DE102013209696A1

DE102013209696A1 - Phasenanschnittsteuerung und Verfahren zur Phasenanschnittsteuerung

Info

Publication number: DE102013209696A1
Application number: DE102013209696.8A
Authority: DE
Inventors: Jacek Wiszniewski; Kamil Pogorzelski
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2013-05-24
Filing date: 2013-05-24
Publication date: 2014-11-27
Also published as: US20140346994A1; US9705392B2; CN104283538B; CN104283538A

Abstract

Eine Phasenanschnittsteuerung umfasst einen Thyristor/Triac mit einem Steueranschluss und zwei Leistungsanschlüssen, eine Abtasteinrichtung zur Abtastung einer über den Leistungsanschlüssen des Thyristors/Triacs anliegenden Spannung und eine Steuereinrichtung zur Bereitstellung einer Steuerspannung am Steueranschluss, um den Thyristor/Triac zu zünden. Dabei ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Steuerspannung am gezündeten Thyristor abzuschalten und ein unerwartetes Löschen des Thyristors/Triacs zu erfassen, wenn die abgetastete Spannung einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Phasenanschnittsteuerung und ein Steuerverfahren. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Phasenanschnittsteuerung zur Leistungssteuerung eines Verbrauchers.
Stand der Technik
Eine Phasenanschnittsteuerung wird verwendet, um einen Verbraucher an einem Wechselstrom mit variabler Leistung zu betreiben. Dabei kann der Verbraucher einen vorwiegend ohmschen Verbraucher wie eine Glühbirne oder einen gemischt ohmschen und induktiven Verbraucher wie einen Elektromotor umfassen. Zur Verbindung des Verbrauchers mit dem Wechselstrom wird ein Thyristor oder ein Triac verwendet, der eine antiparallele Zusammenschaltung zweier Thyristoren umfasst. Der Thyristor weist zwei Leistungsanschlüsse auf, von denen einer mit dem Verbraucher und der andere mit der Wechselspannung verbunden wird. Ferner ist ein Steueranschluss vorgesehen. Der Thyristor stellt eine elektrische Verbindung vom ersten zum zweiten Leistungsanschluss bereit, wenn eine Spannung am Steueranschluss einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. Dieser Vorgang wird Zünden genannt. Die Leitfähigkeit des Thyristors zwischen den Leistungsanschlüssen bleibt auch dann erhalten, wenn die Steuerspannung am Steuereingang abgeschaltet wird. Um den Thyristor zu löschen, also die Leitfähigkeit zwischen den Leistungsanschlüssen wieder zu beenden, muss ein Haltestrom durch die Leistungsanschlüsse des Thyristors unter einem vorbestimmten Schwellenwert absinken. Dies ist üblicherweise bei jedem Stromnulldurchgang der Fall.
Um den Verbraucher in seiner Leistung zu steuern, wird die Steuerspannung am Steuereingang nicht zu Beginn jeder Halbwelle der Wechselspannung angelegt, sondern erst später. Beispielsweise kann der Zeitpunkt des Anlegens der Steuerspannung von einem Spannungswert der Wechselspannung an einem der Leistungsanschlüsse abhängig sein. Der Thyristor wird dann an einem vorbestimmten Punkt der Halbwelle gezündet und bleibt bis zum Ende der Halbwelle eingeschaltet. Je später das Zünden erfolgt, umso geringer ist die Zeit, in der der Verbraucher mit der Wechselstromquelle verbunden ist und daher auch die im Verbraucher umgesetzte Leistung.
Aufgrund von Vibrationen, Verschleiß oder, falls es sich beim Verbraucher um einen kommutierten Elektromotor handelt, schlechter Kommutierung kann der durch den Thyristor/Triac fließende Strom den Haltestrom kurzfristig unterschreiten, was zu einem Löschen des Thyristors führen kann, falls die Steuerspannung am gezündeten Thyristor nicht aufrechterhalten wird, während der Thyristor leitet. Das Aufrechterhalten der Steuerspannung bedingt jedoch eine bestimmte Verlustleistung und kann eine aufwändigere Beschaltung des Thyristors erforderlich machen. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Phasenanschnittsteuerung, ein Verfahren zur Phasenanschnittsteuerung und ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt anzugeben, mit dem diese Nachteile vermieden werden können. Die Erfindung löst diese Aufgaben mittels einer Phasenanschnittsteuerung, eines Verfahrens zur Phasenanschnittsteuerung und eines Computerprogrammprodukts mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüchen geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
Offenbarung der Erfindung
Eine erfindungsgemäße Phasenanschnittsteuerung umfasst ein Halbleiter-Bauelement mit Thyristor-Funktion, insbesondere einen Thyristor, mit einem Steueranschluss und zwei Leistungsanschlüssen, eine Abtasteinrichtung zur Abtastung einer über den Leistungsanschlüssen des Thyristors anliegenden Spannung und eine Steuereinrichtung zur Bereitstellung einer Steuerspannung am Steueranschluss, um den Thyristor zu zünden. Der Thyristor kann von einem Triac umfasst sein. Dabei ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Steuerspannung am gezündeten Thyristor abzuschalten und ein unerwartetes Löschen des Thyristors zu erfassen, wenn die abgetastete Spannung einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.
Da ein Triac immer auch einen Tyhristor umfasst, wird im Folgenden die Untescheidung zwischen Thyristor und Triac nur noch dort getroffen, wo auf spezifische Merkmale des Triac eingegangen wird.
Durch das Abschalten der Steuerspannung am gezündeten Thyristor kann eine Verlustleistung am Thyristor reduziert sein.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfassen die Gegenmaßnahmen, den unerwartet gelöschten Thyristor mittels der Steuerspannung erneut zu zünden. Gegenüber einer anderen Lösung, bei der der Thyristor pro Halbwelle nur einmal kurzfristig gezündet wird und ein gelegentliches Löschen in Kauf genommen wird, kann eine abgegebene Leistung durch das Löschen reduziert sein. Durch das erneute Zünden innerhalb der gleichen Halbwelle kann die abgegebene Leistung maximiert sein. Bevorzugterweise ist auch eine Ausgabeeinrichtung vorgesehen, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, mittels der Ausgabeeinrichtung ein Fehlersignal auszugeben, wenn die abgetastete Spannung den Schwellenwert übersteigt. Die Ausgabeeinrichtung kann beispielsweise eine optische, akustische oder haptische Ausgabeeinrichtung umfassen, die an einen Benutzer der Phasenanschnittsteuerung gerichtet ist. Der Benutzer kann so dazu aufgefordert werden, eine Wartung der Steuereinrichtung durch qualifiziertes Personal durchführen zu lassen.
In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Ausgabeeinrichtung einen Fehlerspeicher zur Ablage einer Fehlerinformation. Im Fehlerspeicher können zahlreiche Informationen, die das unerwartete Löschen begleiten bzw. diesem vorausgehen oder nachfolgen, abgelegt werden. Die Phasenanschnittsteuerung und/oder der Verbraucher können auf der Basis der gesammelten Informationen einem verbesserten Service unterzogen werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Phasenanschnittsteuerung zur Steuerung eines kommutierten elektrischen Motors eingerichtet. Dabei kann die Phasenanschnittsteuerung mit dem elektrischen Motor gemeinsam in ein Gerät eingebaut sein. Ein solches Gerät kann insbesondere ein elektrisches Handwerkzeug umfassen.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Phasenanschnittsteuerung mit einem Thyristor, der einen Steueranschluss und zwei Leistungsanschlüsse aufweist, umfasst Schritte des Zündens des Thyristors mittels einer Steuerspannung, des Abschaltens der Steuerspannung am gezündeten Thyristor und des Erfassens eines unerwarteten Löschens des Thyristors, wenn eine über den Leistungsanschlüssen des Thyristors anliegende Spannung einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt. Bevorzugterweise wird in diesem Fall der Thyristor mittels der Steuerspannung erneut gezündet.
In einer Ausführungsform ist einer der Leistungsanschlüsse des Thyristors mit einer Wechselspannung verbunden und ein erneutes Zünden des Thyristors erfolgt dann nicht, wenn der nächste Nulldurchgang der Wechselspannung kürzer als eine vorbestimmte Zeit bevorsteht. Dadurch kann ein extrem kurzzeitiges Zünden des Thyristors vermieden werden. Der Verbraucher und der Thyristor können dadurch vor einem kurzen Spannungsimpuls geschützt werden.
In einer anderen Variante, die mit der vorgenannten Variante kombinierbar ist, wird die Steuerspannung im Bereich des Nulldurchgangs der Wechselspannung abgeschaltet. Durch dieses unbedingte Abschalten der Steuerspannung kann ein unbeabsichtigtes Zünden des Thyristors vermieden werden, insbesondere kann das erneute Zünden sicher auf die vorliegende Halbwelle begrenzt bleiben.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt umfasst Programmcodemittel zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.
Kurze Beschreibung der Figuren
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
1 ein Schaltbild einer Phasenanschnittsteuerung;
2 ein Schaltbild eines Triac für die Phasenanschnittsteuerung von 1;
3 zeitliche Abläufe an der Phasenanschnittsteuerung von 1, und
4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Phasenanschnittsteuerung
darstellt.
Genaue Beschreibung von Ausführungsformen
1 zeigt ein Schaltbild einer Phasenanschnittsteuerung 100. Ein Thyristor 105 umfasst einen ersten Leistungsanschluss 110, einen zweiten Leistungsanschluss 115 und einen Steueranschluss 120. Einer der Leistungsanschlüsse 110, 115 ist mit einem Verbraucher 130 verbunden, der insbesondere einen Elektromotor umfassen kann. Ein freier Anschluss des Verbrauchers 130 und der verbleibende Leistungsanschluss 115, 110 sind mit Anschlüssen einer Wechselspannungsquelle 135 verbunden, die beispielsweise ein Wechselspannungsnetz mit einer Frequenz von ca. 50 oder ca. 60 Hz umfassen kann.
Die Phasenanschnittsteuerung 100 umfasst den Thyristor 105 und eine Steuereinrichtung 140. Die Steuereinrichtung 140 ist dazu eingerichtet, am Steueranschluss 120 des Thyristors 105 eine Steuerspannung bereitzustellen, um den Thyristor 105 zu zünden. Optional ist auch ein Eingabemittel 145 vorgesehen, das in der Darstellung von 1 exemplarisch als Potentiometer dargestellt ist, um einen Benutzer den Zeitpunkt des Zündens des Thyristors 105 und damit die durch den Verbraucher 130 umsetzbare elektrische Leistung bestimmen zu lassen. Bevorzugterweise umfasst die Steuereinrichtung 140 eine Verarbeitungseinrichtung 150 zur Abtastung des Eingabemittels 145 und zur Bereitstellung der Steuerspannung. Ferner umfasst die Steuereinrichtung 140 eine Abtasteinrichtung 155 zur Abtastung einer über den Leistungsanschlüssen 110, 115 des Thyristors 105 anliegenden Spannung. Die abgetastete Spannung kann der Verarbeitungseinrichtung 150 zum Vergleich mit einem Schwellenwert bereitgestellt werden. Alternativ kann der Vergleich mit dem Schwellenwert bereits in der Abtasteinrichtung 155 erfolgen und ein entsprechendes Signal, ob die abgetastete Spannung den Schwellenwert übersteigt, kann der Verarbeitungseinrichtung 150 bereitgestellt werden.
In der dargestellten Ausführungsform sind zwei Ausgabeeinrichtungen 160 vorgesehen. Eine erste optionale Ausgabeeinrichtung 160 umfasst einen Fehlerspeicher 165 zur Aufnahme von Informationen, die ein unerwartetes Löschen des Thyristors 105 begleiten bzw. ihm vorausgehen oder nachfolgen können. Derartige Informationen können eine Zeitinformation, eine Lastinformation, unterschiedliche Ströme und/oder Spannungen sowie eine oder mehrere Temperaturen im Bereich der Phasenanschnittsteuerung 100 umfassen. Jede der genannten Informationen kann auch den dazu korrespondierenden zeitlichen Verlauf betreffen. Eine optionale zweite Ausgabeeinrichtung 160 umfasst eine Leuchtdiode 170 als Repräsentant einer optischen Ausgabeeinrichtung, die an einen Benutzer der Phasenanschnittsteuerung 100 gerichtet ist. Zusätzlich oder alternativ zur Leuchtdiode 170 kann auch eine akustische und/oder haptische Ausgabeeinrichtung vorgesehen sein, die an den Benutzer der Phasenanschnittsteuerung 100 gerichtet ist.
Die gezeigten Elemente, insbesondere der Thyristor 105, die Steuereinrichtung 140 und der Verbraucher 130, können von einem gemeinsamen Gerät 175 umfasst sein, das beispielsweise ein elektrisches Handwerkzeug umfasst.
Die Steuereinrichtung 140 ist dazu eingerichtet, die Steuerspannung am Steueranschluss 120 des Thyristors 105 abzuschalten, nachdem dieser gezündet hat. Anhand einer an den Leistungsanschlüssen 110 und 115 abgetasteten Spannung kann dann bestimmt werden, ob ein unerwartetes Löschen des Thyristors 105 erfolgt ist. In diesem Fall kann eine entsprechende Information über eine der Ausgabeeinrichtungen 160 ausgegeben werden. Zusätzlich kann eine weitere Maßnahme ergriffen werden, insbesondere kann der Thyristor 105 mittels einer Steuerspannung am Steueranschluss 120 erneut gezündet werden.
2 zeigt ein Schaltbild eines Triac für die Phasenanschnittsteuerung 100 aus 1. Der Triac 205 entspricht einer antiparallelen Zusammenschaltung zweier Thyristoren 105 entsprechend dem aus 1. Da der Thyristor 105 einen elektrischen Strom nur in einer Richtung zwischen den Leistungsanschlüssen 110 und 115 zulässt, bietet sich der Triac 205 zum Betrieb der Phasenanschnittsteuerung 100 an der Wechselspannungsquelle 135 an, um sowohl die positiven als auch die negativen Halbwellen auszunutzen. Der Triac 205 ist ohne Weiteres gegen den Thyristor 105 in der Phasenanschnittsteuerung 100 aus 1 austauschbar. Alternativ kann auch die gezeigte Verschaltung zweier antiparalleler Thyristoren 105 an Stelle des einen Thyristors 105 in der Phasenanschnittsteuerung 100 aus 1 eingesetzt werden. Auch andere Bauformen von Thyristoren 105 oder Triacs 205, die beispielsweise einen Optokoppler zur Einkopplung der Steuerspannung umfassen, sind problemlos einsetzbar.
3 zeigt zeitliche Abläufe an der Phasenanschnittsteuerung 100 aus 1. In einem oberen Bereich ist ein erster Verlauf 305 einer Spannung am Verbraucher 130, in einem mittleren Bereich ein zweiter Verlauf 310 einer Steuerspannung am Steueranschluss 120 und in einem unteren Bereich ein dritter Verlauf 310 einer Spannung über den Leistungsanschlüssen 110 und 115 dargestellt.
Am ersten Verlauf 305 kann gesehen werden, wie die Spannung am Verbraucher 130 um eine vorbestimmte Zeit nach einem Nulldurchgang 320 aufgrund eines Impulses der Steuerspannung des zweiten Verlaufs 310 eingeschaltet wird. Die Zeitdauer zwischen einem Nulldurchgang 320 und einem Impuls der Steuerspannung ist beispielsweise von einer Stellung des Eingabemittels 145 in 1 abhängig. In der dargestellten Ausführungsform ist kein Triac 205, sondern ein Thyristor 105 vorausgesetzt, wie an dem ausschließlich positiven Spannungsanteil des ersten Verlaufs 305 gesehen werden kann.
Die Steuerspannung wird jeweils nur für einen kurzen Impuls zum Zünden des Thyristors 105 angelegt. In einer Ausführungsform ist die Dauer dieses Impulses vorbestimmt, beispielsweise auf einige hundert Mikrosekunden. Dadurch kann die Steuerspannung rasch auf einen Wert von Null oder nahe Null zurückkehren, wenn der Thyristor 105 gezündet hat und eine durch die Steuerspannung bedingte Verlustleistung kann reduziert werden.
Zu einem Zeitpunkt T4 erfolgt ein unerwartetes Löschen des Thyristors 105, beispielsweise aufgrund einer kurzzeitigen Unterbrechung des Stromflusses innerhalb des Verbrauchers 130. Als Antwort darauf steigt die Spannung des dritten Verlaufs 315 über einen vorbestimmten Schwellenwert 325 an. Anhand dieses Übersteigens kann mittels der Abtasteinrichtung 155 das unerwartete Löschen des Thyristors 105 erfasst werden. Erfolgt daraufhin keine weitere Maßnahme, so bleibt die Spannung des ersten Verlaufs 305 am Verbraucher 130 für den Rest der vorliegenden Halbwelle auf 0.
Bevorzugterweise steuert in einem solchen Fall jedoch die Steuereinrichtung 140 den Thyristor 105 an, erneut zu zünden. Der entsprechende Zusammenhang ist ab einem Zeitpunkt T5 dargestellt. Zum Zeitpunkt T5 wird ein erster Impuls an den Steuereingang 120 des Thyristors 105 ausgegeben, um den Thyristor 105 zu zünden. Zu einem Zeitpunkt T6 erfolgt ein unerwartetes Löschen des Thyristors wie zuvor zum Zeitpunkt T4. In der Folge steigt die Spannung des dritten Verlaufs 315 über den Schwellenwert 325. Zum Zeitpunkt T7, der um eine vorbestimmte Reaktionszeit nach dem Zeitpunkt T6 liegt, hat die Steuereinrichtung 140 das unerwartete Löschen erfasst und gibt einen weiteren Steuerimpuls an den Steueranschluss 120 des Thyristors 105 aus, um diesen erneut zu zünden. Der Thyristor 105 zündet und für den Rest der vorliegenden Halbwelle liegt am Verbraucher 130 wieder die Spannung der Wechselspannungsquelle 135 an. Parallel zum erneuten Zünden zum Zeitpunkt T7 kann die Steuereinrichtung 140 auch eine entsprechende Information an eine der Ausgabeeinrichtungen 160 ausgeben. Es können auch mehrere erneute Zündversuche in der gleichen Halbwelle unternommen werden, wenn das unbeabsichtigte Löschen mehrfach stattfindet.
4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 zum Steuern der Phasenanschnittsteuerung 100 von 1. In einem Schritt 405 wird, ohne Beschränkung der Allgemeinheit, von einem Nulldurchgang 320 der Wechselspannung der Wechselspannungsquelle 135 und von einer Steuerspannung am Steuereingang 120 von Null ausgegangen. Anschließend wird in einem Schritt 410 ein Einschaltzeitpunkt, bevorzugterweise auf der Basis einer Stellung der Eingabemittel 145, bestimmt. In einem Schritt 415 wird abgewartet, bis der zuvor bestimmte Einschaltzeitpunkt erreicht ist. Dann wird in einem Schritt 420 eine Steuerspannung an den Steuereingang 120 des Thyristors 105 bzw. des Triacs 205 ausgegeben. Dadurch zündet der Thyristor 105 und der Verbraucher 130 wird mit einer Spannung versorgt. Die Steuerspannung wird nur kurz aufrecht erhalten, beispielsweise bis die an den Leistungsanschlüssen 110 und 115 anliegende Spannung einen vorbestimmten Wert unterschritten hat oder nach einer vorbestimmten Zeit.
In einem nachfolgenden Schritt 425 wird die Spannung an den Leistungsanschlüssen 110 und 115 des Thyristors 105 bzw. Triacs 205 mittels der Abtasteinrichtung 155 abgetastet. In einem Schritt 430 wird die abgetastete Spannung mit dem Schwellenwert 325 verglichen. Liegt die Spannung über dem Schwellenwert, so liegt ein unbeabsichtigtes Löschen des Thyristors 105 bzw. Triacs 205 vor. Dann kann optional in einem Schritt 435 noch bestimmt werden, ob ein erneuter Zündvorgang durchgeführt werden soll oder nicht. Auf einen erneuten Zündvorgang kann beispielsweise verzichtet werden, wenn der nächste Nulldurchgang 320 weniger als eine vorbestimmte Zeit entfernt liegt. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Impulse der Steuerspannung am Steueranschluss 120 eine vorbestimmte Länge aufweisen und der nächste Nulldurchgang 320 weniger als die Impulslänge entfernt liegt.
In einer anderen Ausführungsform wird der erneute Zündvorgang nach dem Schritt 430 immer dann durchgeführt, wenn die Spannung an den Leistungsanschlüssen 110 und 115 des Thyristors 105 bzw. Triacs 205 größer als Null ist, also gerade kein Nulldurchgang 320 stattfindet. Die Steuerspannung am Steueranschluss 120 kann immer dann abgeschaltet werden, wenn der Nulldurchgang 320 erfolgt.
Soll eine weitere Zündung erfolgen, so fährt das Verfahren 400 mit dem oben bereits beschriebenen Schritt 420 fort. Andernfalls wird in einem Schritt 440 der nächste Nulldurchgang 320 abgewartet. Der Schritt 440 wird auch ausgeführt, falls im Schritt 430 bestimmt wurde, dass die abgetastete Spannung nicht größer als der Schwellenwert 325 ist. Liegt im Schritt 440 kein neuer Nulldurchgang 320 vor, so verzweigt das Verfahren 400 zurück zum Schritt 425. Andernfalls fährt das Verfahren 400 mit dem Schritt 410 fort.

Claims

Phasenanschnittsteuerung (100), folgende Elemente umfassend: – einen Thyristor (105) mit einem Steueranschluss (120) und zwei Leistungsanschlüssen (110, 115); – eine Abtasteinrichtung (155) zur Abtastung einer über den Leistungsanschlüssen (110, 115) des Thyristor (105) anliegenden Spannung; – eine Steuereinrichtung (140) zur Bereitstellung einer Steuerspannung am Steueranschluss (120), um den Thyristor (105) zu zünden, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (140) dazu eingerichtet ist, – die Steuerspannung am gezündeten Thyristor (105) abzuschalten, und – ein unerwartetes Löschen des Thyristor (105) zu erfassen, wenn die abgetastete Spannung einen vorbestimmten Schwellenwert (325) übersteigt.
Phasenanschnittsteuerung (100) nach Anspruch 1, wobei die die Steuereinrichtung (140) ferner dazu eingerichtet ist, den unerwartet gelöschten Thyristor (105) mittels der Steuerspannung erneut zu zünden.
Phasenanschnittsteuerung (100) nach Anspruch 1 oder 2, ferner umfassend eine Ausgabeeinrichtung (160), wobei die Steuereinrichtung (140) dazu eingerichtet ist, ein Fehlersignal auszugeben, wenn die abgetastete Spannung den Schwellenwert (325) übersteigt.
Phasenanschnittsteuerung (100) nach Anspruch 3, wobei die Ausgabeeinrichtung (160) einen Fehlerspeicher (165) zur Ablage einer Fehlerinformation umfasst.
Phasenanschnittsteuerung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Phasenanschnittsteuerung (100) zur Steuerung eines kommutierten elektrischen Motors (130) eingerichtet ist.
Elektrisches Handwerkzeug (175) mit einem elektrischen Motor (130) und einer Phasenanschnittsteuerung (100) nach Anspruch 5.
Verfahren zur Phasenanschnittsteuerung (100) mit einem Thyristor (105), der einen Steueranschluss (120) und zwei Leistungsanschlüsse (110, 115) aufweist, folgende Schritte umfassend: – Zünden (420) des Thyristors (105) mittels einer Steuerspannung; – Abschalten (420) der Steuerspannung am gezündeten Thyristor (105), und – Erfassen (430) eines unerwarteten Löschens des Thyristor (105), wenn eine über den Leistungsanschlüssen (110, 115) des Thyristor (105) anliegende Spannung einen vorbestimmten Schwellenwert (325) übersteigt.
Verfahren (400) nach Anspruch 7, wobei einer der Leistungsanschlüsse (110, 115) des Thyristor (105) mit einer Wechselspannung (135) verbunden ist und ein erneutes Zünden des Thyristor (105) dann nicht erfolgt, wenn der nächste Nulldurchgang (320) der Wechselspannung kürzer als eine vorbestimmte Zeit bevor steht.
Verfahren (400) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei einer der Leistungsanschlüsse (110, 115) des Thyristor (105) mit einer Wechselspannung (135) verbunden ist und die Steuerspannung im Bereich des Nulldurchgangs (320) der Wechselspannung abgeschaltet wird.
Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln zur Durchführung des Verfahrens (400) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung (150) abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.