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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum pneumatischen Halten und Heben von Glasplatten, beispielsweise von Einscheibensicherheitsglas.
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Die
DE 103 21 897 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Fixieren von plattenförmigen Werkstücken. Diese Vorrichtung weist mindestens einen Spannbalken auf, auf welchen drei über eine Dichtung aufliegende Blocksauger und mindestens eine Antriebsvorrichtung für zwei Blocksauger angeordnet sind. Mithilfe der Antriebsvorrichtung können die beiden Blocksauger längs des Spannbalkens verlagert werden, wobei über die Antriebsvorrichtung der jeweils äußere der drei Blocksauger angetrieben wird.
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Die
DE 1 195 677 A zeigt eine Vorrichtung zum Umlegen von Plattenstapeln, beispielsweise von einem laufenden Band auf einen Stapel oder einen Transportwagen. Hierfür besitzt die Vorrichtung einen Schwenkarm, an welchem die Platten durch Saugnäpfe festgehalten werden. Die Saugnäpfe werden bevorzugt durch zwei sich kreuzende Arme gehalten. Die Arme sind längs verschiebbar in Langlochführungen gelagert, wodurch die Länge der Arme einstellbar ist und der Abstand der Saugnäpfe zueinander verändert werden kann. Hierdurch ist die Vorrichtung an unterschiedlich große Platten anpassbar.
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Aus der
EP 1 396 313 A1 ist ein Saugheber bekannt, der in mehrere Richtungen verstellt werden kann. Es ist u. a. möglich, die Position von Saugnäpfen zu verändern. Hierfür werden die entsprechenden Saugnäpfe an Führungsschienen verschiebbar gelagert. Zwischen zwei der Saugnäpfe wirkt eine Antriebseinheit, um den Abstand zwischen den beiden Saugnäpfen automatisch ändern zu können.
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Die
DE 10 2006 017 763 A1 zeigt einen Dünnglasgreifer zum Halten und Umsetzen eines flächenartigen Werkstückes, insbesondere eines Dünnglases. Der Dünnglasgreifer besitzt mehrere Greiferarme mit mindestens einem jeweils daran angeordneten Saugheber. Die Greiferarme sind über einen gemeinsamen Anschlussflansch an eine Handhabungs- und Überführungseinrichtung anschließbar. Um den Dünnglasgreifer an verschiedene Glasformate anpassen zu können, sind die Greiferarme bezüglich des Anschlussflansches radial ausgerichtet und in ihrer axialen Richtung teleskopierbar. Bei einer besonderen Ausführungsform sind die Greiferarme mit jeweils einem Stellmotor ausgestattet, wodurch die Greiferarme automatisch teleskopierbar sind. Ein Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass insbesondere die diagonal angeordneten Greiferarme besonders lang sind, wenn der Dünnglasgreifer zum Halten einer großen Glasscheibe konfiguriert ist, wodurch die Stabilität des Dünnglasgreifers verringert ist.
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Aus der
WO 2006/089327 A1 ist eine Greifvorrichtung für eine Handlingeinrichtung bekannt, welche einen Manipulator mit einer mit der Handlingachse oder dem Manipulator kuppelbaren Tragvorrichtung umfasst. Auf der Tragvorrichtung sind Haltemittel, insbesondere Vakuumgreifer angeordnet. Das Haltemittel ist auf einem teleskopisch längenverstellbaren Tragarm angeordnet, der in einem auf der Tragvorrichtung angeordneten Schwenklager in einer zu einer Kontaktebene des Haltemittels parallelen Schwenkebene schwenkbar gelagert ist.
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Die
DE 20 2012 100 153 U1 zeigt eine Vorrichtung zum Greifen von Bauteilen. An einem horizontalen Tragbalken ist wenigstens eine Schlitteneinheit in Längsrichtung des Tragbalkens verschiebbar gelagert. Die Schlitteneinheit besteht aus einer Matrixanordnung von Einzelgreifern, die relativ zueinander in Querrichtung verstellbar sind. Die Matrixanordnung jeder Schlitteneinheit ist bevorzugt aus mindestens zwei Einzelgreifern zusammengesetzt, die über eine Zylindereinheit quer zur Längsrichtung des Tragbalkens in y-Richtung verstellbar sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend von der
DE 20 2012 100 153 U1 darin, die Tragbalken an die flächenhafte Ausdehnung von Glasplatten anzupassen und gegenüber den aus der
DE 10 2006 017 763 A1 und
WO 2006/089327 A1 bekannten Lösungen eine hohe Stabilität und Anpassbarkeit in weiten Grenzen zu ermöglichen.
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Die genannte Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß dem beigefügten Anspruch 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum pneumatischen Halten und Heben von Glasplatten, beispielsweise von Einscheibensicherheitsglas, welches eine Dicke von nur 2 mm aufweist. Das pneumatische Halten bzw. Heben erfolgt mit einem großen Unterdruck bzw. einem technischen Vakuum, welches über Sauger auf die Oberfläche der zu haltenden bzw. zu hebenden Glasplatte wirkt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt mindestens zwei teleskopartige Quertragbalken. Die Teleskopeigenschaft wird durch mindestens zwei gegeneinander verschiebbare Teleskopglieder bewirkt. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Teleskopführung, um einen Teleskopzylinder oder um eine Teleskopsäule handeln. Werden die Teleskopglieder gegeneinander verschoben, so ändert sich die Länge des jeweiligen Quertragbalkens. Die mindestens zwei Teleskopglieder der einzelnen Quertragbalken sind jeweils mit einem Quertragbalkenantrieb gegeneinander verschiebbar, sodass es für die Änderung der Länge der Quertragbalken eines manuellen Eingriffes nicht bedarf. An den mindestens zwei Teleskopgliedern der einzelnen Quertragbalken ist jeweils mindestens einer der Sauger befestigt, wobei die einzelnen Quertragbalken auch weitere Teleskopglieder umfassen können, an denen kein Sauger befestigt ist. Mithilfe der Quertragbalkenantriebe ist es jeweils möglich, den jeweiligen Quertragbalken in seiner Länge zu verändern, wodurch sich gleichzeitig der Abstand der an diesem Quertragbalken befestigten Sauger ändert. Die einzelnen Quertragbalkenantriebe können mehrere Einzelantriebe umfassen, die jeweils auf ein Teleskopglied wirken. Alternativ können einzelnen Quertragbalkenantriebe über Getriebeelemente sekundär auf die einzelnen Teleskopglieder wirken. Bei diesen Ausführungen kann der Hub beispielsweise eines Pneumatikzylinders des jeweiligen Quertragbalkenantriebes über die gegensinnig angeordneten Teleskopglieder eine doppelt so große Längenänderung des jeweiligen Quertragbalkens bewirken.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt weiterhin einen teleskopartigen Längstragbalken, der mindestens zwei gegeneinander verschiebbare Teleskopglieder umfasst. Die Teleskopeigenschaft des Längstragbalkens kann in gleicher Weise wie die der Quertragbalken realisiert sein. Die Teleskopglieder des Längstragbalkens sind mit einem Längstragbalkenantrieb gegeneinander verschiebbar, sodass die Länge des Längstragbalkens automatisch veränderbar ist. An den Teleskopgliedern des Längstragbalkens ist jeweils mindestens einer der Quertragbalken befestigt, wobei der Längstragbalken weitere Teleskopglieder umfassen kann, an denen keiner der Quertragbalken befestigt ist. Bevorzugt ist jeweils genau einer der Quertragbalken an einem der Teleskopglieder des Längstragbalkens befestigt. An den Teleskopgliedern des Längstragbalkens ist bevorzugt jeweils genau einer der Quertragbalken befestigt. Wird die Länge des Längstragbalkens mithilfe des Längstragbalkenantriebes verändert, so ändert sich gleichzeitig der Abstand zwischen den Quertragbalken. Der Längstragbalkenantrieb kann wie die einzelnen Quertragbalkenantriebe mehrere Einzelantriebe umfassen, die jeweils auf ein Teleskopglied wirken, oder der Längstragbalkenantrieb kann alternativ über Getriebeelemente sekundär auf die einzelnen Teleskopglieder wirken.
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Der Längstragbalken und die Quertragbalken der erfindungsgemäßen Vorrichtung bilden ein zweidimensionales Teleskop aus. Dieses zweidimensionale Teleskop ist an unterschiedlich große flächenhafte Ausdehnungen der zu haltenden bzw. zu hebenden Glasplatten anpassbar. Mithilfe der Quertragbalkenantriebe können die Abstände der Sauger in einer ersten Dimension verändert werden. Mithilfe des Längstragbalkenantriebes können die Abstände der Sauger in einer zweiten Dimension verändert werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist im Vergleich zu dem aus der
DE 10 2006 017 763 A1 bekannten Dünnglasgreifer den Vorteil auf, dass wesentlich kürzere Auszüge der Teleskope erforderlich sind, um die Vorrichtung an eine größere zu hebende bzw. zu haltende Glasfläche anzupassen. Keines der Teleskope muss diagonal verlängert werden. Dies ermöglicht eine hohe Stabilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wodurch sie insbesondere zum Heben bzw. Halten von Dünnglas geeignet ist und gleichzeitig eine Anpassbarkeit in weiten Grenzen an die Ausdehnung der zu hebenden bzw. zu haltenden Glasplatte ermöglicht ist.
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Die Quertragbalken sind bevorzugt parallel zueinander ausgerichtet. Gleichzeitig sind die Quertragbalken bevorzugt senkrecht zum Längstragbalken ausgerichtet. Bei einer Längenänderung der teleskopartigen Quertragbalken bzw. des teleskopartigen Längstragbalkens bleibt die genannte Ausrichtung der Quertragbalken und des Längstragbalkens erhalten. Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung erlaubt eine einfache Anpassung an die Ausdehnung der zu haltenden bzw. zu hebenden Glasplatten, die zumeist rechteckförmig ausgebildet sind und auch sehr schmal und lang sein können. Für besondere Anwendungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die Quertragbalken und der Längstragbalken auch andere Ausrichtungen zueinander aufweisen.
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Die teleskopartigen Quertragbalken und der teleskopartige Längstragbalken umfassen jeweils mindestens zwei Teleskopglieder. Die Anzahl der Teleskopglieder ist den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Wird die Anzahl der Teleskopglieder erhöht, so vergrößert sich das Verhältnis zwischen dem größten erzielbaren Abstand zwischen den Saugern und dem kleinsten erzielbaren Abstand zwischen den Saugern. Bevorzugt umfassen die teleskopartigen Quertragbalken und der teleskopartige Längstragbalken jeweils eine ungerade Anzahl an Teleskopgliedern, sodass jeweils eines der Teleskopglieder ein mittleres Teleskopglied bildet. Die Quertragbalken und der Längstragbalken sind jeweils an ihrem mittleren Teleskopglied befestigt. Besonders bevorzugt umfassen die teleskopartigen Quertragbalken und der teleskopartige Längstragbalken jeweils fünf der Teleskopglieder.
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Die Anzahl der Sauger ist ebenso den Anforderungen anzupassen. Dabei muss nicht an jedem Teleskopglied der Quertragbalken ein Sauger befestigt sein. Die Quertragbalken und der Längstragbalken können auch Teleskopglieder umfassen, an denen kein Sauger befestigt ist. Auch können mehrere Sauger an einem einzigen Teleskopglied befestigt sein. Bei besonderen Ausführungsformen können auch Sauger am Längstragbalken befestigt sein. Die Sauger müssen nicht unmittelbar an den Quertragbalken befestigt sein. Beispielsweise können die Sauger auch mittelbar über eine Strebe am Quertragbalken befestigt sein. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit beliebigen Saugern zur pneumatischen Aufnahme von Glasplatten ausgeführt sein. Die Sauger sind bevorzugt durch Saugnäpfe aus Gummi gebildet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist jeweils eines der Teleskopglieder eines jeden der Quertragbalken als ein Befestigungsglied ausgebildet. Die Befestigungsglieder sind bevorzugt jeweils durch das mittlere Teleskopglied gebildet. Die übrigen Teleskopglieder eines jeden der Quertragbalken bilden zwei gleiche Teilteleskope aus. Die beiden Teilteleskope sind am Befestigungsglied befestigt und zueinander entgegengesetzt ausgerichtet. Die Länge eines jeder der Quertragbalken kann mithilfe beider Teilteleskope verändert werden. Beide Teilteleskope erstrecken sich in derselben Ausdehnung des Quertragbalkens. Sie verändern die Länge des jeweiligen Quertragbalkens in derselben Richtung, jedoch mit einem unterschiedlichen Richtungssinn. Die Quertragbalken sind über ihre Befestigungsglieder am Längstragbalken befestigt. Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht eine Längenänderung der Quertragbalken, welche symmetrisch zum Längstragbalken erfolgt. Hierdurch ist eine einseitige Belastung des Längstragbalkens verhindert. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass die erforderliche Längenänderung der Quertragbalken durch jeweils zwei Teilteleskope bewirkt wird, sodass jedes der beiden Teilteleskope nur die Hälfte der erforderlichen Längenänderung realisieren muss, wodurch die Stabilität der Quertragbalken erhöht ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind an jedem der Quertragbalken drei Sauger befestigt. Ein erster der Sauger ist an dem Befestigungsglied befestigt, während die beiden anderen der drei Sauger jeweils an einem der beiden Teilteleskope befestigt sind. Bei dieser Ausführungsform können die Abstände zwischen den Saugern eines jeden der Quertragbalken gleichförmig verändert werden.
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Um eine hohe Stabilität der Quertragbalken zu erzielen, sind die Teleskopglieder der beiden Teilteleskope eines jeden der Quertragbalken bevorzugt durch Profilschienen-Kugelführungen gebildet. Die Profilschienen weisen eine hohe Steifigkeit bei einer geringen Masse auf. Die Kugelführungen mindern die Reibung beim Bewegen der Teleskopglieder und weisen gleichzeitig ein geringes Führungsspiel auf.
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Ebenso wie die Quertragbalken ist auch der Längstragbalken bevorzugt durch ein Befestigungsglied und zwei Teilteleskope gebildet. Eines der Teleskopglieder des Längstragbalkens bildet das Befestigungsglied, wobei es sich bevorzugt um das mittlere Teleskopglied handelt. Die übrigen Teleskopglieder des Längstragbalkens bilden zwei gleiche Teilteleskope aus. Die beiden Teilteleskope sind zueinander entgegengesetzt ausgerichtet am Befestigungsglied befestigt. Sie ermöglichen eine Längenänderung des Längstragbalkens in eine einzige Richtung, jedoch mit unterschiedlichem Richtungssinn. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist über das Befestigungsglied des Längstragbalkens an der die Vorrichtung tragenden Maschine, beispielsweise ein Kran oder ein Roboter befestigt. Bevorzugt ist eine Schwenkeinrichtung in das Befestigungsglied integriert, sodass die Vorrichtung motorisch über einen fiktiven im Schwerpunkt der Vorrichtung angeordneten Drehpunkt geschwenkt werden kann. Die Quertragbalken sind bevorzugt gleich verteilt am Längstragbalken befestigt, beispielsweise dadurch, dass am Befestigungsglied des Längstragbalken genau einer der Quertragbalken befestigt ist, während an jedem der beide Teilteleskope des Längstragbalken genau einer oder zwei der Quertragbalken befestigt sind. Bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine symmetrische Belastung des Längstragbalkens gewährleistet werden.
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Bevorzugt sind auch die Teleskopglieder der beiden Teilteleskope des Längstragbalkens durch Profilschienen-Kugelführungen gebildet, um eine hohe Stabilität des Längstragbalkens und eine spielarme Führung der Teleskopglieder zu gewährleisten.
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Das Befestigungsglied des Längstragbalkens und die Befestigungsglieder der Quertragbalken weisen bevorzugt ein Kastenprofil auf. Das Kastenprofil ermöglicht eine massearme Ausführung und gewährleistet eine hohe Belastbarkeit der Befestigungsglieder.
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Die Quertragbalkenantriebe und der Längstragbalkenantrieb können beispielsweise durch Linearmotoren gebildet sein. Bevorzugt sind die Quertragbalkenantriebe und der Längstragbalkenantrieb jeweils durch einen Pneumatikzylinder und durch Übertragungsgetriebe an den einzelnen Teleskopgliedern gebildet. Der zum Betrieb der Pneumatikzylinder erforderliche Kompressor kann entfernt von der erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordnet werden, sodass auf der Vorrichtung selbst lediglich die Pneumatikzylinder anzuordnen sind. Im Übrigen ist es im Stand der Technik üblich, gattungsgemäße Vorrichtungen pneumatisch anzutreiben, wodurch die erfindungsgemäße Vorrichtung aufwandsarm in bestehende Anlagen integriert werden kann. Mithilfe eines Servopneumatikventils und einer Linearsensorik an den Teleskopgliedern kann jede Zwischenstellung des Zylinderhubs eingestellt werden. Dies ist vorteilhaft, wenn Kommissionen mit unterschiedlichen Abmessungen gleichzeitig verarbeitet werden und damit eine hohe Flexibilität erreicht werden soll.
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Die Übertragungsgetriebe sind bevorzugt jeweils durch ein Zugmittelgetriebe, besonders bevorzugt durch ein Kettengetriebe gebildet, welches jeweils zwischen zwei der Teleskopglieder wirkt und die vom Pneumatikzylinder erzeugte Kraft überträgt.
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Die Sauger sind entlang bzw. innerhalb der Quertragbalken bevorzugt über Anschlussschläuche angeschlossen, welche gemeinsam mit den Zugmitteln der Zugmittelgetriebe, insbesondere mit den Ketten der Kettengetriebe geführt sind. Dabei sind die Anschlussschläuche bevorzugt parallel zu den umlaufend angeordneten Zugmitteln angeordnet.
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Die Anschlussschläuche sind bevorzugt jeweils durch eine Spirale verstärkt, welche sich im Inneren des jeweiligen Anschlussschlauches befindet und an die Innenwand des jeweiligen Anschlussschlauches gepresst ist. Durch die Spiralen wird verhindert, dass die Anschlussschläuche durch das technische Vakuum merklich verformt werden und ihre Funktion nicht mehr gewährleistet ist. Diese Wirkung der Spiralen ist insbesondere im Bereich der nicht geradlinigen Führung der Anschlussschläuche, beispielsweise bei einer zu den Ketten parallelen Führung im Bereich der Kettenräder, vorteilhaft. Die Spiralen bestehen bevorzugt aus Stahl, besonders bevorzugt aus Federstahl.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann für einen weiten Bereich zur Anpassung an die Ausdehnung der zu haltenden bzw. zu hebenden Glasplatten vorgesehen werden. Bei bevorzugten Ausführungsformen reicht dieser Bereich in der Breite von 500 mm bis 2.000 mm und in der Länge von 1.200 mm bis 3.600 mm. Dabei kann eine Steifigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung realisiert werden, welche geeignet ist, Einscheiben-Sicherheitsglas mit einer Dicke von nur 2 mm zu bewegen, ohne dass es dabei bricht. Gleichzeitig ist die erfindungsgemäße Vorrichtung stabil genug ausführbar, um Glasscheiben mit einer Dicke von bis zu 12 mm zu bewegen. Die Steuerung der die Antriebe bildenden Pneumatikzylinder ist automatisierbar, sodass die Anpassung an die Ausdehnung der zu hebenden bzw. zu haltenden Glasplatte vollständig automatisch erfolgen kann. Diese Steuerung kann von einer zentralen Steuerung der die erfindungsgemäße Vorrichtung umfassenden Anlage übernommen werden.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1: eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen Ansicht;
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2: eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Vorrichtung;
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3: ein in 1 gezeigter Quertragbalken im Detail;
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4: eine seitliche Ansicht auf die in 1 gezeigte Vorrichtung;
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5: einen in 1 gezeigten Anschlussschlauch im Detail; und
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6: eine Querschnittsansicht des in 5 gezeigten Anschlussschlauches.
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1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum pneumatischen Halten und Heben von Glasplatten. Diese Ausführungsform umfasst fünf teleskopartige Quertragbalken 01, welche an einem teleskopartigen Längstragbalken 02 befestigt sind. Jeder der Quertragbalken 01 besitzt fünf Teleskopglieder 03, wobei an drei der fünf Teleskopglieder 03 jeweils ein Sauger 04 befestigt ist. Die fünf Teleskopglieder 03 eines jeden der Quertragbalken 01 sind gemeinsam mithilfe eines pneumatischen Quertragbalkenantriebes 06 verschiebbar, wobei der pneumatische Quertragbalkenantrieb 06 primär zwischen einem ersten Teleskopglied 07 der fünf Teleskopglieder 03 und einem zweiten Teleskopglied 08 der fünf Teleskopglieder 03 wirkt. Wird das zweite Teleskopglied 08 mithilfe des pneumatischen Quertragbalkenantriebes 06 gegenüber dem ersten Teleskopglied 07 primär verschoben, so erfolgt jeweils eine Kraftübertragung über Kettengetriebe 09 des Quertragbalkenantriebes 06 zu einem dritten Teleskopglied 11, zu einem vierten Teleskopglied 12 und zu einem zu einem fünften Teleskopglied 13 der fünf Teleskopglieder 03, sodass das dritte Teleskopglied 11, das vierte Teleskopglied 12 und das fünfte Teleskopglied 13 sekundär und synchron verschoben werden. Der pneumatische Quertragbalkenantrieb 06 umfasst einen Pneumatikkolben 14, durch welchen der gewünschte Hub primär zwischen dem zweiten Teleskopglied 08 und dem ersten Teleskopglied 07 ausgeführt wird.
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Die ersten Teleskopglieder 07 der fünf Quertragbalken 01 bilden jeweils ein mittleres Teleskopglied und sind als Befestigungsglied zur Befestigung des jeweiligen Quertragbalkens 01 ausgebildet.
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Der Längstragbalken 02 besitzt fünf Teleskopglieder 16, wobei an jedem der fünf Teleskopglieder 16 des Längstragbalkens 02 einer der fünf Quertragbalken 01 befestigt ist. Die fünf Teleskopglieder 16 des Längstragbalkens 02 sind gemeinsam mithilfe eines pneumatischen Längstragbalkenantriebes 17 verschiebbar, wobei der pneumatische Längstragbalkenantrieb 17 unmittelbar zwischen einem ersten Teleskopglied 18 der fünf Teleskopglieder 16 und einem zweiten Teleskopglied 19 der fünf Teleskopglieder 16 wirkt. Wird das zweite Teleskopglied 19 mithilfe des pneumatischen Längstragbalkenantriebes 17 gegenüber dem ersten Teleskopglied 18 verschoben, so erfolgt jeweils eine Kraftübertragung über Kettengetriebe 21 zu einem dritten Teleskopglied 22, zu einem vierten Teleskopglied 23 und zu einem zu einem fünften Teleskopglied 24 der fünf Teleskopglieder 16 des Längstragbalkens 02, sodass das dritte Teleskopglied 22, das vierte Teleskopglied 23 und das fünfte Teleskopglied 24 des Längstragbalkens 02 synchron verschoben werden.
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Der pneumatische Längstragbalkenantrieb 17 des Längstragbalkens 02 umfasst einen Pneumatikkolben (in der Darstellung verdeckt), durch welchen der gewünschte Hub primär zwischen dem zweiten Teleskopglied 19 und dem ersten Teleskopglied 18 ausgeführt wird.
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Das erste Teleskopglied 18 der Längstragbalkens 02 bildet ein mittleres Teleskopglied und ist als Befestigungsglied zur Befestigung des Längstragbalkens 02 ausgebildet.
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Sämtliche Quertragbalken 01 sowie das zweite Teleskopglied 19, das dritte Teleskopglied 22, das vierte Teleskopglied 23 und das fünfte Teleskopglied 24 des Längstragbalkens 02 werden unmittelbar oder mittelbar vom ersten als Befestigungsglied ausgebildeten Teleskopglied 18 des Längstragbalkens 02 gehalten. Das erste Teleskopglied 18 des Längstragbalkens 02 ist über eine Aufhängung 26 an einem Kran (nicht gezeigt) befestigbar. Die Aufhängung 26 ist an einer am ersten Teleskopglied 18 des Längstragbalkens 02 ausgebildeten Schwenkeinheit 27 befestigt, sodass der Längstragbalken 02 mit den daran befestigten Quertragbalken 01 gegenüber der Aufhängung 26 geschwenkt werden kann. Die Schwenkeinheit 27 ist durch einen Elektromotor (nicht gezeigt) antreibbar.
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Die Sauger 04 sind mit einem technischen Vakuum beaufschlagbar, sodass eine Glasplatte 31 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehalten werden kann. Das technische Vakuum kann beispielsweise an dem die Vorrichtung haltenden Kran erzeugt werden, von wo aus es über Abführschläuche 32 (durch gestrichelte Linien angedeutet) zu den einzelnen Quertragbalken 01 geleitet wird. Innerhalb der einzelnen Quertragbalken 01 wird das technische Vakuum über Anschlussschläuche 33 zu den Saugern 04 geleitet, wobei die Anschlussschläuche 33 den teleskopartigen Bewegungen der Teleskopglieder 03 der Quertragbalken 01 folgen. Hierfür sind die Anschlussschläuche 33 parallel zu Ketten der Kettengetriebe 09 angeordnet (im Detail in 5 und 6 gezeigt).
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2 zeigt eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Vorrichtung, wobei die veränderlichen Längen der Quertragbalken 01 und des Längstragbalkens 02 durch schraffiert dargestellte Sauger 36 veranschaulicht sind. Weiterhin sind unterschiedlich große Glasplatten 37, 38, 39, 41 dargestellt, welche mit der gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehalten und gehoben werden können. Die größte Glasplatte 37 ist 3.600 mm mal 2.000 mm groß. Die kleinste Glasplatte 38 ist 1.200 mm mal 500 mm groß. Die schmalen Glasplatten 39, 41 sind 3.600 mm mal 500 mm bzw. 1.200 mm mal 2.000 mm groß.
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3 zeigt einer der in 1 gezeigten Quertragbalken 01 im Detail. In dieser Darstellung sind insbesondere auch die Kettengetriebe 09 mit den Anschlussschläuchen 33 gezeigt.
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4 zeigt eine seitliche Ansicht auf die in 1 gezeigte Vorrichtung. In dieser Darstellung ist insbesondere die Anordnung der Schwenkeinheit 27 gegenüber dem Längstragbalken 02 veranschaulicht.
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5 zeigt einen der in 1 gezeigten Anschlussschläuche 33 in einer Draufsicht im Bereich eines Kettenrades 43 des Kettengetriebes 09. Der Anschlussschlauch 33 wird in seinem Inneren durch eine Stahlspirale 44 gestützt.
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6 zeigt eine Querschnittsansicht des in 5 gezeigten Anschlussschlauches 33. Der Anschlussschlauch 33 wird durch eine umlaufende Winkellasche 46 fixiert und mit einer Schlauchbefestigung 47 an der Winkellasche 46 gehalten.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Quertragbalken
- 02
- Längstragbalken
- 03
- Teleskopglieder der einzelnen Quertragbalken
- 04
- Sauger
- 05
-
- 06
- Quertragbalkenantrieb
- 07
- erstes Teleskopglied der einzelnen Quertragbalken
- 08
- zweites Teleskopglied der einzelnen Quertragbalken
- 09
- Kettengetriebe
- 10
-
- 11
- drittes Teleskopglied der einzelnen Quertragbalken
- 12
- viertes Teleskopglied der einzelnen Quertragbalken
- 13
- fünftes Teleskopglied der einzelnen Quertragbalken
- 14
- Pneumatikkolben
- 15
-
- 16
- Teleskopglieder des Längstragbalkens
- 17
- Längstragbalkenantrieb
- 18
- erstes Teleskopglied des Längstragbalkens
- 19
- zweites Teleskopglied des Längstragbalkens
- 20
-
- 21
- Kettengetriebe
- 22
- drittes Teleskopglied des Längstragbalkens
- 23
- viertes Teleskopglied des Längstragbalkens
- 24
- fünftes Teleskopglied des Längstragbalkens
- 25
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- 26
- Aufhängung
- 27
- Schwenkeinheit
- 28
-
- 29
-
- 30
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- 31
- Glasplatte
- 32
- Abführschläuche
- 33
- Anschlussschläuche
- 34
-
- 35
-
- 36
- Sauger
- 37
- größte Glasplatte
- 38
- kleinste Glasplatte
- 39
- schmale Glasplatte
- 40
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- 41
- schmale Glasplatte
- 42
-
- 43
- Kettenrad
- 44
- Stahlspirale
- 45
-
- 46
- Winkellasche
- 47
- Schlauchbefestigung