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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Haushalts-Kühlgeräts mit mindestens einem Kühlfach, dem ein gesteuert kühlbarer No-Frost-Verdampfer und ein davon unabhängig antreibbarer Ventilator zugeordnet sind und das durch eine Trennwand von einem Gefrierfach getrennt ist. Die Erfindung betrifft auch ein Haushalts-Kühlgerät oder -Kältegerät, aufweisend mindestens ein Kühlfach, dem ein No-Frost-Verdampfer und ein Ventilator zugeordnet sind, und eine Steuereinrichtung, die eingerichtet ist zum Abkühlen des No-Frost- Verdampfers und Betreiben des Ventilators. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf Side-by-Side-Kühlgeräte.
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Es sind Doppel-Kühlgeräte bekannt, die seitlich nebeneinander angeordnet ein Kühlfach und ein Gefrierfach aufweisen, welche durch eine Trennwand („Mittelwand“) voneinander abgetrennt sind (sog. „Side-by-Side“-Kühlgeräte). Ein bekanntes Problem bei solchen Doppel-Kühlgeräten ist eine Feuchtigkeitsansammlung in dem Kühlfach (auch als Kühlraum bezeichenbar) im Bereich der Trennwand.
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Ferner sind sog. „No-Frost“-Kühlgeräte bekannt, bei denen während einer Kühlphase ein Ventilator kalte Luft von einem Verdampfer in das Kühlfach bläst. Die Geräte sind dabei so ausgelegt, dass die Luft als Kreislauf wieder zu dem Verdampfer zurückgeführt wird. Dort kondensiert die aus dem Kühlfach stammende, wärmere Luft aus, wobei sich das Kondensat als Reif vornehmlich an den Kühllamellen des Verdampfers niederschlägt. In festgelegten Zeitintervallen taut eine Heizung die Kühllamellen ab, woraufhin das dort vorhandene gefrorene Wasser auftaut, über eine Rinne als Wasser aus dem Gerät austritt und in einem Verdunstungsbehälter landet. Da der Ventilator in der Abtauphase nicht läuft, bleibt das Kühlfach weiterhin gekühlt. Durch die No-Frost-Technik wird nicht nur verhindert, dass die Kühllamellen dauerhaft vereisen, sondern es sinkt auch die relative Luftfeuchtigkeit in dem Kühlfach, so dass sich nahezu keine Reif/Eis-Schichten mehr bilden.
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Besonders bei kalten Umgebungstemperaturen eines Kühlgeräts ist ein Wärmeeinfall von außen in das Kühlfach sehr gering, so dass das Kühlfach nur sehr selten aktiv gekühlt zu werden braucht. Dies hat bei sog. „No-Frost“-Geräten zur Folge, dass ebenso selten eine Entfeuchtung des Kühlfachs durch Luftumwälzung erfolgt. Beispielsweise durch Türöffnungen, Lebensmittel, Undichtheiten usw. in das Kühlfach eingebrachte Feuchtigkeit wird folglich nicht aus dem Kühlfach abtransportiert und kondensiert in dessen Fachinnerem.
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Eine bekannte Methode zur Entfeuchtung besteht darin, den Ventilator für eine gewisse Zeitdauer zu aktivieren bzw. anzuschalten, ohne dass es eine Anforderung zur Abkühlung des Kühlfachs (bei welcher der Verdichter läuft und Kältemittel den Verdampfer kühlt) gibt. Dies ist auch als „Fachventilieren“ bekannt. Der Verdichter bzw. die Versorgung des Kühlfachverdampfers bleibt dabei ausgeschaltet oder wird davon unabhängig betrieben. Dies hat zur Folge, dass die feuchte Fachluft zirkuliert und über den noch kälteren Verdampfer geführt wird, dabei es die Tauwassertemperatur unterschreitet und deshalb an dem Verdampfer auskondensiert. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn der Verdampfer die kälteste Stelle im Kühlfach bzw. entlang der Strömungsstrecke der Luft ist.
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Ist hingegen der Verdampfer vergleichsweise warm und eine andere Stelle des Kühlfachs (z.B. bei einem Doppel-Kühlgerät die Trennwand zwischen dem Kühlfach und dem Gefrierfach) kälter, ist das Fachventilieren sogar nachteilig. Denn die Luft kondensiert dann an der anderen, kühleren Stelle aus, so dass die Feuchtigkeit vom Verdampfer zur dieser anderen Stelle verlagert wird. Das Wahrscheinlichkeit, dass eine andere Stelle des Kühlfachs kälter ist als der Verdampfer oder die Temperatur in dem Kühlfach („Fachtemperatur“), erhöht sich bei längerer Nichtanforderungen an eine Kühlung des Kühlfachs („Fachkühlung“), da der Verdampfer mit fortschreitender Zeit durch das Fachventilieren erwärmt wird. Durch dickere Isolierungen der Außenwände des Kühlgeräts gelangt zudem weniger Wärme von außen in das Kühlfach, was energetisch positiv ist, jedoch die Nichtanforderungszeit noch weiter steigen lässt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine verbesserte Möglichkeit zur Vermeidung einer Kondensation in einem Kühlfach eines Haushalts-Kühlgeräts zu vermeiden, insbesondere eines Kühlfachs mit Fachventilation, speziell in einem No-Frost-Gerät.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und der Zeichnungen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Haushalts-Kühlgeräts mit mindestens einem Kühlfach, dem ein gesteuert kühlbarer No-Frost-Verdampfer und ein davon unabhängig antreibbarer Ventilator zugeordnet sind und das durch eine Trennwand von einem Gefrierfach getrennt ist, wobei bei dem Verfahren ein Kühlvorgang zum Abkühlen des No-Frost-Verdampfers durchgeführt wird, bei welchem der Ventilator ausgeschaltet ist bzw. wobei der Ventilator ausgeschaltet bleibt. Ein solcher Kühlvorgang wird im Folgenden auch als „Verdampferabkühlung“ bezeichnet.
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Durch die Verdampferabkühlung wird der Vorteil erreicht, dass sich zuverlässig eine ungewollte Kondensation in einem Kühlfach eines Haushalts-Kühlgeräts verringern oder sogar praktisch ganz vermeiden lässt, und zwar mit einem nur geringen energetischen Aufwand. Insbesondere kann so erreicht werden, dass der No-Frost-Verdampfer praktisch immer die kälteste Stelle des Kühlfachs darstellt und damit eine Kondensation praktisch ausschließlich an dem No-Frost-Verdampfer stattfindet. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das Haushalts-Kühlgerät auch dazu eingerichtet ist, ein Fachventilieren durchzuführen.
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Das Verfahren umfasst in anderen Worten, dass der No-Frost-Verdampfer ohne Kälteanforderung des Kühlfachs gekühlt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass der No-Frost-Verdampfer zu praktisch jeder Zeit die kälteste Stelle des Kühlfachs bzw. einer Luftstrecke von in dem Kühlfach zirkulierender Luft ist. Um das Fachinnere dabei nicht unnötigerweise zu stark mitzukühlen, erfolgt die Kühlung des No-Frost-Verdampfers nicht gleichzeitig mit angeschaltetem bzw. aktiviertem Ventilator.
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Der No-Frost-Verdampfer kann z.B. ein mit Kühllamellen oder Kühlrippen ausgerüsteter Verdampfer sein. Der No-Frost-Verdampfer befindet sich insbesondere in einem Verdampfergehäuse und ist durch den Ventilator zwangsbelüftbar. Das mindestens eine Kühlfach ist insbesondere ein No-Frost-Kühlfach, dessen Luft also auf grundsätzlich bekannte Weise mittels des No-Frost- Verdampfer gekühlt wird bzw. mittels der No-Frost-Technik kühlbar ist.
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Das Haushalts-Kühlgerät kann ein oder mehrere Kühlfächer aufweisen, für welche das Verfahren gemeinsam oder unabhängig voneinander durchgeführt werden kann. Unter einem Kühlfach wird ein kühlbarer Lagerraum des Haushalts-Kühlgeräts verstanden, dessen Soll-Fachtemperatur („Kühlfachtemperatur“) auf einen Wert oberhalb des Gefrierpunkts einstellbar ist, beispielsweise auf einen Wert zwischen +2 °C und +8 °C. Ein solches Kühlfach kann auch als „unfrozen compartment“ bezeichnet werden. Unter einem Gefrierfach wird ein kühlbarer Lagerraum des Haushalts-Kühlgeräts verstanden, dessen Soll-Fachtemperatur („Gefrierfachtemperatur“) auf einen Wert unterhalb des Gefrierpunkts einstellbar ist, beispielsweise auf einen Wert zwischen -16 °C und -24 °C, aber auch darüber. Ein solches Gefrierfach kann auch als „frozen compartment“ bezeichnet werden.
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Dass der No-Frost-Verdampfer gesteuert kühlbar ist, umfasst insbesondere, dass erbeispielsweise mittels einer Steuereinrichtung - gezielt abkühlbar ist. Die Steuerung kann eine Einstellung einer Dauer der aktiven Kühlphase und ggf. auch eine Zieltemperatur umfassen.
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Der Ventilator ist ein- und ausschaltbar bzw. aktivierbar und deaktivierbar, beispielsweise mittels der Steuereinrichtung. Es ist eine Weiterbildung, dass der Ventilator ein drehzahlregelbarer Ventilator ist. Es ist eine Weiterbildung, dass der Ventilator getaktet betreibbar ist, insbesondere falls ein nur geringer Volumenstrom der durch den Ventilator bewegten Luft gewünscht ist. Der Ventilator kann auch als Lüfter bezeichnet werden.
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Die Verdampferabkühlung kann grundsätzlich zeitgesteuert bzw. nach einem vorgegebenen Zeitpunkt und/oder temperaturgesteuert gestartet und/oder beendet werden. Bei der Ausgestaltung, dass die Verdampferabkühlung zu einem vorgegebenen Zeitpunkt gestartet wird, wird der Vorteil erreicht, dass zum Starten des Kühlvorgangs kein Sensor benötigt wird, wodurch sich eine besonders preiswerte Lösung umsetzen lässt, z.B. durch eine Programmierung der Steuereinrichtung. Der Startzeitpunkt des Kühlvorgangs kann auf unterschiedliche Arten gewählt oder vorgegeben werden, z.B. zu einer oder mehreren festen Tageszeiten, in vorgegebenen Zeitabständen seit Beendigung der letzten Fachkühlung und/oder der letzten Fachventilation des Kühlfachs, in einem bestimmten Zeitabstand vor einer vorgesehenen Fachkühlung und/oder Fachventilation des Kühlfachs usw. Besonders bevorzugt ist dabei die Ausgestaltung, dass die Verdampferabkühlung nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer seit Beendigung der letzten Fachkühlung des Kühlfachs gestartet wird da sich so eine besonders zuverlässig bedarfsgerechte Verdampferabkühlung erreichen lässt. Eine geeignete Zeitdauer zum Starten der Verdampferabkühlung kann z.B. experimentell bestimmt werden.
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Unter einer „Fachkühlung“ des Kühlfachs wird dabei das Aktivieren bzw. Abkühlen des No-Frost-Verdampfers bei gleichzeitigem Betrieb des Ventilators verstanden. Die Fachkühlung kann z.B. ausgelöst werden, wenn eine merkliche Erhöhung der Kühlfachtemperatur über einen entsprechenden Grenzwert festgestellt worden ist,. Die Fachkühlung kann z.B. nach einem Öffnen einer Tür, nach Einstellen von warmen Lebensmitteln usw. angefordert werden. Die Fachkühlung des Kühlfachs kann gemäß der No-Frost-Methode durchgeführt werden. Das Gefrierfach kann in einer Weiterbildung analog zu dem Kühlfach fachgekühlt werden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die vorgegebene Zeitdauer zum Starten der Verdampferabkühlung eine von einer Umgebungstemperatur des Haushalts-Kühlgeräts abhängige Zeitdauer ist. Dies ergibt eine noch zuverlässigere und energiesparendere Möglichkeit zum Abkühlen des Verdampfers bei ausgeschaltetem (Verdampfer-)Ventilator. Die Umgebungstemperatur kann z.B. mittels eines Umgebungs-Temperaturfühlers des Haushalts-Kühlgeräts gemessen werden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass dem No-Frost-Verdampfer ein Temperaturfühler („Verdampfer-Temperaturfühler“) zum Abfühlen einer Temperatur („Verdampfertemperatur“) des No-Frost-Verdampfers zugeordnet ist und der Trennwand ein weiterer Temperaturfühler („Trennwand-Temperaturfühler“) zum Abfühlen einer Temperatur (Trennwand-Temperatur‟) der Trennwand zugeordnet ist und die Verdampferabkühlung gestartet wird, wenn die Trennwand-Temperatur gleich oder geringer als die Verdampfertemperatur ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass sich sehr genau bestimmen lässt, wann die Gefahr einer Kondensation an der Trennwand bestehen könnte und entsprechend zeitgenau entgegengewirkt werden kann. Es ist jedoch zur besonders zuverlässigen Verhinderung der Kondensation an der Trennwand auch möglich, wenn die Verdampferabkühlung gestartet wird, wenn die Trennwand-Temperatur kurz oberhalb der Verdampfertemperatur liegt, z.B. 1 °C höher.
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Es ist eine zur besonders genauen Feststellung der Verdampfertemperatur vorteilhafte Weiterbildung, dass der Verdampfer-Temperaturfühler an einer Kühllamelle oder Kühlrippe des No-Frost-Verdampfers angebracht ist. Der Trennwand-Temperaturfühler kann sich an einer dem Kühlfach zugewandten Seite der Trennwand oder in der Trennwand befinden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass ein weiterer Temperaturfühler („Kühlfach-Temperaturfühler“) vorhanden ist, der dazu vorgesehen ist, eine Temperatur des Kühlfachs („Kühlfachtemperatur“) abzufühlen. Dadurch lässt sich ein Fachkühlen besonders bedarfsgerecht starten.
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Allgemein kann das Haushalts-Kühlgerät also einen Verdampfer-Temperaturfühler, einen Kühlfach-Temperaturfühler und/oder einen Trennwand-Temperaturfühler aufweisen. Die Art des Temperaturfühlers ist dabei grundsätzlich frei wählbar und kann z.B. ein Thermoelement, einen berührungslos messenden IR-Sensor, usw. umfassen.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Verdampferabkühlung beendet wird, wenn deren Zeitdauer eine vorgegebene Zeitdauer (auch als „Kühlungsdauer“ bezeichenbar) bzw. einen vorgegebenen Grenz- oder Schwellwert erreicht hat. Dabei wird ausgenutzt, dass sich die gewünschte oder benötigte Kühlungsdauer leicht empirisch (z.B. experimentell oder durch Berechnungen) so festlegen lässt, dass der No-Frost-Verdampfer praktisch immer die kälteste Stelle des Kühlfachs ist. Diese Ausgestaltung lässt sich besonders einfach umsetzen, speziell auch sensorlos, wenn die Verdampferabkühlung zeitabhängig gestartet wird. Die Kühlungsdauer kann beispielsweise so festgelegt werden, dass der Kühlungsvorgang ohne Ventilatoreinsatz nur in längeren Zeitabständen durchgeführt zu werden braucht, um ein häufiges Anspringen des Verdichters zu vermeiden. Auch die Kühlungsdauer kann von der Umgebungstemperatur des Haushalts-Kühlgeräts abhängig sein.
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Es ist eine bei Vorhandensein des Verdampfer-Temperaturfühlers vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Verdampferabkühlung beendet wird, wenn die Verdampfertemperatur einen vorgegebenen Temperaturschwellwert erreicht.
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Es ist eine bei Vorhandensein des Verdampfer-Temperaturfühlers vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Verdampferabkühlung beendet wird, wenn die Verdampfertemperatur eine vorbestimmte Temperaturdifferenz im Vergleich zur Verdampfertemperatur bei Start der Verdampferabkühlung erreicht.
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Es ist eine bei Vorhandensein des Verdampfer-Temperaturfühlers und des Trennwand-Temperaturfühlers vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Verdampferabkühlung beendet wird, wenn die Verdampfertemperatur die Trennwand-Temperatur erreicht oder unterschreitet. So lässt sich die Verdampferabkühlung besonders präzise bedarfsgerecht und damit besonders energiesparend beenden. Dabei kann die Verdampferabkühlung insbesondere beendet wird, wenn die Verdampfertemperatur die Trennwand-Temperatur um eine vorgegebene Temperaturdifferenz unterschreitet, da so vorteilhafterweise eine „Temperaturhysterese“ erzeugt, die es ermöglicht, ein häufiges Ein- und Ausschalten des No-Frost-Verdampfers bzw. des Verdichters zu verhindern.
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Die Verdampferabkühlung kann also beispielsweise
- - zeitabhängig gestartet und zeitabhängig beendet werden,
- - sensorgesteuert gestartet und zeitabhängig beendet werden oder
- - sensorgesteuert gestartet und sensorgesteuert beendet werden.
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Die Temperatur an dem No-Frost-Verdampfer lässt sich beispielsweise durch eine entsprechende Steuerung bzw. Aktivierung eines Verdichters / Kompressors absenken. Grundsätzlich kann anstelle eines No-Frost-Verdampfers jedoch auch ein elektrisch betriebenes Kühlteil (z.B. unter Nutzung von Peltier-Elementen) verwendet werden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass sich an die Verdampferabkühlung ein Fachventilieren anschließt, bei dem der Ventilator betrieben wird, ohne dass der No-Frost-Verdampfer gekühlt wird. So wird vorteilhaft ein besonders effektiver Zeitpunkt zum Fachventilieren genutzt. Das Fachventilieren kann unmittelbar oder mit einem geringen Zeitverzug an die Verdampferabkühlung anschließen.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Haushalts-Kühlgerät, das zum Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens eingerichtet ist.
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Insbesondere weist das Haushalts-Kühlgerät mindestens ein Kühlfach, dem ein No-Frost-Verdampfer und ein Ventilator zugeordnet sind und das durch eine Trennwand von einem Gefrierfach getrennt ist, sowie eine Steuereinrichtung auf, die die zum Abkühlen des No-Frost-Verdampfers und Betreiben des Ventilators eingerichtet ist und die ferner dazu eingerichtet (z.B. programmiert) ist, einen Kühlvorgang (Verdampferabkühlung) zum Abkühlen des No-Frost-Verdampfers durchzuführen, wenn der zugehörige Ventilator ausgeschaltet ist.
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Das Haushalts-Kühlgerät kann analog zu dem Verfahren ausgebildet sein und weist die gleichen Vorteile auf.
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So ist es eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Kühlgerät mindestens einen Verdampfer-Temperaturfühler zum Abfühlen einer Verdampfertemperatur, d.h., einer an dem Verdampfer anliegenden Temperatur, insbesondere Lamellentemperatur, aufweist.
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Auch ist es eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Kühlgerät einen Kühlfach-Temperaturfühler und/oder einen Trennwand-Temperaturfühler aufweist.
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Ferner ist es eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Kühlgerät eine Zeiterfassungseinrichtung zum Bestimmen einer Zeitdauer seit Beendigung der letzten Fachkühlung. Die Zeiterfassungseinrichtung kann eine elektronische Uhr sein, z.B. ein Mikroprozessor mit Zeitmessfunktion.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein Kühlfach durch eine Trennwand von einem Gefrierfach getrennt ist. Durch die Anwendung des Verfahrens auf ein solches Haushalts-Kühlgerät wird eine ungewollte Kondensation im Kühlfach an der Trennwand zum Gefrierfach merklich verringert oder sogar praktisch verhindert.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass das Haushalts-Kühlgerät ein Doppel-Kühlgerät ist und dass mindestens ein Kühlfach durch eine Trennwand von einem seitlich daneben vorhandenen Gefrierfach getrennt ist. So kann eine ungewollte Kondensation im Kühlfach an der Trennwand zu einem Gefrierfach auch bei Side-by-Side-Kühlgeräten merklich verringert oder sogar praktisch verhindert, bei denen diese Kondensation ansonsten besonders bemerkbar ist.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
- 1 zeigt in Frontansicht eine Skizze eines geöffneten Haushalts-Doppel-Kühlgeräts;
- 2 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus dem Haushalts-Doppel-Kühlgerät im Bereich eines Kühlfachs; und
- 3 zeigt ein Steuerdiagramm zur Ansteuerung eines No-Frost-Verdampfers und eines Ventilators, die dem Kühlfach des Haushalts-Doppel-Kühlgeräts zugeordnet sind.
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1 zeigt in Frontansicht eine Skizze eines geöffneten Haushalts-Doppel-Kühlgeräts 1 in Side-by-Side-Anordnung. Das Kühlgerät 1 weist ein Gefrierfach 2, das durch eine linke Kühlschranktür 3 verschließbar ist, und ein Kühlfach 4, das durch eine rechte Kühlschranktür 5 verschließbar ist, auf. Das Gefrierfach 2 und das Kühlfach 4 sind durch eine Trennwand 6 voneinander separiert. Jeder der beiden Fächer 2 und 4 weist mehrere Unterteilungen auf, die z.B. durch Einlegeböden 7 voneinander getrennt sind.
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2 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus dem Haushalts-Doppel-Kühlgerät 1 durch das Kühlfach 4 mit Blick senkrecht auf die Trennwand 6.
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Bezug nehmend auf 1 und 2 weist das Kühlgerät 1 mindestens ein Kühlaggregat (o. Abb.) auf, das, wie grundsätzlich bekannt, mindestens einen Verdichter / Kompressor, einen No-Frost-Verdampfer, einen Verflüssiger / Kondensator und eine Drossel aufweist, die durch einen Kühlmittel führenden Kältekreislauf miteinander verbunden sind.
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Das Kühlgerät 1 weist ferner eine Steuereinrichtung 8 zum Steuern der Komponenten des Kühlgeräts 1 auf. Vorliegend ist die Steuereinrichtung 8 dazu eingerichtet, eine No-Frost-Funktion und eine Fachventilation für das Gefrierfach 2 und, getrennt davon, für das Kühlfach 4 bereitzustellen bzw. durchführen.
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Dem Kühlfach 4 sind ein No-Frost- bzw. Lamellen-Verdampfer 9 eines Kühlaggregats und ein davon unabhängig antreibbarer Ventilator 10 (auch als „Verdampferlüfter“ bezeichnet) zugeordnet. Dies ist hier beispielhaft so umgesetzt, dass sie innerhalb eines luftdurchlässigen Verdampfergehäuses 11 in einem hinteren Raumbereich des Kühlfachs 4 angeordnet sind.
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An dem No-Frost-Verdampfer 9, z.B. an dessen Kühllamellen, ist hier ein („Verdampfer-“) Temperaturfühler 12 angeordnet, der insbesondere mit der Steuereinrichtung 8 verbunden ist. Der Verdampfer-Temperaturfühler 12 fühlt eine Temperatur („Verdampfertemperatur“) an dem No-Frost-Verdampfer 9 ab.
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Auch kann sich in dem Kühlfach 4 ein weiterer („Kühlfach-“) Temperaturfühler 13 befinden, der die Temperatur („Kühlfachtemperatur“) des Kühlfachs 4 abfühlt. Der Kühlfach-Temperaturfühler 13 ist vorteilhafterweise weit von der Trennwand 6 entfernt. Darüber hinaus kann das Kühlgerät 1 einen („Trennwand-“) Temperaturfühler 14 zum Abfühlen einer Temperatur („Trennwandtemperatur“) der Trennwand 6 aufweisen.
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Mittels der Steuereinrichtung 8 können der No-Frost-Verdampfer 9 und/oder der Ventilator 10 im Rahmen unterschiedlicher Betriebsabläufe oder Modi unabhängig voneinander betrieben werden:
- a) Bei einer „Fachkühlung“ wird das Kühlfach 4 durch Aktivieren bzw. Abkühlen des No-Frost-Verdampfers 9 und gleichzeitigem Betrieb des Ventilator 10 vergleichsweise schnell und stark abgekühlt. Die Fachkühlung kann z.B. ausgelöst werden, wenn eine merkliche Erhöhung der Fachtemperatur über einen entsprechenden Grenzwert festgestellt worden ist, z.B. durch den Verdampfer-Temperaturfühler 12. Die Fachkühlung kann z.B. nach einem Öffnen der Tür 5, nach Einstellen von warmen Lebensmitteln usw. angefordert werden. Die Fachkühlung kann gemäß der No-Frost-Methode durchgeführt werden.
- b) Bei einem „Fachventilieren“ wird bei abgeschaltetem bzw. nicht aktiv gekühltem No-Frost-Verdampfer 9 der Ventilator 10 für jeweils eine begrenzte Zeitdauer betrieben. Dadurch zirkuliert die Luft in dem Kühlfach 4 über den No-Frost-Verdampfer 9, an dem die Feuchtigkeit der Luft aus dem Kühlfach 4 zumindest teilweise auskondensiert.
- c) Bei einer erfindungsgemäßen „Verdampferabkühlung“ wird ein Kühlvorgang zum Abkühlen des No-Frost-Verdampfers 9 durchgeführt, wobei der Ventilator 10 ausgeschaltet bleibt. Dadurch sinkt die Temperatur an dem No-Frost-Verdampfer 9 zuverlässig unter einen Wert, an dem die Fachluft - insbesondere bei einem folgenden Fachventilieren - praktisch nur an dem No-Frost-Verdampfer 9 auskondensiert. So wird insbesondere verhindert, dass die linke Wand des Kühlfachs 4, welche als die Trennwand 6 an das Gefrierfach 2 grenzt, kälter wird als der No-Frost-Verdampfer 9 und sich dort Kondensat bildet, insbesondere auch während eines Fachventilierens. Der Kühlvorgang kann als Phase zwischen einem Aktivieren und folgendem Deaktivieren des No-Frost-Verdampfers 9 bzw. des zugehörigen Verdichters angesehen werden.
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Dabei sind beispielsweise folgende Varianten der Verdampferabkühlung umsetzbar:
- c1) Die Verdampferabkühlung wird zeitabhängig gestartet, beispielsweise zu einem vorgegebenen Zeitpunkt (z.B. einer vorgegebenen Uhrzeit u.v.m.), nach Anlauf einer vorgegebenen Zeitdauer seit dem letzten Fachkühlen, usw. Sie wird zeitabhängig wieder beendet, z.B. nachdem eine vorgegebene Zeitdauer seit dem Start der Verdampferabkühlung vergangen ist.
- c2) Die Verdampferabkühlung wird sensorgesteuert gestartet, z.B. dann, wenn die Trennwandtemperatur gleich oder kleiner als die Verdampfertemperatur. Sie wird dann zeitabhängig wieder beendet, z.B. nachdem eine vorgegebene Zeitdauer seit dem Start der Verdampferabkühlung vergangen ist.
- c3) Die Verdampferabkühlung wird sensorgesteuert gestartet und sensorgesteuert beendet. Sie kann beispielsweise wie in c2) beschrieben gestartet werden und beendet werden, wenn die Verdampfertemperatur unter einen vorgegebenen Schwellwert fällt, einen vorgegebene Temperaturdifferenz im Vergleich zum Beginn der Verdampferabkühlung erreicht hat, wieder geringer ist als die Trennwandtemperatur, ggf. um eine bestimmte Temperaturdifferenz, usw.
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3 zeigt ein Steuerdiagramm zur Ansteuerung des No-Frost-Verdampfers 9 (oberer Zeitstrahl) und des Ventilators 10 (unterer Zeitstrahl), die dem Kühlfach 4 des Haushalts-Doppel-Kühlgeräts zugeordnet sind, als Auftragung eines Einschaltzustands (Status „aus“ bzw. „0“ oder Status „ein“ bzw. „1“) gegen die Zeit t.
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In den Zeitintervallen [t1; t2] und [t5; t6] wird nur der No-Frost-Verdampfer 9 gekühlt, während der Ventilator 10 ausgeschaltet ist. Dies entspricht der Verdampferabkühlung.
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Im Zeitintervall [t3; t4] wird ist der Ventilator 10 eingeschaltet, während der No-Frost-Verdampfer 9 nicht gekühlt wird. Dies entspricht dem Fachventilieren.
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Im Zeitintervall [t7; t8] wird der No-Frost-Verdampfer 9 gekühlt und gleichzeitig der Ventilator 10 betrieben. Dies entspricht der Fachkühlung.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So lassen sich die No-Frost-Fachkühlung und das Fachventilieren analog für das Gefrierfach 2 durchführen, wie in 1 durch das in dem Gefrierfach 2 eingezeichnete Verdampfergehäuse 11 angedeutet.
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Auch kann sich ein Fachventilieren wie im Zeitintervall [t3; t4] dargestellt unmittelbar an das zum Verdampferabkühlen verwendete Zeitintervall [t1; t2] und/oder [t5; t6] anschließen.
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Allgemein kann unter „ein“, „eine“ usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von „mindestens ein“ oder „ein oder mehrere“ usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck „genau ein“ usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushalts-Doppel-Kühlgerät
- 2
- Gefrierfach
- 3
- Linke Kühlschranktür
- 4
- Kühlfach
- 5
- Rechte Kühlschranktür
- 6
- Trennwand
- 7
- Einlegeboden
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- No-Frost-Verdampfer
- 10
- Ventilator
- 11
- Verdampfergehäuse
- 12
- Verdampfer-Temperaturfühler
- 13
- Kühlfach-Temperaturfühler
- 14
- Trennwand-Temperaturfühler
- t
- Zeit
- ti
- Zeitpunkt i