweise weist der Schutzstreifen eine Länge zwischen 10 cm und 40 cm auf. Der Schutzstreifen ist für den optimalen Schutz zumindest so lang zu wählen, dass er den Übergang von der Sohle zum Schaft im Bereich des Fußballens bedeckt.
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Ist der Schutzstreifen zu kurz, so ist der Bereich zwischen Sohle und Schaft nicht hinreichend abgedeckt und liegt teilweise frei. In diesem Fall kann Schmutz oder eine mechanische Belastung, insbesondere über einen längeren Zeitraum hinweg, dazu führen, dass sich der Schutzstreifen an seinen Kanten vom Schuh löst, was letztendlich zu vermindertem Halt und damit zu vermindertem Schutz des Schuhs führt.
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Ist der Schutzstreifen zu lang oder zu breit, so kann der Fall eintreten, dass das Material des Schutzstreifens bei der Bewegung und der Verformung des Schuhs Wellen schlägt oder gar eine Kante vom Schuh übersteht, wodurch ebenfalls der Halt und damit die Schutzfunktion vermindert würde.
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Ist der Schutzstreifen zu dünn, so kann es vorkommen, dass nicht genügend Wirkfläche zwischen dem Schutzstreifen und dem Schaft auf der einen und dem Schutzstreifen und der Sohle auf der anderen Seite vorhanden ist, um einen guten Schutz zu gewährleisten. Die Kraft, mit der der Schutzstreifen auf dem Schuh, respektive dem Schaft und der Sohle, hält, ist proportional zur Fläche zwischen Schutzstreifen und Schaft bzw. Sohle.
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Die parallelen Kanten des mittleren Segments sind parallel, da diese Form, verglichen mit den Formen des vorderen Segments und des hinteren Segments, besonders leicht herzustellen ist.
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Das Zusammenlaufen der Kanten im hinteren Segment bewirkt in vorteilhafter Weise, dass ein Lösen durch eventuell auftretende Spannungen im Ballenbereich des Schutzstreifens, die während der Bewegung des Schuhs im Schutzstreifen selbst entstehen können, verhindert werden kann. Damit wird durch die Verjüngung des hinteren Segments der Schutz des Schuhs durch den Schutzstreifen erhöht.
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Der Schutzstreifen bewirkt in vorteilhafter Weise, dass der Schuh resistenter gegen Abnutzung ist. Insbesondere der Bereich zwischen der Sohle und dem Schaft ist großen Belastungen beim Gebrauch ausgesetzt. Der Schutzstreifen wird über die Stelle im Ballenbereich geklebt, welche die größten Belastungen aushalten muss. Insbesondere bei der Verformung des Schuhs um den Ballenbereich herum verbessert der Schutzstreifen die Haltbarkeit des Schuhs, weil er sowohl auf der Sohle als auch auf dem Schaft klebt und die beiden Komponenten dadurch zusammenhält. Der Schutzstreifen übernimmt während der Verformung des Schuhs einen Teil der Kräfte und kann dadurch das Material des Schuhs schonen.
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In einer Ausführungsform sind die Kanten des vorderen Segments quer zur Längsachse in die gleiche Richtung gekrümmt. Die Krümmung verläuft vorzugsweise in positive Querrichtung, und damit nach oben. Die Krümmung bewirkt, dass der Schutzstreifen im vorderen Segment an die Kuppe des Schuhs angepasst ist und den Bereich zwischen der Sohle und dem Schaft trotz der Rundung des Schuhs bedecken kann, ohne dass Wellen im Schutzstreifen entstehen, die ein Lösen des Schutzstreifens vom Schuh begünstigen würden.
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Das vordere Segment ist vorzugsweise dafür vorgesehen, den vorderen Bereich des Schuhs, also den des großen Zehs, abzudecken.
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Die Oberkante und die Unterkante in dem vorderen Segment des Schutzstreifens sind entlang einer Kreisbahn mit einem Krümmungsradius zwischen 400 mm und 550 mm, vorzugsweise zwischen 475 mm und 525 mm gekrümmt. Ein Schutzstreifen mit derart gekrümmten Kanten kann sich in vorteilhafter Weise gut an den Schuh, insbesondere dessen Kuppe anpassen, ohne dass das Material des Schutzstreifens Wellen schlägt oder der Bereich zwischen der Sohle und dem Schaft im vorderen Bereich des Schuhs exponiert ist, was in beiden Fällen ein Lösen des Schutzstreifens vom Schuh begünstigen würde.
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In weiteren Ausführungsformen kann die Krümmung auch entlang einer ähnlichen Bahn verlaufen, beispielsweise entlang einer elliptischen, parabolischen oder sonstigen Bahn, die zu einer Krümmung führt.
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Zwischen den nach hinten zusammenlaufenden Kanten des hinteren Segments ist ein Winkel zwischen 5° und 15°, vorzugsweise von 10°, gebildet.
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Ein Winkel zwischen diesen Kanten von dieser Größe bewirkt in vorteilhafter Weise, dass einerseits das hintere Segment nicht zu breit ist, um sich bei Spannungen im Material des Schutzstreifens vom Schuh zu lösen. Andererseits bewirkt ein derart gebildeter Winkel, dass die durch die Verjüngung entstehende Ecke in der unteren Kante zwischen dem hinteren Segment und dem mittleren Segment keinen zu spitzen Winkel aufweist, der wiederum anfällig für ein Lösen aufgrund von mechanischer Belastung im Sinne von Reibung wäre. Mit anderen Worten, wenn der Winkel zwischen den Kannten im hinteren Segment zu groß ist, wird der Winkel in der Unterkante zwischen dem hinteren Segment und dem mittleren Segment zu klein, sodass die Unterkante anfälliger für ein Lösen vom Schuh wird. Wenn der Winkel zwischen den Kanten im hinteren Segment zu klein ist, dann verjüngt sich das hintere Segment zu wenig, um die Resistenz resistent gegen ein Lösen aufgrund von Spannungen im Material des Schutzstreifens zu verbessern.
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In einer Ausführungsform weist der Schutzstreifen eine Länge Lges entlang der Längsachse auf, das vordere Segment weist eine Länge Lv entlang der Längsachse auf, das mittlere Segment weist eine Länge Lm entlang der Längsachse auf, das hintere Segment weist eine Länge Lh entlang der Längsachse auf, wobei das Verhältnis Lh/Lges zwischen 0,2 und 0,3, bevorzugt zwischen 0,24 und 0,26 liegt, und/oder wobei das Verhältnis Lm/Lges zwischen 0,3 und 0,5, bevorzugt zwischen 0,38 und 0,41 liegt, und/oder wobei das Verhältnis Lv/Lges zwischen 0,3 und 0,4, bevorzugt zwischen 0,34 und 0,36 liegt.
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Versuche haben ergeben, dass ein derart ausgebildeter Schutzstreifen im Vergleich zu Schutzstreifen mit anderen Maßen die beste Haftung an Schuhen aufweist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das vordere Ende des vorderen Segments abgerundet, wobei die Rundung vorzugsweise ein Kreisbogenabschnitt mit einem Radius Rv von 7 - 8 mm, besonders bevorzugt von 7,4 - 7,5 mm, ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das hintere Ende des hinteren Segments abgerundet, wobei die Rundung vorzugsweise ein Kreisbogenabschnitt mit einem Radius Rv von 3 - 4 mm, besonders bevorzugt von 3,2 - 3,3 mm, ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Übergang zwischen der Unterkante des mittleren Segments und der Unterkante des hinteren Segments abgerundet.
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Abgerundete Enden und Ecken bewirken in vorteilhafter Weise, dass sie weniger anfällig für mechanische Belastungen, insbesondere Reibung, sind als nicht abgerundete Enden und Ecken. Dadurch wird das Risiko vermindert, dass sich der Schutzstreifen an diesen Stellen vom Schuh löst.
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In einer Ausführungsform weist das mittlere Segment eine Breite Bm von 10 - 20 mm und vorzugsweise eine Breite Bm von 15 mm auf.
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Eine große Breite vergrößert die Fläche des Schutzstreifens zwar und kann so eine bessere Haltbarkeit am Schuh bewirken. Ist die Breite jedoch zu groß gewählt, können bei der Verformung des Schuhs, beispielsweise während der Benutzung und insbesondere beim Gehen oder Laufen, Spannungen im Schutzstreifen entstehen, die wiederum Kräfte zwischen Schutzstreifen und Schuh zur Folge haben. Diese Kräfte sind unter anderem proportional zur Breite des Schutzstreifens und können der Haltekraft des Schutzstreifens entgegenstehen, sodass sich der Schutzstreifen löst. Mit anderen Worten kann sich ein zu breiter Schutzstreifen aufgrund von inneren Spannungen vom Schuh leicht lösen.
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In einer Ausführungsform ist die äußere Schicht eine Gewebeschicht und/oder umfasst ein Polyester, ein Polyamid und/oder ein Aramid.
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Eine äußere Schicht, die Aramid zu einem vorzugsweise hohen Anteil umfasst, insbesondere daraus besteht, bewirkt in vorteilhafter Weise, dass der Schutzstreifen feuerfest ist und sich auch für Schuhe in heißer Umgebung, beispielsweise Feuerwehrstiefel, eignet.
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In einer Ausführungsform umfasst die Klebeschicht einen Klebstoff für niederenergetische Oberflächen, insbesondere mit einer Oberflächenenergie von 100 mN/m, bevorzugt 50 mN/m, oder weniger.
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Häufig sind Schuhe aus Materialien hergestellt, die eine geringe Oberflächenenergie aufweisen. Darunter sind beispielsweise Leder oder Kunststoffe, insbesondere Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS), Polyurethan (PU oder PUR), Polytetrafluorethylen (PTFE). Darüber hinaus können die Oberflächen von Schuhen Silikon enthalten oder mit einer silikonhaltigen Schicht beschichtet sein.
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Ein Klebstoff für Oberflächen mit niedriger Oberflächenenergie bewirkt in vorteilhafter Weise, dass der Schutzstreifen auch auf den vorgenannten Oberflächen haftet.
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In einer Ausführungsform umfasst die Klebeschicht Acrylat, insbesondere ein modifiziertes Acrylat.
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Acrylat besteht aus mehreren Monomeren der Acrylsäureester. Diese haben sogenannte Restgruppen, die sich auf die Klebeeigenschaft auswirken. Niederenergetische Stoffe benötigen für die Haftung mehrere Monomere, der Acrylsäure, die sich durch Polymerisation zu einer langen Kette verbinden. Durch diese unterschiedlichen Kräfte können die Monomere eine Verbindung zwischen der niederenergetischen Oberfläche und dem zu verklebenden Gegenstand, insbesondere der Oberfläche des Schuhs und dem Schutzstreifen, herstellen.
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Acrylat ist grundsätzlich unpolar, was die Verwendung von polaren Restgruppen erschwert. Polare Restgruppen können dann verwendet werden, wenn die Oberflächen des Schuhs und/oder des Klebers und polarisiert wurden. Eine Polarisation der Oberflächen kann beispielsweise durch eine Plasmabehandlung erfolgen. Als Modifikation des Acrylats wird im Rahmen der Erfindung eine chemische Substitution von Restgruppen an Acrylsäure verstanden. Eine Modifikation des Acrylats umfasst beispielsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, eine Kondensationsreaktion, einer Radikalreaktion oder eine Polymerisation, um die Restgruppen mit der Acrylsäure zu verbinden. Die Verkettung der Acrylsäure kann insbesondere durch Wasserabspaltung erfolgen. Durch die Modifikation wird das Acrylat resistenter gegen UV-Licht.
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In einer Ausführungsform hat die Klebeschicht eine maximale Dicke von 200 µm, vorzugsweise von 150 µm und insbesondere von 130 µm.
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Ist die Dicke zu dünn, kann es vorkommen, dass zu wenig Klebstoff vorhanden ist und die Haftung zwischen dem Schutzstreifen und dem Schuh unzureichend ist. Dadurch würde sich der Schutzstreifen mit einer zu dünnen Schicht schneller vom Schuh lösen.
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Eine dickere Schicht würde den Überstand des Schutzstreifens über die Oberfläche Schuhs erhöhen uns somit eine Kante erzeugen, deren Höhe über der Schuhoberfläche einen Angriffspunkt für mechanische Kräfte zur Folge hätte. Dadurch würde eine zu dicke Klebeschicht ein Lösen des Schutzstreifens vom Schuh begünstigen.
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Der Schutzstreifen wird auf die Schuhinnenseite aufgebracht. Die Schuhinnenseite des Schuhs ist die Seite der äußeren Oberfläche, die dem anderen Schuh eines Schuhpaares zugewandt ist, wenn die Schuhe als Schuhpaar nebeneinander stehen. Dabei sind der linke Schuh links und der rechte Schuh rechts angeordnet.
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Ein Verfahren zum Aufbringen des Schutzstreifens umfasst die Schritte:
- a. Reinigen der Schuhinnenseite;
- b. Auftragen eines Primers auf die Schuhinnenseite;
- c. Aufkleben des Schutzstreifens, sodass der Schutzstreifen je einen Teilbereich der Sohle und dem Schaft auf der Schuhinnenseite bedeckt und sich von der Schuhspitze nach hinten erstreckt.
Das vordere Segment des Schutzstreifens wird dabei an der Schuhspitze im Bereich des Übergangs zwischen der Sohle und dem Schaft aufgeklebt.
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Ein Primer ist ein Haftvermittler, der in vorteilhafter Weise bewirkt, dass die zu beklebende Fläche besser benetzbar ist. Der Primer kann auf verschiedene Weisen aufgebaut sein. Beispielsweise kann der Primer auf Silanen, Polyolefinen und/oder metallorganischen Verbindungen basieren. Ein Primer auf Silikonbasis hat sich als besonders geeignet für Schuhe herausgestellt, deren Oberfläche durch ein Material gebildet ist, das ein Silikat enthält.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung und anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße Gegenstände dargestellt sind. Merkmale, welche in den Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sein, wobei diese Merkmale nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Schutzstreifes.
- 2 zeigt einen Schnitt durch eine schematische Darstellung des Schutzstreifens.
- 3 zeigt einen Schnitt durch eine schematische Darstellung des Schutzstreifens mit einem doppelseitigen Klebeband als Klebeschicht.
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Fig.1
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1 zeigt die schematische Darstellung eines Schutzstreifens 02. Der Schutzstreifen besteht aus einem vorderen Segment 04, einem mittleren Segment 06 und einem hinteren Segment 08. Der Schutzstreifen hat eine Länge L, die in x-Richtung gemessen wird, und eine Breite B, die in y-Richtung gemessen wird. Die Dicke D kann sich in die Ebene der Darstellung hinein oder aus der Ebene der Darstellung heraus in z-Richtung (nicht eingezeichnet) erstrecken.
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Über die gesamte Länge L erstreckt sich eine Oberkante 10 und eine Unterkante 12. Die Oberkante 10 und die Unterkante 12 sind im vorderen Segment 04 in die gleiche Richtung gekrümmt. Die Oberkante 10 hat einen Krümmungsradius 14. Die Unterkante 12 hat einen Krümmungsradius 16. Die Krümmungsradien 14 und 16 können gleich oder voneinander verschieden sein.
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Das vordere Segment 04 wird an der Schuhspitze aufgeklebt. Durch seine Krümmung kann es sich um den vorderen Bereich des Schuhs herum legen.
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Das vordere Ende 18 ist abgerundet. Die Kante des vorderen Endes 18 ist eine Kreisbahn mit dem Krümmungsradius 20. Die Kante des vorderen Endes 18 kann in anderen Ausführungsformen nicht kreisförmig sein. Beispielsweise kann die Kante des vorderen Endes 18 elliptisch, oval oder parabolisch sein.
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Die Oberkante 10 und die Unterkante 12 sind im mittleren Segment 06 parallel zueinander. Im hinteren Segment 08 laufen die Oberkante 10 und die Unterkante 12 aufeinander zu, sodass sich die Breite B des Schutzstreifens 02 verjüngt. Die Unterkante 12 ist im Übergangsbereich 22 um einen Winkel α gegenüber dem Verlauf der unteren Kante 12 im mittleren Segment 06 abgewinkelt. Der Übergangsbereich 22 ist abgerundet, um eine Ecke an dieser Stelle zu vermeiden. Vorzugsweise ist der Winkel α zwischen 5° und 15°. Besonders bevorzugt ist ein Winkel von 10°.
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Das hintere Ende 24 des hinteren Segments 08 ist, wie das vordere Ende 18, abgerundet. Die Kante des hinteren Endes 24 verläuft entlang einer Kreisbahn mit einem Krümmungsradius 26. In einer anderen Ausführungsform kann die Kante des hinteren Endes 24 beispielsweise elliptisch, parabolisch oder oval sein. Die Radien 18 und 26 können unterschiedlich groß sein.
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Fig.2
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2 zeigt einen schematischen Schnitt durch einen beispielhaften Schutzstreifen 02 in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Schutzstreifens 02. Der Schutzstreifen 02 umfasst eine äußere Schicht 28 und eine in z-Richtung darunter befindliche innere Schicht, die Klebeschicht 30. Die Klebeschicht 30 ist im Verhältnis zur äußeren Schicht 28 fußwärtig angeordnet und verbindet die äußere Schicht 28 mit dem Schuh 32, welche hier nur ausschnittsweise dargestellt ist.
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Die äußere Schicht 28 hat eine Dicke Dg und die Klebeschicht 30 hat eine Dicke Dk. Zusammen haben die Schichten eine Dicke D, welche die Dicke des Schutzstreifens 02 ist. Die Dicke D wird in z-Richtung gemessen, die senkrecht zur y-Richtung und x-Richtung (nicht dargestellt) verläuft. Die Dicke D sollte nicht zu groß gewählt werden, da sonst der Abstand der Kanten 34 von der Oberfläche des Schuhs 32 zu groß wird und eine zu große Angriffsfläche für mechanische Kräfte auf den Schutzstreifen 02 ermöglicht. Bei einer zu großen mechanischen Belastung in oder entgegen der Richtung y kann sich der Schutzstreifen 02 vom Schuh 32 lösen.
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Fig.3
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3 zeigt einen schematischen Schnitt durch einen beispielhaften Schutzstreifen 02 in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Schutzstreifens 02. Die Klebeschicht ist in dieser Ausführungsform durch ein doppelseitiges Klebeband 36 gebildet. Das doppelseitige Klebeband umfasst eine Kleberschicht 38, welche ein Trägerschicht 40 mit der äußeren Schicht 28 des Schutzstreifens 02 verbindet. Die Trägerschicht 40 ist ferner über eine zweite Kleberschicht 42 mit der Oberfläche eines Schuhs 32 verbunden. Die Klebstoffe der Kleberschicht 38 und 48 können unterschiedliche Klebstoffe oder identische Klebstoffe sein.
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Die in den Figuren dargestellten Längenverhältnisse, insbesondere das Verhältnis von B zu D, sowie Dg und Dk sind nicht maßstabsgetreu.
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Bezugszeichenliste
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- 02
- Schutzstreifen
- 04
- vorderes Segment
- 06
- mittleres Segment
- 08
- hinteres Segment
- 10
- Oberkante
- 12
- Unterkante
- 14
- Krümmungsradius
- 16
- Krümmungsradius
- 18
- vorderes Ende
- 20
- Krümmungsradius
- 22
- Übergangsbereich
- 24
- hinteres Ende
- 26
- Krümmungsradius
- 28
- äußere Schicht
- 30
- Klebeschicht
- 32
- Schuh
- 34
- Kante
- 36
- doppelseitiges Klebeband
- 38
- Kleberschicht
- 40
- Trägerschicht
- 42
- Kleberschicht