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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Endoskop mit einem flexiblen Einführschlauch, und einem von einer proximalen Seite aus steuerbaren Biegeabschnitt, der sich distal an den Einführschlauch anschließt.
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Ein solches Endoskop kann mit einem sehr kleinen Durchmesser gebaut werden, um z.B. auch kleine Körperöffnungen zu untersuchen.
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Der Durchmesser des Biegeabschnitts ist dabei in der Regel gleich bzw. geringfügig unterschiedlich zum Durchmesser des Einführschlauchs des Endoskops. Bei Endoskopen mit dünnem Einführschlauch ist der Biegeabschnitt entsprechend dünn.
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Ein dünner Biegeabschnitt hat aber oft keinen ausreichenden Innenraum für die komplexen Konstruktionen, die für einen herkömmlichen Biegeabschnitt notwendig sind. Der Biegeabschnitt des Endoskops kann vom Anwender gesteuert werden. Zu diesem Zweck wird der Biegeabschnitt von der proximalen Seite des Endoskops durch den Anwender gesteuert, d.h. ausgelenkt.
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Hierbei sind im Stand der Technik verschiedene Grundbauarten des Biegeabschnittes bekannt, z.B. ein Biegeabschnitt aus Gelenkgliedern aus Metall oder ein Biegeabschnitt aus angelenkten Kunststoffelementen.
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Beim Biegeabschnitt aus Gelenkgliedern aus Metall besteht der Biegeabschnitt aus einer Reihe von komplex geformten Metallringen, die jeweils durch eine frei bewegliche Verbindung aus Ringgelenken verbunden sind. Diese Ringgelenke weisen Scharnierstifte auf, die gegenüber ihrem jeweils benachbarten Ringgelenk um 90 bzw. 180 Grad versetzt sind. Über eine Reihe von Drehpunkten kann sich der Biegeabschnitt nach oben und unten drehen. An der Innenseite des auslenkbaren Abschnittes sind in mehreren Reihen Ösen an den Ringgelenken angeordnet. Diese Ösen dienen als Führung für Zugseile, die am distalen Ende des auslenkbaren Abschnittes verankert sind. Indem die Zugseile von der proximalen Seite gezogen werden, erfolgt die Biege- oder Auslenkbewegung des auslenkbaren Abschnittes.
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Diese komplexe Konstruktion erfordert einen entsprechenden Innenraum innerhalb des Biegeabschnitts. Wenn der Biegeabschnitt sehr dünn ist, steht in der Regel nicht ausreichend Innenraum zur Verfügung.
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Beim Biegeabschnitt aus angelenkten Kunststoffelementen sind durch Spritzgießen erzeugte Kunststoffelementen über Scharniere miteinander verbunden und relativ zueinander schwenkbar. Ein Biegeabschnitt aus angelenkten Kunststoffelementen hat zwar eine sehr einfache Konstruktion, bietet aber noch weniger Innenraum als der Biegeabschnitt aus Gelenkgliedern aus Metall. Der Grund ist, dass die Trennwände eines Kunststoffteils eine gewisse Stärke benötigen, um ausreichend Stabilität bzw. Festigkeit zu gewährleisten. Zusätzlich nehmen auch hier Ösen viel Platz in Anspruch.
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Somit ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Endoskop mit einem flexiblen Einführschlauch und einem Biegeabschnitt zu schaffen, bei dem der Biegeabschnitt ausreichend Platz im Innenraum zu Verfügung stellt. Ferner soll der Biegeabschnitt des Endoskops eine zufriedenstellende Funktionalität bieten.
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Diese Aufgabe ist durch ein Endoskop mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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In der Erfindung hat ein Endoskop einen flexiblen Einführschlauch, und einen von einer proximalen Seite aus steuerbaren Biegeabschnitt, der sich distal an den Einführschlauch anschließt, wobei der Biegeabschnitt eine Hülle aufweist, in der zumindest ein Zugseil für eine Ausschwenkbewegung des Biegeabschnittes läuft, wobei das zumindest eine Zugseil am distalen Ende des Biegeabschnittes verankert ist. In Längsrichtung der Hülle ist ein Trennelement angeordnet, das den Querschnitt der Hülle in zwei getrennte Kammern teilt. In einem der beiden durch das Trennelement getrennten Kammern ist in Längsrichtung der Hülle ein Zugseil von dem zumindest einen Zugseil für eine Ausschwenkbewegung des Biegeabschnittes angeordnet.
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Durch das Trennelement kann auf einfache Weise der Biegeabschnitt in sich in Längsrichtung erstreckende und zur radialen Seite abgegrenzte Zugseilkanäle geteilt werden. Dadurch kann ein Endoskop mit einem Biegeabschnitt auf einfache und kostengünstige Weise bereitgestellt werden. Dir einfache Bauweise ermöglicht eine besonders kleine Baugröße, da das Prinzip des Teilens des Biegeabschnittes durch das Trennelement in getrennte Kammern bei jeder Baugröße und insbesondere bei sehr geringen Endoskopdurchmessern anwendbar ist.
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Zumindest ein Zugseil ist dann in einer Kammer angeordnet. Bereits bei diesem minimalistischen Aufbau kann durch Ziehen des einen Zugseils der Biegeabschnitt gezielt geschwenkt werden. Die Rückkehrbewegung des Biegeabschnittes nach einer Auslenkung wird durch Entlastung des zuvor gezogenen Zugseils bewirkt.
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In jeder der beiden durch das Trennelement getrennten Kammer kann in Längsrichtung der Hülle ein Zugseil von dem zumindest einen Zugseil für eine Ausschwenkbewegung des Biegeabschnittes angeordnet sein. Hier ist nun bei zwei durch das Trennelement getrennten Kammern in jeder Kammer ein Zugseil vorgesehen. Jedes der Zugseile wird in deiner eigenen Kammer, also einem eigenen Zugseilkanal geführt, ohne durch das andere Zugseil beeinträchtigt zu werden.
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Das Trennelement kann so in der Hülle angeordnet sein, dass das Trennelement den Querschnitt der Hülle in zwei gleich große getrennte Kammern teilt. Dadurch kann das kleinstmögliche Maß für den Biegeabschnitt in der Praxis genutzt werden.
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Das Trennelement kann an ihrer proximalen Seite am distalen Endbereich des Einführschlauches verankert sein. Das Trennelement kann an ihrer proximalen Seite am distalen Endbereich des Einführschlauches so verankert sein, dass seine zur distalen Seite vorragende Länge vordefiniert ist. Das Verankern kann somit sicher und zuverlässig, aber auch einfach und aufwandarm verwirklicht werden.
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Der Einführschlauch kann einen Außenmantel und unter dem Außenmantel ein elastisches Drahtgeflecht aufweisen, wobei die proximale Seite des Trennelements am distalen Endbereich des Drahtgeflechtes verankert ist. Das im Einführschlauch eingebaute Drahtgeflecht bietet der proximalen Seite des Trennelements Halt.
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Die proximale Seite des Trennelements kann am distalen Endbereich des Drahtgeflechtes eingesteckt sein oder auch angeschweißt oder eingeklebt sein.
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Die Hülle des Biegeabschnittes kann einen Außendurchmesser von 3 mm oder weniger aufweisen. Bei einer noch kleineren Bauart kann die Hülle des Biegeabschnittes sogar einen Außendurchmesser von 1 mm oder weniger aufweisen. Somit ist das Endoskop für besonders kleine Hohlräume geeignet, die bislang kaum mit einem flexiblen Endoskop mit Biegeabschnitt untersucht werden konnten.
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Das Trennelement kann aus Federstahl, Edelstahl oder einem flexiblen Kunststoff hergestellt ist. Das Material des Trennelements verleiht Biegsamkeit. Das Trennelement ist aber weder stauchbar noch dehnbar.
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Das Trennelement kann aus verschiedenen Materialen hergestellt sein, die unterschiedliche Biegeeigenschaften haben. Hierbei können im Trennelement die verschiedenen Materialen so angeordnet sein, dass sie für eine Vorzugsbiegerichtung des Trennelementes sorgen. Beispielsweise kann das Trennelement eine Metallplatte sein, bei der eine obere und untere Fläche mit Gummi oder Kunststoff beschichtet ist. Die Metallplatte ist dann zur jeweiligen Beschichtungsseite hin biegbar.
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Die Hülle des Biegeabschnittes kann ein Federelement aufweisen. Dadurch kann der Hülle und somit dem Biegeabschnitt sowohl Flexibilität als auch die notwendige Steifigkeit verliehen werden. Zudem kann der Biegeabschnitt verdrehsicher (torsionsfest)gestaltet werden.
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Das Federelement kann in der Hülle des Biegeabschnittes eingebettet sein. Das Material der Hülle kann Kunststoff oder Gummi sein. Somit ist die mit dem Federelement ausgestattete Hülle leicht herstellbar. Beispielsweise kann das Material der Hülle um das Federelement gegossen oder extrudiert werden.
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Der Querschnitt des Trennelements kann so gestaltet ist, dass der Querschnitt des Trennelements in einer ersten Richtung breiter ist und in einer zweiten Richtung, die senkrecht zur ersten Richtung ist, schmaler ist. Der Querschnitt des Trennelements kann ein Rechteck, ein Oval, eine Ellipse oder eine Rennbahnform (sogenannte Stadionform) sein. Somit ist beim Trennelement eine Seite länger als die andere Seite. Das Trennelement biegt sich um die dünnere Seite. Dadurch wird die Biegerichtung beim Ziehen des Zugseils vorgegeben. In Richtung der breiteren Seite des Querschnittes kann das Trennelement nicht gebogen werden.
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Das Endoskop kann ein flexibles Endoskop sein.
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Die vorstehend erläuterten Aspekte der vorliegenden Erfindung können geeignet kombiniert werden.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines distalen Bereiches eines erfindungsgemäßen Endoskops.
- 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des Inneren des Biegeabschnittes in einem ersten Ausführungsbeispiel.
- 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine flexible Platte des ersten Ausführungsbeispiels.
- 4 zeigt, wie die flexible Platte des ersten Ausführungsbeispiels in einem Einführschlauch eingesteckt ist. Insbesondere zeigt 4A eine schematische Draufsicht, zeigt 4B eine schematische Seitenansicht und zeigt 4C eine schematische perspektivische Ansicht.
- 5 zeigt eine schematische Querschnittsansicht durch den Biegeabschnitt des ersten Ausführungsbeispiels.
- 6 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Hülle des Biegeabschnittes in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
- 7 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des Federelements des zweiten Ausführungsbeispiels.
- 8 zeigt eine schematische Querschnittsansicht durch die Hülle des zweiten Ausführungsbeispiels.
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Nachstehend ist die vorliegende Erfindung detailliert unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Die Darstellungen in den Zeichnungen sind dabei nicht unbedingt maßstabgerecht dargestellt, sondern der besseren Übersichtlichkeit mitunter verzerrt gezeigt.
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Nachstehend ist unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßes Endoskop 1 hat an der distalen Seite eines (nicht gezeigten) Steuerkörpers einen Einführschlauch 2, einen Biegeabschnitt 3 und ein distales Ende 4.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht des distalen Bereiches des erfindungsgemäßen Endoskops 1. An der distalen Seite des Einführschlauches 2 ist der Biegeabschnitt 3 angeordnet. An der distalen Seite des Biegeabschnittes 3 ist das distale Ende 4 angeordnet.
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Einführschlauch 2
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Der Einführschlauch 2 ist elastisch und dient dazu, mit dem distalen Ende 4 voran in einen Patenten zum Zwecke einer Untersuchung eingeführt zu werden. Der Einführschlauch 2 ist biegbar, um den gebogenen Körperöffnungen, in die er eingeführt wird, folgen zu können. Der Einführschlauch 2 ist auch ausreichend steif und torsionsfest, um an Biegungen der Körperöffnungen vorbei weiter geschoben werden zu können. Der Einführschlauch 2 hat einen Mantel 21 an der Außenseite und an vorzugsweise der Innenseite des Mantels 21 ein Drahtgeflecht 22. Der Mantel 21 schützt das Innere des Einführschlauchs 2. Das Drahtgeflecht 22 verleiht dem Einführschlauch 2 die benötigte Flexibilität, Steifigkeit und Torsionsfestigkeit.
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Biegeabschnitt 3
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Der Biegeabschnitt 3 sitzt am distalen Ende des Einführschlauches 2. Die Längsrichtung des Biegeabschnittes 3 entspricht der Erstreckungsrichtung des Endoskops 1. Der Biegeabschnitt 3 ist relativ zum Einführschlauch 2 schwenkbar. Für die Verwirklichung der Schwenkbarkeit sind im Biegeabschnitt 3 Zugseile 11 geführt, die am distalen Ende 4 befestigt sind. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Zugseile 11 vorgesehen. Ein Ziehen eines Zugseiles 11 in die proximale Richtung bewirkt ein Verkürzen des Abstandes zwischen dem am distalen Ende des Einführschlauches 2 und distalen Ende 4 an der radialen Seite des Biegeabschnittes 3, in dem das gezogene Zugseil 11 sitzt.
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Im Biegeabschnitt 3 erstreckt sich eine elastische Hülle 10 vom distalen Ende des Einführschlauches 2 zum distalen Ende 4. Die elastische Hülle 10 setzt quasi den Mantel 21 des Einführschlauches 2 in distaler Richtung fort.
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Trennelement 30
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Im Biegeabschnitt 3 ist eine flache flexible Platte 30 als Trennelement angeordnet, die als biegbare Platte dient. Ein Beispiel der flexiblen Platte 30 ist in 3 gezeigt. Die flexible Platte 30 ist in der Draufsicht als längliches Rechteck geformt. Außerdem ist der Querschnitt der flexiblen Platte 30 als Rechteck gebildet. Die flexible Platte 30 ist in der Draufsicht von 3 zum Betrachter hin und vom Betrachter weg biegbar.
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Die flexible Platte 30 hat einen schmaleren proximalen Abschnitt 36 und einen breiteren distalen Abschnitt 35. Der proximale Abschnitt 36 hat eine kürzere Breite als der distale Abschnitt 35.
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Der proximale Abschnitt 36 ist von der distalen Seite in das Drahtgeflecht 22 des Einführschlauchs 2 eingesteckt. Beim Einstecken der flexiblen Platte 30 in das Drahtgeflecht 22 kann der breitere distale Abschnitt 35 als Anschlag genutzt werden, bis zu dem die flexible Platte 30 in das Drahtgeflecht 22 eingeschoben wird. Dadurch wird die aus dem Drahtgeflecht 22 herausragende Länge der flexiblen Platte 30 vordefiniert.
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Der proximale Abschnitt 36 kann am Drahtgeflecht 22 auch angeschweißt oder eingeklebt oder anderweitig befestigt sein. Somit ragt aus dem Drahtgeflecht 22 des Einführschlauchs 2 in distaler Richtung der distale Abschnitt 35 der flexiblen Platte 30 vor.
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Die Hülle 10 ist über die flexible Platte 30 gezogen. Dabei drücken die Außenkanten des distalen Abschnittes 35 in die elastische Innenumfangsfläche der Hülle 10 so, dass der Innenraum der Hülle 10 im Querschnitt in eine erste Kammer 31 und eine zweite Kammer 32 geteilt ist. Anders ausgedrückt teilt die flexible Platte 30 den Innenraum der Hülle 10. Die erste Kammer 31 und die zweite Kammer 32 sind am Umfang jeweils durch die Innenumfangsfläche der Hülle 10 und die flexible Platte 30 begrenzt.
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Die erste Kammer 31 und die zweite Kammer 32 erstrecken sich in Längsrichtung der Hülle 10 vom distalen Ende des Einführschlauches 2 zum distalen Ende 4. Im Ausführungsbeispiel ist das distale Ende der flexiblen Platte 30 von der proximalen Fläche des distalen Endes 4 beabstandet, siehe 2. Alternativ kann das distale Ende der flexiblen Platte 30 an der proximalen Fläche des distalen Endes 4 anliegen oder am distalen Ende 4 verankert sein.
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Die erste Kammer 31 und die zweite Kammer 32 sind somit voneinander durch die flexible Platte 30 getrennt. Vorzugsweise haben die erste Kammer 31 und die zweite Kammer 32 eine gleiche Querschnittsgröße. Somit teilt die flexible Platte 30 den Innenraum der Hülle 10 in zwei gleich große Hälften. Alternativ kann die flexible Platte 30 den Innenraum der Hülle 10 in zwei ungleich große Hälften teilen, dann haben die erste Kammer 31 und die zweite Kammer 32 eine ungleiche Querschnittsgröße.
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In der ersten Kammer 31 ist in Längsrichtung des Biegeabschnittes 3 ein Zugseil 11, ein Kamerakabel 12 und ein Lichtleiter 13 so angeordnet, dass diese sich parallel zur Achse des Biegeabschnittes 3 erstrecken, siehe 5.
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Die flexible Platte 30 ist biegbar und kann aus Federstahl, Edelstahl oder einem biegbaren Kunststoff hergestellt sein. Die flexible Platte 30 ist trotz der Biegbarkeit nicht stauchbar und nicht dehnbar. Die flexible Platte 30 hat somit eine ähnliche Funktion wie eine Wirbelsäule.
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Distales Ende 4
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Das distale Ende 4 kann als Endoskopkopf fungieren. Im distalen Ende 4 sind die Zugseile 11 verankert. An der distalen Seite des distalen Endes 4 sind eine (nicht gezeigte) Optikeinrichtung und eine (nicht gezeigte) Kamera angeordnet. Die Optikeinrichtung ist mit dem Lichtleiter 13 verbunden und sorgt für eine Ausleuchtung einer zu betrachtenden Szenerie. Die Kamera ist mit dem Kamerakabel 12 verbunden und nimmt Bilder der beleuchteten Szenerie auf.
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Die Hülle 10 kann am distalen Ende 4 anliegen oder alternativ die Außenumfangsseite des distale Endes 4 ummanteln.
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Das erfindungsgemäße Endoskop 1 kann sehr klein gestaltet sein. Der Außendurchmesser des Einführschlauches 2, der Hülle 10 des Biegeabschnittes 3 und des distalen Endes 4 kann 3 mm oder weniger betragen. In einer noch kleineren Bauform kann der Außendurchmesser des Einführschlauches 2, der Hülle 10 des Biegeabschnittes 3 und des distalen Endes 4 sogar 2 oder 1 mm oder weniger betragen.
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Funktion der Erfindung
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Durch Ziehen eines der beiden Zugseile 11 in die proximale Richtung wird der Abstand zwischen dem distalen Ende des Einführschlauches 2 und dem distalen Ende 4 verkürzt. Wenn das in der ersten Kammer 31 angeordnete Zugseil 11 gezogen wird, wird die flexible Platte 30 zur Seite gebogen und schwenkt daher der Biegeabschnitt 3 zur Seite der ersten Kammer 31 (in 5 nach unten). Wenn das in der zweiten Kammer 32 angeordnete Zugseil 11 gezogen wird, wird die flexible Platte 30 zur anderen Seite gebogen und schwenkt daher der Biegeabschnitt 3 zur Seite der zweiten Kammer 32 (in 5 nach oben). Die erste Kammer 31 und die zweite Kammer 32 fungieren jeweils als Zugseilkanal für das in ihr angeordnete Zugseil 11.
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Vorteile der Erfindung
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Der Biegeabschnitt 3 hat eine sehr einfache Gestaltung, nutzt wenige Bauteile und ist daher sehr kostengünstig herstellbar.
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Der Biegeabschnitt 3 benötigt keine Ösen als Seilführung. Dieses ist besonders vorteilhaft bei dünnen Einführschläuchen, da kein Hohlraum für die Ösen zu Verfügung gestellt werden muss. Das im ersten Ausführungsbeispiel als flexible Platte vorgesehene Trennelement 30 teilt den Innenraum des Biegeabschnittes 3 in die beiden Kammern 31 und 32. Die beiden Kammern 31 und 32 dienen als Seilführung für das jeweilige Zugseil 11. Die Zugseile 11 beeinträchtigen einander daher nicht und werden dennoch sicher geführt.
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Der erfindungsgemäße Biegeabschnitt 3 kann somit für ein Endoskop mit sehr kleinem Einführschlauch eingesetzt werden.
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Zweites Ausführungsbeispiel
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Nachstehend ist unter Bezugnahme auf die 6 bis 8 ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Im zweites Ausführungsbeispiel ist in der Hülle 10 des ersten Ausführungsbeispiels ein Federelement 18 angeordnet. Ansonsten ist der Aufbau des zweiten Ausführungsbeispiels gleich wie im ersten Ausführungsbeispiel.
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6 zeigt eine schematische Seitenansicht der Hülle 10 eines Biegeabschnittes 3 des zweiten Ausführungsbeispiels. Der besseren Übersichtlichkeit wegen sind die Zugseile 11 und die biegbare Platte 30 nicht gezeigt und auch das Kamerakabel 12 und der Lichtleiter 13 sind nicht dargestellt.
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Um der Hülle 10 ein vorteilhaftes Biegevermögen zu verleihen, ist im Inneren der Hülle 10 ein in 7 gezeigtes Federelement 18 eingebettet. In 8 ist die Lage des Federelementes 18 im Querschnitt der Hülle 10 des zweiten Ausführungsbeispiels angedeutet.
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Die Hülle 10 des zweiten Ausführungsbeispiels kann so hergestellt werden, dass Kunststoffmaterial auf das Federelement 18 so gegossen oder extrudiert wird, dass das Federelement 18 zwischen der Innenumfangsfläche und der Außenumfangsfläche der aus dem Kunststoffmaterial der Hülle 10 angeordnet ist.
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Die Hülle 10 des zweiten Ausführungsbeispiels kann somit biegbar aber auch steif und verdrehsicher gestaltet werden.
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Es ergeben sich außerdem die gleichen Vorteile wie im ersten Ausführungsbeispiel.
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Weitere Alternativen
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In einer Alternative kann ein Zugseil 11 in nur einer der beiden Kammern 31, 32 angeordnet werden. Das Zugseil in der anderen Kammer der beiden Kammern 31, 32 wird weggelassen. Dadurch kann eine Auslenkbewegung des Biegeabschnittes 3 in eine Richtung durch Ziehen des einen Zugseils 11 bewerkstelligt werden. Bei Entlastung des Zugseils 11 nimmt der Biegeabschnitt 3 wieder seine gestreckte Ausgangslage ein. Dadurch kann noch mehr Raum gewonnen werden, da der Platz zu Verfügung steht, der durch das weggelassene Zugseil gewonnen wurde.
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Im zweiten Ausführungsbeispiel ist ein Federelement 18 zwischen der Innenumfangsfläche und der Außenumfangsfläche der Hülle 10 angeordnet. In einer Alternative kann ein Federelement an der Innenumfangsfläche der Hülle 10 angeordnet sein, um der der Hülle 10 eine gewünschte Elastizität und Biegesteifigkeit zu verleihen.
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Im ersten Ausführungsbeispiel bildet die elastische Hülle 10 des Biegeabschnittes 3 eine Fortsetzung des Mantels 21 des Einführschlauches 2 in distaler Richtung. In einer Alternative können die elastische Hülle 10 und der Mantel 21 ein einstückiger Mantel sein, der sich vom Steuerkörper des Endoskops bis zum distalen Ende 4 erstreckt.
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Im ersten Ausführungsbeispiel ist die flexible Platte 30 als längliches Rechteck geformt. Die flexible Platte 30 kann auch andere Formen aufweisen. Der Querschnitt der biegbaren Platte 30 kann ein Rechteck, ein Oval, eine Ellipse oder eine Rennbahnform etc. sein. Die Rennbahnform (oder Stadionform) besitzt gerade Teilstücke, die zwischen halbkreisartigen Endstücken eingesetzt sind.
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In den Ausführungsbeispielen ist das Trennelement als flexible oder biegbare Platte ausgeführt. Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Das Trennelement kann auch bereits beim beispielsweise durch Extrudieren bewirkten Herstellen der Hülle 10 als Trennwand erzeugt werden. In diesem Fall ist das Trennelement einstückig mit der Hülle 10 verbunden.
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In einer weiteren Alternative kann das Trennelement als im Querschnitt kreuzförmiges Element ausgebildet sein, dass den Innenraum der Hülle 10 in vier getrennte Kammern teilt. Ferner kann ein Trennelement vorgesehen sein, dass den Innenraum der Hülle 10 in drei oder fünf getrennte Kammern teilt. Es können somit Trennelemente eingesetzt werden, die beliebig viele Kammern in Längsrichtung der Hülle 10 erzeugen. In jeder dieser Kammern kann ein Zugseil laufen. Darüber hinaus kann beim Vorsehen von mehreren per Trennelement getrennten Kammern mindestens eine Kammer ohne Zugseil ausgestattet sein.
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In den Ausführungsbeispielen stellen sowohl die Optikeinrichtung mit dem Lichtleiter 13 als auch die Kamera mit dem Kamerakabel 12 lediglich Anwendungsbeispiele beim erfindungsgemäßen Endoskop dar und können modifiziert oder gar weggelassen werden.
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In den Ausführungsbeispielen kann das Trennelement aus Federstahl, Edelstahl oder einem flexiblen Kunststoff hergestellt sein. In einer Alternative kann das Trennelement aus verschiedenen Materialen hergestellt sein, die unterschiedliche Biegeeigenschaften haben. Hierbei können im Trennelement die verschiedenen Materialen so angeordnet sein, dass sie für eine Vorzugsbiegerichtung des Trennelementes sorgen. Beispielsweise kann das Trennelement als zentrischen Körper eine biegbare Metallplatte sein. Diese Metallplatte hat eine obere und eine untere Fläche und ist jeweils zu der oberen und unteren Fläche hin biegbar. Auf der oberen und/oder unteren Fläche ist die Metallplatte mit einem anderen elastischen Material wie z.B. Gummi oder Kunststoff beschichtet. Die Metallplatte ist somit zur jeweiligen Beschichtungsseite hin biegbar.
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Alternativ kann, wenn die Erfindung bei einem größeren Endoskop angewendet wird, ein Arbeitskanal, ein Spülkanal und/oder ein Ultraschallsensor etc. eingebaut werden.
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Die Erfindung ist bei einem flexiblen Endoskop vorteilhaft anwendbar. Das Prinzip der Erfindung kann bei einer beliebigen Art an Endoskop mit einem Biegeabschnitt angewendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Endoskop
- 2
- Einführschlauch
- 3
- Biegeabschnitt
- 4
- distales Ende
- 10
- Hülle
- 11
- Zugseil
- 12
- Kamerakabel
- 13
- Lichtleiter
- 18
- Federelement
- 21
- Mantel
- 22
- Drahtgeflecht
- 30
- Trennelement 31 erste Kammer
- 32
- zweite Kammer
- 35
- distaler Abschnitt der biegbaren Platte
- 36
- proximaler Abschnitt der biegbaren Platte