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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bauteilkassette zur Aufnahme und Ausgabe von Bauteilen, aufweisend einen Grundkörper, wobei der Grundkörper eine Aufnahmekammer für einen Bauteilspeicher und eine Abdeckung zum Abdecken der Aufnahmekammer aufweist, aufweisend einen passiven Bauteilausgabeantrieb zur Bewegung des Bauteilspeichers, wobei der passive Bauteilausgabeantrieb zum Antrieb durch einen externen aktiven Antriebsmechanismus ausgestaltet ist, und aufweisend eine Bauteilausgabeöffnung zur Ausgabe von Bauteilen aus der Aufnahmekammer. Ferner betrifft die Erfindung eine Annahmevorrichtung zur Annahme von Bauteilen sowie ein System mit einer Bauteilkassette und einer Annahmevorrichtung.
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Für die Bereitstellung von Bauteilen für einen Fertigungsprozess ist eine Vielzahl von Annahmevorrichtungen und Verfahren bekannt. Insbesondere für die Verarbeitung von elektronischen Kleinbauteilen zur Aufbringung auf beispielsweise Platinen ist die Verpackung und/oder Anordnung der Bauteile auf einem Gurt gebräuchlich, wobei der Gurt auf einer Spule aufgerollt ist. Die Gurte werden von den Spulen in eine Annahmevorrichtung, insbesondere einen Feeder, eingespeist und von dort weiter an eine bauteilverarbeitende Vorrichtung befördert. Die Einbringung eines Gurtes in einen Feeder / eine Annahmevorrichtung benötigt eine hohe Präzision, da sowohl der Gurt als auch die Bauteile sehr empfindlich ausgestaltet sind. Eine exakte Platzierung der Bauteile durch eine exakte Positionierung des Gurtes ist für den Feeder / die Annahmevorrichtung entscheidend, da die weitere Verarbeitungsqualität der Bauteile von einer exakten Anordnung der Bauteile abhängt. Eine Einfädelung des freien Gurt Endes, beispielsweise einer neuen Spule, in den Feeder / die Annahmevorrichtung ist bei den bekannten Systemen daher ein weitgehend manueller Schritt. Unterschiedliche Bauteilspeicher, wie Spulen oder Trays weisen im bekannten Stand der Technik voneinander abweichende Maße und Ausgabestellen für die Bauteile auf, sodass individuelle Vorrichtungen zur Anordnung der Bauteilspeicher an einem Feeder / der Annahmevorrichtung benötigt werden. Nachteilig ist bekannten Bauteilspeichern, wie den Spulen, ebenfalls, dass die Bauteilspeicher selbst instabil und filigran ausgestaltet sind und damit anfällig für Beschädigungen und schlecht für einen Transport geeignet sind. Insbesondere bei Spulen mit Gurten kommt nachteilig hinzu, dass die Bauteilspeicher in Form von Spulen rund ausgestaltet sind und somit keine vorteilhaften Lager- und Transportmaße aufweisen und/oder nicht gut stapelbar sind.
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Die Druckschriften
US 2019 / 0 116 700 A1 ,
US 2017 / 0 354 070 A1 und
DE 100 38 162 A1 zeigen gattungsgemäße Vorrichtungen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bei einer Vorrichtung zur Annahme und Ausgabe von Bauteilen zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bauteilkassette zur Annahme und Ausgabe von Bauteilen, eine Annahmevorrichtung zur Annahme von Bauteilen und ein System aus einer Bauteilkassette und einer Annahmevorrichtung zu schaffen, die auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise einen Schutz der Bauteile und des Bauteilspeichers sowie einen zumindest teilweise automatisierten Umgang mit der Bauteilkassette ermöglichen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Bauteilkassette mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Annahmevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 und durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 16. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Bauteilkassette beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Annahmevorrichtung und dem erfindungsgemäßen System sowie jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Bauteilkassette zur Aufnahme und Ausgabe von Bauteilen für die Bestückung von Substraten mittels eines Bestückautomaten gelöst. Die Bauteilkassette weist einen Grundkörper, wobei der Grundkörper eine Aufnahmekammer für einen Bauteilspeicher und eine Abdeckung zum Abdecken der Aufnahmekammer aufweist, und einen passiven Bauteilausgabeantrieb zur Bewegung des Bauteilspeichers auf, wobei der passive Bauteilausgabeantrieb zum Antrieb durch einen externen aktiven Antriebsmechanismus einer Annahmevorrichtung zur Annahme von Bauteilen ausgestaltet ist. Die Bauteilkassette weist ferner eine Bauteilausgabeöffnung zur Ausgabe von Bauteilen aus der Aufnahmekammer auf.
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Eine Bauteilkassette kann bevorzugt als ein Spritzgussbauteil, insbesondere aus einem Plastik, ausgestaltet sein. Eine Aufnahmekammer des Grundkörpers der Bauteilkassette ist im Rahmen der Erfindung als eine Kammer oder ein Raum zu verstehen, in welchen der Bauteilspeicher eingesetzt und/oder gelegt werden kann. Die Aufnahmekammer kann bevorzugt zumindest bereichsweise mit Wänden, Bereichen und/oder Elementen des Grundkörpers und/oder der Bauteilkassette begrenzt sein. Die Aufnahmekammer kann an die äußere Form des Bauteilspeichers angepasst sein, rund oder eckig ausgestaltet sein und/oder eine standardisierte Größe zur Aufnahme und Ausgabe von einer Vielzahl von verschiedenen Bauteilspeichern aufweisen. Ein erfindungsgemäßer Bauteilspeicher kann insbesondere eine Bauteilspule mit wenigstens einem aufgerollten Bauteilgurt aus Papier und/oder Plastik sein. Ein Bauteilgurt kann Taschen für Bauteile aufweisen. Ein Bauteilspeicher kann ebenfalls als Tray ausgestaltet sein. Erfindungsgemäße Bauteile sind insbesondere elektrische Bauteile zur Platinenbestückung, elektrische und/oder elektronische Kleinbauteile, Nozzels und/oder Klebepasten insbesondere für das Verbauen und/oder Verwenden auf einer Platine. Eine Abdeckung der Aufnahmekammer ist zum Abdecken der Aufnahmekammer ausgebildet. Eine Abdeckung ist als vollständige oder bereichsweise Abdeckung der Aufnahmekammer ausgestaltet. Der Grundkörper ist folglich durch die Abdeckung vollständig geschlossen oder bereichsweise offen ausgestaltet. Vorzugsweise ermöglicht eine Abdeckung eine Begrenzung der Aufnahmekammer und damit eine Verhinderung eines Herausfallens des Bauteilspeichers aus der Aufnahmekammer. Die Abdeckung kann vorteilhaft eine Dichtung zur Abdichtung der Abdeckfläche zwischen der Abdeckung und dem Grundkörper umfassen. Der passive Bauteilausgabeantrieb zur Bewegung des Bauteilspeichers ist zum Antrieb durch einen externen aktiven Antriebsmechanismus ausgestaltet. Der passive Bauteilausgabeantrieb und damit die Bauteilkassette umfasst folglich keinen eigenständigen Antrieb zur Ausgabe der Bauteile und ist für die Ausgabe der Bauteile auf einen externen Antriebsmechanismus angewiesen. Der externe Antriebsmechanismus wird vorzugsweise durch einen Feeder/ eine Annahmevorrichtung bereitgestellt und greift bei dem Einsetzen der erfindungsgemäßen Bauteilkassette beispielsweise in den passiven Bauteilausgabeantrieb ein, um diesen anzutreiben. Der externe Antriebsmechanismus kann bevorzugt eine Saugpipette zur Entnahme der Bauteile aus dem Bauteilspeicher umfassen. Alternativ oder zusätzlich dient der externe Antriebsmechanismus einem Antrieb des passiven Bauteilausgabeantriebs zum Vortrieb der Bauteile aus dem Bauteilspeicher, insbesondere einem Gurt mit Bauteilen, zu einer definierten Entnahmeposition für die Bauteile durch eine bauteilverarbeitende Vorrichtung und/oder eine Annahmevorrichtung. Die definierte Entnahmeposition der Bauteile von beispielsweise dem Gurt kann innerhalb der Bauteilkassette, insbesondere im Bereich der Bauteilausgabeöffnung und/oder von der Bauteilkassette beabstandet angeordnet sein. Die Bauteilausgabeöffnung der Bauteilkassette ist zur Ausgabe von Bauteilen aus der Aufnahmekammer ausgestaltet und stellt folglich eine Schnittstelle der Bauteilkassette für die Bauteile an eine bauteilverarbeitende Maschine und/oder einen Feeder / eine Annahmevorrichtung dar. So ermöglicht eine erfindungsgemäße Bauteilkassette eine Ausgabe von Bauteilen aus dem Bauteilspeicher in der Aufnahmekammer. Durch den passiven Bauteilausgabeantrieb und einen externen Antriebsmechanismus kann beispielsweise das freie Ende eines Gurts, auf welchem die Bauteile angeordnet sind, präzise in einen Feeder eingespeist werden. Die Bauteilkassette ermöglicht somit, insbesondere durch den passiven Bauteilausgabeantrieb und die Bauteilausgabeöffnung, eine definierte Ausgabe und/oder Ausgabeposition der Bauteile aus dem Bauteilspeicher. Dadurch entsteht eine vorteilhafte Schnittstelle für die Annahme des Bauteilspeichers durch den Feeder / die Annahmevorrichtung beziehungsweise eine bauteilverarbeitende Vorrichtung, an der die Bauteile zur Weiterverarbeitung erfasst und/oder aufgenommen werden können. Eine derart ausgestaltete Bauteilkassette ermöglicht kostengünstig und einfach eine schnelle Fertigung der Bauteilkassette selbst und ferner ermöglicht eine Bauteilkassette, insbesondere ein Grundkörper der Bauteilkassette, eine verbesserte Stapelbarkeit, Handhabung und Logistik für die Bauteile. Da die Bauteilkassette eine deutlich verbesserte Stabilität, insbesondere durch den Grundkörper der Bauteilkassette, und einen verbesserten Schutz für die Bauteile und den Bauteilspeicher ermöglicht, stellt eine erfindungsgemäße Ausgestaltung eine vereinfachte und sichere Handhabung der Bauteile dar. Die Bauteilkassette weist, insbesondere bereits durch die Materialwahl und/oder die konstruktive Ausgestaltung, vorteilhaft eine deutlich erhöhte Stabilität und/oder Steifigkeit gegenüber einem bekannten Bauteilspeicher auf. Ein Grundkörper der Bauteilkassette ist zusätzlich vorteilhaft verwindungssteifer und/oder robuster ausgestaltet als ein bekannter Bauteilspeicher. Somit stellt die Erfindung eine Bauteilkassette zur Verfügung, die auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise einen Schutz der Bauteile und des Bauteilspeichers sowie einen zumindest teilweise automatisierten Umgang mit der Bauteilkassette ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass der passive Bauteilausgabeantrieb wenigstens ein Vortriebsrad und wenigstens ein Antriebsrad aufweist, wobei das Vortriebsrad zur Bewegung, insbesondere zum Vortrieb, des Bauteilspeichers ausgestaltet ist und wobei das Antriebsrad zum Antrieb durch den externen aktiven Antriebsmechanismus ausgestaltet ist, wobei das Vortriebsrad und das Antriebsrad miteinander wirkverbunden angeordnet sind. Eine Wirkverbindung zwischen dem Vortriebsrad und dem Antriebsrad ist vorzugsweise mit einer direkten Übertragung, oder alternativen Übertragungsvorrichtungen, ausgestaltet. Eine Aufteilung des Bauteilausgabeantriebs in ein Vortriebsrad und ein Antriebsrad ermöglicht eine Optimierung der beiden Räder auf den jeweiligen Zweck, nämlich den Vortrieb des Bauteilspeichers und/oder der Bauteile sowie dem Antrieb des Bauteilausgabeantriebs. Ein Vortriebsrad soll beispielsweise einen möglichst schlupffreien Vortrieb und gleichzeitig eine möglichst vorsichtige Kontaktierung des sensiblen Bauteilspeichers und/oder der Bauteile ermöglichen. Wohingegen ein Antriebsrad eine möglichst geringe Abnutzung durch einen externen Antriebsmechanismus für eine lange Lebensdauer der Bauteilkassette ermöglichen soll. Die Räder des passiven Bauteilausgabeantriebs können als Zahnräder, Stifträder oder anderweitig ausgestaltet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass das Antriebsrad und das Vortriebsrad auf einer Achse angeordnet sind, insbesondere wobei das Antriebsrad und das Vortriebsrad einstückig oder monolith ausgestaltet sind. Die Anordnung des Antriebsrads und des Vortriebsrads auf einer Achse, insbesondere wobei das Antriebsrad und das Vortriebsrad einstückig oder monolith ausgestaltet sind, ermöglicht eine vorteilhaft direkte Übertragung der Drehbewegung von dem Antriebsrad auf das Vortriebsrad. Somit wird ein möglichst schlupffreier Vortrieb des Bauteilspeichers und/oder der Bauteile und damit eine möglichst hohe Präzision für die Anordnung der Bauteile, insbesondere bei der Ausgabe, ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass die Bauteilkassette ferner eine Aufrollvorrichtung zum Aufrollen einer von dem Bauteilspeicher und/oder den Bauteilen abziehbaren Schutzfolie aufweist, insbesondere wobei die Aufrollvorrichtung ausgebildet ist, die Schutzfolie von den Bauteilen im Bereich der Bauteilausgabeöffnung zu entfernen. Es ist vorteilhaft, wenn die Bauteile für die Anordnung auf einem Bauteilspeicher, beispielsweise einem Bauteilgurt, mit einer Schutzfolie überzogen sind. Die Schutzfolie kann vorteilhaft über den gesamten Bauteilspeicher fortlaufend überzogen sein. Die Schutzfolie dient einem Schutz und/oder einer Positionssicherung der Bauteile auf und/oder in dem Bauteilspeicher. Für die Verarbeitung und/oder Weiterverwendung der Bauteile ist es vorteilhaft die Schutzfolie von dem Bauteilspeicher und den Bauteilen zu entfernen und eine vorteilhafte Erreichbarkeit der Bauteile für beispielsweise eine-Pipette zu ermöglichen. Die Schutzfolie wird vorteilhaft von einer Aufrollvorrichtung zum Aufrollen der Schutzfolie von den Bauteilen im Bereich der Bauteilausgabeöffnung entfernt. Die Aufrollvorrichtung kann vorteilhaft mit der Drehbewegung des passiven Bauteilausgabeantriebs der Bauteilkassette wirkverbunden sein und insbesondere eine synchrone Aufrollgeschwindigkeit der Aufrollvorrichtung der Schutzfolie in Relation zu der Ausgabegeschwindigkeit der Bauteile des passiven Bauteilausgabeantriebs ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Aufrollvorrichtung mit einem stetigen Drehmoment, insbesondere durch eine Federkraft, beaufschlagt sein, um ein Aufrollen der Schutzfolie bei einem Vortrieb des Bauteilspeichers und/oder der Bauteile zu ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass die Aufnahmekammer durch wenigstens einen Begrenzungskörper, insbesondere eine Innenwand, des Grundkörpers und/oder durch eine Trennwand begrenzt ist. Der Bewegungsspielraum des Bauteilspeichers kann vorzugsweise in der Aufnahmekammer durch wenigstens einen Begrenzungskörper eingeschränkt werden. Als eine einfache Ausgestaltung eines Begrenzungskörpers kann ein hohler oder massiver Zylinder oder Pin verstanden werden. Durch Anordnung wenigstens eines Begrenzungskörpers in der Aufnahmekammer kann der Bauteilspeicher beispielsweise zwischen dem wenigstens einen Begrenzungskörper und zwei winklig zueinander angeordneten Seitenwänden der Bauteilkassette positionsfest oder annähernd positionsfest, jedoch bevorzugt rotationsfrei, angeordnet werden. Ein Bauteilspeicher, beispielhaft eine Spule mit einem Gurt mit Bauteilen, kann somit zwischen einer Ecke der Aufnahmekammer und dem wenigstens einen Begrenzungskörper angeordnet werden und der Gurt kann ohne weitere Lagerung von der Spule abgerollt werden. Der Begrenzungskörper kann vorteilhaft kostengünstig und mit einfachen Mitteln beispielsweise in einer Spritzgussfertigung der Bauteilkassette erzeugt werden. Vorteilhaft kann eine Vielzahl von Begrenzungskörpern in der Aufnahmekammer vorgesehen sein. Die Vielzahl an Begrenzungskörpern kann für unterschiedliche Bauteilspeicher ausgestattet sein. Die Vielzahl an Begrenzungskörpern kann mit Sollbruchstellen und/oder Klips zur einfachen Entfernung oder zum umkehrbaren Ausbau der Begrenzungskörper zur Anpassung der Aufnahmekammer an einen Bauteilspeicher mit unterschiedlichen konstruktiven Merkmalen ausgestaltet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass die Abdeckung als eine Klappe mit Scharnieren oder als eine Schiebeabdeckung mit einer Führung oder als ein aufsteckbarer Deckel oder als eine Folie, insbesondere wiederverschließbar, ausgestaltet ist. Wie zuvor beschrieben, ist eine Abdeckung der Aufnahmekammer zum Abdecken der Aufnahmekammer ausgebildet. Eine Abdeckung ist als vollständige oder bereichsweise Abdeckung der Aufnahmekammer ausgestaltet. Der Grundkörper ist folglich durch die Abdeckung vollständig geschlossen oder bereichsweise offen ausgestaltet. Vorzugsweise ermöglicht eine Abdeckung eine Begrenzung der Aufnahmekammer und damit eine Verhinderung eines Herausfallens des Bauteilspeichers aus der Aufnahmekammer. Die Abdeckung kann vorteilhaft eine Dichtung zur Abdichtung der Abdeckfläche zwischen der Abdeckung und dem Grundkörper umfassen. Beispielsweise zur Wiederverwendung der Bauteilkassette kann zum Austausch des Bauteilspeichers die Abdeckung wiederverschließbar ausgestaltet sein. Dafür können Scharniere, eine Schiebeabdeckung mit einer Führung, eine aufsteckbare Abdeckung, eine wiederverschließbare Folie und/oder andere Abdeckungen vorgesehen sein. Grundsätzlich weist die Abdeckung einen Bereich auf, der mit einem Gegenbereich des Grundkörpers und/oder der Aufnahmekammer der Bauteilkassette, insbesondere lösbar und/oder wiederverschließbar, gekoppelt werden kann. Somit wird eine Bauteilkassette bereitgestellt, die mit einfachen und kostengünstigen Mitteln beispielsweise nach Entnahme aller Bauteile aus dem Bauteilspeicher durch Einsatz eines neuen Bauteilspeichers durch die vorzugsweise wiederverschließbare Abdeckung wiederverwendet werden kann. Einem Anwender werden dadurch Kosten und Material für Beschaffung und Fertigung eingespart.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass die Bauteilkassette eine Führungsvorrichtung umfasst, wobei die Führungsvorrichtung zur Führung der Bauteile, insbesondere im Bereich der Bauteilausgabeöffnung, ausgestaltet ist. Wie zuvor beschrieben, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Bauteilkassette eine definierte Ausgabe und/oder Ausgabeposition der Bauteile aus dem Bauteilspeicher ermöglicht. Eine präzise Ausgabe und/oder Ausgabeposition der Bauteile ist für die vorteilhafte Zusammenwirkung mit beispielsweise einem Feeder und/oder einer anderen bauteilverarbeitenden Vorrichtung ein vorteilhaftes Merkmal. Eine Führung der Bauteile, insbesondere im Bereich der Bauteilausgabeöffnung, durch eine Führungsvorrichtung ermöglicht eine präzise Ausgabe und/oder Ausgabeposition der Bauteile. Insbesondere ermöglicht eine Führung der Bauteile oder des Bauteilspeichers eine präzise Anordnung der Bauteile, beispielsweise einem Bauteilgurt mit Bauteilen, für die Einwirkung des externen Antriebsmechanismus zum Vortrieb der Bauteile. Eine Führungsvorrichtung stellt vorzugsweise eine Führung und/oder Kraft zur definierten Kontaktierung der Bauteile und/oder des Bauteilgurts mit einem externen Antriebsmechanismus bereit. Eine Führung kann stufenweise oder stufenlos eine zunehmende Führung durch beispielsweise verringernde Abstände oder zunehmende Krafteinbringung der Führungsvorrichtung auf den Bauteilspeicher und/oder die Bauteile bis zu einer Fixierung der Bauteile, insbesondere eines freien Endes eines Bauteilgurts, ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass der Grundkörper eine Transportschnittstelle aufweist, wobei die Transportschnittstelle zum Transport, insbesondere zum Greifen, des Grundkörpers der Bauteilkassette durch eine Transportvorrichtung ausgestaltet ist. Ein Transport ist im Rahmen der Erfindung als ein Einsatz in eine Einsatzposition und/oder Lagerposition, eine Entnahme aus einer Einsatzposition und/oder Lagerposition und/oder eine Lagerung der Bauteilkassette zu verstehen. Eine Transportvorrichtung ist ferner eine Vorrichtung zur Bewegung der Bauteilkassette zu einem vorgenannten Zweck und/oder in eine der vorgenannten Positionen. Anschaulich ist eine Transportvorrichtung beispielsweise ein Roboterarm und/oder ein Roboter mit einer Greiffunktion. Eine Transportschnittstelle der Bauteilkassette ist bevorzugt als wenigstens eine Aussparung in dem Grundkörper, vorzugsweise in einer Stirnseite des Grundkörpers, ausgestaltet. Die Transportvorrichtung weist für das Greifen der Transportschnittstelle einen Gegengreifabschnitt auf. Beispielsweise können die Aussparungen in einer Ebene einem Langloch entsprechen, wobei der Gegengreifabschnitt der Transportvorrichtung im Wesentlichen einem Zylinder entspricht. Eine vorteilhaft ausgestaltete Transportschnittstelle ermöglicht folglich bevorzugt einen Formschluss in zwei Raumachsen und einen Reibschluss in der dritten Raumachse für das Greifen und/oder Transportieren durch eine Transportvorrichtung. Somit ermöglicht eine Bauteilkassette mit wenigstens einer Transportschnittstelle vorteilhaft die zumindest teilweise Automatisierung der notwendigen Bewegungen einer Bauteilkassette in deren Betrieb.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass der Grundkörper wenigstens einen Kopplungsabschnitt, insbesondere im Bereich der Bauteilausgabeöffnung, aufweist, wobei der Kopplungsabschnitt zur Kopplung des Grundkörpers der Bauteilkassette mit einem Gegenkopplungsabschnitt der Annahmevorrichtung zur Annahme von Bauteilen in einer Einsatzposition ausgestaltet ist. Ein Gegenkopplungsabschnitt ist bevorzugt an einem Feeder und/oder einer bauteilverarbeitenden Vorrichtung, welche aus der Bauteilkassette die Bauteile für die Weiterverarbeitung und/oder - Verwendung erhält, ausgestaltet. Eine Kopplung des Kopplungsabschnitts an dem Gegenkopplungsabschnitt ist erfindungsgemäß als eine Positionssicherung der Bauteilkassette in der Einsatzposition zu verstehen. Ein Kopplungsabschnitt ist insbesondere im Bereich der Bauteilausgabeöffnung vorteilhaft, da die Anordnung der Bauteilausgabeöffnung eine hohe Präzision für die Position der Bauteilausgabe erfordert. Um eine geringe Distanz zwischen der Positionssicherung durch den Kopplungsabschnitt und die Bauteilausgabeöffnung zu ermöglichen, wird folglich der Kopplungsabschnitt im Bereich der Bauteilausgabeöffnung vorteilhaft angeordnet. Vorteilhaft weist eine Bauteilkassette wenigstens zwei Kopplungsabschnitte auf, insbesondere an gegenüberliegenden Seiten der Bauteilkassette. Ein Kopplungsabschnitt kann eine Führung, insbesondere eine Führung in Form einer Nut, einer Schwalbenschwanz-Nut, einer Omega-Nut, einer Kulissenführung und/oder einer weiteren konstruktiven Ausgestaltung einer Führung, umfassen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass der Kopplungsabschnitt und/oder der Grundkörper wenigstens ein Rastmittel aufweist, wobei das wenigstens eine Rastmittel zur einrastenden Kopplung mit wenigstens einem Gegenrastmitteln des Gegenkopplungsabschnitts ausgestaltet ist. Ergänzend zu dem vorherigen Abschnitt ist der Kopplungsabschnitt gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung mit einem Rastmittel ausgestaltet. Ein Rastmittel des Kopplungsabschnitts wirkt mit einem Gegenrastmittel des Gegenkopplungsabschnitts in einer Einsatzposition zusammen und sichert die Bauteilkassette beispielsweise gegen eine Bewegung aus der Einsatzposition. Ein Rastmittel kann die Bauteilkassette bevorzugt mit einer Spannkraft beaufschlagen, sodass eine Positionssicherung der Bauteilkassette in der Einsatzposition sichergestellt wird. Ein erfindungsgemäßes Rastmittel kann ferner eine Vorrichtung umfassen, welche ein Lösen des Rastmittels aus der Wirkverbindung mit dem Gegenrastmittel, insbesondere durch ein Eingreifen einer Transportvorrichtung in eine Transportschnittstelle, bewirkt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass die Bauteilkassette eine Verschlussvorrichtung aufweist, wobei die Verschlussvorrichtung zum Verschließen der Bauteilausgabeöffnung und/oder zum Verschließen der Aufnahmekammer des Grundkörpers ausgestaltet ist. Als zusätzlicher oder alternativer Schutz der Bauteile und/oder der Aufnahmekammer der Bauteilkassette gegen Schäden, Schmutz, Staub, Feuchtigkeit, elektromagnetische Auf-/Entladung und/oder weitere Einflussfaktoren, sieht eine bevorzugte Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Bauteilkassette eine Verschlussvorrichtung vor. Eine verschlossene Verschlussvorrichtung ist insbesondere außerhalb einer Einsatzposition für eine Bauteilkassette vorteilhaft. Die Verschlussvorrichtung kann für die Öffnung und Schließung der Bauteilausgabeöffnung und/oder der Aufnahmekammer des Grundkörpers einen Federmechanismus und/oder eine mechanische Vorrichtung zur Wirkverbindung mit einem Gegenabschnitt eines Feeders, einer bauteilverarbeitenden Vorrichtung und/oder einer Transportvorrichtung aufweisen. Bevorzugt weist die Verschlussvorrichtung eine wiederverschließbare Klappe und/oder einen Deckel auf. Die Klappe und/oder der Deckel können Scharniere oder Führungen für eine Öffnungs- und Schließbewegung aufweisen. Eine derart ausgestaltete Bauteilkassette bietet vorteilhaft einen Schutz gegen Einflussfaktoren auf die Bauteile und/oder der Aufnahmekammer der Bauteilkassette.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass die Aufnahmekammer wenigstens ein Befestigungselement zur, insbesondere drehbaren, Befestigung des Bauteilspeichers in der Aufnahmekammer aufweist. Das wenigstens eine Befestigungselement ist insbesondere zentriert in der Aufnahmekammer der Bauteilkassette angeordnet. Ein Befestigungselement für einen Bauteilspeicher in Form einer Bauteilspule mit wenigstens einem Gurt mit Bauteilen ist bevorzugt als eine Spulenaufnahme ausgestaltet. Eine Spulenaufnahme ist bevorzugt als wenigstens ein Haltestift zur vorzugsweise zentrierten, insbesondere lösbaren, Halterung einer Spule ausgestaltet. Ein Befestigungselement kann ferner radial angeordnete Halteabschnitte, insbesondere Nasen, aufweisen, welche eine laterale Halterung eines Bauteilspeichers ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Bauteilkassette vorgesehen sein, dass der Grundkörper eine Informationsvorrichtung aufweist, wobei die Informationsvorrichtung manuell und/oder maschinell lesbare Informationen, insbesondere zu den Bauteilen des Bauteilspeichers, umfasst. Eine Informationsvorrichtung kann eine Beschriftung, einen Barcode, einen QR-Code, einen anderen optisch auslesbaren Code und/oder einen Speicherchip umfassen und optisch oder auf andere Weise, kontaktlos oder kontaktbehaftet zumindest lesbar sein. Des Weiteren kann die Informationsvorrichtung so gestaltet sein, dass mittels der Informationsvorrichtung gespeicherte Information durch eine geeignete Schreibvorrichtung, welche vorteilhaft an einer Transportvorrichtung, einem Feeder, dem Bestückautomaten oder einer speziellen Wartungs- oder Befüllstation, welche zum automatischen, halbautomatischen oder manuellen Einlegen der Bauteile oder des Bauteilspeichers in die Bauteilkassette dient, angebracht sein kann, verändert, gelöscht oder durch einen neuen Satz an Informationen ersetzt werden können. Die Informationsvorrichtung umfasst bevorzugt Informationen zu der Bauteilkassette, dem Bauteilspeicher, den Bauteilen, vorhandenen Mengen, Produktionsdaten und/oder -zeiträume. Eine derart ausgestaltete Bauteilkassette ermöglicht vorteilhaft die Bereitstellung von einer manuell und/oder maschinell lesbarer Informationen für einen Anwender, für beispielsweise eine Transportvorrichtung und/oder für ein Logistiksystem.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Annahmevorrichtung zur Annahme von Bauteilen, aufweisend einen Antriebsmechanismus zum Antrieb eines passiven Bauteilausgabeantriebs einer Bauteilkassette gemäß dem ersten Aspekt. Die Annahmevorrichtung ist zur Annahme, Verarbeitung und/oder Verwendung der aus dem Bauteilspeicher bereitgestellten Bauteile ausgestaltet. Eine Annahmevorrichtung ist insbesondere als ein Feeder zu verstehen. Die Annahmevorrichtung kann die Bauteile aus der Bauteilkassette selbst verwenden oder als ein Feeder ausgestaltet sein und die Bauteile an wenigstens eine weitere Vorrichtung, insbesondere eine Platinenbestückanlage für Elektronikbauteile, bewegen. Die Annahmevorrichtung weist einen Antriebsmechanismus, welcher in der bisherigen Beschreibung in Relation zu der erfindungsgemäßen Bauteilkassette als externer Antriebsmechanismus beschrieben worden ist. Der Antriebsmechanismus der Annahmevorrichtung ist dazu ausgestaltet den passiven Bauteilausgabeantrieb wenigstens einer Bauteilkassette anzutreiben. Dafür kann der Antriebsmechanismus vorteilhaft wenigstens bereichsweise in den passiven Bauteilausgabeantrieb eingreifen. Der Antriebsmechanismus ist bevorzugt ein aktiver Antriebsmechanismus und treibt den passiven Bauteilausgabeantrieb einer Bauteilkassette an. Ein Antriebsmechanismus der Annahmevorrichtung kann nur einen Bauteilausgabeantrieb oder eine Vielzahl an Bauteilausgabeantrieben von einer Vielzahl an Bauteilkassetten antreiben. Vorzugsweise weist ein Antriebsmechanismus ein Gegenantriebsrad für eine Kontaktierung und/oder eine Wirkverbindung mit wenigstens einem Antriebsrad von wenigstens einer Bauteilkassette auf. Das Gegenantriebsrad der Annahmevorrichtung kann mittels eines Motors und/oder anderen Vorrichtungen angetrieben und/oder gesteuert werden. Somit ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits ausführlich in Bezug auf eine erfindungsgemäße Bauteilkassette beschrieben worden sind, auch für eine erfindungsgemäße Annahmevorrichtung, die mit einer derartigen Bauteilkassette im Betrieb benutzt werden kann und/oder mit einer derartigen Bauteilkassette über den wenigstens einen Gegenkopplungsabschnitt und den wenigstens einen Kopplungsabschnitt gekoppelt werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer erfindungsgemäßen Annahmevorrichtung vorgesehen sein, dass die Annahmevorrichtung wenigstens einen Gegenkopplungsabschnitt zur Kopplung mit wenigstens einem Kopplungsabschnitt einer Bauteilkassette gemäß dem ersten Aspekt aufweist. Eine Kopplung des Kopplungsabschnitts einer Bauteilkassette an dem Gegenkopplungsabschnitt der Annahmevorrichtung ist erfindungsgemäß als eine Positionssicherung der Bauteilkassette in der Einsatzposition zu verstehen. Ein Kopplungsabschnitt ist insbesondere im Bereich der Bauteilausgabeöffnung vorteilhaft, da die Anordnung der Bauteilausgabeöffnung eine hohe Präzision für die Position der Bauteilausgabe erfordert. Um eine geringe Distanz zwischen der Positionssicherung durch den Kopplungsabschnitt und die Bauteilausgabeöffnung zu ermöglichen, wird folglich der Kopplungsabschnitt im Bereich der Bauteilausgabeöffnung vorteilhaft angeordnet. Vorteilhaft weist eine Bauteilkassette wenigstens zwei Kopplungsabschnitte auf, insbesondere an gegenüberliegenden Seiten der Bauteilkassette. Ein Kopplungsabschnitt kann eine Führung, insbesondere eine Führung in Form einer Nut, einer Schwalbenschwanz-Nut, einer Omega-Nut, einer Kulissenführung und/oder einer weiteren konstruktiven Ausgestaltung einer Führung, umfassen. Ein Gegenkopplungsabschnitt der Annahmevorrichtung ist vorzugsweise als Negativform eines Kopplungsabschnitts ausgestaltet.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein System umfassend eine Bauteilkassette gemäß dem ersten Aspekt und eine Annahmevorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt. Somit ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits ausführlich in Bezug auf eine erfindungsgemäße Bauteilkassette und/oder auf eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung beschrieben worden sind, auch für ein erfindungsgemäßes System, das eine derartige Bauteilkassette sowie eine derartige Annahmevorrichtung umfasst.
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Eine erfindungsgemäße Bauteilkassette zur Aufnahme und Ausgabe von Bauteilen wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
- 1 in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette mit einem Bauteilspeicher in der Aufnahmekammer,
- 2 in einer perspektivischen Ansicht eine Bauteilkassette mit einer Verschlussvorrichtung, einer Transportschnittstelle, einer Informationsvorrichtung und einem Kopplungsabschnitt,
- 3 in einer stirnseitigen Draufsicht eine Bauteilkassette mit einem passiven Bautei lausgabeantrieb ,
- 4 in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette mit einem passiven Bauteilausgabeantrieb, einer Verschlussvorrichtung und einer Aufrollvorrichtung,
- 5 in einer perspektivischen Ansicht eine Bauteilkassette mit einem Kopplungsabschnitt und einem Rastmittel sowie eine Annahmevorrichtung mit einem Gegenkopplungsabschnitt und einem Gegenrastmittel,
- 6 in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette mit einer als Klappe ausgebildeten Abdeckung, und
- 7 in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette mit einem passiven Bauteilausgabeantrieb und eine Annahmevorrichtung mit einem externen Antriebsmechanismus.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 7 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette 1 mit einem Bauteilspeicher 110 in der Aufnahmekammer 12 des Grundkörpers 10 gezeigt. Der Bauteilspeicher 110 ist als Spule mit einem Gurt mit Bauteilen 100 ausgestaltet. Der Bauteilspeicher 110 ist auf einem zentrierten Befestigungselement 34 angeordnet und befestigt. Die Bauteilkassette 1 weist einen passiven Bauteilausgabeantrieb 50 zum Antrieb durch einen externen aktiven Antriebsmechanismus 200 (nicht gezeigt) ausgestaltet ist. Der passive Bauteilausgabeantrieb 50 umfasst ein Vortriebsrad 52 sowie ein Antriebsrad 54. Das Vortriebsrad 52 ist zur Bewegung, insbesondere zum Vortrieb, des Bauteilspeichers 110 ausgestaltet und das Antriebsrad 54 ist zum Antrieb durch den externen aktiven Antriebsmechanismus 200 (nicht gezeigt) ausgestaltet. Das Vortriebsrad 52 und das Antriebsrad 54 sind wirkverbunden angeordnet. Die Stirnseite der Bauteilkassette 1 weist eine Bauteilausgabeöffnung 14 zur Ausgabe der Bauteile 100 und zum Eingriff des externen Antriebsmechanismus 200 (nicht gezeigt) in den passiven Bauteilausgabeantrieb 50 auf. Die Aufnahmekammer 12 der Bauteilkassette 1 weist eine Trennwand 26 beispielsweise zur Begrenzung auf. Ferner umfasst die Bauteilkassette 1 einen Begrenzungskörper 28. Um eine vorteilhaft exakte Position des freien Endes des Bauteilgurts zu ermöglichen, weist die Bauteilkassette 1 eine Führungsvorrichtung 18 auf. Eine Führung der Bauteile 100, insbesondere im Bereich der Bauteilausgabeöffnung 14, durch eine Führungsvorrichtung 18 ermöglicht eine präzise Ausgabe und/oder Ausgabeposition der Bauteile 100. Eine Führungsvorrichtung 18 kann somit zusätzlich zu dem Bauteilausgabeantrieb 50 eine Präzision der Anordnung der Bauteile 100 durch die Bauteilkassette 1 erhöhen. Insbesondere ermöglicht eine Führung der Bauteile 100 eine präzise Anordnung der Bauteile 100, hier auf einem Bauteilgurt mit Bauteilen 100. Die Führung kann stufenweise oder stufenlos eine zunehmende Führung bis zu einer Fixierung der Bauteile 100, insbesondere eines freien Endes eines Bauteilgurts, ermöglichen. Eine derart ausgestaltete Bauteilkassette 1 ermöglicht kostengünstig und einfach eine schnelle Fertigung der Bauteilkassette 1 selbst und ferner ermöglicht eine Bauteilkassette 1, insbesondere der Grundkörper 10 der Bauteilkassette 1, eine verbesserte Stapelbarkeit, Handhabung und Logistik für die Bauteile 100. Somit stellt die Erfindung eine Bauteilkassette 100 zur Verfügung, die auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise einen Schutz der Bauteile 100 und des Bauteilspeichers 110 sowie einen zumindest teilweise automatisierten Umgang mit der Bauteilkassette 1 ermöglicht.
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In 2 ist schematisch in einer perspektivischen Ansicht eine Bauteilkassette 1 mit einer Verschlussvorrichtung 32, einer Transportschnittstelle 36, einer Informationsvorrichtung 38 und einem Kopplungsabschnitt 40 gezeigt. Als zusätzlicher oder alternativer Schutz der Bauteile 100 und/oder der Aufnahmekammer 12 der Bauteilkassette 1 gegen Schäden, Schmutz, Staub, Feuchtigkeit, elektromagnetische Auf- und/oder Entladung und/oder weitere Einflussfaktoren, ist gemäß der Ausführung der Erfindung in 2 eine Verschlussvorrichtung 32 vorgesehen. Die Verschlussvorrichtung 32 weist für die Öffnung und Schließung der Bauteilausgabeöffnung 14 und/oder der Aufnahmekammer 12 des Grundkörpers 10 beispielhaft einen Federmechanismus auf. Der Bauteilausgabeantrieb 50 sowie der Bauteilspeicher 110, hier als Bauteilgurt ausgestaltet, mit den Bauteilen 100 wird beispielsweise schützend hinter einer geschlossenen Verschlussvorrichtung 32 verdeckt. Anschaulich ist eine Transportvorrichtung 210 als ein Roboterarm ausgestaltet. Eine Transportschnittstelle 36 der Bauteilkassette 1 ist bevorzugt als zwei Aussparungen in dem Grundkörper 10, hier in einer Stirnseite des Grundkörpers 10, ausgestaltet. Die Transportvorrichtung 210 weist für das Greifen der Transportschnittstelle 36 einen Gegengreifabschnitt auf. Beispielsweise entsprechen die Aussparungen der Transportschnittstelle 36 hier in einer Ebene einem Langloch, wobei der Gegengreifabschnitt der Transportvorrichtung 210 im Wesentlichen zwei Zylindern entspricht. Eine beispielhaft dargestellte Transportschnittstelle 36 ermöglicht folglich bevorzugt einen Formschluss in zwei Raumachsen und einen Reibschluss in der dritten Raumachse für das Greifen und/oder Transportieren der Bauteilkassette 1 durch eine Transportvorrichtung 210. Somit ermöglicht eine Bauteilkassette 1 mit wenigstens einer Transportschnittstelle 36 vorteilhaft die zumindest teilweise Automatisierung der notwendigen Bewegungen einer Bauteilkassette 1 in deren Betrieb. Ferner umfasst die gezeigte Bauteilkassette 1 einen Kopplungsabschnitt 40 zur Kopplung des Grundkörpers 10 der Bauteilkassette 1 mit einem Gegenkopplungsabschnitt 42 (nicht gezeigt) in einer Einsatzposition EP (nicht gezeigt). Ein Gegenkopplungsabschnitt 42 (nicht gezeigt) ist bevorzugt an einem Feeder und/oder einer bauteilverarbeitenden Vorrichtung, welche aus der Bauteilkassette 1 die Bauteile 100 für die Weiterverarbeitung und/oder -verwendung erhält, ausgestaltet. Eine Kopplung des Kopplungsabschnitts 40 an dem Gegenkopplungsabschnitt 42 (nicht gezeigt) ist erfindungsgemäß als eine Positionssicherung der Bauteilkassette 1 in der Einsatzposition EP (nicht gezeigt) zu verstehen. Ein Kopplungsabschnitt 40 ist hier als Führung, insbesondere eine Führung in Form einer Omega-Nut, ausgestaltet. Ferner umfasst die Bauteilkassette 1 eine Informationsvorrichtung 38. Eine derart ausgestaltete Bauteilkassette 1 ermöglicht vorteilhaft die Bereitstellung von einer manuell und/oder maschinell lesbarer Informationen für einen Anwender, für beispielsweise eine Transportvorrichtung 210 und/oder für ein Logistiksystem.
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In 3 ist in einer stirnseitigen Draufsicht eine Bauteilkassette 1 mit einem passiven Bauteilausgabeantrieb 50 gezeigt, wobei Bauteile 100 auf einem Bauteilspeicher 110 in Form eines Bauteilgurts angeordnet sind. Ein Vortriebsrad 52 des Bauteilausgabeantriebs 50 ermöglicht durch Eingriff in den Bauteilgurt und/oder Reibung zu dem Bauteilgurt einen Vortrieb der Bauteile 100. Ein Antriebsrad 54 des Bauteilausgabeantriebs 50 ist zum Antrieb durch einen externen Antriebsmechanismus 200 (nicht gezeigt) ausgestaltet. Das Vortriebsrad 52 und das Antriebsrad 54 sind wirkverbunden, insbesondere einstückig, auf einer Welle angeordnet, sodass der Antrieb des Antriebsrads 54 einen Antrieb des Vortriebsrads 52 erzeugt und/oder einem Antrieb des Vortriebsrads 52 entspricht. Zur Ausgabe der Bauteile 100 aus der Bauteilkassette 1 weist die Stirnseite der Bauteilkassette 1 eine Bauteilausgabeöffnung 14 auf.
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In 4 ist in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette 1 mit einem passiven Bauteilausgabeantrieb 50 gezeigt. Über die Merkmale der 3 zeigt 4 eine Aufrollvorrichtung 60 für eine Schutzfolie 62 der Bauteile 100. Die Schutzfolie 62 wird vorteilhaft von einer Aufrollvorrichtung 60 zum Aufrollen der Schutzfolie 62 von den Bauteilen 100 im Bereich der Bauteilausgabeöffnung 14 entfernt. Die Aufrollvorrichtung 60 kann vorteilhaft mit der Drehbewegung des passiven Bauteilausgabeantriebs 50 der Bauteilkassette 1 wirkverbunden sein und insbesondere eine synchrone Aufrollgeschwindigkeit der Aufrollvorrichtung 60 der Schutzfolie 62 in Relation zu der Ausgabegeschwindigkeit der Bauteile 100 des passiven Bauteilausgabeantriebs 50 ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Aufrollvorrichtung 60 mit einem stetigen Drehmoment, insbesondere durch eine Federkraft, beaufschlagt sein, um ein Aufrollen der Schutzfolie 62 bei einem Vortrieb des Bauteilspeichers 110 und/oder der Bauteile 100 zu ermöglichen. Die Bauteilkassette 1 weist eine Verschlussvorrichtung 32 für die Öffnung und Schließung der Bauteilausgabeöffnung 14 und/oder der Aufnahmekammer 12 des Grundkörpers 10 auf. Eine derart ausgestaltete Bauteilkassette 1 bietet vorteilhaft einen Schutz gegen Einflussfaktoren auf die Bauteile 100 und/oder die Aufnahmekammer 12 der Bauteilkassette 1.
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In 5 ist in einer perspektivischen Ansicht eine Bauteilkassette 1 mit einem Kopplungsabschnitt 40 und einem Rastmittel 44 sowie eine Annahmevorrichtung 190 mit einem Gegenkopplungsabschnitt 42 und einem Gegenrastmittel 46 gezeigt. Der Kopplungsabschnitt der Bauteilkassette ist als eine Omega-Nut ausgestaltet und an einem unteren Abschnitt in dem Grundkörper 10 der Bauteilkassette 1 angeordnet. Der Kopplungsabschnitt 40 der Bauteilkassette 1 wird für eine Verwendung in die Einsatzposition EP (nicht gezeigt) beispielhaft auf den Gegenkopplungsabschnitt 42 der Annahmevorrichtung 190 geschoben. Das Gegenrastmittel 46 der Annahmevorrichtung ist beispielhaft als Positionssicherung ausgestaltet. Das Gegenrastmittel 46 ist beispielsweise mit einem Federmechanismus hoch und runter bewegbar, um eine Bewegung des Kopplungsabschnitts 40 entlang des Gegenkopplungsabschnitts 42 zu ermöglichen oder zu verhindern. Das Gegenrastmittel 46 wird für das Aufschieben der Bauteilkassette 1 auf den Gegenkopplungsabschnitt 42 der Annahmevorrichtung 190 nach unten bewegt. Hinter der Bauteilkassette 1 bewegt sich das Gegenrastmittel 46, vorzugsweise automatisch durch eine Federvorrichtung, nach oben und sichert die Position der Bauteilkassette 1 durch die Wirkverbindung zwischen dem Gegenrastmittel 46 und dem Rastmittel 44, welches beispielhaft die rückseitige Stirnseite der Bauteilkassette 1 ist.
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6 zeigt schematisch in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette 1 mit einer als Klappe ausgebildeten Abdeckung 22. Die Abdeckung 22 ist über ein Scharnier an dem Grundkörper 10 der Bauteilkassette 1 schwenkbeweglich angeordnet. In einer geöffneten Position der Abdeckung 22 kann ein Bauteilspeicher 110 in die Aufnahmekammer 12 eingeführt und dort positioniert werden. In einer geschlossenen Position liegt die Abdeckung 22 vorzugsweise eben an dem Grundkörper 10 der Bauteilkassette 1 an und verschießt dabei die Aufnahmekammer 12, so dass der in der Aufnahmekammer 12 befindliche Bauteilspeicher 110 vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Anstelle der schwenkbeweglichen Klappe kann die Abdeckung 22 eine Schiebeabdeckung, die an einer Führung, insbesondere in einer Führungskulisse, des Grundkörpers 10 führbar gelagert ist, sein. Ferner kann die Abdeckung 22 ein aufsteckbarer Deckel sein, welcher kraft- und oder formschlüssig an dem Grundkörper 10 der Bauteilkassette 1 gehalten ist. Der aufsteckbare Deckel weist vorzugsweise Steckelemente, wie Vorsprünge oder Pinne, auf, die in entsprechende Steckaufnahmen im Grundkörper 10 der Bauteilkassette 1 einsteckbar sind. Als weitere Variante kann die Abdeckung 22 als Folie ausgebildet sein. Die Folie kann nach Einlegen des Bauteilspeichers 110 in die Aufnahmekammer 12 diese abdeckend verschließen. D. h., die Folie wird vorzugsweise derart an dem Grundkörper angebracht, insbesondere verklebt, dass diese die Öffnung der Aufnahmekammer 12 vollständig abdeckt. Wenn die Bauteile 100 des Bauteilspeichers 110 der Aufnahmekammer 12 entnommen wurden, kann die Folie von der Bauteilkassette 1 abgezogen werden und durch eine neue Folie ersetzt werden.
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7 zeigt in einer Seitenansicht eine Bauteilkassette 1 mit einem passiven Bauteilausgabeantrieb 50 und den Eingriff einer Annahmevorrichtung 190 mit einem externen Antriebsmechanismus 200 zumindest bereichsweise in die Bauteilkassette 1. Der externer Antriebsmechanismus 200 ist mit dem Antriebsrad 54 des Bauteilausgabeantriebs 50 wirkverbunden. Durch den Wirkverbund des Antriebsrads 54 und des Vortriebsrads 52 ermöglicht eine externer Antriebsmechanismus 200 somit einen Vortrieb des Bauteilspeicher 110 und der Bauteile 100 aus der Aufnahmekammer 12 der Bauteilkassette 1. Der externe Antriebsmechanismus 200 kann je nach Anordnung des Bauteilausgabeantriebs 50 bereichsweise in die Bauteilkassette 1 eingreifen. Der externe Antriebsmechanismus 200 kann vorteilhaft aus der Annahmevorrichtung 190 hervorstehen und somit einen vereinfachten Eingriff des Antriebsmechanismus 200 in den Bauteilausgabeantrieb 50 ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bauteilkassette
- 10
- Grundkörper
- 12
- Aufnahmekammer
- 14
- Bauteilausgabeöffnung
- 16
- Seitenwand
- 18
- Führungsvorrichtung
- 22
- Abdeckung
- 26
- Trennwand
- 28
- Begrenzungskörper
- 32
- Verschlussvorrichtung
- 34
- Befestigungselement
- 36
- Transportschnittstelle
- 38
- Informationsvorrichtung
- 40
- Kopplungsabschnitt
- 42
- Gegenkopplungsabschnitt
- 44
- Rastmittel
- 46
- Gegenrastmittel
- 50
- Bauteilausgabeantrieb
- 52
- Vortriebsrad
- 54
- Antriebsrad
- 60
- Aufrollvorrichtung
- 62
- Schutzfolie
- 100
- Bauteil
- 110
- Bauteilspeicher
- 190
- Annahmevorrichtung
- 200
- externer Antriebsmechanismus
- 210
- Transportvorrichtung
- EP
- Einsatzposition