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Die Erfindung betrifft Vormontagebaugruppe für einen Raddrehzahlsensor für ein Nutzfahrzeug, Raddrehzahlsensor für ein Nutzfahrzeug sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Raddrehzahlsensors.
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Eine Erfassung von Raddrehzahlen von einzelnen Rädern von Fahrzeugen ist heutzutage erforderlich, um eine Funktion von Assistenzsystemen, beispielsweise ABS, ASR, ESP, zu ermöglichen. Dabei ist eine genaue Erfassung erforderlich, um in Grenzsituationen entsprechende Algorithmen anzusteuern. Um die Raddrehzahlen genau zu erfassen, sind Raddrehzahlsensoren bekannt, die im Bereich eines Rads des Fahrzeugs angeordnet sind, um die Drehzahl möglichst unmittelbar, ohne Abweichungen durch eine mechanische Übertragung, zu erfassen.
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Im PKW-Bereich werden vermehrt aktive Raddrehzahlsensoren eingesetzt, die bereits im Raddrehzahlsensor Signale, die beispielsweise eine drehzahlunabhängige konstante Amplitude aufweisen, erzeugen. Somit wird bereits im Raddrehzahlsensor ein Datenprotokoll erzeugt, das, beispielsweise über ein Bus-System übertragen, in einem Steuergerät ausgewertet werden kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, Diagnosefunktionen zu implementieren. Jedoch war im Nutzfahrzeugbereich ein Einsatz der aktiven Raddrehzahlsensoren bislang nicht möglich, da hier im Bereich des Rades eine thermische Belastung des Sensors größer als im PKW-Bereich ist und insbesondere Chips von Hall-Gebern der thermischen Belastung nicht standhalten.
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Unter Anderem aus diesem Grund werden AMR-Sensoren, die einen Chip mit einem „Anisotropen Magneto-Resistiven“-Effekt aufweisen, für die aktiven Raddrehzahlsensoren eingesetzt. Die AMR-Sensoren haben jedoch den Nachteil, dass sie nur eine bestimmte Erfassungsrichtung haben, in der eine Bewegung eines Impulsgebers erfasst werden kann. Daher ist es bei der Verwendung von AMR-Sensoren notwendig, die Raddrehzahlsensoren in einer vorbestimmten Orientierung in das Fahrzeug zu montieren.
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Aufgrund von Beschränkungen des Bauraums ist es jedoch erforderlich, im Falle von Raddrehzahlsensoren mit einer langgestreckten Form, einen Kabelabgang nicht axial an einem Ende des Raddrehzahlsensors vorzusehen, sondern einen radialen Kabelabgang vorzusehen. Dabei besteht jedoch das Problem, dass die Kabelabgänge der Raddrehzahlsensoren in Abhängigkeit des vorhandenen Bauraums bezüglich einer Orientierung des AMR-Sensors in unterschiedlichen Winkelpositionen vorgesehen sein müssen. Dies verteuert die Fertigung, da, beispielsweise im Falle von Raddrehzahlsensoren, deren Gehäuse in einem Gießverfahren hergestellt wird, unterschiedliche Werkzeuge für die Raddrehzahlsensoren mit den Kabelabgängen in unterschiedlichen Winkelpositionen erforderlich sind.
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Hinzu kommt, dass über die Verdrehung des Kabels gegenüber dem Sensor bzw. eines entsprechenden Sensorträgers zur Erzielung einer vorbestimmten Winkelposition eine Spannung im Kabel aufgebaut werden kann. Hierdurch tendiert das Kabel dazu, sich in Bezug auf den Sensor bzw. Sensorträger wieder in seine Ausgangslage zurückzubewegen. Auch aus anderen Gründen, wie beispielsweise einem Handling oder Kräften während des Fertigungsprozesses geschuldet, kann das Kabel aus seiner vorbestimmten Position bewegt werden. Dies kann dazu führen, dass durch das Gehäuse zu schützende Kabelabschnitte, insbesondere im Gehäuse freiliegende Litzen oder Adern, beispielsweise bei Anwendung eines Gießverfahrens an den Rand des Werkzeugs gedrückt werden können und somit nicht mehr vollständig vom Gehäuse umschlossen werden. Der Raddrehzahlsensor wird dadurch undicht.
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In Anbetracht der vorstehenden Ausführungen liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Raddrehzahlsensor bereitzustellen, der auf einfache Weise herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Vormontagebaugruppe nach Anspruch 1, einen Raddrehzahlsensor nach Anspruch 7 sowie ein Verfahren nach Anspruch 10 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen enthalten.
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Erfindungsgemäß weist eine Vormontagebaugruppe für einen Raddrehzahlsensor für ein Nutzfahrzeug einen Sensorträger für einen darin anzuordnenden Sensor sowie ein mit dem Sensorträger verbundenes Kabel auf, wobei zumindest ein Abschnitt des Kabels von einem Formkörper umgeben ist.
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Das Kabel kann dazu vorgesehen sein, Daten mit einem in dem Sensorträger angeordneten oder anzuordnenden Sensor unidirektional oder bidirektional auszutauschen. Alternativ oder ergänzend kann der Sensor über das Kabel auch mit Energie versorgt werden. Das Kabel wird kann hierzu direkt oder indirekt mit dem Sensorträger verbunden sein. Beispielsweise kann das Kabel oder können Litzen bzw. Adern des Kabels direkt mit Stromschienen des Sensorträgers verbunden werden, die wiederum an den Sensor anzuschließen sind. Sofern die Vormontagebaugruppe bereits einen Sensor umfasst und dieser nicht erst später hinzugenommen wird, kann die Verbindung des Kabels auch indirekt über die Verbindung mit dem im Sensorträger angeordneten Sensor erfolgen. Die Verbindung der Kabel mit dem Sensorträger kann unter anderem über ein Steckverbindung, ein Anlöten oder Klemmmechanismen implementiert werden.
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Da das Kabel zumindest abschnittsweise von einem Formkörper umgeben ist, kann der Formkörper dazu genutzt werden, zumindest den umgebenen Abschnitt des Kabels von einem Werkzeugrand eines Gießwerkzeugs oder anderweitigen Produktionsmitteln oder Komponenten davon zu beabstanden. Der Formkörper kann somit als Positionierhilfe herangezogen werden. Die Positionierhilfe kann sowohl eine Positionierung des Kabels in Bezug auf eine weitere Komponente, wie ein Produktionsmittel oder ein Gehäuse, betreffen als auch eine Positionierung des Kabels oder Abschnitten davon innerhalb des Formkörpers.
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Ein Formkörper ist demnach ein Körper, dessen Form in dem den Abschnitt des Kabels umgebenden Bereich die dortige Außenkontur vorgibt. Zudem kann der Formkörper über eine geeignete Größe und/oder Materialauswahl ein Eigengewicht aufweisen, das eine spätere Positionierung unterstützen kann. Mit anderen Worten kann über das Eigengewicht der Formkörper und somit der von dem Formkörper umgebene Abschnitt des Kabels in einer vorbestimmten Position besser gehalten werden.
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Neben den Vorteilen im Hinblick auf eine spätere Positionierung des Abschnitt des Kabels der Vormontagebaugruppe über den Formkörper, beispielsweise in einem Gießwerkzeug, kann der Formkörper auch derart konfiguriert werden, dass dieser bei Einbau der Vormontagebaugruppe in den später noch beschriebenen Raddrehzahlsensor weitere Funktionalitäten bieten kann, beispielsweise als Versteifungselement fungiert.
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In einer Ausgestaltung ist der Formkörper als Vorspritzkörper ausgebildet.
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Unter einem Vorspritzkörper oder auch Vorspritzling wird ein Formkörper verstanden, der über ein Spritzgießverfahren hergestellt wird. Der Formkörper bzw. die den Formkörper aufweisende Vormontagebaugruppe ist hierdurch in einfacher Weise herstellbar. Zudem ergeben sich dabei flexible Möglichkeiten der Formgestaltung und/oder Materialauswahl.
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Alternativ zur Verwendung eines Vorspritzkörpers kann der Formkörper beispielsweise auch als Formkörpergehäuse, das auf den zu umgebenden Abschnitt des Kabels aufgesteckt oder anderweitig daran angebracht wird, ausgebildet sein.
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Insgesamt kann der Formkörper einer geometrischen Figur, beispielsweise einem Quader oder einem Zylinder, entsprechen oder als Gerüststruktur ausgebildet werden.
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Insbesondere ist der Formkörper vom Sensorträger beabstandet.
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Gemäß der Beabstandung des Formkörpers vom Sensorträger können diese relativ zueinander bewegt und somit entsprechend der Länge und Flexibilität des zwischen dem Formkörper und dem Sensorträger liegenden Abschnitts des Kabels zueinander positioniert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung weist der zumindest eine Abschnitt des Kabels zumindest teilweise freiliegende Litzen auf.
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Der Begriff der freiliegenden Litzen oder auch Adern bezieht sich darauf, dass die Litzen in einem solchen Bereich nicht von einer Kabelumhüllung umgeben sind. Die jeweiligen Litzen müssen somit nicht abisoliert sein, sondern werden zumindest nicht mehr von der Kabelumhüllung als Litzenbündel gehalten. Hierdurch lassen sich die Litzen durch den sie umgebenden Abschnitt des Formkörpers ebenfalls in ihrer Position zueinander vorpositionieren. Beispielsweise kann hierüber ein vorbestimmter Abstand der Litzen auf einer dem Sensorträger zugewandten Seite des Formkörpers vorgegeben werden, der eine Verbindung der Litzen und somit des Kabels mit dem Sensorträger zur Herstellung der Vormontagebaugruppe erleichtert. Zudem kann über eine entsprechende Beabstandung der Litzen gemäß einer Montagevorgabe eine spätere Bewegungsneigung des Kabels gegenüber einer erst späteren Positionierung der Litzen über einen freien Abschnitt zwischen dem Formkörper und dem Sensorträger verringert werden.
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Der Formkörper kann lediglich die freiliegenden Litzen umgeben oder aber auch zusätzlich einen Abschnitt des Kabels mit Kabelumhüllung. Gemäß der letztgenannten Variante wird der Abschnitt des Kabels mit Kabelumhüllung auf einer dem Sensorträger abgewandten Seite von dem Formkörper umgeben, während die freiliegenden Litzen auf einer dem Sensorträger zugewandten Seite aus dem Formkörper herausgeführt werden. Demnach liegen die Litzen erst zur Verbindung mit dem Sensorträger frei und sind auf einer dem Sensorträger abgewandten Seite des Formkörpers zumindest bis zum Erreichen der Aufnahme durch den Formkörper von der Kabelumhüllung geschützt.
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Gemäß einer Ausgestaltung wird der zumindest eine Abschnitt des Kabels im Formkörper in Bezug auf diesen positionsfest gehalten.
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Das positionsfeste Halten des Abschnitts des Kabels bezieht sich auf die Vermeidung von Relativbewegungen zwischen dem Abschnitt des Kabels und dem Formkörper. Dies kann form-, kraft- und/oder stoffschlüssig erfolgen. Wie bereits zur Ausgestaltung des Formkörpers als Vorspritzkörper kann der Abschnitt des Kabels zumindest abschnittsweise vollständig umspritzt werden, um positionsfest im Formkörper gehalten zu werden.
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Alternativ oder ergänzend kann der Formkörper auch derart ausgebildet sein, dass der Abschnitt des Kabels zumindest teilweise beweglich im Formkörper gehalten wird. Hierdurch kann sich die Möglichkeit eines Toleranzausgleichs ergeben. Beispielsweise kann der von dem Formkörper umgebene Abschnitt des Kabels in einem dem Sensorträger abgewandten Bereich positionsfest gehalten werden, während der Abschnitt des Kabels in einem dem Sensorträger zugewandten Bereich des Formkörpers in einem sich zum Sensorträger hin öffnenden Trichter vom Formkörper umgeben ist. Hierdurch kann das Kabel bzw. können entsprechend freiliegende Litzen zur Verbindung mit dem Sensorträger positioniert werden, ohne dass das Kabel oder die Litzen durch ein Abknicken an Kanten beschädigt wird bzw. werden.
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In einer Weiterbildung weist zumindest eine Außenfläche des Formkörpers zumindest ein Formschlusselement auf.
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Als Formschlusselement wird eine definierte Konturgebung verstanden, die derart konfiguriert ist, dass sie mit einem korrespondierenden Formschlusselement zusammenwirken kann. Hierdurch kann eine spätere Positionierung des Formkörpers der Vormontagebaugruppe zur Herstellung des folgend noch beschriebenen Raddrehzahlmessers erleichtert werden. Das Formschlusselement kann in einer einfachen Ausgestaltung lediglich als Anschlagsfläche ausgebildet sein. In einer Weiterbildung ist das Formschlusselement derart ausgebildet, dass sich ein Formschluss in zumindest zwei Raumrichtungen ergeben kann.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen Raddrehzahlsensor für ein Nutzfahrzeug, aufweisend eine Vormontagebaugruppe, wie vorstehend beschrieben, mit einem darin angeordneten Sensor sowie ein Gehäuse, das ausgebildet ist, die Vormontagebaugruppe zumindest teilweise zu umschließen.
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Der in der Vormontagebaugruppe angeordnete Sensor kann bereits Teil der Vormontagebaugruppe sein oder zu einem späteren Zeitpunkt in der Vormontagebaugruppe angeordnet werden. Das Gehäuse umschließt die Vormontagebaugruppe insbesondere derart, dass der Sensorträger und der Formkörper in im Wesentlichen positionsfester Beziehung zueinander gehalten werden. Der Begriff im Wesentlichen bezieht sich dabei darauf, dass eine gewisse Beweglichkeit zum Toleranzausgleich, beispielsweise zu Justagezwecken oder auch im Hinblick auf den Ausgleich thermischer Lasten, aufrechterhalten werden kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist der vom Formkörper umgebene Abschnitt des Kabels in einem Winkel gegenüber einer Verlängerung der Verbindung mit dem Sensorträger abgewinkelt.
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Durch die Abwinklung des vom Formkörper umgebenen Abschnitts des Kabels gegenüber einer Verlängerung der Verbindung mit dem Sensorträger kann eine kompakte Bauform des Raddrehzahlsensors erreicht werden. Mit anderen Worten ist der vom Formkörper umgebene Abschnitt des Kabels nicht in einer Verlängerung der Längsachse des Sensorträgers angeordnet, sondern weist hierzu einen Winkel auf. Sofern zwischen dem Sensorträger und dem Formkörper ein Abstand vorgesehen ist, weist der Abschnitt des Kabels in diesem Abstand somit insbesondere eine Krümmung oder eine Abwinklung auf. Alternativ oder ergänzend kann die Krümmung oder Abwinklung aber auch in den Formkörper verlagert werden. Dies wäre insbesondere dann der Fall, wenn zwischen dem Sensorträger und dem Formkörper kein Abstand vorgesehen wäre oder ein solcher Abstand für eine vorbestimmte Abwinklung nicht ausreichen würde. Durch die Verlagerung der Krümmung oder Abwinklung in den Formkörper kann zudem die Einhaltung eines vorgegebenen Winkels erleichtert werden, während der Winkel außerhalb des Formkörpers flexibler eingestellt werden kann. Über eine entsprechende Kombination von Krümmungen oder Abwinklungen innerhalb und außerhalb des Formkörpers kann eine Vorpositionierung mit späteren Anpassungsmöglichkeiten vorgesehen werden.
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Insbesondere ist der Sensor ein Sensor mit einer definierten Erfassungsrichtung, insbesondere ein aktiver Impulssensor, bevorzugt ein AMR-Sensor.
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Hinsichtlich eines begrenzten (Ein-)Bauraums bietet der Raddrehzahlsensor der vorliegenden Erfindung durch seine gerade auch im Hinblick auf die Vormontagebaugruppe flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten entsprechende Vorteile.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Raddrehzahlsensors, wie vorstehend beschrieben, mit den Schritten:
- Bereitstellen einer Vormontagebaugruppe, wie vorstehend beschrieben, in einem Gießwerkzeug,
- Anordnen des Formkörpers in einer vorbestimmten Position und/oder Orientierung in Bezug auf den Sensorträger in dem Gießwerkzeug; sowie
- zumindest teilweises Umgießen des Formkörpers und Sensorträgers der Vormontagebaugruppe in einer Gehäusestruktur des Gehäuses des Raddrehzahlsensors.
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Das vorstehende Verfahren wird in der angegebenen Reihenfolge der Schritte durchlaufen, wobei der Schritt des Bereitstellens der Vormontagebaugruppe und des Anordnens des Formkörpers in dem Gießwerkzeug ineinander übergehen können.
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Die Anordnung des Formkörpers kann derart erfolgen, dass zunächst während des Bereitstellens der Vormontagebaugruppe die Position des Sensorträgers und somit direkt oder indirekt die Position des Sensors im Gießwerkzeug festgelegt wird. Der Formkörper wird dann in Bezug auf den Sensorträger im Gießwerkzeug angeordnet. Insbesondere wird der Formkörper derart im Gießwerkzeug angeordnet, dass der nicht nur die für den umgebenen Abschnitt des Kabels vorgesehen Relativposition gegenüber dem Sensorträger einhält, sondern den Abschnitt des Kabels von den Werkzeugrändern beabstandet. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass das Kabel in dem zu umgießenden Bereich nicht aus der Gehäusestruktur des Gehäuses unbeabsichtigt herausragt. Die alternative oder ergänzende Anordnung des Formkörpers in einer vorbestimmten Orientierung in Bezug auf den Sensorträger bezieht sich im Gegensatz zum Anordnen in einer vorbestimmten Position auf eine Verdrehung des von dem Formkörper umgebenen Abschnitt des Kabels. Mit anderen Worten wird hierüber der Abschnitt des Kabels über den Formkörper um eine Kabellängsachse verdreht. Für eine einheitliche äußere Gehäusefläche des Raddrehzahlsensors kann vorgesehen werden, dass der Formkörper derart dimensioniert und in dem Gießwerkzeug angeordnet ist, dass dieser nach dem zumindest teilweisen Umgießen zumindest in diesen Teilen von der Gehäusestruktur überdeckt wird. Durch das Eigengewicht des Formkörpers kann ein Halten des Formkörpers in der vorbestimmten Anordnung unterstützt werden, beispielsweise in Zusammenwirken mit einer hierfür vorgesehenen Stützvorrichtung.
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Das zumindest teileweise Umgießen des Formkörpers und des Sensorträgers in einer Gehäusestruktur des Gehäuses des Raddrehzahlsensors ist darauf gerichtet, dass ein solches Umgießen in einer im Wesentlichen starren Verbindung des Formkörpers mit dem Sensorträger resultiert. Auch hier ist der Begriff im Wesentlichen auf die Berücksichtigung möglicher Toleranzanforderungen gerichtet, wie beispielsweise zu Justagezwecken oder zum Ausgleich thermischer Lasten. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Formkörper und der Sensorträger über den vorstehenden Toleranzausgleich hinaus relativ zueinander bewegbar sind.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens weist zum Anordnen des Formkörpers in einer vorbestimmten Position und/oder Orientierung in Bezug auf den Sensorträger in dem Gießwerkzeug der Formkörper das zumindest eine Formschlusselement, wie vorstehend beschrieben, auf und dieses wird zum Formschluss mit einem korrespondierenden Formschlusselement des Gießwerkzeugs positioniert.
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Beispielsweise kann der Formkörper an zumindest einer Außenfläche einen Vorsprung aufweisen, der zu einer Aufnahme im Gießwerkzeug oder darin anordenbaren Positionierhilfe ausgebildet ist. Der Formkörper kann auch mehrere Formschlusselemente aufweisen, so dass der Formkörper zum Beispiel in unterschiedlichen Relativpositionen zum Gießwerkzeug und/oder in an sich unterschiedlichen Gießwerkzeugen über einen Formschluss anordenbar ist. Das Formschlusselement des Formkörpers und das korrespondierende Formschlusselement des Gießwerkzeugs sind insbesondere derart konfiguriert, dass der Formschluss nicht nur die Anordnung im Sinne einer vorbestimmten Positionierung unterstützt, sondern den Formkörper über den Formschluss auch in der vorbestimmten Positionierung hält.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Raddrehzahlsensors gemäß einer exemplarischen Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt einer in einem Gehäuse eines Raddrehzahlsensor verbauten Vormontagebaugruppe.
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1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Raddrehzahlsensors 1. Der Raddrehzahlsensor 1 weist einen Sensorträger 11 mit einem darin angeordneten Sensor 20 sowie ein mit dem Sensorträger verbundenes Kabel 12 auf. Das Kabel 12 weist zur Verbindung mit dem Sensorträger 11 in einem dem Sensorträger 11 zugewandten Bereich in Bezug auf eine Kabelummantelung frei liegende Litzen 12a, 12b, hier vorzugsweise zwei, auf. In einem Abschnitt zwischen dem Sensorträger 11 und dem von der Kabelumhüllung umgebenen Bereich des Kabels 12 werden die Litzen 12a, 12b von einem Formkörper 13 umgeben. Das Kabel 12 mit dem die Litzen 12a, 12b umgebenden Formkörper 13 und der mit dem Kabel 12 verbundene Sensorträger 11 werden, wahlweise mit oder ohne den Sensor 20, als Vormontagebaugruppe 10 (2) bereitgestellt. Hier wird die Vormontagebaugruppe 10 von einem Gehäuse 30 des Raddrehzahlsensors 1 umgeben, um darin gehalten zu werden.
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Der Sensor 20 des Raddrehzahlsensors 1 ist in dem gezeigten Beispiel ein AMR-Sensor. Aufgrund seiner definierten Erfassungsrichtung in Verbindung mit einem begrenzten Einbauraum wird das Kabel 12 gegenüber dem Sensorträger 11 abgewinkelt im Gehäuse 30 angeordnet und fixiert. Der Formkörper 13 dient dabei als weiterer Fixierungspunkt und Abstandshalter, so dass das Kabel 12 bzw. die Litzen 12a, 12b von der Außenkontur des Gehäuses 30 derart beabstandet sind, dass das Kabel 12 bzw. die Litzen 12a, 12b nicht unbeabsichtigt aus dem Gehäuse 30 hinausragen. Demnach wird das Kabel von einem vorbestimmten Kabeleingang in das Gehäuse 30 bis zur Verbindung mit dem Sensorträger 11 durch das Gehäuse geschützt geführt.
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2 zeigt nochmals eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt einer in einem Gehäuse eines Raddrehzahlsensors, wie dem Gehäuse 30 des Raddrehzahlsensors 1, verbauten Vormontagebaugruppe 10. Die Abwinklung der Litzen 12a, 12b in einem Bereich zwischen dem Sensorträger 11 und dem Formkörper 13 ist aufgrund der schematischen Draufsicht nicht gezeigt, aber entsprechend der vorstehenden Ausführungen bedarfsweise vorzusehen. Durch die vergrößerte Ansicht wird auch nochmals deutlich, dass der Formkörper 13 nicht nur einen Mindestabstand der Litzen 12a, 12b zu einem Rand des Gehäuses 30 und somit zu einem Werkzeugrand bei der Herstellung gewährleistet, sondern auch die Litzen 12a, 12b zueinander in vorbestimmter Weise beabstandet. Hierüber können die Litzen 12a, 12b geführt und in Bezug auf eine Verbindung mit dem Sensorträger 11 vorpositioniert werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Auch wenn in den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen nur ein Formkörper gezeigt ist, kann die Vormontagebaugruppe oder der Radrehzahlsensor auch mehr als einen Formkörper aufweisen. Beispielsweise können mehrere Formkörper vorgesehen werden, wenn die in einem Gehäuse des Raddrehzahlsensors zu führende Kabellänge vergleichsweise lang ist und/oder häufig und/oder in erhöhtem Maße umgelenkt wird und/oder andere Gründe an mehr als einer Stelle befürchten lassen, dass das Kabel unbeabsichtigt an den Werkzeugrand eines Gießwerkzeugs gedrückt werden und somit unbeabsichtigt aus dem Gehäuse ragen könnte.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Raddrehzahlsensor
- 10
- Vormontagebaugruppe
- 11
- Sensorträger
- 12
- Kabel
- 12a
- Litze
- 12b
- Litze
- 13
- Formkörper
- 20
- Sensor
- 30
- Gehäuse